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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.04.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050422013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905042201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905042201
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-04
- Tag 1905-04-22
-
Monat
1905-04
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.04.1905
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verugrgedülin «nklillkrtt»»»« »«»»«» Ixl «S,N» Uv«imali,er tzulraaiin, durch unlerr Von« » u»i> m»r,n>«. an von» und Mouiaaru nur einmal) »Ml »0»> .t>ura>a»«wärIi,e«om> miiNonLn , MI du « Md »«> B». ye> euimallaer Zuiielluna durch dl« Voll »Md lodue^Ii'Uukld,. >m«ur- lynd mit enlwlkchrndem Lulchlaae. S! achdruit allerSluilcl u. Onalnal- MMetluiisen nur n»l deutlicher Ouellenauaade >,Dre«s. NaLr") tuliillj, Nachlräaliche tionorar- oinvriiche dleiben unberücküchtiat: tuwerlauaie Llauulkrivte werden nicht auibewadrd relearamm-Akrelt«: Nachrichten Dre«de». Segrilvdet 1856. Ilvr NottUI-Vvl'ktUil <1o» ^Itwlldltt 6 DA. Uollialöiullt. dielst in gElimaolcvullor ^uuklllrrunu un«»rvisrlo »n>1 xarninrts tlüts nciel, Simonen, «cnvis ttarlssr, l-onckanor ur.ct ZVionsr ziociollo». «wptt«klt vnsvuMslr^ ^IUrvU8tl'Ä88v Lijene kLvri krt. Lrrrrr««»r«drdr»r«U«r«««r^ Julius WeliSiNiek Ln, 8«d« Iv, pnnt. v. I. Li. LelmlilMlZegmtLiiüM L — »>n1» !L WgZstH (d kllr Uns. elslclr. Incbr. Loirvioum. liorren. >81». L^»».r»kE»rlrr'«««ir^»r«rr«rrk»ri4«rr«r«k»?Esr«»uri«»M LimiptflelchSsMelle: viancustr. 38/4«. Unreigen-carlf. Unnadme von »nkündi,un-en bi« nachmillaa« S Udr Sonn und fteicna,« mir Manenttrake 3« va„ lt b>« '/»iUlir. Die l ivaliiae Grund «eile -ca. s Sildeni so Pl, . Än kü»diou»,en aul derPrivalieite /teile 2S Lia. die rwaltiae Zeile aul Lett teile bu Pi« . ul« S>u«elandt Zai.- so P'li A» »tummern nach Loa», und Keierlagen l ivalliae Grundrelie so Via. auf Vrioalieiie ao V,« . Llpaliiltc Zeile aui lertleitc und ai<- Einoelandi so Pi„. AuSilnirtiae Am traue nur aeac» VorauLdecalilunu. LetelitUatler werden'imt io Pc», berechnet. Sernlvrechanschlutz: Ami I Rr. U und Sk. L0SS. k.öökrne 8 nokkso LsodenLkkIsuck LvLVI 18«! kirms >- L. ks tsvd Ke, il Li -üi 1S88S1 ^ klMf 81lM8 47 kniLlmrtMe 8. Nr.IlL. Leim! . Zur Frage der Wehrstener. Neueste Drahtberichte. Hcllnnchrichten, Bäckerstreit. Genickstarre. . lnngcn. Lage in Rußland, Kaiscrreise. Ernst »nd Scherz. GcrichISverhand- Lvnnabettd, 22. April IMS. Alle Ankündigungen, wclche sich auf ain zweiten Ofteefeieetag statt- findende öffentliche Bcranstaltnn^cn, Hcmzenc ic. be ziehen. bitten wir als Voranzeigen für die 1. Feiertags- Nnminer anfzngrbcn, da am zweiten Feiertag eine Nummer nicht erscheinen kann. Bei der Aufgabe von Familien-Anzeigen (Verlobungen und Vermählungen) ist die Beibringung einer amtlichen Legitimation erforderlich. Morgen, am ersten Lsterfeiertag, bleiben sämtlichc Geschäftsränine geschlossen. Am zweiten Feiertag ist unsere Hauptgeschäftsstelle, Marienstraße 38, von vormittags 11 bis '/,1 Uhr geöffnet. Zur Frage der 2Lehrsttri?r. Die Frage einer Wehrsteuer für diejenigen Staatsbürger, welche wegen körperlicher Nntauglichkcil vvm Militärdienste b» , freit bleiben, ist seit einigen Jahren wieder lebhafter in den l Vordergrund der öffentlichen Diskussion geruckt, und es scheint die Annahme berechtigt zu sein, daß sie nicht mehr von der Tagesordnung verschwinden wird, bis lie einer Lösung entgegen- gefuhrt lein wird. Seit den Tagen des Frühjahrs 1881, da der Reichstag einen Wehrstcncrcntwurf des Kriegst»inisters von Kamccke ohne Kommisllonsbcratnng ablehnte, hat sich in der, Beurteilung dieser Frage in weiten Kreisen eine merkliche Wand lung vollzogen. Das ist ganz begreiflich, wenn inan den Unter- > schied erwägt, der gegen damals schon insofern ein. etrcten ist, als infolge der wicdeiho'tcn Erhöhungen der .HeercSpräieiizziffern und insbesondere der Einführung der zweijährigen Dienstzeit für die Fuiitruvpen heute nahezu alle Militärtauglichen zum Heeresdienste herangczogcn werden und nicht ein aewifler Prozeni- satz von vollkommen tauglichen GcstcUungsptlichliac» mehr vom Militärdinste befreit bleibt, weil die Ziffer der Einz stellenden beträchtlich hinter der Fahl der Taugllchcn znrüctblieb. Damit fällt von selbst das Argument, dag es doch ecke gaine Menge Leute gebe, die tauglich und auch willig zum Waffendienste wären, und die man daher nur wegen der begrenzten Fahl des > Heeres nicht einstelle, denen man also deshalb, weil sic, viel leicht ganz gcgsn ihren Wunsch, nicht zu der Ehre gelangten, die Waffe zu tragen, unmöglich noch eine besondere Geldslcuer anserlegen könne, zumal das bedenklich an die alte Uniitlc der Feit erinnere, als es noch moalick war, sich mit Geld vom Heeresdienste loszukauscn. Diele Feit liegt letzt bereit- so weit hinter uns, daß sie aus dem allgemeinen Volksbewnßtsein so gut wie entschwunden ist. ! Auch ein anderes, zu Beginn der 80cr Jahre noch mit Er-! folg angeführtes Araument, dag es doch nicht recht sei. körperlich nicht vollkommen gesunde Menschen, die den Anforderungen des > Heeresdienstes nicht genügen könnten und das oft tiei schmerzlich empfänden, noch überdies mit einer Geldstrafe zu beleben, bat an Wirksamkeit eingebüßt. Wenn man leider auch nicht sagen kann, daß die nationale Gesinnung im Volke gegen damals eine lebendigere und ansgebreiteter« geworden sei, so labt sich doch nickt leugnen, dass die wachsende Teilnahme am politischen Leben, welche neben dem ausgedehnteren Wahlrechte besonders durch die aewaitige Entwicklung des Feitungswcscns geweckt ist, das staatliche Empfinden in weiten Schichten des Volkes schärfer aus geprägt hat. Der Staat ailt der Generation unserer Tage nicht mehr lediglich als der lästige Dränier, der nur Steuern und, Lallen aincrlegt, sondern das mächtige Aufblühen des gewerb- l licken Lebens im neue» Reiche, die staatliche Fürsorge, welche sich in den geschgeberüchen Akten znm Schlitze der einzelnen l Kategorien des acwerbtätigen Bürgertums, der Handwerker, der l Landwirtschaft, der Arbeiter usw. ansvräat. bat die Einsicht von I dem Segen eines starken »nd mächtigen Staatswesens erweitert und gefestigt »nd damit die Ueberzeugung z»m Bewnbticin ae.' bracht, dah dieses Staatsivesen doch hoher Svfer wert sei. Wie. der gereiztere Schüler erkennt, dah er nicht des Lehrers wegen, sondern sich selbst zu n Segen zum Fleihe angcbaltcn wird, io erkennt der politisch einsichtiger loerdendc Staatsbürger, dah er > nicht für Schau- und Paradezwecke, sondern zum Schuhe für das eigene Haus und den eigenen Herd im Waffendienste ansgebildct wird. Ihm erscheint daher die Militärnflicht nicht mehr ledig lich als eine Last, sondern als ein notwendiges Opfer, das in letzter Linie cbenlo sehr dem «iacnen Interesse wie dem des Staates dient. In alcicker Weise kann daher auch der ncrcistcren politischen Einsicht die Wehrstener der nickt Milikärtauglichen nicht mehr als eine Strafe erscheinen, die sie neben ihren« viel leicht ohnehin schon schwer genug empfundenen körperlichen Ge brechen oder Mangel zu tragen batten, sondern als ein Ooftr, das sie dem Vaterlande ebenso sehr schuldig sind, wie derjenige, welcher in der Stunde der Gefahr Bin» und Leben dahinznaeben bereit sein muh. Brachten nicht auch in den Freiheitskriegen Tausende von Männern und Frauen, die nicht mit ins Feld zieben konnten, willia dem Vaterlande Oofer an Gelb, Kost barkeiten und Naturalien dar, um an Otffermut nicht hinter den Streitern zurückzubleiben? Diese Gaben waren gewisser- mahen xine freiwillige Wehrfteuer. Sieht man mit solchen Auaen das Projekt einer Wehrstener an, so kann kein Odium zurückbleiben. Und tatsächlich beweisen die immer NEU Vorschläge, welche hier und da in ver Presse austauchen, dah dieser Gedanke in weiten Kreisen mehr und mehr Boden gefaßt Hot, und dah di« ablehnende Stimmung beute längst nicht mehr so stark sein würde wie vor > 21 Jahren. Kürzlich ist nun in der „Kölnischen Festung" ein Vorlchlag gemacht, wie die Wehcstener am cststachitcu ui die Lat umgesetzt werden könnte. Der Vorschlag hat in der Presse viel Beachtung gesunden. Es ist in demselben an die bestellende M i l i l ä r d > e n ft o c r s i ch c r u n g erinnert. Diese Versiche rungsanstalt ermöglicht eS bclnnntllch den E iern ihre Sohne oon Kindheit ans zu einer bestimmten Summe zu oersichc n. die bei Ableistung der Dienstpflicht ansbczahlt wird. Lind Versicherte mriläranianglich. so wird nur ein Prozentsatz lrund 7a Prozent! der Versicherungssumme gezahlt, wchreno der Rest der Perpche- rungsansralt als Gewinn verbleibt. Solch' eine Absicherung, so ist nun in dem erwähnten Artikel vorgcschlagc», solle der Staat, bezw. das Reich cinricbtcn »nd für alle männlichen Kinder obliga torisch macken. Den Dicusltanglicbcn solle dann die entsnrcchcndc Summe bei der Ableistung der M> itärpslicht ausbczal lt werden, während die Einzahl»», cn sür die Nichttangliche» dem Staate, bezw. Reiche als Wchriieucr cnchcimsallen könnten. Dieser Vorschlag erscheint aui den ersten Blick als recht be stechend. Sieht man ihn aber etwas kritischer an, so erweckt er doch schwere Bedenken. Er würde nämlich in der Präzis geradezu als eine Steuer aus Söhne wirken und gerade die Fanilien am schwersten belasten, welche sür den Staut miiitä- rischen Nachwuchs in gröhercm Mähe hcranziehen als kindcrarme Familien. Man muh bedenken, dah ein Vater, der z. B. sechs Söhne hat, sie gut erzieht und ausbilden labt, so dau sie nicht nur körperlich, sondern auch geistig als Soldaten dem Vcrer- lnnbe von grossem Nutzen sind, damit dem Staate mehr leistet csts ein Vater, der gar keine Kinder oder nur einen oder zwei, Söhne Hai. Soll er nun noch durch den Fwana, «eine Söhne sür den Militärdienst zu versickern, extra belastet werden? Das wäre die verkehrte Welt. Kaiser Augnstus wollte eine Haacstolzen- stencr cinsührcn. um die Eheschliehungen zu bemrdern, damit der Staat möglichst viel militärischen Nachwuchs bekäme. In späteren Feiten griff man zu dem Mittel der Pcstcm'chast des Landesherrn beim siebenten Sohne, das nock beute Brauch ist, weil man damit die Kiuderzccht heben zu können hoffte, um starken soldatischen Nachwuchs zu bekommen. Der in der „Köln. Ftg." gemachte Vorschlag aber trägt die gegenteilige Tendenz in sich, und das ist umso bedenklicher, als das Wachstum der Be- vmkcrüng bei unS ohnehin schon vcdenklich nachzulnssen beginnt. Wir, haben also alle Veranlassung, bedenkliche Mittel zu ver meiden, welche die Tendenz haben, weiter hemmend aui dieses Wachstum cinznwirkcn. Man könnte nun einwenden, dem Vater käme ja die Auf wendung sür die Versicherung wieder zu gute, wenn die Sölinc nachher dienten. Aber wenn di« Söhne nun militärsrei werden? Dann ist doch die ganze Summe verloren. Aber selbst wenn die Söhne dienen, io «chwindcn damit noch keineswegs die schweren Bedenken. Die Opfer hat der Vater in listigeren Jahren bringen müssen, wo sie ihm gewöhnlich blntiancr wurden, die Emlaitnng tritt dagegen in ipäteren Jahren ein. wo er zumeist viel besser gestellt 'ein wird, und deshalb eber Opfer brinacn könnte. Der Beamte hat in spateren Jahren ein weit höheres Gehalt als in jüngeren, der Gutsbesitzer und Baue r, die bei der Erbteilung Geschwister absindcn oder noch Alteisteilcr crncibren müssen, sind zumeist iocster, wenn sie es wirtschaftlich vorwärts gebracht haben und keine Alienteiler mehr mit vom E>trage der Wirtschaft zehren, weil besser bei Mitteln. Nicht anders steht eS mit der Mehrzahl der Ka » flente und Fabrikanten. Ein junger Kaufmann, der ein Geschäft begründet, hat in den ersten Jahren gewöbnsich schwer zu ringen nnd z» kämpfen, bis er in eme fest gegründete, gute und sickere Position a langt, und fühlt zumeist in den ersten Jahren eine kleine Belastung weit schwerer als später vielleicht eine graste. In sehr vielen Familien, die sich lange I-abre nur mühsam dnrch'chlagc». wird auch sonter die Pofftion durch Beerbnna der Eltern oft eine sehr günstige. Schriftsteller, Dichter, Künst'er, die Jahre lang nur mübiam sich und ihre Familien durchbringen. aelangcn nicht selten später zii großem Rcichtume, ivenn sie Erfolge aus dem Felde ihrer Tätigkeit hatten und ffch womöglich ecken Namen qemackt haben, der allein schon <ffeld austvicat. K»r«. im grosten nnd ganzen rängt die arostc Mehrzahl d-n Bevölkerung mit bescheideneren Verhältnissen an und ringt sich allmählich zu einer immer belle- ren Volltion auf. Deshalb erscheint es bedenklich, in die srnhc- rcn Jahre, eine Belastung zu leaen. welcke in höheren Jahren, wo zumeist die Situation ein« erheblich bessere ist, eine enentnelle Last leichter zu macken bestimmt ist. Und nun fragt es sich, wie bnch die Versicherung sein ioll. Ist sie nur nicdria. dann ist die spätere Entlastung ja überhaupt mir wenia merklich, während die Belastung in den Jahren der Kiiaonhcit immer lästig empfunden wird, auch wenn sic nur mastig ist, zumal, wenn mehrere Söhne vorhanden llnd. Bemerkt werden kann nock,. past bei diesem Vorschläge die Wclnstener nicht etwa die inilstärsrcien Söhne trifft, «andern lediglich der. Vater, der selbst vielleicht ge dient bat. Alle diese Bedenken sind so schwcrwiecicndcr Art, dost man nicht einfach über sie hinwcggebcn kann., Sic ersch-inen uns als ausreichend, um darzutnn, daß in oicscm Vorschläge sedcitialls nickt die glücklichste, ja nickt einmal eine zur NoL akzeptable Lösung der viel erörterten Frage steckt. welle bculhigle chiiusllche Bevölkerung beginnt wieder aus der Gegend der rechte» Flanke der Russen zu flüchten. Saigon. Tie ilcmzösllche Torvedobooisflottille mit dem Toipedoiäger Tnko». an deiien Bord sich Admiral JonqniSreS befand, ist »ierber znrnckgekel»l. Hongkong. Ans dem britischen Chi na ges chwndcr hcrffcht bcmnkenswcste Tätigkeit. Der Kreuzer „Hogue" hat Belebt eibaste». sich bereit zu hasten, aus Befehl innelhalb von zwei Stunde» in Lee zu gehen. Tokio. Tie Stim m » » g im Volke gegenüber Frank reich ist noch immer erregt. Versammlungen werden abgehaltcn. irr denen die Haltung Franlreichs sehars verurteilt wird. Eine große Kundgebung ist geplant. Die Zeitungen fahren fort, die Frage der Nenlraiitcst Frankreichs und «eine Veranworttichkeit yeczcnribcr den möglichen Folge» zu besprechen. Ein früherer Munster er- Härte i» einer Unterredung: 'Wir vermeiden sorgsam, andere in »illere Angelegenheit hine>ii;»;iel>cn, wir müssen aber unsere Rechte schützen. Wenn Frankreich Rußland die Kamranh - Bucht gibt, warum kann uns Großbritannien nicht gestatten. Hongkong zu ge brauchen ? London. „Morning Post" meldet aus Washington von gelier»: Japan hat die Vereinigten Staaten davon in Kennt nis gesetzt, das; seiner Ansicht nach Frankreich die Neutralität dadurch oevleht habe, daß cs dem Geschrvader Ro'hestwcnskis crestattete, die Kamranh-B'richt als Stützpunkt zu benützen. — Dasselbe Blakt berichtet ans Schanghai von gestern: Der, russische Kreuzer „ÄSkold" hat beute, von drei Lastschst'scn Kohlen eingenommen. Der „Askold" ist setzt so an- acitrichcir, daß er einem amerikanischen Kriegsschiff gleicht. Die Maschinenteile, wclche bei der D«sarmiernng des „Askold" seinerzeit entfernt wurden, sind wieder erletzt. Ein Loste ist für Wei Monate anacnornmen worden. Fünf chinesische Kriegs schiffe baden Bekchl erhalten, den „Askold" zu überwachen. Paris. In parlamentarischen Kreisen hat der Besuch des sapanricken Gesandten beim Minister Delcass« ziemliche Bennrubigung hervorgernien. Tie „Humanste" des Deputierten Ianrüs schreibt, gewisse politische Persönlichkeiten hätten die Nachricht erhalten, daß eine Schlacht zwischen der russischen nnd japanischen Flotte unmittelbar bevorstehe: wenn diese Schlacht in den indo-chinesischen Gewässern ausgesochten werden wltte und die ruisjichen Schiffe genötigt sein sollten, in sranzollffbc .Häsen zu flüchten, könnte Frankreich wider seinen Willen plötzlich in den russisch-japanischen Konflikt hineingezogen werden. — Der Deputierte, ehemalige Kriegsminister und srnbere Gencralgonverncur von Franzöiisch-Jndochina Lanessan die Kamranb-Bcii bilde geradezu einen Admiral N o sh e it w e n s ki sei dort ein um Havarien seiner Flotte auszubessern, die Ä erklärt im „Sic-elc" inneren Haien: der gelaufen, nicht bloß jondern auch, um sich zu verproviantieren, sich über bor> gange m Petersburg, der Mandschurei und Japan, sowie über die Fahrt des Bcrstärkunas^Geschwadcrs Nebogatows zu unter richten. Rosbestwcnski befinde sich in einem französischen Hasen und sei vollständig gegen jeden Angriff der Japaner geschützt, falls d'csc ihn nicht dort aussuchen und so die Neutralität Frank reichs verletzen. Paris. Die Sozialisten Pressen^ und Vaillant haben in der D e p u t i e r t e n ka m m e r eine Interpellation betreffend die Neutralität in den französischen Gewässern Ostasiens cingcbracht. Deloncle sRep.I möchte, ehe die Kammer aus- einandergebt, eine Zusicherung haben, welche formelle und aus drückliche Befehle gegeben seien, um die absolute Neutralität Frankreichs in den indo-ckmesst'chen Gewässern aufrecht zu halten. Ministerpräsident Nauvier erinnert in seiner Antwort daran, daß er in der Kammer vor kurzer Zeit erklärt Hobe, daß die Regierung peinlich daraus achte, daß die Neutralität den Kriegführenden gegenüber gewahrt werde. Er habe dieser Er- kläruna nichts binznzusüyc», wenn es nicht das wäre, daß wicücrholt den Behörden in Indo-China formelle und genaue Befehle gegeben wären, daß die absolute Neutralität Frankreichs in den indo-chinellichen Gewässern gesichert werde. sBeisall.s Daraui wird die Beratung des Gesetzentwurfs über die Tren nung der Kirche vom Staate fortgesetzt. Neueste Drahtmel-nnken vom 21. April. Zur Kaiscnclse. Giardini'. Die Prinzen Eitcl-Friedrich nnd Oskar, sowie der Herzog von Lachsen-Koburg und Gotha haben heute morgen auf der „Hohenzollcrn" Wohnung genommen. Um IO Uhr fand an Bord Gottesdienst statt.' Der Kaiser ver las die Liturgie. Militär-Obcrvfarrer Gocns predigte über das Wort der Schrift „Es ist vollbracht!" Nach dem Gottesdienste teilte Oberpsarrer Goens das heilige Aber,ck»ahl an die Offi ziere und Mannschaften ans. Dan» arbeitete der Kaffer mit dem Gesandten v. Schocn. Für Mittagstafel war Militär-Obcr- tffarrcr Goens geladen. Das Wetter ist schön, doch besteht starke Dünnng. Die Postverbindnng erleidet noch immer Verzöge- rungen. Es besteht die Absicht, die Jacht „Hohenzollern" den Kreuzer „Friedrich Karl" und das Torpedoboot „Sleipncr" morgen früh um 5 Uhr nach Messina in See gehen zu lassen. Der ruMch-iavanische Krieg. Petersburg. Die Petersburger Telegraphen - Agentur meldet aus Godsiadan: Die japanischen Alincen rücken nach Nvlden vor. vor ihnen her die Reiterei des Generals Akiama. Die ieil- Leipzig. (Vriv.-T.) Mit 3:2 gewann heute derDresd - »er Sportklub die Mcislecschcist vvn Mitteldeutschland gegen .Halle. Stuttgart. Heute nachmittag fgnb auf dem hiesigen Pragsriedhoi« die Beisetzung des Reichsgerichts- Präsidenten D r. Gntbrod statt, der als Vertreter des Königs Kammerherr Freiherr v. Neurath beiwohnte. Ferner waren anwesend: .Ministerpräsident Tr. v. Breitling, Minister des Innern v. Piichek. als Vertreter des Rcichsgericksts Senats- Präsident Dr. Frcieslcbcn, ObcrreichSanwalt Dr. Olsbciuscn, Reichsgcrichtsrat Lödel nnd Geheimer Iustizrat Ensthropel, zahl reiche württembcrgische Instizlicamle und Rechtsanwälte, und Vertreter der Universität Tübingen. Stadtdckan Keescr hielt am Grabe die Trauerrede. Zahlreiche Kranzspenden wurden nicder- gelcgt. Bremen. Die Dreher »nd Hobler der Schisssbau- Werst Aktiengesellschaft „Wese r", etwa 90 an der Fahl, hatten die Arbeit für Sonnabend gekündigt. Die Direktion war, wie eS heißt, geneigt, den erhöhten Lohnforderungen ziemlich weit entgcgcnznkommen: es wurde aber seitens der Arbeiter ein Minimallohn verlangst nnd noch einige andere Forderungen ge stellt, deren Bewilligung der völligen Aushebung der Akkord arbeit glcichgekoinmcn sein würde. Hieraus konnte die Direk tion sich nicht cinlassen. Da infolgedessen die Verhandlungen mit den Arbeitern ergebnislos verliefen und die Einstellung der Arbeit durch die Dreher und Hobler die Durchführung der übrigen Arbeiten .auf der Werft unmöglich machten, erfolgte gestern die Kündigung sämtlicher 3000 Arbeiter. Nordcnbam. Die g c s a m t e n A n l a g e n der Deut schen Tampffischcrci-Gcselljchast „Nordsee" stehen in Flammen. Die Dampfer und das Segelschiff „Union" konnten rechtzeitig ans dem Hafen geholt werden und find gerettet. Menschen find nicht verunglückt. Der Brand ist heute morgen 7 Mir entstanden. Sämtliche aus leichtem Material errichtete Gebäude sind in Flammen ausgegangen: nur die Pier-anlagen konnten durch das rechtzeitige Eintreffen der Feuerwehr und eines von Bremerhaven zur Hilfe geeilten SpritzendampfcrS gerettet werden
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