Zwei Balladen von Carl Löwe, gesungen von Herrn Gura. 7 o Vor seinem Heergefolge ritt Der kühne Held Harald. Sie zogen in des Mondes Schein Durch einen wilden Wald. a Harald. Nur er, der Beste, blieb zurück. Der kühne Held Harald. Er ist vom Wirbel bis zur Sohl In harten Stahl geschnallt. Sie tragen manch’ erkämpfte Fahn, Die hoch im Winde wallt, Sie singen manches Siegeslied. Das durch die Berge hallt. Al! seine Krieger sind entrückt, Da liegen Schwert und Schild, Die Rosse, ledig ihrer Herrn. Sie gehn im Walde wild. Was rauschet, lauschet im Gebüsch? Was wiegt sich auf dem Baum? Was senket aus den Wolken sich Und taucht aus Stromes Schaum? In grosser Trauer ritt von dann Der stolze Held Harald. Er ritt allein im Mondenschein Wohl durch den weiten Wald. Was wirft mit Blumen um und um? Was singt so wonniglich ? Was tanzet durch der Krieger Reih'n? Schwingt auf die Rosse sich? A om Felsen rauscht es frisch und klar, Er springt vom Rosse schnell, Er schnallt vom Haupte sich den Helm Und trinkt vom kühlen Quell. Was kost so sanft und küsst so süss ? Und hält so lind umfasst ? Und nimmt das Schwert, und zieht vom Ross, Und lässt nicht Ruh noch Rast? Doch wie er kaum den Durst gestillt, Versagt ihm Arm und Bein; Er muss sich setzen auf den Fels. Er nickt und schlummert ein. Es ist der Elfen leichte Schaar; Hier hilft kein Widerstand. Schon sind die Krieger all’ dahin. Sind all’ im Feenland. Er schlummert auf demselben Stein Schon manche hundert Jahr", Das Haupt gesenket auf die Brust, Mit grauem Bart und Haar. Wann Blitze zucken, Donner rollt. Wann Sturm erbraust im Wald. Dann greift er träumend nach dem Schwert. Der alte Held Harald. L. Uhland.