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.Dresdner Ikochrlchkrv'' Xr. »40 Setter Das Kronentor des Zwinoers. Anita-. IS. November 1927 3« Schlußwort weift St.-B. »uutzsch fvtrtsch.» darauf hi«, daß manch« Regiebetriebe nur durch d«n Druck ber Be- Hörden ausrechterbaltrn werden könnten. So wären Privat- «auunternebmer in Dresden, die für dt« Stabt Arbeiten au», «fahrt bätten. gezwungen worden. Fuhren durch da» Narftallamt «»»fuhren zu laffen, obwohl privat« Fuhrunter- aehmer billiger gewesen seien. Wider Erwarten wird ein Minderhettdgutachten -chrapel angenommen, einen städtischen Hochbaubetrteb »in Eigenrrfteilung von Wohnungen und sonstigen Hoch, bauten ohne Vergeben von vauarbelten an private Unter- nehmer ,u errichten. Da» Gutachten de» Ausschusses wirb, soweit eö durch diesen Beschluß nicht berührt wird, angenommen. Die übrigen 2 0 Punkte der Tagesordnung wer. den schließlich aus die nächste Sitzung verschoben,- am kommenden Montag solle» die Ausschußsltzungen ausfallen, so Laß neues Material nicht vorliege. Schluß der öffentlichen Sitzung: 12.60 Uhr. Aus Dresdens Lichtspielhäusern. Die Schanbnrg an ber KönigSbrückcr Straße vermittelt ihre» Besuchern Eindrücke von düsterer Tragik. Der Weit- krieg heißt der Hauvtkilm Tr ist bei der Dresdner Anf- siilirung im U. T. an dieser Stelle bereits gewürdigt worden und man kan» nicht fehlgehen in der lieber,eugung. daß er in der Neustadt die gleiche aufwühlende Wirkung üben wird wie ienicilS der Elbe. Welche Bilder ruft er Ins Gedächtnis ,». rliil. mit ber packenden Eindringlichkeit des Miterlebcnöi Wie beltlirmcn allein die grandiosen Szenen de» Kriegsausbruchs da» Herz! Die wogenden Menschenmengen allenthalben in den Hauptstädten der kriegführenden Staaten: Mobilmachung in St. Petersburg. In Pari», in London, in Wien und Berlin Ergreifend, den deutschen Kaiser an der Spitze seiner Söhne und der Gardctruppen reiten zu sehen, ergreifend da» Bild der Piozcision in München mit dem greisen König au der Spitze Und dann die blumenüberiubelten Regimenter aus dem An.-, marsch die Abfahrt der Niesenzüge. da» Weinen und Lachen der Hnriitkblcibenden. und die glorreichen Kalmen der ersten Siege! DaS Herz geht einem auf.- daS war Deutschland! O. daß sich doch die Gegenwart aufrichtcn möchte am Bilde »n. vergeßlicher Größe, am Bilde heiliger Entflammung eines eanze» BolkeS! Dies, und die knappe, geniale Beranlchau- lichung de» Geschehens, die dramatische Berstnnlichung ivlitcndster Zuspitzungen an den Fronten — Marne. Tannen berg. Polen und der Stellungskrieg — daS alles, und dazu die Flaiidcriiregimcnter. unsere Kriegsfreiwilligen — wer es ge sehen und wer es nicht gesehen, er kann sich diesen Bildern nicht entziehe». Man muß cS begrüßen, daß die Leitung der Schanbnrg dem Film von vornherein eine längere Nukklih- rnngsdauer geschenkt hat. Das zweite Stück des Abends ist Tie Gefangene des Schelks DaS Drama einer Frau zwischen zwei Männern, ein Enoch-Ardcn-Motlv in anderen Verhältnisse», zwischen Bencdig und der afrikanischen Wüste spielend. Äun-sunkprogramme. Freitag, den 18 November (»27. Mitteldeutscher Sender Dresden—teigig. 12 Uhr: MinanSmnsik aus einer Sprech- und Schallplatlenmaschlne der knErSm-R.-G., Berlin. 8 Uhr: Proben au» den Neuerscheinungen aus dem MusikaOen- markl. (W Uhr: NachmIttagSkonzert der »Dresdner N,»»s«»kha«S. kapelle. Tirlgeni: Gustav Nannte. h.v'i Uhr: Leseproben au» den Neuerscheinungen aus dem Bücher markt. ft.W Uhr: Lludienra« Frlebel und Lektor Mann: Englisch für Ansänger. 7 bi» 7.SV Uhr: Pros. Dr. RIcmann: „Arno Holz und Richard Lehme l." 7W Uhr: Unlv.-Pros. Tr. Wllkowskl: ..Ter Roman der Friih- romanitk." 8.(5 Uhr: Bolkstümliche krcheftermnflk. Dirigent: Dr. F. S. Tu»ke Ta» Leipziger Llnsonte-Örchesler. tl> Uhr: Pre»cberlchi und Sponkunk. Ili.Id Ukr: Tantlchrkursu» lOW Uhr: Tanzmuül. Hardy Ncumann und sein Tanzorchester. VerNner Sender. 8 hg Uhr: Fra» Michel». Zentrale der HauSfrauenverelne Groß- tzerlln: „Aulbeivakrcn von Nahrungsmitteln kür den Winier." t Uhr: Tr. E. F W. Behl: „Tichiung und bildende Kunst." (W Uhr: »nterhaltungsmnük der Kapelle Emil Roöi». 8W Uhr: Tr. Han» Bollmann: Tle Tporiicha» de» Monat». 7M Ubr: E M. «Isseri und Liicie «econi: Fi.'lieniich, 7W Uhr: Tr. M Liepmann. Proie^wr an der Untverstiäi Berlin: .Velianlchauung und tvclundhcil" >Dle Weltanschauung al» beste» Heilmineli. 8 Uhr: Uebertragung an» dem Plenarüi)nng»saal de» Herrcn- h«nle» IVeranstalinng de» Verbände» dcnilcher Erzähler». Frank lhieh. t. Ein'iiüriing: Georg Engel. 2. „Der Aooght". ein« Novelle. Allelen vom Dichter. v Ubr: Romanzen sllr Biotin«. Konzertmeister Georg Knleffädt. tlm Tchicdmauer-Flügel: Bruno Scldlcr.Winkler. SW Uhr: Bolkölleder-Dnett«. Gelegt von Bruno Leldter» Vlnkier. Mitwirkendr: Eiilabetli van Enden «Sopran! und Franz vauman» »Tenor!. Am Schicdmavcr-Flügcl: Bruno Scidler. Winkler. l0W Uhr: Sine Schlager-Siund« Franz Lehar. Dirigent: Eugen Tonach Miiwirtcnde: Marianne Alsermann (Sopran! und Max llnitner iTenorl. Berliner Funkorchester. köniISwusterhavsen. > Uhr: Dr. Ledrunner. Zürich: Erziehung durch künstlerische ttrSlie t Uhr: Tr. Scheumann: Sinn und Wesen der Eheberatung. <W Uhr: B K. Graes: Svrcchiechnik. 5 Uhr: Pros. Tr. Moser: Tie Mußt lm Zeitalter de« Minne sangs. HW Uhr: Dr Hellmuih Faikenleld: Hauptfragen der Ethik. S Uhr: Pros. Dr Grovmann: Fernga» »W Uhr: Siudlenrat griebel und Lektor Mann: Englisch für Aniänger. HW Uhr: Min -Dir. Dr. Posse: Grundzllg« der gegenwärtigen dkuilchcn Handeleveriräge. 7W Uhr: Winenichasilicher Vortrag kür Aerzte. Dhema und Name de» Dozenten werden in den ärztlichen Fachzeiischrtkien bc- lannigeacben. !> Uhr: Uebertragung au» Breslau: SInkonIe-Konzert. Werke von stran, Schreker unter Leliung de» Komponisten. Ab >g Ubr: Ueberiraanna au» Berlin. Die schönste Schöpsvag -es Dresdner Barock. Da» HauptelnaangStor sl-'«n1rs« prtnelvaiof zum Zwingerhvf war ursprünglich ber Pavillon am Taschenberg- palaiS. Heute betreten die meisten Besucher den Zwtnarr vom Theaterplatz oder von der Ostra-Allee aus. Der Zu. gang von der Ostra-Allee aus. heute also gegrnüber dem Staatlichen Schauspielhaus, verband früher de» Zwinger mit der Borstadt jenseits de» Stadtgraben», denn der Stadt- graben lag hier zwilchen Ostra-Allee und Zwinger. Noch heute steht man die Reste der leider tm Erdreich ver- schwiindcncn alten Stadtmauer mit ihren wuchtigen Quadern, und unter der Gangbahn der Ostra-Allee schlummert auch noch wohterhalten die andere BegrenzungSmauer des alten Grabens. Eine leichte Holzbrücke führte über den Graben. Darum nannte man früher dies EingangStor zum Zwinger auch baS »vrllckentor-. Mächtige Torflügel verschlossen den Zugang nacht». Die großen Stühhaken dieser Tore waren in Resten noch bis vor kurzem wahrnehmbar. Heute wird dieser Eingang allgemein das Kronentor genannt, wohl nach der mächtigen ovlntschen Königskrone, die hen Abschluß de» Ausbaues bildet. Zwei Jahre fast war der Pavillon von Gerüsten um- hüllt, »ui, ist der reiche, zierlich geformte Varockbau wieder aus den Umhüllungen herausgestiegen. Mancher auch von denen, die tagtäglich durch den Zwinger aus- und eingehen. steht staunend die Fülle der Figuren und Ornamente. die vor dieser Wiedcrherstellungsarbeil im häßlichen Ton der nachgednnkelicn Oelsarbe kaum zur Geltung kamen. Das gilt im besonderen Maße für den Durchgang. Der Bau des Zwingers begann 1709. DaS Kronentor muß man etwa in die Jahre 17l3 bis 1715 verlegen. August der Starke, Kurfürst von Sachsen, König von Polen stand noch aus der Höhe seiner politischen Macht. Das Sinnbild der KönigSwürdc, die Krone, schmückt den reichen barocken Ausbau. Bier Adler, das polnische Wappentier, stützen sie. Der ganze Aufbau ist ans kunstvoll getriebenem und ver- goldrtem Kupfer hergestellt. Er ist uns noch so erhalten, wie er vor zweihundert Jahren geschaffen wurde. Nur kleine, unbedeutsame Schäden der künstlerischen Außenhaut mußten beseitigt werden. Anders sah eS im Inneren deS metallenen Auf» baueS anS. Da mußte daS ganze Gerüst erneuert werden, da jahrzehnte- lang durch die verrostete Abdeckung aus verzinktem Eisen blech das Wasser ins Innere gelaufen war. Wenige Jahre hätte es wohl nur noch bedurft, dann hätte der schöne Aufbau einem Sturm zum Opfer fallen müssen. Unter dem Aufbau liegt die große Kupfer- zwicbel. Die Kanten waren bis 1785 mit vergoldeten Akanthnsranken aus Kupfer geschmückt, wie der schöne Kupferstich Pöppelmanns vom Krvnentor angtbt. Sie waren schadhaft geworden und sind als entbehrlich 1785 86 nicht er neuert worden. Dagegen zeigt die Kuppel noch heute Neste einstiger Bemalung. Die Patina hat die blaue <!j Oelsarbe. mit der man etwa 178« die Kuppel angestrichen hatte, durch, brochen und ihr viel schöneres Kupfergrün an die Stellen der blauen Farbe gesetzt. Doch kann man an den dem Witter wenig anSgesetzten Stellen noch gut Neste dieser alten Be malung sehen. Bier Giebel, zwölf lebensgroße Figuren und vierzehn Basen bilden den Schmuck über dem kräftigen Hanptstms. Einst sollte jede Gcbäudeecke einer Jahreszeit und ihrer Gottheit geweiht sein. Möglich, daß nicht alle Figuren fertig geworden sind oder daß andere besser in den künstlerischen Nahmen hincinpaßten. kurz. unten und oben sind die Figuren durchcinandcrgeraten. lieber der Gestalt des Winters im Untergeschoß steht auf dem Hauptsims die Gestalt der Flora und des Bacchus usw. Betrachten wir zunächst die Seite nach der Ostra-Allee: Der Miltelgiebel zeigt das große polnisch-sächsische Wappen, von Lorbeer- und Palmenzwcigen umrahmt. Darüber ein helmbeivehrter Athenckopf. AlS Helmzier sind mächtige Stranßscdern verwendet worden. Diese Federn hatte man tn den achtziger Jahren in Zement ergänzt. Ztegelbrocken bildeten dabei den Kern. Die größte der Federn, etwa dreißig Pfund schwer, war herabgcsallen. Sie hätte genügt, nm einen durch das Kronentor wandernden Menschen zu erschlagen. Vier reichverzierte Basen flan- kteren diesen Gtebelanfbau. Links steht die Gestalt der Flora. Sie beschattet ihr Gesicht mit der Hand. Rechts ist die Francngestalt des Sommers zu sehen, die ein Aehren- büudel tm Arm hält. Links folgt neben einer Putte mit Weintrauben die Gestalt des Bacchus, der gerade eine Weintraube verspeisen will, rechts steht neben einer Putte mit erhobenem Mantel ein Apollo mit Bogen und Köcher. Flora und Bacchus sind alte Originalsigurcn. die mit Stetn- vierungen geklickt werden konnten, während die übrigen Figuren Kopien der nicht mehr lebensfähigen alten sind. Die Bildhauer haben hierbei unter Lcitnnq Geheimrat Dr. WrbaS BortresslicheS geleistet. Zwischen diesen beiden Figuren ist ein mächtiger HerkuleS- kopf, bedeckt mit dem Löwcnsell, und in dem Brüstungsfeld lorbccrbckränzte Keulen. Der Herkuleskopf bildet die Be krönung des großen kartuschenartigen Schlußsteines mit dem NamcnSzuge Augusts deS Starken über dem Durchgang. Die hochragenden Pfeiler ber Halle sind von Säulen um stellt. Hier hatten große «tierne Dübel, die Säule und Basis verbanden. infolgedesRosteSihrezersprengende Wirkung auvgestb-t. Es war oft eine schwierige Aus- gäbe, diese inneren Eisendllbel durch Stcinzapfen zu ersetzen, ohne die riesigen Säulen von ihrem Platz nehmen zn müssen. Man sieht durch die großen Oessnnngen Im Obergeschoß in die obere Halle. Im Frühjahr 1928 wirb der Dresdner und der Fremde sich diese Halle in allernächster Nähe be- trachten können, wenn der Zugang vom Wall au» freigelegt sein wird. sicherlich eine Bereicherung der Sehenswürdigkeiten deS Zwingers. Zeitweise ist diese kleine obere Halle mit Fenstern und GkaS- tUren abgeschlossen gewesen, aber zweifellos waren ursprüng lich die groben Oessnnngen als Durchblicke ohne Gla». abschluß geplant. Wir wandern nun dnrch de« soeben wieder geöffneten prächtigen Durchgang. Der Durchgang wird nach der Ostra-Allee zu flankiert von zwei prächtigen Nischen-Figuren — Winter und er oft — an denen zurzeit noch gearbeitet wird. Zwei äulenpaare rahmen den Durchgang ein. Entsprechend dem Kupferstich be» Pöppelmannschen Werke» über den Zwinger sind für die Berbachungen liegende Figuren geschafsen worben, prächtige Beispiele für die Art. wie Meister Wrba» Kunst sich dem Bau unterzuorbnen versteht, ohne ihre durch aus moderne Richtung ,u verleugnen. Dt« Figuren modellierte Paul Polte. Aus den beiden vorgezogenen Schäften links und rechts, tn Höhe ber Terrassenbrüstungen. stehen zwei Putten. Auch hierbei ist man dem Kupferstich ge. folgt. Die rechtsstehend« der beiden reizvollen Gestalten ist etne der vielen Zwingerftguren. die nach dem Siebenjährigen Krieg tn den Garten de» Prinz-Max-Pal.ii» an der Ostra-Allee kamen und bet besten Abbruch in den neunziger Jahren de» vorigen Jahrhundert» verauktioniert wurden und sich noch heute überall verstreut tn Gärten ber Umgebung von Dresden befinden. Nun ber Durchgang selbst. Man wirb wohl nicht zuviel behaupten, wenn man sagt, baß nur ganz wenige kunstverständtge Fachleute gewußt haben, welcher Reichtum an Plastik in dieser unteren Hall« »erborgen war. Der schwarz gewordene Oeifarbenanstrtch hatte all« Schönheiten des gelblichen Sandsteines vernichtet. Ueberdtes sehlte seither die Beleuchtung von oben: DaS Auge tn der Decke deS Durchganges, das. wie der Kupferstich einwand frei zeigt, ursprünglich vorhanden war. Nur dieser Be- leuchtung von oben werden wir es wohl zu verdanken haben, daß so außergewöhnlich reiche Btldhauerarbeit da» Innere schmückt. Und da das alte Ziegelgewölbe tm Durchgang cinzustürzen drohte, war es wohl ein« Selbstverständlichkeit, daß mit dem neuen Gewölbe auch das Auge wtederhergestellt wurde, durch das man nun in dt« obere Halle htnaussehen kann. Wer erinnert sich noch, wie ber Durchgang früher anS. sah? Links und rechts sperrten Etsengitter dt« Treppen ab. Oben auf den Podesten sah man die EingangStüren zu den Galerien. Die Türen fügten sich nach Größe und Form absolut nicht in da» Gesamtbild ein. Auf der Treppe stand unvermittelt die Normaluhr tn einem Gehäuse von Eisen in Jugendsttlform. Heute ist diese Uhr dort verschwunden. Sie wird tn einem Mittelfel der dreiteiligen neuen Türen wieder erscheinen. Wer eilig im Vorbeigehen seine Taschenuhr kontrollieren will, wird das von unten aus recht gut auSsühren können. Wer aber Interesse daran hat. auch die Sekunden seiner Uhr der Normaluhr anzupasten. wird gern die paar bequemen Stufen emporsteigen, und wird so den durch da» Krvnentor eilenden Menschen nicht im Wege stehen. Auf etne jederzeit gute Beleuchtung der Normaluhr wird großes Gewicht gelegt werden. UcberdieS werden die Treppenläufe und der Durch, gang abends durch zwei hängende Laternen tn künstlerisch und technisch einwandfreier Weise beleuchtet. Gegenüber dem neuen Platz der Normaluhr, recht» von den Not. anSgangStüren des Museum» für Tierkunde, ist tn der Fensterbrüstung eine bronzene Platte etngelassen. Auf ihr steht: Grenadier Joh. Schilfiger der S. Comp, de» Preuß. Regt. Kaiser Alexander fiel hier für seinen Führer am 6. Mat 1849. Sine Erinnerung an die RevolutionStage de» Jahres 184». In denen rings um den Zwinger besonders heftig gekämpft worden ist. DaS Gesicht des KronentoreS nach dem Zwingerhvf zu ist ähnlich, aber doch auch wieder sehr verschieden von dem nach der Ostra-Allee zu stehenden. Der Gtebelanfbau wird durch eine große steinerne Krone abgeschlossen. Bi» auf den Reichsapfel ist diese Krone alter Bestand. Ein glück licher Zufall bewahrte sie davor, mit Oelsarbe überstrichen zu werden, und so ist sie. trotz Wetter. Sturm. Regen und Frost bis heute uns erhalten geblieben, sicherlich ein Beweis, daß der Stein gut war und Jahrhunderte überstehen kann» wenn man ihn nicht mit Zement mißhandelt und mit Oelsarbe das Atmen des Steines unterbindet. Etne große Kartusche tragt das Monogramm August» de» Starken ^klp — äuxustus Nox poionino —. Link» und recht» wirb dieser Ausbau wieder von je zwei phantastisch gebildeten Basen begleitet. Links erheben sich auf der Attika zwei große Figuren: ein Herkules und ein Merkur, »wischen denen ein kleiner beckenschlagender Faun steht, der höchst drollig die Pose de» Gotte» Merkur «achäfft. Rechts wiederum ein Herkules mit Löwenfell, den Löwen, köpf über sein Haupt gezogen und «tn Weintrauben ver- speisender kleiner Faun, neben dem die wundervolle Greisen- gestalt des Winters steht, frierend, den Fellmantel um- geschlungen, die linke Hand in der rechten Armhöhle. Zu Füßen der Gestalt sind Brennholzscheit« geschichtet zum Feuermachen. Die alte Originalftgur hierzu steht am Mittelweg deS Zwingerhofe», vor dem EingangSpavtllon am TaschenbergpalatS. auf einem ber Postamente linker Hand. Auf den beiden Berbachungen über dem Durchgang lagen zwei weibliche Figuren, dl« an Stelle der alten Figuren aus der Permoser-Zett in den Jahren 1880 81 darauf gekommen waren. ES waren Arbeiten von Schülern de» Bildhauers Ernst Hänel. Er selbst hielt e» wohl nicht mit seiner Künstlerwürbe vereinbar, für de» damals als »zopfig"' ver. schricnen. sa zum Teil mißachteten Zwinger Figuren zu schassen. Die Figuren waren Schülerarbetten. zudem aus so mäßigem Steinmatertal gefertigt, daß ste bereit» um 1890 schadhaft waren und gründlich mit Zement verkleistert worden sind. DaS hat ihnen noch den Rest gegeben. Hier hat eine Ummodellierung eingefetzt. Die beiden heutigen Figuren — Herbst und Sinter — sind Schöpfungen, die unter Georg WrbaS leitender Hand Alexander Höfer geschaffen hat. Auch hier Kunstwerke von durchaus modernem, persönlichem Charakter, dt« sich vor- trefflich tn den Rahmen ber varockarchttektur etnpaflen. Ein schöner Krauenkopf bildet den Schlußstein über dem Durchgang. Kartuschen mit dem Wappen von Polen und Kursachsen begleiten den Kopf. Aoxcs// n. 2/,^