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Dresdner Nachrichten : 04.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188909041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890904
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890904
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-09
- Tag 1889-09-04
-
Monat
1889-09
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.09.1889
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4 O l A' k! )-W m § H W x>rs" As i. ^ ,Ä v D 5Z . ' rr- ^ i! § e.H — Einen bezaubernden Anblick gewährte gestern Abend '«N I-ln unsere Augustusbrückr. Die tNasanstalt veransraltete um dik'e Z^it e!» Prvvebren»en der 33 Bronee-Eandelader. welche i» den Pseiler-'Rvtnnde» aufgestellt sind, deren jeder in der Milte rme lodernde Orislamine. uingeben im Dreieck von 3 Milchglas nlc'ckcnständern. enttiätt. Der Leuchlessekt der Driltdalbtausend '.Olilchglasglvckcn im Verein mit dem bellen Feuer der GaSdecken und dem sonstige» Brückenschimick war gwßattig, — Die Wiederkehr des JabwStages der Schlucht von Sedan führte vorgestern Abend Hunderte von Mitkämpfern aller Waffengattungen teS deulichen Heeres nach dem Gewerbebaus- laale. Tie .Heuen Polizeipräsident Schwauß, Stadtverordneten- oorsleber Hojraib '.'lckcrmaiin und Landtagsabgeordneter Dr. Mrb- nelt, sowie eine Mibe bordlieslellter Offistere wohnten der patrlo- tnchen Feier bei. Die zu Ebren des Tages ausgelegte Ebren- O.innnlc'Ue der Kampfgenossen Pereinigung von 1870/<l, ein kunstle- u'cbcS Prachtiverk ans dem Gelcbäsl des Herrn Kampfgenosse» Pachlman», Schlaßstcaße. ist zumeist schon mit den Namen der anme'kiiden »liiiläctzchkn Ehrengäste Generale von Funcke. Erc. v. Kuchbach. Obrrslen v. Gcrsddrs, Michaeli», v. Znnnier- N!a»!,. .Hundt, Major v. Harder, v. Mehradt, Generalarzt Dr. Bruckner rc. geschmückt. Nachdem die OrPbruS-Kapelle dir Fest- onverlure v. Pleuel intonirt und Herr Franz Peichek vom Königl. Evmcrvatorinm ein Andante für Flöte von Mozart mit grobem Nenall znin Bor trag gebracht, begrüßte Herr BetrirdSiekretär Richard Müller die Festtheilnehmer mit emer vom soldatischen vielste durchwehten Ansprache, worin er hervorhob, daß die dem Bunde der Kampsgeuvsjenschast angehörigen Zeugen jener großen Zett von 187071 nicht durch äußere Formen, sondern durch Be« : einingen des Geinüthes und des Herzens zusanimengesührl seien. Tr irbloß mit einem pvriievolle» „Festgruß den treue» Kamps- genossen am Sedantagc 1888", den der zur Gelundheitspflege an der Nordsee weilende verdienstvolle Ehrenpräsident der Bereinigung, Herr Oberst v. Meerheimb. gesandt. Hieran reihte sich die zündende Festrede des Henn Professor Dr. Dieiiel vom Vivtknm'schen Gym nasium. Redner eiilrvUte vom militärisch-geschichtlichen Sland- vunkte ei» fesselndes, mir hervorragenden Wasfenthaten der Krieger acker deillschen Staininc belebtes Bild. Er schloß nach einem l!i:o..'vlick aus die Rnhmeslaufbah» der bochscligen Kaller Wilhelm und Friedrich, der loibeergeschmücklen Gcncraiteldmnilchälle aus deal Fuisicnhanie Weltin, König Albert und Prinz Georg, des Füllte» Bio,»a.ck riiid Generalfcldmarschalls Moltke mit begeistert au!gciiolnme»en Hochs ans die erhabensten Repräsentanten deutscher e' .ric. dent-chei Teinuth und deutscher Kraft, iknller Wilhelm II. und König Awett. In den nicht endenwollenden Jubel der Fest-! 'heilnehiner larnlilen sich die Klange der Nationalhymne. Wohl verdienten stürmischen Bestall enttetc» für ihre künstlerischen Leist ungen die Eoiieerlsangeun Frl. Znninerinan» mit der Polonaise ans „Mignon". Heir Operino.nger Reyl vom Stadttheakcr in Posen nui dem Banloniolo „2lni ftillcu Herd in Winlersiklt", Herr Königl. Kammerniusiklis May »ul emer Fantasie tür Waldhorn von Hiilier Mid einem Largo für Waldhorn von Lcclair. fowie Herr 'heich.ck mit cur.iu Floiemolo von Titlati. Die innilcrhaste Be gleitung ans dem von der Dresdner Pianotoilcsabrik.''lvalio" giiligst zur Beifügung ge,rollten Eonceilslüget suhlte Herr Georg PitlrictZ aus. Für die Fvlge dürfte sich aber eine Einschränkung des künst- lerllchen Tbcilcs der Feslordnung emp'ehien, da die Uhr bereits ans >1 U!n zeigte, elic der von zündenden patriotischen Wenei: belebte Schlu'r'.heit der Feier ein allgemeiner Festcommers beginnen konnte, .Heu HbcrU z. T. Dornig, dem erst lniigsl der Tod seinen einzigen Sohn das Lebens,ilurk raubte, hatte herzlich bedauert, dem Ehren tag der Kanirageuvisen diesmal lern bleiben zu müssen. Er wid- nnn 1670 71 einen die Anwendbarkeit der Srldsteiqschätzuna küe den Landwirthschaft«- brtlirb allgemein verneint werde. Fm Königreich Lachsen sei der Beweis tilr die Unhaltdarkrit aller derurtlgen Behauvlungen sei Jahren erbracht worden. Insbesondere wendet sich die „Leivi. Ztg." auch aegen die sUemerkiing. daß in einem lehr erhebliche» Dyeck der landwirlhschaitlichen Betriebe zweiiello« eine Buchführung gar nicht vorhanden >ei, aut Grund deren zahlenmäßig sichere Angaben gemacht werden könne». .Ja. warum ist denn reine Vuchiübrun vorhanden f" Io fragt die „Lripz, Ztg." „Ist «S denn nicht höchst traurig, wenn Männer. w>e Timer. Koppe rc., die zu Anfang unseres Jahrhundert» mit dein größten Nachdruck am die Uuerläßlichkrit einer Buchtührung für den LundwirthickattShetrleb hinwtcien, nach dieier Richtung umsonst gelebt haben? Ist ntckrt dieser Mangel schuld an so viele» Mtßstäuden in der Landwirthschait unserer Zeit ? Kaulen und pachten wir nicht heule noch, ich möchte sagen bloö instinktiv, well eS nnS. Mangels landwirthschaitlicher Buch« sührung. an klaren Borslcllnngrn über den wirklichen Rentabllitäls- wertb der Wirldlchglten leblt? Ist eS denn nicht höchst bebaurrtich, wenn wir »ugehen müsse», daß ein so großer Theil der Lanbwirth» noch nicht einmal den jährlichen Ertrag seiner Wlrtdlchast sich r» brriffem vermag, nicht ahnt, ob er reicher oder ärmer geworden ist. und ob sein Verbrauch i>» Verdältniß zu leinen Erträgen steht r Die Landwirtbe ivllen, wie jeder Geschäftsmann, sich über dr» Eriolg Ihrer Maßnahmen Klarheit zu verschaffen suche»: daß sie «» so viel,ach nicht thnn, kan» ihnen keine Au»»ahnie,»ellnng anderen Grwrrbsarten gegenüber gewähren." Durch Eingeständnisse, wie daSienigr, daß in vielen Fällen die LandwirFhe nicht einmal den geringsten Anforderungen wirthsch>lltlick,en Ordnungssinnes ent« sprechen, könne doch wahrlich die Dheilnahme für die Notb der Landwirtbschatt nicht gewährt werden. Die Feststellung der Rente lei auch in der Landwirthschaft und besonders iür den besitzenden Theil durchaus möglich, denn hier wie» die Schwankungen zumeist weniger aussallend als beim Handel und der Industrie. Ja, bei der Industrie seien o,t Grund und Boden, sowie die Gebäuoe nur so lange werlhvoll, als der Betrieb bestellt. Werde der Betrieb unniöglich, so seien selbst die theneriien Gebäude vielleicht zu »ndtS mehr ,» brauchen. 'Nach de» Erfahrungen, dir man in Sachsen gemacht habe, ic» eine Selbstriillchätzung der Landwirtbe nicht allem möglich, sondern würde sogar zum Segen iür sie auSfallen, einmal deshalb, weil alle Bcrus-klasscn nach Maßgabe ihrer Ein- küillte zur gerechten Berlheiliing der Sluaislaslen derangezogen werden könnten, aber auch dadurch, daß der Landwirtd zur Klar stellung seiner eigenen Verhältnisse zu seinem eigen,»rn Nutzen ge zwungen werde. — Morgen Bormitiag ll Uhr findet im Sitzungssaal« der AmtS- k>a,iptmaii»schmt Dresden-Neustadt Sitzung des Bezirksaus schusses statt. — .Hinsichtlich der behördlichen Erlaubnis? zur Errichtung neuer Apotheken gicbk es toriwährend Disserenzen zwischen einzelnen Orlichnsten und den Organe» der Staalöregleriing. Dir Eoncessioniriing zu einer »enen Apvlhekenanlagr siebt nicht der Oilsbehörde. sondern der Kreisha»pi»ian»scha>t z». Nun hat sich an gar manchen Orten das Bedürfnis; herausgestellt, eine Apotheke in der Nähe zn habe», ja es llt gewiß ein Uebelllanv. wenn bis zu derselben ein stundenweiter Weg zuriickzulegeli ist. Denn wenn ans dem platten Lande der iühlbare Mangel an Aerzten nicht seiten bei plötzlichen UnglückStällen die Unmöglichkeit mit sich bringt, in Balde ärztliche Hille zu erlange», w wird der Uebcl- sland noch großer, wenn, nachdem der Am beschallt ist, es wieder vieler Stunden bedarf, ehe die vcrordnete Medizi» beschaff! werden kann. Man kann cS daher den Bewohnern größerer Ortichatten nicht verdenken, wenn sie eine'Apotheke in der'Nähe haben wollen. Nun fehlt es zwar nicht an geprüften Apothrkeralpiranteii. die bereit sein würden, sich z» ekabliren; ist dies doch viel billiger, als sttz,mgen davon trugen. Dem em«n männlichen Insassen stl-e der Wagen über den Kops, sodah «r tüe todt aufgehoben wurde. Der Andere wurde am Knie« io beschädigt.,baß vie Knochen dloßaefegt wurden. Außerdem wurden einer mitfahrenden Dame di« Kleider auf dem Nücke» aar arg beschädigt. Merkwürdigerweise kam der Kuilchec mit leichter Verletzung an der Hand davon. Der am meisten Verletzte wurde bald daraus mittelst KlostergeschlrrS in das nadeliegende Krankenhaus zu Grunan geschafft, woselbst ihm di« erste Hilst geleistet wurde. Nur dadurch, daß sich die brtr. Gesell schaft in »ehr animirter Stimmung belunden hat. läßt sich erklären, daß dieser so sehr gefährliche Weg zum Fahren benutzt wurde. — Am Freitag fand auf den Stunde von Senftenberg gelegenen Hörlttzer Werken (Hartwig u. Lomp.s «ine Kohlenstaub- Ezvwsion statt. Der BriauetteS-Metster Bömmrl ist am Gesicht und rechten Bein leicht verbrannt, während der Arbertrr Nord am ganzen Körper Brandwunden erhielt. Doch hofft man. ihm da» Leben zn erhalten. Der Betrieb in der Fabrik ist nicht bestück. — Ans der Strecke zwischen Neumühle und Lehna der Sächsisch-Thiilingensche» Eisenbahn bat sich vorgestern ein junger »Mann an« Plauen i. V. vom Auge tödtlich Überfahren lassen. — Dem Tnrnverrin von Grottau in Böhmen ist die Theil- nahme an dem Turnstste in dem benachbarten Zittau am 1. d. M. von der k. k. BezIrkShailptmannschaft untersagt worden. Sortfetzrmg de» örtliche« Dsteile- -leite ». nieio ba'nr Von .»ttiincrabrii nnd Wafiengefährlen von r»,rr< ^ vom Fcner der Begeisterung dmchwclsten fchrifttichen Gruß. Nach- ... ^ '"dem noch Herr K.nnvigenoste Banmr»»e> Krctz'chmar, Refervclcnt-1 der Ankauf einer schon l-estehrnbrn Aposheke. Ader die Behörde » inr a. D , ein mtt Hnmor gewürztes Poem .Der Sedanskag »n , nimmt bei der Erörlcrnng der Bedürfnißfrage woht alijiliehr ans ^ p LHlmiiie!" mit größtem Benall vorgettagcn nnd die lnütgtken Weifen ! oie henachbartcii Apoll»ken slincksickck. Es ist pr wahr, daß allzu -^?F)öeS SAllachtengalopp von A. Richter verklungen waren, fand die große Eonc Lr c. patriotltche Feier Nachts 12 Uhr ihren Al»chluy. " Dei kürzlich a»t Weißer Hirird verstorbene Ober-Präsident ^ Freilien' v. Ende, dessen Tochler bekanntlich die Gemahlin des 2^s i»w >. Komnierzienialbs Krupp ist, war 1815 in Waldau bei Kardel D-Lä'üorcn und lrai zum ersten Nralc im össeiillichen Leben hervor, -^^Lals er 1818 rn das Frankiurler Parlament gewählt wurde. Er ^ ^5-Ktungitte damals als Landrath in Waldenburg i. Schlesien. Im Pickamenl gehörte er zu den „Erbkallerltchen". er hat als solcher 2 - .a ich ieine Unlrr'chrllt noch aus die 'Adresse gesetzt, welche dir "'.'D ^weniacn noch üsrig geblichenen Erbkallerlichen dem Reichskanzler ^ Bollendiliig trmes 70. LebenstahreS itberrelchlen. In den Fuhren 1819 dis 185,1 vertrat v. Ende den Wahlbezirk Waldenbnrg- 5a:^Re!chcndach nn preußischen Abgeordnctenhaust als Mitglied des "^Eentiiims. Im Anfänge der 60er Jahre vertauschte er sein Laud- ,tt,samt mir dem Ponen eines Polizei-Präsidenten von Breslau. Er wurde 1871 vom Wahlkielle Brcsl»n(Lmid>-Ncumarkt in den Ncichötag gewahll und ichloß sich hier der deutschen RcichSpartci mnßle aber ,ein Mandat nlederlcgen. als er im ^ ^-.GZum stiegierungs-Prästdcnten von Tiisieldori ernannt zi L Jamiar 1872 wurde. Bon ^ — .dor, kam er schon nach wenigen Jahren als Obec-Präsident nach ^ -1!-^ Eassel. Während er diese StclUmg innc hatte, hat er von 1877 ^bis 1881 alL Vertreter drs Wahlkreises Marbura-Frnnkenberg-Kirch- Hain nochmals dem Reichstag angcyvit. Am Anfänge dieses Jahr- xkZ.hntes nahm er seine» Abichied und lebte feitdem theils^in Esten, lheics^sli Blaiewitz und zuletzt im „Weißen Hirsch". Seit 1870 war Frhr. v. Ende Ehrciwnracr von Breslau. — Gestern Vormittag 10 Ulir wurde ,m großen Saale in Brauns Hotel die 8. Jahrcsver'aiiiinlnng der S ä ch fischen M ission s- komerenz. unter Theil,lahme von etwa 200 Personen abgehaltc». Boisihender Piarrer Tr. Klempaul cröfsnete die Konferenz mit Genmg und Gebet, ,'owie niit einer kurzen begrüßenden Ansprache. Missionar Hcmdmann-Leipzig sprach über „die Stellung der evan gelischen Million gegenüber der sich in ihre Gebiete eindrängenden römiichen Gegeimnssivi,." nnd führte aus. wie seit dem vatika nischen Concil ein gcsteigcrles aggressives Vorgehen Roms gegen die evangelische Kirche auch aus dem Gebiete der .Heidenmission zu erkennen sei, und daß das letzte Ziel Vieler römischen Gegeiimission lein andews ist, als die Zerstörung der evangelischen Missionsge- inetndcn. Es müsse daher Pflicht der L:e e cömllchen Uebergnffe mit allen rechtmäßigen Mitteln abzm wehren, ^ie rechte Rüstung zu solchem Kampfe sei, die Gefahr in ihr :n ganzen Umfange richtig zu erkennen und sich nicht durch schein- ! are Er'otge der Emllchen Kirche abichrecken zu lassen, sondern den Eutdung ingen reit und mirtlng cntgcgciizntretcn und ihre Berfüh- Concurrenz den Bestand guter Apotheken nachlheilih werden würde: aber, um das Gleichgewicyt zu erhalten, haben wir ja die Avothekenreviioren und die betreffenden Negiüative. Andererseits möchte man dort, auch den Bcrkansspreis der Apotheken, sowohl in Städten, als aus dem Lande, >v>e er sich in neuerer Zeit herans- slcllt, mit in Betracht ziehen, nicht minder den Umstand, daß wobt in keiner Branche es ,o zahlreiche Selbstpensionäre gicbt, als in der hier besprochenen. In jedem Falle ist es zu wünschen, daß die hohe Staatsreaicrung bei den Gesuchen um Errichtung neuer Apo theken bas ttialiächUche Bednrsniß als Haiiptnwment in die Waag schale legen möchte. — Tie Beieitignng krankhafter Zustände des menschlichen Organismus durch äußere mechanische Einwirkungen, sei es durch Massage. .Heilgymnastik oder Orthopädie, die sich zu einer besonderen Spezialität der ärztliche» Wissenschaft entwickelt und auch bei lins, Dank dem leuchtenden Borbtloc des i» dieiein Fache als erste Autoritär geltenden Herrn Dr. med. Warnatz, große Föroemng mähren hat, ist noch immer nicht populär genug, um in ihrer vollen Bedeutung in den bretteren Schichten nach Gebühr gewürdigt zu werden. Die Erwine jedoch, die die ärztliche Wissenschaft auf diesem Gebiete in Verbindung mit der Mechanik in der ncueüen Zeit aufzilweisen hat, sind derart, daß sich das medico-mechanischr Heilverfahren immer mehr Terrain erobern wird. Diese Erfolge sinv cs auch, die Herrn Dr. med. Hans v. Reyher bestimmt Hanen, unter dem 'Namen „Dresdner M c d i c o - m e ch a n i s ch eS I n st i tu t" eine Anstalt z» giiindc». welche das Heilverfahren durch Mechano-Tberapie, schwedische Heilgymnastik. Massage und Orthopädie als ausschließ liche» Zweck verfolgt. In dem Institute werden die mit der Hand auszufilyrende schwedische und die deullche Heilgymnastik wwohi als selbstständige wie als ergänzende Behandlungsmethoden in den Krankheitszuständen inAnwenvuna gebracht, die dieselben angezeigt erscheinen lassen, doch legt die Anstalt des Herrn Dr. v. Reyher den Schwerpunkt ihres Heilverfahrens aus die Behandlung der Kranken durch die von Dr. med. Zander. Professor an der medi zinischen Hochschule in Stockholm, konstruirtcn Apparate. ES exisiirt vielleicht ein gewisses Voruithcil. welches es Manchem be denklich erscheinen lassen mag. seinen Körver einer „Maschine" an- zuvertraucn; ein Blick aus die in dem Institute ausgestellten Ap parate genügt jedoch, um jede Brwrgniß schwinden zu lassen, evangeli'chen Mission icin, Dazu kommt die sich sofort Jedem ansdrängrndr Beobachtung, daß ein aut mechanischen Gesetzen konstniirter Apparat die Behandlung viel gleichmäßiger nnsziiführen vermag, als der Mensch selbst, daß ferner mit.Hilfe eines solchen Apparats in vielen Fällen die Diagnose mit mathematischer Schärfe gestellt und die Fortschritte in der .Heilung geradezu ziffernmäßig konstatirt werden können. >:»gskniisie fchoniiitgvloz alllzildecken. Der Kamps dürre nie mit i Das Institut, für dessen Zwecke die beiden großen ersten Etagen , z.llllamen W.llstn nnd Repressalien neMrt werden, sondern die der Häuicr Pragerilraße 8 und Feidinanditraße 20 auf's Com- .H .nt'fwcllfe müsse immer das göttliche Wort bleibe». Die beimach- iortahelste eingerichtet worden sind, ist mit allen nur existirrndcn liche Kirche sollte mehr als bisher dem Mi'sionswerke beiipringe». > mechanischen, heilgymnastischen nnd orthopädischen Apparaten aus- An den Vortrag schlossen sich verich,ebene geschäftliche Mittheiliingcn, gestattet, von denen einzelne >" «--eilen i>en>o« i>»r«K d. en zn entnehmen war, daß die Mitallederznhl eine sehr erfreuliche j empschlende Besprechungen in Zunahme (aui 561, d. i. 200 meh- als im Vorjahre) erfahren bat ^ zerr Pmner Große aus Kvtz'chenl'roda sprach über „die Mission in der Predigt mit besonderer Berücksichtigung des sächsischen Peri- k. veiibu des." Tie vom Vorttagenoen zur Debatte gestellten Thcien fanden einstimmig 'Annahme. — Heule Nachmittag 'Bl Uhr wird dke 70. Jahresfeier des lach;. H c, u p l - M > 1! i o ns - V e re > ns m der Frauenkirche Östlich begangen. Tie Pcedigt hat Herr Pastor Kaiser uns Aue übcuioimnen, den Bericht wird der derzeitige Sekretär, Herr Dia- kvaus Wedemann, erstatten. Licderlexte kommen an den Kirch- thüren zur V .tlieilnng. Am AilSgniige wird für die Zwecke der enang.-liith. Musion eine Kollekte gesammelt. Im Vorjahre betrug üiesi'lbe 812 Mk. 61 Pig. De» MissionSiceuuden Dresdens ist das Werk durch die '2Nllsioiisstl»iden bekannt, welche der Hauvt- stNiifionsvelein ani ersten Montag jedes Monats^ Abends 7 Uhr »r der Kreuzkirche veranstaltet. In den 11 Miisionsstunden des »ergangenen Rechnungsjahres wurden 1050 Mk. 24 Pfg- ge- tainmelt. Tie Zahl der Miisionsscste im ganzen Lande belief sich am 56. Das sind allerdings 9 weniger als im Vorjahre. Der Grand zu dem Ausfälle liegt theils in den zahlreichen Wettin- festlichkeiten, um ocrctwillen man das Missionssest auf später auf- gcschvhen hat, thcilS auch darin, daß in diesem Sommer mehrere Gegenden uillcrcS engeren Vaterlandes durch Unwetter schwer lieimgeiuckt wurden. Wie ober dennoch opferwillige Missionsliebe in eigner Roth fremden Elends nicht vergißt, zeigt z. D. die Stadt Waldenburg, aus welcher, obwohl sie durch Hagelichlag arg be schädigt worden ist. über 300 Mk. Beiträge ringingen. Mochte die Zahl der das Miisionsscst Mitseiernden eine große sein und sich ihre Theilnabme an der Mission durch fröhliche und reiche Dankopser kundaeben I — Ueber die Selbsteinschätzung bei der Land wirt b i ck a s t hat neuerdings die amtliche .Lest». Zta.' einen längeren Artikel aus der Feder des Dr. Howard zum Abdruck ge bracht. der mit aller Entschiedenheit der in den Kreisen der preu ßischen Agrarier voiherrichenden Ansicht entgcgentrittz daß in den Kreisen, welch« di« lLndwirthschakttichenBetrieb-Verhältnisse kennen. in wetteren Kreisen bereits durch illustrirtrn Blättern bekannt sein dürsten. Sie haben den Zweck, de» schädlichen Folgen der sitzenden Lebensweise entgcgenzumirken, die körverliche Entwickelung schwäch licher Kinder zu fördern nnd z»r Besserung und Heilung verschie dener, vorzugsweise chronischerKrankhcitS,»stände beizutragen. Ihr heilsamer Einflnß erstreckt sich namentlich aut Erkrankungen der BewegungS-Organe, des Nervensystems, der Alhmunas- und Unter- lktbSorgone. vor Allem aber des Herzens. Herzkranke werden ulS die zahlreichsten und dankbarsten Besucher medico-mechaniicher In stitute bezeichnet. Jedenfalls wird oas Unternehmen des Herrn Dr. v. Reyher nicht mir im Interesse zahlreicher Leidender zu be grüßen sein, auch die Stadt Dresden wird cS zu schätzen wissen, ein solches Institut ausiveiscn zu können. — Der Bczilks-Obstbau'Verci» „Oberes Elbthal" veranstaltet vom 7.-9. September eine Ausstellung von O b st. Gemüse, Feldirüchten und Geröchen in den Räumen des GnsthofeS zu Nieder-Poyrltz. Dieielbe umfaßt: Obst aller Arten, Obstbäume m jeder Form, Obstprodukte, wie getrocknetes Obst, Obstkonserven. Obst- und Traubenwein, Obstbau-Gerüche aller Art, Feldsrüchte aller Art, Gemüse grün, getrocknet nnd m Conierven. — Gesten, Nachmittag gegen '/s4 Uhr ist ein Handarbeiter auf einem Neubau der Lortzingsttaße ca. l'/s Meter hoch von einem, ans ein Gerüst aufgelegten Breit heruntergefallen und bat hierbei einen rechten Oberschenkel-HalSbruch erlitten. Eine Schuld Ist Niemand brizumeffen. Der Verunglückte befindet sich im Carolahanse. — In Pleschen und Umgebung wurden am Sonntag eine große Anzahl sozialdemokratischer Flugblätter auSgeiheilt, in welchen höchst mißbilligend über drei dortige Gastwlrthe grurthcllt wurde, weil dieselben es ablehnen, ihre Gasllokatttätrn zu Partriversamm- lungrn hrrzuaeben. — Am 1. d. M. ereignete sich in der Nähr der Bergschänk« bei Ostrttz ein schwerer Unglücksfall. Ein Görlitzer Fuhrwerk, wie man hört, einem Herrn Matthe« daselbst gehörig, kam von der Bergschänke den sehr steilen StationSberg herab in vollem Trade gefahren. Do dav Geschirr, ein Einspänner, nicht mehr zu erhalten .... - „ ^ . in ihrem Sedanartikcl: „An einen, Sedantage, wie wir ihn mmgen wiederum telern, sollte >aS deutsche Volk, indem es sich der Begeisterung erinnert, welche in jenen Zelten der Erhebung alle Gemülhcr beherrschte, sich selbst gelobe», lern von »iiierein Hader und Partcislicht, in patriotischer Hingabe jederzeit bereitwillig die Opier zn bringen, welche immer die Kriegstiichiigkeit »>»crcr Armee verlangen möchte. Sind wir doch nur gerüstet, uni den Frieden zn wahren und zu erhalten!" Der Statthalter Fürst.Hohenlohe besuchte mit dem Brzirks- prttsidenlen v. .HammkMein »»eognito die Schlachtfelder von Metz. Sodann legle er den Grimdslein zu dem JohanneSstift, einem protestantisch'',i Neltungshaliie. Beim Einbruch in der Wohnung deS Prinzen Bernhard von Sachien-Weimar in Mainz sind dem Punzen lämmtliche, aus Gold nnd Silber bestehenden Ehrenpreise, die er vei Wettrennen gewonnen hatte, gestohlen worden. Mit den Bcrhälliussen der Wohnung schien der Dieb nicht vertraut gewesen zu sein, denn in einen, Nebenzimmer befand sich ein unverschlossener Schrank, in dem sich das werthvvlle Silberzeug des Prinzen befand; von diesem würde gar nicht» entwendet. Von dem Einbrecher bat man keine Spur. Der 'Reichstagsabgeordiiete inr Frantiiirt a. M., A. Sabor (Sozialdemokrat), wird sich aus Gesilnehestsrücksichleii (?) um ei» ferneres Mandat nicht inrhr bewerbe». Der Kandidat der Sozial demokraten tür die nächste Rcichstagswabl wird der Lithograph Wilhelm Schmidt sein. Sabor, ein durch eine jüdische Hcirctth stciii- reicy gewordener Mann, hatte sich durch verschiedene Aussprüche (z. V. das läßt lief blicken) lächerlich gemacht; das hat seine Parle, verdrossen. Von zuverlässiger Seite erhält das „D.Tagebl" folgende unglaub lich klingende, aber als vollkommen wahr verbürgte Mittheilung: »Ein Obertertianer im Aller von 15—16 Jahren müßte wegen einer ganz sonderbaren Uriacbe von einem der ältesten Berliner Gymnasien entfernt werden. Auf eine Anzeige hin wurde sestgestcllt. baß der selbe neben leinen Schularbeiten auch die Praxis als „Frauenarzt" ausübtr! I! An seiner Llnbenthür ward ein Schild gefunden mit der Aufschrift Dr. JamcS Ä., Frauenarzt. Der junge Mann soll eine ganz respektable Praxis (! ?) unter den listigeren Damen der Umgegend, welche er sehr ttehensivürdig behandelte, auSgeüdt haben." Die Knnvgrbnng. durch Amhängen einer rothen Fahne an einem Fern'prechnetz boS Andenken an Ferdinand Lassallc zu feiern, die in Berlin in der Nacht zum Freitag am Pappelplatz beob achtet wurde, ist in der Stacht »um Sonntag am Kottbuser Damm wiederholt worden. Als ani frühen Morgen die Feuerwehr die Fahne entfernte, erschollen Hochrufe auf d'e Svzialdcinokiatie. Die Polizei nahm einige Verhaftungen vor. Durch eine Kcssetcxvlasw». ist in Münster die Dampfmnhle von Eduard Hölscher gänzlich zerstört worden. Der Obermnlier wurde unlec den Trümmern noch nicht gesunden. Der Besitzer der Mühle, dessen Mutter und Frau und außerdem noch zwei Personen sind tödtlich verwundet. Seit Jahren wurde das hannoversche Städtchen Elze durch anonyme Briefe und Schmähschriften, Verübung von Unfug und durch Sachbeschädigung in Aufregung versetzt, ohne daß es gelang, die Urheber zu ermitteln. Es wurde durch diese Gemeinheiten viel Unheil und Zwietracht dort aiigerichtel. Endlich ist cs kürzlich gc lungeii, den Frevlern auf die Spur zu kommen, und zwar sind bis jetzt sechs bisher angesehene dortige Bürger wegen dieser Angelegen heit verhaftet worden, darunter einige zugleich wegen Verdachts des Meineids. Ein Siebenter, der Eifenwaarenhändter P. daselbst, der ebenfalls verhaftet werden sollte, hat sich auS Furcht vor der Strafe entleibt. Er hinterläßt Frau und sieben Kinder. Die Reihe der Verhafteten soll noch nicht abgeschlossen lein. Der unlängst in Tutzing am Starnberger See von den Puffern erdrückt« Stalionstciglöhner hat sich nachlrägtich alS Dieb und Ein brecher herausgestellt I Er trug ein Hemd mit den Zeichen der Wäsche, welche gerade ein Jahr vorher m,t aus einer Villa gestohlen worden war. Bei Durchsuchung seiner Wohnung landen sich alle damals gestohlenen Gegenstände. Oesterreich. Aus Gmunden kommt die Nachricht von dem erfolgte» Ableben eines der bekanntesten Generale der österreichisch- ungarischen Armee, deS Jcldzeuameisters Grafen Johann Huyn. welcher eine lange, ehrenvolle Earriöre hinter sich hat. Er ent stammte einer allen lothringischen, seit dem 17, Jahrhundert in Oesterreich ansässigen Familie und wurde 1812 zu Wien geboren. Im Jahre 182l kam er in die Oienstädler Militärakademie und wurde als einer der vorzüglichsten Zöglinge 1830 Fähnrich. Im Feldzug 1818 in Italien machte Grat Huyn alö Hauptmann die Kümpfe in Mailand mit, winde hieraus vom Feldmarichall Radetzky mit wichtigen Tepeichen nach Verona nnd Wien gesendet, welche Mstsion er durch das insurglrtcLand glücklich ausiüyrte. Erbrachst: auch den Akt des Thronwechsels in das Hauptquartier nach Ita lien. Am 8. März erhielt er alS Major m Olmütz den Auftrag zur Auflösung des Reichstages. In der Schlacht bei Novara thal sich Huyn beivndcrS hc>vor. Im Feldzüge 1859 kommandiite Huyn als Generalmajor eine Brigade in Tirol nnd zeichnete sich neuer- abcr dem bayrischen Hanptguarticr zugcthetlt. Anfangs der 7ver Jahre war er kvmmandirender General in Prag und Oien und zuletzt Präsident des obersten Militär-Justiz-SenatS. Mit dem Jahre 1876 trat er in den Ruhestand. Dem tzerrenhause gehörte er lelt dem Jahre 1885 als lebenslängliches Mitglied an, wo er warzenberg-Partri unschloß. General der Straße _ ging an keiner Kirche' vorüber — und er mußte ans seinen Spaziergängen durch die Stadt täglich eine stattliche Anzahl von Kirchen passiren—, ohne «inzrttretcn und ein Gebet zn verrichten. Die czrchischc Studentenschaft richtete abermals eine Adresse an di« französische Studentenschaft zugleich mit einer Mittheilung über die Auflösung der czechisckcn akademischen Lesehalle. ES heißt in der Adresse: „Wenngleich die Centrale der czcchtschen -tudentrn- schaft wegen ihrer Thmpathiekundgrbung für die französische 'Nation aufgelöst worden ist, werden trotzdem die czechischen Studenten Ich der klerikal-feudalen Schwarzenberg- Huyn war bekannt durch seine große Frömmigkeit; aus bekreuzigte er sich vor jedem Leiligenbilde, und er g,n war. stürzte r» um. wodurch lämmtliche Jnsaffen bedeutende Ber- beit. Der an Stelle eine« abaeoanaenen Lehrer« zum Lehrer au sgelvst worven ist, , ^ , heute als akademische Bürger und nach Jahren al» VolkSberuther unverbrüchlich festhalten an den Idealen der französischen Nation, an Aufklärung und Freiheit". Inzwischen sind bereit» dem Statt halter die Statuten tür einen neuen czechischen Lrsrverem mit der alten Tendenz deS aufgelösten Verein« überreicht worden. Die im Lanner Bezirke (Böhmen) gelegene Gemeinde Horschan. deren Gemeinderath nach den letzten Wahlen eine czechüche Mehr- 'eil erhalten hatte, war jetzt der Schauplatz einer ezechtlchen Roh- Der an Stelle eine« raaesaeschichte. Deutsch«- Reich. In dem Militäretat von 18S0/91 soll de» .Post" zufolge di« Errichtung von zwei neuen Generatcommando« veantragt werden. DaS lä. (elsaß-lothringische) ArmeecorpS (jetzt 49 Bataillone Infanterie) soll in zwei getkcllt und dem neuen Armeekorps die kürzlich gebildeten dritte» Ablhellungen der älteren ^eldartillerie-Reglmenter üdelwieienwerden. Ferner soll das preu- ,iiche Armeecvrps, eniiprechend der Tbeilung der Provinz Preußen in Ost- nnd Westpreuhen, in zwei getheilt werden. Mit der ge dachten Umbildung wurde eine Truppenvermehrung nicht beabsich- ttgl sei». Die „Post" betont, daß die>e 'Neubildung in keinerlei Ziisainiiienbang mit der französischen Militärgeiebacbnng stehe. Der Reichstag würde nur die Kosten für die Stäbe der beiden neue» Arnieecorp» zu bewilligen haben. Die ,'Nvrdd. Allg. Ztg? bemerkte
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