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Dresdner Nachrichten : 27.11.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188111277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-11
- Tag 1881-11-27
-
Monat
1881-11
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.11.1881
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Vrvsävn 1881. it,I(<«> flkih 7 ,I8r «» in »7»r>>Ut»n: Marlenftraße l». Ad»v„«mknl»lei» 8i»rikij«,8riick »M«rk »OPI««., durch die Po» 2M«>k 78Psac «lumm. IO Pt,«. 37QVO tztir dicilllich UltMPI. dk einnklondin «»- «ulcrtxik moitn sich dl« Sicd-ctt»» «tcht ucrdmdlich. «iimoncrn pic uns n»i,mk» »n: D«c Änn»nc»»-Nurcau> V.O««s»»- kutn » »««>«»; — «»»»II «»N»! r«o»« 28 «»mp ; - Aiu>»Ud««»aiU! ». «uller in Gör»»: — M»tz. Metz in Mm,dcdurgi - A. P«r<k «, No. i»H«Ue: — »tenieemHnmIuir« Milli Vvlvet« v' tu,' »»ul ll»i>el»rl»«;tl« r, «orviv 8vl«I«i»v KLi»«Ivr. I»« , lSnininvt« uml 8ei«lei»^»nr^i» in ^loupr-i- ^U8N»I>I x, «mpkelilc-u Kr«!»»« ^ LRii'«^l»«I, .Vltiuurlct, (». Tageöratt für Politik, iliiterhaltong. GMästsverkelir. Sörfnibencht, Frem-enliste. ^Ivtivr Mr kllolv^i'iltfkjs V. Lr»Äm, LS. Iakrxiu»x. Itulerale .»erden Morre«I>«ch« i! »i« »!ochm » Ulrr onarn»m«en, cs-nui-«»d>»'2'>«>t»«>titUIj7. In i'keulmdi nu- >>n Wochenio„en: «e. Hi, U->»oiieNr. S in. Nachm. SUur. — T„ ,«>««,U!>«, -p»„>,>,!> >n,Ut 18 P>«,. »,-:«» u«l:,0-pi«r. «iue v>«'.->ni!t tue da» ,.,«.,1- tägi«,- iLiich.lncn der 7»>scune >rird nicht gcqeden. ii>u:.oä.i^l- Ann.nktn-'i Utk-ge Noii ui ur!ai'.n:>!> » ,»»>>»-, wir nur «e«eu P>a»umcra»8»» ,'taijl»»«durch ,».r,„nl>n rder 'ewiirn!jal,lu!kr. '.»chi Liidcn iurtrn 18 -z-«. 2uie>aie iu, d". Sdnilia«». «iiimine. ode> nun, rinein ,:.»l2>e die Pr»».>riie 2c» Pi. -!LS«SLLSid >7 tz Nil» I tvn„t I »1^1 >7. Not« V, i> u— U dem . >VvUrnttoktsbvstv11unkvn vvsrdvn v^^^)61.tzn. Llmvndorff, II,»Irltilill,»„<>, . Vit-toi ii»!dtiu^o 2'» iiiütil Ilolmliiiil/i'ii'ii'ii. IVniNoilvlilsiil-hc-ilc-n rvmcl'» lu»:8lgive-r>4ic,-h 0U8g6lührl. lic'xIvllilNM» bubt »r>»0icl, ^lll'IlkkpIpllffüwM Petersburg. Der Tliäter des Alten ! gewissen Paul Melnilosss gehandelt zu haben, ivcichcm aus Grund Ikllullllblv^I lllllUI« totes auf General Tscherewin nemii sich 9ii ! eines Tiebslaliles dir' bürgerlichen Rechte aberlannt worden sind, eolaü Sankowsk»',' er stanimt aus einem polnische» Adelsgcschlechl l Melnitoii wurde uerliniiel. nuü dem (Gouvernement Groduo und giebt an, aus Anstiftung eines I ^rr. 3SL. ÄUIcruiig vom20.November. Boromeier nach Ookar Bbsold, Wnllsir >3l2<l'dr.«:n.) I 7üN MUI. Irrt «eitern i!MiN «eioNen. Tven»omclro«r. n. Reouin. i Teniper,!. "AI., iiiedr. Tcmv. 2» W.. vöchsie Temv.ü"2r!. !iid x n Mud, .prilrr. ?I»ssichien für den 27. November: Norwie,send bewölkt, mild, schwache Niederschlage. Tomitag, 27. Novbr. PeiannvorUichec Rcdaricur sür Pvlflllchkö vr. Emil Bicrrl, in Treiben De», wunderlichen Ausgange der Budgetdebatte im Ncichstage folgt ein langer Schwarm von Erklärungen, Anklagen und Beschiß nigungcn. Die Fortschrittspresfc spricht von einer unsterblichen Bla wage der Regierungsparteien, die konservativen Zeitungen weisen aus den Missbrauch bin, den Eugen Richter mit der Zeit und Ge duld dcS Reichstags trieb. In beiden Borwürsen steckt ein itörn- chen Wabrbeit. Der Reichskanzler batte das Präsidium und die Ab- tbeilungsvorstände deü Reichstags (mit der sebr bemerkten Ausnalmic der jüdischen Abgg. Ludwig Löwe und Laster und des „Aisen- -üchters" vr. Hermes» auf um 5 Uhr zum parlamentarischen Tiner zu sich geladen, tim l tlbr mufite dabcr die Sivung zum Ende gedicben sein. Eugen Richter wurde nicht vor ' et tlbr fertig. Wenn der vorgemerkte konservative Redner, Herr v. Minnigerode, noch das Wort genommen bätte, so bätle er mit Engelszungen reden können — die ermüdeten Berichterstatter nu> der uwurnalislcn- Iiibünc würden il»n doch böchstenü mit eiirem Paar unbedeutender Lätze nbgetban baden, wäbrcnd die Richter'sche Rede vollständig in den Parlamcutsbcricht gekommen lväre. Bei solcher Sachlage Wal es erklärlich, datz er vorzog, nicht vor einem balbgeleerten Saale und vor abgestumpften Zeitungsgrifseln zu sprechen. Aber cs bleibt trotzdem wabr, dass aus der rechten Seite ein Sprecher bätte er sieben sollen, der in einer schnellen Improvisation mittelst einiger weniger kurzer, kerniger Sätze den Standpunkt der konservativen z» der Finanzlage und dem Wirtbschaftsprogramm, wie es die Tbronrede ankündigt, kennzeichnen mußte, sronnte der Abgeordnete sur Altstadt Dresden, den man ja doch wobl zu den .(tonservativen ui rechnen bat, nicht die ersten parlamentarischen Lorbeeren pflüclen -' Eine so günstige Gclegenbcit kommt ja nicht so leicht wieder. So fügte cs das Spiel der Zufälle, daß Richter'S manchcstcrlichc AuS- fübrungen olme Widerlegung blieben. Die Lrientalen sind über die Richter'sche Rede natürlich biü in den siebenten Himmel entzückt, sie war „zündend, meisterhaft, unvergleichlich" und „stolz hebt sich unsere kosch're Brust": wenn der Antisemit Bismarck die kaiser liche Erössnungsbotschaft in 90,000 Eremplaren in allen preußischen Gcmcindcn als Plakat anschlagen lassen will, so legen wir noch ' u> Agio draus und verbreiten die Richter'sche Budgctrcde in 100,000 Epcmplarc» „soweit die daitsche Zunge klingt". Das ist das neueste Ergebnis, der so jäh abgebrochenen Bcratkung des Rcichsbausbalts. In Berlin ist es ausgefallen, daß ein großer Tbcil der Jahres berichte der deutschen Handelskammern sich so wenig freundlich, viele sogar entschieden gehässig gegen die Schutzzollpolitik des Reichs aussprechen. Es beißt in einem offiziösen Artikel: Ein ausfälliges Snmptom für die Ausdehnung, iu welcher der .grankhcitostofs des ParteibadcrS alle unsere Verhältnisse durchdrinqt, findet sich in den Jahresberichten mancher Handelskammern, welche in den von ihnen selbst gebrachten Ziffern über das Steigen des Güter- und Personenverkehrs auf den Eisenbahnen, des Post- und Telegrapbenvcrtehrs, der Arbeitcrzabl und der Höhe der ^ölme, der tanstigen Nachrichten über die Entwickelung einzelner Geschäfte, ilneS Absatzes und ihres Erports den Beweis liefern/ daß die Erwerbs- Ibätigkeit ihres Bezirks in steigender Zunahme, zum Tl'eil schon wieder in der früheren Blüthe sich befinde, und dennoch als Eon- elusion mit der Behauptung endigen, daß alle geschäftliche Tliütig- keit darnicdcrlicge und diese Erscheinung der neuen Zollgesetzgebung zugcschriebc» werde. Diese Anklage der Handelskaminerselretäre beruht zum größten Tdeilc auf Wahrheit. Viele Jahresberichte der Handelskammern sind nicht nur lückenhaft, sondern auch parteiisch. Sic verschweigen sebr oft Alles, was als günstige Folge der Schutzzollpolitik zu Tage tritt, sie schildern auch in wahrhcitswidrigcr Weise einzelne Geschäfte und ganze Fabrikationszweige, die sich in blühendem Aufschwünge befinden, als darnicderlicgcnd und zurückgcliend. Damit schädigen sic in unverantwortlicher Weise den >tredit der deutschen Industrie. Niemand wird den Handelsberichten Schönfärbereien zumutlicn, aber offene Feindseligkeiten und Ungerechtigkeiten sind ebenso un gehörig. Zur Entschuldigung mag dienen, daß die Fabrikanten cs häufig machen wie die Bauern: sie klagen immer, zufrieden find sie nie, aus dem Zugeben günstiger Geschäftsabschlüsse befürchten sic den Vorwand zu Stcucrcrböbungen. Es ist auch zuzugebcn, daß der neue Zolltarif, soweit er die Rohstoffe lind Halbfabrikate vcr- theucrt, einzelnen Industrien die Existenz erschwert und den Ge winn geschmälert bat. Namentlich gilt dies von den Industrien, die aus den Erport angewiesen sind. Es ist Pflicht der Handels- kammerberichte, auch diese unerwünschten Folgen der Zollpolitik deutlich zu beleuchten, damit man künftig den begangenen Fehler verbessern kann. Wenn daher obiger Berliner offiziöse Artikel da rauf binauSliefe, daß die Handelskammerberichte nicht unliebsame Wahrheiten enthalten sollen, so müßte sich alle Welt einem solchen unheilvollen Versuche energisch widersctzen. Ist aber die Absicht, gewissen Hanbelslammersekretären einzuschnrsen, ein getreues Spiegel bild des Zustandes von Handel und Wandel, Industrie und Ge werbe zu liefen! und dabei auch nicht zu verschweige», wenn sich da? Erwerbsleben, Dank der Schutzzollpolitik, erfreulicherweise zu beben beginnt, so ist nur zu wünschen, daß diese Mahnung an die vatriotischc Pflicht jener Herren Beachtung finde. Die preußische Regierung läßt durchblicken, daß sie gegen jene Handelskammer- Präsidenten und -Sekretäre amtlich einschrelten wolle. Man darf gespannt sein, wie man das anfängt und was dabei bcrauskommt? Noch immer bat Gambetta keinen Ersatz für die erledigten Gesandtschastsposten in Berlin und Petersburg gefunden. Von dem Grafcn St. Ballier hat sich Gambetta höchst barsch verabschiedet. Ehe derselbe nach Berlin behufs Ueberreichung seines Abberusungs- schreibe«- zurückfuhr, fragte er Gambetta: wer sein Nachfolger in Berlin sein würde? Gambetta antwortete: „das könne ihm ja rletchgtltta sein, übrigens wisse er eS noch nicht. Wenn Graf St. Ballier nach Berlin zurückkchre und in l l Tagen wieder abreise, sei er jedenfalls außer Gefahr, seinem '-Nachfolger noch daselbst zu begegnen". Voraussichtlich wird dies der jctzige Botschaster Frankreichs in England, EhallcmelTlacour sein. Mit demselben halte sein deutscher College in London, Graf Münster, eine Unterredung, offenbar zu dem Zwecke, iln» auf den Zahn zu fühlen. Eballemel itzacour geht in Folge dessen nach Paris, um das Weitere mit Gambetta zu besprechen. In London fühlte er sich gar nicht wohl-, die scharfe und zugelnöpsle Art des französischen Gelehrten hat die an eoulante Lebenssormen gewöhnte, seine Welt in England verletzt Den französischen Botschafter in Peters burg, General Ehanzn, bat Gambctka vergebens auf seinem Posten zu bclinlien versucht. Der General weigert sich entschieden, mit seinem Namen für die Angriffe cinzutrcten, welche Gambetta gegen die katholische .stirche vorbereitet. Aus Tunesien wie aus der algerischen Provinz Lian lausen fortwährend günstige Nachrichten ein. In beiden (stegenden Hamen aber die französischen Expeditionslruope» mit unerhörter Grausam keil. Nicht nur gelangt das Sintem der Razzias im weitesten Umfange zur Anwendung, auch alles Besitztlmm der Insurgenten wird schonungslos zerstört, die Häuser werden niedei gebrannt, die Felder verwüstet, die Löst- und Palnienbäuiiie gestillt. Es ist eine Xriegsülirung von Barbaren, die zu ihrer Entschuldigung nur den mildernden Umstand ansührcn kann, daß sie ebenfalls gegen Barbaren gerichtet ist. Der Papst wird in der ersten Hülste dcs Deeembers einen französischen Bettler, der sich durch seinen tugendbaslen z/cbenslaus ausgezeichnet und angeblich mehrere Wunder verrichtet hat, heilig sprechen. Es liegt zwar kein inncrcr Grund vor, den himmlische» Hofstaat um ein Mitglied zu vermehren: der Papst möchte aber diese .slanonisation benutzen, um durch die Anwesenheit vieler Nardinäle in Rom ein kleines Uonzilchen zu arrangircu, aus welchem eine politische Demonstration vor sich gehen soll. Man glaubt, 2co XIII. wird die Wiederherstellung der weltlichen Ni acht dcs Papsttlniincs fordern, eventuell mit seiner Abreise aus Rom (man sagt neuerdings: nach Fulda» drohen. Nun bat aber sogar die Rcgierung des crzkalholischen Spaniens, als dieser Tage im Senate die Erzbischöfe von Salamanca und Santiago die Wiederherstellung des Kirchenstaates verlangten, diplomatische Schritte nach dieser Richtung hin abgelebtst: wie sollte das protestantische Deutschland dazu kommen, Arm und Schwert hierzu zu leiben? Einen wahren Mißbrauch von Gutenberg's edler .stunst bilden die ausführlichen Berichte der amerikanischen und nach ihnen auch vieler europäischer Zeitungen über den Prozeß dcs Präsidcnten- mördcrs Guitcau in Washington. Mit einer lächerlichen Umständ lichkeit wird jede Aeußerung dieses Elenden wicdergegebcn-, jeder abgeschmackte geistige .streuz- und Duersprung dieses Wahnsinns- lieuchlers wird ehrfurchtsvoll erzählt, als handele sichs um die Offenbarung eines hoben Genie's. Der amerikanischen Presse wird man darin schon Etwas Nachsehen dürfen: der Geschmack dcs dortigen Publikums, welches während dcs langen Krankenlagers dcs unglück lichen Garfield von den Zeitungen verlangte, daß sie täglich sogar aussülnliche Details über die Präsidialstuiilgäiigc brächten, muthct denRcportern auch die photographische Wiedergabe des Benehmens von dessen Mörder zu. Aber für Deutschland sind solche Einzelheiten einfach widerlich. Der Schuft Guitcau erreicht seinen Zweck, ein berühmter Mann zu werden-, »ein schmachvolles Renommee tan» sogar als Beispiel gefährlich auf unreife .stövie wirken. Der Fall liegt eigentlich ungeheuer einfach: Guitcau ist des Mordes über führt — was zögert noch der Heuler? cirman ist zum Eivilgouverneur von Nencstc Telegramme der „Dresdner Nach»." vom N.Novbr. Berlin. Die RekonvaleSeenz im Befinden des Kaisers schreitet in erfreulichster Weise >ort, doch ist noch Schonung nötliig. - Eine hier stattgetundene Perinmmlung deutscher Flachsgarn- spiuncr beschloß, beim Bundcsrath um Erhöhung der Zölle für Garne re. zu petiren. Auch eine Anzahl anderer Anträge ans Er höhung der Zölle auf Halbfabrikate sollen bereits vorliegcn. BcrIi n. Die Budgetkommission strich beim Etat der Heeresver waltung von dem für Ergänzung und Abgang von Handfeuerwaffen eingestellten Posten von 1,490,«-OtlausAntragNlaltzalm'sckOO/iOONk. Eöslin. Schievelbeiner Antisemiten - Prozeß. Die Ge schworenen haben 19 Angeklagte des schweren Aufruhrs und 2aiid- fricdenübruchü und :i deü einfache» tlandsriedensbruchs für schuldig befunden. 0 Angeklagte wurden freigesprockien, darunter Rentier Brewing und ein lOjähriger Knabe. Als Rädelsführer wurde keiner kür schuldig erklärt. Mildernde Ilmstände wurden Allen be willigt, mit Ausnahme einer Frauensperson Nowakowski, welche drei Personen fälschlich denuncirt batte. Pari s. Der Erpräfckt Algerien ernannt worden. Petersburg. Gestern Nachmittag erschien während der Sitzung im Departement der Reichspolizei ein junger Mann und wünschte den General Tschercwin zu sprechen. Bei der Unterredung feuerte jener aus letzteren einen Revolverschup ab. Die Nugel durch löcherte die Xleider des Generals. Die Verwundung soll unbeden tend sein. Der Tipster ist verhafte!. Tscherewin iaßle den Allen täter selbst »b. letzterer verweigert bis jetzt jede Angabe überfeine Person. Tscherewin gehört zu den Pertrauensmäniiern des Ezaren! und ist Präsident der stomnnssion beliuss Durchsicht der Akten der i Verschickten, welche eben tagte. Berliner Börse. Vom internationalen Geldmärkte liegen wieder einmal ungünstige Meldungei, neu, ans welche auch die: herrschende Geschäftsunluft zurückzuführen ist. Die Diseonto Ernläßigung der Reichsbank übte liier leinen Einfluß: erst als aus! Grund derselben Wien festere Notirungcn sandte, war eine kleine I Anregung bemerkbar. Die Geschäftslosigteil hielt bis zum Schluß an. Deutsche Eisenbahnen waren fest, aber ohne Leben. Auch ^ österreichische Bahnen blieben ziemlich fest. Die internationalen Spielpapicre haben diirchgchends Avancen ailsznwciscn. Banke» hatten im Ganzen wenig Verkehr, vermochten sich ober gut zu be haupte». Montan-und Hndustriepavierc wenig verändert. Deutsche Fonds behauptet, öslcneichischc gut gesragl, russische still. Destcri. Prioritäten fest, aber still. In Lombarden entwickelte sich in der > Nachbörse lebhaftes Geschäft zu steigenden Eoursen. i»ra»klur1 a. M-, 20. Novcmb. Abends, oredii ail. >?iaatddadn 2,s. : .»>'- dnidcn i'2M!,, Mee Seist,- Lllbcncnle — . Paeiciicme . 0»,Niste» 202.::7. d-esten. sieidieiste . Iluea» «iteidrenie . ::rr Ruße» Ate» Ruße» —. - 2. O>-ieme»iest,e - . Re»epr h»«n. o^std»»»»»^ - . :>. Oeiciiiaiiiestic - - . iin-! «arische Papiecccuie -. geil. , Par»», 2». Novemdcr. «Schluß i Nevlc «S.2L. A»ic«uc liä.«««. Italiener dd.I". SlaatSbotz» «M.oo. Loindarden 0S0M. de. Prioritäten 283. sayptcr 3b7.! vesterr. Potdrenle S0>/,. Mat». Wie», 28. Rerbr. Meiidr. Tretstt 382,30. Staetidaftn 310.30. Somdarden I«o,20.! Anglo-AußriaBank . «iepolcondd-or —. Galizier- . Papteireuic—. Oesten. tdrenic —. in,«. GotLrenlc —. Un«. Geid>cntc Unaar. itredit 360.80, —. Sldelhaldehn —. ivanlverein —. Nordwetz 237.70. !N Lokales und Süchsifches. — Vor einigen Tagen beehrte Prinz Friedrich August in Be« gleituna seines Erziehers. Hauplmaniis von Oör, die prähistorische Sammlung dcS Hosapolhekcrs, Herrn 1)r. Caro, mit seinem Be suche und nahm mit vielem Interesse von derselben Kemitniß. Die selbe zählt zu den reichhaltigsten Privatsammlungen und enthält namentlich viele Fundstücke aus Sachsen. — Während der „Westfälische Courier" hört, daß Oberbürger meister lir. Stühcl, den man vielfach den konservativen Parteien zuzählte, vorläufig „Wilder" geblieben ist, hört der „Lächs. Volks» sreuno" von zuverlässiger Seile, daß derselbe bei den -National» Pla Galdrkiiic Uutontiwk iiarknonn 88,28. i liberalen einen Platz belegt hat. Daraus folgt, unserer festen lleberzeugung nach, keineswegs, daß 1)r. Stübel der iinüonallihc- ralcn Partei bcigetrcten ist. Das wäre gegen die Abwdc. - Nach einer erlassenen Verordnung des .stönigl. Sächs. Kriegs- ministeliiims haben alle in den heimnlhhchen Verhältnissen lebenden Militär-Anwärter, welche im Besitze des Eivilanstcllungs- oder Eivilvelsorgungsschcmeü sind, so lange, als ihnen »och keine Anstellung zu Tbeil geworden und sie eine solche wünschen, die Anzeige hiervon bei dem Landweln-BataiUon, in dessen Bezirke sie sich nnfhalteii, jedes Iabr am k.Dccember und l.Iuni zu erneuern, auch den gedachten Landwehr-Bataillonen ieden dauernden Wechsel ihres Ailsentbaltsoites. auch »ach dem Allsscheiden aus. jedem Mililärvc-rbällnisie, bis zu wirikich erfolgter Anstellung zu melden. Sitzung des Bezirksausschusses der K. Amts- hauptmamischast Dresden Altstadt. Unterstützungen aus Staats mittel» au die Volksbibliotbeken in Löbtau < I_'ö M.», Tcuben (GO M.), Plauen (70 M.), Rabenau (70 M.i, Tharandt (100 Ä.) und Niedcrgorbitz (00 M.s werden befürwortend in Vorschlag ge bracht. Bezüglich der zwischen strcischa und Lockwitz vrojektirten Straße erkannte der Ausschuß, nachdem dieselbe im Bezirke der Amlslinnptmannschast Dippoldiswalde bis an die Grenze der Amts- hauptmannschnft Tresden-Akliiadl aus-gebaut und dadurch der Ver kehr lebhafter geworden ist. die Notliwendigleit einer Korrek tion zwischen Loclwitz und der Bezirlsgrenzc an. Zur lieber« nähme einer bleibenden Verbüidsichicit Seitens der Gemeinde Planen wurde Genehmigung crtbeill. Unterstützungen aus dem Fond des Kgl. Ministeriums des Innern zu Wegebau-Zwecken an die Gemeinden Tharandt, Deuben, Briesnitz, Kemnitz, Lockwitz, Sobrigau, Coschütz und Saalbausen, welche ganz besonders für Wegebau Hobe Summen aufgcwendet haben, werden befürwortet, das Regulativ über Erhebung der Gemeinde - Anlagen in Dorf- Hain vor definitiver Entschließung nochmals an den Gcmeindcrath zur Erwägung bcz. Abänderung ziirückgegeben und die Gesuche Herrmaiin's in Podemus, Hartmann'S in Cunnersdorf bei Kaitz und Stclzer's in Potschavpcl in Schankkonzessionssachen genehmigt, dagegen die Gesuche Langc-Birkigt, Krüglcr-Schwcinsdorf, Fleischer- Cunnersdorf, Wünschmann-Rabenan und Hornoff-Nicderhäslich auS verlchrspolizcilichen Gründen bcz. mangelnden Bedürfnisses abgc« wiesen. Die Bestellung des Bürgermeisters Or. Biehapn in Tha randt zum Standesbeamten daselbst und als dessen Stellverckreter Stadtlassirer Voigt daselbst wird befürwortet. - - Sivnna dcs BezirksauSschusses de Kgl. Amts- bauptmannschaft Dresden-Neustadt. Die Gesuche um Staats- rinterstützungen für Volksbibliotliekcn, für die Bibliokbefen in Trachen- berg cOO Ak t, Weißer Hirsch (lOOM.s, Scrtowitz (DM.), Striesen und Radebcrg (je 100 M.) und Kötzschenbroda (100 M.) werden befürwortet, die übrigen Gesuche abgelelmt. Sckmlratb vr. Hahn gab anheim, ob nicht beim K. Kultusministerium dahin zu wirken lei, daß den Bczirtsschulinsvetloren die Bcaussichtigung der Volks- bibliolbclcn übertragen werde. Betreffs eines Reköinmunitatcs der Königlichen Amlsliauplinnnnschaft Dresden-Altstadt über die Mit benutzung der in Saalbause» zu errichtenden Bezirks-Anstalt widerspricht der Ausschuß der definitiven Festsetzung der Gencialkoslen in der von jener beabsichtigten Weise nicht, behält sich jedoch ein Widerwruchsrecht im Fall eines größeren Aufwandes ausdrücklich vor. Tie Gesuche Ncumcmn Loichwitz, Produkten- häiidler Raabe-Tresde», Hartmann kötzschenbroda um Eonecsiion zum Bier bcz. Blaimlweiiiichaiik wurdeu Nlangels Bedürfnisses abgewiesen, dagegen die Gesuche des Maurers Härtcl-Dresden, Ziegelmcister Zcibig-Stiiesen, Ziegler Kunalb-Gruna, Ziegelmeister Grcif-Scrkowitz, 'Ziegeleibesitzer 9!ichtcr Kötzschenbroda »m Eon- cessioncn znm Ausschank von Bier und Branntwein an das bei ihnen beschäftigte Arbeiterperioiinl, sowie die Gesuche Robert Hempel Striesen und Hausbesitzer Biei laß Pieschen um Bieischnnk- Koiizession genchmigt. Die in Folge eines zwischen dem K. Staats- fistus und dem Gutsbesitzer Hickniann in Birkivitz abgeschlossenen Gnindstückc, - Tauschvertrages beantragte Veränderung des ielbst- ständigen Gutübczirks des Forstreviers Pillnitz und des Geineindc- bezirks Oberpomitz ivurde bewilligt, ebenso mcbrcre Dismem- brationsgesnche. Betreffs der Anslelliiiig von Revisoren bebufs Prüsniig der pneumatischen Bierdruckapparate ivurde beschlossen, für den ganzen Bezirt (mit Ausschluß der Stadt Radebcrg) nur einen Revisor zu bestellen und diesem gegen fixen Gehalt die zivcimaligc Revision der Apparate im Jahre auszugehen. Befürwortend spricht sich ferner der Ausschuß aus bezüg lich einer Unterstützung von 100 Mark für Zwecke des Vereins zur Fürsorge kür Entlassene aus Strafanstalten, Abände rung des Oitsstatuls über die Beicbiäiifnng der Fabriken in Rade beul, -Anstellung eines weiteren Voflstiecliingsbeaniien in Pieschen und ein Regulativ der Gemeinde Trachau, die Erbcbu»g einer Abgabe zur Feiieilvichgeiätlickane bei -Neubauten bete. Genehmigt wurden noch ein oriüstaiulniiick'cr Beschluß betreffs des Gehaltes kür dcik Gcmcindevoi stand zu Gegau und der Gemeinde Trachau iiber die Mahl von Ersatzmännern des Gemeiiideratlies und die Ein« becirlung einer ffskalischen Hutungsparzelle in die Gemeinde Trachen berge. Bedinguiigsiveiie ivnrden den Fabrikanten Eonradi und Schmidt in Pieschen die Errichtung einer Harzichmelzerei bewilligt. - Im hiesigen „ cl> r islIieb ioziaIcn -Verein " hielt am 94. d. Herr Seidel einen Vortrag iiber „Lulher und die sozial« Frage", in welchem er die Verdiensic des großen Reformators auf einem Gebiete, wo dieselben bisher weniger gekannt »nd gewürdigt sind, in zweistündiger Rede einem gesvanni folgenden zahlreichen Publikum darlegte. Der Vorlr-.g, welcher auch »n Beziehungen auf die Gegenwart reich war, stellte im ersten Tbeile Luther's volks- wirthicbasilichc Lebren dai: keinen vleis dei Arbeit gegenüber den kogeiianntcn „guten -Tsteiten", der miilelalterlichen N/öiat, seine An- rrteniiuiig und Vertlieidigung des ^lgentluims gegen mönchiich- römische Verachtung und kommunistische Angriffe, seine unbedingt« Verweisung des Beitels, seine -Verdienste um die geordnete Arme»» pflege, seine Lebren über Handel und Geldwesen ^ wobei besonder- sein Kampf gegen die großen Hnndclsbäiiter «die Fugger), gegen den Luxus und die Aussaugung dcs Landes befördernden auswärtigen Handel, und gegen den Wucher, sowie endlich seine Stellung »ur Iudenfrage Gelegenheit zu Interessanten Vergleichungen mit der Gegenwart boten und zugleich den Beweis lieferten, wie scharf Luther, trotz einzelner uriger Auffassungen, die wirthschasUtch««
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