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Dresdner Nachrichten : 27.11.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188111277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-11
- Tag 1881-11-27
-
Monat
1881-11
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.11.1881
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»k. »»I » - sollllt»-. a» »vr rlov«»d» iss» der, «te D t ez (Nassau) befindet sich ein Sträflin dem Ür. Tanner nacheifem will. ES sind von W iusttnd«, sondern arbeitet nach wie vor das bestimmte tägliche Ein kolossaler Rausch. Bon dem Rittergut Berlin fährt ein Wagen jeden Morgen die Milch den Milchpächtern in Mi " t. bei tation, ohne den GemütbS-DolkStoir, den Holstein anschlug, aber doch überaus awnutbig. Der 4. Satz, eine kurze Quartettromanze zu, Am Mittwoch früh erschien der Rutscher bei seinen Abnelnnern olme Milch. Der Grund, den er daDr angab, war höchst erstaun lich, vielleicht noch nie dagewesc». seit Dienstag Bormittag waren sämmtliche Kühe des Gutes (es sollen über 100 Stück sein) total betrunken. Man hatte aus Versehen statt des Wasserhahnes einen daneben befindlichen Spirituöbottich ausgedreht und ca. 150 Mer Spiritus in die Tranktonnen lausen lassen. Den Kühen mundete daS Feuerwasser vortrefilich, binnen Kurzem hatten sie sich säunnt- lich einen gehörigen Rausch gekauft und waren so kreuzfidel, dass sich ihnen Niemand nahen konnte, um sie zu melken. Den Lärm, den über IM betrunkene Kühe anstisteten, kann man sich leicht vorstellen. Man hofite. das« der unausbleibliche „Kater" die Tlnere soweit wieder zur Besinnung bringen werde, um sie am Mittwoch melken zu können. Frankreieti. Wie es heißt, will die Regierung die Sozialistin Muse M ichel wegen ihrer im Rcdoutensaale am Sonntag gegen (tzainbetta und Genossen gehaltenen Rede gerichtlich venolgen lagen. Eine Uebc r s ch w e m m u ug in Pari s. Borigen Sonn- lug barst die Umsassungvmauer am Abschlüsse des Lurey Kanals unter donnerartiaem Gekrach, und binnen einem Augenblicke war die benachbarte Rue de Nantes Übersluthet, wobei das Wasser an manchen Stellen bis zum zweiten Stockwerke der Häuser reichte. Die städtischen Ingenieure waren alsbald aus dem Platze und liegen die Bresche in der Mauer mit Diiugerladuugen und Kalk- und Ee- mentsäckcn verstovseu. Nach eingzen Stunden war man der Ueber- schivemmung, >velck>e de» ganzen «tadttheil in die grösste Auslegung versetzt batte, Herr geworden. Es war zwar kein Menschenleben verloren gegangen, aber großer Schaden augericktet worden. Nufilnnd. In Kiew drangen zahlreiche Gruppen von Rekruten in die Buden der jüdischenKausleute, plünderten und zerstörten dieselben ehe Militär einschritt. Türkei. Die Psorte hat die griechischen Postämter in Konsiantinopel und Iairina trotz des Protestes! Griechenlands zwangsweise geschlossen. -euillklo». -j I'!. >r. Mit „KriemHildens Rache" kam der letzte Tbeil der Hebbel'scheu Nibelungen-Trilogie am Freitag im Kgl. vostbealer zur essektvollen Aussührung. Wie schade, daß das Haus infolge des gleichzeitigen Symplioirie-Evueerts nur mäßig besetzt war! Die Eindrücke dieses gewaltigen Werkes sind unvergesslich und selbst wer in einem Theater tragischen Erschütterungen gern aus dem Wege geht, findet in deni Zauberbanne der hohe» poeti scheu Schönheiten dieser Dichtung reiche» Genuss. An der markigen Krast der Sprache steht der dritte Tbeil ein Wenig hinter den ersien beiden zurück: auch macht sich liier der epische Inhalt des Nibclungenstvssü aus Kosten der dramatischen Entwickelung fühl barer als dort. Die 'Nibelungen sind eben aus dem Theater „nie gelungen." Selbst ein gottbegnadetes Dichtergcnic wie daS des Ditmarschen Hebbel erlahmte an der Sprödigkeit des Slvsses, der sich nicht aus dem hohen Heldenliede der Germanen zu eines» Bübnendrama umschmiedcn laßt. Auch die Eharaklere erfahren keine Entwickelung oder Steigerung der grimme Hagen ist der un barmherzige Recke, der er in der I. Lzene von Siegfrieds Tod war, König Günther bleibt der schwankende Burgunderkönig, nur Kriegs- bilde entwickelt sich vor den Augen der Zuschauer aus dem in ihrem Wittwenschmerze dumpf brütenden Weibe zur rächenden Furie. Ist aber einmal ihr Entschluss gefaßt, den Mord des geliebten Siegfried zu rächen, so ühersieht der Zuschauer sofort den Ausgang des Stückes und nur das Wie? der Rache hält ihn in Spannung. Ein wesentlicher Borzug aber dieses dritten Tbeils bildet jedoch die Vermenschlichung der Handlung. Sie tritt aus der düsteren Göt terdämmerung in das volle Leben der Menschen hinein , die Sagen verschwinde», die Geschichte beginnt: nur einzelne Ankläuge, wie Träume, Gesichter und Vogels mache, gemahnen an den Ursprung der Nibelungensage. Mit der Wiedervorführung dieser Tragödie bat das Hoslheater in ehrenvollster Weise eiste Ehrenschuld gegen den Dichter abgetragen. Das Publikum ließ sich von der dichteri schen Gewalt des Werkes gern gelangen nehmen und brach wieder holt in dankbaren Enthusiasmus aus. Man kann den Besuch bei weiteren Vorstellungen nur bringend empfehlen. Daß Irl. Ulrich ans der Titelrolle eine mächtige Bühnen- sigur schäften würde, wußte man im Voraus. Die gefeierte Tragödin auei nbeuras in der Krast der Darstellung, in der Wucht der Rede und den vulkanischen Ausbrüchen der Leidenschaft selbst hochgestellte Envartungen. Keine Sarah Bernard könnte ihr dieses dämonische Weib Nachspielen. Soll das Lob eine Einschränkung erfahren, so wäre es daS Verlangen, daß Irl. Ulrich in ihrer ersten Szene uneu veränderte» Willen betreffs ihrer zweiten Ehe bedeutungs voller markirte. DaS ging fast verloren. Als sic es er fährt. daß der grimme Hagen vor der Ehe warnt, muß Kriemlnlde den blitzartigen Entschluss „nun erst recht!" energischer vorsnbren. In dem Hagen des Hrn. Porth war Alles scharf, kantig und trotzig eine Bühnenleistung erste» Ranges! Unterstützt auch Beste wurden Beide durch Iran Bauer, die Frlns. Gninand und Diaeono, wüste die Herren Kvberstei», Iasw, Hagen, Wallhcr und Weiß. Auch deS Wafteinncistcrü (Hrn. Böck) kann man nur mit Anerkennung er- wälnien und von dem sonst in Schablonenrollen beschäftigten Hrn. Löber sei die nntionalcharakteristischc Färbung erwähnt, die er dem Hunnenkriegcr gab. Dasselbe that zwar auch Hr. v. d. Osten mit dem Hunnenkönig Etzel, aber am Schlüsse deS 4. Aktes, nach der Ermordung seines Sölmchens, verlangt man von Attila, dieser Gottesgeißel, einen ganz anderen Ausbruch von Zorn. Schon, das er nicht nach dem Knaben zustürzt, war bcsrenidlich; aber seine Ankündigung blutiger Züchtigung entbehrte königlicher Hoheit und aller tragischen Accente. Den Spielmann Volker hätte man nicht mit Hr». Kramer, sondern Hrn. Swoboda besetzen sollen. Der Spielmann ist der poetisch-heitere Zug in dem düsteren Gemälde: '.'e. Kramer war nur polternd-rauli. Der Fiedler muß ein wohl klingendes Organ zu seinem Liedvortragc initbringc», er muß eS, da er cs nicht singt, wenigstens rlnslbmisch rceitiren. Warum Hr. Kramer aber beim zweiten Theil des Liedes überhaupt nicht zur Geige griff, da doch die Kapelle spielte, ist unbegreiflich. Auch sollte nicht ein ganzes Orchester, sondern nur eine einzige Geige spielen und eine weniger moderne Weise. Ein Regiesehler erschien eS, daß Kriemlnlde dem gefesselt gebrachten Hagen daS Schwert erst aus der Scheide ziehen muß, um ihn niederzustoßen. Auch würde es zur Verdeutlichung der schwerverständlichen Bülmcn- bandlung beitragen, wenn die vor der Burg ausgestellten Hunnen schütze» durch wiederholte Pseilregen den 'Nibelungen das Sich durchschlagen wehrten. Sonst jedoch zeugten die Arrangements, die Massengruppirungen, die Dekorationen (namentlich vor dem Bnnketsaal und dieser selbst) eine außerordentliche Hingebung der Regie zur würdigsten Darstellung der ergreifenden Dichtung. Am I. Teebr. soll im Dresdner Hoslheater endlich der seit Juni (!) in Vorbereitung befindliche ,.R at te nsä nger von Hameln" in Scene gehen. Neu ist diese Nestler'sche Oper nicht mehr, aber die Dresdner späte Vorführung verspricht gnalitativ vorzüglich zu werden. Frl. Malten und Herr Bulß spielen die Hauptrollen. Auch die Ausstattung wird hübsch werden. Die Proben leitet von 'Anbeginn Herr Wüllner. Hoffentlich bleibt'S bei dem l. Deeember. h Das zweite Sinfonie E oneert der Kgl. Kapelle im Gewerbehause unter Herrn Dir. Wüllner war vollbcsucht. Vom Königliche» Hause wohnte Prinzeß Mathilde, K. H., der Aufführung bei. Die Benutzung der Hinteren Saalausgünge war, weil die bau lichen Veränderungen noch nicht fertig sind, verschoben worden. Das Programm begann mit einer Ouvertüre „Frau Avenliurc" von Franz von Holstein. Eö berührte fast wehmülhig, dies hinterlassene Werk des srülwerstorbenen Autors kenne» zu lernen; eS ist, in Mendelssohns und Gade's Richtung eoneipirt, ganz so seinsinnig und liebens würdig, wie sich Holstein stets gegeben. Nur ist man durch die letzten Gedichte des 'Verstorbenen, voll Melancholie und Resignation, nicht auf die klare heilere Poesie dieser (von A. Dietrich vollendeten) Ouvertüre, gefaßt gewesen. Sie stammt wohl aus sreundlichercn Feiten, als die letzten Fahre in Hol-eins kurzem Lebe» gewesen sind. Dem Gemütlisleben dieses deutschen Autors stand des eben falls so srübveritorbcncn Bizel „Arlesienne" gegenüber, Theilc einer Lrchcslersuite voller Esprit, Grazie und pikanter Fnstrumcn- im Pianissimo, mußte cka eavu gespielt werden. Die Umwohner der Stadt Arles, absonders schöne Frauen, hat Daudet dramatisirt, und Bizet die Zwischenakte dazu versaßt. Daher ist der Organismus lose, die 5 (nicht wie das Programm confusionirte 4) Stücke leicht trenn- und verschiebbar. Schon bei der ersten Einführung hier durch ' errn Gottlöber und selbst un Leipziger Gewanohause gefielen die Mücke sehr. Hier war eZreulichcr Weise dasselbe der Fall. Beet hovens I)-«tur-Sinfonie, deren überaus langes und bewegungsloses Larghetto säst an Franz Schubert's Endlosigkeiten erinnert, so herr lich schön es ist. bildete den Schluß des Programms, in einer müßig schwungvollen Wiedergabe. Für den Kenner am Interessantesten war Mozart's (--molt-Sinfonie. Warum wirkte das entzückende Werk fast unruhig, aufregend, trotz tadelloser Aussührung? Erwäge man genau. Mozart's Orchester ging über 42 Künstler nie hinaus. Ehegeslern mochte die K. Kapelle etwa 00 7l> Köpfe zäh len. An sich werden »un durch diese starke Tonfülle die Gegensätze herber, die Accente schärfer, betäubender, der Eindruck massiver. Wollte man diese Verschiebung der Klangverbnlinisse nnügleichen, so müssen die Tempi recht besonnen genommen werden, damit die stärkeren Tvnwellen gleichmäßig deutlick» vernehmbar und schön bliebe». Statt dessen nahm man das erste Tempo nervös um fast ein Viertel zu schnell, ein Virtnosenstück, das uniere iltusire Kapelle wahrlich nicht in Gefahr brachte, das aber mit der Schönheit des Satzes energisch ausrnuinte. Von etwa Takt 40 ab, wo die Flöte so reizend den Grundgedanke» umspielt, und des Weiteren, wo unsere erguisite» Holzbläser daü Thema vnriire», lai» Alles viel zu hastend. Fm Finale, wo vom .40. Takt die Bässe die Bewegung nehmen, war wobt zu bewundern, daß diese Evnlra's Das dnrch- brachte», aber schön kann dies wilde Toubrumnien uumüglich wir ke». Schade um die Fülle solistiicher Feinheiten, die uniere Kavelle entwickeln kann, wenn sie sich die Rübe dazu nimmt. Aber vielleicht hat man nicht gehetzt. Ein Bild läßt sich besser lritisiren, man führt den Zweisler vor dasselbe und demonstrirt die Fehler. Der Tan ist vcrrnnscht, der Metronom kann nachträglich nichts be weisen. Gut, dann eine andere Seite der Sache. Tic moderne Kunst lebt »nd webt in Kontrasten. In den Harmonien und der Dpnamit nberbielet inan sich mit Verblülinngen. 'Mozart jedoch verträgt dies nicht und bedarf es nicht. Der Wechsel von Fortissimo und Pianissimo darf nur selten Vorkommen. Ein gesundes klares Mezzopinno führt die Schönlieiteir der Klassiker am vortheithasteßen vor und dieses Nornrnlpiano vermißt mau recht sehr, wenn die „Nuancen" einander jage». Fast möchte inan zwischen Nuancen und Nüanksen (man verzeihe das harte Wort) eine» Unterschied er sinnen. Nuancen mit dem c würden sich dein Geist des Vortrages ruhig und stets vermittelt anschmiegen. Nnanlse» mit dem blüssen den k würden dann jene unruhigen, aufregenden Drücker zu heißen haben, die milltürlich den schönheitsvollen Gang der Musik aller Augenblicke stören, die einfachen Linien zerreißen und gerade ans Hand» und Mozart die seiedenvolle Poesie, die unü w wohl tbul, eliininire». Essetl und Wirlung sind scheinbar gleichbedeutende Worte, doch tonnte »ran säst sage», die Wirkung einer Musil ergicl l sieb auS ihrem angemesseiien schlichten Vortrag. Ter Eftelt drängt sich gesucht »nddüstelnd zwischen Wer! und Wirkung. Essetliiaschen ist mit Kokettsten sunonrnn und wenn irgendwo, io bei Mozart vom Ucbel. Weniger Nünnlsen, mehr schlichtes Musitgelübt das rvar'S, waü man ehegeslern wünschte. Daß trotzdem die Herren Kgl. Kammernmsiker viele Delasts (nbsonderS bei Bizet die Holz biäser- zu reizvollster Wirlung brachten, entspricht der alten guten Gewohntieit der Kgl. Kapelle. L ndwi g H a r t in a ir n. v Ei-r großes Interesse dürste ein Eoneert zum Besten des io segensreichen 'Asyls für Obdachlose erregen, in welchem endlich einmal Frau R e iche r-K ind e rina n n vo» Leipzig vor das große Publikum Dresdens treten dürste. Auch Frau Pantine Fichtner, die soeben sich in Leipzig niedergelassen hat, be absichrigt nach ihrem großen Erfolg inr Nenslädler Easino nochmals össenliich in Dresden zu spielen. v Schon wieder bereitet das Hain b urge r Pollini-Thcater eine Openmeriheit vor: Rbeinlhaler's „Kathchen von Hcitbronir". Die 'Musik ist nicht mehr als etwa ansprechend, der Stofs aber, der Text nach dein Kleisl'schen Drama, dürste dem Werk nützlich werden. v Faun» Ja na »Gehet spielt jetzt in New-Bort in eng lischer Sprache in einem Stück, das dninir amängt, daß die Heldin als Leiche ausgegraben wird, um von Leichenräubern an den Arzi vertäust zu werden. In der Thal ei» vielversprechender Aniang! v Dein Dirigenten der Leipziger Gewandhalls Eoneerte, Kapcil meister Karl R e i n e ck e, ist in Anerkennung jeimr langjährigen verdienstlichen und tüchtigen Leistungen ans dem Gebiete der Musst das Ritterkreuz I. Klasse des Albrechtsordens verliehen worden. R epertoire d e r K ö n i g l. H ostl> eatc r. A ltsl» dt: Sonntag: Arniide. — Montag: Gräfin Lea. — Dienstag: Der geheime Agent. — Mittwoch: Die Nibelungen. (Erm. Prestei. — Donnerstag: Znin l.Mal: Der Rattenfänger von Hameln. (Oper iir 5 Akten, von Neßlerb - Freilag: Kriemhild'S Rache. (Erni. Preise). Sonnabend: Der Rallenfänger von Hameln. — Neustadt: Sonntag: Goto und Eilen. — Dienstag: Gold »nd Eisen. - Donnerstag: Ein modellier Barbar. - Das tzstigen. Sonnabend: Zmn I. Brat: Uniere Frauen. (Lnslfp. in ", Allen, von Moier und Sckiönthan). I' In der Ausstellung des S ä ch i r > cl, e n K u n fl verein s ans der Brübl'fcheir Terrasse (geönnel an den Wochentagen von 10—4 Ubr, Sonntags van I I 4 Uhr) sind seiner neu ausgestellt: I» Lelgeniälde: „Spaziergang iin März", Genrebild von Heino (Bautzen); Pferdcbitdniß von Hochina»»; „Wildente mit Kleinen", Tbierstück von Therese Indeich; „Seelüfte von Ragnfa", Landschaft von chHeinr. Müller: „Altes Sladllbor in Kaden i» Bobinen", Architekturlsttd von Oskar Schütz: 2 Studienkörste von V. v. Schubert : Kinderbildiriß von Wenzel Schwarz; „Ter Watzinann", Lnndfchall lwn Spindter; „Fuchs am Weiber". Ttnerstück von Ulrich (Berlin). 2 „Motive aus Villa d'Este bei Rom", von Wichinann (Blaiewitz). 2) Aauarelle, Zeichnungen :e.: 4 Motive ans der Umgebung Dresdens und ein Tbierstück, Agriaretle von Edm. Adler: „In> Trariertiause". Kupferstich nach Vantier vo» Barthelnicß «Dittfi't- dorf); „Rücktet» vom Christmarkt", Aanarelle von Claudius: „Gcstügelliof", Aauarelle vo» Erbe (Obcrlößnitz); Landschaft, Aguarcllc von Gilderdatc; lt Bluiiienslücke, Agnarelle von Höppner; Thierftück, Sepiazeichnung voir vKieiigel; 12 tandichnfl lrchc Motive. Agnarelle von Aug. Reinbardt: „Iohaniieskapellc bei der Ruine Kaniack in Bölimen", Agnarelle von Tnnberl; „Schloß Hartenfels, Torgau", Agnarelle vo» Heliii. szirniderlich. 4) Plastik: „Rattenfänger von Haininetn", Statuette in Gnps, inodellirt von G. v. Otto. zahlreiche Geschlecht der Heufrefier, obwohl sich auch u - - - lntereftante Spezialitäten, wie und Warzenschweine vorstndrn, Zebra's, Sunda-R>nd«r, Kan Wer hat gleich den nölhi ter recht d's m. Permiichtes. * Ein iviIdcr P reiSeo n > n n t. Earl Hagenbeck, der be kannte Tbielverinitticr fänm»Iicl>er Zoologischen Gärterr Deutsch lands und Europas, bat ein aussubrliches Preisverzeichnis! feines jetzigen Thiervorratbcs versandt, aus dem ersichtlich ist, ein wie to- lofsaleS Geld man in ben- oder steifchsrefteiiden Thieren fremder Länder anlcgeir kann. Für Privatleute ist dieses Verzeichnis! i» 'einem größten Tlieite nicht berechne!, denn solange die Bändiger- lrmfl nicht foiveit Fortschritte gemacht hat, daß Königstiger und mrbische Löwen als Haiislliierc sich bcnritzen lassen, iverden Lreb Haber von dem Hagenbeck'schen Tliiervorralli imr einen sehr be schränkten Gebrauch machen tönnen, auch wenn man ganz van den bcdentendeir Preisen nbsiebt. die snr die »leisten Tlnere beule noch beznblt werden liiüfsen. EinPrivattiiaim wird sich kaum entschließe», für einen indischen Elcplianten, auch wenn er »och so groß und schön ist, 10,000 Mark anozngehen, und ein Königstiger im Preise von OttM M. dürste nicht minder für den Privatmamr ein zu Ibeuerer Lurnsartitel sei», wenn »lau bedentt, daß man eine solche Novität in den SatonS doch nicht zur Schau stellen tann. Billiger tonnte inan sich schon einen Affen kaufe», für welche lieblichen Miiere sich ja iliinirrbiii auch eine größere Zabl Liebhaber finden werden. Ein Iava-Acfsche» kann man schon für 25 Nt. erstehe», und wessen Ehr geiz aus eine» größeren Affen gerichtet ist, befreundet sich vielleicht mit eiueiu weiblichen AnubiS-Pavia», der auch nur 200 M. kostet. Ei» nuögewachseirer Gctadn Affe tostet freilich schon 500 M„ und gar ein großer blauer Mairdrill müßte mit 4ttOO M. bezahlt werden. Dafür ist dieses tl,euere Geschöpf aber auch l Fuß hoch und würde sich, gut gezähmt und in eleganter Livrv, in dein Vorzimmer! irgend eines Börfenbarvnü recht gut ausuehine». Wer für fliegende Hunde schwärmt, kann Och einen solchen schon für 28 M. anschaffen, doch müßte er sich erst erkundigen, ob die Hundesverre und der Maui- torhzwaiig auch ans diese geslügelten Angehörigen des HrmdegeschleckitS Anwendung smdek. Weniger für Vrivatkreifc geeignet ist wobt das jedenfalls ein eine beanspruche». Ei» Paar große Ameisenfresser kosten bei Herrn Ha- genbcck freilich 2500 Ni., da er aber versichert, daß es „gut gewöhnte Prachtexemplare" sind, so könnten sich dieselben vlelleichl als In« settenvertilgcr reckt nützlich und angenehm machen. Weniger ist das von einer Horn-Viper zu erwarten, die freilich nur 10 At. kostet, aber ihrer sonstige» unliebciiSwürdigen Eigeuschasteu wegen sich nur wenig als Spielzeug für Kinder empfehlen dürste. Eine 14 Fuß lange javanische Riesenschlange, die um den billigen Preis von 600 Mark zu haben ist, also per Fuß nur etwas über 40 M. kostet, bat auch nur für Zoologen ein bewnderes Interesse, während für Musik freunde der Antauf einiger Ochlenfröfckie, von denen daS Stück um 25 M. zu haben ist, recht wohl ciirpfehleiisivertl, ist. Für diejenigen Thicrsreuude, die trotz alledem bei Herrn Hagenbeck Ankäufe machen wollen, fei noch bemerlt, daß die Verieiidrmg stets aus Risiko des Empfängers geschiebt. ^ Wie de r M e n f ch st irbt. Seit de» Anfängen der Ge schichte der Menschheit bat man das Sterben »olhivendiger Weife von Schmerz begleilel angeselien. Allein nichls tonnte irriger fein: die Wahrheit isi. daß Sterben und Schmerz lick teilen zu>ammen- sindcii. Dem Tode können natürlich Woche» und Monate schweren Leides rwrangchen, wie dies bei gewissen unheilbaren Krankbeiten gewöbnlich der Fall ist: allein in dein Maße, als er sich nähert, tritt eine gewisse Gesühllosigkeit ein, für weiche die gütige Natur gesorgt bat. Die 'Atlniiuiig wird langsam und schwäch, dann und wann tritt eine tiefe, seuszerarlige Einalinimng ein, als ob die Lunge sich von einer Lähmung befreien wolle, und in den immer länger werdenden Zwischenräumen zwischen den Athemzügcn sättigt sich das Blut niebr und mehr mit Kohlensäure, derselben Lusi- art, die sich beim Verbrennen von Kvbie bildet und deren töbtiiche, aber schmerzlose Wiettmgeii io oft zum Selbstmord gedicnl baben. Während ans diese Wette die Ättniiung nach und nach schwächer wird, sängt auch dnö mit den Lungen in cngerVerbindung stehende Her; au, sich mit »erriugertcr Kraft zusamineiizuzichen und das Blut uur eine trirze Strecke weit durch die Schlagadern hindurch zu trei ben, wodurch die äußeren Körpertbcile nach und nach erkalten. Aus diese Weise wird auch das dein Gehirn zugesühile Blut nicht uur der Menge nach geringer, sondern auch mehr und mehr mit Kohlen säure geschwängert, die durch ihre Einwirkung aus die Ncrvcnmrttcl- vnnkte im Gehirn sowohl Bewußtsein wie Empsindnng vernichtet. Der Kraule verlink! allmätig in ein dumpfes Brüten, seine Lippen nehmen eine granbläuliche Farbe air, das Gesicht wird kalt und bleich, ein kalter Schweiß sammelt sich aus der ^tiru, aus derHorn- baul des Auges zeigt sich ein kleiner lieberzug und mit oder ohne Zuckungen sinkt der Sterbende seinem letzten Schlaf in die Arme. Aber da die Fälligkeit, Bewrißtieinseiiidincle zu empfangen, ent schwunden ist. io muß auch der sogenannte Todcskamps ein rein mechanischer Vorgang sein. Selbst in Fällen, ivo die sinnliche Wahrnelniimig bis zuletzt anliält, isi das Bewußtsein gewöhnlich ruhig und gesammelt, der Körper irei von Schmerzcnsempsindung. „Wenn ich nur eine Feder halten tonnte, so würde ich niedcr- schreiben, wie leicht und angenehm es ist, zu sterben!" waren die letzten Worte des bernlimten Wundarztes Wm. Hunter; und des sranzösiichen Königs Ludwig XI V. letzte Wolle sollen gewesen sein: „Feh glaubte, das Sterben sei schwerer!" Lord Eollingwood, der in mitten eines wülbendeir Sturmes ans dem Millettneere starb, ant wortete einem Freunde ans die Frage: ob das Schwanken des Schisses ikn störe: „O nein, nichts mehr tann mich stören, denn ich sterbe, lind es muß Ihnen, wie Allen, die mich lieben, ein Trost 'ein, zn scheu, wie bebagtich ich zu Ende gehe." Alle, die dem Tode durch Ertrinken nabe waren und wieder zum Bewußtsein gebracht wurden, versichern, daß sie im Augenblick, wo sie zu sterben giaub- len, nur wenig litten. Kapitän Acarryal behauptet sogar von seinen Enivfiiidungen im Augenblick, wo er zu ertrinken glaubte, daß sic in Wahrheit angenehm waren. „Nachdem der erste Kampf um's Leben vorüber war", erzählt er, „nahm das um mich herum schie ßende Wasser den Anblick wallender grüner Felder an. Es rvar leine schmerzliche Empfindung, sondern eine Empfindung, als ob ich atlmälig in dem weichen, hohen Gras einer kühlen Wiese nieder- iäule." — Dies ist mm genau der Zustand beim Tode infolge von Krankbeil. Emvsindnngslvsigleit bricht herein, der Geist verliert das Bewußtsein der Außendinge und der Tod stellt sich bald und ruhig in Folge des Erlöschens der Funktionen ein Der durch Chloro- lor»! erzeugte Zustand der Empfindungslosigkeit ist von ähnlichen Visionen begleitet, wie diejenigen, die sich bei dein Sterbenden rin- 'iellen. Tie Gegenwart ist vergessen und die Bilder der Vergangen heit, Fahre lang aushewahrt in den Vorrathskannnern des Gehirns, werden lebendig. Die bekannten Gesichter der Jugendfreunde treten vor das innere Auge, ihre Stimmen erschüttern das innere Lbr, und der Gebaute, ihnen oder anderen geliebten Wesen in naher Zn- tnnst wieder zu begegne», ist vielleicht das letzte Zucken des Bewußt seins. In dein Maße, wie eine Art Nebel sich dann über den Geist legi, verwandeln sich diese Gesichter der gestörten Einbildungskraft in Wirkiichkeilen und die Natur, die seil langen Jahren in den Gedächlniß Ganglien arttgespeichert hat, erweist mit ihrer Frei machung dein sterbenden Geschöpf eine letzte Wobltbat. Es ist eine Beruhig»»,,, zn wissen, daß auch der modernen Wissenschaft der Tod nicht mehr das gräßliche Gerippe mit der schneidigen Sense, sondern eine schnrerzivse Auslösung ist. * S e l d st mord auf d e m G ra h e s ei n e rFra u. Ein erschütternder Vorfall ereignest' sich auf dem Hetzendorscr Friedhof hei Wien. Artt demselben rnbt seit vorigem Iabre die Leiche der Frau Irene v. Ezabel, welche im jugendlichen Alter von 28 Iabrcn gestorben rvar. Ihr Gemahl nahm sicherstes sehr zu Herzen und besuchte täglich das Grab seiner Frau. Sonnabend Abends kam er wie gewöhnlich zum Todtengräber und bat um den Schlüssel zunr Friedhof, welcher ilnii wie immer ausgetolgt wurde. Ritter v. Ezabel begab sich zum Grabe seiner Frau und Niemand tümmerte sich weiter um ibn; plötzlich veriralini man einen Schuß »nd der Todtengräber, dein Schalle rasch nackigehend, fand Ritter v. Ezabel aus dem Grabe seiner Gattin mit durchschossener Brust todt liege», neben ibm lag ein noch mit fünf Schüssen geladener Revolver. Die airgcstelltcu Wiederbelebungsversuche waren ver gebens, die Kugel hatte das Herz getrosten. Bei dem Selbstmörder wurde ciir Zettel gesunde», aus welchem mit Bleistift geschrieben , sland: „Dem Ueberbringcr meines TodeS an meine Angehörigen i bitte ich sriirs Gulden ariszuzalilen". Die Adressen derselben wurden , jedoch nicht vorgcfunden. E i ir M ord - I ubil ä u m. Tie englische Polizei bat, wie der „Pcrieveranza" gemeldet wird, vor einiger Zeit in einem der berück,ligtsten Stadttl,eile Londons, wo sie sich nur in großer Stärke tnnwagt, eine Razzia ausgesübrt, bei welcher 71 Individuen, zum größten Tlieite in betrunkenem Zustande, sestgcnommen wurden. Einer dieser Eienden sagte bei der Polizei aus, daß er und seine Gelahrten fick ans Einladung eines von ihnen versammelt hätten, weil dieser seine hundertste Mordtlnrt festlich Hegrhen wollte. Der Betreffende, ein gewisser Rickiard Hoven, ist den Gerichten über liefert worden, aber bis jetzt tonnte man über seine Schuld noch nichts Näheres entdecke». * In einer gerichtlichen Verhandlung in Straßburg spielte ein spekulativer Bilder I> ändl e r eine Rolle, welcher sein hübsches Ladcninadchen als „Elsaß in Trauer" hatte photograplstrerr lassen und damit glänzende Geschäfte machte. Leider verdarb der Staats anwalt die ganze Wirkung, indem er beiläufig nachwics, daß der Geliebte dieser „Elsaß in Trauer" ein preußischer Soldat sei. Alle Zubörer, sogar die Frauzoseiisreunde, brachen in schallendes Ge lächter ans. Abentzo eingctrosiene Börsen. Pari» (ProduI tcui. Lu. Rovcuchcr. (Lchlutz.) Wegen !>,ovbr. 3i,VS, Januar April UV.7Ü, scsi. Spiriluk November U2M. Jamiar-Aprtl S2.7ö. rulrg. Rüboi November 81.7,0, Januar-April 78,7S, ruhia. Amslerlram (Produkten), 2r>. November. (Liblub.) Weizen November —, Mirrz 310. 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