Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 18.03.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188203185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820318
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-03
- Tag 1882-03-18
-
Monat
1882-03
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.03.1882
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»r. 7V »>»^»fim UV anuar mekir- »trtte kr am ike zu licht, irotzm er si» »rückte ixreikn Sefehl durch als n Ge kannte t das m ae- e Zer- Lieres lösten »m bc- eS zu .'lminc karge» K von eskalb äumle n und - Tie Land Herbst am 15 dann »iverie Speck n von : Emil 1 und irobc» immer zu nisalls >g geaei! I» >ic„eu lS. l>.-, il Dict'r . N'^ » geqeu L MNll c Frtcd- Straf- Renz. in. r r:x erstreckt iirmischc mg vc: er Tdk» Deutsche cs, llpcr e ist im tliff vci- Zn WM iter 0. Ichciiik - Ztg.' mntag seineni ihnen eit sei, »enden "gaffe chtern, » weil I aber, ig sei. lm die te aut Säbel kHolz zuriick- crhielt rschast griffen einalie Leibe welche geben. » Amt >»ie ist solcher , Etat oilligt, 8 M.) Flutb e, die schlug »r. ein Gala iidlich azessin ersten nlideü hrlich, ) sebr n war irr zu lassen, n soll ihren» ruchte. >n des olgen, tonnte osle, : nicht >e Fa- !d Co. its 18 Jahre s dem llchtig le; sie Bett > Seil iniffee ubi- INS. m der . zuerkannt. , lae Gedenktag diese« 1 Monarchie denkwt! 1862 ist mmland sch-ungarischen Monarchie denkwürdigen Ereignisses. >n Tag in würdiarr Speise zu feiert, staben dre der historischen landeSforschung zngeivnndien Vereine in Wien sich zu eine,» ge '""^tr der^Äen ^aueit i^ragS ehren das Andenken Göthe'S in inniger Weise. Au« Anlaß de« fünfzigsten Sterbe- g tz^s dahtngegangenen Geisteöl,eroen wird auf das Grab in der ' zu Wetniar ein vrachtvoller, schwerer Lorbeerkranz auö ent Gold niedergelegt werde«. Dreißig der angesehensten deutschen Frauen PMS hattet, den Kranz gespendet. Denselben so Dichte und und Svastiei». Wege Fnstalliruna deS neue» besetzt, welche die Thore spanische Bevölkerung ist angoschrelbeti: ^.sn dem erhebenden Be keit des geistiaen Bestände« aller deutschen stch Deutsche fühlend und Nennend, dankbare lstiaen Schatzes deutscher Nation, pflege» wir unseres en Gothc höheres Andenken jeder Zeit im treuen Gemüthe, bet jedem Anlässe finden tvir uns in pietätvoller Huldigung Herehrung deö Mhnieö und der Leuchte unseres Volkes gleich gestimmt vereinigt. Solch' ein Anlaß ist der Tag, an welche!» vor 50 Jahren Göihe zu den Unsterblichen ctnglng. Mas von ihm sterblich war, birgt sein Sarg in.Weimars Ftirstettgruft. Diesen mit einem bleibenden und sichtbaren Zeichen schmücken zu dürfen, Kämen wir der allerhöchsten Huld Sr. königliche» Hoheit des Grossst und übergebei, hier einen Votivkranz von Edelmetall mit der Inschrift: „Vott deutschest Frauen Prag» zum 22. März 1882". auf daß derselbe an diesem Tage Göthe'S Sarg schmücke und für immerwährende Zeiten sichtbar in der Fürstengnift verwahrt bleibe." Aeankbktchs. Einer Meldung aus Tunis zu Folge wurden Graf Saue» und der französische Consnlatskanzler, als stk in der Nacht votN 15. zum 16. d. M. in ihre Wohnungen zurückkehrten, von 2 Italienern angegriffen. Der in der Nähe befindliche Wacht posten verhaftete dir Angreifer. Unruhen in Gibraltar anläßlich der hosS wurde die Stadt von Truppen der Kathadralc erbrechen mußten. Die ^ _ .. sehr erbittert. Die Journale sind mit Trauerrand erschienen und klagen über Vergewaltigung der Gläubigen. Türkei. Die Bureaur des in Konstantinopcl in griechi scher Sprache erscheinenden Fomualeü „Nrvlogos" waren gestern Schauplatz tumultuöser Szenen. Das genannte Journal unterhält schon seit geraumer Zeit einen heftigen Kampf gegen den ökumenischen Patriarchen von Konstantinovel, Joachim III. In einer Nummer hatte „Neoloaoü" einen leidenschaftlichen Artikel gegen den Patriarchen publizirt; als dies bekannt wurde, entrissen begeisterte Anhänger Foachim's UI. den Kolporteuren die Zeitung, steckten sie aus höbe Stangen und zogen nach der Börse in Galata, vor ivelckier die Zeitungsblätter unter den Rufen: „Es lebe der Patriarch! Nieder mit dem Neologos!" öffentlich verbrannt wurden. Von hier wälzte sich die Menschenmasse, die auf 4lM Personen angewachsen war, un ter entsetzlichem Lärm nach de», Redaktions-Gebäude des genannten FonrnalS. Der Chef-Redakteur Vutyras erschien an einem Fenster des Gebäudes und befragte die Menge, was sie eigentlich wolle. Als Vutyras sich zeigte, stürzte sich ein mit eine», Dolch bewaffnetes Individuum auf ihn und wollte aus ihn einvringen, als ein bei dem Journal beschäftigter Arbeiter den, Angreifer mit einen, derben Stockhiebe die Waffe aüs der Hand schlug. In diesem Momente trat der Redakteur Kandis auS dem Hause, mit eine», Revolver in der Hand. Als die wülhende Menge seiner ansichtig ward, stürzte sie sich aus den unglücklichen Journalisten, der hierbei einen schweren Schlag auf den Schädel und einen Stich in das rechte Schulterblatt erhielt; doch besaß er noch so viel Kraft, um seinen Revolver abzufeuetn, und er verwundete drei seiner Angreifer. Erst als der Tumult auf das Höchste gestiegen war, erschien die Polizei und verhaftete einige Tumultanten, während Kartdis, im Blüte schwimmend, nach seiner Wohnung gebracht wurde. Serbien. Das Regie» ungsvlatt in Belgrad veröffentlicht die Danktelegramme des Königs von Serbien an die verschiedenen Höfe für die Anerkennung des Königreichs. — 51 radikale Depu- tirte haben il»e Mandate ,liedergelegt. Die Regierung schreibt Neuwahlen aus und hat die Skupschtma bis zu deren Koinplcti- rung vertagt. Motikenegro. Wiewohl die montenegrinische Regierung alle Nachrichten über eine Mobilisrrung dementirt, wird aus Ragusa genieldet. daß alle Montenegriner, welche an ärarischen Arbeiten in Eattaro beschäftigt sind, Befehl erhalten habe», binnen 18 Stunden sich nach Montenegro zu begeben. — Auch einer Meldung aus Cattaro zufolge werden die Vorbereitungen Montenegros ernst. Man kaust große Quantitäten Kukurutz, reguirirt Tragthiere, sendet Truppen an die Grenze. Von Cettinje aus wird die Nachricht verbreitet, daß durch Bombe», welche bei Grahowo auf montenegrinisches Gebiet flogen, 6 Montenegriner verwundet worden seien. Palästina. Fm Aufträge des Sultans ist vor Kurze», eine aus dem Bürgermeister von Hebron „nd mehreren Scheiks zusammen gesetzte Konimisston in die bei diesem Städtchen befindliche Gruft derPatriarche » lnnabaesticgen. un, dieselbe dahin zu untersuchen, ob keine Rcnoviriiiigen daselbst nöthig seien. Beim Eintritte in die Gnift warfen sich alle Anwesenden auf den Fußboden nieder, küssen denselben «nd verrichteten ein Gebet. Die Wände und die Wöl bung der Gruft, ebenso auch der Vorhang vor de», Eingänge wurden im besten Zustande gefunden. Dagegen zeigten die Decken auf den Sarkophage» Abraham'ö, Rebekka'ö, Fakob'S »nd Leah's bedeutende Riffe. Dieselben werden „un durch neue aus Konstantinopel ersetzt werden. Ter Fußboden der Gruft war mit zahlreiche» Papierschnitzcln bedeckt. Viele christliche »nd jüdische Pilger pflegen nämlich, da der Eintritt in die Gruft ihnen nicht gestattet ist, durch ein Fensterchen Papierstreifcn mit ihren, Namen i» die Gruft hinabzuwerfen. Mit einem weihevollen Gebete für die Lebenstage des Sultans beendete die Kommision ihre Untersuchung. als wären fl« Mitglieder d«S Münchner Gärtnert!,eaterS ; Frl. Arndt war ein graziöses Ttadtsräulein von Distinetion. Das Nesmuller'kche Stück wird wohl noch manchmal gegeben werden, der ganze Theater abend Unterläßt überwiegend behagliche Empfindungen. ^ >e Familie LehmannZst eine Utilitat für das K. Sachs, ler geworden. Fräul. Ltlln Lehman», die mithin durchaus .. fmer Gesundheit ist. wie eß den Anschein stifte, sagte „Figaro'S Hochzeit am 16. März ab, und zwar zum dritten oder vienen Male. Aber der letzt für die TlMterdirektioneff so noth- wendige Telegraph machte d,e abermalige Mime überflüssig, daFkäül. Marie Lehmann in Prag, die jlmaete Schwester unketer Gastin, die Susannrnrolle zu übernehmen sich bereit erklärte. Sie sang dieselbe recht schön, doch erreichte die zierlicht Stimme an Kraft jene der Frau Schuck, unserer heimischen Susaffn^ nicht. Wohl aber ist auch bei Fräul. M. Lehman,» das SpieWschlck und der gut« Humor anz,»erkennen, der ihre Schwester aus-elchnet. So machte sich die grsaiig-tecimisch tadellose Leistung, etwa mit Ausnahme des schwach- klingenden Terzettes und der Ar,e des 2. Aktes, namentlich in der Schlußarie, recht angenehm. Herrn Fischers ostgerühmte Noblesse Nützt ihm zum Figaro nicht viel, t>K derber komisch, lustiger gedacht ist, und wo diese Eigenschaften Nicht in der 'Natur des ausübenden Künstlers stecken, wirke» sie bei dem geschicktesten Bemülmi sie nachzuahmen, nicht züNVrnd. Nur als Sänger wäre Herr Fischer zu loben. Frau Prohäzka entfaltete ihre schöne Stimme als Gräfin sehr vortheillmst, freilich ohne Schelmerei. Herr Degele (Gras) und dir in der 5?per sonst Beschäftigten wurdet, durch eine kleine neue Längen», Fräulein Rüstig, die das Bärbchrk ganz wacker sang, unterstützt. Die GesaMNftaufsülirung l,tt schrecklich an schleppender Schläsrigteit der Tempi und entbehrte bedauerlich frischer Bewegung. -p Nächsten Sonntag ist im Kgl. Hoftheater eine andere Oper als „Carmen" nicht möglich und auch die 3 klciüe,, Stücke in Neustadl (Frln. Löffler, die in „Carmen" beschäftigt) müssen Weg fällen dafür ist drüben ,,Unsere Krauen" und das ist auch nicht zu verachten. -j- IL. Residenztheatet. Fast noch mehr Wie in ihrer ersten Gastrolle, dokuiuentirt Frl. Fr, ederike Bogna, in der französischen Komödie von A. Delpit: „Der Sohn CoralieS" ihre bedeutende Begabung. Mit scharfe», Verstände und großen En, pfindungezügen malt die Künstlerin, und Alles in Allein genommen trügt wiederum das von ihr gebotene höchst fesselnde und stellen» weise erschreckend wahre Charakterbild schütte Aehnlichkeit mit den Gebilden der Charlotte Walter, was hier nicht im sudordinirenden, sondern coordinirenden Sinne gesagt sei. Die Mängel der Wiener Hofburg-Komödie fehlen aber auch nicht: Manirirthelt »nd Pathos, und letzterer verwischt sogar hier und da die Linien des bürgerlichen Gemäldes bedenklich. Beifall erntete die trotz letzterwähnter Be denken hochinteressante Künstlerin in reichstem Maße und sehr be rechtigt particivirten die Herren Einickc, Wilhclmi und Frl. Schnei der; der frische, natürliche Ton der Letzteren berührte wieder recht wohlthnend. Das Stück wirft äußerst spannend, ist mit all dem bekannten französischen Raffinement gemacht und steckt vott drama tischer Effekte, dafür fehlen jedoch auch nicht die unnatürlichen Em pfindungen» dir gesuchten und unmotivirten Handlungen. P Der zweite Beethoven-Abend der Meininger Hof- kapelle war nicht lebhafter als der erste besucht, aber genießbarer und erfreuender, weil der Gewalttbätigkeitei, gegen die Intentionen des Komponisten weniger waren. 'Namentlich das Tripel - Concert (Solisten: Hr. Hatto,» Klavier, Hr. Fleischhauer Violine, Hr. Hilpert Cello) gelang sehr vortrefflich. Auch die Ouvertüre zu König Stephan verlief prächtig temperamentvoll und wo die Dehnungen und Rubali in der Eroica nicht das Maß des ästhetisch Schönen überschritten, ist unbedingt zuzuaeben, daß die Leistung jene bei der Chorsinfonie im ersten Concert an eigentlichen» Musikgesühl, an Natürlichkeit weit überragt. Selbst in der Führung des Dirigenten stabes und in auffallenden Gesten war Hr. v. BUlow etwas dezen ter. Die Monstrosität, daß er mit dem langen Direktiottsstab sogar den Paukcnwirbcl in der Eroica »limisch mitzittcrte, war freilich etwas gar zu komisch. Alles in Allem ist ja Das, was der eisen, fleißige Dirigent aus dem ganz mäßigen Material dieser Kapelle gemacht hat, aller Bewunderung werth. Nur für Wien, für Leip- f Herr Leopold Hodermann hat soeben km Berlag von Alexan der Kühle», fiter, eff, neues trefflich gelungene« Farbeudmckbill» er- Weinen lasser.» ein« „Ansicht von Prag , die auch hier Vielen all ein erinnerungsichönrr Zimmerschmuck willkommen sein wird. Das Bild zeigt wieder alle die Vorzüge Hodrrmann'scher Arbeite» und ist mühsam hclgestcllt. da 13 einzelne Fatbenlitiw- graphien zu seiner Herstellung nöthig waren. Der Preis deS großen BtldeS ist gering, seine Wirkung aber eine vorzüglich«. ma^ wo es an ständigen guten,Orchestern fehlt. Ae«il1en»u. P Die wegen Fräulein Malten jüngst verschobene erste Wieder holung der neuen Oper ,,Hagbarth und Signe", von Mibalovich, geht nunmehr heute bestimmt in Szene und wird, so interessant wie das Werk allseitig befunden worden ist, gewiß rege besucht werden. P k. L. Der letzte Novitäten-Abcnd ,m Kgl. Albcrttheater brachte ein Stück eines französische» und zwei von deutschen Autoren. Seltsam, daß in dem Dran,ölet des Franzosen weit mehr von dem zu finden war, auf dessen Besitz wir Deutschen so stolz sind: Ge- iiiüth, wirkliches Gemüt!,, herzliches Empfinden, nicht das Talmi- gefllhl der Sentimentalität. Octave Feuillet's einaktiges Drama „An die Scholle gebunden" schleppt zwar mehrfach, der Dichter läßt nicht selten die Zügel der dramatischen Handlung lange auf der Erde schleifen, aber das Stück mit seiner Schilderung des Still lebens einer braven einfachen Provinzler-Familie wirkt förmlich an heimelnd. Eine Novität ist strenggenommen das Stück nicht; es ging lrühcr unter den, Titel „Im Alter" über die Bühne. Es wurde von Frau Bayer und -Herrn Fasst-, unterstützt von Frl. Bcrg, sehr- fein und mit liebevoller Detailiimlttei gespielt: Herrn Swoboda wäre etwas keckeres Wesen mit internationalen WeltbumiiilerzUgrir zu wünschen. - Das nächstfolgende sog. Lustspiel, in Wahrheit höchstens ein schwank, ist leider von einer Dame, Marie Günther. Es nennt sich „Feder nach seine», Geschmack". Einverstanden! Aber aerade schriftstellernde Frauen sollten sich hüten, dem tiefgesunkenen Geschmackc solche Konzessionen zu machen. Das mögen sic Rosen und Konsorten überlassen. DaS Ding ist armselig in der Erfindung, trivial tm Ausdruck, salopp in her Mache und wird nur durch einige Kalauer über Wasser gehalten. Das Zusammenspiel von Frau Wolf und Frl. Diacono und den Herren v. d. Oste» mck, Erdmann fand verdiente Anerkennung. — Zuletzt erschien Ferd. NeSmüllcr auf der Bühne, nicht als Theaterdirektor, aber als Verfasser eines recht gefälligen Lirdekspiels „Die wilde Toni". Nesmüller hat sich den Schauplatz seines besten Stückes „Die Zillerthalce" wieder ausgesucht: die deutsch-österrcische Alpenwelt. Gebirgöstück« sind jetzt an der Tagesordnung, daö Nesmüller'sche kann sich neben manchen derselben sehen lassen. Neue Szenen wird man kaum er warten : der Holzknecht und die Settnerin, der Jagamann und das Stadtsräulein. das sind die bekannten Typen, die jeder Gebirgs- schriststeller schnitzen muß. Aber Neümüller führt rin geübtes Schnitzmesser. Mochte er doch etwas mehr nach der Sette des Humors arbeiten! Hier liegt seine Stärke, nicht in vordringlicher Frömmigkeit. Selbst den, frischen Liede vom Holzknecht, dem besten der G'sangln, ist im KebrverS nicht der frömmelnde Nugenaufschlag erspart. DaS maa im Leben oft recht wirksam sein, auf der Bühne ermüdet es in, Ucbermaße. Die Herren Swoboda mro Hagen und Frl. Löffler spielten und langen G keck und munter. . . Mehr Mathe matik wird in Hrn. v. Bülow's Aufführungen stecken: mehr Musik, mehr tiefes Empfinden, mehr Klangschönheit, mehr objektiver Emst de», Kunstwerk gegenüber steckt in unserer heimischen Kunstpflege, die nicht auss Verblüffen und auf maßlose persönliche Eitelkeit an gelegt ist. Wir wollen weder einen Schuch'ichen noch eine» Wüllner- schen, aber auch keinen Bülow'schen Beethoven, sondern aus un eitler Vertiefung in die Lriginalschöpfungen recht vollkommiic, nie karrikirte Ausführungen veranstaltet wissen. Zu Beethoven s Zeit war man noch nicht so krankhaft nervös und gesucht wie das heut zutage Vorkommen mag und da ein Kunstwerk in ve», Sinne auf- gefaßt werden muß, in welchen, es geschaffen ist, so crgiebt sich klar, was wir an Beethoven nicht thun sollen. Nach de», Concert spendete man dem Hrn. v. Bülow, der in den Pausen schon das verbindlichste Lob seiner unbedingten Verehrer durch Spaziergänge im Saal sich erholt, so intensiv Beifall, daß man sicher eine Rede zu hören hoffte. Aber er sprach nicht. Den bösen Leipzigern aber, die im Neujahrs - Gewandhaus - Concert ein wenig gemuckst hatten nach dem Brahms'schen Clavier - Concert, sagte er vorgestern nach einem ausschließlichen BrahmSabettd wie folgt die Meinung: .Ich dmüc Jhncu jlir die bcwicicnc TI>cilnas»»c, nicht nur in meinem Naincn. sondern auch in dcmjenlacn Sr. Hoheit des Herzog« von Lachsen-Mciningen, der un« Hierher gesandt tiat. um dem Meiner Johannes Brahms cineLatidsaition zu bereiten für den l. Januar". Nun sagt das .Lcipz. Tagcvl." sehr richtig: „Wie tommt man dazu, sich in eine SingclcgeuycU hineinzmntsche», die höchstens doch BralnnS und das Pubtitum der tgcwanddano-Conccrte zu Leipzig elwak angedt? Die angebliche „Sa- tietaltton" war um so iibcrMiigcr. als von einer Beleidigung oder auch nur einer Zurtilksehuiig gar nicht die Rede Ictil kann. Brahms ist seiner ;',cit mit Bciioil empsangcn und icklicistich hcrvorgerusc» worden. War das seinen Bcdiiriniiien nicht cntiprcchcnd. so sollte er wisse», dag sich liver das Mast de« Wohlwollens gegen Audeee schlechterdings keine Vorschriften machen lassen. Sicher würde steh oder über kurz oder lang eine Gelegenheit gesunden staben, um in schicklicher Weise eine etwaige Differenz zwilchen den beiden Parteien auszugleichen: die von Herrn I>r. H. v. Bülow beliebte Form war jcdcnsaNS lctiic glückliche. Wir bedauern NN« endlich, duech den uns ausolirvyirlen Gcsichle-Hunlt einer „Satisfaktion" die gestrige Brahmsscler in istrer Wirkung nachiriiglich no-i, io scstr geschädigt zu scstcn". DaS Urtheil der Hannövcrschcn Presse ist dem Meininger Unter nehmen noch viel weniger hold. Sie »irtheilt über Hm. v. Bülow: „Seine Auffassung Hilst niiö nicht frei von allem Elend, sondern sic bringt uns ins Elend. Die N-ckur-Sinsonie. jenes liegcssrcudige. energische, aeostgchaitcnc Werk zeigte eine ficrrtsscnhclt u.nd Verworrenheit in den Tempi, eine KIciniichkeit in der Ausdruckiiwciic. die bewies, das: die skeptische Vcrstandelliigclct des Herrn v. Bülow immer mehr ans Abweg! geeiith, Diese Interpretation zeigte ferner, dast Herrn v. Bülow jene Reinheit der Empfindung, jene Ticse de» GesühlS fehlt, welche un bedingt notstwendig ist. »m Beethoven zu ersoffen und wicdcrzugcbrn Der grasten Menge mag ein so widerwärtige» Zergliedern eines Werke» in tausend einzelne Epi- tvdcn gesalie». — ist cs doch gar lustig aiijuschen. wie ein Einzelner ein ganzes Orchester gleich gefügigen Marionette» »n Bande führt, dast sie itapriole» schneiden, wie es ihm beliebt, dast sie weinen und lachen, stüpscn und sich ducken, bald langsam, bald in wastnsiiinlgcm Tobe» »iiUicrspeiiigeii. bald leise flüstern, fo dast die Schwin gungen de» TallstockcS «nicht nur allein noch die Musik bilde», welche wir beim Bianissimo beriichinen. De» kunstsinnigen, warmen Bcrcstrcr Bectstovcii's must ein solches Gebastrcn ous das Tiefste empören, denn in istm liegt der Ruin der ganze» mnsikalischcil Kunst. Wostrtich, c» ist mehr wie vermessen, wenn Herr ». Bülow c» wagt, sich so an Beethoven'» Geist zu versündige», den er In der brutalsten Wesse fälscht. Wie Beethoven gespielt wird, wie er ausgesostt werden »inst, ivahriich, »m »»» das zu zeigen, dazu bcdiiistc cs dieser Aslcrknnsi bed Dirlglrcii» »ichl, die eine Entwürdigung für »nscrc Zeit bildet". Nun, die kriegerische Occupatio,, durch die Mciningensche Kapelle, mag sie in Drohungen, in Episteln, in Reden oder in, Manciren bestanden haben, ist auch für Dresden vorüber und es giebt Wichtigeres zu denken, als ihren Ursachen und Folgen länger nachzugchen. I-. 8. v Vesper in der Kreuzkirche: I) .Dine! 1ixu«", Motette für sechssiimmigcil Chor (z. 1. M.) von Ernst Friedrich Richter» 2) Zwei Motetten <z. 1. M.) von Palestrina: n. ..Keoo. guomoäo moritur.juntim", h. „Olirivtus tävtus o»t". h Heute im Frauenrrwerbverein (BörseNsat) wird Herr Arthur Wiiford, der Komponist deS Melodrama „Die Wallfahrt nach Kcvelaar", da er zufällig in Dresden anwesend, anstatt des Herrn P. Lehmann, die Klavierparttr selbst auvführen. Z Zu den Mttwirkenden des diesmal so sehr spannenden Oest.- Ung. Htlssconcertes am Montag, mit Heün Grafen Zichn als einarmigen ,»,d erstaunend leist,»igs'Wgei, Pianisten und de», anmuthigen Fräulein von Schönberg-ReichSskatt als Sängerin,! treten noch Herr Pianist Carl Heß und Herr Kammermusiker E. j JHgerl als Vioiinvirtuos. . .Z ES wird bei den großen Sympathien, deren sich Herr Kapell-> meister Mannsfeldt hier erfreut, herzlich beklagt werden, daß Frl. Frida Mannsfrldt, denn talentvolle Entwickelung als Harfcn- virtuosin erst jüngst in, Leipziger Gewandhaus ' wurde, recht ernsthaft leidend ist »nd jetzt ans vermischtes. * Straßenvslafler auö Stahl und Ellen. Bet der großen Wichtigkeit, welche eine zweckmäßig ausgesührte Fahrsttaße für das allgemeine Interesse bietet, ist aus das gußeiserne und stäh lerne Siraßenpslnstcr aufmerksam zu machen, welches von der „Ber einigten Kbiiigs- und Laurahütte innerhalb der letzten zwei Fahre wiederholt auch in, größeren Umfange zur Ausführung gebracht wurde. Wie man mitthrilt, verdient insbesondere das Stamoslasser durch sein geringes Gewicht in Verbindung mit außerordentlicher Taurrhastigkeit vielseitige Verwendung. So empfiehlt sich dasselbe als besonders zweckmäßig für den Belag von Brücken mit hölzernen ^ hrbahnrn, ' " ' ^ d Durch, sters in den eigeiieti Etabliffeinentv der Gesellschaft soll eine in Laura Hütte bereits durch zwei Jahre sehr frequent befahrene öffentliche Fahrsttaße Mit Stahlviaitenbeläg allen Anforderungen entsprochen haben, ohne eine Abnutzung der Deformation zu zeigen. Auch Hai sich eilte mit Stahlplatten belegte hölzerne Brückensahrvahn der ober schlesischen Eisenbahn, die seit längerer.Zeit einem sehr lebhaften Verkehre ausgesetzt iss, nach jeder Richtung hin vortrefflich bewährt «uv erhalten. Fevensalls verdient diese neue Verwendung von Stahl und Eisen die vollste AnfNierksumkeit der Straßenbautechniker. * Lchell-Trill- und Mehlhase. Fn Chanottenbura ist neulich ein Arbeiter Namens Triilhase von de», Schutzmann Schellhase ver haftet und bei de», Gefangenivärtcr Mehlhake in, Polizeigefängniß kalt gestellt worden. Das Charlottenburger Blatt versichert^ daß die Geschickte nicht etiva ein fauler Witz, sondern wirtlich paffirt ist. ° Ei» sreventliches Spiel mit dem Leben eines Ai e n s ch e n wurde der Essen. Volksztg. zufolge am Aschermittwoch in Bredene» geschrieben. Dort wurde als „würdiger" Schluß der FasinachtSthorheiten der Bergarbeiter B. ganz in Ltroh eingehüllt, dann das Stroh >» Brand gesetzt und, als daß Feuer lustig auffia ckerie, der eingehüllte, brennende Strohmann in den Teich geworfen, und so das Feuer gelöscht. Als Entschädigung erhielt der betreffende Arbeiter 6 Mark. * El ektris che B e leuchtung d es S ue z -K an alS. En glische Blatter bringen die 'Nachricht, daß die Suez.-Kanat-Grsell- ichvflt beabsichtige, den Kanal seiner ganzen Ausdehnung nach mit elektrischen Lampen nnd so den ununterbrochenen Verkehr auch wäh rend der Nachtstunden zu ermöglichen. Ob die großen Mehrkosten durch die allerdings damit namhaft gesteigerte „Lcistunsgsühigkiei" des Kanals hereingebracht würden, erscheint fraglich. * Ilehcr die unverhoffte Rückkehr einer todtge glaubten Frau wird aus Mainz berichtet: Vor ca. 6 Monaten wurde im hiesigen Winterhafen dw Leiche eines Frauenzimmers gelandet; die Polizei erkannte in ihr die Frau eines hier ivohw'ndcn Arbeiters, und auch dieser erkannte in der Leiche seine vor einige, Zeit verschwundene Frau, worauf dieselbe in dem Civiistandsregistcr gelöscht und auf dem hiesigen Friedhof beerdigt wurde. Plötzlich, vor drei Tagen, erschien die Todtgeglaubte wieder bei ihrem Ehemaune, der demnächst im Begriff stand, sich zum zweiten Male zu verheira- then. Tie Frau war damals mit einen, Liebhaber flüchtig geworden und trieb sich in der Welt umher, bis sie schließlich in Kaffel wegen Vagabundirens in daö Gefängniß kann und von dort nach Mann transporlirt wurde, wo sic als „reuige Sünderin" wieder Gnade bei ihrem Manne suchen wollte. Es muß nun eine ganz außerordentliche Prozedur vorgenommen werden, um die bereits unter die Todtcn ver setzte Frau wieder unter die Lebenden zu bringen. Wer jene Todte war, welche seinerzeit irrthünilrchenveise für diese Krau beerdigt wurde, ist noch Nicht ermittelt. * DaS „W. Freindenbl." schreibt aus Wien: „Ein hiesiger Ver- theidigcr in Strafsachen, Tr. Hans Richter, erhielt kürzlich mittelst Stadtpost einen Brief zugesandt, welcher lautete: „Geehrter Her Doktr! Ich bin weg,» mein Kind in Landsgencht hielte mich fcrtei tiken und bald zu besuchn. Achtungsivohl Therese L " Tr. Richter begab sich noch denselben Tag in das Landesgericht, ließ alle Bücher und Register nachschlagcn und alle Zellen nach ihren Delirien prüfen, allein eine Therese L.., die „wegen ihres Kindes" verhaftet war, konnte nirgends gefunden werden. Allein ein Vertheidiger, der einen schönen Fall zu bekomme» hofft, giebt nicht so leicht wieder nach. Dr. Richter gab auch in der Timt die Hoffnung nicht auf und ließ förmliche Nachgrabungen in den Akten veranstalten - - Alles vergebens. D< erinnerte sich plötzlich einer der Gcfaiigenenaufseliec an den Namen der Bricfschreiberin, und es gelang ihm, heraus zu finden, daß Therese L. vor drei Fahren wegen Kindes»,ordes zu zwei Fahren schweren Kerkers verurtheilt worden war. Wie war in»i Dr. Richter jetzt erst in den Besitz dieses Briefes gekommen e Des Räthsels Lüning ist einfach. Feder Brief einer Jnculpatin »ins: durch die Hände des Verhandlungsrichters gehen» ehe er das Landes gericht verläßt. Das Schreiben der Tberese L. an Dr. Richter war dunl, ein Berschen in „Verstoß" gerathen und bummelte drei Jahre lang unter den Akten herum. Kürzlich bezog ein neuer Referent das Bureau und der Brief kan, wieder zum Vorschein, der nun sofort an den Adressaten abgesend.'t wurde. Tberese L. hat seither ihre Strafe abgcseffen und befindet sich „auf entfernte Meilen" in ihrer böhmischen Heimath, wo sie aut verbeirathct und mittlerweile Mutter eines glücklicherweise am Leben gebliebenen Kindes geworden ist. Dieser Tage begann vor dem Pariser Civilgcricht der Prozeß des Herrn Tuverd», Chefredakteurs der „Gazette des Tribunanr" und Advokaten ain Appcllhofe, gegen Emile Zola, welcher einem der Helden seines neuesten, im „Gaulois" erscheinenden Romans: „Not-Rouilla," nicht nur den Namen Duverdn, sondern auch die Eigenschaft eines Advokaten am Pariser Appellhose gegeben und dessen Wohnsitz in die Rue de Cboiseul verlegt hatte, wo Herr Dn- verdy früher eingemtethet war »nd in bereit unmittelbarer 'Nähe er jetzt noch wohnt. Der Kläger, der auf gütlichem Wege nichts er langen konnte, stellt die Forderung, daß der Beklagte den Namen der betreffenden Persönlichkeit ändere und das Erkenntnis in dreißig Blätter ringerückt werde. Als Anwalt Duverdy's trat der Akade miker Rouge, Stabträger des Pariser BarreauS, als Vertheidiger Zola'ü Davilla des EffärtS auf. Tie bisher gehaltenen Reden vieler beiden Rechtsgelehrten stillen beinahe zwölf enggedruckte Spalten des „Gaulots". Nachdem Rousse dem urwüchsigen Talente Zola o An erkennung gezollt, führte er aus, daß der berühmte Romancier die Menschen nicht eben von ihrer guten nnd schönen Seite aufzufaffcn pflege. Man müßte sich schämen, sagte er, wenn die Porträts, die Zola zu entwerfen vorgiebt, nach der Natur gezeichnet und nicht grobe und rnnischc Carrieaturen unerfindlicher Modelle wären. Was I'nt-8ani»a bekifft, so Hütten Zola und seine Freunde in einer be täubenden Rcclamc genugsam angedeutct, was er damit bezwecke: die Brandmarkung der Bourgeoisie, die unter dem Deckmantel der Wobl- anständigkeit die scheußlichsten Laster, die widernatürlichste» Gebre chen verberge. Feder Mensch, der sich selbst, der seine Familienan gehörigen respektire, müsse sich dagegen auslehnen, daß sein Name in die Clonke hincingczogen werde, in die Zola mit seiner Kanalräumcr Laterne hincinleuchte, wenigstens wenn, wie dies hier der Fall, dieser Name kein all emcin üblicher sei, sondem in Paris nur von einer einzigen Familie getragen werde. Duverdn spiele im weiteren Ver lauf des Romans eine schändliche Rolle, er beflecke seine Ebre als Magistrats Person und beste einen unauslöschlichen Makel an seinen Namen. Wie sollte da der Kläger zu tadeln sein, weil er das Ei- geiithtnnsrrcht, das jeder Mann auf seinen 'Namen bat, vor Gericht geltend inacht? Der Staatsanwalt Rau erklärte sich für das unvcr ' äußerliche Recht der Personen auf ihren Familiennamen und stellte sich in seinen Scdlußantrngen auf die Seite des Klägers. Das Er- kenntniß wird erst in acht Tagen erfolgen. ""„Wohlerzogen" betitelt der „Leipziger Schalk" folgen den Dialog: Lehrerin: „Fräulein Klara, welches Drama von Schil ler besprachen wir in der vorigen Stunde?" - Klara (verschämt): „Kabale und ZuNeigun g". Übung lbter Kunst absolut m» sichten muß I tieiuiiipiel. Nonne» MS« Abends ei «getroffene Börse». Weizen DU« 10.M, Mai Aiigut, fest. Müböl Mürz «p.rz, c» Marz.IIS. Mai —, IckeluNg als Harfen- i tProXiikle»,, >7. Mörz. (Sckilub.) Weizen D sü lebhaft anerkannt ' 2».s», sc'!. Spill»!» Mörz KV,25. Mni-A„gust L7.LK. scs eitle nutz ii-dn sitiff- Mai-AnM 7:!,2.,, ,e>». ane nnv icoe ,l»v-«mftkrram tBrodilkicn), 17. Mörz. (Schliik.) Wciz 182, fest.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)