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S3. Jahrgang. SS. Montag, LS. Vtärz ISIS. L8SS «, v»«^» «» ««»«»»»«> MK»»»««r <«>« »» —«»I »W» »1 »»»»>«*, A»wl,m>, °»r« v»0 ,«n» t>ÜI<0,«-»» « « « »»--»,« , « w «>»»«».»»0». v«, » »M »»Nt, Z«. » >, ««»mn, «« «E».««»«,»««» >c r«v. «*. r«nm»»ch-, - «««.,»«» ,«, ,av> «^»«»« «»chr-» - il««n«>p, Lchnrotas» «ndr» »ich« «Id««»«. «HkPlibu»« und Sa»»«a»tch«N»IlrLn M»rt»»«e»««»» «t,«o Vnvi u. ««ag von U,e»,ch « «etwm», -» vofttcheck-Konto lv»L Lew»«» Proklamirrung des Standrechtes in Berlin. Bestialische Nadelten der Berliner Svarlaltstea. Der FauattSmu» der Berliner Spartakisten hat nach Lev Heute vorliegenden Meldungen in de» letzten Tagen »u AuSlchrettunge» so teuflisch roher und gemeiner Art ge führt. daß kein Zweifel mehr darüber aufkommen kann, -atz man e» bet den Spartakisten in Berlin nicht mehr mit Personen mit gesundem Menschenverstand, sondern mir «pahnstnnta gewordenen Verbrechern zu tun bat. Spür, aber hoffentlich nicht zu spät, bat sich die RcichSregieruqg itt» den schärfsten Gegenmaßnahmen bereit gefunden, indem ste. wie aus nachstehender Meldung heroorgeht. tu Berlin das Staubrecht proklamiert hat: verli», 9. Mär-. Der Oberkommanbiereude tu den Marken. Reichswehr mini st er NoLke. erließ heute folgend« xSnorduung: Dis Sra«fa«keit ««» vestlalität der kämpf Pie v-ra»,a»re,t «», vesttalitSt »er arge« «ßS kämpfenden Spartakifte, zminge» «ich z« s,lae», »a« Befehl: Jede Perso», die mit de» «affe» i» der Ha»d angetrosseg «ird, RoSk«. «ege» ReglermugStr« tst f»f»rt, « ers die mit »pe« kämpfend »ietze«. Die Ursachen, die den Schritt der Regierung vpstaus «chtf«rtigen, sind aus nachstehende» Berichten -u ersehen: verli». S. März. Rach ihren Mißerfolge» i» Ber» ki« hesetzte» die Spartakisten gestern ahend Lichtenderg »Nd «nternahmeu eine» Rachezug gegen die Polizei des «ste« Reviers, die am Dienstag eine« Spartakistcnangrisf »nter beiderseitigen Verluste» abgewiese« hatte. Die, Kmrtaktste« ermordete» sämtliche Offizlerie^ «achtmelftcr »»d Soldaten, ' ^ ^ Berlin,v 9. März. Die Garde-Saoallerie-Schüße«- Di»ifio» teilt «<t: Die Spartakifte». i« Gefühl ihrer Dhumacht, laste« fick -« bestialische« Roheit«« «este« di« Regier^ngSlrupz»«« hiureihe». Bi» «tt d«ioaff»ete« Soldat«« besetztes Aut» de» Detache» «e«t» »tltztzel Murde m»» Spartakifte» l» der Warschtzner Straß« überfalle« «ad die Besatz«»« ,»» 7 Ma«n e r» schlage«. Ebenso w«rde i« der Gegend der Große« Krimkfnrter Astee ei« Laftant» de» freimillige« Mari«e« »egi«e«tS itderfaste«. Mit dem T»de der 11 Ma«« starke» Besatz««« maß leider gerechnet »erde«. Gestern »»rde eine Spartakifti« »erhastet. die «ach de« Ze«g, «l» ei»»««dfreier Zivilpersonen a« der Ttztvug vo« «in» »efte«» H0 Soldat«» akti« beteiligt gewesen t ft. Re«erdi«gS »e«d«« die Spartakist«» aach Flugze»ge z«m «»griff a«f friedlich« Bürger Benins a«. Flugzeuge te» fpartakistisch gefinnten Flie«eradteU«»g in KottVuS habe« außerhalb der i« Kampfe befindlichen Stadtgeaeu« de« BowLeu a«f «nsammlnogeu vo» Zivilifte« abge» »vrfe« ««d erhebliche Berlnste verursacht. «erlt». » März. Die Z. am Mittag" meldet: I« La»fe d«S gestrige« Tages wurde» ei«ige Fahrzeuge, die z»m 8erpsleg«»gsempfa«g vv« de« Freiwilligeukorps ab» gela«dt worbe» »areu. i« der Warschauer Straße von einer hnudertkSpfige» Menge »«gehalten u«d die Jnfaste« «lßha«delt «nd entwasfnet. vo« der a«S 7 Mann de» stehende« Besatzung eines Fahrzeuges kehrte« 5 Man« zurück, di« »»«er Eid folgeadeS auSsagte«: J«S Om«ih«S» oepot i» der Warschauer Straße gebracht, sollte« wir mit 18 Leute» ,«sa«me« erschossen werde«. Die Erschießung a«f de« Hof«, der »tr beiwohnte», »urbe »»« frühere» Verbrechern und Z»chthä«Sler« ««Sgeführt, «Lhre«d die eigentliche« Spartakifte« größten» teils ohne Waffe« de« Treibe« znsahe«. Die Lent«. die «or «n» »er»»«««» worden wäre«, wurde« da«« immer z» ie 18 a«f Berpfleg««gS«age» gestellt ««» beim Hera«f» yetter« ans de« Wage« erschossen. Wen« die Wage« voll «are« »»« Leiche« fuhren die Spartakisten ihre Opfer ab. A«f de« Hofe des OmnibuSdepot spielte» sich furchtbare Sz««e« ab. Dle gefa«se«ge«»mme«e« Krl» «inalbeamte» «nrden ungefähr ll« a» der Zahl geschlossen von de« Spartakifte« all« durch Kopfschstsfe getötet. Die Beamte«, die sich zur Webr setzen wollte«, wurde« teilweise »o» ä ober S Spartakisten aehalten. «ährend der sechste ihne» mit d«r Pistole -wischen die Rage« schoß. Beim Lesen biefer bestialischen Gcheußlichkeiteu greift man sich unwillkürlich an den Kops und fragt sich, wie eS möglich ist. daß in Deutschland derartige Zustände «inrekße» konnten. Die Hauptsache tst. daß die Regierung letzt fest bleibt und den Kampf gegen die spartaktstifchen Elemente rücksichtslos durchführt. Die Spartakisten selbst geben ihre traurige Sacke noch nicht auf. Das zeigt et« Bericht über «ene schwere SSmpse aw Tonn»aq. Verli». 9. März. (Eia. Drabtnreld.) Fn der 9. Abend stunde haben in der inneren Stadt neue schwer«. Kämpfe begonnen. Spartakus hat sich wieder in einer Anzahl Häuser festgesetzt und beschießt von dort a«S mir Maschinengewehren die RegterungStruppen. Fn der Ist. Abendstunde wurde auch amZoologtschenGarten. dem vornehmen Westen, eine Viertelstunde lang geschossen. Die östlichen Vororte KarlShvrst und FriebrichS- hat« sind von Spartakisten besetzt, die dort ein Schleck«nsreglment installiert habe». Im Lacks« des heutigen Nachmittags haben die Kämpfe tn der Frank furter Allee ohne Entscheidung fortgedauert. Dle -keaierungStruppen habe« hinter dem Alexander-Plab mehr alS 15 schwere Geschütze aufgcfahreü. Ganze Straßentetle liegen in Trümmern. Die Sparta kisten haben nicht nur tm Lichtenberger Polizeipräsi dium sämtliche Beamte ermordet, sondern sie haben auch tn den von ihnen besetzten Vrivathäusern wie Vandalen gehaust. An einem Hause der Frankfurter Allee haben ste alle Sü Hausbewohner tn den Keller getrieben und dort die Männer erschossen, die Frauen aber geschän- det. Fm Lause d«S heutigen Nachmittags wurden mehr ol- hundert gefangene Spartakisten in bas Untersuchungs gefängnis etugeltefert. Unter ihnen ist die Hälfte im Aller unter 2» Fahren. « lieber die Berliner BarrttadenlSmpfe in den Straßen Berlins während der letzten Tage »er. üssentlicht ein Berliner Blait nachstehendes Stimmungs bild: AlS die Spartakisten ihre Positionen am Aleranderplatz aufgeben mußten, zogen ste sich langsam nach dem Osten Ber lins und uach Ltchtenbcrg zurück. Sie kämpften dabei um jcd e.n A u ßb r e lt Ä od e« und errichteten, wenn ste ein Viertel ausgeben mußten tu dem sich daran an schließenden Barrikaden. Im Lause, des Sonnabend-Bor- mittags wurde« von dem Noten Soldatenbund, der somit mährend des Putsche- zum erstenmal offiziell iu Erscheinung getreten ist. iu der Groben und Kleinen Frankfurter Straße und in der Frankfurter Allee Kampfstellungen errichtet. In der Frankfurter Allee riß man die Nasengitter der Prorne» nadc aus dem Boden heraus und spannte über die Breite der Promenade und der Straßendämme Stacheldrahtver haue, um den RegterungStruppen das Vordringen nach Möglichkeit zu erschweren. An zahlreichen Straßenkreuzun gen wurden Rollwagen umgekippt und die darauf befind» licken Güter ebenso wie die Pferde von de» Aufrührern ge. stöhlen. Die Kutscher wurden meist mißhandelt und dann dayougejagt. Außerdem wurden an allen Stellen Pflaster steine herangcschleppt und so feste Brustwehren gebildet. Fn p Frankfurter, und in der Marstliusstraße zwangen dje partakisten dle Hausbesitzer, ihnen den Weg zum Dach, zu weisen, wo ste an taktisch wichtigen Punkten Maschinen gewehre «inbauten. In der Marstliusstraße schossen dig-Ke- waffneten in jede Wohnung hinein, in der ein Fenster ge- üssnet war. da man dort Negierungstruppcn „vermutete". Bei diesen unverantwortlichen Schießereien sind leider mehrere Personen verhetzt worden. Auch in das Bureau Lei Arbeitsnachweise- In der Memeler Straße wurde hiuein- geschoffen, wobei ei« Beamter «inen rechtsseitigen Brustschutz erhielt. Die Ha«ptst<I»»g der Spartakifte«' war am GtrauSberger Platz. Dort hatten ste etne» mit ZettungSpapierrollen beladenen Lastwagen „requiriert ebenso zwei.mit Holz beladene Fuhrwerke. Mau erbaute aus diesem Material eine Barrikade, die durch Pflastersteine verstärkt wurde. Hinter diesem Wall wurden mehrere Ma schinengewehre und ein lesthteS Geschütz eingebaut und die Markus-, Kraut-, Weber-', MarstliuS- und Strausberger Straße unter Feuer genommen. Die Regicrungstrupven rückten vom Aleranderplatz her heran. Zuerst versuchte man, die Barrikaden mit Maschinengewehren zu nehmen. Als diese Maßnahme jedoch nicht genügte, wurden Minenwcrfer aufgestellt und leichte Minen gegen die VcrteidigungSstellen geschleudert. Der erste Schuß war bereits ein Volltreffer. DüS Bollwerk flog auseinander und zwölf Spartakisten wurden getötet bzw schwer verwundet. D'e zweite und -ritte Mine ging,:, mehr seitwärts und sausten in einen Hgufen Neugieriger hinein, die sich trotz aller Warnungen dort eingefunden hatte». Etwa SV Personen mußten, zum Teil in schwerverletztem Zustande, von der Feuerwehr In die umliegenden Krankenhäuser gebracht werden. Der Kampf wogte bis gegen « Uhr nachmittags unentschieden hin und her. Di« Spartakisten hatten Maschinengewehre hinter Lit faßsäulen und sogar in Privatwohnungen aufgestellt und hinderten so das Vordringen der Negierungstruppcn nicht unerheblich. Drei Granaten fielen in den Hof -es Straßen bahnhofe» in der MarkuSstraße und krepierten dort, ohne glücklicherweise Menschen zu verleben. Fn der Strausberger Straße besetzten die Spartakisten die dortige Schule, wo ste ein fliegende» Lazarett einrlchteten. Fn der Weberstraße wurde ein Krastwagen der Regierunastrnppen abaesanacn und zwei barinsihende Soldaten durch Kolbenhiebe schwer verletzt. Dann warf man dieBcrwundetentn einen Keller, von wo ste später von der Feuerwehr herauSgeholt und InS Lazarett gebrockt wurden. Fn der AndreaSstraße war ebenfalls eine starke Barrikade errichtet. -Inter der dle Spartakisten mit Maschinengewehren in die Waßmannstraße hineinschossen. Die ReglerungStruppen haben auch dies« Barrikade zusqmmengefchossen, wobei die Dertcidiger etwa 15 Tot« hatte«. Spartakus im Reiche. BerN«. 9. Mär^ Am 1. März wurde in Halle Oberst leutnant v. Klüber aus offener Straße von Spartakisten überfallen. Di« Verbrecher schlugen ihn mit Knüppeln halb tot und worse« alsdann den Schwerverletzten in die Saale. Bet dem Versuch, das Ufer wieder zu erreichen, wurden dem unglücklichen Opfer tn greulicher Mordluft beide Hände a- geHacktr dann wurde er erschossen. Oberstleutnant v. Klüber war von -er Nclchsrcglerunq mit der Organi sation des militärische» Schutzes der Nationalversammlung in Weimar beauftragt. Leutnant Dorenbach feftgeuommen. Bet Verhaftungen, die wegen de» RaubanfalleS auf Leu Rittergutsbesitzer Outdde in Remlingen bet Brauuschweig erfolgten, hat man unter den Mithelfern einen gewissen Noack feftgrnomme», der bei seiner Ber- nehmung, wie die „Braunschwelger Landeszeitung" mel- bet» gestanden ha> daß er der Leutnant Dorenbach, der frühere Führer der BolkSmarlnedivisson tn Berlin sei, die bei den Liebknecht-Unruhen in Berlin so viel von sich sprechen machte. -ie KommWonsbrratung der Sorialifierungspesetzes. Don unserem nach Weimar entsandten Mitarbeiter. Weimar. 9. März. Der Mtnisterprästdent Scheide manu hat sich mit grober Empörung dagegen gewandt, daß der Negierung vorgcmorsen werde, ste stehe bei Einbringung deS SozialisierungSgcsctzeL unter dem Druck der Straße. Er behauptet. Leute, die so etwas sagten, verrichteten daprlt die Geschäfte der Spartakisten und for derten die Aufrührer geradezu heraus, ihre Vergewaltigun gen fortzusetzcn. Wir wollen mit dem Ministerpräsidenten über die Sierechttaung dtescr Deduktion nicht streiten, son dern nur sachlich seststellen. daß die Regierung selbst heule den Beweis dasür erbracht hat. daß ste sich In ihre» Ent schließungen nicht frcifühlt. Sie, nicht die Opposition, bat durch die Politik deS heutige» Sonntags Wasser aus die Mühlen der bolschewistischen Gewaltpvlittker geleitet. Ma» kann der Ansicht sein, daß die SoztallsterungSfrage breu nend geworden ist. daß ihre Lösung keinen Aufschub duldet. Man kann alS Sozialist — übrigens tm Widerspruch z« Marx und anderen sozialistischen Theoretikern — dafür eintrcten. daß die gesamten Produktionsmittel und Pro duktionsquellen vergesellschaftet werden —. das alle» ent schuldigt aber nicht die Tatsache, baß von früh 10 Uhr bt- abends V29 Uhr ein Gesetz tn der Kommission durch» gepeitscht worden ist. dessen Trmnvette von der Negierung selbst und von den MehrhettSvarteteu auch nicht im e»t- ftrntesten erkannt wird. Fn dieser Weise macht man nicht Gesetze, wenn ma» sich alS Herr solcher Entschließungen fühlt. Line Regle- rung aber, die das von sich nicht sagen kann, ist keine. Das Sozialisterungsgesetz ist ein Rahmen- oder Mantel. gescb. Seine Annahme bedeutet nicht mehr «nd «tcht weniger, als daß der Regierung gewissermaßen etne Blank»- Vollmacht ausgestellt wirb für alle möglichen vivisektortscheu Maßnahmen am deutschen BolkSkörper. Fn der heutige« KommlsstonSberatung sind mit geringfügigen Abänderu», gen alle Paragraphen angenommen würde», mit Ausnahme des zwetten. zu dem verschiedene Abände» rungsanträge gestellt worden sind, über die morgen be raten und Beschluß gefaßt werden soll. Mit welcher Schnelligkeit di« MehrHeitSvarteie« bei dieser Frage vorgtngen. beweisen am besten ein paar kletue Ausschnitte aus dem Verlauf der Dauersitzung: 8 l bezeichnet die Arbeit für das Gemeinwohl al» sttt- -liche Pflicht. Die Opposition wies darauf hin. daß etne solche Bestimmung heut« doch nur eine hohle Phrase sei. ohne jeden tatsächlichen Fnhalt. Regleruna und Mehrheit bestanden aber auf dem Satz und banden sich dabei selbst den Strick, an dem ste eines schönen Tages von ihren mög licherweise radikaleren Nachfolgern ausgehänat werden: denn wird dieser Satz nicht lediglich als Phrase betrachtet, dann kann aus ihm das Recht bcrgclettct werden, jede« Staatsbürger zu beschäftigen, nicht wie eS seinen Fähig keiten entsvricht, sondern wie eS die Negierung, d. h. eine beliebige Mehrheit, will. Jeglicher Freiheit d e-r; Betätigung ist daher das Grab gegraben. Daran ändert auch der Umstand wenig, daß ein Antrag an- genommen wurde, wonach die Freiheit der Berufs- wähl gewährleistet fein soll. Wenn dann gleichzeitig in dem Paragraphen festgesetzt ist, daß jeder Deutsche, der eine paffende Arbeitsgelegenheit nicht zu finden vermag, Unterhalt aus öffentlichen Mitteln erhalten soll, so hat das Reich damit eine Verpflichtung übernommen, die eS später vielleicht nicht erfüllen kann. 8 A der die Bildung von wirtschaftlichen Selbst- verwaltungskörpcrn (Betriebsräten) an- ordnet, wurde tn der Fassung der Regierungsvorlage an genommen. Ein Antrag der Deutschen BolkS- vartei wurde, wie alle Anträge, die von der Rechten auL- gingen, abgelchnt. Noch bedenklicher wird sein die An nahme des 8 4, der die Ausdehnung der Soziali sierung ^estsetzt: Die Ausnutzung von Brennstoffen, Wasserkräften und sonstigen natürlichen Energiequellen nnd der aus ihnen stammenden Energie wird nach gemein wirtschaftlichen Gesichtspunkten geregelt. Nicht einmal Rohöl hat man ausgenommen, trotzdem von dem Ab- geordneten Hugcnberg darauf hingewicsen wurde, daß die Rohölindustrie gerade jetzt mit wichtigen Untersuchungen begonnen habe, die zu weittragenden Erfindungen und Entdeliungcn führen könnten. Diese Versuche, die natür lich große Kapitalien erfordern, wurden von der Industrie auf eigenes Risiko unternommen. Sic bleiben jetzt in den Anfängen stecken, da der Staat im allgemeinen ja gar nicht in der Lage tst, tn derartige problematische Dinge mit der notigen Freiheit. Energie und Zielbewußtheit licranzu- trcten. Besonders kennzeichnend ist aber folgendes: Der Paragraph verlangt die Vergesellschaftung der Kohle, der Wasserkräfte und sonstigen natür- ltchcn Energiequellen. Auf eine dieser Energiequellen tst jede Industrie angewiesen. Werden ste verstaatlicht, so ist der industriellen Freiheit im weitesten Sinne des Wortes ganz einfach der Lebcnssadcu abgcschnittcn. Wir werden keine freie Industrie, wir werden keine freie Wirtschaft mehr haben. Deutlicher als alle« andere beweise» aber die Be ratungen Uber den 8 2 des Entwurfs, daß die Ncgici-ung gar keine Ahnung davon hat, was sie mit diesem Gesetz anzurichtcn im Begriffe ist. Der Paragraph verlangt, daß nicht nur wirtschaftliche Unternehmungen und Werte, ins besondere Bodenschätze und Naturkräfte an die Gemeine Wirtschaft überzusuhrcn sind, sondern anch die Herstellung und Verteilung der wirtschaftlichen Güter. Die letztere Bestimmung gibt der Regierung das Recht, beispielsweise die Zahl der Lokomotivtypcn zu vermindern. Sie gibt ihr auch daS Recht aus eine Uniformierung» auf eine Mechani sierung unseres Wirtschaftslebens nach Nathenausche« Fdeen. DaS ist offen zugestanden worben. In ber Debatte wurde nun von einem sachverständigen Abgeord nete« darauf hingewiefen, daß auf diese Weise etwa der