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II niml aeneöcn «ut- ... zmrr1ions num> rSnumtrando^iiilu«« 5u> mortui otz Poliemialiluna Minen ' ^ pntmu» mmüiche renoinmsn» An- «diitonen -n. Nur Ru«» . ^üum^rivto teure «er» Tageölatt für Mkitik, NnkerMniT KesWsmkch. MOilkm-k, Fremdenligi. Ol« gr««»»V»rdiHtt»»Dt» L»r»»r L«tt »oU»«»»- «t» öin» »L- L»U»dtL»N ä»> MÄRkM nol »u» »otoroo n,»«««»- W»p» »» «»» »NeveUi»«» >e»»k»»»» ver»«»»-kl»»,a. 2» UllecU <U» kv- 2»»ot«n kNortnrl»««» a. Lm- 6n!»r>»,. Lcxort n»oU »Uso kl»»«»» ««»In- mit Ln»I»ock«« m>t»r S»r»i>ti» kiir litU» mit U^!t>»r^,tt. x Ueii'l'l-««. 81i'0li-I'i'6886li. K A kür ktkell», Immpeo, Wolle, 1ork»treo, llol/melil etc. L R un i I»i»n,l»t - t»I»it«>n, A VsvLr L6ö§sr, UMilleilMik. Meilffr. 92. Z UNeI»»r«I L»oI»ai»Itv « 8 » Hv 3 DWekendvn; 3 ist) K « vis-L-vis ckem Xxl. 8odloss. N K Istibrik von lLorlicmnrvn „. H d>tl»I>tnsebon »loroinsmsti^wii bis « L fflWW-i-.LWLx 2U ckvn doedkoinatou ärtikülii. ^ ^ « 2ur LsckvkLikon ollsrirs LvIsotcVrdv, per Stück 4—80 dl. B « MÄÄWvl 1. ei. iio. LDG^ Dl« Ltvl»inißs "M8 Dvtteris cksr Lol. SLeds. I^uckss-I-ottorio Lnäet um S. uoa «. ^„>1 «tLtt. U » - - io ^otliviloo ü '/»«, V», N vLV uoä V» voriÄtlük? bei Aj KvorA ^Lvodi, Aresdeu. Altmarkt 15.1. Z lssr kLstMo» ««ntri»Iv ,I«r^V«t«Itt. l»v> IL»«!«« u. Uvisvrütvlt «vlir LTVvvlLtllvnNvI». 8el»«vt»tvt VS I*t)ls. «in Levvr^vntlivr. Nr. 184. 31. r«!>r,a»-. Lulla-t: 42,000 Lrpl. Wittrrnno«,»«t>»in> für »u« 3. Juli: Nordoftwiud »xu mittlerer Stlxfe. He und trocken. Wärmer. — «emerku-g: LI«,ere Fortdauer de» herrschen» W>ttern»o§zus>andeS wadrschcinlich. «er chcndeu Dresden, 1886. Sonnabend« 3. Juli. Leramwortlicher Redakteur kür Politisches vr. Emil Biere» kn Dresden. Der Reichsposldampser „Oder" ist mit einer reichen Fracht ventichcr Güter nach Ostasien unterwegs. Diese Subvcntions- dampserlinien haben ja übcttiaupt die Aufgabe, neue Absatzmärkte unserer Industrie zu erschlichen. Daß das auch seine Gegenseite hat, wurde neulich an dieser Stelle ausgesührt. Es wurde beson ders darauf hingewiesen, das; die Konkurrenz auf dem Weltmärkte leicht zur Herabdrückung der Arbeitslöhne und Rohmaterialienpreisc daheim führt; man möge über der Gewinnung neuer Absatzmärkte nicht die Bedürfnisse des heimischen Publikums verabsäumen, sondern dessen Kaufkraft durch lohnende Aufträge erhöhen. Indessen ist nicht zu verkennen, das; ohne eine genügend stark entwickelte Export- industrie eine angemessene Ernährung der sich jährlich so stark ver mehrenden einheimischen Bevölkerung unmöglich wäre. Insofern erwirbt sich der Handclsstand ein großes Berdienst, wenn er neue Abnehmer aufzusuchen nicht ermüdet; er exportirt Maaren, an denen die Hersteller mehr oder weniger entsprechenden Gewinn hatten. Ganz anders stellt sich ober das Bild bei dem Kapital- Export, wie er jetzt in Mode zu kommen scheint. Die tonangeben den Gcldmächte der Börse machen diese immer mehr zu einem blohen Institut für Kapital-Export. Man hört jetzt von der An regung einheimischer Unternehmungen, hinsichtlich deren sogar der Gründerzeit sich noch eure gute Seite abgewinnen ließ, fast gar nichts mehr. Allenfalls befaßt sich die Börse noch damit, das eine oder andere der feinsten und besten einheimischen Jabrikunternehmen in eine Aktiengesellschaft umzuwandcln, wobei sich aber nicht seltener eignet, daß das betr. Unternehmen infolge seiner weit größeren Ka pitaliibcrlustnng weit geringere Renten abwirst als Küher. Aber die Hauptsache für die Börsenmächte werben neuerdings die aus wärtigen Gründungen. Das Hauptgeschäft der Börse in den letzten 5 Jahren, die Konversionen, sind so ziemlich beendet; nachdem sich die Konversion der russischen Anleihen zerschlagen hat, kann Alles, was noch von Konversionen im Anzuge wäre, nur eine Nachlese sein. Mit den auswärtigen Gründungen jedoch und den dadurch bewir kten massenhaften Kapitalentziebnngen aus Deutschland steht damit unserer Industrie die schwerste Zeit bevor. So verlegt jetzt das be rühmte Lockcrill'khe Eisenwerk in Scraiug (Belgien) seinen Schwer Punkt nach Nikolajew in Rußland; zunächst sollen 20 Hohöfen dort errichtet werden. Bei der Kapitalbeschaffung sind hervorragend deutsche Finnen betheiligt. Also wir führen große Kapitalbeträge aus. damit die russische Industrie aus Kosten der unseligen immer mehr erstark und die Ausfuhr deutscher Eisenwaaren nach Rußland immer schwieriger wird. Eine Anzahl angesehener Leipziger Firmen tritt zusammen zu einem Konsortium zur Ausbeutung der serbischen Blei- und Silbermincn! Soeben hat aber der Staat Sachsen die Frciberger Gruben angetanst, weil sie sonst zum Erliegen kamen und der Segen vom Mansklder Bergbau schwindet so. daß den Knxinhabern keine Dividenden Zuflüßen. Das bindert aber natür lich nickst, durch Erschließung von Silber- und Blcigrubcn in Ser bien mit Hilfe deutschen Kapitals dem vaterländischen Bergbau schlimme Konkurrenz zu machen. Berliner und Breslauer Bankiers sind im Begriff, sich an der Ansdehnung polnischer Industrie-Unter nehmungen zu bctheiligcn, es sind ferner große Nenanlagen in Süd rußland in Aussicht genommen. So Hilst die Börse in ihrer Vater landslosigkeit, dem einheimischen Gewerbsfleiße durch Kapitalaus fuhr schwere Stunden bereiten. Man wird cs mir der Zeit immer schwerer in Deutschland empfinden, welch'ungeheuerer sozialer und für die Zukunft auch welch' großer politischer Fehler es war, durch Aktiengcsetzc und Baukprivilegicu dem Unpcrsönlichmachen dcS Besitzes allen Vorschub zu leisten. So konnte und mußte es kommen, daß das von der persönlichen Handhabung losgelöste und unbekannten Interessen dienstlich gemachte Kapital zum unmittel baren Konkurrenten der Betriebe, in denen cs erworben wurde, ge macht wird und daß die in den alten Jndustriegrgenden befindlichen Anlagen in neuen Gebieten eine wachsende Schaar jüngerer und in der Wahl ihrer Mittel keineswegs wählerischer Konkurrenten sich erwachsen sehen. Gleichzeitig mit der Verschlechterung der russisch-türkischen Be ziehungen schwirren allerhand Andeutungen über Znsainmenliinftc der Reichskanzler der drei Kaisermächte durch die Prelle. Fürst nirtcn Aktion Rußlands und Frankreichs noch nichts zu bemerken. So lange sic nicht eingetreten ist, braucht man sich durch die Alarm- artikel der russischen Blätter nicht beängstigen zu lassen. Aber das Unheimliche der Lage besteht darin, daß dieser Zusammenschluß jeden Tag eintreten kann. Insofern also die Begegnung des rnssi- ichcn und des deutschen Reichskanzlers dazu führen könnte, derartige Besorgnisse zn zerstreuen, so läge sic im Allgemein-In Kresse. Dem ebenso eitlen als herrsctnüchtigen Kriegsminister Frank reichs. Boulanger, ist es also doch nicht gelungen, den Gouverneur von Paris, General Sauisier. zur Abdankung zu bringen. In diesem General sehen bekanntlich die Franzosen den künftigen Ober- konimandanten in einem Kriege gegen Deutschland, obwohl derselbe von schwächlicher Gesundheit ist und kaum noch ein Pferd besteigen kann. Der Ministerrath Frankreichs verweigerte, zum großen Aerger des Krieasnnnisteis, die Demission Saussiers anzuuehmeii. Bvulanger ist oiio doch »och nicht soweit uiiunischränkter Herr des Ministerraths, wie es nach einer seiner letzten Aeußerungcn scheinen konnte. Da sprach er nämlich, halb scherzhaft, halb aber auch mit ernstem Nachdruck zu den Präsidenten der Republik und des Ministeriums, den Herren Grevy und Freycinet: Wenn Sie mir bei meinen Armeevorlagcn Schwierigkeiten machen, so sperre ich Sie in Maas ein! Der gute Papa Grevy und der schlaue Frey cinet werden mit diesem Herrn Boulanger noch ihre liebe Freude erlebe». Er steuert direkt auf einen Staatsstreich los und sucht sich zu diesem Behuf täglich den Franzosen in's Gedächtniß zu rufen. Der Kriegsminister unterhält ein eigenes Sekretariat oder Preß- bura», das nichts Anderes zu thun hat, als jeden Tag für sämmt- liche größere Zeitungen eine Zusammenstellung aller Reden. Ver ordnungen, Aussprüche, Pläne und Einfälle abzusassen, in welchen sich der fabelhafte Tuätigkeitsdrang des Generals verausgabt. So erfährt das Publikum Tag für Tag, was General Boulanger denkt nnd spricht. Er ist fortwährend auf Reise», hat jeden Tag den Vorsitz bei einem Provinzbanket, zeigt sein Gesicht der Bevölkerung aller Departements und sucht die Bekanntschaft der Offiziere und Mannschaften aller Garnisonen auf. Mit Anspielungen auf die Revanche ist er — wahrscheinlich nach einer eingehenden Belehrung des Herrn Grevy oder des Herrn Freycinet oder beider — sparsamer geworden, ober wen» er sie noch immer zum Besten giebt, so theilt er sie mindestens nicht mehr den Plättern mit und sie gelangen nicht in die weitere Oeffentlichkeit. Aber seine Ansprachen bedürfen dieses sensationellen Bestandtheiles nicht, um noch immer sehr über raschend zn wirken. Bor den ningen, nieist adeligen Offizieren der Kavalcriejcbnlc zu Sciiunur hielt er eine Rede über die Gleichheit, die Jean Jagucs Rousseau geschrieben haben könnte. In Valence erfreute er den dortigen Biscku^ mit der vorgestern mitgethcilten Ansprache. Ein Kriegsminiftkr, der int Nanwn des Kultus ministers spricht, einen» Krrchimfürstcm Verhaltungsvorschriften macht lind der Kirche seinen Schutz zusagt, ist das nicht ein neues und anregendes Schauspiel? Ein anderer General, der Bonaparte hieß, hat zwar auch zu Bischöfe» und sogar zu Päpsten so ge sprochen, aber erst, nachdem er den 18. Vriiniaire hinter sich batte. Es mag bei alledem sehr viel Eitelkeit nnd Kinderei unterlaufen, aber Vieles deutet daraufhin, daß Boulanger nur deshalb so stark nach Popularität hascht, um sich auf die Volksineinung stützen zu können, sobald er die Stunde reif erachtet, sich als Diktator der Republik zu bemächtigen. deutsche Fonds behauptet, Oesterrcichische Prioritäten fest und gefragt. Pcivatdiskont 2 Prozent. Fr, » ts» r « «. M.. 2. Jnli. arrdl« 222.6». Stoatädotzn 181.5». Lom- »urteil —. walizier 15»,»». »otzpter 72.3a. «proc. Unaar. woldreute —. «otttzardb. —. Dresdner Sank —. Liüeonio 205.1». Nutzt». Wie«, 2. Juli. Nredit 277,l». Slaatütadu —. iiombardeu —. «altzier Eibeldal Ung. <g»ld 103,60. Staa,0d-l,,i LLi.A. Matt. Pari«. 2. Jul». k»lu». «enle 83,ic>. «»leibe ll»,72. Italien» M.sa. SiaaisLabn «8,7,>. Lombarden 233,75. da. Prioritäten —. Lvanirr La,23. «Sddter «2,00. Mttomancn LA.M.^Nrue «nlcihc 82,55. Still. « o » » 0 u . 2. Juli. Sorm. u Ubr >u Min. «onlols !<»-,<. >873cr Rulle» 28-/,. Italiener 98'/-- Lombarden S-/,. Komi. Türken It--/,-. evroc. kuudirte Nmerikaner 128-/,. «proe. Nnaar. «oldrcnle 81-/,. Oeftcrr. Äold- reaie 2<. «renk. Consol« IM. Egbdter 7l-/„. Neue Eabpter 21'/«. Garant. ««»Vier 22'/,. vttomaubanl IM/,. Snez-Actirn 81'/«. Spanier —. — Siim- muna: Siubla. — Wetter: Schön. «rcSlau, 2. An», Nachm. <«etreidcmarkt>. Spiritu« Pr. IM Liicr ISO Proe. Pr. Iuli-Rn-ust 35.72, xr. Auauft-Sepidr. 36.52, pr. Sept.-Oc«. .37.2». Roaaen vr. Iui«.«uauft l33,v», Pr. Lkpl.-Oclbr. 131.52. Pr. Oct.-Nov. 135,22. RüdiU loco pr. Juli-«ng»st —, Pr. Scptbr.-Lctobcr L3,52. Zink umsatzlos. — Weiter: Schön. « te »ttn , 2. Juli, Nachm. 1 Nhr. «Setreidemarkt). Weizen unpcrändcrl. loeo >52—151, vr. Juli-Ananst >51,5», pr. Lrpi.-Oct. 151,0». Noaacn unverändert, l-eo 123-126, »r. Juli-Nuanft 126,»». pr. September-Oclober 127,5». Rüdvl matt, pr. Juli-August «2,5», pr. Srptemdrr-October «2.5». SPIrimS scsi, l»c»37,3v. Pr. Jiili-Augnst 36,6», pr. SIngust-Septcmber 37,52, pr. Scptcmber- Octtr. 38,2». Petroleum loco vrrsteuer« Usance 1". Proc. Tara 10,85. Amsterdam (Produkten!, 2. Juli. (Schlich.! Weizen per November 21k, behauptet. Roggen per Oktober 128, matt. Lau»»«, 2. Juli. (Schluß!. Getreide ruhig, träge, zu Gunsten Käuser. ^ AZ Lokales und Sächsisches. der König cinpsing gestern den k^l. bnhrischen . Zrclle. Bismarck gebt zunächst nach Kissingen (das ist gewiß), später viel leicht nach Gastei». Er wäre dann gleichzeitig mit Kaiser Wilhelm in dem salzburgischen Weltbilde, was Kit IM, noch nicht dagewescn ist. Nun verlautet aber auch, baß in Gastein sich die auswärtigen Minister Rußlands und Oesterreichs mit Bismarck ein Stelldichein im August geben werden. Vielleicht besucht der österreichische Graf Kalnoky den Fürsten Bismarck vorher noch in Kissingen, vielleicht findet auch eine Zusaiiinienklinst des russischen Herrn v. Giers, der »ach Franzensbnd gebt, mit dem Fürsten Bismarck statt. Seitdem den so pvniphaft in's Werk gesetzte» Kaiserzusamnicnkünsten von Skierniewize und Krenisier der Staatsstreich in Philippopel folgen konnte und statt der von jenem feierlichen Staatsakte erwarteten Beruhigung die fortdauernde Beunruhigung Europas eingctreten ist, seitdem verspricht sich Niemand inehr sonderlich viel von einer Knikrbeaegnung. Hingegen die Komercnzcn der Reichskanzler könne» dem Frieden dienen, wenn sie, d. h- die Reichskanzler, ernst lich den Frieden wollen. Insofern erschlösse eine Begegnung der drei auswärtigen Minister im Lank dieses Sommers wenigstens die Möglichkeit einer Verständigung. Rußland kann allein im Oriente nichts auSrichten. DaS ist sein großer Aerger und dämm poltert eS aus den Füchten Alexander von Bulgarien los, der aber gerade da durch an der Freundschaft des Sultans gewinnt. Aber cs ist für die Allgemeinheit kein beruhigendes Schauspiel, daß Rußland seinen Aerger über die Unmöglichkeit eines kriegerischen VochchreitrnS auch gar nicht zu unterdrücken vermag und als Grund für sein gezwunge nes Stillliegen seine politische Einzelstellnng angiebt. Die franzö sischen Zeitungen stoßen zwar auch in dasselbe Horn, auch sie klagen, daß Frankreich allein nichts veruwge, trotzdem ist von einer kombi- Sieneste Telegramme ver ..Dresdner Rachr." vom 2. Juli. Berlin. Der Bnndesrath beschloß bei der ablehnenden Halt ung eines großen Thciles der Industrie gegenüber der Berliner Aus stellung von 1888 von der Gewährung eines Betrags von 3 Millio nen abzuschcn. Berlin. Das Ncichsversicherungsaint hat die Frist, bis welcher die Borstände der BcnlfSgcnossenschasten die Gefahrcntarife eiilzlireichen haben, bis 15. August verlängert. — Der „Kreuz;." wird aus Wien gemeldet: Wenn Kaiser Wilhelm nach Gastein kommt, wird es sich Kaiser Franz Josef ganz gewiß nicht nehmen lassen, ihn dort zu besuchen, damit der greiie Kaiser nicht in die ffen einer Fahrt nach BiSmarck's und Kal- >kv's ist höchst wahricheinllch. — Aus München wird der „Kreuz;.' geschrieben: Selbst wenn der Prinzrcgeiit wirklich niit den bis herigen Männern fortregieren wollte, so dürste dies, wie man in unterrichteten Kreisen glaubt und wie aus mehrfachen Gründen mi- zunehmen ist, doch nicht mehr allzu lange währen. — Fürst Bismarck reist morgen nach Kissingen. Berlin. Aus dem am 10. und ll. November in Berlin statt- findendcn Parteitag der positiv Unirlen wird u. A. über die be» rcchtigten Forderungen der evangelischen Kirche (Antrag Hammer stein) verbandelt. — An den großen, bei Blankenburg im Harz diesen Herbst stattsindenden Jagden wird der Kaiser thcilnehmen. Würzburg. Außer den bereits gemeldeten l5 Tobten ist kein neuer Sterbesall einactrcten, wohl aber sind noch einige zu be fürchten. Die Zahl ver Leichtverletzten ist immer noch nicht festge stellt, beträgt aber gewiß 50 bis 60. Unverletzt geblieben such Frau Pros. Helmholtz aus Berlin mit Kind und Bedienung, der Kämmerer deS Erzherzogs Ludwig Viktor, Gras Cholonicwsky, Vikomte NenöViegier aus Wien, daaegen erlitt cuien Beinbruch dessen Kammerdiener Wenzel Schmalhans. Herr und Fra» Lciutcnschläger aus Leipzig erlitten Nippenbrüche. Die Feststellung der Identität der T»dten ist nur znin Theil möglich, da Biele nur ein Konglomerat von Blutgerinnsel und Knochcnstücken sind. Wie». Kronprinz Rudolph bcgiebt sich demnächst zum Be suche des Prinzen Wilhelm von Preußen ans etliche Tage nach Reichenhall. — Ans Prag wird gemeldet, daß die Feier der Ent hüllung deS vom dciltschrn Handwerkervercin in dessen VercinSgarten nnsgcstelltrn Kaiser Josef-Denkmals von der Polizei anS Rücksicht für die öffentliche Ruhe und Ordnung verboten worden sei.x(Kaiun glaublich!> Paris. General Saussier antwortete dem KriegSmintster Boulanger, er sei bereit Gouverneur von Paris zu verbleiben. London. Gladstone wurde ohne Opposition in Midlochian wiedergewählt. Bisher sind L, Konservative, ü dissentircnde Libe rale, 9 ministerielle und 4 Parncllitcn gewählt. Warschau. Die hiesigen Blätter melden, daß jenseits dcS DonS die Getreideernte vollständig vernichtet sei. Die Berliner Börse eröffnete im Anschluß an die aus wärtige» Nvtirungen schwach. Besonders auf demBankaktienmarkt herrschte Neigung zu Realisationen. Deiitschc spekulative Bahnen waren etwas fester, österreichische schwach, Bergwerke stark ange boren, kcmde Renten abgcscbwächt. Später befestigte sich die Hal tung un Allgemeinen etwas aus Grund günstiger ungarischer Saatenstandsberichte. Besonders Franzosen waren bevorzugt. Montanwertbe blieben indcß schwach. Im Kassaverkehr waren Bahnen, ziemlich fest, Berlin-Dresdner Stammprioritätcn 1 Proz. rnken st " ' — Se. Mas . außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister öin Hok, v. Nndhart, in einer Parlilnlaraudienz nnd nahm die durch denselben überbrachte Notifikation von dem Ableben Sr. Majestät des Königs Ludwig ll. nnd der Neberilahine der Regent schaft Seiten Sr. Kal. Hobest des Prinzen Luitpold im Namen Sr. Majestät des Königs Otto, ingleichen das neue Beglaubigungs schreiben des genannten Gesandten entgegen. — Se. Majestät der König beehrte gestern Nachmittag die Ausstellung derD. S i m on s on' s ch en Akademie mit semem Besuche. Se. Majestät nahm während eines halbstündigen Auf enthaltes die Ausstellung eingehend in Augenschein und drückte dem Direktor des Instituts gegenüber in den huldvollsten Aus drücken seine Befriedigung über die Leistungen der Schüler und Schülerinnen aus. sowie sei«e Freude über die Prosperität des Instituts, welches aiigenblilklsch 80 Studirende inscrivirt hat. — Ihre Majestäten der König und dieKönigin besuchten gestern in Begleitung Ihrer Kgl. Hoheit der Frau Herzogin von Genua die Arnoldische Kunsthandlung, Schloßstraßc, um die ans dem Atelier von A. Teich, hier, hervoracgaiigencn vorzüg lichen Oclgemälbe Sr. Maj. des Königs und <sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Georg zu besichtigen. Das erster«: der Gemälde ist be kanntlich dem Osfstierkorps des 1. (Leib-)Ärcnadier-Rcg., das letztere dem Ossizierkorps des 106. Neg. zum Geschenk gemacht worden. — Der Major Weber, Bat.-Komniandeiir im Kgl. sächs. 6. Jnfanteric-Neg. Nr. 101. ist nach Beendigung seines KoinmandoS zur Dienstlelstuiig bei dem großen Generalstabc in seine Garnison Chemnitz ziirückgckehrt. — Mit dein vorgestrigen Festabend im Großen Garten hat das Dresdner Lokaikomitee für oen Kongreß der Deutschen Landwirthschaftsgesellschaft seinen erfolgreichen Be strebungen die Krone aufgesetzt. Der bei jedem Hoch aus das gast freundliche Dresden, das Lokaikomitee re. stürmisch ausbrechmde Jubel that überzeugend kund, wie hoch befriedigt die Gäste durch die ihnen zu Ehren getroffenen Veranstaltungen waren. Diese all gemeine Befriedigung kam u. A. auch in einer improvisirten Ovation zum Ausdruck, die dein rmcrmiidlichcn Hauptarrangeur der gc- fanimten Festlichkeiten. Herrn Schulrath Heger, zu Theil wurde: Er wurde von den jüngeren Vertretern der Landwlrthschast ans die Lchultcrn gehoben und unter jubelnder Akklamation ini Triumphe durch den Saal getragen. Das Fest war im großartigen Mnaß- stabc angelegt. Daß dies geschehen konnte, ist in erster Linie der Munifizenz der sächsischen Negierung zn danken, welche dem Landes- kultiirrath eine bedeutende Summe zur Verfügung gestellt hatte, um den Gästen eine glänzende Abschiedsfeler zu veranstalten. Be reits von 6 Uhr an konzertirte im Garten der Großen Wirthschast die Kapelle des Musikdirektor Puffholdt. wo sich die Kongrcßlhcil- uehuier mit ihren Damen zahlreich eingesunden hatten. Von Selten der Behörden waren anwesend Finanzminister von Könneritz. Geh. Rath v. Einsiedel, Oberbürgermeister Dr. Stüdel, Bürgermeister Bönisch, Gck Hosrath Ackermann und mehrere höhere Rcgierungs- beamte und Stadträthc. Man schätzte die Anwesenden ans etwa 1000 Personen. Später tmg der Dresdner Männergesaiigverei» unter Direktion des Herm Jüngst mehrere Gesangspiecen vor, deren schwungvoller, präciser Vortrag lebhaft applandirt wurde nnd den Sängern mit dem verdienten Dirigenten zu hohem Verdienst gereicht. Halb 8 Uhr wurde das opulente Buffet geöffnet. Die langen Reihen von Schüsseln mit den auserlesensten Delikatessen waren kaum zn übersehen. „Was jedoch ein richtiger Gourmand war", der wußte schon mit Kennerblick die Stelle zu finden, wo »hm die rothen Hnmmcrschceren, marinirte Forellen, Gänseleberpastete und was dergleichen mehr war, freundlich winkte». Bei der Ejsenssrendigkeit. mit der man den dargcbvtenen Delikatessen znsprach, mochte dem umsichtigen Wirth, Herrn Hecht, der mit Hilfe des Herrn Pctcr- mann vom Kanzleihvt das Buffet trefflich arrangirt hatte, das Herz im Leibe lachen. Zudem wurde aus einem funkelnagelneuen 50- Hektoliteisaß ein Prächtiges Hackerl verschenkt, und wenn Einer glaubte, daß sich die Forellen und Hummern besser mit Rothwciii als mit bayrischem Bier bckennden würden, so standen mächtige Flaschenbattericn zn seiner Verfügung. In dieser opulenten Weile bewirthcte der Landcskultnrrath seine Gäste. Mit Einbruch der Dunkelheit wurde der Garten alänzend illiimiiiirt. Lange Reihen bunter Lampions rankten sich von Baum zu Baum. Einen reizenden Anblick gewährte die Beleuchtung der nach der Stadt zn gelegenen, von Buschwerk freien Anlage», in welchen Hunderte kleine Lämpchen im Grase wie Johanniswürmchen glühten. An offiziellen Fcsttoastcn durste es natürlich auch nickt fehlen. Sic trugen das Ihrige zur Belebung der Stimm»»» bei. Der Vor sitzende deS Landeskultumithes, V.Ochlichlägcl, feierte in seiner Be grüßungsrede in kräftigen Worten die deutsche Landivirlhschaft. worauf Herr Schulrat» Heger Namens deS Lokalausschnsses m schwunkvollcr Rede den Gästen ein herzliches Lebewohl znrics. Oekonomiernth Kiepert dankte dem Lotalansschuß, ui Sonderheit Herm Schirlrath Heger für die glänzende Ausnahme, die die deutjche Landwirthschastsgcscllschaft in Dresden gefunden. In humoristischen p? LS 8 i i 1 '