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Dresdner Nachrichten : 04.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188909041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890904
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890904
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-09
- Tag 1889-09-04
-
Monat
1889-09
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.09.1889
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LÜ-" «KW«. in da- dortige Schulgebäude übersiedeit war. mußle infotgr der tagsüber iinn»er drohender wrrdenden Haftung der czechiichen Be völkerung nach Lippenz flüchte». Nach feiner Entsernnng wurde da» von ihm verlperrte vrutiche Volksichulgebnube auf Antrag des Gemeindeauitrs erbrochen, seine Effecte» ausgrrttniiit, woraus der Lebrer der vor riuigen Jahre» errichteten czechrirben Schule in dasselbe einzog und von der Lkbrerswvb»»»g und den Tchulloca- liltiten Besitz not»». Die Anzeige von dicfeiu Gewailaete wurde lowohl den, BezirkSschtüraihr, wie der Lanner Beziilöhanpimaun- schaft «stattet. Nach amtlichen Berichten sind durch Austritt der Fiüffe Pru», > und Serethtuctav« in Galizien erhebliche Schaden an vauier». Vieh, Fiuchtvorräthen und Heldern angerichtet und viele Fomstte» brotlos geworden. Neun Mriochrnleben sind zu beklagen. Ai> der Herstellung provilorlicher Verbindungen wird gearbeitet und schon ist der Verkehr arvkteiitheli» wieder auigenouuuen. Ungarn. Die iienrine Ernte Unga«»s wild zwar nicht blos dkl» inneren Beda,fe. sondern auch dem unbedeckten Bebaue Oesterreichs genügen: da» Ernle-Ergebniß ist aber dennoch in einzelnen, ielbll unmittelbar nebeneinander liegenden Gegrüben des Cannes u> ver schieden, daß sich in einzelnen, wenn anch »irbr groben Gevirte» Ungarn» schon heute ein Nvthstand >» einvsindlichrr W-Be bemerk bar macht. Dem Minister des Inner» und dem Ackerbannuninc- rium sind in de» leiste» Tagen amtliche Berichte zngegange», welche rin Eingreifen der Negierung nöttiig erscheinen lassen. Im oberen Thcile de» Zeinplincr und des Avauser Co»,Nato, ferner in einzel nen Sitichcn de« nördlichen TreiieSiner Eomilnles und in einzel- nen Gegenden Siebenbürgens war eine solche Fehl-Ernte, dass nicht nur Mangel an Brvtsrüchlcn und Aiibausainen, sondern nament lich auch et» vollständiger Mangel anFnfter eingelrete» ist. Um diesem ciichsiiidlichcn ilebelstande abznheire», soll eins Aufforderung an die lcmdwirlhichaftlichc» Bcrcine ergehen, es mögen secie Landwittlie. die Uebersckusj au Stroh und loustigen Fntlerstoss,» habe», dleiel- bcn nebst Preisangabe aiunetde», damit den Nolhieidciiden so rasch als möglich Hilfe geboten werden könne. Frankreich. Der Minister des Inner» wies die Präfekten an, ihni anznzeige», tvenn sich ei» nicht Wählbarer, allo: Boulanaer »»d Nochrsort als Kandidat melde, damit die Regffin»» über dessen Ziilassniia rnlicheide. — Am Sonntag war die Anöslcllnng von 213,702 Perioneii be'uchl. Nachdem schon die Kammern den Wunsch ausgesprochen hatten, dah die Hauptgebäude deSM'arsfelves nicht abgcleagen, jondern er halten würbe», wurde am Sonnabend in einer Bersammlung von Kaufleute», Industriellen und Kommissäre,i der sremven Sektionen, welcher auch der Bautenniinister Joes Guuol beiwohnte, die Idee angeregt, i» den Galeiieen der Weltansilellnug alljährlich eine große «»temationale Messt nach Art derjenigen von Niichiil-Now- gorod und Leivzlg abznhalten. Der Pinn wich von der Pariser Presst mit lebhaftem Beifall ausgenommen und sehr warm befür wortet. Man weist, dast die Weinfälschung seit den Reblaus-Ver wüstungen in Frankreich einen unaeheuren Umiang angenoiiuucn hat. Was dort Alles unter dem Name» Wein gekauft und ge trunken wird, das gehl üder alle menschlichen Begriffe. Eine Flüssigkeit, die aus Wasser und gestrebte» Nostmn besieht und wie »cchlichafseiier Traubenmost gegvhren hat, kan» sich »och mit Ehren sehen lassen. Ter gewöhnliche Wem. der iin Handel stortvinuit, ist in stiele» Fallen aus Wasser, Zucker, Fuchsin nnd Weingeist zu sammengesetzt, Wenn der Erzeuger dieies schnöden Gebräu'» es ans Weiiilrester» hat liegen und gähren lasst», glaubt ec ein Nebliges gelhan zu haben! Em Getränk, das nnS richtigem Traudciiiast gewönne» ist und den Namen Wem verdienen wurde, wird wenigstens durch allerlei Zuthalc» vcrgiilet. Es wird ge salzen, mit Schnaps aujgestestl, gezuckert und gcgvvst. Selbst das Geich gestaltet, dast man dem Wem bis zu 2 Granu» Gips aus den Liter znsehr und ibn dadurch zu einem Mag-nw>-rwüs!cr mache, aber natürlich geht der Handel über die geu'hiiche Äienze bmauo und schüttet bis zu 4 und 5 Grnmm schweiclinuren Kali s in den Liter Wein Ter Wei„versch»ei0cr, der blvS verschiedene Wein- gatlunaen mischt, und der Weiniänser, der dem Nebeniaile harm loses Wasser zuletzt, sind unschuldige Lämmer neben den ruchlosen Giftmischern, i» deren Händen znm groben Theiie die Weinerzeu- gung und der Weiiihandcl Franiretch» liegt. Natürlich giebt es noch immer gute alte Häuser, die ihren Kunden ehrliche» Wein liefern, und dlc haben es durchaesthi, dast in der jüngste» Zeit ein Gesetz gegeben wurde, welches Wein als eine „bloS ans gegvbrenem Tranbeiisast ohne jeden Zusatz" bestehende Flüssigkeit »„»chreibt und eS jedem Hänvlee unter Androhung schwerer Strafe» zur Pflicht macht, Getränke, welche dieser geschlichen Umschreibung nicht entspreche», als das zu bezeichnen, was sie wirklich sind, also etwa als Kunstwem, als Wein aus getrockneten Korinthen, als Wem mit Zucker, »ul Kochsalz, mit Weingeist u. s. w. Die Pariser Weinwirthe sind über dieses Gesetz, welches bestimmt ist. den schwer gesäbldeten Nus der französischen Weine zu retten, austerorde»stich empört. Sie behaupten, es sei itmen unmöglich, kür einen Stoff, eiiizustehe», den sie nicht stillst erzeuge», sonder» von einem Händler i kauten, aut dessen Angaben sic sich verlassen müssen. Ter Bor sitzende der Pariser Weinwirthe ichlaat vor, dast alle seine Berufs genossen in ihren Kneipe» grvstc Tnicln inst der Aufschrift an- vringen lassen sollen: „Der geehrten Kundschaft wlrv hiermit erklärt, dah alle ineme Weine eine» Zusatz von Wasser ciilhaltcn". Ter schlaue Erfinder dieies BorichlagS thut, als wäre die vorstehende Erklärung blos eine trotzige Abwehr der möglichen Folgen des neuen Gesetzes, sonst aber nicht buchstäblich zu nehmen. I» Wirk- lichleit ist sie aber nur dec Ansdruck des wahren Sachverhalts. Wenn die Weinwirthe jene Erklcnimg m ihren Schankräuiiien anschlagen, io werde» sie zum ersten Male m ihrem Leben die Wahrheit, zwar noch nicht die ganze, aber doch einen Thcil der Wahrheit sage» Paris. Nach einer neuerdmgS erlassene» Bestimmung wird die Ausstellung von jetzt ad nur noch bis halb II Uhr Nacksts ge öffnet bleibe». — In Charkow und Kiew sollen sich in jüngster Zeit weitverzweigte Vervindunaen gebildet haben, die den Zweck verfolgen, daS öste-reichiiche Interesse im Falle eines Krieges zwischen Oesterreich-Rußland mit der Waffe m derHand zu wahren. Zahlreiche Verhaftungen sind vorgenonmien morde». — Me. Banderbilt, die Gemahlin des bekannten amcrikaiiischen Krösus, lässt sich jetzt bei rinci» dec ersten Juweliere eine» ebenso avarlcn als kostbaren Halsschmuck anierlige». nämlich?«» Eollier aus Dia manten, die nicht gcfastt. sonder» durchlöchert sind und an einer goldenen Schnur gleich einer Perlenkette getragen werden sollen. Abgesehen von dem enormen Preise der Sleine soll bei deren Bohrung ci» WcrIH von ea. 50,00, > FreS, verloren gehen. — Tie Beiordnung zur Einführung einer Eleplianleii-Jagdkarte ist jeden falls neu. Eme solche Verordnung erlöst! ioeven der König von Belgien für das Kongo-Gebiet, uns in Zukunft wird dort jeder Eiephcmteittödier gleich unseren gemülhlicbe» SonntagSiagerii eine Jagdkarte mit sich führen müssen. — Im Hospital St. Denis wnrde kürzlich ein Monn ausgenommen, welcher sich in selbstmörderischer Absicht die Kehle zu durchschncidcn verrucht hatte. Bei der Fest stellung der Perlon stellte es sich heraus, dast der Mann bereits 14 Male den Versuch, sich zu enliciben, machte. Dreimal stürzte er sich in's Wasser, zweimal versuchte er es mit dem Erftickungs- kode und achtmal mit dem Vergiften. Anch der letzte, sünijebnle Versuch, sich mittelst NasirincsscrS z» lödten. ist ihm nicht gelungen, die Wunde wird in kurzer Zeit geheilt sein. Italien. Der Deputtrte Grösst in Neapel wurde auf der Strotze von einem Unbekannte» »»gefallen und durch sieben Dolch stiche tödilich verwundet. Die Thai scheint aus Eifersucht begannen worden zu sein. Nach einer Meldung aus Masscma wnrde in Asniara dir dem äußeren gort Berinaha, welches ohne Artillerie uneinnehmbar ist, benachbarte Anhöhe besetzt und beseitigt. Die Soldaten arbeiten eifrig an den Befestigungen und der Bcrvollsiändigung der Moga- nftsstättcn. um den italienischen B aukgeforderk werden. slützrmg zu gewähren. der Dockg den.Stltlkenden jede mögliche Geldunter- le Vereinigung der Rheder bat von den Direktoren der Dockgeiellschasten das Recht verlangt, ihre eigcur» Arbeiter für Beladung u,w Entladung der Schisse verwenden zu düsten, und de» Direktoren eine Bedenkzeit von 2t Stunden für ihren Beschluß gewährt. Die Rheder wollen versuchen, sich mit den Streikende» selbst auseinauderzuictzc», falls diese Forderung zugestanden wird. Schwede«. Bei der skietticden Eröffnung des internationalen Ortenpffisten-Koilgresses in Stockholm n»l»n der König in ftanzMcher Sprache dasWort, um seiner g>»tzc» Befriedigung dmüberAnsbruck Z» geben, das; der Kongcest Stockholm znm Beriacnmlimgsvrt gewählt habe. Die imposante Phalanx von Orientalisten, weiche ee vor sich sehe, erfülle ihn mit Stolz und mit Freude. Die auSden ver schiedensten Länder» und Gegenden Gekommene» träfen jetzt als Mitglieder deü Kongresses zusammen >>» Lande der Sagas und Wikinger. Er sei von lebhaftem Interesse estüllt für Alles, was die Mitglieder des Kongresses zu enweckeu suchten, und hege grosse Liede zu der Wissenschaft, deren ausgezeichnete Vertreter er vor sich sehe. Der König biesz die berühmte» Gelehrten, die aus Europa nnd Amerika gekommen, sowie auch die inornenländiichen Gäste willkommen und bat sie, die Gastfreundichaft des ikandmnvffcven Nordens so ausrirhttg und herzlich aulzunehmen, wie sie geboten werde. Dänemark. Der Besuch der .Kaiserin Friedrich am Hose in Kopenhagen ist bi» zum 18. September verschoben Älmerita. In New-Nock und in Philadelphia abgehnltene Arbeiterversaniniiungen beschlösse», den Streikenden in London ihre Svmvothieen anszudrücken und Hilfe zu versprechen. Der Gewerkverein von Chicago »atmi eine Resolution a», worin er der Svmpalliie der Massen für die Streikenden in London Aus druck «siebt und dec, Arbeitgeber» zu erwäge» empsieblt, ob es nicht vorlheilhnit wäre, wen» sie sich mit den arbeitenden Klassen einigte» über die Fcffjetznng eines Mmnnallobnes. welcher aus reichend sei, in» auch den ain wenigsten Geicyicklen ein aniinndiges Leben zu sichern, sowie wegen Einführung eines achtstündigen Noniialarbettötagcs »»t regelniästiger Beschäftigung für alle Ar beiter. Afrika. Ter Sultan bcichlvst, eine Gesandtschaft nach Berlin zu sende», um den Kaiser Wilhelm ?nr Thcvnbesleianng zu beglück wünsche». Die Mitglieder der Geiandlschntt. welche am 3. Scpt. abreiseii sollen, sind Mvhamcd Suleinian Mendne und Sanol bcn Hamed. Japan. Gleichzeitig »»t den Nachrichten über den Teiphun und die Ueberichiveminnngen zu Wakatzama cn Japan, wodurch in den letzten Tage» des August 10,OM Menschenleben zu Gcnndc gingen, werden Einzelhcilcii über ci» furchtbares Erdbeben bekannt, von dem die inpuniiche Stadt Knmatvtv am 28. Juli heffngeiuchl wurde. Häniec sanken in den Erdboden und eine Menge Leute wurde getädlel und verletzt Seit der Zcft ist ei» zweiter Erdstoß Verspürt worden, und die geüngstigten Einwohner befürchte,, weite res Unheil. Dazu treten auch hier Ueberschivennnnngen. Im Ganzen wurden 030 Hänier sottgeicknvemnu und zeriiöct. 41 Per- lonen haben hei den Ueberschwemmungen ihr Leben emgcvützt. sDir Einfon«e»Toneerte o« Konkak. Eapekke stiiden mit Beginn der bevorstehenden Saison bekanntlich in der Königl. Hosovec statt. Zu dieser von unsere» musikalischen Kreisto freudig begiüiitea Neuerung tritt indeß noch eine andere, noinffr!, eine ueae zweckentiorechende Aii'stcllnilg desOrch-stecS selbst Das Orchester wird direkt auf die Bahne verlegt und bcese dncch eia : eigens aiigefertigte. massiv hölzerne und nach allen Seite» ab- schlietzende Schallwand zu einem vollständigen Eoiicerlsanle ein gerichtet werden. Was die Preise der Plätze betrifft, so w.adc» diese uugeiähc den Mittelwegen der Opernoorstellungen entsprech e Len vorjährigen Abonnenten wi-d dg-s Bocrecht eiiigcränmt, >vi!> i-nb eures noch bekannc zu gebenden Tenni cs sich die vorhanden: i Platze zu »cieeocren. Alles Nähere, namcttllcch auch die Angab dec Programme, wird thnnlichst bald von Seilen des Bostlcind s i verösseniiccht »ve de». -s- Dem Königl. Musikdirektor Herrn A. Ehrlich ist die voe i ihm nnchgeinchi^ Pensionirnng mit vocgeslecn bewilligt wordeü und Herc Echrlich ist imnit in den wohlverdienten Ruhestand ge' . treten. Eine besonders curende Anszeichnnag erinhr der Scheidens ! noch durch Se Ez.ecllen; Grn> Fibrice. welcher Herrn Eibl: i oorgeileru zu sich beichecdc» lieh, ccca sei» Bedauern über den Au iciit und dainit zngleicl/ ei«ce ichmcichetztasle Accerlennnng über i lange und erfolgreiche Wirksamkeit Ehrlich'« auszuiprechen. Nttis: wcrd Musikdirektor Ehrlich aber anch i» Zukunft nicht bleiben. E> wird Musiktlnnden nnd als vorlresslicher Geiger varzugsweise auch Bioliiinnteniccht ectlieilen und sich so eine Tdätigkeit schassen, die sich nicht minder erlvlgrcich zeigen dürste, als leine bisherige. -s Leipzig, 2. Ceplemher. Nack, langer und sorgfältiger Vorbereitung ging bas vrerattige Schanipicl ,Tie Quitzvws" von Ernst v. Wildeubruch nuninehr auch im Leipziger Stadttbeatec erslinalig in Scene, und zwar »>il deiioelb:» glänzende» Effolg. wie bereits aut einer ganzen Reihe andrrec Buhnen. Ter Licht . war, soviel bekaant, nicht anweseitd, dajnr ivarden die Hrnptd c. steiler und Regisseur Grunberger, der an dustm Abend eaie n.u- dankeiisiverlhe Probe seines ichöncn ffcegicia'.eiites abgelegt h i endlose Male stürmisch gerufen. Die Lach klang wie die gau Jnsceneietzucig aber war auch an diesem Abend eine derartig eine io ausgezeichnete, das: die Tireklw» dazu anstichln begii^.t wiinscht werden dar«. TaS treue Werk WilbenbruchS, da richtiger die Bezeichnung Traueripiel verdieiieil dürste, ist lei >em Inhalt »ach wohl den meistcn Lesera bekannt. Es zeigt nll-Bb zage nnd kleinen Schwächen des Wcldenbnichhchen Oiciiiiis. >u aber, obwohl diese Schwächen, deren hauptsächlichste das zu statte kkedcrwuchern beS Episodischen, gerade in diesem Drama öster recht ausfällig werben, aus alle Fälle em bideiilendes Weck. London. Die itiktniliücuer der ikintude- und Ändtadeouacd an der Tdencie »olimen einir»»»»« etne XIetolulio» an. worin die uo» de» dockdirelloren de» «rdeNern aracarliien Borlchläae »io „erechi uccd billia dezeichciei und die Ltreitknde» untcirlocderi weiden, dce Orden wieder autt»»ti»»r». Dir Tockdirek- iore» dricliioiitii. wegr» brr von Burin, und Tcllrl gkiniine» drodenbc» Lvragie n»t den -ireitininec» »ichi weiier zu verliondel». — Novo ftreNende Lchacidcr bkwegir» gch Iicuik in «roronrieui gnar dnrcli die iLiln. zine und Unterkunklsitättcn, um den italienischen Besitz in Ainasen immer mehr zu sichern. DaS Theater Montbabor wurde durch eine heilige Feuersbrunst gänzlich zerstört. Menschenleben sind nicht zu beklage». . Schwei». Die gerichtliche Untersuchung, betreffend das Mani fest der schmetzerischrn Anarchisten, hat begonnen und dürfte zwei bis drei Monate dauern, da dieselbe sich am alle diejenigen Plätze zu erstrecken hat, Namens welcher als Anarchisten-Zenlrrn das Manffest unterzeichnet ist. England. Der nächste Lordmayor von London, Sir Henry Jkaacs, wird der dritte Bürgermeister der City sein, welcher dem jüdischen Glauben angehört. Die beiden früheren Lordmavorv lÜvlicher Konfession waren Sir David SalomonS und Skr Beniamin Phillip». Die Jahresversammlung de» Rothes der Gewerkvereine (Präses ovion») von Großvritanicn hat in Dundee einstimmig eine Rr- soluiton angenommen, in welcher die Forderungen der Dockarbeiter für aerechtserttar «klärt und di« Geiverke deS ganzen Königreichs Nnuft und Wissenschaft. s Die vorgestern zu Ehren des SedautageS in der Königl. Hoioper angesetzte Wiederholung des vieraitiacn vaterländischen Schauspiels „Al brecht der Beherzte von Tr. Fla»; Koppel-Ellield erstellte sich einer gleich warmen und ehrenvollen Ausnahme wie die voihelgeganaeiieii Aufführungen. Ganz be sonders zeigte eS sich k icsnial, daß das Stück nicht nur ein bloßes Festspiel, sondern ei» Werk von höherem Gehalle, von bleibendem Jnkeieffe ist, das Kraft und Slvff genug in sich hat, um Repcr- toirstiia zu lein und zu bleiben. Tie Darstellung der wirkungs vollen Coinödie durch die Herren v. d. Osten, Wiene, Porlh, Schubert, Ganz und die Damen Ulrich, Bastb. Wolfs, Tullinger re. war ivicdec eine ganz varzugliche, der aus offener Scene und nach den Aktschlüssen lebhafter Beifall zu Theil wurde. -s Ans Anlaß der heute Vormittag halb 10 Ubr slatthabenden Begräbnitzieieriichkeilen Sr. Ezcellenz des Grasen Plrsten bleibt die B i l l e t v c r k a n s S ca s s e der Königl. Hosoper für heule Vor mittag gänzlich gcichlossen. Taiür sinbcl ein auSaahmsmeiscr Billeiverkauf Nachmittags von ü bis 7 Uhr statt. f Trotz zahlreicher verechliater Emiprüche soll cs ffir die ain Sonnabend stattfindende, von Sr. Majestät dem Kaiser besuchte Vorstellung — also für die offizielle Fcstvorstelluiig in dec Königl. Hofoper — nun dennoch bei den, im laufenden Wochenrcperlvir bestimmten Einaktern: „Sie weint", „Unter Bindern" und „Dnst" verbleiben. AlS maßgebend kür dieie Be stimmung hält inan den Umstand, daß Se. Eie. Gros Platen. diese Anoldnung gctwfst» habe und dag inan ans Pirtäisrückiichteii an dielen Aüvidmiugcn leslhäl!. Ganz Dresden rüstet sich zum festlichen Empiong zu »lanzenden Huldigungen stic den Kaiser, die Stad! wüst sich in ihre» schönsten Schmack, Groß nnd Klein be reitet sich zur würdigen Begrüßung Sr. Maiestät vor und nur die dranicstcschk und Niusikoliiche Kunst bleibt diesmal 10 gut wie gänzlich ausgeschlossen. V Zu der >nr Somigbend in der Königl. Hosover anoctanwlen F estv o rst e l l n » g zu Ehren der Anweienheit Sr, Map des Kailers bleibt der ganze erste Rang für de» Hof Vorbehalten und können dahin gehende Wünsche auf Plätze nicht berücksichtigt werden, Nur nir das Pargnel, den 2, Rang und den übrigen Lheil des Hauses wird »och eine Anzahl Billct» ansgegeben. s Fast alle hervorragenden Blätter Tentirhlands widme» dem Andenken des verewigten Grusen Plate» warme und ehren volle Nachrust. Anerkennend gedenkt man seiner 35 Jahre langen Tbätigkeit als oberster Leiter des Hannöverischen und Dresdner Hoflhcntcrs und der Verdienste um die Förderung und Hebung dleicr Kunstinstitute. Wn? die Familie des Verstorbenen a»- betrisfl, so erwähnt inan, daß die Plate» zu HaUermnnd ein altes mälkifches Adelsgrichlecht sind, das schon m der ersten Hälfte des 10. Johrbunderts in Brauiffchweig vorkomnit. und das sich später ui Pommern. Mecklenburg. Braunlchmeig, Hannover und Preußen c»löbrciteie und namentlich aut Rügen lehr begüter! war. Der Vater deS Verewigten war der im Jahre 1873 in hohem Atter ver storbene NeichSgraf Franz Ernst vo» Platen-HaUermund, Königl. Haiinovmcher Geheimrath und Gcneral-Erbpostiiicisler und Oi-er- kaiiimerberr, „Vom Dichter Platen". bemerkt ein vielgelescnes Berliner Blatt, „Hai der verstorbene Dresdner Intendant die lite rarischen dramaturgischen Maximen nicht geerbt, ec hatte überhaupt nichts vom ästhetinrenden Theoretiker, hielt aber in der Zusammen stellung deS Neperwirs auf Geschmack und Moral. Daß unter seiner Leitung die Dresdner Oper ihren Rang behauptete, Kräfte wie Herrn und Frau Schuch, die Malte», GudchuS, Bulß, Scheide- nlaniei, Riese anziehen konnte, daß unter dieser Leitung das neue Hoftheater entstand und eröffnet wurde, daß unter Platen das Neu- ilävler Hoftliealer, eine Privalbühnc, mir gutem Glück dem Hof- bühiicn-Jnstitut eliigefügt wurde, daß daS Schauspiel sich seine wcrtlwollsten Kräfte erhielt, bildet den Ruhm der Platen'schen Intendantur-Periode. Freilich muß ihr auch nachgeiagt werden, daß sie Kräfte wie Götze, Rothniühl. die Scmbcicd in dec Zeit des erste» Aufblühens belaß und de» Werth dieses Besitzes nicht er kannte. Grat Platen war, und das hat chm nicht immer Freunde gemacht, mehr Diplomat als Tbcatcrmaiiii und zwar ein Diplomat alter Schule, die >a in die neuere Zeit minder patzt. Diplomat der alten Schute, die in unserer Zeit öfter Lehrgeld zahlen als ein- heiiicsen durfte. Hat ihn doch auch die Diplomatie, und zwar nicht eben die glückliche, ans seinen Dresdner Posten geführt." — Ge legentlich der Erledigung der Lücke, die der jähe Tod des Grasen Platen in die Verwaltung des Königl. HoftheatcrS gerissen, wird man endlich auch einmal an die Wiederbelebung der seit acht Jah ren verwaist gebliebenen Stellung eines Dramaturgen des Königl. Hvstheaters denken müsse». Früher batte» wir zur Be kleidung dieser hochwichtigen Stellung eine Autorität allerersten Ranges wie Karl Gutzkow, später den mit hoher Bildung und obsekiivem Blicke begabten Hofrrttb Dr. Pabst. Seit dem Tode des Letztere» ist die Stellung zum empfindlichsten Nachtbeile des Instituts nicht wieder besetzt worden. Untere Dichter haben sich hierüber mit Recht zu beklagen gehabt und eS «scheint an der Zeit, diesen gerechten Klagen Gehör zu lchenken. ^ Einen ganz außergewöhnliche» Erfolg erzielte Direktor Karl am Sonntag im Chemnitzer Thalintheater mit einem neuen Stücke von Morre (dem Verfasser vom „Null«!"), „Der Regiment»- arzt" betitelt. Direktor Karl hat das effektvolle BolkSstück auch zur Aufführung für Dresden angekauft. .. Boi! den Tarttcllern icieii nur Herr Mctterivurzcr, der als Gast d u Tietncb v. Q'utzow meisterhaft spielte, sowie Herr Hartman» ci!: dessen nngleiiher Bruder Konrad p. Quitzow, Heri G. Geld»., als Friedrich von Hohenzollem, Herr 'Adolf Müller als lanaig» Bürgermeister Perwenitz, Frl. Flösse! als Ricke Slrvbrmd, Hec Häiiieler als lustiger Schniiedegesell, Herr Kranic als Blugecincisti» Wliis und die Frls. Truhn und Fässer als dessen Frau und Torh ter ehrend hervorgehoven. Tie Herren Direktor Tetzlass und Dc. Devrient sind am Sonntag Boriiuttag durch den Generak-Jntciidrmten der Bei liner Königl. Schauipiele, Grasen Höchberg feierlich in ihre neue» Armier i:n Opernhaus«: und Schauipielhauje eingeiübr! woiden. Aut beiden Bühnen war das Geinnin.tperioiiril verrammelt, es ec folgten Amprachen und Bekundungen guter Absichten. Wie o»> einer Mitthcilung des Grasen Höchberg hervorgeht, soll die G winiiung des DirektorsTetzlasf für das Opernhaus direkt auf eme Anregung des Kaisers zucnckziisühren sein. s- Der Wiener Gcnremaier Fried länder ist vom Kail« von Oesterreich zum ..Ritter von Malheim" erhoben worden. s- Ter namentlich von österreichischen Blättern mit kühner Reklame gerühmte Tenorist S ch la s se n b e rg erzielte bei seinem ersten Anflicken im Prager deutschen Landcsiheater enien cvnipleten — Tiirchtall. Ec rrivies sich als ein totaler Anfänger mit wenig hervorragenden Mitteln und noch ohne jede Berechtigung, auf einer besseren Buhne auftreten zu können. s- Tie Bedürfnisse zum Brief- und P o st k a r ten - Schrei- be». d. h, die Brcesboaen nnd Karte», auf welche man seine Gedanken in lilaec, schartachrothec. blanec, gcüaer oder schwarzer Tinte aus- fileßcii läßt, werden von Jahr zu Jahr immer luxuriöser, geschmack voller und sinnreicher. Die Firma F. G. Mulms in Leipzig hat für feine Schreivzwecke jetzt ganz allerliebste Sortimente von Papier-Ausstattungen hrcanögegeben, welche ungemein viel >L>inn- »eiches, Poetisches und Mnlerisch-Künstlerisches enthalten. ES sind dies bcgneme Postkarten, „Für heute nur wenig: Zeiten", ferner die reizenden Kmoeroilüec von Oskc Plstsch, „Bitte um Anlivorl" (Briefbogen und Karten), anch Menu- und Lasclkartcn mit köstliche» Zeichnungen, Briefbogen mit Hubert Sattler-Alven- btldern aus Tirol rc., O. Jnnruicl, Ornamenlik (Briefbogen), die gemnthvoUe» Sprüche Edivin Bormann's ans eLrhivalbeii-Briefen, Schivalben-Poftkärten, die Tafelcunde (Lffchlärleii), Wohl be- komm'ö! (Tlschkarteii), Schatzlästlcin (Briefbogen), Eilpost tPost- karlen). Fecnce pvelffche Siiminnngsbilder ohne Worte (Brief bogen) mit Mcnukarlcn, Gaciz neu sind Oslar Plelich's „Liebe Bekanntes (Bricsbogen), ..Kleine Gesellschaft" (Postkarten), „Kleine Sippschaft, kleine Biiefichafl" (Briefbogen). Siffnmkliche j Ausgaben sind in feilten Envelopbe» ebenso wie Edwin Bormann's ! „Bluinen-Postlarten" für die schönere Hälfte der vielbeschäftigten ! Menschheit durch jede Buch- und Pnpicrliaiidlitng zu beziehen, -s Die größte Bühne de e Welt wird gegenwärtig int Pariser Jndnstrievalaste gebaut. Tie Leinwand, welch-e au Hmtrcgrund eme Landschaft mit Geditgs, Felsen, Grotte» rc oar- s! lll, »t 65 Pieter breit, der Vorhang -15 Meier breit und 56 Meter Hoch; über letzterem ist in Goldbnchstabcn die JMmst: Lxpositio» univvruollv IW angebracht : darunter in einem WappenlchilLc die verschlungenen Buchstaben 1i. d'. Tie Bühne, so breit und hoch als der Vorhang, hat eine Tiefe vo» 44 Mete, und wird durch IS GaS- sländer beleuchtet. Ter Zuichauercamii wird 22,500 Sitzplätze ent halten, Tic Künstler werden venmithlich am Kothurnen einher- schreiten müssen, um nicht zu zwerghaft zu erscheine», und sich durch Sprachrohre verständlich zu machen. Das Beste dabei ist, daß die Claque unmöglich wird, der „zziunä obok" müßte den» seine Truppen, wie dec Kapellmeister daS Orchester, mittels telegraphischer Signale komniaiidircii: auch wäre die Elaguc wohl mit Knallerbsen oder kleine» Böllern auszurüsleii. um eine» „Beifallssturm" der 22,500 mit iner wirksamen „Salve" zu begleiten. vermischtes. * Gras Arnim-Miiskau, i» dessen Waldungen im vorigen Jahre ftir 20.000 Mk. Blanheere» gesammelt und von Händlern in Muskau »ach Stettin zur Verschiffung nach Bordeaux geichicki worden sind, veröffentlicht in den „Göll, Nachr.", daß ec im vorigen Hett'fi 6t«00 Liter Beerenwein hat keltern lassen, welcher unter Zusatz von 15 Kilo Zucker aus 100 Kilo Salt »ach einjährige! Lagerung ein dem Tlaulienweiii ähnliches Getränk ergeben hak, dessen Heniellmigs- preis sich auf etwa 20 Pfennige, also etwa ein Drittel des BraunI weinpreises stellt. Unter Hinwcis aut die Zuträglichkeit des Beeren weines empfiehlt Gras Arnim, den Arbeitern statt deS Branntweins einen halben Liter Beerrn-Notbivei» zu geben. In dein große» Beerenreichthum der deutsch-n Waldungen, in denen noch immer >», Tausende von Mark Beeren ungepslücltalliührlich verkommen, könnten, wie Graf Arnim anrsiihrt, lehr bedeutende Mengen Beerwei» be reitet werden, zumal die Becrwcinbercitnng einfach ist, nur eine ge wisse Alisinerkianikcit erfordert und icdcin Gastwirth, anch in kleineren Orten, die Möglichkeit gegeben ist, nach Anlage eines guten stelle cs ohne erhebliche Kosten de» Wein selbst herzustellen. „Gehen wir daher", schließt er „nicht achtlos a» dem eigenen Gute vorüber, das so nahe liegt. Manchem tüchtigen Arbeiter, welcher der Gefahr des übermäßige» Bra»»twei»lri»kenS in Ermangelung eines andere» Genußmittcls ausgcsctzt ist. werden die Kräfte durch diese» Getränk erhalten und gestärkt werden," * Der bekannte Baron Hirsch, der famose Erzgründer, genannt der Türkenhirsch, welcher in jüngster Zeit die Gründung eines großen Rennstalles in Angriff genommen hat. bewarb sich vor wenigen Wochen um die Ausnahme in den Pariser Jvkeyklub. Trotz dem die angesehensten Mitglieder des genannten Vereins Baro» Hirich kandtdirten. siel er doch kläglich durch. Wer weih, welche Gründe jene Aristokraten (sie haben mitunter böse Schulden) be wogen batten, den unangenehme» Hirsch vorziffchlageii. * Wiener Unteihaltung. Noicnzwcig: „Weißt De, was der Mannheimer macht?" — „Schlecht gelst's ihm, hat er doch gekriegt 25 Stockprügel!" — „Was? wovor denn ?" — „Vor'» Rathh»us," — „Nein, ich mein: worüber?" — „Ueber da Bank." — „Nein! De verstechst mcr nischt, ivodruff?" — „Uff'n TochcS!" — „Weib mer, ich meine, was er Hai gethan?" — „Geschrieen hat er!' * Kasernenhofbliilhe. Unteroffizier (zum Nctriiten bei den Ge wehrgriffe»): .. . . Donnerwetter liineingreifen sollst Du in'S Eiken ! Wie 'ne ziiiiperiiche Jimgfer stellt ec sich an und dabei bat er Hände wie Karl der Grvitk l" -tr. 247. Seite 3. »» Mittwoch. 4. Scpt. 188«
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