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zum Besten des ORCHESTER-PENSIONS-FONDS im Saale des Gewandhauses zu Leipzig Montag, den 23. Februar 1880. Erster Theil. Symphonie ,,Hakon Jarl“ von Carl Reinecke. I. Allegro Hakon Jarl,. II. Andante Thora). III. Intermezzo (In Odins Hain . IV. Finale Olafs Sieg Recitativ und Arie aus „Jessonda“ von Louis Spohr, gesungen von Fräulein Schreiber. Recitativ. Als in mitternächt’ger Stunde von der Heimath ich geschieden, stand ich weinend auf dem Schiff, und die Wellen und die Winde nahmen meine Grüsse mit. Als darauf im Morgengold einmal noch die Küste glänzte, wie zog’s mich zu ihm zurück! Doch fern und ferner versank das Gestad’; die Wellen sangen, die Stürme brausten: nie siehst du ihn mehr! Und ich schwebt’ auf hoher See, in der Brust das tiefste Weh. Arie. Die ihr Fühlende betrübet, Kennet ihr die stumme Pein, Von dem Freunde treu geliebet, Doch von ihm getrennet sein ? Durch des Himmels weite Räume Meine Liebe sehnend ging, Nieder thauten Wehmuthsträume, Wenn der Schlummer mich umfing. Jahre kamen und vergingen, Stiller, heil’ger ich empfand, Und das Herz erhob die Schwingen Zu des Friedens goldnem Land. Bald bin ich ein Geist geworden, Reiner Aether mich umwallt, Und in himmlischen Accorden Segen auf mich niederschallt. Improvisata über ein Motiv aus Schumann’s „Manfred“ von Carl Reinecke, vorgetragen von Fräulein Anna und Bertha Mehlig.