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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.09.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050929015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905092901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905092901
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-09
- Tag 1905-09-29
-
Monat
1905-09
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.09.1905
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»a s «o vT* »M . n r» L V T 6 s d» 8 große» Schaden erleiden sollen. Diese Wodlsakrl-Xkinrichtun- gen. die angeblich geschossen sind, den sozialen Frieden herbei- zusühren, haben die entgegengesetzte Wirkung. In Ainerika hat man in neuerer Zeit eine Truppe von Arbeit-willigen, rich- tiger „Streikbrecher", geschafse», die für jeden Betrieb von den Untern et, wer ii der Truppe verkauft werden. Bei uns hat man eine solche Streikbrechertruvpe nicht nötig, man hat sich eine Streikdrechertruppc durch WohlfahrlS^Linrichtunarn geschaffen. Di« Wohlfahrts-Einrichtungen dienen nicht dem sozialen Frie den. sonder» sie gelten als Kampfmittel gegen die Bemühungen der Arbeiter, ihre Lage zu verbessern. Ja, man geht noch loeiter, man beeinflußt selbst die politische, soziale »nd religiöse Betätigung der Arbeiter und dehnt diesen Einfluß sogar auf die Kausleute und Gastwirte der betreffenden Gegenden durch Boykotterklärungen ans. In diesen Gegenden werden die gesetzlichen Bestimmungen ausgcscholtet, der Wille des Betriebs leiters gilt als oberstes Gesetz/' Professor Brentano schloß unter Hinweis auf die von ihm in den Leitsätzen ausgestellten Forde rungen mit einem Appell, die Organisationen der Arbeiter zu fördern. Das sei ein Gebot der Migheit und des Rechts. (Stürmischer, anhaltender Beifall s Es ist für das Ansehen des sonst sehr beachtlichen Vereins für Sozialpolitik nicht förderlich, wenn die kathedersozialiftischen Heißsporne sich allzu sehr in den Vordergrund drängen. Der oft gerügte Mangel an politischem Augenmaß bei den liberalen Professoren scheint unausrottbar zu sein. Am Mittwoch sprach Professor Schm oll er über die Kartelle. Er forderte die Begründung eines staatliche » Einflusses in den A u s s i ch t s r ä t e n und erklärte u. a.: „Ter Einfluß des Staates in den Aufsichtsräten ist um so not wendiger, da die Großbanken bereits in den Aussichlsräten aller größeren Aktiengesellschaften dominieren. Bezeichnend ist folgen der Vorgang: Zu dem bekannten Großindustriellen Thvlsen sagte vor einiger Zeit ein Bekannter: Sie werden in den Aus sichtsrat gewählt werden. Ta antwortete Herr Thyssen: „Ich wähle mir selbst!" sSlürmische Heiterkeit.! Dies ist ein schlagen der Beweis, welch ungeheuren Einfluß ein großer Aktienbesitz schasst." In seinen Leitsätzen heißt es n. a.: „Das Deutsche Reich hat die Pflicht, sofort eine Aendernng der Aktiengejetz- gebung in dem Sinne cintreten zu lassen, daß die Aklicngeiell- schasten mit 75 und mehr Millionen Mark Aktien- und Obliga- tioiiskavital verpflichtet n>erden, in ihrem Aussichlsrate ein Viertel der Stimmen Personen zu übertragen, welche der Reichskanzler und die Landesregierung (je zur Hälstej ais solche bezeichnen, daß sie geeignet und verpflichtet seien, die politischen und wirt- schastlichen Interessen von Reich und Staat zugleich mit denen der Gesellschaft wahrzunehmen. Ebenso sind von einem Viertel der Direktoren die'elben Eigenschaften zu fordern. Das Gesetz bar ferner zu bestimmen, dag diese Gesellschaften die Hälfte ihres 10 Prozent überschreitenden Gewinnes an Reich und Staat sje bälstigs abgeben müssen. Auch ans andere Rechtssormen. Kor porationen, Privatgefchäste von gleichem Umfange, welche als Geschäftsunternehmüngen erscheinen, haben die Bestimmungen sinngemäße Anwendung zn finden." Dentlches Reick. Der Kaiser war auf seine» Pürsch- sahrien im Romintener Forstrevier vom Gluck sehr begünstigt. Die Kaiserin und die Prinzessin Victoria pflegen den Monarchen stets ini Automobil bis an das Pürschreoier zu begleiten. Tie erlegten Hirsche werden sofort nach deren Aufbruch durch den bekannten Tiermaler Professor Friese skizziert. Dieser Tage unternahm die Kaiserin in Begleitung der Prinzessin-Tochter und des Generaladjutanten Generals v. Plesfen einen Auto- mobilansflug nach Trakehnen zur Besichtigung des dortigen Königlichen Landgestüts. Wie noch gemeldet wird, hat das Kaiserpaar den russischen Gendarmerie-Oberstleutnant von ( Mestojedow in Kibarty, der bereits früher einige Male in Rominten vom Kaiser empfangen wurde, für nächsten Sonntag zur Teilnahme an dem Gottesdienste und der darausfolgenden Familientafcl nach dem Kaiserlichen Jagdschloß einladen lassen. Wie nachträglich bekannt wird, hat sich der Kaiser am Tage der Essener Nachwahl zum Reichstage um 11 Uhr abends durch das Zivilkabinett beim Essener Land ratsamte nach deni Wablrssultat erkundigt. Das besondere per sönliche Interesse des Monarchen an diesem Wahlkreise reicht schon in die Zeit zurück, wo er am Sarge Krupps die Sozial demokratie brandmarkte, ohne daß die Kaiserrcde aber einen außerordentlichen Aufschwung der Essener Sozialdemokratie (von 4000 aus 22 000 Wählers zu hindern vermochte. Auch hat sich der Kaiser ivahrscheinlich für die Wirkung des Bergarbeiter gesetzes aus die dortige Partei-Entwicklung interessiert. Die Kaiserin hat an den vor einiger Zeit aus dem Amte geschiedenen Oberpräsidenten v. Nasse folgendes Schreiben ge richtet : ..Exzellenz Nasse! An deni beutigen Tage, wo Sie aus Ihrem Amte ansscheiden. welches Sie so lange znm Segen der schönen Rheiuprovinz mit großem Erfolge verwaltet haben, möchte auch ich Ihnen meinen herzlichsten Tank und meine Anerkennung aussprechen für die stets hilfsbereite, treue und bewährte Unter stützung. welche Sie sowohl ans kirchlichem als auch ans dem aus gedehnten Gebiete der Wohltätigkeit und speziell auch der unter meinem Protektorat stehenden Vereine und Anstalten lange Jahre hindurch gewährt haben." Der deutsche Kronprinz wurde unter Enthebung von der Stellung als Kompagniechef im 1. Garde-Regiment zur Dienstleistung beim Regiment der Garde du Korps kommandiert. lieber die Vorgeschichte der Mission Wittes in Berlin und R o m i n t e n weiß der „Nuss. Kur." folgende Einzelheiten zu berichten: Am 21. September erhielt die deutsche Botschaft zu Petersburg vorinittags ein längeres Telegramm auS Berlin, worin u. a. der Besuch Wittes in Deutschland und beim .Kaiser Wilhelm angekündigl wurde. Von diesem Moment an herrschte ein überaus lebhafter Depeschenverkehr zwischen dem russischen und deutschen Auswärtigen Amt. der fich insofern ziemlich schwierig gestaltete, als gerade in diestn TagenPowobl die beiden Souveräne als auch die ncichstbeteiligten Staats männer der Zentrale rern waren. Wenn auch der zwilchen Petersburg und Berlin erfolgte Meinungsaustausch vorläufig nicht genau bekannt ist. so ließ sich doch so viel seststellcn, daß cs üch m der Hauptsache um das engere Zusammengehen R u s; l a n d s u n d Deutschlands handelt, und zwar nicht allein iin fernen, sondern auch im nahen Osten, wo sich einst die Bagdadbahn in derselben Lage befinden kann wie die russischer- ieits mit so schweren Opfern verknüpfte ostchincsische Bahn. Wieviel daran auf Kombination beruht, ist natürlich schwer fest- .znstcllen. Bemerkenswert ist es allerdings, daß sich eine Aus lassung des russischen Blattes „Slowo", das als Organ des Herrn v. Witte gilt, in Bahnen bewegt, die mit der „FesNtcllung" des „Nuss. Kur." einigermaßen in Einklang stehen. Es heißl im „Slowo", daß Rußland zwecks Wiederherstelluna seines Ein flusses in Ostasicn die Angebote Englands wie Frankreichs, erhallen werde, daß es aber die beste Politik für Rußland kei,' sich von diesen beiden Nationen fernzuhalten und sich dafür an Deutschland anzuschließen. An anderer Stelle führt das nämliche St. Petersburger Blatt über die Beziehungen Rußlands zu Deutschland und Frankreich im Anschluß an eine Besprechung der marokkanischen Angelegenheit aus, für Rußland sei es von unbedingtem Interesse, Deutschland in seiner kolonialen Politik, insbesondere bezüglich Marokkos, zu unterstützen. Dieses Interesse trete überall zu tage, sowohl in Kiantschou wie in Süd afrika und in Marokko. Durch keinerlei Vereinbarungen und Verpflichtungen gegen seinen westlichen Nachbarn gebunden, habe Rußland auch keine Ursache, sich in dieser Beziehung durch die veralteten Bedingungen der russisch-französischen Allianz beengen zu lassen. Die Abmachungen der Allianz beträfen in elfter Linie europäische nicht außereuropäische Fragen, wie der japanische Krieg und Faschoda zeigten. Hieraus gehe hervor, daß Rußland, ohne seine Bezichiingen zu dem europäischen Bundesgenossen zu schädigen, alles wtögliche und Nützliche tun könne, um Deutsch land zu Helsen. In sonst gut unterrichteten politischen Kreisen wird angenom men. daß der Reichstag etwa um die Mitte Noveinbcr einbe- rusen werden wird. Der Bnndesrcit wird in der ersten Woche des Oktober seine Sitzungen wieder anfnehmcii. An der Beratung der Steuervorlagen in den Ausschüssen werden voraussichtlich auch die einzelstaatlichcn Finanzminister tcilnehnicn. Mit den Bundes regierungen haben zwar schon vertrauliche Besprechungen über die Einzelheiten des Rcichssteuerprogramms stattgefnnde», jedoch ist eS zu einer bindende» Stellungnahme noch nicht gekommen. Die Verhandlungen, welche seit einigen Tagen im preußischen Handelsministerium über den Eintritt des Staates in das Koblensyndtkat und die damit zusammenhängenden Fragen fortgesetzter Debatte über die Regiert Lecher (Deutsche Fortschrittspartei) da- denten gestern entwickelte ArbritSprograin da- bändel-politische. Er vermißt t»Sk über de» Zusammenhang zwischen der ungelösten Frag gemeinschaft mit Ungarn und den Handelsverträgen Auslande, bemerkt sodann, der Mlnisterpräsident habe über seine Einmengung betreffend die ungarische Wah verlautet, gestern bestätigt, und bezeichnet orn der Krone gegebenen " en AdekSrepublik in Ungar» ein von dein MlntsterpM- arainnl als ebenso mager wie t insbesondere eine Aelißeruna rage der Zoll- mttIil rm t Wien such gemacht, n. Im Lnstspieltheater wurde am Dlen-taa her vrr. . - Josesine Gallmever und ihr« Schicksale in einem „LebeiiSbilde". da- nach ihr betitelt ist. vorzuführrn. Al ba be alles, was WahlrechtSsrage Mer. gencrii veiiangk. unv vezereyner or» ver Krone gez ' Rat. an Stelle der gegenwärtigen Adelsrepublik in U»g> Staatsleben auf moderner Ärnndlage einziirlchte», als patriotisch. Die Behandlung der «»garlschr» KoatttioiiSfiikrer am letzten «Sonnabend entspreche weder der Würde der von ihnen vertretenen «ach« »och der Würde der Abgeordnete». Ini wetteren Verlause 'vrge, daß bei der im Sonnabend- Her, er bek> in Aussicht genvninienril Revision ans der seiner Rede erklärte Lecher, Programm der Krone Basis von 1807 durch beiderseitige Parlanientsdevlitationen für Oesterreich bei seiner nationale» Zersplitterung, seiner schwachen Beanitenregiernng und seinem schwachen Parlament kein Erfolg erzielbar >ein werde. Abg. Per»erstorffer (Soz.) kritisiert das Programm des Ministerpräsidenten, der in bezug auf die be stehende StaatSkrisr keinen einzigen schöpferischen Gedanken tier- vvrgebracht habe. Freiherr v. Gantsch, der immer die Interessen der Dynastie in den Vordergrund stelle, habe durch sein Eintrete» arge» das allgemeine Wahlrecht, das er abznleugnen bemüht sei, die Arbeiterschaft gegen die Dynastie aufgeyetzt. Der Minister präsident treibe auf diese Weile Katastrophenpolitik ini schlimmsten Sinne. Pflicht aller bürgerlichen Parteien wäre es, gemeinsam mit den Sozialdemokraten gegen die Privilegien des Adels den Kamps zu sichren. Der Ministerpräsident habe dadurch, daß er das allgemeine Wahlrecht als Gefahr für den Staat bezeichnete, die Arbeiterschaft verhöhnt und habe sich als Diener des Klerlka- iisnilis beeinflussen lassen: er möge sich hüten, daß nickt der in Rußland wütende revolutionäre Brand auch aus Oesterreich über- grcise. Die Arbeiter könnten eines Tages rufen: Fort mit der Dynastie, fort mit allen volksfeindlichen Elemente»! Redner schließt: Freiherr v. Gautsch ist unser geschworener Feind, deshalb rufen wir: Fort init Gautsch! Silvn-Tarouca (böhmische Großgrundbesitzer) erklärt, seine Partei stehe unentwegt auf dem Standpunkte der Einheit und Untrennbarkeit der Monarchie, sie sei jederzeit bereit, für die Aiiscechterhnltung und den Schutz der gemeinsamen Institutionen zum Heile des Gesamtstaates euizu- treten. „Mir begrüßen die Wachsamkeit mit Entschiedenheit, welche ans den Erklärungen des Ministerpräsidenten spricht, sowie dessen Absicht, vor allen Dingen den Bode» der strengste» Ber- sastiiiigsmäßlgkeit »icht verlassen zu wollen. Wir begrüße» ferner in ehrfurchtsvoller Dankbarkeit die Kundgebung der Krone, daß bezüglich der militärischen Kommando- und Dienstsprache eine Nachgiebigkeit ausgeschlossen ist und bleibt, daß die Grundlagen der pragmatischen Genieinsamkeit vollkommen unberührt bleiben müssen, daß die Revision auf der 1867er Basis, welche dem von den Schöpfer» beabsichtigten Zwecke nicht genügt, in Aussicht genommen werden kann. Wir glauben, daß eine Neuregelung der staatsrechtlichen Form sür die Einheit aller pragmatisch unter dem Zepter des Habsvurgischen Herrscherhauses vereinigten Königreiche und Länder nur unter Mitwirkung aller beteiligten Faktoren wird gesucht und gefunden werde» »lüsten. (Lebhafter Beifall.) Ungarn. Baron Fejervary hat sich bereit er klärt, die Kabinettsbildung in Ungar» wieder zu über nehmen. Italien. Wie die „Aaenzla Stefani" meldet, hat die italienische Regierung die Einladung Rußlands zu einer zweiten Friedenskonferenz im Haag, die der russische Botschafter m Rom heute überreicht hat, a n ge n om m en. Die genannte Agentur fügt hinzu, Zeit des Zusammentrittes und Programm der Konferenz seien späterer Vereinbarung Vorbehalten. Spanien. Nach dein Ausgange des gestrigen Mknister- rates gab der Minister des Aeußeren zu, daß die spanische Regie rung tatsächlich wegen der von den Mauren gegen Spanien be gangenen Seeräuberei diplomatische Beschwerde an Marokko ^ . das >u iit eine einstige. aeaenwärtia istuchcn, sei «nd in Dü > vorzü in Lin^lebeni t die . .Ürfligkelt, Verbitterung U-drnä es ersah «ersasteri» al . spielenn. 31 Jahre sind ve nach herben Enttäuschungen ihrem letzten Willen der ärgsten Niemand sollte die Stunde ihres Leichenbel wollte in einem Massengrab bestattet werden'und kein sollte ihre letzte Ruhestätte bezeichnen, damit niemand wl sie begraben liege. Aber die letzten ihr treu gebliebenen s unter denen sich nambafte Personen befanden, lehnten diesen schwermütigen Anordnungen in vollem kommen. Jojesine Gallineyer wurde unter der nähme der Bevölkern», Gemeinde Wien für bestattet sei» wollte. 'Ne ein zu Grabe getragen, cm. Künstler! .Ehrengrab' die vor ^ «l» Schau- m«»»r stark, o datz sie in gab. reu. sie )rnkmak k«. wo reu,che. « ab. Umfange uachzi, lebhaftesten Ml. Heute bereitet die in einem Massriigrabc und das Andenken der richtete. Weiteres könne er zur Zeit nicht fage». Asien. Indem Voranschläge für das nächstlähriae javanische Budget ist eine Summe vorgesehen für die Anstellung von Negierungs - Handelsagcnten in Indien, Südamerika und Australien, uni dort die japanischen Interessen wahrzilnehme». Volk und Regierung sind einmütig in dem Bestrebe», ihre Tätig keit ans den, Gebiete des Handels »nd der Industrie im Auslände entfalten zu können. Rußland. Die Offiziere der Garnison Wiborg (Finnland) begaben sich mit ihren Familien ans die Reede, um der dort auf der Jacht „Polarstern" befindlichen kaiserlich russischen Familie ihre Huldigungen dcirzubringe». Damen der Offiziere gingen an Boro der Jacht und überreichten der Kaiserin eine» Bliiinenstrciiiß. Hierauf ließ der Kaiser den Offizieren durch den Geiieralgouveriieur folgenden Dank übermitteln: „Mein Herz freut sich, unter Russen zu sein, die sich vereint haben, um mir und meiner Familie aufrichtig Glück zu wünschen. Uebermitteln Sie den Offizieren der Garnison Wiborg und ihren Familien unseren herzlichen Dank." Der „Polarstern" begab sich darauf nach Björkö. Knust und Wissenschaft. -f- K ö n Igl. Hoftheater. Im Opernhause gelangt heute j7 Uhrj „Die Z a u b c r s l ö t e" zur Aufführung: im Schau- lpiclhaiise (^8 uhrs „Zrin y". v Im Nesidenztheater geht heute als erste Vorstellung der 8. Serie des Operetten-Abonnemcnts Millöckers Operette Das verwunschene Schloß" tu Szene: morgen, Sonn abend, findet die Erstaufführung der breiartigen Sittenkomödie ..Ledige Leute" von Felix Dörmann statt. In größeren Rollen sind in dem Werke beschäftigt die Damen Münchyeim, Kronthal, Kattner, Becker, Rormann, Schittenhelm und Wimp- linger und die Herren Friese. Schwaiger, Eivenack und Schröder. Sonntag nachmittag wird bei ermäßigten Preisen die Operette Die Juxh eirat" gegeben: abends geht das Lustspiel I ni weißen Röß' l" m Szene. ^ f Ein verdienstvolles Mitglied unserer König!. Hosoper, Herr Hosopernsänger Richard Gutzschbach, tritt mit 1. Oktober dieses Jahres >n den wohlverdienten Ruhestand, nachdem er 27 Jahre lang dem Institute in tadelloser Pflicht- treue seine Dienste gewidmet. Herr Gutzschbach war srüher Lehrer an der Höheren Töchterschule zu Chemnitz, seine Aus bildung zum Sänger erhielt er am Dresdner Königs. Konser- oatorium unter Professor Scharfe. Im Oktober 1878 trat er als Biterolf des „Tannhäuser" zum ersten Male in der Dresdner Hosoper ans. Dresden >var sein erstes und letztes Engagement, in dem er sich durch 27 Jahre bewährte. In dieser langen Zeit hat er Rollen wie Masetto („Ton Juan"), Kothncr („Meister singcr"), Scherasmin („Oberon"), Donner rufer („LoheNgrin"), Melchthal („Teil Tr. Cazus („Lustige Weiber''), Gärtner („Flg („König hat s gesagt"!, Dancairo („Carmen"! usw. säst so oft dargestellt, als die genannten Werke seitdem gegeben worden sind. Was er im Dienste des König!. Instituts geleistet, brachte die König!. Generaldircktion bei Gelegenheit feines 25jährigen Künstlerjubiläums in der Anerkennung >einer künstlerischen Viel seitigkeit, treuester Pflichterfüllung, unermüdlichen Eifers und der Anspruchslosigkeit seines Wesens zum rühmenden Ausdruck. Auch als Konzertsänger fand Herr Gutzschbach ost reiche Aner- kennnng. Mit seinem Rücktritt von der Bühne gedenkt er keines wegs allgemein Feierabend zu machen. Er wird seiner lang jährigen Tätigkeit als Gcsanglchrer, in der er allgemein geschätzt ist. auch ferner treu bleiben und seiner künstlerischen Tätigkeit somit nur zum Teil entsagen. st Ter Hamburger Lehrergesanavereln, welcher am Montag, den 2. Oktober, abends >/»8 Uhr im hiesigen Ge- werbehaiise^zum Besten des PestalozzististcS konzertiert, wird init etwa 250 Sängern antreten. Seine künstlerische Leitung liegt in de» bewährten Händen des Heim Professors Dr. Richard Barth, sodas; also auch in gesanglicher Beziehung das Konzert Hohe» Er wartungen entsprechen wirb. Als Solistin begleitet deir Verein die Konzertsängerin Frau Neugebauer-Ravoth a»S Hamburg, st AuS Berlin wird gcmeldet: „Die ledigen Müd en von Bisch ofSbera" ist der Titel von Gerhart stem Werk. DaS Stück. daS der Dichter ürzlich vorkaS, gelangt im Laufe dieser -,n q/Tbrat« zur Ausführung. Ein bestimmter Termin ist jedoch „och nicht festgesetzt. iian i, Zioiyner >„wceiircr- nncr („Rheingold s, Heer- 1"j, Beugt („Folkunger"), »er („Figaro"!, Merlnssac . anptmannS neuestem de», Direktor Brahm kü pielzeit tm Lessing-Theäter ermm ' Frau, die für immer vergessen sei» wollte, wird im Lustsptrlthrater in einen, Bühneniverke gefeiert. Wie die Gallineyer. welch, wegen ihrer Popularität die zweite Therese Krone- genannt wurde, mit großer Vorliebe ihre Vorgängerin als Heldin eine- Bolks- stückrs spielte, so hat sich nun Frau Niese, die man die ziveitc Gallineuer nennt, mit grober Wärme der Titelrolle in dem dir berühmte Künstlerin vorführenden „Lebensöilde" angenommen Das Stück be teht aus füns Bildern, die nur Episoden bringe» und so lose zusanimeiihängcn. daß ihre Zahl nach Belieb«» ver mehrt oder verringert werden könnte. Bon den Personen, die für daS Leben und Wirken der Gallineyer von Bedeutung waren, werden nur Matras und Strampfer mit ihren richtigen und vollen Namen vorgeführt. Zur Ouvertüre hatte man die Johann Straußscheii „Klänge aus der Raimundzeit" gewählt, di« mit dem Liede vom Abschied der Jugend einsehen und mit dem „Hobel liede" schlichen. In dem Stücke, welches das Lebe» eine- großen weibliche» Komikers schildern soll, bringt nur daS erste Bild einige heitere Szenen. ' Es spielt vor einer Aufführung der Posse »Der Goldonkel", in der die Gallineyer zum erstenmal tu Wien Aufsehen gemacht hat. Im zweiten Bilde ist sie in eine elegante Wohnung übergesiedelt. steckt aber in Schulden. Den LteveSantrag eines Millionärs, der nicht einmal frivole Absichten hat, sondern ein aufrichtiger Schwärmer ist, lehnt sie ab. Dagegen verzehrt sie sich in Sorgen um die Treue eines armen jungen Schauspieles. Sre ist abergläubisch geworden und läßt sich Karten schlagen. Ihr Selbstbrwiißtsein ist so gestiegen, daß jeder Tag einen Zwist zwischen ihr und den, Direktor bringt. Im dritten Bilde liebt die Gallmeher eine» anderen jungen Mann. Selbst flatterhaft, ist sie doch »unier eifersüchtig und deshalb unglücklich. Sie hat jchon geheiratet, ist aber auch schon geschieden. Ihr erstes Debüt ln Laubes Stadttheater steht bevor und sie hat einestchreckliche Angst vor dem Uebergange in ein ernste- Fach. Die Schwermut des gealterte» Weibes, dessen Herz jung geblieben ist. überfällt 'ie. Sie singt Raimunds Lied vom Abschied der Jugend, richtet ich aber an der Hoffnung aus ihre Beliebtheit aus. DaS vierte ors genirerle» iureiveo, oenen -verz iniia geoueoen „i. überfäl sie. Sie singt Raimunds Lied vom Abschied der Jugend, rlcht> sich aber an der Hoffnung auf ihre Beliebtheit auf. DaS vier.. Bild zeigt die Künstlerin in Dürftigkeit. Jbre Habseligkeiten sind gepfändet. Ihr Geliebter verläßt pe. Sie sucht ihre Rettung in einer Gastspiel fahrt nach Amerika, deren Anstrengungen sie bei icksen ist. Da ker Künstlerin. Gastsvielfahrt nach rer zerstörten Gesundheit nicht mehr gewachsen iss. "Das fünfte ild schließt mit den, tragischen Ablebe» der Künstlerin. Frau Niese wendet ihre große Begabung auf, mit jähen Ueberaängen von Heiterkeit zur Rührseligkeit, von Gutmütigkeit zur Heftigkeit, ein zutreffendes Eharakterbild zu schaffen. Uno einmal wurde sie der Gallineyer ganz ähnlich: nämlich, als sie — leider erst fast zum Schlüsse der Vorstellung — die Gelegenheit erhielt, ein sati risches Couplet zu singen. Sie wurde vom Publikum sehr aus gezeichnet. f Der Kampf um daS Heidelberger Schloß. Der Tenkinalstag, dessen Verhandlungen in Bamberg stattsanden, hat sich den Erneuerern anaeschlossen. Die Mehrzahl der Teilnehmer waren Architekten, und bei denen ist jetzt Restaurieren Mode. Geheimrat Oechelhäuier und Professor Clemen (Bonn) suchten vergebens, die Idee der „Erhaltung", den Gegnern klar und annehmbar zu machen. Das Amüsante bei der Sache ist, daß alle Redner sür die Renovierung andere Entwürfe hatten und eigentlich natürlich jeder nur seinen verteidigen will. Jetzt wird der Kampf erst recht entbrennen. Ob die gute Sache siegen wird? Wir haben vor Jahren eine Mode erlebt, der auch alle Architekten ' lgten: das Freilegen. Damals wurden der Kölner Dom, das crliner Schloß und andere Bauten, wie heute kaum ei» ernster Beurteiler verkennt, um ihre Wirkung gebracht. Vielleicht kommt auch diesmal die Einsicht erst, wenn es zu spät ist. enwart des Oper seinem folgten: Berlinei Beurteil auch dic„ s- In der Pariser Komischen Oper fa»d ln Gegenwar Komponisten die hundertste Aufführung von Massenets „Werth er" statt, nachdem Massenet hierzu extra auS s< Herbstaufenthalt von Egreville nach Paris gekommen war. Während des Druckes «ingegangeu« Neueste Drahtmeldnngeu. Berlin. Uebcr die zwischen Deutschland lind Frankreich loegen Marokko zu stand« gekommene Ber - ständigung wird ferner folgendes gemeldet: Durch die finan- ziclle Lage veranlaßt, hatte sich der Maghzen an einen iu Marokko wohnenden fremden Vermittler gewendet, der seiner seits eine Gruppe deutscher Banken in Anspruch nahm, um einen aus der nächsten Anleihe rückzahlbaren Vorschuß von kurzer Dauer zu erhalten. Tie marokkanische Regierung bot als Pfand ihre Liegenschaften in den verschiedenen Städten der Küste. Zwischen der Gruppe deutscher Banken und einem Konsortium französischer Banken nebst einer Gruppe von Banken anderer beteiligter Länder ist ein Abkommen zu dem Zwecke getroffen worden, an diesem Geschäft teilzunehmen, das sein Wesen be- wahren soll als zeitlicher Vorschuß mit Sonderpfand und als wieder einziehbar bei der nächsten Anleihe, oder durch Mittel der Staatsbank, d.eren Errichtung zu dem Programm der Kon ferenz gehört. DaS Geschäft läßt die Frage deS Vorzug-recht» des französischen Konsortiums unberührt. Wegen Anleihe einer Mole im Hafen von Tanger hatte die marokkanische Regierung in einem unter dem 26. März an die deutsche Gesandtschaft ge- richteten Briefe von dem Hause Borgeaud u. Routemann die Aufstellung zweier Pläne, unter denen sie wählen würde, ge- fordert. Da um dieselbe Zeit die französische Gesellschaft er mächtigt >var, für dieselben Bauten Voranschläge zu machen, ist man übercingekommen, daß zunächst die Rechtsansprüche dieser Gesellschaft geprüft werden sollen, und daß, wenn die französisch« Gesellschaft nicht dieselben Rechtsansprüche wie di», deutsche Gd- sellschaft erweisen kann, die deutsche die vom Maghzen bestellte» Arbeiten ausführen soll. Essen (Ruhr). Uhr abend». Bei her heutigen Reich Stags st ichwa hl erhielt, soviel bis jetzt bekannt, Giesberts (Zentrum) 41 776, Gewehr (Sozialdemokrat) 87 391 Stimmen. Christiania. Wie „Norsk Trlegram - Bureau" meldet, wird der größte Teil der Grenzwachttruppeu sofort heimgesandt werden. vermischtes. * Folgende Blüten amerikanischen Humort haben di» „Münch. N. N." gesammelt: „WaS Hab« ich für eine Rolle in dem neuen Stück, Herr Direktor? Glauben Sie, daß ich sie dem Publikum zu Gefallen spielen werde?" — „Unbedingt; Sie werden jchon im ersten Akt ermordet." — — «Wie ich höre, hat Mr. Richley, als er gestern mein neue- Bild sao, gesagt, daß es sehr hübsch sei/ — „Da bist Du ganz falsch unterrichtet. Er hat im Gegenteil aesagh daß er rtlich wird I
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