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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.11.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271118010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927111801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927111801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-11
- Tag 1927-11-18
-
Monat
1927-11
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.11.1927
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ArelkW. 1*. 1to«mb« 1S77 7lr. 510 Sette 1 »eL/»TDO»sk» EE Frauenmorö bet Dippelsdorf. Die Tote noch unbekannt. Hohe velohnnng »««eßcherll >« D»»«rr»t«, ge^n 11 Uhr »»rwittck,» »»rö« «« einer Strobsei«» «n »er Gtrnße »», DiopelSdors »ach dem Nner die Selche einer »ei blichen Vers«» gesunde«. Da Mitraemerkmale am Halse and hie Nr«, wie hie Seiche »»«er Ltrohbündeln »«'steckt laa. ans «ine »«««lttat k^'iehen ließen, »nrbe hle M«rhk»»«isft»n he» Srimlnalamte» Dresden entsandt. Diele hat folgende» sestgestellt: Die Tot«, deren Perlon noch nicht feststem, weist Würgstesien am Halle «nierhald de» Sinn» nnd eine» Einschuß in her linken Brnst ans. Der Schuß ist anscheinend auS einem Trommelrrvvlver abgefenert worden. Nach den Angaben de» Arzte» ist der Tod in den 'eiligen Mvraenstnndcn eingetreten. Die Tat selbst kann schon einige Gtnnben vorher ersolg» sein. Die Erm-'dete ist am Bußtag gegen 7,18 Nhr abend» mit einem «och ««, bekannten Motorradfahrer im Gastkm» „Znm Nn-r* einaekebrt nnd bat dielen etwa » Nb« abend» mit dem Nn» bekannten verlassen. Beide sind mit dem Motorrad weiter« oe«ahren. Da» Motorrad soll eine starke Indian- oder Mabeeo-Maschine mit rot gestrichenem Tank und Soziussitz gewesen sein. Die Ermordete ist etwa 1.65 Meter grob, schlank, stark entwickelt. Ende der zwanziger Jahre. Sie hat dunkelblonde, am Hinterkopf ge knotete Haare, ovales Gesicht, etwas vorstehende Oberlippe, graublaue Augen. Sie war folgendermaßen bekleidet: Schwarzer Topfhut mit schwarzem NivSband, hinten zu einer Schleife gebunden, aus dieser eine 8 Zentimeter lange ovale gelbe Mcssingagrafse, innen mit schwarzer Emaille a»S- gelegt. Die Agraffe war ursvriinglich mit einer Nadel be festigt. diese und der Haken sind auSgebrochen. Hellgrauer Tuchmantel mit mausgrauem gepresstem Pllisch am Kragen, an der Knopsbahn und den Aermclausschlägen. schmaler, zwei teiliger Glirtel aus demselben Stoff wie der Mantel, von den Hüftnäßten nach vorn zwei graue ZeNnloidknöpke in Größe eines FünfinarkstückcS mit schwarzer Aedcrnng. die in graue Tuchschlingen von Stofs und Farbe der Mantels geknöpft werde«, gim inner« Krggenrnnb Aushänger von Gtoss ««» Yard« de» Mantel», schwarze» Eoltrnnekletd mlt langen «ermeln, am Handgelenk zwei schwarze Lruckknöpse unter- einander, kleiner, vorn spitz »»gehender Hal»au»schnttt. weißer Prtnzeßnnterrvck mit Stickerei, mlt weißen Buchstaben N. V ober H. S. gestickt, zwei weiß« Hemden mit Stlcker«>heben.rot H S. gestickt, blaßlila Strumvshaltergstrtel mit dunkel, lila Punkten, schwarze lange Makostrstmvs«. HalSschal au» lila Kunstseide, schwarze Halbschuh« mit Riemen nnd Knops Größe 88 und Gummiabsätzen, im linken Schuh stark ab- genutzte Korketnlage. Die Tote trug außerdem «ine weiße Zelluloidhaarspange, die auf der Oberseite rot und golb'arbig gefleckt ist. und «inen verlobung»ring am linken Ringfinger, ungrantert. aber ans der Innenseite gestemvelt 888. darunter D. R. P.*. lieber diesem Stemvel al« Fabrikzeichen «in Schwan, «m Tatort wurde ein flacher Aktentaschenschlüsiel gesunden. Der Motorrad'aßrer, mit dem die Tote im Auer etngekehrt war. wirb wie folgt beschrieben: Ende brr zwanziger oder Anfang der dreißiger Jahre, klein und untrrseht, kleine» schwarze» Scknnrrbärt- chen. angeblich bekleidet mit Milttärsachen ober G'wrtanziig von feldgrauer Farbe. Im Gasthof «Zum Auer* trug er eine Aktentasche bet sich, zu der offenbar der am Tatorte gefundene Schlüssel gehörte. Am Tatort wurde ferner frische» Stanniolpapier gefunden, da» zweifellos von einer Schokoladentafel herrlihrt. zu der die Einpackung Im Gastbos »Zum Auer* an dem Platze, wo die Ermordete mit dem Motorradfahrer gesessen hatte, nnd zwar tm Polster einer Gttzbank. gefunden wurde. Diese Einpackung ist von rosa Farbe, mit goldenen bzw. schwarzen Buchstaben bedruckt: .Bödme Snbneßchokolade, HauSmarke. Böhme Aktiengesell- schalt Delitzsch. Kakao, nnd Schokolade werke. 100 Gramm* Da» Kriminalamt Dresden, da» sich «nter Ausschluß de» Rechtsweges die Bertellnnn einer hoben Belohnung vorbehält, bittet um sofort!"« Mitteilung sachdienlicher Angaben über die Person des Motorradfahrer» und der Ermordeten, sowie darüber, wo die beiden etwa gesehen morden Nnd. nach Zimmer 140 tm Polizeipräsidium ober an die nächste Polizei, dienst stelle. Sertliches und SSlWcher. Die Vertrauens- und Srsay«an»er tu -er AnqeNelilen-VerNchernnq klir den Stadtbezirk Dresden aus die vom Beginn de» Jahre» 1028 an laufende fünfjährige Mahlzeit sind nach dem Ergebnis der Mahlen am letzten Sonntag folgende Personen: I. Vertrauensmänner Arvritgeber: >. Hermann Hörich». Direktor: 2. Kurt Donner. Kaufmann: 8. Heinrich Vogel Fabrikb stner: 4. Alfred Maro». Bankier: 8. Arthur Reh». Bäckermeister: v. Maitin Art. Baurat: 7. Martin Großmann. Postdirektor. A »gestellte: I. Otto Bcchlcr Gelchästsführer: 2. Karl Hannichtld Geschäftsführer 8 Arthur Schäfer Geschäfts führer: 4. Emmn Nebe, Geschäftsführerin: 8. Annn Birkner. kageroorstand: 6 Kurt Hilöbcrg. Versandleiter: 7. Ernst Andrich. Kassierer. II. Erste Ersatzmänner. Arbeitgeber: I. Mar Neumann. Direktor: 2. Max Wiener- Direktor: 3. Emil AHUielm Direktor: 4. Georg Sternberg Kaufmann: 5. Alfred Wittert. NeichSbahnamt- inann: ti. Eonrad Grunert. Tischlermeister: 7. Karl Noack, Dipl -Ingenieur. Angestellte: 1 Paul Fügmann. Geschäftsführer: 2. Benno Wii'ckicr. Expedient' 3 Lina Stelzer, veriaid- beamtin: 4. Otto Schirmeister. Kaüercr. in Nadeb.'ul: V. Albert GiinNel. Geichäftesührer: 6. Gerhard Schubert, kausm. Angestellter: 7. Paul Maluche. Gauleiter- HI. Zweite Ersatzmänner. Arbeitgeber: 1. Robert Wart,,er. Kaufmann: 2. Rudolf Green. Direktor: 8. Rudolf Bongardt. Apotheken --r: 4. Rudolf Oerlt Fabrikant: 8. Hermann Köchel. Kaufmann: b Rudolf Jacob. Kaufmann: 7. Mar Theiincrt. Droalst. Angestellte: I Rudolph Grünert konfm Anaestcllt'r: 2 HanS F-tnsterhnkch. Schriftlettei: 8. Kurt Huhn SchiffghrtS- beamter: 4 Elisabeth Storv Oberin- 8. Mar Wieble, Werk- meister: ll Johannes Breitseld. KansmaiinSgchilfe: 7. Helene Schmidt kanim. Angestellte. Sämtlich wohnhaft in Dresden, außer Otto Schirmeister ssiche unter II ). — Znm ständlaen Schtichter für den Schlichterbeztrk Freistaat Sachten bat an Stelle des ansacickiedenen Ob.-Neg.- Rats Brand das RelchSarbcilSmiiiistcrium mit Wirkung vom lii. November 1027 den bisherigen Stellvertreter Min.-Nat Haack bestellt. — SonntagSkartensabr» nach Oschatz. Der verkebrSanS- schuß des Dresdner Verkeßrsvereins ichreivt: In Dresden liegen Sonntagskartcn nach Oichatz vorläufig noch nicht aus. Trotzdem ist es möglich, sich die Fahrt durch Benutzung einer SonntagSkarte zu verbilligen indem man In Dresden eine Sonntaaskarte nach Niela löst und im Zuge für die Rest strecke Rieia—Oichatz nachzahlt. Für diele Strecke ist dann zwar der gewöhnlich, nicht verbilligte Fahrpreis zu zahlen, man kommt aber gleichwohl im Ergebnis billiger, als wenn man von Dresden nach Oichatz und zurück aui einfache Fahr- karten fährt. Man hat nur darauf zu achten, daß man die Ab. sickt der Wcitersahrl über das Ziel der gelösten Sonntagskarte tRicia) hinaus rechtzeitig und nicht erst in Riesa selbst dem Schaffner zwecks Nachzahlung meldet. Wer den Schnellzug be- nght und infolgedessen in Dresden zur Sonntaaskarte eine Schnellzuasznlchlagskarte löst, erhält ohne weiteres eine solche, die auch bis Oschatz gilt, denn O'ckaü liegt von Dresden auS in.der ersten Zuichlagzone. Natürlich bat man bei der Rück fahrt ln Oschatz eine gewöhnliche Fahrkarte bis Rieia zu lülen. Eine derartige Verwendung von Sonntagskarten Dresden—Riesa mit Nachzahlung !m Z»ae zwecks Fahrt bis Oichatz hat noch den Vorteil, daß der Eisciibalmverwaltiina daS Bedürfnis für Sonntagskartcn nach Oichatz einwandfrei nach- gewieien wird. — Daö Bolksbad Löbian. Badweg l, ist ab Montag, den 21. Nonember. wieder geöffnet. — vcla. Bereinig»«« der leitenden Anqestelltcn. Die am II. d M bei Kneift abgchaltene Monatsveriammlung erfreute sich zahlreichen Besuches. ES wurden verschiedene interne ver» einSongelcgenhetten besprochen. Im Mittelpunkt dieser Zu- sammenknnik die auch von Gästen besucht war stand der Vor trag des Kollegen Kettner: »Durch verlorene Sande, unter Dilem-Bcdninen »nb TcuselSanbetern auf unerforschte» Piadcn zwilchen Euphrat und TigriS" Die außerordentlich lebendigen Ausführungen des Borlragenden wurden beifällig ausgenommen — Die nächste Versammlung findet am Freilag, dem 0 Dezember, abends 8 Nbr bet Kneift statt. sich überwinden, um frei sich seiner Phantasiekraft hinaeben zu können. Als er sich die Versuchung zur Nachfolge Clau sens vom Herzen geschrieben hatte, da glückten ihm auch in den „Memoiren des Satans*, die nicht frei von E. T. A Hosfmann-Nachahmung sind, glückliche Verspottungen deutscher Wesen- und Nnwesenhetten oder schließlich in der letzten Arbeit sogar, in der Apotheose des Weins, des Trin kens. in den „Phantasien im B r e m e r R a t s k e l l e r*. denen Mar Slevogt jetzt das bildnerische Denkmal in Bremen setzte, sogar eine wundervolle Meisterleistiiniz lann-nbaften Humors und schwungvoller Phantastik. AuS dieser Mischung von Satire. Humor, Phantasie. Volkstum, Geschtchtsaefühl hätte noch daö große deutsche Volksbuch, der große Dolks- roman wachsen können, vielleicht schon tm vorbereiteten Andreos-Hofer-EpoS Aber der Tod sprang ißm in» Genick, als die Fülle des Glücks sich rings um den rastlos Schaffen den häufte. Das deutsche Volk hat Wilhelm HanssS Leben und Werk mit rührender Liebe gedankt. Wie es ihn bei seinem ersten Erscheinen tubelnd ausnahm, so hielt es ihm die Treue bis heute: die Märchen »nd der „Lichtenstein"-Noman ünd Volks bücher wie iene beiden Lieder Volkslieder. Ja. das deutsche Volk erhob Hanfs sogar zum Range eines „Klassikers*. Da mit ging seine Liebe nun freilich zu weit. Ein „Klassiker* ist Hanfs nie »nd nimmer. Dazu fehlt ihm das urschöpferische Vermögen nur zu sehr. ^ Dieser reich begabte Gchwabenlohn eine» früh ver. storbcnen Negicrungsbeamtcn. der nach einer bei seinem Großvater in Tübingen verbrachten Kindheii den üblichen Weg des verwaisten Schwaben ging, nämlich über die Blau- bcurener Klosterichnle in das Tübinger Seminar, um Pfarrer zu werden, und der als Hofmeister des Freiherrn von Hügel das Tor ins freie Leben fand, erreichte mit einem Sprung den ooüen schriftstellerischen und bnchhändlertschen Erfolg. 1824 noch völlig unbckonnt. zählte er 1828 zu Weihnachten schon z» den berühmten Autoren, um die die Leser und Ver leger sich zu reißen pflegen, konnte er 1825. 182« und 1827 gar nicht genug Werke produzieren um die Nachfrage zu be friedigen. Er erweiterte dann klug und aufs Große ange legt seine Weltkenntnis durch eine große Bildungsreise tm Jahre 1828 nach Paris. Holland. Berlin nnd siedelte sich erst nach der Hci"'kehr an nun wohlbestallter Herausgeber des Cottaschen Mnsen-AlmanachS. zusammen mit seinem Bruder Hermann Redakteur des Eottatck-n Mara-nßsatte und bald auch glücklicher Ehemann in Stuttgart Werk aus Werk glückte: ein Leben des Erfolges bante sich auf. voll Glückes wie selten - da klirrte die Sens« de« Tod«»: acht Tage nach der Geburt seine» Töchterchen» rrkaa der Dichter einem Nervenfieber am 18 November 1827. Schwab. Hang Uhland langrn ihm Verse als Nachruf über» Grab... Die bentsche Literatur war um eine aroße Hottnung ärmer. Da» Werk aber blieb ES ist da« Werk eine» reich begabten Erzählers, der »wischen zwei Generationen steht. —* In der Landesschnle Dresden erfreute am DtenStag Gertrud Busch die Schulgemeinde und zablreiche Gäste durch den Vortrag einer Reihe der schönsten neueren Balladen. Mit ihrer schon öfters gewürdigten Kunst ver. stand sie es. die Zuhörer von Anfang an In ihren Bann z» schlagen »nd ihnen nicht minder die tragikgesättigten Schöpfungen einer A. Mtegel und L. v. Strauß und Tarnen als die in lichtere Farben getauchten Dichtungen Findeisenü »nd Münchhausens nahezubringen. Reicher Beifall dankte der Künstlerin. -- Wie komme ich zu einem Eigenheim? Zn diesem Tbema ließ die neugegründcte Ortsgruppe der Stillung „F r a u e n w o h n u n g S h i l f e* in Zittau drei Architekten sprechen, die verschiedene Bauarten in Stein. Bctonschlacken »nd Stahl ausführlich behandelten. Auch in anderen Städten in Sachsen Nnd neuerdings Ortsgruppen gegründet worden. Die Tätigkeit in der Dresdner Ortsgruppe schreitet vorwärts. Die nächste Verlosung in Dresden soll Milte Dezember statt finden Für nähere Auskünfte ist die GeichäNsstelle ZirknS. straße 8.1.. Montags und Mittwochs von 12 bis l Uhr offen — Seinen Verletzungen erlegen ist der 72 Jahre alle, im Ruhestande lebende Werkmeister Joseph N e i d l. der am Montag beim verlassen der Straßenbahn in der Nähe der Ansstrllnng von einem Kraftwagen angestoßen wurde nnd hierbei eine schwere Gehirnerschütterung erlitten hatte. — Ferner ist der PrivatuS Mar Reifert gestorben, der sich in der Dresdner Heide die Kehle durchschnitten und dann noch den Versuch unternommen hatte, mit der Strafen, bahn wieder in seine Wohnung znrückzufahren. Er war jedoch bekanntlich von Polizcibeamten der Diakonisieiianstalt zugesührt worden. — Im Johanniter-Krankcnßause in Heidenau ist auch der Arbeiter Rudi W e m in e aus Pirna, der am Montag im Bahnhof Heidenau von einem etittahrenden Zuge vorzeitig abgesorungen und bobei unter die Räder ge- raten war. seinen schweren Verletzungen erlegen. — Di« Neverwerbnnge» der Läck-flsißr« Laadröbibliat-ek lins vom 21. bis 20. November im Letctaal Igeösinei werktäglich von '-410 bis 2 und < bis 7 Ubrt ausgestellt. Ein Verzeichnis dieser Neu erwerbungen liegt In der lSclchSitSi'ielle der „Dresdner Nachrichten", Marienßraße 88. Cg. au». — D>« Vavtparkasir der Gemeinschaft der Freund« vrranttoltrt morgen Sonnabend 8 Ukr im Konzerilaal de« AiiSttkNungSvalaste» einen ölienilichen VortraftSabend, bei dem Siadirat KlnbetcheIdI Leiter der LandrSgetchältSstelle. einen Weg zeigen einer NebergangSzelt angehört. Der Klassizismus, der Ne«. Humanismus, die Romantik sind vorbei — daS snnge Deutsch- iond. der RealiSmnS sind noch nicht geboren. Hanff selbst, durch Phantasie- »nd Gefühlsüberschwang dem Romantizis mus zngeneigt. durch Zucht. Verstandesschärfe »nd kurze Er- fahrnng dem Realismus zuwochsenb. findet bereit» den Aus druck des NrbergangeS: als Popularllator heS romantischen Geistes- und Seelengutes, al» Vorbereiter des volkstümlichen RealiSmnS. So schuf er sust die rechte Mischung, die gerade den lesefrohen Schichten unseres Volke? Immer wieder und wieder behagt: darum liebt sede Generation den Dichter der Märchen und des „Ltchtenstein* neu. Und sie lall es auch ruhig weiterhin tun. weil die besten Elemente unserer VolkS- natur darin lebendig sind, vor allem aber scne wnndervolle Jugenbfrische. die bas Leben erneuert. Der gesunde Ontimis. mns der Hauffschen Epik ist eine Glücksgnelle, den kein Menschentum entbehren kann. Da» Leben feiert In diesem Dichter über seinen frühen Tod hinweg, über den Tod über haupt hinaus seinen Sieg. Hann« Martin Elster. * Eine Gedenkfeier am Grabe Hanff». Am Vorabend des 100. TodeStagcS des schwäbischen Dichters Wilhelm Hauss versammelten sich Donnerstag, wie au» Stuttgart gemeldet wird, verwandte, Freunde und Ver ehrer des Dichters an seinem Grabe aus dem alten Hoppenhau-Friedhof inmitten der Stadt zu einer schlichten Gedenkfeier. Gchctmrat Dr. v. Güntter hielt eine Gedächtnisrede und legte tm Auftrag der Stabt Stuttgart, des Senat» der Freien »nb Hansestadt Bremen und des Schwäbischen Schillerveretn» Kränze an seinem Grabe nieder. Wettere Kränze wurden unter ehrenden Nachrufen ntedergelegt von Vertretern de» Stuttgarter Liederkran,«», besten Mitglied Hauff war. und anderen mit HanssS Namen verbundenen Vereinigungen. Kunst und Wissenschaft. Slrlndberg-Uraussührung im Schauspielhaus. Aus Strindberg» Nachlaß ist da» Schauspiel „Der letzte Ritter* tm Dresdner Schauspielhaus zum ersten Mal, auf die Bühne gelangt. SS war ein großer Abend, für den Dichter wie für das Theater. Man atmete endlich einmal wieder die krästige Lust historischer Tragödie und germant. schen Geistes. Obwohl der Stofs diese« Drama« der schwe- bischen Geschichte angehört, ist sein seelischer Inhalt doch von unbegrenzter Menschlichkeit und erschütternder Allaemein- gültlgkelt kür alle» historische Geschehen. Sten Stur«, der RelchSverweler von Schweden, unterliegt der schamlosen ver- räterei und Tücke seiner Gegner. Denn er Ist der Mann de» reinen Herzens und der gläubigen Güte, der in dieser Welt nicht bestehen kann. Es ist voll von Bitterkeit, wie Strinb. will, wie man zu einem CInenSelm gelangen kann. tStche Sen Anzelgenicil der Donner»«ag-Mora»nnummer>> — Der indisch« Nogtzi „« -ose de» Mahnrndscha «»„ «ar,d« tvrichl heute Freitaa. 8 llhr. Im Harmoniesaal. Lan!>l>a„Ssira»e II, über die Wunder der Aoght und rempeliänzcr Indien», zeigt "aßeliingen dir er bisher nur an Universitäten zu wi„cn'chall. lichcn Lludien und nenerding» In einigen groben Vadcottcn vor- isihrie. ferner einen original Indischen Tcmvektanz mlt Schlangen. Karten bei H. Back. Prager Straße 10. im Nefidenzkauihau» und au der Abendkage. — Nedeu'seiee. Der Mllltärverein Garbe-Nelter gibt besannt, daß am Tolenionntag 11 Uhr am Chrenmale vor der tziardereiter Katern» »ine kurze Medenktcier mit Kranzniederlegun- sialttindet. Ho!v>edlger Keßler hält die Gedächtnisrede. — Verftelgernug «ntiker Möbel. Da» Antianiiätengelchäsl vo« Korach. Vikioriasrrabe 8, wird vollsiändlg ansgelSsi. Tie Ne», bestände de« Lager», darunter brtonder» ichüne Möbel, werden heute und morgen dalclbst lehr billig vertonst. — Gesallenrn-AedächtniSseier I» Dracha«. Die nereiniglen ?rt»< vereine der Vorstadt Trachau hatten unter Mitwirkung von zwei Gelangvereinen und einer Mnsitverelnigiing am Totensonntag, vormittag« Klt Uhr. am Krirger-Lbrrnmale In Alttrachau eine Getallenen-GedächiniSseter ab. zu der Angehörige und Gaste rin gelnden sind. Der beste Kuskensirup für Kinder Kann zu Kaufe ganz billig ßerqesl lll werden. Besorgen Sie sich ein'ach von I-rem Apo heker ko <x Ansy lereisach konzenir eri) und nnnten Sie es mit L50 x vorher in einem vie>Iel L>ter dochrn en Wasser» gelöstem Zucker. Das »raidt sali einen halben Liier Kuliennrup. der bei nnem Drittel de» Preiies besser ist als viele Feri gprapawle. Kinder lieben es durch ein von Mullerhani bereitetes Mistel gehküi zu werden, auch schmeck' es ihnen gut. An'y enthüll viele Bestand, leile. die den Aimung-organen Lrleichlernng bringen, und leine lin nrnde Keilw rkunq bei Salsrnl ündung und Brusta'fektionen ist bemerken», wert. Auch Erwachsene werken in diesem selbitbere leien Auly-Sirup ein Mistel leibst gegen deftigsten Küsten »nldecken. An y ist ganj hervorragend bei Influenza. Vronchiti», Asthma und ebenso be, ge» lvöimlicher Ltkällui g. Aniy tdrei ach ßonzenlrterl) ist ire, von schad- lichen Slol «n oder nardolsichen Misteln, durchau« unschädlich und mit voller Gebrauchsanweisung in irder Apoißrß, erßäl stch. tz bcrg den Sieg des Bösen schildert: eS ist aber auch innerste Geschichiöwahrheit, Sinngebung des Sinnlosen, wie die Treue zum Guten diesen „letzten Ritter* noch im Untergang zum Sieger über die Welt macht. Diese persönlich erlebte Auf fassung der geschichtlichen Kräfte ist in markigen, balladen- haste» Bildern knapp »nd wuchtig vorgetragen. denen auch ein innstischcS Element nicht feßlt, das durch die wciSsaacnde KönigSmntter. von Clara Salbach mit suggestiver Macht geformt, hineingebracht wird. An der starken Wirkung der Tragödie hatten Antonia Dietrich und Greihe Bolckmar besonders am Schlüße teil, während der Haupt- gegcnsatz der Handlung von Bruno Decarli und Paul Hoffmann-Ravoth gestaltet wird, dieser eine sehr er freuliche Talentcntdeckung. Kiesau »nd Mahnke hatten die historische Atmosphäre mächtig verdicktet. Die große künst- lerlsche Tat fand volle Würdigung. Näheres morgen, k.2. Das G>i»bo» - Tn-rfe,,. Bortrag in der Gesellschaft für AltertnmSwissrnschast. lieber das DtSkoSwersen der Griechen »nd den DiSkoboloS de» Myron sprach der Direktor der Staatlichen Skulpturensammlnng. Prof. Dr. Schröder in der letzten Sitzung der Gesellschaft für Altertums- Wissenschaft im Albertinum an der Brühllchen Terra'sc. Der DiSkoboloS des Mnrc» ist uns Im Original verlorcn- gegangen. Zu seiner Wiedergewinnung müsien vielerlei wissenschaftliche Hilfsmittel herangezogen werden: Kopien und kleine Nachbildungen, LlteratnrsteNen sowie Kenntnis de» Stil» des Mnrvn und seiner Zeit. Aber damit kann man Nih »nr tm Geiste die Schöpfung des Mnrvn vorstcllcn und die geniale Leistung würdigen, mit der ein sehr schwieriges Moti«. daS Schwingen der Werfscheibr. von dem Künstler erfaßt worden ist. Zu einem wirklichen Wiederausbanen des Werke», wie man e« in anderen Fällen mit Hilfe verschiedener Kopien versucht hat. reichen die gewöhnlichen Mittel der archäolo- gischen Arbeit nicht au». Di« Neberlteferung Ist nämlich niißt einheitlich, di« Zeugntsie teilen sich in zwei Reihen, die in einem sehr wesentlichen Punkte von einander abwetcken, der Stellung de» linken Fuße». Bet mehreren der großen Ko pien schleikt der Fuß. mit den Nägeln am Boden, nach: bei der besten der großen Kopten, der von Castelporzlano. hat der letzt verlorene linke Fuß nach dem Zeugnis de» DübellvchS in -er Pltnthe auf dem Ballen auigcstanben. Nnd ebenso Ist e» durch mehrere der kletnen Nachbildungen bezeugt! Man muß sich sllr die ein« der beiden Ueberliekernngen entscheiden, wenn man den künstlerl'chen Ausbau der Figur wieder Herstellen »nd verstehen will. SS rlltznt« Fernstehenden lächerlich er- scheinen, wenn Gelehrte auf ein« scheinbar nebeniächllche Frage mit so viel FleiH und Scharfsinn hin und her streiten. Aber der DiSkoboloS de» Mnrvn ist von größter Wichtigkeit für die ganze Methode der Forschung, die sich mit den Kopien plage» muß. in den Fällen, wo da« Original nicht erhalten ist. Dies«
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