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««NN «ric N P viel Höchen. Landrattzämter, Büraenneisterrien usw. Dir» ist schon de»hald notwendig, weil di« Führer der Wagen ja sonst, des »»ertaubten Teinpos wegen, wohl bald in Konflikt mit der Polizei gelange» würden. Ein« derartige Probefahrt wurde erst kürzlich im Harpgebiete mit demjenigen Automobile unier- nnmen, da» der Kaiser wäbrend feine» Aufenthalte» in den «ichtzlande» zu benutze« gedenkt und da» deshalb «ms seine »higkeit, Steigungen und Senkungen im Terrain zu über winden. geprüft werden muhte. — E« versteht sich von selbst, daß Lenkung der kaiserlichen Gefährte nur ganz besonder» tiich- ,e und befähigte Mechaniker ausgesucht werden, und es ist elleicht nicht uninteressant zu hören, das, diese sich bei Antritt ihrer Stellung verpflichten müssen, niemals, bei keiner Gelegen heit. weder inner- »och außerhalb des Dienstes auch nur einen Tropfen Alkohol zu sich zu nehmen. Schon die allergeringste Uebertretung diese» Gebote» ist mit sofortiger Entlassung be- droht. Und da sie sich eine» sehr auskömmlichen Gehalte» er freuen und ihr Dienst auch sonst kein übermäßig strenger ist. kann man sich leicht denken, daN es im Deutschen Reiche nickt viele so fanatische Abstinenzler geben dürste, als des Kaisers Ekausseure. ** Nochmals derTrousseanderBrautdesÄron- Prinzen. Nachdem neuerdings die Nachricht Verbreitung ge- funden hat, die gesamte Ausstattung der Herzogin Cecilie von Mecklenburg, der Verlobten des deutschen Kronprinzen, werde von Pari» bezogen, sei hier nochmals darauf hingewiesen, daß diese Behauptung den Tatsachen nicht entspricht. Es ist aller- ding» richtig, daß Teile des Trousseaus in Frankreich und auch i England bestellt worden sind, doch ist gegenwärtig auck eine ieihe erster Berliner Firmen, darunter ein sehr bekannter Mode- isar, mit der Herstellung von Toiletten und anderen Aus- stattungSgeaenständen für die künftige Kronprinzessin anss eifriast« beschäftigt. I* Ueber d,e Parade de» Freiwilligen Auto mootlkorps vor Altona schreibt man der „Köln, Zta.": Das weite Luruper Feld war schon gegen 7 Uhr früh ziemlich dicht mit Menschen beseht, denen ein gar nnwirschcr Nordvst uni die Ohren pfiff. Bräunlich dehnte sich die endlos gewellte Fläche in de» feuchten Morgenschleiern. nirgends ei» tröstlicher Rnhepiinkt für das Auge in dieser echt norddeutschen Küstcnnielancholie: die düstere Kette der den Horizont säumenden Tannen Bahrenselds von den bläulich-weißen Nebelfäden der kalten Frühe umragen mutete auch eher derb und fröstelnd, denn als freundlicher Natur xnutz an. Sonst vorläufig wenig Farbe in dem kam» abgestnften rau-Grün-Braun der Heide, nur hier und da ein blutrotes larkierfähnlein und die auch nicht grade heiteren Faltcnmäntel der umbertrabenden Gendarmerie. Dann rückte die Bahrenfclder Artillerie munter mit Musik heran. Das alles wurde aber gründ lich anders, als um 8 Uhr, ziemlich eng aufgeschlossen, mit Hnpp- Hupp, Geratter und Staub und Beiizindust die Kraftfahrzeuge 27 an der Zahl, mit dem paradierenden Korps ankamc». Feh erwachten die Farben, pulste das Leben! In Gelb. Grün, Rot, Schwa« und Blau drängelten die Autos, manchnial in unentwirr baren Knäueln geballt, unter magazinseucrähnlichen Explosionen der geschäftig arbeitenden Motore durcheinander, und es dauerte geraume Zeit, bis sie alle, wie eine echt militärisch gedrillte Kolonne, in schnurgerader Reihe ausgerichtet dastanden. Uni 9 Uhr erschien Prinz Heinrich auf dem Felde, in der Freiwilligen- unisorm mit den Generalachselstückcn ans dem Mantel, nahm die Meldung des Freiherr» v. Brandenstein entgegen, schritt die Front ab und aad dann das Zeichen zur Parade. Es war ei», von, militärischen Standpunkt höchst ungewohnter, an sich stellenweise vergnüglicher Anblick, als die fauchenden und knatternden Un geheuer in höchstem militärischen Eifer, ihre Sache stramm zu machen, bald in Gruppen zu vieren, bald zu achten, dann zu sechsen, erst im „Schritt" und dann über den gute» „Daucrtrab" hinweg zu imposantem „Galopp" gesteigert, über die schikanösen Wellenlinien des Geländes hinwegsetzten. Manchmal sah cs anS, wie schlingernde Schisse im Wellengang, wenn einmal der Vorder-, dann der Achter-„Steven" hoch und nieder ging. Aber Haltung — ja, Haltung hatten sie doch, kerzenstramm saßen die Freiwilllgen am Steuer — von Ehauffeuren natürlich keine Rede! Und voran sprengte stets Reserveleutnant v. Haspcra jun. in Uniform zu Pferde, schneidig konimandierend und Ordnung haltend. Das konnte gleichwohl nicht verhüten, daß zwei übereifrige Autos gegeneinander „paradierten", so daß dem einen das Vorderrad brach. Und dann war daS seltsame Schauspiel aus; zwei Stunden batte eS fast gewährt. Von Hurras begleitet, formierte» sich die Freiwilligen mit ihren Wagen, soweit sie noch fahrbar waren, in Linie, und hinweg „tanzte die wilde Jagd gen Kiel . . . Bald lag daS braungraue Feld wieder in seiner frühere» Melancholie verwaist da; es hatte sich ein eigenartig-neues Kapitel unserer preußischen Heerestechnik abspielen sehen, halb Militarismus, halb Sport, auf alle Fälle aber interessant und des Nachdenkens wert. ** Martin Luther» Grabesruhe ist, lvas bisher fast unbekannt geblieben ist, nach dem „Reich", bei der Aus besserung der Wittenberger Schloßkirche gestört worden. Bei dieser von Kaiser Wilhelm I. angeordneten gründlichen Neu estaltung der Kirche grub man nach den Leichnamen Melanch- ons und LutherS und fand auch Melanckthons Gebeine. Es erging daraus hin ein Befehl deS alten Kaisers, die Grabes- ruye der Reformatoren nicht zu stören. Um jedoch der alten Sage, Luthers Gebeine seiesi wahrend des Schmalkaldischen Kriege» heimlich ausgegraben und aus einem nahen Felde vcr- graben worden, auf den Grund zu gehen, handelten zwei Männer dem Befehle des Kaiser zuwider. Es war am 14. Februar 1892, einem Sonntag Vormittag, als der damalige Maurer- olier und nachheriae Schloßkirchendiener H. Römhild und der umeister Paul Groth, später Königl. Preußischer Regie- rungSbaumeister in Jerusalem, hinuntergruben bis auf den ganz morsch gewordenen Sara Suchers. Sie fanden dort seine Ge- beine regelrecht gelegt und in noch ziemlich gutem Bestände. Ein schriftlicher Bericht RömhildS liegt bei den Akten der Schloß- psarrei, wenn er nicht inzwischen an die Vorgesetzte Behörde writergegeben worden ist. ** Haeckel als Finanzgenie. Berühmte Künstler auf der Bühne oder im Konzerlsaal werden, wie belangt, gemein hin materiell weit höher bewertet als „simple" Männer des kacheders, die sich zu einem Vorträge in der Oeffentlichkeit ver gehen. Wenigstens war dos bisher der Fall. Unser Zeitalter er Naturwissenschaften wird vielleicht auch nach dieser Richtung in Wandel schaffen. Es ist gerade jetzt, wo Professor Ernst Haeckel in Berlin weilt und zum ersten Male zur Bevölkerung der Reichshauvtstadt spricht, von besonderem Interesse zu hören, welches finanzielle Aeguivalent der berühmte Jenenser Gelehrte erhÄt. Haeckel ist, wie die ..Preuß. Corr." hört, von der Konzert direktion sSachtzj zu der jetzigen sensationellen Berliner „Vor- >e" gewissermaßen engagiert worden und erhält als ägung «ine Summe von lausend Mark für jeden Bor- Haeckel ist nach Berlin gekommen, um als Licht- ider durch Verbreitung seiner Ideen daS Dunkel zu zerstreuen, in dem sich noch weite Kreise deS Volkes befinden — so ver kündete laut ein« gewisse Presse. Nun, für 1000 Mk. pro Abend verlohnt sich da» auch schon. ** In Landshut i. B. hat am 12. April eine Bank einen eingeichriebenen Brief mit 12900 Mark zur Post ge- «eben. Dieser Brief ist in München nicht eingetroffcn. StaatSanwalt und Vostbchörde sind in fieberhafter Tätigkeit. In Landsbut und München haben bereits bei mchreren Beamten unv Bediensteten Haussuchungen stattgefunden, doch ohne ^ Der Wormser Domprovst Malzi, der, wie wir seinerzeit meldeten, von der Strafkammer in Mainz wegen Sittlichkeitsverbrechens, Körperverletzung und Nötigung zu einer Gesamtstrafe von - — verurteilt wurde, befindet f«ch trotz ... 10000 Mark bei Gericht hinterlegt. ** Einen v re Bcrbrei »over. Etz . . mann, die kürzlich vom Kriegsgericht wegen Fahnenflucht und Vergehen zu k bez-w. 4 Jahren Zuchthaus verurteilt " ... Festnahme ver- unter der Kleidung beim Spaziergänge mit auf den Hof "zu nHmen. Mit diesem Stück Else« schlug «r den Posten nieder und brach durch di« tzolzgitter de» Hofes, um zu entflichen. Die Wache hüte ihn aber ein und brachte ihn in die Zelle zurück, wo der Wüterich all« ihm erreichbaren Gegenstände zertrüm merte. sodaß er schließlich in Setten gelegt werden mußte. Die »eh« «ich», «ei*. 8t3Li11cIi kooreniomerte Voi'Iiir!'ei1liiiii8S>i8tLl1 v. Direktor Llbvrt Uvpkou Prof. Dr.öoll.L'oIllor, Die Anstalt, a» der acht staall. gepulste Lehrer wirken, bereitet sin Militärpiüsiingk» und alle Klassen höherer Schulen vor : mit der- elben ist eine Schülerpensivn verbunden, der der Milleiter der Anstalt Pivf. vr, L'ol«»«-« vvikleht. Prospekt zu Diensten. 8 anderer ^rauer-KIeiäung. «osorl Xu»v»t>I»rniIu«^ 1>»uer-XIei>jer, Irsuer-Musen. 1>suer-X0cke, Irsuer-ttüie. -^ciolpk Kenner vresltcn. ^ltmsrUI 12. Alifierordrnttich nereinigt, desinfiziert und von jeden» Geruch be'reit wird die Hant durch Waschungen mit .SLOtzl.' Wr'itnMif« Mkli Ist. ksleli). Stück inkl. Dose SS Ps., pars. SN Pf. in Apotheken und Drogerien. Nachfiillnngen nur 20 bczw 2S Pf. 8 Büchsen cnth. 12 Nachf. Mk. 2.-. pars. Mk. 2,50. Veoei olvortretuos tur vre««Iea: 8tvp!»rm, 8tre86M0Nl» L Llslktz, Wettinerftraftc 42. HMWvMniW- Die nach 8 19 der Satzung alljährlich abzuhalleude Generalversainmlung findet Sttiil» lc» II Rai IW. 11 lldr oillM in I>» e««tvu - IIü»'ttL»»at», am Hauptbahnhof, Bismmckstr. 11. statt. Legitimation erfolgt durch Vorzeigung der Mitgliedskarte. ES steht folgende Tagesordnung zur Beratung: 1. Vortrag des Geschäjlsberichles und des Rechnung--- abschlutscs aus das Jahr 1904. 2. Bericht der Nevisivnskoinnnsswil bczw. Richtiglprechnng der Jahreslkchnung für 1901, I. Neuwahl für die satzungsmäßig ausscheidenden. aber sofort wieder wählbaren Mitglieder bezw. stellvertretende» Mitglieder der Revisionskommission, und zwar: Herr» Geh. Ockonvinierak Häbnel-Knppritz als Vorsitzender der Revisionskommission und Herrn Rittergutsbesitzer Oekonvmieral Reichel - Obcrstralttvalde als stell vertretendes Mitglied der Revisivnskoinmiisio», 4. Neuwahl für den satzungsmäßig ausscheidenden, aber so fort wieder wählbaren Herrn Erbgerichtsbesitzer Bennc- »vitr-Langliennrrsdvrf als Mitglied des Direktoriums. Dresden, den 18. April 1W5. 8 Geh. Ockonomierat II Durch die seit Jahren gesteigerten Unkosten aller Art im Kürschnereibetriebe sehen sich die Mitglieder der Unterzeichneten Innung genötigt, die bisher bestandenen Sätze für Aufbewahrungs-Gegenstände während des Sommers entsprechend zu erhöhen. Die betreffenden Kundenkreise wollen hiervon Notiz nehmen und die neu ausgestellten Sätze als gerechtfertigt anerkennen. Mit vorzüglicher Hochachtung Die Mschtier-Znillntg zu Dresden. Einen größeren Posten bessere in L"en«1e»n, weiß und creme, erberen ?08teii Varäillvll Mermre). bestehend aus angesammelten Reste» von ca. 5—25 Mir. Länge, angeschnittene» Stücken »nd zurückgesetzten vorjährigen Muster», stelle ick jetzt, »in damit zu räumen, zu ganz außergewöhnlich billigen Pieisen zum Ausverkauf. Räumnngs-Verkaus von hocheleganten handgesticktcn Tnll- Ttores. HalbsloreS und Schcibenschleiern. tci'weisc zur Hälste des sonstigen Wertes. NB«We MiW-Wriktiickrlm VU8lLV Id088, nur H-l8,»puNvr XUans« 18, I. skein Laden). Die auf dem Milleschauer Berge befindliche Restauration wird auf die Tauer von 6 Jahren von neuem verpachtet. Scbrittliche Offerten sind bis längstens 1. Mai d. I. an das grästich Ledebursche Forstamt in Milleschau zu lichten, woselbst auch die Pachtbedinglmgen und das Bauprojekt zum Wiederaufbau des abgebrannten Wohn- und Ncslauratioiisgcbäudes eingesehen werden können. Sollten sich Unternehmer finden, welche den Bau aus eigene Rechnung — gegen mehrjährige unentgeltliche Benützung der Restauration — übernehmen wollten, mögen dieselben ihre dies bezügliche Offerte ebenfalls an das obige Forstamt einsenden. 8 LinpLelL-veelrsii, Rokssiäe km ?Lokun§6D, krieZbmäen kür Uriössmtr-UmsoblSsss empfiehlt als billigste UsrugsguoUs kür Saostoriso, Lranicoodüusvr, Laüs- »NStÄltSN U8V. kluvsllvarollkkrui UtzlLltzr, Litwarlct 8-9. KmteckW i« Wmdt bei Dresden, in schöner und gesunder Höhenlage, bereitet für die Untertertla des Gymnasiums, des Realgymnasiums. deS Kadetten- hauleS, der Real- und HandelSschnle vor und gewährleistet eine christliche Erziehung. Die Zöglinge arbeiten stets unter Aussicht und Kontrolle. Minderbegabte Knaben finden Nachhilfe, schwäch liche und kränkliche gesunde Luft und gute Pflege. Prospekte und Referenzen stehen zu Diensten. Direktor ömvrdrullvv» DllnoialquoIIoa bei LelirvU (Oderlimtzii). 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