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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.02.1919
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190212026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919021202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919021202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-02
- Tag 1919-02-12
-
Monat
1919-02
-
Jahr
1919
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»rerVver Nkchrichte» Nr. 4L Das >n gewährt. harmlo- wird e- anf «etuen Kall sein: den» !: und nimmer werben die Räte aushdren, «räch der politischen Macht zu streben. Wenn e» noch eine? vewetse- dasür bedürfte. so wäre es die Auslassung des Abg. Sohn in der gestrigen Sitzung der Nationalversammlung über di« gesetzliche Festlegung de- Zentralrat» der A.- und S.-Räte. Mit dieser Art von Radikalismus, der zu allem entschlossen ist, sobald man ihn nur halbwegs gewähre« läßt, kann die Regierung nur fertig werden durch unbeug- same Energie, die ihm gänzlich daS Lebenslicht anSbläst. Kompromisse -ars es in einem solchen Kalle tm Interesse der allgemeinen Wohlfahrt nicht geben, weil sie unabseh bare Gefahren für dt« öffentliche Ordnung im Gesolge haben würden. > bi« lelShrdete Siiaerl. tS inner Drabtberich« der »DrrSdn. Nachricht« »*ä Thor». 11. Febr. Mit weittragend«» ««schütze» »«, schieße» die Pole» die Bah»li«i« Bromberg — Thor». DaS »ol»ische Haoptgnortier ist »o» 8»ese» »och Lt,e1»o bei Hotzeufalza. in ber Richt«»g Thvr». «rlegt. AuSdetz» nu, de« Velagernugs-ustande« Dauzig. II. Febr. Auf Antrag der 85. Jnf.-Divtsion ist der Belagerungszustand, der auf Grund der Vor gänge am 38. Januar 1019 über Culmsee verhängt werden mußte, auch aus eine Anzahl Ortschaften der Umgegend von Entmsee ausgedehnt worden. Die Division hat in diesen Grenzgebieten durch die feindselige Haltung der Polen, die u. a. Fernsprechleitungen zerstören und den Truppen be waffneten Widerstand leisten, erhebliche Schwierigkeiten zu überwinden. Da« Hanplchnartier in ttolberg. Berlin. 11. Febr. «Eig. Drahtmeld.) Die Verlegung des Großen Hauptquartiers nach ttolberg wird, Blättern zufolge, dieser Tage beendigt sein, so daß vom Mittwoch, den 13. Februar. ab der Dienstbelrieb der Obersten Heereöleiiung in Kolderg in vollem Umfange aufgenvm- men wird. Polnische Niederlage». iM e! L ll n g der H c I m a t i u n k sl a t t o n BreslaU.1 BreSlau. 10. Febr. Gefechtsbericht vom 10. Fe bruar 1019. Die Nacht verlief ruhig. Der heute 7 Uhr vormittags begonnene Angriff auf die Orte Woydmoi. L1 wolno und Wieienoach war von Erfolg. DaS frei willige hannoversche Jäger-Bataillon besetzte Wiesen doch und nahm, von Zeinen Beglcitbaiterien. der 2. Batterie deS Feldartillerie-NegimentS 55 und von der 6. Batterie deS Feldartilleric-RegimciikS 30, wirksam unterstützt, Stwolno rrotz heftigen Widerstandes. Der aus Slupia geführte heftige Gegenstoß der Polen wurde durch d'e Kompagnien Rogge und Kreiling vom Jäger-Bataillon abgewirten. Die schon genannten beiden Begleitbatrerien waren da!"' her vorragend beteiligt. Ter fliehende Feind, der st a r k e E i n - büßen an Toren und Verwunderen erlitt, wurde von der Kompagnie Noga« "«faßt ,"'d bis Zawarbn verfolgt. 8r ließ hier zwei Maschinengewehre, Gefangene und Verwundere in unserer Hand. Zu gleicher Zeit nahmen Teile des 50. Infanterie-Regiments den Nordteil von Gründorf. Auch hier lmtie der Feind starke Verlust«. Das Jnfanterie-Regimem 50 und die am Kampfe beteiligte Bolkswehe Korscnz erbeutete je ein Maschinengewehr. Der Feind ließ außerdem etwa 15 Tote, 10 Verwundete und W Gefangene in den Händen deS Jnfanterie-Reginients 50. Bon Süden her nahmen 6. Grenzer das Dorf Wndawy und den Südteil von Gründers. Die von ihnen gemachte, Beute steht noch nicht seit. DaS Blutbad in Windau. Zu dem im heutigen Morgenbiatt verösseutlichten amt lichen Bericht über die Besitznahme von Windau durch die Bolschewik- teilt der Pressebeirat des deutschen Gesandten inLibau mit: Tie deutsche Besatzung von Windau zänlte IM Mann. Schon am Montag vor acht Tagen mar der Vernich gemach: worden, die bedrohte S adt zu entsetzen. Ein Dampfer wurde von Libau aus nach Windau gesandt, konnte aber wegen der ungünstigen EiS- verhältniäe nicht an Land kommen. Am Freitag griffen 1000 Bolschewisten die Stadt an. Die deutsche Be satzung fand in tapferster Gegenwehr bis auf neun Mann den Heldentod. Tie übrig gebliebenen neun Mann wurden von den Bolschewisten niedergeinacht. ragende» LtaatSrecht-Gbrer- schlietzc» mit f-laenbe» Sähen: .Der ganze durch die Revolution geschossene ZUdand Ist d»S henke ledis.ich TatsacheöerGewalt. Das Recht, ans da- dies« Tatsache begründet werden kann, ist nur das Recht ded gesamte«-rutschen Bolle S. Durch de«: Umsturz rer bisherigen RvgterunaSaewali ist die Ge samtheit de« RegierungSrechte zurückgesallcn an das Volk, und Kaiser wu Kronprinz baden tn ihren Bcez'chiSurtnv- den für ihre Person alle« Rechten an der und auf die N«. gierungdgewalt entsagt. DI« einzige Rcgterungsaewalt, welch« na« dielen Vrrzichtönrkundcn besteht, ist die Regle- rungSgewalt des deutschen Volkes beziehungsweise, roch Maßgabe ber bundesstaatlichen Verfassung de» Deuticken Reiches, der einzelne« Staat-Völker der Einzelstaarrn. D'eser allein zu Recht bestehende Inhaber der Negierung-- »ewalt hat «ber die Regierung noch nicht übernommen; die Gewa trn, die die Negierung in Händen haben und sich aiS .Regierung* bezeichnen, entbehren der rechtlichen Grundlage und find nur tatsächliche Machterscheinungrnr dteS gilt in gleicher Weise von allen Ihren Anordnungen, auch wenn sie sich als „mit Gesetzeskraft* erlassen bezeichnen,' denn ein .Geietz* im Rechtosinne zu erzeugen, sind die gegen wärtigen tatsächlichen Machthaber nicht in dir Lage. Erst die deutsch« Nationalversammlung ist imstande, den RechtSboben wieder herzustellen: st« ist nicht allein .ver- fassunggebend*, wie sie im .Wahlgesetz* bezeichnet wirb, son dern sic ist als Vertretungskürper des Inhaber» der Regie- rungdgewalt. des Volkes, allein fähig, die rechtliche Grund lage des neuen Deutschlands zu schaffen. Von ihrer souverä nen Entscheidung allein kann eS abhüngen, was von den Einrichtungen, Behörden und Anordnungen, die durch die November-Nevolution erzeugt wurden, zum Recht wirb, alle Regicrungspersonen und Regierungshandlungen der Zwischenzeit bestehen nicht zu Recht, sonder« sind iatsächltcheErscheinungenohneRechtScharak- Sittliches md Silchfifches. Dr«»»-n. 11 Februar. . -* Z»sa««e»triN der Sächsisch«» Volk««» «er «» tt. Frbrvor. Dem vernehmen nach bat daS Grsawtmlnt. sterium «unmebr endgültig beschlossen, ble Sächsische BolkS- kammer zum SS. Februar elnzuderusen. —» Geh. Rat «. D. vertel P. Wie erst fetzt belavnt wird» verstarb hier am 6. Februar tm 91. Lebensjahr« der Geh. Rat a. D. Clemens Max Oertel. Er war ge boren am IS. Mai 1628 tn Meißen und trat «ach Abschluß der juristischen Studien am 1. Mat 18SS als HtkfSs-kretär bet der KreiSdtrektto« Bautzen tn di« LtaatSverwallun- ein. Nachdem er verschiedene Stellungen alS Sekretär, Referendar und Reglerung-assefsvr bekleidet hatte, wurde er tm Jahr« 1868 Regterung-rat bei der SretSdiraittou Zwickau. Am 1. November 188S trat er als Oberkanststv- rialrat in da- Evangelisch-lutherische Lande-konststzorl»» ein. nmrde aber bereit» am l. Juli 1884 alS Bortraaender Rat mit dem Titel Geheimer RegierungSrat tn daS Mini sterium de» Innern berufen. Am 1. Dezember 1887 erhielt er den Titel Geheimer Rat. Neben dem Geh. Rat Vodel war er auch längere Zeit zweiter StaatSkommtffar für de» Landwirtschaftlichen Kredikveretn. Nach einer betnahe fünf Jahrzehnte umfassenden verdienstvollen Wirksamkeit t» ber sächsischen Staatsverwaltung trat -er Verschiedene. Lar ftlll und ruhig dahinlebte. Ende IStlO in de« Ruhestand. -!. Die Beerdigung hat bereit» am Montag tn Bautzen statt- gesunden. —* I« Lade vereint. Wie schon kurz mitgetetlt, ver starb hier am vergangenen Donnerstag im Alter von bei nahe 60 Jahren der Schuldirektor t. R. Dr. phil. Frau» Nietzold. Der Verschiedene besaß etn« große Begabung . ki. als Lehrer und Erzieher. Von 1800 bis 1910 war er Selter tt-as'. Ww'n "ims?ank.^st der 10. Bezirksschulr: vorher batte er einige Jahre der K.ast zu gabt.» imstande ist. Erst mit dem Zusammentritt >>- k-n, »z-. der Nulivna!versammlung tritt wieder an Grelle des Zu standes der Macht -er Zustand des R echt e s." Sie StaatnmiwSlrlln« tm Rutschen Reiche. In Nummer 8/4 der „Teui'cheu Juristenzeiturig" vom s. Februar 1019 befindet sich ein Aussatz des Geheimen Justiziars Pros. Zorn: „Die Staatsumwälzung :m Deutschen Reiche", in dem die Anschauung über di« rechtlich.- Bedeutung der Staatsakte der jetzigen Gewalthaber, di-: ln Zuschriften von besonderer Seite wiederholt in den Svaltcn unseres Blattes verircten worden ist. vollinhaltlich Lepaii.gr wird. Die hochinteressanten Ausführungen des hervor ösld»1e»rSte gegen Fnl»iKge«k«v». München, 10. Febr. Ein« Versammlung d«S bayrischen LandeSsoldatenrats und der Garni son- und Aorpsdelegierten Bayerns gab der Ansicht Aus» druck, daß die Versuche, eine Oftarmee zu bilden, aus Bestrebungen iunkerltcher reaktionärer Kreise zurückzusiihren sind. Es soll eine Truppe gebildet werden, die zur Verwendung gegen die Revolution brauchbar ist. Die Lösung der im Osten schwebenden Verhandlungen kann nicht auf dem Wege der Gewalt erfolgen. Es wi'b daher gefordert, daß di« Verhandlungen mit den Polen von deutscher Seite nach dem Grundsätze des S-'lbstbestim- mungsrechles geführt werden und den Polen der An- spruchaufalle überwiegend von Polen be wohnten Sandesteile zugesprochen wird, wenn die Bewohner sich selbst dafür entscheiden. Die Versamm lung lehnt es ab, den Krieg gegen Rußland in irqendeirer Weise zu unterstützen und fordert die bayrische Regierung ans. in diesem Sinne auf die Reichsleitung etnznwirken. Münster» 11. Febr. Wie der ..Münster Anz." meldet, hat der Gcneral-Zoldatenrat des 7. Armeekorps eine Entschlie ßung angenommen, in der die Verfügung der Neichsregie- rung über die Ko m m a n d o g e w a l t ustd die Stellung der Soldatenräte nicht anerkannt wird. In den Richtlinien an die BezirksSoldatenräie des 7. Korps heißt es: Die Korn- mandogewalt im 7. Korps liegt in den Händen des Svl- darenrates. Einziehungen dürfen nicht mehr erfolgen. Waffen dürfen nur im Wach- und Sicherheitsdienste, sowie im Begleitdienste getragen werden. Rangabzeichen sind so fort zu entfernen. Vor Ausführung der Verfügungen im Verordnungsblatt ist jedesmal dte Stellungnahme des Korps-Verordnungsblattes abzuwarren. Im Bereiche des 7. Armeekorps darf kein Freiwillig en-Bataillon gegründet werden. Jede Werbetätigkeit ist zu unterbinden. Die Abreise von Freiwilligen ist zu verhindern. An Stelle des stehenden Heeres ist eine auf sozialer Grundlage aus gestellte Volkswehr zu bilden. Der Kommandierende Ge neral des 7. Korps hat die Reichsregiernng um militäri schen Schutz gegen die Durchführung ber Beschlüsse de» General-SoldatenraieS gebeten. Dieser militärisch« Schutz ist am Sonntag in Münster eingetroffen. Der BezirkS- Soldatenrat der Stadt Münster steht nicht auf Leiten deS Gencral-Loldatenrates. Neubildung deS Kieler Goldatenrate». Siel. 10. Febr. lEtg. Drahtmeld.) Das 1. See- 33. Bezirksschule vorgestanden. Am Sonntag, dem Be gräbnistage des Heimgegangenen, folgte ihm seine Gattin Frau Lucia geb. Franke im Tode nach. Sie stand tu» 65. Lebensjahre. — Einheitsstaat »ber Bnndesstaat war die Ueberschrtft eines fesselnden Vortrages, den am Montag in der Kunst- gewerbeschule Professor Tr. Goetz. Leipzig, im Aufträge de» Bundes für unparteiisch« Erziehung zu politischer Be tätigung vor einer freilich nur kleinen Zuhörerschaft hielt. Ter Redner legt« dar. daß eS sich jetzt für unS um die Frage handle, ob wir die alten Elemente des staatliche« Lebens, die Ginzelstaaten. wieder zum Aufbau Deutschland« verwenden oder ein tn der Theorie gewiß sehr einlauch- tendes Werk, den Einheitsstaat, schaffen wollen, der sich ohne Hemmnisse betätigen kann und nicht mit Reservat rechten zu rechnen braucht. DaS Deutsche Reich von 1870/71 habe gezeigt, daß eS «tn Mittelding zwischen BundeSftaat und Einheitsstaat gibt, daß der Einheitsstaat in starke» Maß« bestehen und der alle PartikulariSmus doch zu seine» Rechte kommen kann. Tie Vorkämpfer des EiuheitS- gedankenS seien damals nicht müde geworden. BiSmarck darauf hinzuweilen, das volle EinhettSreich unter Preußens Führung zu schaffen. Dennoch sei er völlig nnbeeinträch. tigr seinen Weg gegangen und habe die Verhandlungen mit den süddeutschen Staaten begonnen, in Meisterschaft sie einzeln nehmend. Obwohl sein Ziel war. ihre Rechte zu beschneiden, weil das Reich mit ungemessenen Rechten der Einzelstaaten nicht hätte bestehen können, sei er ihnen doch weit entgegengekommen. Er glaubte, daß die Entwicklung des Reichsgedankens von selbst stärker werden und der alte ParrikulariSmuS gegenüber den gemeinschaftlichen Auf gaben vergehen würde. ES müsse im allgemeinen wohl zugegeben werden, daß die Hoffnung BiSmarckS zur Wahr- heit geworden sei. Die Neichsgesetzqebung. die Kolv' ial- polttik, die gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen sete» immer mehr zu Klammern geworden, die da» Reich zu sammenhielten. Der Partikularismus hätte sich immer weniger als eine Macht des Widerstandes gezeigt »nb habe sich aus Gebiete geworfen, aus denen er ein gesundes Leven entfalten konnte. ES sei wohl möglich, ein zentralisiertes Reich mit dem Sitze in Berlin ober in einer anderen Siadt zu schassen, aber eS frage sich nur. ob dies heilsam sei. den» ein Staat lasse sich nicht konstruieren, sondern müsse auf dem Boden des Volkes organisch gewachsen sein, wenn er Aussicht auf Tauer haben wolle. Man verdanke den Ein zelstaaten die moderne Staatsverwaltung, dte Reformatio«, die Residenzen als Mittelpunkte deutscher Kultur. Dag solle man überlegen, ehe man alles htvwegfege. was an geschichtlichen Ueberlieferungen gegeben sei. Wohl werde ein verstärkter Nachdruck auf den Einheitsstaat gelegt wer- den müssen, z. B. in der Steuergesetzgebung und im Ber- « ^0 ,'^br LEm^o.l L>as i. « - « kehrswesen, aber trotzdem solle man von dem bundeSstaat- Bataillon inKre l hat heute vormittag einstimmig auf Leben erhalten, was lebenswert sei. —* Sin sächsischer Kirchentag wurde heute vormittag im Gemeindesaale der Kreuzkirche unter starker Beteiligung abgehalten. Ter Presse wurde der Zutritt zu dieser Ver sammlung verwehrt. —* Landeskonferenz der Unabhäugige«. Der Lande»« Vorstand der Unabhängigen Sozialdemokrat t- 'schen Partei für Sachsen hat zum 38. Februar «ine Grund der Vorkommnisse der vergangenen Woche den bis herigen Soldatenrat abgesetzt und einen neuen Soldaten rat gebildet, der ebenso wie das See-Bataillon trenhinter der Regierung steht. Zwischen dem Obersten Sol- darenrat in Kiel und den A.- und S.-Räten der einzelnen schleswig holsteinischen Kreise schweben Verhandlungen über einen Ausbau der Kieler Licherheiistruvven zu einer Sicherheitstruppe für ganz Schleswig-Holstein. Kunst und Wissenschaft. r* Mitteilungen der Sächsischen Landestheater. Opern» Haus. Donnerstag s1.3.s um 5 Uhr: „Die Wal.küre". Gi«<rlinbe: Eva Plasckckc-von der Osten: Brünnhilde: Helene kvorti: Fri-la: LiOlie Metzger-Lattermann: Liegmund: Irltz voqelstrom: Waian: Friedrich Plaschke; Handln«: Georg Zottmärir. Schauspielhaus. Die Komödie „Schneider W i b b e l" von Hans Müller-Schlösser, die Don- nerstag, den i3. Februar, abends 6 Uhr. wieder tn den Spielplan ausgenommen wird, ist in den Hauptrollen be setzt: Wibbel: Pontv: Fin: Verden: Heubes: Müller lzum «rsten- males; «nipperling: Meyer: MülseS: Lindner. Lpielleitung: Hanns Fischer. 4* Das Bolkswohl-Thcater hat die Sletn «HaaS - somodien von Dr. Erich Fischer, mit Mu>ik alter Meister, zur eigenen Ansführung erworben. Tonnabcnd ^ur Darstellung: „Die Wahrsagerin", mir Musik non Gluck. „Tie drei Wünsche", mit Musik von Carl Maria non Weber und „Zurück zur Natu r", mit Musik non Wenzel- Müller. Geueralmnftldirektor Pros. Franz Mikore, dirigiert das Mittwoch 112.) stetlsindcnoe l V. V o l k s » L t n s o n i e - K o n- zert im GcwerbchauS. und wird sein« l. Ltnsonie D-Dur: „An drr Aorta" zur Ausführung bringen. Erhard Hende spielt das G-Moll-Vtolin-Lonzert von Max Bruck. f» Konzert. Im Künstlerhause konzertierten zwei iun-z« Damen. Liese Äehlig und Amalie v. Bartseld. Beide haben Anspruch darauf, als werbende Talente de achtet zu werden. Di * Norwegische Dichtergehälter. Ter norwegische Staat zahlt, wie bekannt, einer Anzahl von Dichtern Ehren» gehälter. NeuerdtnaS sind für solche Gehälter die Schrift steller Gunnar Hetberg» NilS Collelt-Bogt» Hans Aanrnü und Ola Duun vorgeschlagen. Fr»«, Stesse». In jugendlicher Frische und reifer Meisterschaft feiert am 12. Februar Maler und Graphiker Kranz Stasscn seinen 5 0. Geburtstag. Aus Hanau gebürtig und in Berlin ansässig, hat er seine geistige Heimat doch in Ban- ireuth. Er gehört zu den Intimen des Hanscs Wahn- j sried, und als „den Zeichner Richard Wagners" kennt ihn jeder Gebildete. Faßt man diesen Ehrennamen tief genug, io ist er woblgeetgnet. das Wesen unseres Künstler» aus» zudrückan. Seine Verbindung mit dem Kunstwerke Wog- nerS ist keine willkürliche setwa der geschickte Griff eines , , findigen Kopfes nach einem besonders zugkräftigen Gegen- «ls erste Vorstellung gelangen^ am > stanbc), sondern eine notwendige, in tiefinnerlicher Vrr- " ' ' " "" anlagung des Malers begründete. Weil Stassen nr icinei» ganzen Fühlen und Denken «ein urbeutscher Mann ist, darum ist ihm die Kunst und Weltanschauung des Musikers, Dichter- und Denkers Richard Wagner zur überwältigenden Offenbarung germanischer Getsteskultur geworden. Der Meister hat ihm daS Höchst« gegeben, was etn Mensch dem anderen überhaupt zu geben vermag: er hat ihn sich selber kennen gelehrt, lei» Ahnen tn wissendes Erschauen ver wandelt und dte reichen Quellen seines Innern zum strömen gebracht. Darzim sind die Blätisr Stasscns zu ^ den Wagnerschen Äorttondramen s„Parsisal". „Tristan", schcnUkannte Sängerin Liefe Wehlig ^'Ming de» Nibelungen" bis zur Mitte der „Walkttre*j besitzt einen hübschen dunkelgefärbten Mezzosopran, mit dem sie schon ganz schöne gesangliche Wirkungen z» erziele« weiß, obwohl seine Kultur noch nicht abgeschlossen erscheint. Bor allem gilt es, de» Ton von jener leisen Verschleierung, di« bei solchen Stimmen sich ko leicht einmal einstellt, ganz zu be freien. Der Vortrag verrät ein inneres Empfinden und Gestaltungsvermögen. Solches besitzt auch die Geigerin Amalie o. Bartseld und einen tüchtigen Schuß Temperament noch dazu. Dieses verleitet sie manchmal, de» verhältnismäßig großen Ton ihrer schönen Violine zu derb zu unterstreichen und läßt sie noch nicht zu ver. leinerter dynamischer Schattierung gelangen. Aber man hört ihrem technisch sonst schon recht entwickelten Musizieren, in dem sich ein srischer gesunder Geist offenbart, gern zu. Ka"' «»esps..',« * unterstützte beide AvnzertgeScrinnen am «lavier anfS best«. L. S. ve,nr Teil samt und sonderS Bekenntnisse seiner eigensten lieber zeugungen. seine- Gelbsobewußtsetn- und Leben-glaubens. Auf dieser geistigen Verwandtschaft beruht zuerst und zu- letzt ihr Zauber: bl« Tiefe und Wahrhaftigkeit ihre- «in. druck-, und diese äußerst« Gegensätzltchkett zum bloßen „I'arr ur l'att." bewirkt dte Volkstümlichkeit auch dieser zum tief tn- Metavhyflsche htneinragenbe« Schöpfungen Kranz Stassen-r deshalb vermögen sie unmittelbar auch den zu ergreifen und zu deretchern. der außerstande ist, ihre formalen Vorzüge sben Abel de» männlich herben Striche-, die Großzügigkeit der Komposition, die Feinheiten de- ornamentalen Schmucke-, wenn «tn reicher Rahmen bat Hauptbtld umgibt, und ähnliche- mehr) nach Gebühr zu würdigen, — vollend- nicht- davon ahnt, welche Erweite rung der technischen Au-druck-mtttel da» Seben-werk Meister Staffen- für die StetnzetchiulNg bedeutet. Beide-, kerndeutsch und tm besten Sinne volkstümlich, sind auch die Gebilde des Stassenschen Griffels, welche de» anderen erhabenen Gegenstand seine- Sinnen». Ehristu- und daS Christentum, zur Darstellung bringen. Dreimal ist er mit großer künstlerischer und religiöser Energie t« diese Sphäre «ingedrungen und hat seinen Volksgenossen ein kostbare-'Geschenk gemacht. Zuerst mit seinen Bilder» zur Mengeschen wissenschaftlichen Uebertetzung des Neuen Testamentes sftgurenreich und, dem Zwecke des Buche- ent sprechend. unter starker Betonung deS geschichtlichen, morgenländt'chen Hintergrundes), dann mit der Aus schmückung des Schlesischen Gesangbuches: einer meiste» lichcn Anleitung für die evangelische Gemeinde, ihre- Glaubensbesihes, ihrer großen Vergangenheit (ihrer Helden und Heldenzeiten) und daneben der besonderen Eigentüm lichkeiten ihrer engeren Heimat froh zu werben! Zuletzt» während der KriegSjahre. zum Resormationssubllämn, mit den lOO Federzeichnungen des „Anüachtsbuches für da- deutsche Haus: „Ein' feste Burg ist unser Gott"! Hier ist mit äußerster Vereinfachung der Darstellungsmtttel die seelische AuSdruckSfähigkeit auf daS höchste gesteigert und in dem Heldischen der Lebensauffassung die Verbindung zwischen der EhristnSgestalt und dem Geiste von 1Sl7 and 1014 gesunden. Bor diesen Blättern geht e» einem auf, daß Germanentum und Christentum nicht znfällig zuein ander gekommen, sondern bestimmt sind, sich an- ,nü in einander zu vollenden. Endlich ist wenigsten- mit einem Satze an einen dritte» Kreis des Stassenschen Schaffens zu erinnern. Meister Franz ist der unerschöpflich sruchtbare. geborene Mürchen- und Geschichtenerzähler aus dem Reichtum und der Junta« keit de- deutschen Gemütes. Al» solchen liebt ihn groß und klein; und dies« sein« Kunst de- Fabulieren» mit ber Feber hat einen gehobenen Vorwurf gefunden tn der blühenden Dichterwell de- jüngeren Wagner tsiehs b-L Glasenapp-Werk Über Siegfried Wagner!). Hinter dem Zeichner Stassen aber steht, in einer Reihe schöner Tafelbilder bewährt, der bedeutende Maler Stassen: mit einer Gewalt ber Farbe, dte nach monumentalem Aus druck verlangt, — berufen, seine Visionen tn großen mythi- scheu und religiösen Wandbildern zu entfalten. Mdchteu dl« dazu Berufenen de» Künstler bald solche Aufträge be scheren; und möge «» ihm vergönnt sein, neben dicker Höchstleistung welche seiner wartet, den Nibolungenzytlu» glücklich zu vollenden und »och viel« Jahr« schaffLnd unserer Mitte zu wallen! Eoustaattn Groß«»»».
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