Ouvertüre zum „Sommernachtstraum“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Lieder mit Pianoforte, gesungen von Frau Reicher-Kindermann. a Liebeswundei' von Anton Rubinstein. Wozu soll ich lauschen Nachtigallensang ? Tönt mir doch weit süsser deiner Stimme Klang. Ob die Sterne leuchten, ob Nacht sie verhüllt, Deines Auges Sternen Himmelslicht entquillt. Der Frühling mit neuen Blumen die Erde griisst, Doch dir in dem Herzen die schönste Blume spriesst. Jenes süsse Singen, der Stern, nimmer trübe, Deines Herzens Blume sind Wunder der Liebe! Victor Hugo. b) Jugend glück von Franz Liszt. O süsser Zauber im Jugendmuth, Du goldner Becher voll Lebensgluth, Kein Schmuck so köstlich, so zauberreich, Kein Glück auf Erden, das deinem gleich’! Wo Jugend und Freude im Herzensverein, Soll glückliche Liebe die Königin sein. Die Blüthen lockt alle der Lenz hervor, Die Lerche steigt jubelnd zum Licht empor. O Sonne der Liebe im Frühlingsschein, Mich lass deine Blume, die Lerche sein. c) Herbststurm von Edvard Grieg. R. Pohl. Im Sommer wie war da so grün der Wald, Als Zwitschern von jedem Zweig er schallt’. Da blies der Sturm sein gewaltiges Lied, Und Zittern und Bangen den Wald durchzieht! Zum zweiten Mal blies er mit neuer Wuth, Da bleichte des Waldes grüne Gluth. Beim dritten Mal sank ein jedes Laub, Es flattern die Blätter in den Staub. Eine Herbstnacht hat Alles zerstört, Dir nun o Winter, die Welt gehört. Alles ist öd’, vor Kälte schauernd Stehen die Buchen, einsam trauernd. Sonne, wo blieb dein feurig Loh’n? Stiess dich der Sturmwind vom goldnen Thron ? Bleicher nun werden Rösleins Wangen, Lenz ist vergangen! Die Armen nur freut des Sturm s Gesaus, Sie sammeln sich Brennholz für’s enge Haus. Doch ist auch der Winter hart genug, Er heilet die Wunde, die selbst er schlug, Er hüllt in den Mantel weiss und weich Wohl jede Wunde in seinem Reich. Wie strenge der Winter drohen uns mag, Einst leuchtet uns wieder ein Früh lingstag. Das weiss jed’ Keimlein, im Grund ver steckt, Was todt war, dereinst wird es auferweckt. Das weiss jed’ Sämlein, verweht vom Wind, Dereinst ruft die Sonne: wach auf ge schwind ! Wie hart der Winter auch drohen uns mag, Einst leuchtet auf s Neu’ ein Frühlingstag. O Lust, wenn einst ich keimen seh’ Die erste Blume im letzten Schnee. C. Richardt, übersetzt von F. von Holstein.