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Dresdner Nachrichten : 15.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187911153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-11
- Tag 1879-11-15
-
Monat
1879-11
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.11.1879
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IU». ,ea . io« »der PazmandvS habt«. Ne «ei ««« Privatangelegenheit «M «ormal geordntt. Sr aa» re« Interpellanten k^re«»» privat« ««'Nänrna m»d baiie den GeaenNand s»r erietigt. Li««» lehnte Ke «eitere «lntwort ter Reaftrung ab. Die Ma- lorltät nahm beite Ant worte« zur Kenntnis,. Belgrad. >4. Novbr. In ter Skiiptchtina er klärte «lMk die Aachricht etnrß anaedlichen Schutz- and TrntzdündnlsseS zwl- VsoLt-Vslvrrsmwv Tagevsatt für SslitiK. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsendericht,Fremdeillike. Mitrebactenr: vr. «,»11 Für taS gculll.: L,uckvlU IKrnrt»,»»». Druck und Etaenthum der HerauSgeder: 4L I Lonpvl L 6«., 8etfto88-8tru88» «4. ge<nmffl>er >Ior 8narcu!r.i88e ^>r- uiul Vvricuut uüvr Ltsalspapivts, psanlsdrivf«, Kolisn otc ^U8?.ü1ilun8 aller 6oupon8. vnentsseltlielw Lontrolo cker Verloovung aller ^Vvrtlinaplvre. ^Vllen auvl, aut' l„ ietliclieiu >Ve^u 0omlvll8lsilo Nib lVvetisvI. in Dresden. V Berantwortl. Nedacteur: LLetart«;!» t'vljlmt- in Dresden K.IV8LNt Ullis «che, «nbien. nut Montenegro al» gänz» iich erkunden. GS laude, wederVerbautlungen»oft» Vereinbarungen Natt. Konstantlnopel. 14. November. Lavarb batte gestern eine Be sprechung mit dem Sul tan über tte Reftrmftaae. Der Sul'an betonte die Nothwrndlgkett einer län geren »trist zur S!n«ühruna de Reformen, wozu er und die Regierung entichkofteu leien. Die nächste Kon ferenz in ter Setechensrage zur Prüstmg der verschft- denen Grenzlinien findet den 17. November statt. Lmil ÜirLekkelä's K-Iv^ant Ullil MmtortLkvI «iimericlrtete lioitbalin, Onrckvrobon' 1" ^7"«''". Vor/Ugliukor lkeitunterriekttür Dämon, llorron " ' ^ 4 ag.^/ou. äuslkiliou eleganter lieitpfträo n. s>8nsion88t»llungen, alilge^iiu >., /um 8ell,8tlcut8eliiren. ^uiiiakmo van l>en- . ^ l'II V 6 ^ 11* tt ^ ^6 -Mt. 8l01l8))l61'st6tt. O1O886 .Vu8>vulil von 2VM Voi'IrLnf 8 WitterungSaussichtm: Zeitweis heiter, Frost, meist trocken. AktAisttN. Politisches. Einen ganzen geschlagenen Tag dauerte der Berliner Äörsenrummel Dann war er vorbei. Dari Aeltesten Collegium der Berliner Börse hat mit Hängen und Würgen den Beschluß gefaßt, über die der Börse angethane Beleidigung zur Tagesordnung überzugehen. Schrumm! Allerdings eine „motivirte" Tagesordnung, in welcher dem Minister der Standpunkt klar zu machen versucht wird, oder doch eine Tagesordnung. Wäre es der Börse Ernst gewesen mit ihrer Entrüstung, so hätte sie über den Arbeitsminister Maybach bei dem preußischen Minister-Conseil, resp. bei Sr Rias, dem Könige von Preußen zunächst Beschwerde geführt und namentlich den Minister durch Werfen seiner Papiere bestraft. Aber da die Börse einen ihr so viele Millionen zu verdienen gebenden Minister nicht gleich wieder bekommt, so steckt sie die Ohrfeige ruhig ein und reibt sich blos den Backen. Kleine Nadelstiche, wie Bürsen-Pereats aus den „Giftbaumminister", bringen einen Mann wie Maybach nicht außer Fassung. Es ist schon viel, daß ersich dazu verstanden hat, in den stenographischenNiederschristen den Wortlaut seiner Beleidigung: „die Börse ist ein Giftbaum", abzuändern in: „die Börse wirkt wie ein Giftbaum". Zwar laßt der Parlamentsbericht jetzt den Minister etwas ganz Anderes sagen, als was er wirklich geäußert, aber, mm, äieu! wer wird so pedantisch sein, von offiziellen Aktenstücken noch Wahrheit und Glaubwürdigkeit zu verlangen ? Sehen wir uns einmal die Fa-.on a», in welcher über die Parlamemssitzungen amtlich telegraphirt wird? Ein wahrheitsgetreues Bild über dos, was ein Landtag oder Reichstag redet, thut und beschließt, eihält das Publikum schon lange nicht mehr. Aber so verzerrte Darstellungen, wie die, welche man jetzt allabendlich auf telegraphischem Wege von Berlin aus nach ganz Deutschland über die Vorkommnisse im preußischen Landtage versendet, sind doch ein zu starkes Stück. Was die Opposition gegen die Eisenbahnankäuse vorbringt, wird absolut todtgeschwiegen; kaum wird auch nur der Name eines gegnerischen Abgeordneten genannt. Um so ausführlicher werden die Steven der Minister behandelt, selbst wenn sie nur die abgedroschenst« Gemeinplätze vorsühren und höchstens die Worte der regierungsfreundlichen Abgeordneten finden Gnade. Es giebt» so muß das Publikum, das den Zauber nicht kennt, glauben, nur Gründe für eine Negierungsmaßregel. Gegengründ« exiftirm nicht oder sie würden nicht vorgebracht. Daß aber gerade umgekehrt im preußischen Landtage die Bahnankäuse ein« Beurtheilung fanden, welche die schwersten Bedenken dieser Maßregel in volkSwirthschastlichcr Beziehung und für die Finanzen und die Berfassungsrechtc des preußischen Volkes außer allem Zweifel stellten, daS schweigt der Telegraph völlig todt. Es liegt Methode darin. DaS Publikum braucht nicht zu wissen, was für Folgen eine solche Maßregel nach sich ziehen muß; es wird sie zeitig genug auSzubaden haben. Die Regierung in Berlin will die Bahnen kaufen — «eis. Die Abgeordneten Richter, Virchow, Kieschke und Berger mögen noch so klar das Verderbliche dieses Vorhabens schildern — sie werden nicht einmal einer Antwort vom Regierungstlsche aus gewürdigt. In einer meisterhaften Rede hatte Richter die Ungeheuerlichkeiten des Projekt» am Mittwoch vorgefrchrt: der Minister Maybach, unfähig, diesen Gründen sofort entgegenzutreten, versprach die Beantwortung auf Donnerstag; der Donnerstag kommt und da erhebt sich derselbe Herr Maybach, um zu erklären: er behalte sich senre Antwort bis später vor. Ungeheuer bequem und einfach. Das Abgeordnetenhaus war über dieses Verfahren förmlich constcrnirt. Aber cS fand sich, warum denn nicht? bald auch darein. In den'mitteldeutschen Königreichen, wo es auch nur Staatsbahnen giebt, besitzt die Volksvertretung allen wünschenswerthen Einfluß auf die Verwaltung derselben und die Finanzen des Staates; in Preußen aber verzichtet augenscheinlich die Volksvertretung auf ein wirkltcheS Budgetrrcht — die Regierung kann mit den Landes- einkünsten fast völlig ungenirt durch den Landtag umspringen wie sie will. ES wäre nur ein Gebot der Eelbsterhaltung gewesen, wenn der preußische Landtag den Ankauf der Privatbahnen dazu benutzte, sein Budgetrecht zu erweitern. Die Regierung will die Bahnen haben — punktuml Sie bezahlt sie vielleicht den Aktionären um 100 Millionen zu hoch — das thut Nichts. Sie zähmt den Widerspruch der Direktoren von Privatbahnen, indem sie ihnen je 400,000 M. Abfindung in den Hais wirst — hallelujah! Wenn die Nationalliberalcn und die Ministe riell-Konservativen Das in der Ordnung finden, so ist die Welt da ran gewöhnt. Lknn aber die Klerikalen da mitlhun, die bisher stets gegen die Staatsallgewalt geeifert und für Erhaltung und Stärkung der Lolksrechte männlich eingetreten sind, so nimmt das billig Wunder. Die armen Klerikalen — die haben jetzt nur die Wahl zwischen drei liebeln: stimmen sie für die Bahnkäufe, so leisten sie der Regierung einen Dienst, dessen sie aber nicht mehr bedarf idenn sie hat ohnehin die Mehrheit); stimmen sie gegen die Bahn- käuse, so reizen sie die Regierung und das ist für Herstellung des KirchensriedenS nicht ohne Gefahr. Lassen sie aber jedes ihrer Mitglieder nach seiner Ueberzeugung stimmen, so tragen sie den Zwiespalt in ihre Frakiion, dessen Folgen unschwer vorauözue sehen sind. Der Großfürst-Thronfolger ist nunmehr in Wien glücklich an gekommen, mit ihm sein Schwiegervater, der dänische König. Alexander Alexandrowitsch wird den erlauchten Bewohnern der Wiener Kaiserburg freundlichst die Hand schütteln; man wild ein ander, wie das unter Personen von fürstlichen Manieren und welt männischem Anstande selbstverständlich, mit lächelnder Miene aller hand Verbindliche« sagen, nachher wird'« aus das Gefolge österrei chische und russische Orden regnen, aber Alles dies ist von neben sächlichem und kurzlebigem Belang. Weltgeschichtliche Gegensätze wurden noch nie durch den Austausch von Artigkeiten zivischen dm purpurgeborenen Repräsentanten der Staaten beseitigt. Der Zare witsch kommt höchst ungern und nur mit gebundener Marschroute nach Wien. Er empfand cs so schon als Büßgang, daß er in Berlin Station machen solle. An Wien dachte er ursprünglich nicht. Esbedurste eines verwandtschaftlichen Winks in einein eigenhändigen Schreiben des Kaisers Wilhelm an den Zaren, wie es sich doch empfehlen würde, den Großneffen nicht in ostensibler Weise die Residenz des Kaisers von Oestereich umgehen zu lassen. Der Zar mußte aber zweimal und mit immer stärkerer Ostentation an seinen Sohn schreiben, ehe dieser sich entschloß, nach Wien zu pilgern. Nun reime man sich zusammen, ob eine solche Zusammenkunft mehr als rin glänzendes Schauspiel bedeutet? England scheint den Versicherungen des Sultans, daß er in Kleinasien Reformen cinsühren, d. h. die Verwaltung dieses Gebiets den Engländern in die Hände spielen wolle, nicht viel Glauben zu schenken, wenigstens dauert'S ihm zu lange. Der Admiral Hornby in Malta soll daher baldigst nach den türkischen Gewässern absegcln. Ob diese Demonstration mit der Flotte auf den Großtürken sonder lichen Eindruck macht, müssen wir abwarten. Die Russen werden ihm den Rath geben, sich nicht einschüchtern zu lassen. Auch die Franzosen glauben nicht an den Ernst des englischen Willens. Jedenfalls sind sie nicht auf der Seite Englands zu finden. Welche Politik aber Frankreich im Oriente cinschlägt, darüber wird die Welt wohl bald klarer sehen, als ihr bisher möglich war, wo sich Frankreich sehr im Hintergründe hielt. Denn da Gambetta erkannt, daß die inneren Verhältnisse Frankreichs zu zerfahren und verwirrt sind, als daß er seine Politik dort in der nächsten Zeit zur Geltung bringen könnte, spielt er sich aus die ausivärtige Politik hinaus. Einer seiner intimsten Freunde, Challcmcl Lacour, den Gambetta von seiner Stellung eines Redakteurs der N> publique Franchise auf den Posten eines Gesandten Frankreichs in der Schweiz be fördert hat, bereist jetzt Südfrankreich und hält dort ausfällige Reden. Es heißt, er wolle sich populär machen und Gambetta ihn in die Negierung bringen, wo er an Steve Waddington's Minister des Aeußeren werden solle. Ueber alle diese Ding« wird bei dem viclbemerkten Besuche die Rede gewesen sein, den Gambetta in feierlichster Form dieserTage dem Präsidenten Gröpy abgestattct hat. Neueste Telegramme »er „Dresdner RackrtLte«." Berlin, «4. November. DaS Abgeordnetenhaus beschloß nach längerer Debatte in erster Lesung, den Gesetzentwurf über Autbrlngun > der Gcmeintcabgaden an eine 2lglictrlge Kom mission zu übereilen. London, l 4. November. Einer Meldung aus Konstan tinopel zufolge bat die Pforte um Aufklärung wegen der neuerlichen Ordre an die britische Flotte, nach den türkischen Gewässern abzu segeln. Bei der jüngsten Vesprecbung des Sultans mit Lord Layards erklärte der Sultan: die Pforte schlage ihm die sofortige Einführung von Reformen in Äleinasien vor, sein Ansehen würde aber schwer erschüttert, wenn es den Anschein gewinne, daß er dabei unter dem Drucke Englands handle. Locale- and Sächsisches. — Landt >1 g. Die 2. K. stimmte gestern dem Gesetzentwurf wegen provisorischer F 0 rtcrvebung berStenern und Abgaben zu. Leit längerer .fett hat sieb von Finanzperlodc zu Fliianzpcriede ei» deiartigcg Gesetz nötl'lg gemacht, well eS nicht gelang, das Budget vor tcr neue» Etalsvcriode durcv- ziiberardcn. Wenn es dcr Regierung möglich wäre — und der Rctcrent De. Ai lnckiritz belle das >ür die Zukunft — das Budget bereits Mitte Lcptemver fettig zu sielten, könnte aus diese Nowgcsctzc vcr,Giftet werde». Adg. Kn erbteI bezelchncke das Einschatznngsv!nähren des ländliche» Grundbesitzes als ein in den verschiedenen Bezirken von einander abweichendes, un sicheres. willkürliches und dock' auch wieder zun eilen schablonen- bafteö. Abg.'.»! eh» c rt ineinte, die Etnichätzung sei iür daö Niekerland günsftgrr. als iür das obere Erzgebirge, weil kür leiftcrcs oft die sür das Niedcriand gcelgnclen Grundsätze cmge- wendet würden. Abg. Möblnö verkannte nicht die bei der Einschätzung bervorgetretenen Härten, ikendcle aber dem Flnanz- mintsicr v. Könneritz besonderes Lob ftir tte richtige Erkenntnis, der verschiedenartigen Bethällnisse. denen bei dcr Einschätzung Rechnung zu tragen ist. -- Ueber die mit ter Fort bildungsschule gemachten Erfahrungen hat die Re gierung dem Landtage e nc Darlegung unterbrettet. woraus bcrvorgcbt, baß sich die Klagen und Eliurendungcn egen das neue Institut wesentlich v< rmlutert haben, je mebr cb die Fortbildungsschule Im Vollsbcwnßksctn beftNIgt hat. Ostern Iez7'.> bestanden 1827 önentlichc Forlb ldungsschulcn, dar unter 12 !ür die weibliche Jugend. 5a»cbcn sind die fortbli- dungßvfUchtigen Schüler von :>ä tbcl S gewerblichen. tbeilS land- wlrischaMIchen Schn'en von ter Vervftictftling zum Besuche der allgem. Fortbildungsschule beftelt, ebenso die Schüler von 14 nlclftgewe,blichen Privaftortbllkungöschulen, i» welchen für den ferneren Unterricht rer Zöglinge ausreichend gesorgt wirb. Die Zahl dcr Fortblidungöscvüler Sachsens belief sich aus67.150. I» tcr gcslrlgcn Borb ratbung über die von ter Regierung ge gebene Darlegung anerkannte Abg. Heger, daß dieselbe ohne Retouche erfolgt sei und !o ein wahrheitsgetreues Bild dcr wirk lichen Verhältnisse gewähre. Trotz aller Schwierigkeiten habe taS Jnftltut nunmehr teste Wurzel »r aßt. Man wolle vielfach nur lakultakivcn ForlbllkungSuiiierrictft: va würtrn die uißbe- gierlacn innqen Leute schon von selbst kommen. Wäre tcr Un terricht aber fakultativ, so würden gar Viele demselben ohne Ge- säbrtung ihrer Existenz nicht bewohnen können; zud m würden auch nur an größeren Orren derartige Sci-uftn entstchen können. Gerade iür die S'umigen, die Zuriickg.blicbenen sei die obliga torische FortbhdnnaSichuIe von Segen. Fakuftaiiver Foribll- bimaounterrlch» solle dem odligatorlichen tolgen; io sei der Zu- krang zu den Foriblltungskmicn des Dresdner gemeinnützigen Vereins, zu denen nur Solche zugelasien werden, die schon obli gatorischen ForiblidungSunterrictft grnofscn baden, rin großer. Wenn da- bisher erzielte Resultat oft gleich Null crichciuen wolle, so sei zu bedenken, haß nur Erfahrungen aus einer Verlöte vorilcgen. In der »oh viel crvcrlwcntir' wmte. Höher ois das. waö blc F-orkhildungZchulc kür hie VerhanlshIIkuim leiste, lei der erzieherische Nutze» anzus-i lagen. Abg. Schmidt erklärte, baß wohl der offene, nicht aber der rasstvr Widerstand gegen die Fvrtdilduugöichulc gcichwundc» Einem Anträge au> Herab setzung tcö :t- aui einen 2jäirigon Turnus würde er zustimmen. Minister l>r. b. Gerber stellte den dcnmächstigcn Er aß rtncS UntcrrickftSvlaneo tür die Fortdlldungotä'ulcn in Auoüctft. Es gebe wenig Staalsaniialtcn, bei denen cs die Regierung so wenig in dcr Hand habe, ctnc» glcichniäßtac» Erwlg zu erzielen, wie bei bictcm Institute. Er schloß unter 'Bestall mit den betten Hoffnungen tür die volle Enitaltung dcr Fortblldungküchule. Abg. I)r. Step da nt erachtete si n kür cnnächftgt. zu erklären, daß ein Widerstand gegen die Foriblltungstcr ifte aut keine Unter stützung Seitens der gesetzgebende» Factoren zu rechne» habe. Das Institut sei segencrcich und cs düiie nichts daran retucirt werben. Abg. v. Deh 1 ichlägel entgcgncte. man dürft die Bevölkerung nicht entmuti igcn. sich vertrauensvoll an den Land tag z» wenden. Man könne daS junge Jnniiut letzt noch nicht io übcisevkn. um schon zu. behauvten. daß die bezüglich des selben geäußerten Wünsche ob»c Berechtigung seien. Die Ange legenheit wird demnächst, ohne Voi berathung in einer Deputation, In Schlnßberatbung erledigt. — Der Präsident der 2. Kammer. Bürgermeister Haber, körn, bafte zu Donnerstag Abend die Mitglieder der Kammer zu einer EröffnnngSbowIc aus da« Belvedere eingriadcn. Die Versammlung war zab reich von Mitgliedern alter Fraktionen vcsucht, auch die :i Sozialdemokraten waren erschienen. Aul eine Ansprache des Aba. Or. Stephani erwiderte der Herr Präsi dent Habcrkorn. baß dic Eröffnungsbowie dazu dienen solle, nicht nur die Bekanntschaft dcrienigen Abgeordneten zu erneuern, welche iavreiang mit einander gewirrt haben, sondern auch und vorzugsweise um die Bekanntschaft mit den neneinge'rctencn Mitgliedern zu vcrmlttcln. Es seien solche Zusammenkünfte um bei halb scbr erwünscht, weil in n sich in traulichem Beisammen sein über manche Fragen leichter verständigen könne. Die Presse war nicht, wie dies bei ähnlichen Anlässen im Reichstage üblich, elngeladcn. Meister FieblgerS Bowle und Büffet wurden ge bührend gewürdigt. - Dcr Hcn Gendarmerie - Oberinspektor v. Cerr«ni hält sich augenblicklich zur Wiederherstellung seiner Gesundheit tv Rom aut. ^ — Dcr Piarrer Wirthgen in Schönftld bat daö Ritterkreuz I. El. vom AlbrcctftSorden, der Ehausseewärter Kühn ln Ober- Vermcrstvrs das allgemeine Ehrenzeichen «halten. — Die Wahl des Herrn Kammer; rästdenftn v. Zehmen zum D 0 mvr 0 bst des Stt«tö Bautzen hat eine ntckt un interessante geschichtliche Bedeuiung. Während der Reformation schlöffe» sich die saa stichen Domstttte zu Meißen, Wurzen. Naumburg und Merseburg ter neuen lauteren Le. re an, daS Domstiit Bautzen verharfte beim Papismus. AIS nu« während des Rffähliaen Krieges tte Lausitz.durch Verpfändung de» öster reichische» Kaisers an daS KuolMvEachsen kam, wurden, neben dcr Stellung der Klöster Maricnstern und Morlentbal, auch die Verhältnisse des Bautzner Domstlfts staa'srcchtllch ss geregelt, daß stk'S ein Mitglied des evangelischen Meißner Domkapitels Mitglied tcö katholischen Domkapitels in Bautzen sein soll. So ist es zcltber gewesen. Der letzte Dompr.'bst in Bautzen war der geh. Rath Dr. v. Weber. Nach Vesten Ableben wählte nun das Meißner Kapitel ftin Mitglied Kammerpräsident v. Zebmen als Domprobst in 'Bautzen. Nun ist cs eine Streitfrage, ob ter Probst oder der Dochant das Präsidium zu 'übre» bat; der Bautzner Domdechant ist jetzt tcr BllchciBcrnert. Als ter neue Domprobst v. Zebmen den Verpflichtungseid adiegte, beanspruchte er den Vorsitz. Ta ihm das Kapitel tenlelbcn verweigerte, legte er Protest dagegen eln, woraus daö Kapitel Gegenvr>test erhob, baß cs nur gesetzlich veriabrc. Damit hatte cs sein Bewenden. Solche Preteste und Gegenprotestc sind bei dem gleichen Anlaß stets abgegeben worden. Wenn sie auch keinerlei Folaen nach sich ziehen, so ist es doch werthvoll, daß die Rechte dcr Evangeli schen aut die Lausitz auftccht erhalten bleiben, sonst würde der Prager Erzdlschol sehr bald sich etnnfttchcn. — Lehrerk 0 »sercnz vcS BezirkS DreSden I.. am ist. Nov. Ein stattliches ggeer von Lehrern unv Lehrerinnen, Leitern und Leiterinnen unierer öffentlichen und privaten Volks schule» war dem Ruft des könlgi. BezirksschulinspektcrS. Herrn Scvulrath Berthe lt. gefolgt und stillte den großen Saal teS Bach'schen Etablissements, worin die vom Schulgesetze geforderte große Jahreskonftrenz abgebalten wurde, vollständig. Von den geladenen Gäste» waren die Herren Oberhoiprckllgcr Dr. Kobl- schüttcr, Cenj.-Ralh. Sup. Dr. Franz, Oberbürgermeister Dr. Slübcl. Stattralh Heubner, Seminardlrektor Kühn, Landtagsabgcordnetcr Uhimann, sowie mehrere ankere Herren Bezirks-Schullnsvcttorcn, Vertreter des evangelischen und katholischen LchulausschusscS u A. erschienen. Religiöse Gesänge cröffnctcn und schloffen die von lrüh i> bis 1 Uhr dauernbe Kon ferenz. in welcher zuerst Herr Schulratv Berthclt ble Versamm lung inlt herzgewinnenden Worten begrüßte. Im weiteren Ver laus sc »er Ansprache brückte derselbe seine Befriedigung darüber aus. daß er auch im verflossenen Jabre tftlt der vorigen Kon ferenz» in allen Schulen bas rege Bestreben wahraenowmcn habe, sowohl in unterrichtllcher, als au-h ln erziehlicher Hinsicht zu immer vollkommeneren Rcsulta'cn z» gelangen. Auch von Seiten ter stattlichen und geistlichen Betörte» sei Alles geschehen, waS zur Förderung ter hohen und heiligen Zwecke, w lctie die Volks schulen vcr'olgcn, habe dienen können. Nirgends habe er Wider willen gegen die Schule oder Mangel an Opierwliitgkett wahr« genommen, und auch ter jetzige Zustand rer Fortbildungs schulen berechtig» zu rer Hoffnung, daß dlcicS neue Institut spater nock' den segensreichsten Einfluß aus das sittliche Lebe» des Volkes ausüben werde. Wenn man auch nicht dieMeinung tbcilen könne.taß die Schule ln den letzten Jahren Rlcsensortschritte gemach» habe, und daß cS keine Schuft, keine Lehrkraft mehr gebe, die noch Manches zu wünschen übrig laste; so müsse man doch den von gewisser Leite ter Schule gemachten Vorwurf, sle sei in tcr letz teren Zeit in ihren Leistungen znrückgegangen. als ungerechtfertigt cntschicden zurückweiscn. Mit den dcrzlia sten Ermahnungen an alle anwcscnkcn Lehrer und Lehrerinnen, ihrerseits auch In Zu unkt Alles zu thun, wodurch aut ihrem Ai heftslclhr das Reich Gottes ge- tölderi werte, schloß Redner irine Ansprache. Hieraus hieltHr. Dir. Krciichmar II. einen l> »slNntigcn Vortrag, in welchem er tte Frage beantwortete: „Trägt der Religionsunterricht der Volks schule mit Schuld an dom sitiiich-rcl glöftn Verfalle unsere- Volkes überhaupt und dcr fugend Insbesondere?" DaS Haupt- ergcknik dieses in gründlichster und üb rzrugendster Weift gusue- arbeli' tcn und mit auSdaurrnter Kraft und Wärme gehaltenen VonragS, sowie dcr darauffolgei den lebhaften Debatte war Folgendes: So wenig a v die sogen-nnte „alle, gute Zelt" srci ton Jrreligiosikäl m d stttlichcr Rohheit war. io deute doch dle von der Sratlstik tcr Jabre >871-77 ncichgewiesene 'uicbt- vare Vftrm brung tcr B'stratungen von Verbrechen aller Art, iou ie unst re eigenen Erfahrungen aui taS Vorbankenftln clne- siftlichcn rcligl' scn Vertanes hin, wiewohl ai,^' karaut HIngewftsen wuc c. daß die Vermehrung und höhere Ausbildung ter Pollzet- organr, die Vervollkommung der Justiz und manches Andere mit
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