Volltext Seite (XML)
Seite 12 «Dresdner Nachrichten« Seite 12 Sonnabend, «ru. Mai 1i»»L MW Nr. 1LV «rsamurelt set,; dies« ein«»«lte, . evgt. Mulry Abdel Atzig muß also für di« Ehren, die man, ihm erweist, persönlich vir kosten tragen, und daß ih- ^ an die nun man ihnen bietet, mißbrauchen: es liegt aber in der ganzen Organisation dieser Gasrsrenndschaft. daß sie recht kostspielig ist. Das hangt mit den lokalen Sitten zusammen, und diese lind derart, daß unzählige Leute von dem den Gesandten bereiteten Empfang auf Kosten des Sultans Nutzen ziehen. Wenn eine Sondergesandtschaft in Fez eintrifst, besteht die erste Schwierig keit darin, ein Haus für sie zu finden. Wenn nun gar drei cIstandtschafleii auf einmal da sind, ist die Schwierigkeit fast gar nicht zu überwinden. Man muß eine Wohnung wählen, die weniguens teilweise nach europäischer Art mit Betten. Tischen und Srüdlen möbliert ist. So große Sympathie nun auch der Sultan für europäische Sitten hegt — Bequemlichkeiten der erwähnten Art sind in Fez sehr selten. Und ein Gesandter, der monatelang mit den Mitgliedern des Maghzen „palavrieren" will, muß sich immer sorgenvoll fragen, ob er aus lene Bequemlich. keilen auch rechnen kann. Dazu kommt die Frage des täglichen Unterhalts, Hier beginnt die Profitgier der lokalen Zwischen händler, Jede Gesandtschaft hat einen von der marokkanischen Verioaltung ernannten Intendanten, der ihr jeden Morgen die Muna" zngehen läßt, Diele tägliche Ration besteht gewöhnlich aus Gerne. Stroh, Kohle, Hammeln. Gemüsen, Lichten, Zucker- broten, Datteln und marokkanischen Leckereien, Wenn nun auch die Gcsandrjchast selbst von der „Muna" einen nur diskreten Gebrauch macht, so ist dafür die ihr zur Verfügung gestellte Dienerschaft weit weniger reserviert. So kommt es. dag wäh rend der ganzen Dauer der Gesandtschaft wahre Saturnasien gefeiert werden, „Unsere Leute," so erzählt ein sranzosi'cher Geschäftsträger, der sich vor einigen Monaten in Fez aufhielt, „wissen, daß sie ans Kosten des Maghzen leben, und geben sich daher vergnügten Schmausereien hin, Keine Macht der Welt kann sie hindern, in unvcrschämtesier Weise das, was von der „Muna" übrig bleibt, zu verschachern und sich mit dem Erlös eine ganze Kolonie Negerinnen zu verschaffen. In allen Winkeln unseres Gartens schwärmen die schwarzen Weiber herum, und weder Bitten noch Drohungen können dieser ent fesselten Srgie ein Ende machen: die halbe Nacht Hort man die schwachen Töne des „Guembri", einer kleinen zweijcritigen Gitarre, die inan in ganz Marokko findet. Und wenn wirklich einmal der Lärm in unserem Garten schweigt, beginnt er sofort im Rackibargarien," Im übrigen ist Fez eine verfübrerischc und wnnderbare Stadt, die, Kairo ausgenommen, in Rordasrika nicht ihres gleichen hat. Ursprünglich nur der religiöse Mittel punkt des Landes, ist Fez jetzt auch das politische Zentrum von Marokko geworden. Die alte und die neue Stadt liegen dicht nebeneinander, und neben historischen Erinnerungen flutet das Leben des Tages, daS schon von einem Hauch moderner Kultur berührt ist. Reben Tempeln der Markt, der Basar, wo ein leb hafter Handelsverkehr herrscht, denn die Falls — so nennt man die Bewohner der Stadt — lind nicht nur schone Politiker, sondern auch gerissene Händler. Ganz fern vom Straßen leben -halten sich nur die Frauen. Sie sind meist ungebildet und tihre ganze Zerstreuung besteht darin, daß sie stundenlang aus ihren Terrassen sitzen und sticken. Besuche machen sie nur selten, und so bietet sich für Flirt und Liebesabenteuer kaum eine Ge-, leaenheit. Die einzigen Frauen von Fez, die ziemlich ungebunden leben können, sind die Negerinnen, Trotz ihrer untergeordneten, fast sklavischen Stellung haben sie viel mehr Unabhängigkeit als die weißen Frauen, Sie können auSgehen, wenn sie wollen, und ielbsr ein freies Leben führen: bei der Heimkehr gibt cs dann höchstens eine Tracht Prügel, oder aber der Herr und Gebieter 'aßt einen radikalen Entschluß und schlägt die schwarze Dirne zu irgend einem annehmbaren Preise los. Für die freien Frauen dagegen gibt es. abgesehen von Familienfesten, kein ge selliges Leben, Eine vornehme Frau trifft man fast nie aus der Straße, Nur die Frauen auS dem Volke gehen zu Fuß aus: sie haben aber stets daS Gesicht bis zur Nase verschleiert, und den ganzen Körper bedeckt ein großes weißes Tuch, das an der Taill von einer grünen Schnur gel-alten wird, * Die Frau in der Familie und in der sozialen Arbeit. Der Münchener Verein für Fraueniiitercsscn schloß seine diesjährige vsfentliche Vereinstätigkeit mit einem öffentlichen Jugcndabend. Frau Professor Schönmes sprach über die Frau in der Familie und in der sozialen Arbeit, Die zweite Hälfte des ZK, und die erste Halste des IN, Jahrhunderts sind zu bezeichnen als die Zeit des glücklichste» Familienlebens. Die Frau fand tiefe Befriedigung in der all ihre Kralle beanspruchenden Tätigkeit des Hauses, welche ihr Pflicht- und Perantwortlichkeitsgesühl hob und Linoleum «»* tz« Fabrik«, Rt»d«rf re.. ,«» Belege» »»« Stürmer», Korridore». Trrdtz« ro» 1« srSsrstSr ULarstSr AveArrldl» dro»» t M 2,»v. 4.20, «,«». a.SO. «,00, «,»0. oliv«. terracotta, pompej.-rot t M. V.VV» A««lr»eltt » M 2,7«. S,»0. 4.0V, 4,7«, «,»v, «,V0. Br«»»» t M «,2«, «,L«, 7,«v, d>e»»r« s M V»VV. IiUolel (durchgemustert) ü M. 8,0V, V.VV, L1.VV. » tBarlie) von M. «,S« an. «reite »r laufende« Meter. ^oo «? sttp UHF» 1»»,»»»» 2«0 am, 27V «»» »r»4 Svv er» >»»«1t. l,I»«l«W-UrI» - ilrrlrm-Irlililelii in verschiedenen Breiten und Größen. Isxxieks. kort!srsv, liseLäsLksv, Vorlagen. vinLväseksrr. Lokos-LLuksr uvä -IsxxieLs, Liuüm'iäseksv, lised-'WLekLtveks, Issäsrtueks, nur solide Fabrikate iu grösster Auswahl. ^ k^88l »18^88» Morltrstrasso 17. Lcie MenM« W»I IITB« > reriispreeirvr 4rr»t I, 4V7».-W« ..0S - Vi>8 V!ö> >8! 88 »1888 Ull. sofort »ach alle» Violin- u. Baßnoten ». in 2 dis 3 Monaten beliebig selbst schwierige klassische Stücke u. s, w. korrekt MmWtii zu könnt». wenn Ihnen (Herr oder Dame) für diesen bisher un erreichbaren. durchaus.,angenehmsten" Aiifängcr-Unter- richl (ohne Neben, nur 1 Lektion tägl.) jede Garantie geboten und keine VorauSlage abvcrlangt wird? Näh. erbeten unter „Professor", z. Zt. Berlin 7, Hotel „Aachener Hof", Zimmer 10. (Nur einmalige Anzeige.) S ihr eine hohe Wertschätzung verlieh: innerhalb der Harmonie des Harstes erwuchsen an Beispiel und Uebnng die Kinder von selbst zu tüchtige» Menschen. Mit Ausbreitung des Industrialismus änderte sich die Phvsiogiwmie des Hauses und damit erfuhr auch die Frau eine Wandlung. Denn indem sie in den Kamps des Lebens hiiianstrat. klangen Snilen in ihr an, die bisher geschwiegen, und >vo sie sich im Kannst neben deni Manne bewährte, wuchs ihr Selbttändigkeitsgesühl und erwachten neue Wünsche. Heute steht die Frau der Hansarbei! anders gegenüber als vor 100 Jahren Zur Führung des Hauswesens gehört heute Wissen, das nicht mehr durch Tration, sondern durch Ausbildung in wissenschaftlichen und technischen Fächern erworben wird: das verleiht ihm neuen Rest und vermittelt höhere geistige Zusammenhänge, Aber auch zur Erziehung der Kinder muß die Frau besser betähigt werden z denn bei der Unrast und Veräußerlichung unserer heutigen Lcbcns- verhällnille ist ein bewußter Einfluß vonnöten. Die beste Vor bildung ;ur die watere Familientätigkeit iei eine bestimmte Berufs ausbildung des Mädchens, wodurch ihr Wertichätzniig der Arbeit, treue Pflichterfüllung, Zeiteinteilung, geordnetes Denken iw Handeln vermittelt winden. Tie gleiche sittliche Förderung finden wir in wzialer Hiltsarbeit, Schon zur Zeit der französischen Revolution wurde ein soziales Ticnstjahr für die Frau gefordert. Man bat cs von uns noch nicht verlangt: aber vielleicht liegt in dcr Freiwilligkeit ein nvch höherer Wert. Die Rcdnerin fordert Zwammenichlin; der weiblichen Jugend aus, in einein den konnncndcn Winter zu veranstaltenden Kursus mit theoretischen und vratlncheii Uebnngeii sich in die soziale Arbeit cinführen zu laben. «Port-Nachrichten. Der morgen Sonntag stattsindende Renntag in Drcs- den-Scrdintz zeigt wieder das gewohme Gevräge: Zahlreiche Nennungen, stark besetzte Felder, sonach ausgezeichneter Sport, Ais oestcre Nummer des Tages ist der „Preis von Dresden", worin auch mindestens acht Pferde am Start zu erwarten sind. Fm „Preis von SchviMld", dem Hcrren-Iagd-Rennen mit MOI Mark-Preis und wundcrbarem Ehrenpreis, gegeben vom Mr-un. wird sicher auch ein stattliches Feld zusammenkommen. Ta daS Geläuf der Rennbahn infolge der ausgiebigen Nieder- -ch'age vom vergangenen Sonnabend, als auch durch fortgesetzte Vespcengnng in denkbar bester Verfassung ist, so dürste in keiner Weise seitens dcr Herren Reimstallbcsitzcr und Trainer irgend eine Klage laut -werden, Tie Zoirderzüge zum Rennplätze vcrkc'ircn wieder ab Hauptbahnhös iTüdhalle) um 2 Uhr und 2 Uhr 0 Min,' auch machen wir Interessenten aus die vier spännig:» Eoachcssahrien zum und vom Rennplatz durch den -Großen Gurten ousmerksam. Die Abfahrt erfolgt hierfür 1 Uhr :D Min. Schlostplatz, 1 Uhr 40 Min. Altmarkt und 1 Uhr 50 Min, „Europäischer Hof". 7, Internationales Lalvn-Tcnnis-Turnier in Innsbruck. Die Lawu-Tennis-Gruppe des Innsbrucker Eislauf-Vereins ver anstaltet am 22, Juni d, I, und die folgenden Tage ihr erstes Internationales Lawn-Tennis-Turnicr mit folgenden Kon kurrenzen: X. ohne Vorgabe: 1, Herren-Einzelspiel über die Meisterschaft von Tirol/ 2, Damcn-Einzelspicl über die Meisterschatt von Tirol, 3, Herren-Doppelspiel. 8. mit Vor an be: 4, Herren-Einzelspiel 1, und ekent. 2. Klasse, 5. Damen- Einzestyiel, 6, Herren-Toppelspiel, 7. Damen- und Herren- 'Doppelspiel, Ncnmingsschinß am 19. Juni, Der Einsatz be trägt bei jedem der beiden Meisterschaftsspiele 3 K„ ber den sonstigen Soielen 4 K. pro Person und Konkurrenz. Iack'tfabrtcn ü>'^r den Mlantischen Ozean. Die Ozean- wcttsahit, die von Sandy Hook ans ihre» Ausgang genommen Fortsetzung siehe nächste Seite. Nordsee." Erste Zufuhr Tvwningsbay, v»nU1rir Stück 25 Ps, Castlebay 10 u. 15 Pf. lriikcli« OimMcliml Lmllrclirll „Wm" rr»»«*« 80. Telephon 2771, Frischen starken Ziangempargel Pfund SV Pf., Pfd 12 Pf empfiehlt L. iSekölldoru» Kolorrialwarcnsiaus. Bcrsand- uud «trosfo - Gesckäft. 1« Kl. Plauen,ck,e «lasse 1«, «cke Weinliastr. Vv» Sonntag den 21. d. M. steht wieder ein groster» frischer Transport bester fs0886N. J-l"spr,46. Seelänver Wagen- sowie AM» MtWkck bei inir zum Verkauf. Otto INsrksr. Fuchse. Wallach. 5 u. 6 Jahre alt. ca, 172 hoch, mit weißen Abzeichen. Bruder Engl, x Hannover, sicher und flott gefahren, stehen zum Verkauf kitteiMt Oder-LKMorL hßi Mzu. TienStakt, L3. Mai stelle ich wieder eine grvße Aus wahl ET >»o!,t«i' 14ül,« und TAG hochtragend und mit Kälbern, sowie schöne sprnngfähige Lriotitlbrill«!» bei mir zum Vcrkans. 'DLkiM kLUI klvbtsr. WedvLvd-Vvrkäut. Nächste» Mittwoch den 24. Mai stelle ich 6>> Stück >cbönc, junge, schwere ostpreukischc Kübe und Kalbe» Iiochtraaend und mit Kälbern, sowie schöne Zuchtbullen in meiner Be hausung zum Verkauf. Bestellungen nehme gern entgegen Meisten, Am Bahnhof, Fernsprecher 393. in tadelloser Verfassung, 2'/« ll'it. stark, bill. abzugebe» Oschatzcr Straste 4, I. vom tt z«Mndrcra liir j v Nav^rrnri, rar lv «> on 4„n<r8:^*eNvrr, kurierten Isrnnor ist unck bloibt Lr1»84vnr!8l SpvLtnNtüt. z»Mndrcru laMvvrcrü aus cksr Alctienbrsuersi rnm 1-üvendrLu io Lltinctioo, «lvr «rrü«8teri vinoeret «1s» »virtsvtrei» lketelrv«, rrurckeo ent Ausstelluoxso kolxsocks Aarreichnunxeo ru teil: 1882, v»7or, I.onckos-Oevörbo- n. IinIttstric-.Vnsstallunzs, dlüro- derzr. ckio xolcions Llocknillo. 1834, Lrwieroi - Ausswltuo^ klamm vor, erster Preis. 1885, >V vltLusstellnnx ru Lnt> vorpou. ckns Lkrenckiplom (kvovsto ^nsreiobmivo:). 1889. Internntionnls Hanrnoxs- ». tlenussmittol-AusstelMllst ru stsln, ckrrs Lbrvvckiplom mit milckenem Stern. 1892. Internat. Ausstellung kllr ckas rote Krenr. t4rmeebeck»rk n. Lzoieus ru Teipri«:. ckas bibrenciiplom mzrolck. Ksckaills. 1896.1,anckss-Inckustris-,6o»ords- n, kennstaasstellune ru Min dere. ckis golckooe isteclaills, 1900, tVoltausstelluox Dari», Oranck Drjr, 1904. Internet. Lusstsllavss iu 4Vien, Grosser Stnatspreis. 1904. tVeltsusstelluvs 8t. I»rüs> Vranck krir. veooralvsi trotiurss r ZU»x vrs»«Ie«»-4.» * kervsxrecd» 8388.