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Vrvsüen LS81. »nstagl 38000 S^uipl. Hllr dir »ttlck-ad« einacsantler vl„ rulcrchlc w»ü,l sich die Sicdaciio» nicht verdludltch. Inlcraien-Anuaiiuic auswärt»: H-alentXtu u. Vogler in Ham durq. ri-UIii, Wtrtt.Le^jig, - I°>. «u». Wien. Mitu- Hreoiau. gunikfur» a. »Moll« irr vcrlin. 0ci»»il .haiudura, grankturt a.u >i,c!i. — iravdeSr 8». »»Frankfurt >r,!A. - Burcnuxd. „In»ali»«n. dank". -II»ra«,I.o litte, IiaUler ch ta. tu Paris. Kuckott INosss, vrssüsil, r lilt üllo Itiosisou uuck au^tvUrtijjüll /oitunMü unck h'Letr- iä /vit8c>,rilion ? . 4, I » OtipffniilproiLv, Iivi ^Vioilnrstolun^on liastatt. Kataloge, ^ >> livsIonansotiiüM, OüvrtoilLunatmiv «rte. xratis. N Partö. Kämmer. Lengle (Bonapar- sabgeirhnt. ' Tageölatt für U-kttk. Unterhaltung, Geschiistsverkehr. Sörsenbtriiht, Fremdentilte eeel »uk Nalr, Nteln, ttla» »te. S7VS L seüreivsr U «»olt>r«r n»Ä Svkrtttvninalvr VM8NKX 1.o»is6ll8tras8v 09. suvkekst ckor lLoni^kin iiclco» trasss. 3olicko ItvtliomiNL. vtlligo t'roi8v. Üolrmulorel unä Zmoltir««»»; N. n. ordln. viIan?it» I< U uuf von HlNdel». I NUrou, I-on^tor, z'i»»>.I,ri6eu vt,- T«. Sndrrnv«. it»i«r»t« »erden NarienUr»»« >» di» «»d». » Udr -n»«»»»m«n. Sonntag» dt» Mittag» »NÜdr. I» NeuslaN nur »n t2-ch«tt,i.irin «r. Nio.lcrgLii« üii.^orsÄLchui.chltchr. — Der Nanrn e! irr cintvaiiigku Priri^ejir lailei i , r^i' ^ing^aadr drc rjciic --- P'cr. Eine Caranlir i. r dar tägige >rr .1 neu te. . . >n. wl.!> lucht iirg.cte . Aukwänigr Ä dä.i uns nni>c!änni>»,t'.r..-en --- Pro» c» inieuie:. '..... ... »eg Pranumeennda-.^nNinng > . Borim-rlcii odr- tsäci di ' Acht Lüden ks !> > > .- icr.l'.c ne ! ?.- .'>. oder nn.dcüi nl ' " '--e c"- .. üe äi P Lt «r «» 1 «I « »» ^ » I l« « :» « « >. Llittrvoclr, clvu 23. I'osti'. 1ff8l Xaet,,,!. I dl.» l-ssi-- . Valli8tltitmlii Iiv Vur-tc-IInii^. sj ües Fräulein t>i«»>» I, j «> ti i» »> i ^: I.oilNto i<>. ' N ^bvnäs ?'/> t,'I>r: 0. von ^«»i« >e-I,i: ^ ^ Ovsa»8Ni>088l! in 5» liilätü ii v»i> §a<'„l<a..t'. »n-l ^ »l. H3IÜIÜ. tisl) ^eNeinate Ue Üntcr^uctiän^ vcr Än-^wUcn einer Waksenllcierünü und der Sendung einctz Waggons go.ooo Griechenland versprocheiien Ge- Broglin lnterpelltrt nächsten Donnerstag im Senat > Folge einctz Kammerdeschlussco, welcher tic ^ciwaUimg cu... " ^ ^ " «Irineg gelegendeit detrcsstz der — - , . wevre. Die Untersuchung wurde mit :io» gegen Ui9 Stimmen mit Patrone» »ach Havre. Parts. Wie verlautet vcmiiiionirte Armeekorps dem HorpSlomii'antaiileii und >.i i-i driii Kriegs minister unterslelit. der KrlegSininislec in^ Nr. Witterung vom 22 ffedruar: Daromeicr nea Vikar e.öiold, eualiiirate U».,?ibd».«».1 > 7.0 Mtu., irtt »ell.r» I MM. getanen. Tdcnnowciogr. n. Sicaum.: s ä W., ntcdr. Dem». I 0 it.. döchilc Temp. 4>i, " SS. Sud-Osi-Wind. rirdcckl. ! Aussichten für den 23. Februar: Wenig Aeudcning. ,, . . ^! beita'ü mit seinem Sturze. Aiit vollem Rechte rügten die nicht- >esjclben : „der Mmiterprasivent sieht sich. republikanischen Deputirten die „mysteriöse Nebenregierung" Gam- P allerdings geeignet, Itlßverstandmge > g^ta's, dessen Dictate in ungebührlichster Weise in die Geschicke des ruß der Nath Nommel aus dem-Handels- o^dcs cmgreifen. Gambetta suchte sich nach Kräften gegen diese Anklage zu rechtfertigen und brachte allerhand blühende Phrasen vor: „Frankreich wird zu unterscheiden wissen zwischen denen die cs irrcführen wollen und denen, die das Vaterland lieben bis zum Tode," so schloß er seine zornige Ncde. Alle Welt weiß aber, das; nicht er zu den letzteren gehört; er liebt Frankreich nur seiner Rcich- thümer wegen. Natürlich erklärten die Mamelucken von Republi kanern, die im Parlamente die Mehrheit bilden, ihr Vertrauen zu Gambetta. Diese Herren sind eben solidarisch an der Ausbeutung des Landes bclhciligt und daher gmirt sie der sträfliche Abenteurer- Ehrgeiz ihres Meisters blutwenig. L'ciamworuichcr Ncdscleur iür Politisches vr. UmU Btcrch in TrcZL'.n Auf die bevorstehenden Hochzeitsseierlichkeiten am Kaiserhose zu Berlin wirst die Ministerkrisis einen recht störenden Schatten. Man darf cS dem greisen Kaiser Wilhelm glauben, daß ihm dieser Zwischenfall gerade jetzt äußerst ungelegen kommt. Allem Anscheine nach wird Graf Eulenburg nicht mit unter den Ministern sein, die am Hochzeitstage der Prinzessin Augusta Viktoria den hergebrachten Fackeltanz ausführen. Die Bemühungen, ihn im Amte zu halten, dauern freilich fort. Ja sogar das neueste Verhalten des Fürsten Bismarck erscheint daraus berechnet, den üblen Eindruck der Sonn- abendscenc im Herrenhause nach Kräften zu verwischen. In seinem gemächlichsten und wohlwollendsten Tone, zu dem er sich entschließen kann, hat Fürst Bismarck eine vermittelnde Erläuterung gegeben. Er schiebt die Schuld aus ein Mißvcrständniß seines eigenthümliche Satzbau desselben: verhindert, zu verhindern" i" zu erzeugen. Sodann muß Ministerium einen Mißgriff begangen haben. Er hätte seinen Bis- marckbries nicht vorlescn sollen; dieser sei nur eine persönliche In struktion gewesen. Nun hat allerdings Rath Nomniet dem Grafen Eulenburg nicht den BiSmarckbrics verheimlicht, sondern vorgelegt, ehe dieser sprach. Nachdem Eulenburg zu seinem höchsten Erstaunen das Schriftstück durchmustert hatte, flüsterte er Ronimcl'n zu: „Erst spreche ich, dann können Sie das Schreiben verlesen". Dieser that es denn auch und machte sich so zum Cündenbock. Ganz uner wartet aber ist dein Grafen Eulenburg der Bismarck'sche Wider spruch nicht gekommen. Vorher hatte über den fraglichen Streit punkt eine Gesainmt-Ministersitzung statlgefunden, worin ü sich für die Selbstverwaltung, 4 für die Aufsicht durch Landräthe auü- sprachen. Bismarck wurde überstimmt, versuchte durch einen Unter händler, Geh. Rath Tredemann, dem Grasen Eulenburg zum Auf geben seines Standpunktes zu veranlassen. Eutcnburg weigerte sich dessen und nun kam der Rummel, den Rommel anrichtete. Fürst Bismarck meint nun, die Sache sei gar nicht so schlimm, er stehe ja im Prinzip auf demselben Standpunkte, wie Eulenburg, er verlange gar nicht dessen Ausscheiden aus dem Ministerium; bestehe derselbe trotzdem darauf, so habe er keinen Grund, ihn zu halten. Zur Belhäligung dieser Uebcreinstimmung stimmte denn auch Bismarck am Montage schließlich für die Selbstverwaltung, gegen die er am Sonnabende so schwere Bedenken schriftlich geäußert hatte. Als dann Gras Brühl eine Meinungsverschiedenheit zwischen Bismarck und Eulenburg tonstatirte, bestritt ihm Bismarck das Recht, „eine Behauptung aufrechtzuerhaltcn, nachdem er sie in Abrede gestellt habe". Wenn auch andere Menschen als Graf Brühl die That- sachen niit den Worten nicht in Einklang stehend finden können, so liegt das offenbar einzig an ihrem schwerfälligen Geiste. Wir selbst hüten uns sorglich, den Alühl'schen Fehler zu begehen. Die sachliche Debatte hatte noch ein pikantes Nachspiel. Bis marck protestwte erregt dagegen, daß er sich überhcbe, „Botschaften" zu erlassen, was bekanntlich das Privilegium des Kaisers ist. Llcse Berdachtigung von Eingriffen in die allerhöchste Sphäre pralle aber an dem Kaiser ab, der keinen treueren, und auch keinen uiUerthanige.cn Diener habe als ihn. Bismaick rühmte sich noch ganz besonders seiner kurbrandenburgischen Basallentreue. Daran ist tzewiß nicht im Entferntesten zu zweifeln. Bismarck gehört nicht zu senen AvelSgeschlechiern, die eigentlich etwas herabsehen aus das jetzige Karscrhaus, weil die Hohenzollern erst in die Marl Branden burg gekommen sind, als ihre Sippen -angst darin hausten. Plan kenne denHochmuth gewisser Quitzow'S, Rochow's, Jtz-irplitzeu.s.w. Aber daß Bismarck seine unbedingteVasallentrcue gegen den Lehns herrn ausdrücklich und öffentlich dctheuern muß, rst gewiß charak teristisch. Den Namen deS Grafen Brühl aus dem vorigen Jahrhundert können wir Sachsen nur mit Unwillen aussprechen Seinen Nachfolgern wird man billigerweise nicht au« den Schandthaten des bekanntesten der Brühle einen Vorwurf machen können. Aber wenn das jetzige Herrenhaus» Mitglied Graf Brühl von seinem Vorfahren rühmt, daß er „seinem Fürsten in Treue gedient," so straft das allbekannte geschichtliche Thalsachen Lugen. Der damalige Graf Brühl wußte sich bei seinem Herrn, dein Kurfürsten von Sachsen und König von Polen so einzuschm«- cheln, daß er unentbehrlich wurde; er verstand die Kunst durch rück sichtsloses Eröffnen der Geldquellen d. h. durch unerhörtes Schinden der Unterlhanen die Nüttel zu kostspieligster Hofhaltung und Ver schwendungen aller Art zu beschaffen; er machte sich zum Allein herrscher und drückte die anderen Minister zu bloßen „Eommis" herab; er übte die willkürlichste Cabinetsregicrung und Eabincts- sustiz aus, erhöhte die Staatsschuld Sachsens von 20 auf 100 Mill. Thlr. und dabei bereicherte er sich selbst aufs Schamloseste. Obgleich das Land Sachsen nach dem 7jährigen Kriege aus tausend Wunden blutete, stellte er zunächst auf Staatskosten seine zerstörten Schlösser her und trieb einen fabelhaften Lurus auf Kosten desLandeS. In seinem Haushalte hielt er Kammerherren, Pagen und 200 Bediente, seine Tafel war täglich mit 30, bei großen Gastmahlen mit lOO Schüsseln besetzt, sein Hausstand überstrahlte den Hof. Die Summen dazu hatte er dem Lande gestohlen. Nach dem Tode des Kurfürsten nahm rr seine Entlassung ; ein Glück für ihn war's, daß er drei Wochen später starb. Die Untersuchung ergab, daß er, ursprünglich wenig begütert, bei seinem Tode I '.z, Mill Thlr. Vermögen htnterließ, aber mehr als5>/g Mill. Thlr. veruntreut hatte. Dieser größte Dieb Sachsens diente also seinem Herrn wahrlich nicht getreu. Durch mehrere Depeschen im englischen Blaubuche ist enthüllt worden, daß im Auaust v. I. der französische Kriegsminister Fan« den Griechen 30,000 Gewehre zu dem Feldzuge gegen die Türken verkaufen, außerdem den General Toinassin und eine Anzahl Jn- strultionSossiziere nach Griechenland schicken wollte. Diese tzisher sorgfältig von der jetzigen französischen Regierung verheimlichten Thatsachcn haben natürlich das größte Erstaunen wachgerufcn. In der Pariser Deputirtenkammer kam cs zu einer Interpellation des wegen. Man entsinne sich. daß es auch im August v. I. war, als Gambetta seine kriegsdrohmde Rede zu Eherbourg hielt. Es ist nun durch die öffentliche Besprechung in der Kammer Vargcthan worden, daß der Kriegsminister Farre, die Creatur Gambetta's, ohne Wissen der Regierung im Aufträge Gambetta's diese kriegerischen Vorbe reitungen in'ü Werk gesetzt hat. Als der damalige Minister des Acußeren, Freycinet, von diesen Unbesonnenheiten und Willtürlich- keiten des Kriegsministers Farre Kenntniß erhalten hatte, machte er diese Waffenscndung und den Transport des französischen Kriegs materials nach Griechenland zwar nach Kräften rückgängig, aber er büßte bekanntlich dieses Durchkreuzen der Abenteurerpläne Gam- «eueNe Telenramme vcr „Dresdner RaLr." v. 22. Febr. Berlin. A b g e o r d n e t en b ci u ö. In Erwartuna des Na-1'spiclö, wclcbcö vier die Atiairc Biömarck-Euienburg finden sollte, waren die Trivimen dicbt belekt. Unten Im Scale wurde vor Beginn der Sitzung die Angclegcnvcit lebba't beiprocbcti. DaS Departement tco Innern war am ReglcriivgStlickre natnr- licv nur turcb einen .Kommissar vertreten. Außerdem batten tick) ein.-eninden: Bicckainlcr Gras Stolberg. die Minister.Kanicke, Puttkainer und Bitter. Zur Beratbung stand das Iustänblgkcitö- geietz. wie cS auö dem Herienbauic bcräbcrgcfommcn. EeUe- Brücl beantragten W!cdcrl'ersiel>ung dcö diesseitigen Besci'lusleo, wonach nur Bürgermeister und deren Stellvertreter der Bcstä- tigung der Regierung bedürfen sollen ltz 7>. Reg.-Kommissar v. Brauchstich: Durch die Annatzme dieser Bestimmung, gegen die sich Regierung und Herrcnbaus wiederbolt entschieden erklärt haben, lalle das ganze Gesetz, wodurch Verwirrung ln die Verwaltung kommen würde. Hänel: Regierung und Herrenbaus hätten sich durch trübere Beschlüsse für diesen An trag präjudlcirt. ES herrsche allgemeine Unsicherheit !» sach licher und persönlicher Hinsicht. «Widerspruch.) Ja, warum leben wir denn den Minister deS Innern nicht s (Hört, hört!) Ohne daS Zusländlgkcltögcsetz könne das Organisatlontzgesetz nicht tn Kratt treten; aber die Erklärung detz Rcichtzlanzlcrd tel so von stelndseligem Geist gegen die ganze Grundlage der Reorganisation der Selbstverwaltung durchdrungen, daß er lieber Halt machen wolle. Die Zwangs lage. in der sich die Regierung befindet, se« zu benützen; eine Schwäche des Abgeordnetenhauses würde der Kanzler gewiß zu seinen Zwecken auönützen. Rlckert: Wir sind tn tieier Rcaction begriffen. DaS Vaud will Ruhe und bock, sieben wir vor großen Zerwürfnissen, vor Umgestaltungen, die daö Land rövlllch treffen. Rcg.-Eonimlssar v. Brauchltsch (durch Zwtschcnruse wiederbolt unterbrochen): Sr spreche tm Namen seines Chris, cetz Ministers detz Innern. Man werde die Gründe zu würdigen wissen, die den e ben fernbalten.VorllegenbeFragedabemltderAnwesenbelt deSMIiiillcrS nichts ,u tbun. Die Rcaction würde, wenn bestehend, durch den Antrag Celle nicht autgebalteo. wodl aber «ühre derselbe zur Desorganisation. Windtborst: Heber die neuen Vorgänge kaffe sich mangels offizieller Mitthelluna noch nicht urtbetien. Wobt aber let eS nSwig. die Organisation beö MtntfiertumS kennen zu lernen; man müsse wissen, wer eigentlich Minister sei. Wenn man aut Aushebung der Matgesetze reagire. sei er vcl der Reaktion. Für den Antrag Celle; da-Herrenhaus stimme zu. wenn kleReglerung zustimme. Antrag Celle wird mit >75 gegen 149 St. angenommen. iRisse: Bravo! Obo!) Dagegen stimm ten die beiden konservativen Fraktionen, sowie ftalk und Gneist. Bet der Abfiimmung über das ganze Gesetz blledcn zunächst die Konservativen ruhig fitzen «Verneinung), ern »ach und nach er beb sich unter dem Jubel der gleichfalls mit Nein stimmenden Fortschrittler Einer nach dem Andern, bis zuletzt die Majorität tür vas Gesetz zusammen war. ES scheint, daß von dem Znslandekommen deS Gesetzes (waS nach dem AuSiall der Htbsttmmmig über Paragraph 7 nicht erreicht ist) die Ent scheidung In der Ministersrage avhängt. Dann wurde rin Tbcll der KretSordnungSnovelle mit einigen Amendements angenommen, die iür den Falt dcö NichtzustanbckommcnS deS Zuständigkeit»- gesehcS Vorsorge treffen. Um die Tragweite der noch ferner ge stellten Anträge zu prissen, vertagte sich daS HauS schließlich aui morgen. - DaS Herrenhaus erledigte Rechnungösachen. Die vtelverhandclte Zusammenlegung von ObcrbonSdors mit 2an- genberg wurde angenommen. DaS Zuständtgkeitvgesetz.wie ev auö tem Abgeordnrtenhausc herübergekommen, ging an eineKoinmiislon. Die Minister v. N ostI b - Wa I l w i tz. v. Lutz und v. Mitt nacht haben gtstcrn von 5 bl» nach 8 Uhr mit BiSmarck über die BunbcörathSvcrbanblungen konkerlrt. — Der Kongreß deuticher Landwtrthe trat heute zusammen. Inden Vorstand wurde u. A. U,-. Frege (Altnaunbors bei Leipzig) gewählt. In vergangener Nacht wurde aut den Dachpappemabrikanten Bleitz ein Mordversuch gemacht. Drei vermummte Männer lauerten ihn tn der Hausflur aut und verwunleten ib» mit Re volverschüffen. Wahrscheinlich liegt ein Racheakt vor. - Einer ueuetic» Phase zufolge wird Kultusminister Puttkamer Minister des Innern und Goftler Kuttuömlnlstrr. tünchen. Der Landtag nahm daS Einkommensteuer- an. ,41 e n. Der HandelSmintster überreichte den Gesetzentwurf Vrtr. die BetrtebSüdrrnabme brr EUIavethbabn. Dublin Am Sonntag wird ein Htrtengesetz des diesigen SrzvischoiS in den Kirchen verlesen, welche» tte Allianz ParnelS «nlt Rocheiort brandmarkt, ginb dir. die mit den erklärten Klr« chenteinde» eine Allianz elngtngrn. olS unwürdig de» Vertrauens de« katholischen ärkands dezetchntt. «»»ttner «Srs». Antang» überwog RealiiatlonSbedürk- Mittwoch, 23. Fcln'mw. nitz, bald hcrrichle aber wieder icssc Tendenz, d e viS zum Schluß aui-hiclt. Angeregte Stimmung bewndclo iür lcllculc Wcrtbe. Credit 4 M. besser, Frainoien I. Lombarden 1' - M. schlechter. Bahne» bebauptet, still, östcrrcich. anfangs ick näckcl. Prioritäten sehr fest. Deulsche Fonts ruhig, feil, iür ircmdc ansanaö RcaliiatlonSbedüriniß, später gleichfalls fest. Ungar. Goltrcnte etwas schwächer. Banke» ohne Leben, aber gut be haupt«. Dresdner ca. u/2 Prec. höher. Bergwerke gcschällöldS. Industrien zum Theil abermals höher. Lokales imd Sächsisches. - Hanptmann v. Wulne» im hclenzclicrn'ick cu Fünlicr- regiment Nr. 40 erhielt daS Ritterkreuz I. aUastc, Prcmierlicn tcnaiit Heise in demselben Regiment das Ritterkreuz Ki-Ge des k. säckss. AlbrechtSordcnS. , - Der Vrivatgelehtte Julius PI atz mann in Leipzig er hielt das Rtttcrlrcu; i. Kl. dev AlbrcchldrrdcnS. — Herr Stadlrath Tenchcr verabschiedete sich am Sonnabend bei den Beamten der ihm blöder Nett über n Fai ren» unterstellt gewesenen stadlräthlichc» Rcnrrls «Ltad!sicuc»aml, O.uarlicramt. Militäraiigeleaenhcllen, und empfing dabei viele Zc-chc» aufrichtiger Verehrung. Die bclr. Bcanttcn überreichte» ihm am Sonntag Morgen durch eine Dermalst'» eine werlhvellc Stutzuhr in Meißner Porzellangchäuic !m Rvcrcosstl. — Die hiesigen Cenucsscii Heiiäel von Donncrömarck ver ehren dem Prinzen Wilhelm vrn Preußen und der Prinicisfi, von Auguficiiburg einen vr» Ihnen selbst ani Goldgrund gemal ten Paravent iWintschirm) alö H o ch; e i t S g e > cki c n k. Der selbe stellt In seinen vier Feldern Symbole der vier Jahreszeiten dar. Der Frühling ist durch Kirsch- unk Mantelblüthcn. der Sommer durch Schilf und Latröbiumen, der Herbst durch eine Laube wilde» Weins, rer Winlcr durch einen schneebedeckten Tcmnenzwcig mit Zahlen charaktcrifirt. Diese lehr feine Malerei zog gestern im Schaufenster vrn Schütz im Kaulhawc, wo sic ausgestellt war, viele 'Augen aui sich. — In Stuttgart ist eine Adresse an das englische Volk zu Gunsten der Bocr n im T ra n öv aa i i an k entworicn und im ganzen dcnlichcn Reiche bchuis Sammlung non Unterschritten verbreitet warten; sic ward in der jedenfalls nicht ungcrechl- iertigten Varauoictzung allgemeinster Thellnahmc ins Leb.» ge ritten und lall demnächst in den öffentlichen Blättern Englands publicirt werden. Die Adresse gipfelt in dem Satze, daß die Ebre der englischen Nation erfordere, daß sic ahne wcttcrcS Blut vergießen durch Anerkennung der Selbstständigkeit der Trankraal- RcpubUk daS seil 4«) Jahren begangene Unrecht Irciwtllig sühne und In Freundschaft lebe mit dem ehrenhaften tapferen Volke, das sich erprobt hat als Vorposten der Gesittung gegenüber dem ungesitteten tesporcnrcichc» Eemrastnrika i Die Adresse liegt von heute ab auch i» unserer Erpcdttian zur Unterschritt auö. — Unter Bezugnahme auf eine vrn uns kürzlich gebrachte Notiz über die Einführung der neuen Orthographie tn den Schulen hören wir. daß sich das Ministerium des Knttuö und öffentlichen Unterrichts die Bestimmung des Zeitpunktes, von welchem ab die schon vorhandenen und sctther im Gebrauch be findlichen Schulbücher mit abweichender Rechtschreibung zu be seitigen sind, »einer Zeit Vorbehalten hat. Dieter Zeitpunkt lieg! sicher nicht i» der nächsten Zukunft. Man wird weitere Ertah- rungcn abzuwarten haben. Allerdings aber soll von Ostern d. I. an daraus geachtet werten, daß nur solche Lehr- und Lesebücher neu Angeführt werden, »reiche die neue Rechtschreibung Anhal te». Diese kommt übrigens, wie wir beiläufig erwähnen, mit Beginn teö neuen Schuljahres auch i» den wcnnarlschen, anhal' tischen und braunschweigische» Sa,ulen In Anwendung. — Endlich wirb denn auch Im alten A n n en - F r i edb oi e an der Joiephinenstraße neues Leben aus den Ruinen blühen, die Geschästlgkctt wiid nicht mehr nur um den K>rck'hoi herum scheu an den Mauern vorbei ziehen, mitten hindurch soll sic einen Weg finden. Um den Verkehr zu erlclchlen», wird quer über den Frledhoi ein Weg angelegt, der von der Annenstraßc auS direkt nach der Poliergasse tührt und allerdings den dortige» Passanten hoch willkommen sein muß. Die Konen der Herstellung und Einfriedigung dcöWegcS sind aus l U-OM. veranschlagt und dem griebhoiauiieher sollen iür daö Oeffncn und Schließen der gried- boisthüren jährlich ül) M. gezahlt werken. Der Ralh hat die nördigcn Gelder erfreulicherweise gcncdmigt und die Stadtver ordneten werden jedenfalls dieser immerhin sehr billigen Vcr- kevröerlAcvtcrung auch zusllmmcn. — In letzter Sitzung deS GewerbeveretnS svrach Herr Dir. Clauß üdrr An ausgestelltes Bettiopha, iabricirt von Herrn Otto Schubert. Schäierilraße II, hier. Am Tage ein kleines, zweisitziges Sopha, läßt cS sich Abendö mit wenige» leichten Handgriffen in ein beauemeS Bell «resp. Bettstelle mit Matratze» umwandeln. Auch daö Keilkissen läßt sich ie nach Wunsch und Geickmack höber ober tiefer stellen, desgleichen die ScilenthAlc deS SopbaS. Der Preis stellt sich je nach der Ausstattung aui 90—150 Mk. Herr Chemiker I)r. Geißler sprach über „Daö Gppien der Wein e". Man gypst Wein, aber auch Most. Daö Gypsen dcö Weins ist sehr alt; man bezweckt damit rasche Klärung des Weines. Wein wird mit gebranntem, Most meist mit ungebranntem GvpS gcgypst. Der GUpö nimmt raicl, Wasser au» und reißt babet. indem er sich »icderlchlägt, viele Schlcimtbelle mit zu Boden. Er erzeugt jedoch durch seine Ver bindung mit dem Weinstein ichwAAiaurcs Kali, welches letztere In größeren Quantitäten allerdings nack'lheiilgc Wirklingen er zielen kann, wenn cö auch nickst gerade ein Gilt ist. Für Kranke sind in Folge dessen gcgvpste Weine nickst zu cmp'chlcn. I» warmen Ländern iSütircmkrcich. Spanien. Italien», wo cS an guten Kellereien inangelt, ist cS unumgänglich, den Wein zu gypsen, da er sonst Umschlägen und sauer werden würbe. «Beifall». Einen höchst vorzüglichen, mit wiederholtem Bestall auigeiwm- mcnen Vortrag vielt Herr Oberlevrcr 1)r. Weidenback, über das ln unserem Blatte seiner Zeit sckion sehr ausführlich besprochene PassionSsplel In Oberammergau. — Dem zu Annaberg bestehenden Verein für Fohlen- auizucht im sächsischen Erzgebirge ist vom kgl. Ministerium deS Innern Erlaubnis, zu einer Vcrlooiung von Fohlcnituten und Stutioblen unv zum Vertrieb der Loose im ganzen König reich für dieses Jabr ertbeilt worden. ^ — Das Verschenken von gesundheitöscha blicheu NabruiigS - oder Gcnußinitteln an einen Andern mit dem Bewußtsein, daß der geschenkte Gegenstand die Gesundheit dev Genießenden zu schäbige» geeignet sei. ist nach rcichögerich! lichein Erkenntnis auf Grund des NadrungSmittAgAekcö nfi! Geiängniß und event. Ehrverlust zu bestrafen. Zu Eb«n des Geburtstages von George Washington batte gestern daö hiesige nordamertkanische Konsulat geflaggt. - Gestern trüb ist gegenüber von llebigau der Leichnam eine» jungen MauneS aus dein Wasser gezogen worden. Dcr- iclbe soll Schreiber gewesen sein.