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Dresdner Nachrichten : 27.04.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189604273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-04
- Tag 1896-04-27
-
Monat
1896-04
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.04.1896
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zu erwart«. 'Verstinimuug bebe» zu Helsen. Die meisten leben de» Besuch des Kaisers als ein mit Sic!. des tvdeutsamrS Ereigniß an und meinen, das, Kaiser Wilhelm'- Besuch in Eowes in diesem Jahre mehr den Charakter eine- poli tischen AusentbaltS als den eines BerantiaunaSauSflugs tragen werde. Da,» ist einsach zu bemerken, daß die politische Lage nach keiner Richtung dar» angethan ist. um einen kaiserlichen Besuch ln England zu ermöglichen. B,'» dem Telegramm des Kaisers, das Frhr v. Stumm ln der Versammlung z» Neunkirche» letzthin erwähnte, meldet die ..Chronik der christlichen Welt" Folgendes: «Wir haben bis jetzt nur erlahrcu könne», das; darin die >bon Stumm wiederholten) Werte strben: «Christlich sozial ist Unsinn. Christlich-sozial sind wir Alle Und sozial sollen wir Alle sein." Der Reichskanzler ist noch immer erkältet, doch übertreiben einige Blätter welche von einer großen Ermattung des leitenden Staaic-mannes rede». Der deutsche Bok'chaster in London. Gras Hatzieldt. ist srüher, als nie.» erwartet, nach London zurnckgekrhrt. Er hat eine Unter redung mit Lord Salisbur» gehabt. In Berlin rirkniirten in diesen Tagen Gerüchte des Inhalts, das: eine ReicliStagSanslösung bevorständc. Da hierzu im Moment jeder Anlaß 'eint, wurde dieser Meldung naturgemäß nur eine geringe Beachtung zu Theil. Wir haben es. schreibt die «B B -Ztguns angelegen sein lasse», den Ursachen nackziispüren. welche die Meldung veranlagten und haben vernommen, daß eS in der That feststehende Absicht der Regiening ist, den Reichstag niitznlö'en wenn die Vorlage des Bürgerlichen Gesetzbuches im Derb st. beim Wtedrrznsanimentritt des Reichstages, keine Minorität sinden sollte. Wir heben hervor, daß diese Meldung uns von absolut zuverlässiger Seite zugcgangen ist. Das Bemerkens- wertheste an der Miltheilung ist wohl der Umstand, daß man im Schooße der Regiening danach pessimistischer in Betreff der ge dachten Vorlage urtheilt, als im Parlamente selbst. Mi» und dar Offiller«, seine» Militär- imlgarischen Min Ministetz>rästdenten B staate». den Fürsten, welcher von den bulgarischen _ seinem Gefolge begleitet tvar. Nach dem AuStau Begrüßungen v«blteben der Präsident der Republt! Ferdinand, sowie der Ministerpräsident Bourgeoü bulgarischen Minister Stoilow und Prtrow allein in vienelstündiaen Unterredung. Später stattete Fürst Ferdinand auch dem Präsidenten der Deputirtenkammer. Brisson e! Besuch ad. Belgien« Einen angenehmen Vorgeschmack von den Segnungen des sozialdemokratischen Zukunftsstaate» erhält die politische Welt von Belgien her, wo eine ganze Anzahl von Städten und Landorten nnter sozialdemokratischer Kommnnalverwaltiing steht und dement sprechend auch die Stadthänpter Sozialdemokraten sind, nachdem daö neue Kommunalwahlgrsetz den Radikalen die Crloiiauug der .Herrschaft ermöglicht hat. Dort wird eS jetzt zum ersten Mal Vor kommen. daß der 1. Mai offiziell als Feiertag begangen werden wird. aui l. Mai wird zur Feier des ..Weltfeiertages" die rothc Fahne vom Rathbause heravweben, die Gemeindeämter und die öffentlichen Schulen werden geschlossen werden, weil eS so der nicht den Sozial gehört. Bulgarien. 'Kl enwkmten allein, sondern allen Gcmeindebürgnn NM Eine Meldung des „Standard" besagt, Fürst Ferdinand werde aus seiner gegenwärtigen Rundreise den österrei chischen Hos nicht besuchen, da auf die übliche Anfrage, ob der Besuch gelegen sein würde, eine ungünstige Antwort erfolgte. Indien. Aus Bombay wird gemeldet: Eine verheerende Feuersbrunst wüthete in Surat. Etwa 260 Häuser und der ganze Holzmarkt sind abgebrannt. Der Verlust an Menschenleben ist bedeutend. Kunst und Wisstnschutt. ^ierlchiedenc Blätter verbreite» das Gerücht von einer bevor stehenden größeren Artillerievorlage. die dadurch nothwendig weiden würde, daß der sranzösnchc Kriege-minister von den Kammern einen Kredit von 470 Millionen zur Bewaffnung der Feldartillerie mit Schnellseuergeschützen zu verlangen gedenke. An: Grund zuverlässiger Informationen kann die „Post" hierzu bemerken, daß alle in dieser Angelegenheit in die Presse dringen den Mittheilungen mit größter Vorsicht auszunehnien sind Nach der Erklärung, die der preußische Kriegsminister in der Budget- Konuniisioii des Reichstags am 24- Januar ds- I. abgegeben hat, unterliegt cs alleidings keinem Zweifel, daß ein Vorgehen Frank reich-? oder Rußlands in der Frage der Neubcwassnung der Feld artillerie auch Deutschland zur Einführung verbesserter Feldgeschütze zwingen würde. Die Nachricht von der französische» 470 Millionen- Fordemiig aber bat bisher noch keinerlei Bestätigung gefunden und dürste eine solche auch schwerlich finden. Die Act, wie diese' der „France" aus Berlin zugegangene 'Nachricht von gewissen deutschen Blättern kommentirt worden ist. läßt vielmehr die Ver- »iilthung auskommen, daß es sich bei der ganzen Angelegenheit nur um ein Manöver handelt, um gegen die Mariiieforderimgen Stimmung zu machen. Ter ehemalige Direktor der Niedcrlächsischen Bank. Lindner. j welcher bekanntlich 2,300.000 Mk. unterschlagen hat. ist in Bücke-! bürg in der Nacht zum Sonnabend gestorben. lieber das kurz gemeldete Pisiolendnell in Berlin 4 Königl. HosoPer. Das vorgestern sta «gehabte erste Gast sviel von Francesch iiia Prevosti a ls „Vloletta" würbe zu einen, theatralischen Ereigniß: die Künstlerin fand sofort den geistigen Rapport mit den Zuschauern und schon nach der ersten Scene hatte sic derartig gepackt und gefesselt, daß man die Ueberzeugung gewann, unter dem Banne einer außergewöhnlichen Erscheinung zu stehen. Diese Wirkung wurde keineswegs durch hervorragende blendende Stimmmittel hervorgerusen. noch viel weniger durch Gesangsmätzchen, wie sie bei der großen Masse deS Publikums beliebt geworden sind. Vor den lctzteren wich Irl. Prevosti be inah^ durch die Vornehmheit einer bewunderungswürdigen Ge- sangsrunst, und in Sachen des rein stimmlichen Vorzugs wird sie von mancher anderen weniger bedeutende» Sängerin überholt. Die ganze Größe der Künsllerschait. das Ueberwältigende ihrer Darbietungen liegt vielmehr in einer starken Individualität, in eüier Vollendung der Wandlungsfähigkeit, die den höchsten An forderungen entspricht- Jede ihrer Bewegungen und Gefühls äußerungen entspricht der Stimmung des Augenblicks, der Affekt auillt, wahr und frisch ans dem Herzen, die Beredliamkelt wohnt nicht nur im Gesicht, sondern im ganzen Körper, in der Bewegung icdes einzelnen Gliedes. Sie ist eine geborene Pantomimikeri». sie hat für jeden musikalischen und dramatischen Moment einen sozusagen körperlichen Ausdruck. In dieser Hinsicht hält sie sieg reich einen Vergleich mit der Eleonore Duie und der Sarah Bern- lusj .« s I ! D Sd « - r L Sri »»» * Z HZ ttl r» d ^ — wird be-! Karat au?, cs will ivgar scheinen, als hätte sic sich nach deren -... i iand statt zwilchen dem Haiwtmann F. SA Mustern herauf, und dnrchgebildet Auch äußerlich gleicht sie in ! v. B. und dem Fabrikanten. Leutnant der Reserve 2. bei Groß-! M",»cbe>» der Einen wie der Anderen. Das schart geschnittene ! Lickitencldc. Nach de», einen erwiglo'en Kugeiwechicl revocirke Gcncht wird durch ein Paar blitzender. wSciiiliender Augen belebt der Fabrikant S. und die Parwien verließen ausgcsöhnt den >md ,ic leiichtrn nnter den win in die-Lt,rn kalleiiden Locken und Kainv'vlaß. Die Vernnlasiung zu den, Duell lag in einer gering-! strähnen haßspruhend oder Iicbeglnhend ans, sie versiehe» lachend l schätzenden Acnßeinng des Lentnants der Reserve S. über die l'wd weinend deS Mundes Rede zu beglelten mn ihrer eigene» Familie des Gegner«. Sprache. Durch dieie 'Augen sehen wir gleichsam ans den Grund ! In Bendorf bei Reuwied Mheinprovinz, wurde der bei dem der Seele, die uns die lange bange Geschichte vom vielen Weh — ... — - - Dmd dein biSchen Freude erzählt, die der Eamcliendame nntgegeben starken Iahnnarktsnewühl Zeuge, wie hübschen kleinen Mädchen möaltcherwe worden wäre, hätte nicht mem Brudi luckbt — - Träg dortigen Postamt angeslellte Postalsistent ans offener Straße be- ! raubt und ermordet. Die gräßlich verstümmelte Leiche ist gestern > in einem Bache arsigefnnden worden. Von den Mördern fehlt ! jegliche Spur. Frankreich. In, Tivoisiaalc in Paris fand am Freitag ein i von den Sozialisten einbenffenes Protesimceting gegen den Senat j statt. Etwa 6000 Personen waren im Saale anwesend, andere I Tausende standen aus der Straße. In der benachbarten Kaserne - war das Militär konsignirt. aber aus der Straße kein Schutzmann i sichtbar. Fast alle sozialistischen und mehrere radikale Deputirtc. ! sowie zahlreiche Gemeinderäkhe saßen ans der Vorstandstribüne. ! Die Devutirten Pelelan. Vaillant. Ricard sind auf den Lebensweg, wie dunkle Sonnen, verlchleiert bald und bald brennend. DaS ist Genie, was hier hcrvorleuchtet. jene Größe und Macht der Begabung, die man als göttliches Feuer bezeichnet. Dazu hat Fki. Prevosti sich die höchste Vollendung der musikalischen Vvrtrayskunst angecignet. ihre Athmung. das Bilden des Tones, die Behandlung der Kopfstimme sind gleich Vollkommen und niuslerhaft, wie die Kunst des Staccato. des Trillers und eines bis zum Hauche verkliimenden Pianos. Die Abtönungen von der großen, ichmelzreichcn Cantilene zum Parlando und dem gesprochenen Worte bewirkt sie mit erstaunlichem Ge lingen und der geklärten Technik der vollendeten Virtuos,» und H - l sehr heftige Reden gegen den Senat. Die ZnhörcVric,«,''stümu'ch : ^ koch nwlerisch «Rieder mit dem Senate!" und nnterbracben die Redner, welche ! das Volk von Paris, das lange geschlumniert. ausfordertrn, zu er- hinreißt, wie sie all- ^arstcllcnn fistelt und erichuktett. «wachen und sich zur revolutionären Gewalt gegen ^ — — Staatsstreich vorzudereiten. Die Redner forderten . . . r to sestationen gegen den Senat. Ter Präsident des den geplante» ^traßen-Mani ^ „ . ... _ Gcneralralhcs, Lneipia, tbciite niit. der Generalratb habe die Einsetzung eines Wohlfahrtskomitees beichlossen. an dessen Spitze er selbst stehe. Er werde »eine Pflicht erfüllen, verlange oder von den Anweienden das Versprechen, daß auch sic ihre Pflicht bis zum Acußersten er füllen werden. (Donnernder Zuruf: „Wir versprechen '") Jaurss, von jubelndem Beifall begrüßt, legte die zukünftige Taktik der sozialistiseden Partei dar. Wenn der Präsident Faure heimtückisch die VerfassiingSrevision verhindern wolle, io werden die Sozia listen sich zwar nicht mit leinen Familiengcheimnissen befasse», sie werden ihn aber durch dieselben Mittel bekämpfen, die gegen den Präsidenten am 16. Mai angewandt wurden. Wenn andererseits der Senat die Versassungsrevision verwirft, so muß das Ministe rium mittels der Kammerauflösung an das Land appelliren. Sollte der Senat auch die Kammerauflösuiig verweigern, io wird der Kammer ein langer. vielleicht tragischer Kampf erschwert. Es 'chwöre» die Sozialisten, der Republik iür's Leben anzngehörcn. Feiender Rin: ..Wir schwören!" Minutenlanger Beifall.) Nach Schluß des Meetings versuchten etwa llOOo Tlieilnclimer. in ge- 'cb.iosjencn lliciben die Boulevards entlang zu ziehen, rufend: . jeder niil dem Senat!" Schutzleute und berittene Munizipai- garde zerinrengten die Maniseslanten in drei Angriffe». Einige bnndert Maniscstanten sammelten sich wieder, zogen vor die Re- daksion der sozialistische» „Petite Rcpubligne" und schrieen dort: h'icder mit dem Senat! Es lebe die VerfassiingSrevision." Das Der Erivlg war. wie gesagt, ganz außerordentlich und das Publikum verließ das Haus in einer Stimmung, wie sie nur in den seltensten Fällen geweckt und sestgehalren zu werden vermag. Tie Vorstellung war auch in allem klebrigen ganz ausgezeichnet, in erster Linie auf das Wärmste und Lebendigste gestaltet durch die hinreißende Führung des Herrn Generalmusikdirektors Schuch und der vortrefflichen Darstellung der Herren Erl und Scheidemantel. Tie enthusiastische Aufnahme der Vorstellung hat die König!. Generawirektion bestimmt, die Aufführung mit Frl. Prevosti morgen an Stelle des „Barbier" zu w i cd e rl> o l en. Ter Besuch ist der allgemeinsten Antheilnahme aus das Wärmste zu empfehlen, denn diese Violeika ist in der That eine Sehenswürdigkeit von unvergeßlichem Eindrücke. II. 7 Ernst icm, Meeting selbst 'chloß mit den, Votum einer Tagesordnung, welche Widerstand gegen den Senat fordert und die Kammer-Majorität zu den Kampsreioliilioncn beglückwünscht. Mehrere Verbauungen wurden vorgenommen. Durot. der Redakteur der „Petite Repiibliaue". wurde vier Mal verbastet. aber immer wieder von Freunden her- ausgehnuen. Das Elvsee winde Abends von hundert Mann der -z-:« berittenen Republieangardc bewacht. Zur Aiiirechtcrhaikling der Ordnung ans der kiaeo republiqua 2tartchcatcr bestehendes, nur in Paris wurden am Freitag vier Schwadronen der republikani schen Garde unter den. Befehle des Obersten und 1200 Schutz leute anigeboten. Die Boulevards wurden bis nach Mitternacht von Poltzcivatronillen zu Fuß und zu Pferde durchzogen. Das Publikum betheiligte sich an der Manifestation. Selbst von den Plakl'ormen der Omnibusse aus wurde .'Nieder der Senat!" ge rufen. Tie Polizei hielt einige Omnibusse an und verhaftete Passagiere. Mehrfach wurde auch ..'Nieder mit Faure!" und „De mission '" gerufen. Eine Gruppe Manifestanten versuchte sogar, bis zum Elnsee vorzudringen, wurde aber vorher zersprengt. Das Senatslmlais wurde die ganze Nacht stark bewacht. In der be nachbarten Kaiernc war Milttür konsignirt. Tie Blätter besprechen das revolutionäre Meeting. Ter „Figaro" verlangt dringend ent scheidende Maßnahmen gegen die entfesselte „Bestie". Der ..Gaulois" schreckst: Nun ,ci als Lösung der Krisis nur ein zum inlßcrstcn Widerstande entschlossenes Ministerium möglich. Tie Sozialisten trstimphiren. In der „Petite Repiibliaue" fordert Vaillant ganz Frankreich auf. dem Ausrufe zur Revolution zu 'olgcn. der von Paris ausgchen werde. Es verlautet, die Sozia listen bereiten eine neue große Manifestation für den 1. Mai Var. wobei der Gemeinderath die Manifestanten in das Hotel de ville cinlaiscn wolle. Tie Blätter, die die Ministerkrisis by'prechen, richten viele 'Angriffe gegen Faure. Tie Sozialisten bedrohen ihn: 8t v. Wildcnbnich's „König Heinrich" hat nun auch bei seiner ersten Aufführung im Hamburger Stndttheater einen glänzenden, durchschlagenden Erfolg erzielt. ff Tie Herren Tr. Waller Harlan und Dr. Earl Heine in Leipzig treten mit einem Unternehmen an die Oeffentlichkeit. über das sic schreiben: Ermulhigt durch das allgemeine, freund liche Interesse an den Aufführungen der Lltternrijchen Gesellschaft und von der Meinung ausgehend, daß der Besitz zweier wetteifern der Schcinspielbühncn jedenfalls einen künstlerischen Gewinn für Leipzig lnReutet. haben wir uns entschlossen, die Gründung ciner neuen Schampiell'ühne in die Hand zu nehmen. An diesem Theater, für da-S wir den Namen Leipziger Schauspiel haus in Aussicht genommen haben, sollen die T«amen von Shakespeare. Lessing. Goethe. Schiller. Kleist. Grillparzer. Anzen gruber und die litierarisch werthvollen Bühnendichtungen unserer Zeit den Hauptbestand des Spielvlans bilden. Das Ensemble des Leipziger Schauspielhauses soll den höchsten Anforderungen an moderne Schauspielkunst und insbesondere an ein einheitlich ge schultes Zusammenipiel genügen. Das Ensemble soll im Stande die Dichtungen verschiedenster Zeit nnd Art stilgerecht leben- lc Kvniunktnr für ein neben dem das Schauspiel, nicht die pflegendes Theater in Leipzig hat sich als über Erwarten tzauw der 'Betriebskosten eines die Over ien günstig rivielbühne heransgestellt. Tie Betriebskosten einer bloßen Schaui betragen nur einen geringen Brnchtheil Theaters mit doppeltem Betrieb. Wir haben die Ausgaben des geplanten Theaters nach dem Ausgabe-Etat anderer Schauspiel häuser ersten Ranges auf's Reichlichste veranschlagt und haben den voraussichtlichen Besuch unseres Theaters an der Hand der Be- völkerungszifser und der ersahrungsmäßigen, nachweisbaren Schau- spielireauenz in Leipzig ohne jeden Optimismus berechnet. Dabei ' ' erlangt, daß die Einnahmen des wie wir es planen, seine Ausgaben Das Leipziger Schauspielhaus soll Eigcnrhum einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung werden. Tic Fomi der Gesellschaft mit beschränkter Haftung haben wir gewählt, um die Betheiligung auch mit kleineren Beträgen — von 100 Mark an — zu ermöglichen. »"«Stammtisch Garte nschläger. Riesa houptet. 150 Mk ist die Grenze iür vierteljährliche einer Wohnung: B. behauptet 149 Mk. 99 Psg. ist die Konservativen bezeichnen seine Teniiision als nahe bevor stehend : die „Librc Parole" fordert ibn ans, sich freiwillig znrück- zuzieheii, ehe sic ihn zum Rücktritte nöthigen werde. Sonnabend Nachmittag fuhr der Fürst von Bulgarien in einem von Kürassieren cskortirten Gaiawagen zum Besuche des Präsidenten Faure nach dem Elw'ee. Bei der Ankunft und der 'Abfahrt wurden dem fürsten die in'ckllärffchen Ehren erwiesen I«, dec Näbe des Elwee-Palgstes waren zahlreiche bulgarische ^„denken ausgestellt, welche den Fürsten lebhaft begrüßten Bei seinem Bemch im Clyscc trug Fürst Ferdinand mm Bnlgarien den Großkordon der Ehrenlegion. loelcher ihm vom Präsidenten zuvor »bestand! worden war. Ter Präsident nnpffng. umgeben vom sohnung Wer hat Recht? Kündigung ein? Briefkasten. Riesa. „A. be- e Kündigung die Grenze. Bei welchem Miethrins tritt gesetzlich jährliche Kündigung ein?" — Wenn etwas Anderes nicht ausgemocht ist, tritt bei 150 Mark jährlicher Mierhe halbjährliche Kündigung ein. B ioll sich mit seiner Angabe von l49Mk. 99 Psg.pappen lassen. In der ganzen Welt wird keine Miethe für diesen Preis existiren. »"»Kinderloser H. (3o Psg.). „Ich bin kinderlos, habe auch keine Eltern mehr und Geschwister nicht gehabt: meine nächsten Verwandten sind Cousinen väterlicher- und mütterlicher seits. Ist nun bei meinem Ableben meine Iran alleinige Erbin?" — Tie Frau ist allein erbberechtigt. .". Dringend <50 Psg.« ,.Wieviel muß ein Mann Monatsbestrag zur lffrziehnng für rin Kind zahlen bei lährlichcr Einnahme von 900 Mt t" — Für rin eheliches oder uneheliche» Kindt Gauerftetn. „Eine grobe Unsitte der berittenen st e», bei ihren Spaziergängen ?e. den schweren Säbel aüasch horizontal zu tragen. Ich war gestern Abend i», ei einem Haare einem : das Auge ausgestoßen . —... prüder da» Kind in der letzten alben Sekunde von den« drohenden Pallasch weggrrissen. Ter äaer des Schwertes wnrdr auf Vorhalt seiner unvorsichtigen HandlmmSweise noch äußerst rüde und flegelhaft. Ich war im Jahre 1882 .Zeuge, wie ein Obergesreiter der Artillerie lin Begriff, „ach dem Böhmischen Bahnhöfe und auf Urlaub zu gehen, einem ihm entgegenkommenden 8,ädrigen Mädchen unvorsichtiger Weise dicht unter dem rechte» Auge seinen schweren Säbel in S Gesicht stieß, so daß das Kind sehr stark blutete. Der Man» war eben falls nicht nüchtern, ans meinen Vorhalt fiel er gegen mich aus wie ein Dorfschuster, nicht wie man es von einem Unier- ossizierS-AsPiranten erwarte» durste, so daß ich ihn, zum Bahnhof folgte, dort vom diensthabenden Gendarm leine» Namen seststellcn ließ, aber aus dringendes Bitten seines ihn begleitenden Onkels von einer Meldung bei der König!. Kommandantur absah, um de», jungen Mann seine Unteroffizier-Carri- rc nicht zu verderben. Es ist ja gewiß nicht zu verlangen, daß der Reiter bei Spazier gängen dicht an die Hvsennatb gepreßt den Sairas trägt, gewiß nicht, aber der Säbel läßt sich ebenso bequem tragen, wenn «« eine diagonale, geneigte Lage einnimiist. Auf diese Art ist lede Gefahr für ein liebes nncrsctzliches Kuidcrauge ausgeschlossen und aus Erwachsene kann sich meine bevorstehende Deduktiv» über- aupt nicht beziehe». Ich selbst war Wachtmeister bei den Ziechen- smsaren, wir durften den Säbel gar nicht in dieser gesaiirlichen Veste tragen, auch steht eS mir ferne, irgendwie dem resp. Militär JnstruktionSstunde zu halte», aber drele Unsitte kann abgcschafst werden." — Wir schließen uns Ihrer Ansicht vollkommen an. H W. (50 Pfg.s «Ich bin 21 Jahre alt. gehe dieses Jahr das zweite Mal mit zur Nekrutiruna. möchte mich aber vorher ärztlich untersuchen lassen, da ich lehr brustleidend bin. Ist es 'eich, ob ich mich von einem Oberstabsarzt oder einem anderen Irzte untersuchen lasse? Was würden die Kosten der Untersuchung sein?" — iUnterinche» können Sie sich lasse», aber das Urihell ist isp ich da hin z» wenden, da ich ufh e bin nnd mich Auch sein zehnjähriges Kind bat er Kind geht jederzeit reinlich gekleidet gehört zu den guten Schulkindern seines OrteS. Die Frau sich des Nachts schon wiederholt vor ihrem Manne dadurch abe ich mich da hin z» wenden, da ich Preuß ,icr in TreSden aushalte?" — Sie müssen jetzt abwarten. wie. über Sie entschieden wird. Reklamation uni Zurückstellung als Ernährer wäre bei der Ortsbehörde einzureichen. »"» G A. in B. „Hier lebt eine Frau, die von ihrem Mann öfters lebensbedrohende Aeußerungen hören muß und die von ihrem Manne auch schon gewürgt worden ist. Zeugen für das Betragen ihres Mannes Hai sic nicht, da er nur unmittelbar seiner vier Pfähle zu toben pflegt e- - - - cho» mehnnals bedroht. Das und bot jicy ves Baryts scyvn wieveryou vor lyrem Manne vaburch zu ichcnl gejucht, daß sie das Schlafzimmer vor ihm verriegelt hat. Das geht um so leichter, als er nach leinen Wuthausbrüchen gern auf den, Kanapee der Wohnstube haust. Eine Geistesstörung des Mannes scheint nicht vorzulicgen, da er sein trauriges Wesen schon etwa 10 J ibre treibt, ohne sonst für unzurechnungsfähig zu gelten. Nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch von 1863 gehören Nachstellungen deS Lebens zu den EbeicheidungSgründen. Hat die Frau, die durch labrelangc Geduld bei ihrem Manne nichts erreicht hat, nicht auch gesetzliches Recht, sich von ihrem Manne zu trennen?" — Ehe scheidungsklage ist innerhalb eines Jahres nach der letzten Miß handlung einzureichen Ausdrückliche oder stillschweigende Verzeih ung schließt das Recht Scheidung zu verlangen aus. »*» 1867er A b. Antwort: Die Abfertigung der gewöhn lichen Sonderzüge von Dresden nach Berlin an Sonnabenden 'Nachmittags (ca. 5 Uhr ab Dresden-Altstadt) erklärt sich zunächst dadurch, daß diese Züge in Berlin Anschluß an einen vom Lehner Bahnhofe nach Hamburg II Uhr Nachm. Sondenug - Anschluß finden, ferner auch dadurch, daß das Personal und die Wagen des Zuges ani anderen Morgen gegen 6 Uhr früh zu dem von Berlin lwicderum mit Sonderzugs-AnschluA von Hamburg her) nach Dresden und Schandau verkehrenden >sonderzuge Verwend ung finden. Ausnahmen bestehen betreffs der Abfahrt der Sonder züge in diesem Sommer am I. Pffngstfeiertage, wo ein ' r 25 Minuten früh von 1. Pffngstfeiertage, wo ein Sonderzug , , l Dresden-Altstadt nach Berlin abfährt und am 28. Juni, 12 nnd 26. Juli, 9. und 23. August, an welchen Tagen Sonderzüge 4 Uhr 20 Minuten Bonn, von Dresden-Altstadt nach Berlin zum 'Ausstellungshesuch abgelassen werden sollen. >.C- 1» N.. Hin rergersdorf. „Gicht es einen Verein, der sur die ans der Strafanstalt Waldhcim Entlassenen in mög lichst kurzer Zeit Stellen vermittelt?" — Nein! Die in Sachsen bestehenden Bezirksvereine zur Fürsorge für die aus Strafanstalten Entlassenen vertolgen zwar den Zweck. Strafentlassene einer geord- ireke» Tätigkeit wieder zuzuführen, können dabet aber nur die jenigen Strafentlassenen berücksichtigen, die ihnen aus den einzel nen Strafanstalten zugewiescn weiden. Arbeilsvermittelungsstellen ini engeren Sinne sind die Bezirksvereine an sich nicht. Die Tbätigkeit deS Dresdner Bczirksvereins erstreckt sich nur auf solche Strafentlassene, die in Dresden den UnterstützunaSwohnsitz haben, oder von der Direktion der König!. Gefangenanstalt hier ausnahms weise der Fürsorge des Vereins empfohlen werden. A. B. O. „Darf eine Person, welche nur standesamtlich und nicht kirchlich getraut ist, die Stelle eines Taufzeugen ver treten?" — Ja. so lange nicht die kirchlichen Ehrenrechte ab erkannt sind. Aber der prinzipielle Verzicht auf die (kirchliche) Trauung kann, muß ja zur Einleitung des Verfahrens aus Ab erkennung der kirchlichen Ehrenrechte führen. Der zuständige Kirchenvorstand zeigt den Fall der Kirchemnspektkon an, und diese entscheidet. »*. O. Schmidt, Großenhain (1 Mk). „Wieviel Billcts werden pro Tag durchschnittlich auf beiden Dresdner Straßenbahnen (Deutsche und Dresdner) gelöst? Nmstelgebillets. Abonnements- und Jahreskarten sollen dabei als ein Billet gelten." — Tie Dresdner Straßenbahn hat durchschnittlich 67,786 und die deutsche Straßenbahngesellschaft durchschnittlich 30,>E Personen täglich im vergangenen Jahre befördert. »"»Nemesis <50 Psg ). „Acht Wocl en vor der Hochzeit löst ein Mann ohne jede Veranlassung seine Verlobung auf. Der Tag der Vermählung war bestimmt, er selbst hat eine Wohnung 'est gemiether und die Braut daraufhin Möbel rc. eingekaust. Ich wüßte nun gern, ob die Braut nicht ein Recht hat, zu verlangen, daß er die Unkosten trügt, die durch Rückgänaigmachen des Movel- kaufes entstanden sind: seine Ehrlosigkeit hat Ihr ja Kummer genug gebracht, soll sie nun auch noch ohne ihre Schuld diesen pekuniären Schaden tragen?" — Die Braut kann Erstattung derjenigen Auf wendungen verlangen, die sie im Hinblick auf oie bevorstehende Ehe gemacht hat. »"» S. 100. (50 Psg.). „Bin Mttwe in den 50er Jahren, aus guter Familie, habe seitdem ich allein dastehe. Stellung als Wirthichaftcrin in gutem Haus genommen. Doch geht das nicht mehr lange: ich bin ohne Vermögen, ohne Kind, das im Alter für mich sorgt. Glebt es ein Stift, eine Anstalt, wo Damen Auf nahme finden?" — Unentgeltliche Aufnahme finden Sie nirgends. F. Warzel. Ztttau. „1) Ist die sächsische Rente auS- loosbar, d. h. muß ich auf eine AnSloosung so auspassen, wie bei anderen Schuldverschreibungen? 2) Ist dl« Ausgabe einer neuen NeichSanleihe devoUtebend?" — 1) Sächsische Rente wird nicht gelovst. 2) Von einer neuen Reichsanleiyc weiß ich nichts, aber eine sächsische Staatsanleihe stelzt bevor. »"» Stammtisch Pappritz (25 Psg ). „Wann wurde die Dresdner Leipziger Bahn und die schlesische Bahn eingeweiht?" — Die Leipziger am 7. April 1839, die schlesische am 24. Juni 1846 bis Bautzen. »*» I- R-. Reick (50 Pfa.). „Ich habe mir mein LogiS vor- richten lassen und auch Stube und Küche gestrichen, aber den Wlrth erst gefragt, ob ich eS machen kani«, ohne gekündigt zu wer- den. Nun hat er mich gesteigert und später auch noch gekun Kann ist das erste in her Mcirkwährung geprägte Geld Umlauf gesetzt worden ?" — 1. Januar o .... ob ich eS machen kann, ohne geki . . Nun hat er mich gesteigert und später auch noch gekündigt, ich nun mriue Auslagen abziehe» oder mein Logis erst ab- wohnen?" — Die Kündigung ist wirksam. Lustige Gesell/chaft. Gera,- R. „Zu welcher Zeit in Deutschland in . 1875. Neffe A. (30 Psg.) „Kann ich gezwungen werden, zu Hause z» wohnen, nachdem ich die Mündigkeit erlangt habe? Wie ist das Alter einer Person, um heirathen einer elterlichen Genehmigung ständigen Erwerb haben, können . , Sohn muß 25 Jahre alt iesti um ohne Genehmigung seiner Eltern heirathen zu können. Nichte B. F. Anlwort: Die Million Pse»drl>nhnbillet- Geschichte im Znsamrnenhana mit den, Flügel der armen Klavier« ichrerin Ist nicht» als alvnne» Geschwätz «nt» ohne jede Grundlage» Iieirathen zu können, ohne im Besitz zn seln?^ -- Kinder, die selbst- » das Elternhaus verlasse». Ein
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