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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.11.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271118010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927111801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927111801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-11
- Tag 1927-11-18
-
Monat
1927-11
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.11.1927
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Dl» Vag» der ENf»«» ««d «lahI»ar»ul»vuNrle »m Vkwder «»4 »en Mitteilungen be» Llen- nn» »«ahlwaren-Jndnstr,«. »»«de« Hai stch »er veichältignngSgra» t« »er «Irtisch-weft- »«lisch,« El«»», «nb »tndl waren i n bn st rl« gegru- über dem Vormonat wenig geüirder«. »rirenlicherweii« HSli d,e velchäitigung au« JnlanStauslrttgeie. bi» ««> wenig« ««»nahmen, an. Demgegenüber oerstärl« sich die »arg«. baß bei etwaigem Rach- lasse« de« Jnlanttbedarie» ein «usiraglcria» au« »«« ««»lande »ur schwer za beschalle« ist. Die «»rkische Eiientertlgwareninduftrie suchl dir «u»I«brschwterigkrtnen »urch bi» Heb««« der Vualiiäi n-Ieber auazugleichen. «nd 4o besrebi »l« AuSiuhr «ich, mehr wie srüher in grobe» Mengen von Handel«waren. sondern ln kleinen Mengen von Oualilätoerzeugnlsten. in denen »>r neu erklärten»? audidndische Jndukirir der deullchcn noch »««erlegen isi. — Im Nein scheibet Bezirk waren veschästigungSgrab und Aus- tragdeingang wie im vor«»«« »usoiedensleile«». Während die audrtichrndr veschäiiigung au«lchttcßltch aus b4e inländische Son- sunkiur zurückzusühren ist. liegen die a«»i»ndischen Ablatzockhäll- niste nach wie vor still. — Dt« Beschäftig«« in de, «ei brr »er u«b vadeoormwaldrr Gchlost. undNeschlagindu- str >, Hai sich wenig geändert. — Di« Vag, der vronenberger uad Wermeltlirchener Lchraubeninbuftrie war weiierbin güniitg. — Im Solinger Jndustriebezirk wirkie sich im verichivmonat der Lohnkamps. tntbesoner« in bezug aus die Abwicklung der AultrSge. »echt nachteilig au». In der Schneid warenindustrie ist der AuitragSeftigang im allgemeinen besriedigend. Die durch die »orlgeleylen vohnrrhdhungen bedingte Erhöhung der verkausdpreise stöstt ans nicht unerbebliche« Widerstand bei der in- ländlichen Sundschast: im «»«lande ist die Diirchiübrung einer Prri»erhSbung Lberhauoi kaum möglich. Der.Zahlungseingang läßi auch zu wünschen übrig, . In der Fatzrrabtcileindullrie ist eni- sprechend der Jahreszeit ein weiterer Rückgang zu verzeichnen, so daß eine Verringerung der veiegschasten vorgenommcn werden mustie. Auch wird über unzureiäzende Preis» geklagi. Die Haar- schiteidenialchinenltidustrie ha« ^ine Vessernng gegenüber dem Vor monat nicht zu verzeichnen. Die Vcschäsiigung in der Taschen, und Sosserbiigeltndiistrie ist unbefriedigend. — Die Vage des Schmal- kaldener Bezirk» bat im Dkiober keine nennenswerte Acndcrung ersahrcn. von Bedeutung ist nur eine neue Vohnver- einbarung in den Arbeitrrlöhnxn, die eine Erhöhung von 7 bi» 8 Prozent auSmachi. Für dir W«xk, ist die« eine ganz beträchtliche weitere Belastung, die in den meisten Fällen in den BerkauISoreisen «ich! herau-gebracht werden kqnv. ^ie BclchSitigung ist im großen «nd ganzen genügend, die Abiensahrskep und einige andere Zweige klagen lndc„en noch über mgngcsn^e P.ussrSgr. — Der Eingang der kiusträgc bei der GevelSbkrgfx Baubrlchlagindustrie war i» abgelavsenen BerlchiSpionq« zulrirbenstellend. sedoch ist «in Nächtigen der Aufträge gegenüher September iestzustellen. da die v-uien setzt last sämtlich ler^gpestelli sind und Neubauten im Herbst wenig in jlngriis genommen wsrdey. — Die Betriebe der v o i m a r > fteioer Hanglchloßtndustrlr stpd voll beschältlgi. Ter AuSlandSmarkl weist eine gewisse Belebung aus. Die Herd- fabrikation meldet keine Verringerung der Marktlage. Die Bilchältigiing der Slsenmöbrlsabrtken war im vcrllolscnen Nonai gut, wenn auch der Aiiiiragtzeingang zum Teil in den letzten Wochen zurückgegangen ist. wa« krlakjriingSgcmäb um diese Zeit stet» elntriti. — Di« Lüddent/Hen Werk« der Eisen, und Liahiwarenindustrie melden eine weitere Belebung de» Inlands- geschälte». Da» «»»landSgelchäst lang nach wie vor nur unter Ausbietung gröstter Lpsrr und Anstrengungen ausrechterhalien werden. ' . . . . Lerttner Schtutz- und Nachbvrle vom 17 «ovemder. Im weiteren verlaus der Börse schwächten sich di« Nurse zunächst wieder ab doch trat um i Uhr eine neue kräftige AuiwärlS- bewcgung ein. Die Führung halten dabei Elektrizitätswerte, von denen GeSiürel In der zmerten Stunde um weitere 6N anzogen Die Vörie schloß last zu den höchsten Tageskursen. Interesse zeigte sich im verlaus auch iiir Bauwerte. Berger Tiefbau 4- 7. Hviz- mann -st 8/. Die Ncuvesitzanlcihe stieg bl» 18,7. SS handelt« sich bei dieser Erhöhung aber last nur um spekulative Nachirage. A» der Nachbörie konnten sich Eickieowcrle aus ihren festen Stand be haupten. Daneben erzielten Lstwcrke und Schultheiß mit 82» bzw. »7V höchste Tageskurse. Die Nachbörie war im ganze« freundlich, da» Keichäft sedoch aul di^e Spezialxaplere konzentrier». Man nannte von Tcrminwerten u. a. 8. Gr starben 268,5. Gc-iürel 272/, Bergmann INS. Siemen» 262.78. Lchuckorl ISS, vcr. Glanzstoii 54^, Abeinüahl 129,75. Geilenkirchen 1»4. Slvckner 12». Mannesman,, >«!/ Hapag 184,25. Norddeu»«cher Blond 149,25. Danatbank 288. Ben variablen Werten noiteeren Ehabe zuletzt SM und Svcnsta 463,22. Ncubcüyanleihe de« Reiche« l8/> Altbesttzanicihc 58.8. Aw llailamarkt war die Haftung überwiegend srcundiicher. lkd gewannen u. a. Rordivcstdeutsche Kraftwerke 4. Ahlleld Gronau d. Bamberger Mälzerei 8, Mvyer-Kanftmann 8/. Berihokd, Jüdcl, Mcch. Linden se 4. Earoline. Lindström se 8. Molch. Buckau 1.7S. Poppe 1 Sirth 2.2S vrr. Rickol «. > Dagegen verloren o. a. Braun- ichwcigcr stöhlen V. Soncordsto 2^. vraunschweiger Jute 2.S. Hilde brandt Mühlen 2. Wrcd« Mälzeret 2.S. RaSauin 4. Jülich Zucker 2 Am Markt der teftverzinSIichen Werte iendtcrtcn Liquidaiton«- plandbeiese und Anteiltchein« «uss>»llend seft. granksurter Aben-dSrre vom 17. November. Ruhig «ruL «veinhcitlich. Die Abendbörs« war ruhig und iinrinhciillch. Dt» an der Mitla sborie besonders bevorzu-aikn Werte d^S Eleliromaritcs gaben eine stleiiiigkelt nach, da anscheinend hier die letzten AuSiandSkäusc auSgeblicbcn sind. Lebhaft wa^ der Plandbricsmorkt, wo besonders Siestquoicn und LiquidativnSpIanbbrles« zu höheren sturse» gesucht waren. Deutsche Staatsanleihe»: Deutschs sKeichSanlelhr, Abt. Ait- bksitz S0,87. bergl. Neubcsty 18L. 4?stig, Schutzgebier 73. Au», ländische Anleihen: «Ästige Ungarn Hosd 24.». s>7i>lgr Mexikaner 10.2S. van'altirn: Eommerz-Bank lsü, Danatbank 2Ü8, Deutsche Bank 121, TiSconto 148,78. Dresdner Bant 148. Metadbank 182. ReichSban-k IN«. BrrgwerkSalticn: vndcr»» 8Ü.28. Grlsenkirchen 184,78, Harpcner,182. Sali Ascht'rSlcben 14S. Wesler'rgclii 18Ü, ManneSmann 148. ManSseld M. Phönix S2, Rheinische Braunkoylin 218. Rbclnstahl liv. Rlcbcck Nioiiian I4N^. TranSportwerte: Hapag 184,78, Nordllood I8S.78. Indulirtea itcn: Adler-stlrqcr 84,2, A E. G. 188,78, Bergmann 18«. Tatmler l>2,2, Erdöl I1N.22. Ele'tr, Licht und Kraät 1Ü8. Elektr. Liefe rungen 128, I. G. starben 268.8, 'stillen L Guilleaume 116, Th. Noldschmldl >82. Holzmann 168/,, Lahnieiier 121, Mriallgelellschali 17«, Neäarsulm 184. RlltgerSwerk« 84^8, Schlicker» 164,87. Siemen» L palSke 26«. Süd». Zucker ILllch. - Zellstoff Waldhos 241, «. E. G. 188F, Phönix IN, GrSsürel 271, Mannesman« 148,8. Eftemntyer ProduftlenbSrfe vom 17. November Truden,: behauptet. Weizeg» inländischer neuer 268 bi» 288. Aoggra. lächstichcr neuer 268 bis 278. Sandrogge« 274 bi» 278. Sammergerft«. neue 2»I8 bi» 27.s. Muletgerft«. neue 248 bi» 228. -aser. neuer 22« bi» 286. Mol«, amrrik. 28s bi« 218: Einquantin 2IS b>» 282. Welscnmehl i78«rst 48.88. Roggenmebl 188 Ni 4N.2i>. «etzenklele 18. Roggenlkele 18^8. Wsesenhe«. neue» 8.88. Ge- tteldesiroh, drahtncprcb« 4.28. Land««, 17. November. H e v'l' « n k u r s e. Reuoork 487^87, vionireal 4«N'»'„. 2lmstcrdam'14 86 28. Pari» 124,8» Vrü„el »4 N8..S8, sttaigien 8».47. Berlin 28.48.28s Schweiz 22.27,78, Spanien 28,6.8, »ovenhaaen 18.18 «.'2. Liockholm 18,18. D«Io 18 88. Llllabon S8.88. Hcllin^ior» ii>8.<8 Prag 164.622. Bnbanest 27.84 Belgrad 276. Sofia «7z. Mo» au S44. Rumänien.78st.. tkonstantlnpoe« S28. Athen »I7>>8. Wien «4.28. Lettland 2,.22. .War.schan 48.88. Bueno» »Ire« 47^1. Silo de Janeiro 287 Alexandrien 97.28. Hons'ono 2.8.72 «rles. Schanghai 2.7.872 «r.. Jokohäma 1.1»»,« Br.. Mexiko 24,88. Monte- »ideo 21.88. Valparaiso 8N 11, Buenos auk London 47,87, Rio aut London vcr 98 Ta->« 29« bi» »»E. ' ' «envork, 17. Nov.. 10 NSr ameBk. Zelt. Devisenkurs«. Berlin 28.86.28. London, llkabel 487,62V Pari» »98.128. Schweiz 19.29.28, Italien S4S.2.8. Holland 48.42. Wien 14,18, Budapest 17,88, Prag 296.28. Warschav 11,28, L«l» 26^6. »vprnhage« 26^1. Slock- Die Finanzwirtschast am Scheidewege. D«r Seschüstdlnhaver der verllner Handels - Gesellschaft. Han» Aürftenberg, beschäftigt sich im neuesten Veit drd »vank.Archlvs* eingehend kritisch mit der vssentlichen Yinanz- wirtschast de» Deutschen Reiches. Der Artikel knüpft an die össentlicke Srürterung an. die llber diesen Fragenkomplex in letzter Zeit stattgelunden hat. und bringt bann sehr be- merkenswerte Anslchtr» diese» FtnanzmanneS. Insbesondere weist stürstenberg daraus hin, daß mit ungenügenden kleinen »versuchen und Mitteln eine Lösung nicht erreicht werden kann, wenn der organische Fehler in dem heutigen Aufbau unserer üssentlichen Finanzen bestehe» bleibt. Wir entnehmen den Ausführungen solgendeö: Die Stelle eines Sparsamkeitskommissars haben wir im Deutschen Reiche seit den Dcslaiivnsjahren. Fetzt soll dem Retchssparkvmmissar ein solcher für die Ge meinden nachgebildet und angegliedert werden. Die Tätigkeit dieser Funktionäre scheitert aber schlechterdings daran, daß sie nicht mit den nötigen Vollmachten aus- gestattet sind. Daß «in Finanzkommissar und seine Mit- arbetter weitgehende Vollmachten haben müßten, wird iosort ersichtlich, wenn man sich mit den von ihnen zu lösenden Problemen näher beschäftigt. Bei einer recht schwer zu tragen- den jährlichen Belastung an Steuern und sozialen Lasten von rund lü Milliarden RM. besteht heute schon die Wahr scheinlichkeit, daß das Steueraufkommen weiter vermehrt werden muß, wenn nicht energische Abstriche aus der Aus. gabenseite vorgenommen werden. Anderseits eröffnet die derzeitige Verfassung des Geldmarktes wenig Aussicht auf die Unterbringung neuer staatlicher Inlandsanleihen. Die Gründe liegen bei srüher begangenen Ungeschickltch- ketten in der Behandlung des Anleihemark tes. bei unserer ausländischen Kreditpolitik, bei dem An- schwellen der JnlandSkonjunktur. dem dadurch bedingten Defizit unserer Handelsbilanz und der auS all diesen Grün- de» entstandenen Anspannung des Geldmarktes Wie dem auch sei. so steht jedenfalls fest, daß unter den heutigen Vcr- hältnissen ein neues Defizit im Budget nur durch die Aus schreibung höherer Steuern gedeckt werden könnte, und nicht durch inländische Anleihen. Es soll nicht bestritten werden, daß zur Erzielung von Vereinfachungen ehrliche Anftren- gungen seitens der zuständigen Stellen gemncht werden. Es genügt, dabei an das beabsichtigte SteuervcreinheitltchungS- gesetz zu erinnern. Tie große Bedeutung dieses, hier, aller» dtngs mit ungenügenden Mitteln. angestres>t''n Zieles scheint von den beteiligten Wirtschaftskreisen noch immer nicht In vollem Umfange erkannt worden zu sein. Mit geeigneten Kontrollmaßnahmen. Einschränkungen von Pensionen usw. ließen sich In der Verwaltung sicherlich Beträge erübrigen, die vom Standpunkt des Privatmanns gewaltig llnd. als eine Lösung der u»S drückenden Probleme aber doch kaum be wertet werden können. Tatsächlich liegen die Schwierig keiten tiefer. Sie erwachsen aus den Grundlagen der dcut- kchen Verwaltung. Bcrwaltiingstechnjsch ist der deutsche Regierllilgöappara« wohl einer der unzivcckmäs tasten, den man sich vorstellen kann. Die ganze nach dem Kriege vor- genommene Regelung der Hohcitsrcchte erweist sich heute als unzureichend. Dr, Stegerwald hat errechnet, daß die retnenBerwaktu ngSko ft envonNetch.Ländern und Gemeinden Milliarden RM. jährlich betragen, b. h. beinahe so viel, als die Gesamt- belastiing vor dem Kriege. Leider ift gerade auf dem wichtigsten Gebiet, nämlich demjenigen der Finanzen, ble Zentralisierung aus dem Papier geblieben. — Der Artikel behandelt dann näher den Ausbau der össentlichcn Finanz- Wirtschaft tn Deutschland und kommt zu dem Schluß, daß die verantwortliche Zentralstelle, di« über die Verwendung der Gelder und über die Höhe der Verschuldung bei Län. dern und Städten wachen müßt«, fehlt und überall die Ent- schetdungen letzten Endes in den Händen der Parteipolitik liegen. Fraglich ist. wieweit im jetzigen Augenblicke selbst ein berechtigter kommunaler Unternehmungsgeist zeitgemäß ist. Will man unsere Wirtschaftslage kennzeich nen. so kann man in weit höherem Maße, al» gemeinhina n genommen wird.von einerKom- munal-und FtSkalpolitik reden. Aus den in Höhe von 1600 Millionen allein im Auslände ausgenomme- nen Anleihen der Länder und Gemeinden rührt ein guter Teil der zusätzlichen Kaufkraft her, die im Zusammenhang mit unserer Zoll- und Steuerpolitik unser Preisniveau steigerte. Hieran ändert auch nichts, daß ein erheblicher Teil der Anleihen für produktive Zwecke verwendet wurde. Gingen die Behörden bei der Ausdehnung ihrer Wirtschaft- lichen Unternehmungen ursprünglich von dem Gedanken au eine produktive Arbeitslosenunterstützung aus, so ist dieser Boden längst verlaßen. Der legitime Kreditbedarf der Land wirtschaft wartet im großen Umfange noch immer auf eine ! Deckung tn angemessener Form. In wett höherem Maße als die Wirtschaft suchten nach der Deslationskrise die öffentlichen Stellen Kredit im Auslande. Dabei waren den Gemeinden i» den Jahren >»24 und 1925 so große Steuereingänge vom Reiche überwiesen worden, daß sie sich zum Erwerbe von Aktienpaketen und Beteiligungen befugt fühlten. Heut« finden sich mehrere unter ihnen inmitten großer Wirtschaft- licher Unternehmungen, deren künftige Finanzierung noch nicht sichergestellt ist. Wir lausen Gefahr, die Grundlagen unseres StaatöwesenS erschüttert zu sehen. Die Erz« bergersche Finanzresorm, aus die die einheitliche Finanzhohett des Reiches zurückgeht, bedeutete an sich einen großen Schritt vorwärts, aber nur unter der Voraussetzung» daß man dann auch den zweiten endgültigen Schritt folgen ließ. Wir sind jetzt am Scheidewege und müssen unS darüber klar werden, ob wir uns zu einer einheit lichen Finanzhohett burchkämpfen wollen, wo- bet traditionelle Rechte von Ländern und die Selbstverwal tung der Gemeinden nicht brutal unterdrückt werden dürfen. Ist eine Vereinheitlichung, mindestens im Sinne einer genauen Beaufsichtigung, nicht möglich, so steht es fest, daß wir bei dem jetzigen Zustande nicht verbleiben können. Dieser macht inmitten einer WtrtschaftSkrisis den Ueberblick über die Finanzgebarung unmöglich, führt zu unnötigen Ausgaben, die nicht nur auf dem Gebiete einer zu kostspieligen Ver waltung liegen, öffnet unter Umständen verfehlten Wirt- schastsunternehmungcn die Tür und ermöglicht die heillose Verwirrung tn unserer Anleihepolitik. Entweder bleibt schlimmstensallS ein Rückschritt zu dem finanziellen Födera tivstaat übrig, der den Ländern und Gemeinden ihre Steuer hoheit wiedergäbe, oder die Lösung erfolgt durch den beut- scheu Einheitsstaat, der freilich nur unter dem Zwange der Ereignisse Aussicht aus Erfolg hat. Ein solcher Zwang könnte sich freilich schneller bemerkbar machen, als wir es heute ahnen. liolm 2N.84, Brüssel 18,88,28, Madrid 17.82, Hclsinalor» L22. Bukarest «2, Privatdiskontiatz «N bi« N. Montreal 188,12. Argentinien, Goldpcso 182,82. Papterpeio 42,74, Belgrad 176,22, Rio de Janeiro 11.82 Sviia 72. Alben 182L2. Javan 42.62 Dollar in Buenos 97.18. Nenoork. 17. Noocmbcr, 8 Nhr amerik. Zeit. Devisenkurse. Berlin r»M,1S2. London. Kabel 487.28. 68°Taae-Weck,sel 488.22, Paris 888.122. Sckw'-iz 18.28, Italien 844,28. Holland 48.42 Wlcn 14.18. Bndavcll 17/8. Prag 286,22. Belgrad 176.22, L'Slo 26,61, Kopcn- baaen 26.81. Stockbolm Z«.84, Brüuel 18,86. Madrid 17/2. Bukarest 62,128, Argentinien, GoiSpcio 182,88, Papierpcso 42,76, Rio de Janeiro 11.82, Losia 72, Alben 183. Japan 42,81. Bankakzepte 186 Tages 8"/, N Geld, 8s< N Brlei, tSalichcS Gelb 8N N. Prima- handclSwechicl 8N niedrigster. 4N höchster Sur». * Diö'oatherabseftnng der belgische» Nationalbank. Die belgische Nalionalbank ha« am 1k. November iMittwochj Ihren Diskontsatz um N N aus 4!^ N und den LombardzlnSsuß ebensall« um ^ N herabgesetzt. -» Goldverschlssnnge ,«« England »ach Deutschland. Die Bank von England führte am Aniang dieser Woche 18 868 Piund Sterling Miinzgold nach Deutschland au». ES Ift da» erste Mal, baß man nach der deutschen DlSlonterhöhung von der Berlchifsung eine« gröberen Goldbctrage« nach Deutschland hört. Die Tatsache ift um io bemerkenswerter, weil sa die NeichSbank durch die vor kurzem ersolgtc Abänderung der GoldankauiSbedingungen und die dadurch bedingte Verschiebung de« Goldimportpunktc» den Zufluß a»S- ländlichen Golde» abdämmcn wollte. Man muß abwartrn, ob sich die Goldeiniuhren sortsetzen. * Bayerische Handelsbank «» München. Die Hinptversammlung genehmigte die S a p i« a I r r h ö h » n g um 1,72 aus 7 Millionen Mark. AnSgegeben werden 828» Stück neue, ab 1. Januar 1928 dividendenbcrcchtigte Inhaberaktien »u sc 280 M. Unter Ausschluß de« gesetzlichen VezugSrcchieS werden die neuen Aktien von der Bayerischen VerelnSbank zu 118 N übernommen. Die beschlagene Sapitalerböhung wird aus die Erreichung der Psandbries- iimlaukgrenze zurückgeführt. Wie die Verwaltung mttteilte, wird man zu einer weiteren Sapitalerböhung schreiten müssen, un» glaubt, dann ein bessere» Agio erzielen zv können. Valencienn« Sktlengesellschast, DreSden-Lenbe». Der Aufsicht«, rat beschlob. der zum 28. Dezember d. I. einzubernsendcn Haupt versammlung die Verteilung einer Dividend« von 8N ii. B. 6N> ans die Stammaktien vorzulchlagcn. I« neuen Ge- schäsl»lahr war der Gcschäkisgang bishex befriedigend. Di« Mcscllschait hat In ihrem Werk Grimma die Herstellung von seidenen und kunftscidenen Stoffen ausgenommen; ml» dem Verkauf der neuen Jabrikate Ift bereits begonnen worden. SLchpsche Wollmaren-Drncksabrik A.-G. »,r«. Qschatz L So Schönheit»« sErzgeb.j. Die Gesellichait erzielte im Gcschä'tStahr 1826/27 «inen Reingewinn von 28 868 Reichsmark, au» dem 4N Di »ib ende »erteilt und 18 268 Reichsmark auf neue Rechnung vorgetragen werden. Parkhotel Leipzig. Die Hauptversammlung genehmigte da» Rechnungswert und setzte die Dividende aus >8 N seft. Die Aussichten werden seiten» der Verwaltung al» nicht ungünstig be- nrteilt. Thüringisch« Elektri,>«««»- >«d GaS-Werke «polba. Der Vorstand schreibt in seinem Bericht für 1826/27: Wenngleich in der ersten Hälkte de» Berichtsjahre» dir Bcichaitigung der in den Ber- sorgungSgkbiclen »er Gesellichait ansässige» Industrie« tniolge de» immer noch herrschenden Kapitalmangel» nicht eine glrichmäbig günstige war. so hat da» zweite Halbsahr c» mit seinem unverkenn baren Auilchwung der Soniunltur vermocht, dir Verwaltung In die Lage zu versetzen, der Hauptversammlung dir Ausschüttung einer Ttvtdcnde von 8N gegen 7 N Im Vorsahrc In Vorschlag zu bringe». Die mit der Stadtgemeindc Apolda griührten Verhandlungen wegen einer Hcrau»schiebung de» Rechte» aus Nebernahme der Apoldacr Anlagen seiten» der Stadtaemcinde haben gegen <" »kbrung »er- schledrner Vorteile zum Ersolg geführt. — In Verbindung mit dieser vcrtrag«regelung ist auch der bi« zum 1. Januar 1927 tn Sralt gewesene Einheitstarif für Sie Abgabr elektrischer Arbeit In Wegsall gekommen, so »aß wieder gesondert« Licht- und der Industrie angepaßt« Sraftprets« »errechnst «erde« können, «ach »7« 6« (i. B. 294 886> Reichsmark Abschreibungen ergibt sich «in Reingewinn von .882 818 <284 881 i. V.i Reichsmark, der wie folgt verteilt werben soll: KN Dividende aus die Vorzugsaktien von 8888 Reichsmark gleich 488 Reichsmark iwie im Vortahrei, 8N Dividende <7N i. VJ auk die Stammaktien von 8 688 888 Reichsmark, abzüglich noch vor handener BerwertungSakticn 876 148 Reichsmark, also aus 8 228 868 Reichsmark gleich 257 889 <222 87V> Reichsmark, Vergütung an Auf» sichtSrat, Vorstand und Beamte 88 688 Reichsmark und als Ncu- vortrog 43 944 < 27 2611 Reichsmark. * Vierbrauerel-Gcselllchast var». Gebr. Lederer A^-G in Nürn berg. Da» am 88. September brendetc GcschästSIahr 1826 27 ergibt cinichltcblich Bortrag «inen Bruttogewinn von 698 648 ii. V. 826 5431 Mark. E» wird vorgechlage«, 268 158 >t. B. 258 2181 M. zu Ab schreibungen zu verwenden und nach Zuweifung von 68 888 <«>88881 Mark »um Delkrederckonto eine Dividend« von 1« N 114 N> auf die Vorzugsaktien 14 N l12N> ans die Stammaktien und 6N <»N> aus die Vorzugsaktien Llt. 8 zu verteilen. Der Rest von 48 883 M. soll aus neue Rechnung vorgetragen werden. * Mälzerei A <G. ,»r«. Albert Wrrde, Cöthe« i. Anh. Bet 7S5 275 <851 5581 Reichsmark Rohgewinn» wozu noch der Gewlnn- oortrag au» 182« mit 17 283 <14 5251 Reichsmark und «tue klein« Pochictnnahme von etwas über 1l>8» Reichsmark irrten, sowie ander» seit» Geschäftsunkosten »o» 588 67V «658 288» Rcich-marl und 68 5K2 »58 2811 Reichsmark Abschreibungen verbleibt sür da» am 81. August 1827 abgc.'ausene GeschästSsahr ein Reingewinn von 153 578 <122 5441 Reichsmark, au» dem wieder 10 Pro». Dividend« verteilt werden. 12 588 Reichsmark dirnen zur Bildung einer Sonderrcscrve, 7467 Reichsmark gelangen nach Zahlung der statutarischen Bezüge zum Vortrag. Nach dem GelchästSbericht wirkte sich di« Gerstenmißernte de» Sommer» 1826 nachteilig au», io daß zur Versorgung de» Be triebe» aus da» AuSlanb zurückgegrissen werden mußte «nd insolgc- besten erhebliche Lasten für Frachten und Zölle entstanden. Nur diikch alleräußerste Sparsamkeit konnte der erzielte Gewinn erreicht werden. Dt« Betriebe waren voll beschäftigt und der Malzabsatz nor mal. Durch die hohe Belastung Ift die deuilchc Molztndustrle vom BuSlanbSgeschäst last vollständig zurückgedrängt worden. Da» In- landbgeschäs» kann nur mit Nutzen durchgciührl werden, solange «in ausreichender Schutzzoll den deutschen Mark» vor der Ueberschwem- mung mit AuSlandomalzen sichert. Die Handrl»vcrlrag»verbanb- lungen ml» der Tschecho-Slowakei find noch nicht zum Abschluß ge kommen. ES ift sür di« Gesellichaii eine LsücnSsrage, tn welcher Höhe hierbei der Einfuhrzoll sllr Malz au» diesem Lande leftgcsetzt wird. In der Bilanz per 81. Aiigust d. I. betrogen bei eine« Aktienkapital von 1,25 Million Reichsmark Bankschulden 1 471 754 11 684 552» Reichsmark und vnchschuiden 215 184 i461 682> Reichsmark. Auf der Aktivs«!»- werden Vorräte ml, 1848 281 ,1647 6581 Reich», mark aiiSgewIesen. Im lausenden Grschäkissahr 1827/28 steh» «Ine wesentlich bester» Ernte in Mitteldenischland zur Verfügung. DI« Verwaltung Hofs» daher, unter günstigeren Bedingungen wie Im vor- iahr arbeiten zu können. * Dhyffe» Eisen- nn» S»ahl-A.-S^ Berlin. Dies« Im Juki 1926 von der Bereinigte Stahlwerk« A.-G.. Dll„«ldori. der Helnr. Aug. Schulte-A^G., Dortmund, der Thy,,rn L Eo., G. m. b. H.. der Krüger L Staerk. G. m. b. H.< und der .Rbeinstahl" HanbelSgesell» lchast gegründete EL«n- «nd StahlhandelSieicllkchafi veröffentlicht nunmehr für da» erste am 88. L<vlemhrr 1926 abgelaufenr Interim». grschültSsahr ihren Abschluß. Die verfausSüberschü,,« belaufen fich auf insgesamt 1 688 469 RelchSmark. An Betrieb», und HandlnngS- Unkosten wurden > 626 244 Reichsmark benöiigt. io daß nach lleber- wettung von 688» Reichsmark an die gesetzliche Rücklage ein Rein gewinn von 6226 Reichsmark verbleib« Nach Angabe der Vermal- »nng wurde t« Mai d. g. eine Erhöhung be» «ftlenbavliai» «m g 948 888 Reichsmark auf 18 888 888 Reichsmark vorgenommen. * HanSleben BerstchernngS-A.-«., Berlin. In der «ufstchl». ratSsttzung wurd« der Rechnungsabschluß für 1926 vorgrlegt. Di« Vräinlenktnnahmc betrug 1H81 Mill., »le Reserven erh- Ren sich von 1,»18 aus IZ91 Mil. Retchgmark. Au« be» Bilanzgewinn soll rin« Dintbenß» von bstk «erteilt »erben.
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