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Dresdner Nachrichten : 25.07.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188607252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860725
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860725
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-07
- Tag 1886-07-25
-
Monat
1886-07
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.07.1886
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^ . » W»«>»»«I«t»v« Ve»»>«».5I«>>»t.r Ln» »ro»»« wr. I». FAKLLVL an landwirtbschaltlicke Gmndbesitztr und Kemeinden zu so«. beäeh,„blick 4'/-, Procent Rente I»«> «Isnen ,I» r Lloutm»» »ur 8 » d «IZ^IJUR O ZI»L IvIUtv I»ro««ot beträgt, gewährt der La«dwtrtvs»aktliä»e Lrebltverein i« «önlgreiktie Sachsen »u Dre-de«. L»l«Ie» »«» GLchftsche«. — Wahrend bei dem kürzlichen KOjährigen > mpsschifffahrt».Gesellschaft nur ein rkenmma herrschte und freudiger Stolz über > Dam Anerlrnnun berechtigter Jubiläum der rin« Stimme der da-, Errungene , . Seife laut wurde, barte man vor KO Jahren über die Dainvfsch'sfsahrte» noch andere Meinungen. Mißtrauen, Spott >md Hohn waren da vorwiegend an der Tagesordnung Wenn man m den Jahrgängen 1837. 88 und 39 de- bekannten Dresdner BlatteS: »Der Gammler" blättert, findet man mannigfaltige Be schäftigung mit dem neuen Unternehmen. Da trifft man im Nov. 1837 em »Klagelied" deS ersten Dampfschiffes »Königin Maria" an. rvelchcS nach mannigfachen Probefahrten und kurzen Diensttouren bis Pillnitz reparaturbcdürstia vor Uediaau lag. In dem Lied (Parodie auf »Fordre Niemand mein Schicksal" rc.) heißt es u. A.: »AuS den stählten mit Aengsten verkettet — Aus den, Leben von Proben und Rauch — Hab' ich nichts, Hab' ich gar nichts gerettet. — Als den leeren entkekfelten Bauch. — Keine Hoffnung ist Wahr heit geworden, — Selbst den Fahrten, den kurze», zur Lust, — Hab' ich. wie Schandau und anderen Orten, — Kraftlos seufzend entsagen gemußt. Die Scblußstrvvlie heißt: »Stolz »ach Magde burg sollte ich fliegen. — Und in Uebigau entsag' ich der Welt. — Lasset mich als Geianaenen liegen, — Bin ein schwer zu kuriren- der Held. — Dich, o Vaterland. Dich nur beklag' ich! — Denn Du bist Deine- Glanzes beraubt. — Dich beiannnernd zum Hafen hin trag' ich, — Für den Winter das räuchrig n Haupt." Einige Tage spater kam dann in demselben Blatte allerdings ein Gegengedicht, in welchem besagte »Königin Maria" sagt, daß sie das „Klagelied" nicht gesungen. Einige der hübschen Verse seien niitgelheilt. Es heißt da u. A.: „Laßt mein neues Eingeweide — Nur erst wieder »ertia sein — Stcur ich wieder, frei vom Leide. — Lustig in die Welt hinein." Weiter klingt es prophetisch: »Nach dem .Hochland werd' ich fliegen — Magdeburg war nie mein Ziel, — Nur zur Lust werd' ich bestiegen. — Nicht für Lasten ist mein Kiel. — Trotz so manchem Mißgeschicke — Blieb mein Stolz mir unbcraubt, — Nur allein der Dresdner Brücke — Beug' ich vaS gekrönte Haupt." In Nr. 28 dess. Bl. kommt folgender sarkastische Tagesbericht: „Am 10. d. M- machte nach überstandenem Krankenlager das Dampfschiff „Königin Maria" seine erste Fahrt wieder nach Pillnitz und schien bedeutend an Kraft gewonnen zu haben", und unterm 14. Juni vom Jahre 1838 siqurirt ein längerer Artikel »Der letzte Mai 1638 oder die verhänanißvolle Dampsschisfsahrt". in welchem in geradezu schadenfroher Weise des Umstandes gedacht wird, daß bei dieser Fahrt das Steuerruder deS Schisses total abbrach und das Schiss endlich, nachdem eS die kühnsten Manöver ausgerührt „die ein Nelson mit seinem berühmten Agamemnon nicht besser hätte machen können und die auch dem Führer der „Maria" zu gwßer Ebre gereicht haben würden, ivenii sie nicht eben gänzlich unfreiwillige gewesen wären", sich total im Tande feslranntc. Wie spärlich danials die Retheiligung an den Fahrten war, das zeigt das kleine Häuslein Menschen, welches sich bei dieser verhängnis volle» Fahrt betbeiligte. Es waren ihrer gerade —30. Sie wurden mittelst zweier Boote an daS User gebrachte und zogen per vockos lubelnd weiter: jubelnd darüber, daß sie nicht — was damals noch zumeist beim Dampfschiff befürchtet ward — mit d em Kessel in die Lust geflogen, oder mit dem geborstenen Schiss in die Elbe ver sunken waren. Aber, die »Königin Maria" hatte sonst keinen Schaden erlitten und ward später wieder flott gemacht. Jedenfalls waren indessen solche Vorfälle geeignet, die Tampsichisssahrt bei der großen Menge nicht gerade zu accreditlren. Am 19. August hatte die amie »Königin Maria" aber schon wieder Pech. Abends gegen 7 Uhr bekam sie gerade vor Pillnitz ein — Leck. Da es finster ge worden war, konnte das Leck nicht mehr genügend verstopft werden nnd die Passagiere wurden endlich, nachdem beinahe Alles den Kops verloren haben mochte, aus einem anderen Fahrzeug weiter befördert. Der »Sammler" geht in seinem Bericht darüber der damaligen Strompolizei — und jedenfalls wolilberechtigt — zu Leibe, indem er meint, „der ganze, immerhin sehr fatale Unfall würde nicht eingetreten fein, wenn das Reinigen der Fahrt im Elbstrom nicht so aus den Augen gelassen worden wäre." — Jeden falls derselbe Poet, der mit seiner Leyer die Geschicke der »Königin Maria" im »Sammler" begleiten zu müssen glaubte, brachte auch auf diese Leck-Episode eine lustige Dichtung. Im November desselben Jahres — 1638 — findet sich folgender »Tagesbericht": „Das Dampfschiff „Stadt Dresden" scheint sich von seiner gleichnamigen Patknn nicht trennen zu können. Es wollte schon am 30. Oktober von Dresden ab nach Hamburg, dann wieder aufwärts nach Rathen und endlich wieder am 1l. November abwärts nach Riesa sein Heil versuchen, es kann aber, wie schon gesagt, aus Sympathie den hiesigen Grund und Bode» nicht verlassen. Die Gouverneure desselben schoben in den ersten beiden Fällen die Schuld dieses Stadtarrestcü auf den niederen Stand der Elbe, in letzterem Falle aber aus die geringe Zahl und Teilnahme der Fahrlustigen." — Im August 1839 findet sich ini „Sammler" ein „Eingesendet", in welchem ein Unbekannter erzählt, er lei nach Dresden gekommen, um sich bei dem Tampilchisinnternehnicii zu betheiligen: für diesmal habe er jedoch nach genauerer Erkundigung 'eine Gelder wieder mit sortgcnonnnen: der Grund liege in dem tiefen Dunkel, weiches über das ganze Unternehmen verbreitet seil Mancher— so fährt der wüthcnde Anonymus fort — hat sich bei der Dampsschissahrt nicht des Aktienichwindels, sondern des vaterländischen Untcr- ncbmens wegen bctheiligt, aber der müßte nun auch von der allge meinen Furcht ergriffen werden u. s. w. — So dachte nnd schrieb man damals über die jetzt großartig flvrirendc Elbdampsichisffahrt. AnS diesen wenigen Nennniszenlen crgicbt sich wieder, mit welchen Widerwärtigkeiten so oft die besten Unternehmungen zu kämpfe» haben; beiläufig dürsten diese Reminiszenzen lientzntagc aber auch einigermaßen — amüsiren! — Zu den Schäden, welche die schweren Gewitter der 'Nacht znm Freitag verursacht, sind noch folgende zu registrircn: Eingeschlagen hat der Blitz in Großzöbcrn in ein Brauhaus, ohne zu zünden, und in Chrieschwitz schlug der Blitz >» den Blitzableiter eines neuen Hcmscs, sprang von da ab und streifte die Außenseiten des Hauses. In Werda bei Falkcnstein sind infolge Blitzschlages 2 Bauergüter abgebrannt. Irr Dittmarsdorf wurde das Wohnhaus des WirthschastsbcsiycrS Fricdr. Ncnber eingeäschcrt: der bcdanems- werthe Calamitoic hatte nicht versichert. In Rodewisch wurden in einem Stalle eine Anzahl Kühe erschlagen. Tie Käserei des Ritter gutes Zicdlitz ging infolge Blitzschlages in Flammen auf. In Großnaundorf ward die Scheune des Gutsbesitzers Eisold und in Hermsdorf das Wohnhaus wie das Scltengebände deS Gemeinde- vorslandes^ Totzaucr ein Raub der Flammen. In FriederSdors wurde dem Gutsbesitzer Seifert ein Pierd erschlagen.: — Gencke' c, hrt. In Erwartung kommender schöner Tage eilte ein großer Thcil der Exrrazügler sofort nach Zürich und von da in die Berge. „Bon Zürich in die Berge? Liegt Zürich nicht m den Alpen ?" Tie nördliche Schweiz ist Hügelland, hat manches Achnlichc mit der Dresdner Gegend, mehr Acker- als Wicscnland, gut gepflegte Felder. Wein- und Obstanlagen. Die Eisenbahn führte nnS nach Zug. Hier bestieg man den Prachtdampser ,,Helvetia" (die Geuckewhrer liaben hier, wie ans vielen anderen BesördcrungS- gelegenbeiten, 20 Proz. Ermäßigung) und fuhr über den ganzen, 3 Stunde langen, blaugrünen See. eine wahre Idylle, bei Immen ser vorbei, von wo ans die «hohle Gasse" nach Kußnacht hinüber führt, dann nach Arth wo die Wagen drr Riaibahn bereit standen. Die erste Strecke ist Adhäsionsbahn bis Golvau, einem Orte ain Lowertzersee, der mit dem See 1606 durch einen Bergsturz zum Tbeil verschüttet wurde. Nun beginnt die höchst interessante Zahn radbahn. Die Schienen dienen den Rädern bloS zur Unterlage, in der Mitte derselben befindet sich aber eine »Zahnstange, in die ein unter der Lokomotive bcsindlichek Zahnrad so cingreifh daß der Wagen den Berg förmlich hinausklcttert. und zwar bis zu Steigungen von 25 Proz,, d. h. aus 4 Meter Bahnlänge 1 Meter Bahnsteigung. Man kann sich dies am besten an einer Wagcnwinde oder an einer Schraubdochtlampc Nar machen. Die Lokomotive befindet sich immer unten, so daß sie den Wagen hinausichicbt und daß ihr de, der Nirderiahrt der nicht angckoppclte Wagen folgt. Letzterer kann 60 Personen ansiiehmen. Es gehen mit dem unseren 3 Züge in Zwischenräume vvn 5 Minuten ab. Immer großartiger wird der Rückblick, immer lebhafter der Ausdruck des Erstaunens. Endlich ist der Kulm erreicht. Ein großartiges, aus's prächtigste und kom fortabelste ansgcslattetes Hotel empfängt nnS. Der RechnungS- sührer steht oben im Vestibül an der Freitreppe. Bor uns handelt ein Ehepaar um billigere Wohnung. »Dann nehmen Sic ein Zimmer mit zwei Betten zn 8 Francs incl. Alles." »Uns auch so". »Nr. 131." Ein Diener nimmt unsere Sachen in Empfang nnd führt uns in die 4. Etage. Alles koiiüortabei, famose breite Betten und vom Fenster aus ein« weite Nnndsicht vom SäntiS »m Osten an b>S über die BlümliSalpe im Westen hinaus, darin die höchsten Schneeberae der Schweiz. Glärnilch, BöS Faulen, Arlbstock. Wied- gällcn, Tödi. Schncehorn. Gr. Stuchen, Bristcnstoch Spanort. TitliS, Oberaarhorn, Finsteraarhorn. Nauteraarhorn, Schreckhvrii. Rovenhorn, Mittelhom, Wetterhol». Mönch. Einer, Jungfrau, Silberhom, Blümlisalp, Doldenhorn. Tadle d hote ü Frc«. vorzüg lich. Blick in die Tiefe auf zahlreiche Sec». Nächste Umgebung prächtige Berge, unter denen die beiden Mythen und der PilatuS sich besonders auszelchnen. Am Abend Sonnenuntcraang am ungetrübten Himmel. AllmäligdS Verschwinden der Beleuchtung von den höch sten Schneebergen. Dann Derweilen im Gcicllichaftsialon. Inter nationale Gesellschaft, viele Engländer. Franjvien, Deutsche, Italiener, einigt Amerikaner, Dänen, Schweden. Russen. Ungestörte Nacht ruhe, da man un Hotel keine Tritte hört, keine Treppe dröhnt, kein Hund bellt. Die Glocken der auch nächtlich weidenden Rinder er klingen : der Berghirt läßt am Morgen im Hause dreimal seine Schalmei ertönen rum Zeichen, daß der erste Lichtstreif am Osthori zonte sich zeigt. Alles kleidet sich an, nimmt das Plaid um und eilt hinauf aus die nahe hohe Spitze. Die Schalmei ertönt wieder holt, ein Jodler singt seine Weisen. Immer weiter breitet sich der Lichtstrcif am reinen Ostbinnnel aus: es erscheint das Morgenroth. Eine Äluthstelle zeigt sich, die Röthang wird immer intensiver, des Himmels Pforten lhun sich auf, unter allgemeinem Ah! zeigt sich ein lichter Feuerbvae», und cs tritt die Sonne aus ihre Bah» voll Segen. Berg aus Beig wird beleuchtet fc höher die Sonne steigt, nnd nur in den Thälcrn herrscht noch Finsternis; und Stille. — Am Freitag Abend hielt ein hiesiger größerer Gesangverein in der Konditorei im kgl. Großen Garten seinen Kander- abend ab und erfreute sich und die sonstigen Gäste und Spazier gänger ab und zu durch Lieder. Da. gegen ll Uhr, langte ein Geschirr mit 4 Jlüasscn an, die sich ün vollsten Sinne des Wortes als ungebetene Gäste erwiesen. In halb angctninkenem Zustande benahmen sie sich so belästigend, daß Herr Pvllcnber lsich veranlaßt sah, ihnen das Lokal zu verbieten. Er mußte dies aber mehrmals lhun, denn das Verbot fand gar keine Beachtung, bis endlich der herbeigeholte Gartenausi'eher die Leute zn der Meinung brachte, daß es besser sei, das Weite zu suchen. Um aber die Persönlich keiten feststellen zu können, wurde durch die Garlcnbeamten veran laßt, daß die Pferde vvn mehreren Herren seslgehalten wurde», was die Skandalmacher mit Peitschenhieben unter das Publikum be antworteten. Das nahm aber ein Herr, eine kräftige Gestalt, denn doch so übel, daß er dein Peitschenschwinger die klatschende Waffe entriß und mit ordentlichen deutschen Hieben dessen Unverschämt heit beglich. Ein herbeigcholter Polizell'camtcr machte endlich der sehr unlicbiamen Szene, während welcher auch noch die Pferde mehrmals in die Menge rennen wolllen, ein Ende. Er notirtc die Ruhestörer, die czcchischcr Nationalität zu sein schienen und Bereiter zu sein angabcn. Herr Pollender hat Strafantrag wegen Haus friedensbruchs gestellt. — Einen theuerc» H ut trägt ein Reisender, der sich dieser Tage auf der Linie Werdau - Crimmitschau in einem Eisenvahn- koupee befand. Der Mann riß plötzlich an der Nothleinc. Allgemeine Aufregung! Erichrcckteü Fragen: was ist denn passirr? Der Zug hält — endlich. Gott sei Tank! Und warum? Weil besagtem Herrn der Hut sortgeflogen war. Da ein solch nichtiges Ereignis; kein Grund ist. um einen ganze» Zug zum Stehen zu bringen und die Passagiere ernstlich zu erschrecken, io wird der Betreffende regle- menlmäßig mit 60 Mk. Strafe belegt. — Die Uebersiedelnng der weibliche» Gefangenen auS der Strafanstalt H vheneck nach dem ncnerbauten Wciberznchthause in Waldhcim wird sich Anfang Oktober vollziehen. Alsdann werden zum weiteren Ausbau der Anstalt Hoheneck geeignete männ liche Gefangene aus anderen Anstalten übcrgesührl und verwendet werden. Nach vollendetem Ausbau, von welchem nach außen hin besonders die neuen gewaltigen Schutzmancrn sichtbar sind, wird die Anstalt ziemlich 600 Gefangene, das Doppelte der jetzigen Zahl, aufzunehnien im Stande sein. Als vor 3 Jahren der kostspielige Umbau, der mehr als 600,000 Mk. erforderte, von der Regierung beantragt wurde, konnte man allerdings nicht vorausiehen, daß der Gesangenenbcstand sämmtlicher Anstalten eine jo ansehnliche Ver minderung erfahren würde, wie sie erfreulicher Weise nicht nur in Sachsen, sondern im ganzen deutschen Reiche eingetreten ist. — Die Arbeiten an der Vergrößerung der prächtigen Carola seen im Großen Garten schreiten rüstig vorwärts. Freilich scheinen die fortwährenden Regengüsse durch Verschleimnen und Zerreißen des aufgcschüttctcn Bodens viel zu schaffen zu machen. Immerhin darf man bei der Energie dos Hern: Gartenbaudirektor Bouchö ans völlige Fertigstellung der alsdann bedeutend vergrößerten und, wie es schon jetzt ersichtlich ist, uni Vieles verschönerten Carolaseen dis zum Spätherbst hoffen: bereits nächsten Winker wird sich Jung und Alt aus den vergrößerten Eisflächen tummeln können. Die über die Verbindung des älteren mit dem neueren Theil führende Brücke ist bereits fertig. — Eine spaßhafte Geschichte macht jetzt in den Blättern die Runde. I» einer kleinen Stadt Sachsens kam ei» Bäckermeister mit seinem Gesellen in Zwist, worüber letzterer so er grimmte, daß er die Arbeit sofort verlassen wollte. Der Meister ging aber hieran' nur ein, daß er erst einen anderen Gesellen stelle. Diesem Verlangen wurde denn auch entsprochen. Er brachte einen anderen „Gesellen" und zog nun unbehindert von dannen. Wie enttäuscht war aber der gestrenge Herr Meister, als er in dem neuen „Gesellen" keine» Bäcker-, wohl aber einen Schnstcrgesellcn entdeckte! Die List war gelungen und der »cue Geselle zog auch wieder ab. — Morgen beginnt in Freibcrg die Hanptvcrhandlung gegen Drechslermeister Bebel unv Ge». Ter Zutritt ist mir gegen Karten gestatte«. — Am 1. August tagen hier in Helbig's Etablissement an der Elbe die R olle r'iclien Stenographen. Vormittags 9 Uhr beginnt der Vcrbandstag. Nachmittags folgt Ausflug mit Tainps- schiff nach der Saloppe. Abends wird Familienabend abgehalte», den ein Ball beschließt. — In der Knnstgcwerbehnlle (Progerstraße) ist von Montag an ein Bowlcnlöffel ausgestellt, welcher vom hiesigen Bezirks-Obstbau-Verein als Ehrenpreis für die am 29. September bis mit 3. Oktober in Meißen stattsindende allgemeine deutsche Obstausstellung gestiftet worden ist. Derselbe ist modcllirt von Detlev v. Biedermann nnd anSgcsnhrt vom Goldarbeiter Fr. Vogcs (Waiienhausstraßc). — Blumenfreunde, welche in diesen Tagen einen Ausflug nach der grünen Löbnitz unternehmen sollten, feie» ans die grogartige NcIkenkultur der Rcichrl'schcn Gärtnerei in Kötzjchenbroda. unweit des Bahnhofes ausinerkimn gemacht, lieber 500 Sorten von wahrhaft bezaubernder Farbenpracht blühen und duften dem Be lucker entgegen -- ein Sortiment, wie schwerlich eine zweite Gärt nerei aufzuweisen hat. Herr Reichel betreibt die Kultur dieser herr lichen jetzt wieder Mode gewordenen Blume als Spezialität und hat eine Menge Neuheiten gezüchtet, die ;edcn Blumenfreund ent zücken müsse». Gerade jetzt und in den nächsten 8 Tagen stehen die Blüthcn im herrlichsten Flor, weshalb sich ein Bestich dic'er bedeutenden vom Bahnhosc kaum 5 Minuten entfernten Gärtnerei sicher lohnen dürste. — In Nr. 201 d. Bl- stand ein Artikel, in dein gesagt wird, daß sogenannte Mi sch butter rin Gemenge von RmdStalg. Schweinefett. Baumöl und verschiedenen Farbstoffen sei und vielleicht aus 30 Pro». Fett. 40 Proz. Wasser und anderen unanalifizirbaren Substanzen bestehe. Die hiesige bekannte Firma Ludwig Knntzel- mann erläßt heute im Annonccntheil eine Bekanntmachung, in welcher sie die uns von Herrn Buttcrhändlcr Morgenstern unter breiteten Angaben richtigstem. — Die Dresdner Vogclwic! c, die heute über 8 Tage beginnt, criälnt, dem Fortschritte der Zeit Rechnung tragend, insofern eine allseitig mit Freuden zn begrüßende Neuerung, als die einzelnen Straße», Gassen und Wege dieses leinen allgemeinen Zauber und Reiz von Neuem auf Jung nnd Alt ausübenden Terrains zum ersten Male mit weithin leuchtenden Schildern z. B. Schützcn- rcihe rc. zur leichteren Oricntirnng versehen werde». In Zukunft wird ein Jrregehcn nnd vergebliches Aufsuchen Wegfällen. Den Wirth der Große» Wirthschasf. Herrn Hecht, wird man indes; trotz aller Wegweiser dieses Mal nicht finde», da er in seinem neuen Wirkungskreise w vollauf beschäftigt ist, daß er für lein Tbeii ab sieht, daS Vogelwiksenpnbliknm mit Speise nnd Trank zn ergnicken. - Polizeiberiryt. Seit vorvergangcner Nacht wird ein Bootsmann vermißt, der ans einem vor dein Bricßnitzcr Schlage ankernden Kahn bcdienstet war. Es ist anznnehmcn, daß der Mann, nur mit Hemd bclleidet, von dem Kahne hinab in die Elbe ge fallen und ertrunken ist, da man die übrigen sämmtlichcn Kleidungs stücke des Verschwundenen im Kahne vorgesunde» hat. -I» einem hiesigen Äasthause miethete sich am 19. d. M. ein angeblicher Kaufmann Franz Mennigke aus Zeitz ein. Er leistete sogleich auf einen Tag Zahlung, ist aber am 21. d. M frühzeitig verschwun den, ohne dir noch ausgelaufene Zeche von über 4 Mark berichtigt zu haben. Der Äenanirte, ein Mann inmitten der 30er Jahre, mittler Statur, blond, blonden iogen. Cstcletienbart tragend, dürste noch andere Gasthäuser in gleicher Weise heimsuchen. In vorver aangener Nacht wurden aus einer Wohnung au» der Wiener straße folgende Gegenstände gestohlen : 1 silberner in- und auswcn big stark vergoldeter mit 5 Siegesthalcrn garnirlec Becher mit einer Figur — einen Artilleristen vorstellend — auf dem Teckel: 1 ebensolcher Becher, pokalartig in altdeutscher Form: 1 silberne, innen vergoldete Zuckerdose, eine kleine Roie aus den« Deckel tragend : eine silberne Stellage zu mixcxl pielclo»: 1 Ehampaa»erkühlcr von Alfenid: 1 dergl. Menage; 1 große silberne -riippenkelle, 11 sichere Speiselösfel, davon 2 mit gothiichcm 5). gravirt: 5 silbcu» ungezcichnete Kafselöffel: 1 kleiner silberner Eßlöffel, auf dessen Stiel der Name Elisabeth eingravirt ist: 1 silberne, mit golbiichem H gezeichnete Filchkellc, sowie ein großer silberner Anrichtelösscl, ebenso gezeichnet. Der Bestohlene hat aus Wiedererlangung der gestvb lenen Gegenstände eine Belohnung von lOO Mk. ausgesetzt. — Nächsten Mittwoch wird in der Schweizerei zu Los ch witz zu Ehren der Dresdner Studentenschaft ein originell entwor fenes Gambrinus-Fest itatlsinden und zwar bei besonders festlicher Dekoration des Etablissements. Die Wahl und Krönung des König Gambrinns mit Ueberraichunge», der Fackelzug des Hos staates im Gän'cniarich, das Flieaenlchscn zweier Kameele rc, werden auch außcrstudentischen Kreisen Amüsement bieten. Dazu findet ein Extra-Konzert der Kurkapelle statt. fite welches stude» tische Musikplscen eigens für diese Festlichkeit passend ausgewählt sind. Entree wird nicht erhoben und hat Jedermann Zutritt. — Wie sehr die projektirte Legung einer Straßenbahn nach der Lößnitz die dortigen Einwohner zur Antheilnahmc spornt, zeigt der Umstand, daß sich eine beim Kmistnann Semper in KlWchciilirvda ausgelegte Petition in kurzer Zeit mit 337 Namen vvn Einwohnern bedeckte, — In Helbigsdorf bei Wilsdruff brannte am 2l. d. M. daS Gehöfte des Muhlenbesitzers Tittrich gänzlich nieder. Die Ent stehung des Schadenfeuers, wodurch drei Gebäude vernichtet wurden, ist unbekannt. — In Wurzen ertrank am Freitag Abend beim Baden in der Muche der 16jährige Schriftsetzerlehcling Eylers. Obgleich ihm der Bademeister sofort nachschwaiii!» und den Verunglückten noch an den Haaren einen kurzen Moment fassen konnte, entschlüpfte er ihm dennoch wieder (der Verunglückte trug ganz kurzgcschorcnes Haan und verschwand vor den Augen des Bademeisters in der Tiefe, — Schneeberg. Am Mittwoch feierten altem Herkommen gemäß die hiesigen Bergleute den Streitlag oder die Bergparadr. zu der sich Tausende von Zuschauern ans nah mrd »er» eingcfu!, den bauen. — Ein junger, geistig gestörter Man», der kürzlich erat zum Militär cingczogen war. von wo an die Krankheit datirt, enl- ivrang beim Spazierengehen seiner Begleitung und lies in der Nähe Schnecbcrgs einem ihn, entgegenkommenden Eisenvahnzuge an, welcyer ihn uniriß, am Kopf verletzte und den einen Arm ziemlich abtrenntc. — Zn dem Dienstag, am 3. August, auf dem Teiche in Lindc- nau stattnndenden Waiferkampfe der Leipziger Ju'cherinnung werden bereits estrige Vorkehrungen getroffen. Mit demselben ver bindet sich auf dem Teiche eine dramatische Vorstellung, zu welcher der Inhalt aus Überseehäfen Landen entnommen ist. Zu diesem nunmehr 162 Jahre zählenden Jnnungsfeste, dem einzigen, welches sich in Leipzig erhalten und seinen volkSihümlichen Charakter be wahrt hat, wird auch dieses Jahr auf ein nach Tausenden zählendes Publikum gerechnet. — Abermals hat der so o>t gerügte Leichtsinn, beim Feuer- inachen sich des Petroleums zu bedienen, ein Opfer gefordert. Das Dienstmädchen eines Bäckermeisters in Stahmeln, die 19 Jahre alte Johanne Marie Kupier, goß am Donnerstag 'Nachmittag in der Behausung ihres Dienstherrn, um recht schnell Feuer anzumachen, Petroleum aus einem Behälter zu. Dabei gericty die ganze Petro- lenmguantität in Feuer und ergriff anck die Kleidung des unvor sichtigen Dienstmädchens, welches dadurch schreckliche Brandwunden erlitt und in das Leipziger Krankenhaus gebracht wurde, woselbst eS aber wenige Stunden nach der Aufnahme an den Verletzun gen starb. «» — Eine bedeutende Schlägerei fand am Mittwoch Abend aus dem Bauplatzc des neuen Schlachtbofes in Leipzig statt. Es hatten sich anfänglich nur 2 Arbeiter gestritten, als aber einer der selben — ein Pole — den anderen mit einem Bierglas auf den Kopf schlug, war das Zeichen zu einer allgemeinen Hauerei gegeben, bei welcher mehrere Theilnehmer. namciiilich aber zwei Arbeiter nicht unerhebliche Kopfverletzungen davontrugen. Der Polizei ge lang es endlich. Ruhe zu stiften, wobei der Haupt'chlüqer ver haftet wurde. — Gewerbeschied-aeriitz«. Montag »en 2«. Juli nndkt Nach mittag« « Uhr dir gortskhuug der Klagesache he« Handarbeiter« Karl e?duard giunke in »iitrrlichcr tlrwal» srinrS Sodnr«, de« SchriftgiktzrrlchrltnaS Arthur Aunkr gegrn »ie Firma Hölcmaim u. Eomp. iSchristgirhcrri» statt. — Lrerhnrr Sartenbauverriur. Die »orgestern unternommene Nxlursio» führte nach »em beliebten An«stug«ort Morihbnrg. Zunächst batte man den hinter hem Schloff gelegene», unter Leitung des Herrn Hofgärtncr Krllcr bksin«Iichr» Garten besichtigt, welcher al« besondere Merkwürdigkeit eine große Anzahl wie Obelisken grschnittenc Fichten Hohr» Alter« aufzoweise» bai. Nachdem brr Uhr stattftndenden Füttcruag her dort in rine», großen Wild parke gebegte« Wildschweine bcigewohnt war. die am wroßtcig, gelegene Fafa- «erie nebst dem Fasanroschläßche» besucht, wurde» noch die Räume de« großen Schlöffe« besichtig». Durch die anhaltende Wanderung ermüdet, bot Adam« Gast. Hof bi» zur Rückfahrt noch „igeuehuien Ansentbalt. — «ersteigern » gen in de» Konigl. Amtogerichie»: Am ,'ii. Juli: «andcn: Iohanne Auguste vcrehel. König gcb. „Innkcr's Hau«grundstnck in ffaminau, M M. Dresden: Louis iffdmund Müller'« Grundstück <Wol»>- nnd Nrdcngcdändr ucdst Garte«) in Strtrse», iS,00« M. Grimma: Carl Friedrich Kreiß' Hausgrunhstück Fol. 21 dr« Grundbuch« sür dir Zchloßhänser bci Mndschcn. 2->!L> M. vschah: Guftad Richard Schroth's Grundstücke: i> Wohnhaus mit GraS- und Gemüsegarten »nd SchrmiengebSndc in LamprriSwaldc, i-iOst M.; 2> Feldgrundsttick In Sörnewitz, küstst M. Siollbrrg: Christian Friedrich Förster'« Grundstück IHan« mit Garten) i» NIederwttrschuttz, «lNO M. Siollbrrg : Balcnti» Oswald Metzler'« Grnndstück iWohnban« Mi» Garte»» in Nicdcrdors, ',R»Ü M. Auerhach : Friedrich Hermann Fruftcl'S Hausgrundstück in Odcrgölzsch, Io,Mi M. — Am 27. Inli: Schandau: Gottfried August Rtchirr'ö Hausgrundftück sammi Zubehör m Rathmannsdorf, M. — Am 28. Juli: Schcibcnbcrg: Carl Moritz Schürer'« Grundstücke in Schletta» r I) Feld und Waid, MI M.; 2» Feld Fichtenhochwald und Deich, «7L M. Börse. Volks- und Hanswirthschaft. Technisches. ir>«ra>lt>»att»a>: A. «chmidt. Treiidei». Dr,«»«erBSrse vom 21. Juli. Die feste Tciidruz, welche bereit» gestern sich knndgegeben, behielt auch heute an den tonangebenden Pläden die Oberhand und zwar waren e« wiederum hauptsächlich die Shmpi-me einer Bcffr- rung in der politische,. Lage, welche in diesem Sinne günstig rinwirkirn. D-zn komm» die GrldsüUc, welche Ihr« Wirkung ans Pie Haltung cdcnsall« nicht der- srhlt «nd al« dritter Faktor sind c» die Crnleansstchte» nnd die damit znsam- mcnhängrnden Dranoportchanrk« der GxPortdahncn, dir in« Feld geführt werden. Jnsolgc dessen ist aus allen Gebiete» eine Vcffcruiig cingetrcien, die iich zwar in mäßigen Grenze» hielt, aber dennoch dem Arrkehr rin srcundliche« Geprägr verlieh. Credit noitrien 1I>2—1i>I,.V. ZtaatSbahu 272—271,.Xi D «conio 2-7,10 —N7,2». An hiesiger »örle erwies ff» die Stimmung für Industrikpapicre al« sehr fest, »ooon cinzelnr sogar nicht unwesrntiiche ConrSerhöhungcn erfuhren. Am lebhaftesten gehandelt wurden Dhnawit <-j- 2> und veodenreich i-Z- 2.50,. Fn mäßigen Beträgen gingen noch um DrcSdncr Bangesellschast <— »,2ä>. Cdem- niher i— «.««>, DrcShner <— st.Nf und Bauhncr Pavier <4- 0..VH, Schönhcrr i-f- IM, Brunner < i- N.2.'-i, Gambrinus-St-mmprioritätrn <4- l>, Nürndcrgrr iitnberSndrrv, Waldschkößchrn <—<>.I.>f, Kette <4-st,!>0i, Brllronc »4- I», Kail Drichert iunderänd.f und Beck <4-st,2«). Bon Lächfiichen Fond« sand ei» nennen« werthe« Grschäst nur in ffproc. Anlrihc vom ,Zalirc 18.V, statt. Dir demnächst zur Einfuhr»»« gclangrndr» Z'„ proc. Laiwwtrlschafil. Crrdit p'anddrirfc »mir. dr» mit 1stI,2.-> ffchandcli. Ausland. Fond« halten geringfügige» Bcrkrhr in Ung. Goldrentc, t» 188i)rr und 1881rr Russen. Bon Banke» Dresducr Bank brlicdt nnd höher. Oestrrr. 'Roten v!I,i>a. >««I-DISko»to in Dresden 3",'». Lt'n,!>ardzin«>un ->"/«. Lrwila 3'/». Lpm- barbzinssnsi st'erii» lipnii-grdnnS'iis; Amsterdam Bruffel tz-V London TariL s'4-. PeicrSbina S"- A>e» 4"/». B«>P»'a.24.Zyllt.G. G. . L'„, , sst .ir.S. ÄgglSvaricrr. Beck sr oo gnem» Bank». W.?s Pr.-Durk.Bi im.ia 3"/LälhI.Reii>c04.7s Bech"c„nst'». . v.,858 3»/„ MMGcnnama «z oo Dn-sdn.Bauk rA.L>-P,lU,.-P^ »4847 g",'» loi.RGoücn, '^MKeiniarBauk W.«G,A >o„.oo VIN52/M4»/.-ar.l04,<» Hartman» ivs.so do.pr-Obi.r. 8l.r» . ^ . wi.mMn.Baudiot, i6i,so Wachse,. IMA! Prioritäten. -Amsterdam iss.ez «M-"''ZS WÄÜWtzÄSL. « «S-SL. '"s-L - -SL )»ichl.st.>8.y78-40L«!pi Bant köit.öS-Tnr Bod.ü.Pr öS.Mdo. 3 Monat rsä.lst I(H ! I k i '' s- ! - ^ W I « >
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