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Dresdner Nachrichten : 27.04.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189604273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-04
- Tag 1896-04-27
-
Monat
1896-04
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.04.1896
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lämmtlicke U«M! «ir -»^Nksr.k'"'- O»»nstrick,ft»U» >»r. 11. 41. Jahrgang. Atms!! LLLL^LL»-L- IVI» «Sesp.^^L V«ttI«e,t,.r».I MM «U-IHMMII L1v»ck1»» t>u Ktomblrun»«» r»dn- >1 »p«r»t>»a»»> »t» Dresden, 18W. « N» N ;^L - ?r»ts1t»t«n mut franco. Lrrl?lLu1. vr«,ö«a. V-Usw«» N. Ull-p' t«» l, 8->. ich» 1. NiäiK, VÄMlismtr. 34. Örv88S8 lisgsr von IleudsNo» «IsLLLt «»rvtrlvr v»wo»Ii«te. lrsSoUcks Liokäuls srlin, und IVisn. RoxelwässiKe, und Itodsstnäisn in MM tv Vrvfttlvv d»> snvilAM bsskei'Lguekbmnn Vorrilklss io Rarckanrant», llllllsralULsgsrdandlnnxoll u. ^potkskso. Lsdsrtdrrm. dnl« »vli« MI -«Int.ltifit. lüiMml». Vlll Illllllltll z«w »IlIIMIIWIll. ftlakcbs SO iss., I Llaric und I Llarir 7S ?t. und Liisxsvoxsv. — kromntor Versandt naok ausiräicks. «r.lLS. Miel: Fernichreib« und Fernsprech-Berichte. Hosnachrtchten. Samariterbund. Spielplatz. Staatsbahnbeamten. Tagesgeschichte Gerichtsverhandlungen. Bioletta-Prevostt. Briefkasten. I»atL- und 0. Üvinriek kru-tli«! E lieuesle ^Lk«L?° ^ol!ell^ AM" tllLeue "MG It-nißl- Nokrtpotiielie. <AvarK«utI,or. «»»m» Montan, 27. 'April. Kernschrett, Gchlt UN» Kerusp rech 5 Berichte vom 26. Der Kaiser begab begab sich mit Gefolge nte dem Gottesdienste bei. in April. offenem Wagen zur Kirche und wobi Kassel. Sonnabend Nachmittag 5 Uhr sind in GuntnS- hausen bet der Einfahrt von dem nach Frankfurt fahrenden Per- ionenzuge 104 die beiden letzten Wagen entgleist. Der lHte Wagen, besetzt mit heimkehrendcn Handwerkern, schlug um und sind dabet von den Reisenden einer aetödlet. einer schwer. 8 leicht verletzt: ärztliche Hilfe war sofort zur Stelle. Die Ursache war muthmaß- ltch Umstellen einer Weiche unter dem fahrenden Zuge. Hild « Sheim. Beim Kahnfahrt» auf der Jnnerste ertrank gestern ein mnger Justizbeamter: heute Bormittag ichliig ein Kahn mit acht Tucharbeitern um. von denen vier ertrunken sind. Paris. Fürst Ferdinand von Bulgarien stattete heilte Bor mittag dem Staatspräsidenten Loubet, sowie Bourgeois Besuch« ab und wird Nachmittag den Rennen auf den LongchampS bei wohnen. Paris. Sanier, begab sich heute Nachmittag 5 Uhr in das Elnfte und theilte dem Präsidenten Fanre unter Bedauern mit, daß er eS nicht übernehmen könne, ein BersöhnungS-Mintsterium zu bilden. Newvork. In Cripplecreek lColorado) warf im Theater eine Frau in Wuth eine brennende Lampe nach einer anderen Person, die Lampe exvlodirte und eS entstand eine Feuersbrunst, di« schließlich 150 Häuser de- OrtS in Asche legte. Der Schaden be tragt 1 Million Dollars. vertltche- und Sächsisches. — Nie Majestäten der König und dir Königin wohnten aeftern Bormittag mit den Prinzen und Prinzeisinnen de- König!. Hause- dem Gottesdienste in der Katholischen Hofkirch« bei und erthetlten später im Residenzschloß mehrere Audienzen. — Diese- Jahr werden Ihre Majestäten der König und die Königin erst nach dem 9. Mai ihren FrühjahrSaufenthalt im Schloß zu Pillnitz nehmen. An dem genannten Tage trifft be kanntlich da- deutsche Kailervaar zum Besuche der 2. Internationalen Gartenbau-Au-steÜiing in Dresden ein. — Gestern Nachmittag um 5 Uhr fand bei Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Georg im Palais Zinzendorfstraße Familientaftl statt, an welcher Ihre Majestäten der König und die Königin. Ihre Kaiser!, u. König!. Hoheit die Frau Prinzeß Friedrich August, Ihre König!. Hoheiten Prinz und Frau Prinzeß Johann Georg, Prinz Albert und Prinzeß Mathilde, sowie Se. Hoheit Prinz Max von Baden theilnahmen. — In der Nacht zum Sonntag ist hier in Dresden Herr Oberschulrath Berthelt im 83. Lebensjahre verstorben. — Gestern tagten in Dresdens Mauern die Vertreter der säch sischen Samarttervereine behufs Gründung eines Landes verbandes. DaS Samariterweien ist keineswegs so alt. als man nach der Bolksthümlichkeit dieser Bestrebungen annehmen sollte. Der Gedanke eines organisirten Privatreitunasdienstes ging 1877 von London aus. als dort die St. John s ^wdnlanc« .Vssoeiaticm gegründet wurde. Herr Geh. Medizinalrath Prof Dr. v. Esmarch-Kiel übertrug diese Bestrebungen nach Deulschland und gründete 1881 in Kiel den ersten deutschen Samariterverein. Nach und nach bildeten sich Vereine in allen Gegenden Deutsch lands. Jedoch scheiterte der erste Versuch einer Centralisiruna, den Prof. Billroth in Wien 1893 machte, bi» endlich 1894 burchHerrn Tr. ma>. AßmuS in Kassel, wo 777 Vereine vertreten waren, der »Deutsche Samariterbund" gegründet wurde. — Zur Vorbereitung der Gründung eines sächsischen Landesverbandes war in Dresden ein »eungliederiger Ortsausschuß unter Vorsitz des Herrn General- Arzt Dr. Rühlemann-Blasewitz thätig. Die allgemeine Sitzung, welche gestern Mittag 12 Uhr In den »Drei Raben" stattsand, wurde ausgezeichnet durch die Theilnahme der Herren Geh. Rath Tr. Wäntig In Vertretung des Kultusministeriums. Geh. Regier ungSräthe v. Bose und Franke in Vertretung des Ministeriums des Innern, Geh. Regtcrungsrath v. Kirchbach in Vertretung der Kreishauptmanmchaft, Obermedizinalrath Dr. Erdmann. Stadt- bezirksarzt Medizinalrath Dr. Niedner, Stadtrath Dr. Kömer, Stadtrath a. D. Hendel, Prof. Weidenbach. Turndtrektor Bier, den Vorsitzenden der Deutschen Juhrwerksberussgenossenschaft Brenner, den Vorsitzenden der Sächsischen Baugewerksberufsgenossen schaft Schletter, den Vorsitzenden des Landesverbandes Sächsischer Feuerwehren Branddirektor Weigand-Chemnitz ». A. m. Nachdem .Herr Dr. Aßmns-Leipzig die Versammlung und speziell die Ver treter der Regierung herzlich bewillkommnet hatte, gab er eine statistische Uebersicht über die Ausdehnung des Samariterwesens ,n unserem engeren Vaterlande. Damach bestehen größere Vereine in Leipzig. Chemnitz. Wurzen und Netzschkau. 58 Städte sind mit Sawarttervorkebrunaen versehen, bet 3 technischen StaatSlehr- Anstalte» ist Unterricht im Samariterdicnste etngeführt, und die ge lammte Mitglicdcrzahl der Vereinigungen beträgt über 43,000. Herr Geh. Regiernngsrath v. Bose gab dem Wunsche der Regierung Ausdruck, daß die augestrebte Gründung eines Landesverbandes gelingen möge, da gerade ans diesem Gebiete eine nicht zu lose Organisation eiiipfrhlcnSwcrth erscheine. Herr Generalarzt Dr Rühlemann grüßte die erschienenen Telegtrten im Aufträge des Ortsausschusses. Hierauf wurde Dr. Aßmus zum ersten, Dr. Rühlemann zum zweiten Vorsitzenden. Branddirektor Weigand zum ersten und Baumeister Höfsner-Dresden »um zweiten Schriftführer gewählt Herr Oberstabsarzt Dr. Düms-Lcipzig gab einen histori schen Bericht über die Entwickelung und den gegenwärtigen Stand de- Somarilervcreins und erörterte die Aulgaben des LandeS- Samaritcrverbandes. Seine Thätigkcit solle sich hauptsächlich auf den Unterricht in der ersten Hilfe und der Krankenpflege, auf die Bildung freiwilliger Korps von Hilfsmannschaften, ails die Ein richtung von Rettungsstationen und eines zweckentsprechenden Kranken-Tran-portwesenS erstrecken. Der Unterricht über die erste Hilfe solle von approbirten Aerzten crtheilt werden. Die frei willigen Nothhclfer haben die nöthige Hilft »nentaeltltch und Jedermann zu ertheilcn und ärztlichen Beistand so rasch als mög lich herbeizuschaffen. Daher sei der Vorwurf, als ob das Kur- vfuscherthum unterstützt werden solle, entschieden »urückzuweisen. Als Abzeichen empfehle der vorbereitende Ausschuß daS Genfer Kreuz. Die Versammlung nahm diesen Bortrag mit großem Beifall aus und beschloß auf Antrag des Herrn Redakteurs Richter-Chem nitz. Vorsitzenden des dortigen SamaritervereinS. Drucklegung und Veröffentlichung im BundeSorgan ..Der Samariter". Der größte Theil der Anwesenden erklärte »immehr seine Bereitschaft, einem Landesverbände beizntretcn. so das; dessen vorläufige Gründung erklärt werden konnte. Weiter wurde ci» Entwurf der Satzungen besprochen und zur endgiltigeii Berathmig dem Landcöanslchuß überwiesen. Den Jahresbeitrag setzte man auf 5 Mk. für die Korporation. 3 Mk. für die Einzelmilglieder fest Zum Versamm lungsort für die nächste Lande-versammlung wurde auf Vorschlag de» Herrn Baurath Roßbach-Leipzig Chemnitz mit Majorität ge wählt. An Se Majestät den König und Ihre Majestät die Königin wurden Huldiguno-telegramme abgesandt. Nach Verles ung der Verhandlung-schrift schloß der Vorsitzende die Sitzung mit etnrni Hoch aus den Sächsischen Landesverband. — An viq^ all gemeine Versammlung reihte sich eine Sitzung des Landes- auSschuiseS. in welcher sich dieser konstituirte, sowie gemeinschaft liche» Mittagsmahl. AvendS fand gesellige Vereinigung tm Biktoriahause statt. — In den turnerischen und denjenigen Kreisen, die sich für Jugend spiele im Freien und Bewegungsspiele interessieren, sowie tn der Fremdenkolonte nimmt man lebhaften Antheil an der künf tigen Umgestaltung des ausgedehnte» Spielplatzes, der sich zwilchen dem Garten Sr. König!. Hoheit des Prinzen Georg und der Lrnnsstraße befindet. Dieses ausgedehnte Areal ist im vorigen Jahre von den Herren Salzburg und Eisenrelch zu einem mäßigen Preise an die Ltadt verkauft worden. Wie man hört, ist alle Aussicht vorhanden, daß er im Wesentlichen seiner letziaen Ver wendung erhalten bleibt. Jetzt dient er u. A. den Engländern als Fußball-Spielplatz und überhaupt für das Lown-tennis-Svftl. Nunmehr hat unter Beirath des Herrn SeminaroberlehrerMetzich Herr Stadtbaurath Klette einen Plan auSgearbeitet, wonach unter voll ständiger Erhaltung der mächtigen Alleen in der Mitte ein über 30.000 Quadratmeter umsassender großer Spielplatz in elliptischer Form geschaffen wird, der sür Iugendsipiele und turnerische Schau stellungen dienen soll und wahrscheinlich sehrhäufigbenutzt werden wird. Um den Spielplatz wird eine 450 Meter lange Fahrbahn gelegt für Radfahrer die dann ganz tn der Nähe der Stadt sich ,m LLinter gedenkt die Fischer-Innung den großen Raum von der Stadt zu erpachten, um daselbst eine Eisbahn ein zurichten. Für die Lown-tenniS-Sviele find zwet geräumige Plätze, jeder über 1500 Quadratmeter groß, bestimmt: dieselben werden unaesühr dahin kommen, wq sie letzt schon sich blinden. Sitzplätze in der Nähe werden den Zuschanern bequeme Gelegenheit bieten, sich die Spiele sitzend anzmehen. Baum- und Strauchpflanzungen werdm der ganzen Anlage ein weit freundlicheres Ansehen ver leihen, sodaß sie einen weit angenehmeren Eindruck machen wird als in dem jetzigen, ziemlich verwahrlosten Zustande. Endlich sollen an den vier Ecken der großen Ellipse Spielplätze für die Mädchen errichtet werden; hier wird für ausreichenden Schatten gesorgt werden. Hingegen bleibt das angrenzende Grundstück de- Tr. Krause in Berlin gänzlich unbepflanzt. Auf diesem sollen zwei ft 10.000 Quadratmeter große Fußballsptelplätze hergestellt werden. Dr. Krauie hat sich nämlich be> Weitem nicht so entgegenkommend gezeigt, wie die Herren Salzburg und Eisenreich: er verlangt für sein Areal, obwohl auf demselben ein Bauverbot ruht, einen geradezu unerschwinglichen Preis. Durcb die ganze " des der Stadt letzt gehörigen Areals wird der festigt, der sich zwischen den Anlage,, der Bürgerwiese und dem Großen Garten dardietet und der nahezu unerträglich gewor den war. Zugleich wird eine Spielplatzanlage geschaffen von einer Ausdehnung und in einer gefälligen Ausstattung, wie sie andere Srädte schwerlich auszuwelsen haben. Der Fremdenkolonie, die in Sorge war. wohin sie ihre Bewegungsspiele verlegen sollte, wird ein großer Stein vom Herzen genommen. — Nach dem Jahresbericht für 1895 hat der Verein der Beamten der Lächi. Staatsbahnen daS zehnte Geschäfts jahr beendet, er kann sonach auf die erste zehnjährige Periode seit der Begründung zurückblicken. WaS in diesem Zeitraum geschaffen worden ist, erscheint so ersprießlich, daß der Verein damit recht zufrieden sein kann. Die Mitgliederzahl hat sich von 2180 auf 6361. also nm 294 Proz. erhöht. Die fünf Bezirke, in die der LandeSverei» eingetheilt ist, blieben unverändert, dagegen haben sich die Ortsgruppen von 39 auf 71 vermehrt. Das Vermögen der Allgemeinen Unterstützungskasft des LandeSveretnS ist auf 63,403 M. 87 Pfg. onaewochsen. Die aus dieser Kasse gezahlten Sterbefallgelder an Hinterbliebene von Mitgliedern haben bisher die Höhe von 12.174 M. erreicht. Neben der UnterstützungLkasse de» Landesvereins bestehen gleiche Kassen bei den einzelnen Be zirken, die ebenso segensreich gewirkt haben. Aus ihnen sind 346 Unterstützungen in Höhe von 8230 M. 33 Pfg. und 825 Darlehen von zuiammen 89,580 M. 72 Pfg. gewährt und damit in vielen Fällen drückende Noch und Sorge beseitigt oder gemildert worden. Die Leistungen dieser Kaffen erscheinen umso beachtenswert!)«, als ihnen außer V» der nur 30 Pfg. betragenden Monatsbciträge kttnerlei direkte Steuern der Mitglieder zuflleßen: sie sind vielmehr ermöglicht worden, durch die indirekten Einnahmen, die sich auS wirthschastlichen Einrichtungen. Fecht- uild Sammelgeldem. Erträgnissen und Veranstaltungen, verwertbeten Sammelodiekten und Abschlüssen mit Feuer- und LebenSversichemnasanstaltm er geben haben. Die außerdem bestehende besondere Wittwen- und Waisenkasse, welcher zur Zeit 488 Mitglieder angehümi. hat einen Vermögensbestand von E.263 M. 50 Pfg. Sie hat innerhalb der vier Jahre ihres Bestehens im Ganzen 522 M. 34 Pfg. Unter stützungen ausgezahlt. Neben den WoblsahrtSeinrichtungen sind die Bildungsdestrebungen des Vereins besonders gepflegt worden. ES wurden 243, meist daS sachliche Gebiet behandelnde Vorträge gehalten, durch die nicht allein sür die allgemeine Weiterbildung, sondern auch sür die Vervollkommnung im Berufe nach Kräften gewirkt wurde. Hierbei hat der Oerein in dankenswrrther Weise lbatkräftige Unterstützung durch Mitglieder der König! General- direktion und zahlreiche Oberbeamten gefunden. Die im Vor jahre begründeten »Zwanglosen Hefte für Lernende im Eisenbahn- dicnste" tragen zur Förderung der geistigen und beruflichen In teressen der Mitglieder wesentlich bei. erfreuen sich allgemeiner Anerkennung nnd auch der Billigung der leitenden Kreise. Die einzelnen Bezirksvercine haben sich ferner die Errichtung und Ver mehrung der Büchereien angelegen sein lassen, die rege benutzt worden sind. Auch die Pflege der Geselligkeit hat Gutes gestiftet, sie brachte die BereinSmitglieder einander näher, gestaltete daS Bereinsleben reger und förderte so mittelbar die ernsten Be strebungen. Alle diese Erfolge waren nur möglich durch ernstes, vom rechten Geiste erfülltes Wollen und durch ausdauernde, ehr liche »nv tüchtige Arbeit. Die frühere Gleichgiltigkeit gegenüber den StandeSpfttchftn, die Zersplitterung und gegenseitige Ent fremdung hat einem berechtigten StanveSbewutztsein. gesundem Korpsgeist und gegenseitiger Achtung und Wcrthschätzuiig weichen müssen. Dank vem Verrranen der hohen Behörden zn dem ge sunden Geiste der Beamtenschaft konnte sich der Verein völlig frei entwickeln. Dft Erfolge zeigen, daß daS Vertrauen gercchticrti^t Großes geschaffen hat und zur weiteren günstigen Entwickelung trefflich geeignet erscheint. — Am 5. Mai veranstaltet die Liedertafel in einer Stärke von 80 Sängern anläßlich der 2. Internationalen Gartenbau, ausstellung im AuSstellungspalast einen groben Liederabend. — Ter in Dresden ansässige Monteur Teichmann fiel in der Nähe der Schillingsbrückc in Berlin von einem in der Fahrt befindlichen Venzinmotorboot und ertrank, ehe ihm Hilft ge bracht werden konnte. Er hatte sich aus Mutbwillen auf bas Heck des Bootes gestellt, das Steuer zwischen die Beine genommen und stürzte, als vas Boot durch einen vorüberfahrenden größeren Dampfer in's Schwanken gebracht wurde, in's Wasser. — In der Wettinerstraße endete am Sonnabend Abend ein diesiger Einwohner durch Erhängen sein Leben. Ter Mann hatte alle Energie verloren, er war des Daseins überdrüssig ge worden. Bor einiger Zeit befand er sich zu seiner Behandlung tm städtiichen Siechenhause und ward anscheinend gebessert entlassen. — Gestern früh in der 8. Stunde rückte eine Feuerwehr- Abtheiluna mit dem Personenwagen nach Sidonienstraßc II aus. In viesem Grundstück befindet sich esnc Jilia'r des Fuhr- werksbesitzers Göhler. Beim Putzen der Pferde scheute plötzlich eines derielben, riß sich los und sprang auf dre Abdeckung der ea. "/« Meter über das Hofniveau aufaemauerten Stalldüngergrube. Natürlich konnte dft Brettdecke das Thier nicht tragen, es brach durch und fiel in die erst vor einigen Tagen geräumte, ungefähr 2'/» Meter tiefe Grube. Nach etwa dreiviertelstündiger angestrengter Arbeit war es der Jenerwehr gelungen, das ziemlich werthvolle Thier herauSzubefördern. — Der Jahresbericht für 1895 des Dresdner Bezirksoerein zur Für- iorae fürdieausStraf-undKorrektionsanstaltenEnI- lals« nen läßt erkennen, daß die Thätigkett des Vereins mehr und mehr in Anspruch genommen wird. Im Berichtsjahre wurden dem Verein von verschiedenen Strafanstalten insgesamint 6S8 Personen (gegen 4S5 im Jahr« l«9«) zugewiesen und zwar 546 männliche und 92 weibliche. Davon mel- deten sich bei», Verein »45. von denen 258 in die Fürsorge des Vereins ge- nommen mid »8 an ander« Fürsorgevereine überwiesen wurden, während 4« sich der Aussicht de- Verein« entzogen und 9 abgewtesen werden mußten, die entweder hier kenn, Unterstützungswohnsitz hatten, oder sich den Vor- schriftrn nicht fügen wollten. Von den in di« Fürsorge des Vereins genom. menen 258 Personen sind 191 wieder zu geordneten Verhältnissen gekommen, während 43 noch zu wünschen übrig lassen und 2« bereits wieder rückfällig geworden find. Die Unterstützungen bestanden, abgesehen von der Aus nahme und Verpflegung tm Asyl in Beschaffung von Logis oder Bezahlung der von den Angehörigen während der Strafdauer in Rückstand gelassenen Mietbe, Gewährung von Lebensmitteln und Svenemarle», Beschaffung von Kleidung. Wiederemlösung von den Angehörigen verpfändeter Sachen. Beschaffung von Wirthlchastsgegenständen, Handwerkszeug und Rohmaterial »um Beginn eines Gewerbebetriebes und in Gewährung von Reiseunter- ftützung an Fahrkarten und Zehrgeld.' Die Rechrmngsübersicht auf das Jahr 1895 weist ein« Gesammtemnahme von 7817 M. aus. Die Ausgaben betrugen 6571 M.. sodaß die Kasse mit einem Bestand von 1246 M. ablchloß. — Am Sonnabend früh wurden die in der Papierfabrik von Wiede u. Söhne in Pauschwitz beschäftigten Arbeiter Thiele an» Nerchau und Förster aus Nitzschka in's Stadtkranke»- hans zu Grimma gebracht. Sic waren m der Nacht zuin Sonn abend mit Strohkochen beschäftigt gewesen. Unvorsichtiger Weise öffneten sie unter Außerachtlassung der Vorsichtsmaßregeln den Deckel des Kochers, als sich »och Dampfdruck darin befand. Der auSströmendc Dampf und die heiße Masse fügten den Beiden schwere Brandwunden zu, Ein dritter Arbeiter wurde leichter ver letzt. Außerdem trug Thiele noch einen Bruck, des linken Unter schenkels und zwei Quetschwunden am Kopf davon. — Cranzahl. Donnerstag Mittag gegen 2 Uhr crhing sich der Kaufmann K. hier. — Amtsgericht. Der Markthelftr Ludwig Gustav Hcr- maun Abraham entwendete aus der Niederlage seines Chefs nach und noch eine beträchtliche Anzahl von Gegenständen im Wertste von 158 Mk-, von denen er seiner Geliebten mehrere als Geschenk machte. Den übrigen Theil verkaufte er und ver brauchte den Erlös in eigenem Nutzen. Gleichzeitig wurde ihm zur Last gelegt, in der Nacht zum 1l. März ans dem Filß- Schtllerstraße mit seinem Zweirad gefahren zu sein weg der iruici» ^)>vr>uiv ueuiucric »u null und dem ihn deshalb nach leinen Personalien fragende» Polizci- beamtcn gegenüber des ihm nicht znkominenden NamenS „Fried rich Richter^ bedient zu haben. Ter Angeklagte wurde wegen Diebstahls zu 4 Monaten Gefängniß. wegen der Uebertretiina und des Vergehens zu einer ätägigen Haft vcrnrtheilt Da sich der Angeklagte seit 19. März in Uiitcrstichnngshast befindet, gilt I Monat der Strafe als verbüßt. — Am 2ö. März bettelte der Fabrikarbeiter Emst Hugo Trobisch. 1861 geboren, mehrere Ein wohner in Pieschen in aufdringlichster Weife an Durch den Schutzmann Würfel erfolgte seine Festnahme, welcher er sich in er heblichster Weise widersetzte. Der wiederholt vorbestrafte Ange klagte verwirkte 3 Monate Gefängniß und 2 Wochen Haft. Nach verbüßter Straft soll seine Ucberwenung an die König!. LandeS- oiizeibehörde erfolgen. — Die 25>ährigc Kellnerin Minna Clara Weiß auS Chemnitz verwirkte wegen Hausfriedensbruchs nnd Sachbeschädigung eine Geldstrafe von 6 Mk. — Dem Schänkwirth Friedrich Oswald Mittig ging ein polizeilicher Strafbescheid, aus 10 Mk. lautend, zu. Er ist beschuldigt, Singen und Klavierspirlen in seinem Lokale gestattet zn haben, ohne im Besitze der erforder lichen behördlichen Genehmigung zn fei» Gegen diese Strafver fügung erhob er Einspruch und zwar mit Erfolg, da die Beweis aufnahme ewab, daß ein Gast, der bei ihm zur Mietbe wohnte, aus freiem Willen inusicirtc, ohne dafür irgendwelches Entgelt in Empfang zu nehmen. Es erfolgte feine Freisprechung. — Die Bäckergefellen Robert Wilhelm WieSner und Rudolf Richard Seifert wurden von ihrem Arbeitgeber gekündigt. Am 6 Februar wollten sie ihre Lohnvcrhältnisse mit dem Meister regnliren. Ta ihr Auftreten dem Meister nicht konvenirte, bestimmte derselbe eine andere Zeit hierzu. Sie verließen die Wohnung nicht und machten sich somit des Hausfriedensbruch» schuldig Der bei demselben am Meisten betheiligte Wiesner verwirkte eine Geldstrafe von 30 Mk.. während bei dem Mitangeklagten Seifert eine solche von 15 Mk. als angemessene Ahndung erkannt wurde. — Von der König!. Pollzeidtrektton gingen dem Sattler nnd Tapezirer Johann Gott ried Otto Werner, sowie dem Maurer Ernst Paul Meißner wegen Verübung groben Unfugs Haffftrasen von je 3 Tagen zu. gegen welche sie Einspruch erhoben. Das Gericht erachtete die ausgewvr- ene Strafverfügung stir Meißner als zn gering bemessen und er- >öhte dieselbe auf 1 Woche, während die sstägige Haft bet Werner n eine Geldstrafe von 30 Mk. nmgewandelt wurde. ,i war. daß der Verein ans selbst »nd mit geringen Tilge-geschichtt. Deutsches Reich. Englische Blätter melde» ich! ebenfalls die Entsendung des Majors v. Jacobs von der Botschaft i» Nom an das Hoslager der Königin Victoria von England, unterrichtet«
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