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Freitag, 9. April 1999. 94. gMhrg«»»» 99. LraAouIchnii: »«chrtcht,« Dt,,»«,. S^njprAtzer-Smnmetmimm«, »»»4«. «ar «Nr ««VaKprSch»: »0«^ «Segründek ISS« in »„»den u.«ororl»n l>« »zttch »weimal. gulraaung mon»». 1/« «., vI»N«li<tdr> WkOUlll/ lich durch d.Pojl d»i «igl. zweimal.Verlano monoll. tM., ntrrNljiIhrl.tr M. . —. DI» l lpalltge Zk nun breite g«il« I.«0 M. 4Iuj !ZaniM»nan»eizen. Aiueitzeir uirtir 4lNZ0IlZaN-Bptzi«g. SIrllen- u. uvühnuns»,n«rl>I. Ilpullige An- und Äerkituse 2S»>^ Donuuepiich« laut i Toris. Auswitrlige Aultrnxic „e«e.i Psrauebezoblung. Sinzelnumncer M Ps. 2!»chdnut> nur mit douNicher SueUenanüad, (»Dresdner 4iachr."> ,wichs,,. — Anverlan,!- SchrMIWch, «erden nicht ausdewabri. Schrtfileltuug Mid. »ert »uNritz« »9/4« Dm» u. Dito, »vu Slepsch 4 «eich«»« in Dresden. P»Ach«ch-Knn1» 4»»»» tieipzl^ «s Ornm-klslir, krutilsnö L Lo. Isl9ueI>1ung9kLsP9f. 89i69n»okisme Xlvd. «nä 8ekr9idtirkk,I,mp9n 0»r»m-t-»mp«n / Koehsppornt« / S«»-Sillhi«ürp»e t.NtöNg»»»e, kcke kökrkofsgs»«» 18, !! " "^'.''.7 pisninos»ttsrmoniums»^Illgsl ^»be«><»t» von Weltruf« 51olrenbef§ " M1Z. Me Franzosenherrschask in Franksuri. Le«e Drohungen und Gewalttiiligkeiten. Aranksnrt a. M.. 8. April. General Deav «tte har in einem Briefe an den Obrrbürgormeift« und die Bchör den-er Stadt Frankfurt seiner äustersten ttnzusrie -«nheit A.»rS-r»ck Kkgedvn dariil»cr. wie die deutsch.' Poli-- z«i am 7. April thcei, Dienst, versehen Vitt, E: wü-nschl darin» -ist genaue Befehle gegeben rvrr-cn, damit Hie Fran zosen nicht jiei-bst fovtivä-hrend eingreife» müssen. Es HE'. -annw.ü-Icr: „Ich u'.nß Ihnen ein sehr b e - a u e r us «v e rt e S Ereignis mit-tciken. das sich heute vormittaz in der Umgehung -er Hauptpost ereignet hat. Ein fahrender Jäger wurde u-nigeworfen und verletz-i. Ter Karastiner und -«>s Fahrrad wurden istin entwendet. Der kvinman-- d irren de ('ieueral ist fest enlichlossen. FeigHeiien dieser Art nicht mekr zn dulden nnd sie als besonders schivcre Ne- <l«i-i.guii-ge:r für die Würde der 'ranzösischcn Truppen an- Kun-ehm-en." Der General verlangt dann die Herbcischaffung des Kahrva-eS nnd -es Karabiners b,S Donnerstag mittag «2 Uhr. D-ie Frankfirr-ter Behörden bringen -eshalb heute rinen Dufrus, in dem sie die BenSlk-rrrm« zu: Ruh: und Or-nupg an;uhalten ve.suchen. Die Ausiichlsor.wne Huben Biefohl orhalken, sich strikte an ihre AinveEungen an hasten/ Heute früh wurde dagegen vor dem Hanchbahnhose eine Fran-urch den Fvss geschossen nnd ein IS jähriges Mädchen zetöte«. weil sie nnvarsichtigerwcise die Demarkationslinie, -ie die Franzose» dort gezogen Hoven, überschritten batten. Die nach de» blutigen VonjZ-ä-tgen vor -er L-aupt mache »«Nase getretene nngebeiire Erregn-t'g der Bevolteriiiig ist k«ute merklich abgeflain. Di-e Truppen in derStadr sin- ganz wesentlich verstärkt. Nene französische Bataillone sind in all-cr Ltölle im Laufe der Nacht ringerücki rmd stabe» Bttrgerauartiere bezogen. Die Hairptwache, die gestern der Schauplatz -er Tragödie war, ist von marok kanischen Truppe» völlig ab ge sperrt und dt-c Bevölkerung sammelt sich nicht mehr an. Die Ablöinng der Woche geschient, wie bet -en F ranz ose. n übtim, auch in der deutschen Stadt Frauksrrrt mit dem ganzen militärischen Aplvmb, -er nur immer ausgcwandt werden kann. Die be- s<M-«.vcn Borstchtsniasiregeln. die General D-egvutte für die Nacht vorgesehen hat, haben sich als nnhlos ei mieten, da die radanlustige» Elemenie -er Nevölkermig sich nach -ein gestrigen MntS'ad rnhi« vorh"'ltcn> >km ii-ri.gen ntruint die Etnnwsmrrschaft eine dnrcha ir s w ürdige Halt n n g et« und irgendwelche näheren Bezieümigen zwischen der Be- dSlkernng nnd den Besahnngstrnppen sind nicht wahrzim vechmsn. Frankfurt a. M.. Npml. Uelcr die ge st r i g c n Bo r- zänge wird noch mltget-cilt: ttm-ie französische Wache, die an -er Hanptwache ansgestellt war. hatten sich zahlreiche A,v schaiver gesainanelt. Ats Mittag die dlülös-niig kam. wurde den Lol da ton ntcht sofort genü-oen- Platz gemacht. Als ein klsiner Junge einen Stein «ragst, gat» -er ,>3h-rvr -aS Kiyna! zinik Sch i che n. Eine franzöiische Verordnung. Frankfurt o. M.. ch April. Tic französischen Befa tz uii gs b c h ö r ü c n haben folgende Berord nvng erlassen: Jede Aufwiegelung »nd Hetzerei gegen die B e s a tz n n g ö b e h ü r d c jeder tätliche An- grisf gegen die Älesatziingsbcliörde nnd Anflehnnng gegen ihren Befehl, jeder Aufrnf znr Mcnterei und ginn G7- tzrauä» von Waffen, jede Berbreitung falscher Nachrichten, jede Änsannnliing auf den Straßen ist verboten. Alle über 14 Hahre alten Porsvnen. welcher Nationalilät sie a«t.l> ««gehören, die ihren dauernden Wesiinsitz in dem neuen besetzten Gebiete haben, mnsicn mit einer Identitätskarte rrrtt Photographie versehen sein, visiert non -en znstündi gen -eiptsehc» Behörden unter ihrer Boraittwortlichkcit. Diese Karte mnsi jederzeit den alliierten Behörden zugäng lich gemacht werden. Die Uniform tragenden Deutschen -er Hecresmacht und -er Polizei, -er zst-cuer- »e-r. der Posrverivaltung sind zum Gruß der Bahnen rnrd uniformierten Offiziere -er alliierten Mächte vcv- pflichtet. General Degoulles Phantasien. Mainz, ch April. General Dcgontte erklärte am Mittwoch in ernelvt Interview, daß der erste Tag der Be- zotzMig Irirnlsiuis in vollkvmurrner llinlie verlief nnd das, die Bevdbkcrnng sich fast freundschaftlich Nt verhielt. Doch danach kamen Bafvblc van Berlin s?1. «oud -ie Er- regu-ng entwtekelic sich zu einem Angriff, -er die französischen Saidateu zwang, in Selbstverteidigung von ihren Waffen Ge-rauch zu «nach««. Es besteht nicht der geringste Zweifel. d»st d«r Vorfall tü Frankfurt un- die Ereignisse im llluhr. «vier ihre Quelle in den Gcfchchnifsen sauden, di« sich in Berlin a-spielten. fW.T. B.i Tteste Behauptungen -cs französischen Generals sind K» ««sinnig. Säst sie nur «in Lächeln Hervorrufen, sie zeigen a»«r. »u welchen Mitteln die Franzosen greisen müssen, urn ihr «kerhLrt,» Borg«-«« nur rinigerwatzen rechtienigen g« könne«. EineVeror-tiung über -ie Einwohnerwehren Berlin. 8. April. Der Rieichsnnnister -es Innern bat den dentsche» Landesregiernngen -de gestern ver-össcntli.htc N ote -es Generals Nullet Wer die E i m wph n c r w ehre n milzeteistt und folgendes hinzugefügt: Wen,; auch die Ans «iisirnnge» dcr Note, die von dem iniliiäiii.ixn Elru-rarecr -er Etuwohneriooh-ren stprschea, znm gronen Teil an- iln.zn tlesfenden Booan-setziuigen beruhen. 4s sielst sieb die Neimr mgbcrn-na >n ihrem Bbdarrrrn -och «ach Lage d,r Bcrhäl!- Nisse H-eziv-ungen, von ernenten aussichtslosen Ge.ize.nvvr- iielt: '.ijze-ii abzms-Uiou »nd die N-e-gicrungen der Länder zu er suchen. dje Ausführung des Verlange» s als-ald in öle Wege, zu leisten. Anderseits aber must anerkannt wer den, daß die Bcrhästt.iiisie sich infolge der letzten Ereignisse vi.lrrerts 0 verfchiirsi baden, -asi es heute mehr denn st: lüimöplich ist di'.-- Bevöltcrnug einru Selbstschutz zn ver-- «pr'cree«. Auch, rvird in den Städten die Nücksicht aus die gi eKen vvrhrndeven vftcntlichcii Bvrräte und wirl'.haftiichen Werste, sou-i-e aus -cnr Lande die Sorge für die Erhaltung -er Le-beusmittcl zu der Prüfung nötigen, wie -i>e «rfor-er° liche Sich-erchei-t geioäli-rlcisict werden kann. Es wir- -rs» swlö antze-m g«gehen, dort, wo ein g>enüg«nber Schutz durch Nrichsrvck.r, Sicherheitspolizei und andere Polizriorgaue nicht gegeben ist, gleichzeitig für einen Ersatz durch «ine nach -eu-örtlichcn..V-krhÄltnissrn zn gestalte«-« auüerwe.itige Schutzp.rhanrsativ-r zu -vrgen. Hierbei ist genau larnut zu achten, -ast jeder Anschein vermieden wird, der auf Verletzung -er in dem Schreiben des Generals Nullet an- gesibhnsteu Bcstimninug.» des si-riedensvertrag.- 'chsiesten lassen könnte. Insbesondere ist die Bewaffnung mit M i l i t ä r ge we h r e n , die nach dem Frieden-Vertrag ab .znliefern sind, unzulässig und es ist auf eine anders Art der Beivofsiiung Bedacht zu nehmen. Jede militärische Nebrnig ist unter allen Umständen zu unterlassen. Auf eine en-uiterte Zuziehnng aus Kreisen -er arb-eitenden Bevöltze- ruug wird, nu, dieses bisher nicht geschehen ist, lusionderS Bedacht zu nehmen sein. lW. T. V.t Berlin, 8. Apr-rt. Das prensiische Sragisministcrirrur Hai heute, beschlvssen, die E r u w 0 h n e r w c h r e n airf- zrr lösen. Die Obcl'präsidentcrr sin- sofort entsprechend angewiesen worden. (W. T.B.s Englands Kaltung -u -er Besetzung. Amsterdam, 8. April. Der „Telegraaf" meldet ans London: Bezüglich der Haltung des englischen Kabinetts gegenüber -er Besetzung der hesssschcn Städte würden ver schiedene Gerüchte veröffentlicht. „Evening Standard" be hauptet, d-.si g -en> isle Nl inister dt e B e s e tz u u g neuer deutscher Städte durch die Franzosen ernst anffasitcn. „Evening News" dagegen erfährt, das: Berichte aus Washing ton und Nom. wonach Amerika und England einen anderen Standpunkt einuelimen sollen als Frankreich, vollkommen unrichtig seien. Dem Blatte zufolge habe Lord Derb«, der englische Botschgstcr in Paris, Auftrag erhalten, auf der Friedenskonferenz vollkommen Harznstellen, daß die bri tischen Staatsmänner die Lage in Deutschland von demselben LtandpuiiUr aus betrachten nnd unstreitig mi! Frankreichs Hairung snmvnthisierten. Ltvvd George hat Lord Derb» ermächtigt, dies in Paris dar- zutegen. Es bestehe kein «Wund zu -er Annahme, -atz er den von Frankreich unternommene» Schritt nicht billigen werde. Tie „Limes" meldet, daß bei der Besprechung der französischen und englischen Negierung über sie Besetzung der dentschen Städte vollständige Nebcrcinstiminnng erzielt worden sei. (W. T. B.t Prris. 8. April. Die Morgcntzläticr melden, daß L l u u ö Gev r ge gestern abend »ach London zurückgekehrt sei und -aß heute eine Ka ö i » e i t ss etz n n g unter feinem Vorsitz stattfinden werde. sW. T. B.i Belgien gegen ein mMMrikches Eingreifen. Brüssel, 8. April. Den Blättern zufolge wird Bel gien, wenn keine Verwicklungen in der gegenwärtigen Lage eintreteu, sich jeder militärischen Inter vention in Deutschland enthalten. Die Trup- pcnbcstände im besetzten Deutschland würden vervoll ständigt. lW. T. B.» Dem „Tenu's" e.igegcn wird ans Brüssel gemeldet, das, -ic Minister, die sich auf Urlaub befinden, schleunigst wich Brüssel zurürlberusen worden sin-. Der König wir- vo,r Fonlatneblean znrttckerwairtet. nnd bas Kabinett wird so dal- als möglich zniammriifreien, urn -ie Haltung zu bestimmen, die Belgien in bezug ans die deutschen Vor fälle annehnren mir-. Der Premicrministz'r beriet am Mirtivoch mir dem Kricgsmünister Ianfon und -eur Mi nister des Auswärtigen Hunsmcnrs. In Regierrmgskreii-en ist man der Ansicht, das; Belgien sich auf -ic Seite Frankreichs st eilen müsse. 8NNt zum Einmarsch der Franzosen. Rom. 8. April. Der deutsche Geschäftsträger in Nom Kat Nittt in einer neuen Bllfammenknnst die denifche Antwort zn -en Wirren im Nwlngebiet, auf -en Einmarsch der Franzosen in Frankfnrt und den anderen rechtsrheini schen Städten dargelegt. Nitti wiederholte, dass Italien den Ansstand im Ruhrgebiet stets als eine i n n er po l i ti sch c Sache Deutschlands betrachtet habe. Er gab -eni Wunsche Ausdruck, -ah -t« Krise bald frie-Iich besgelegt werden könne. Die Isolierung Frankreichs. Der von der italienischen Negierung wider das srau zösische Vorgehen gegen Deutschland erhobene Einsprrich ist ein sehr bemerkenswert, s hochpoliiiscsxcs Ereignis, weil hier zum ersten Male seil Begründung dcr Entente in klarer und unzweidcntiger amtlicher Form bekundet wird, das? die aller reiupoleiischcn Gesichtspunkte entbehrende Willkür der Franzosen auch Sen. Verbündeten auf die'Nerven gefallen ist und nicht länger, ohne zu mucksen, von ihnen- hingenom men werden soll, als wenn Frankreich im Ententeorchester die erste Geige spielte und seinem Winke London, Rom und Washington bedingungslos gehorchen müstten. Es war zwar schon früher mancherlei in die Oeffentlrchkeit imrch- gesickcrt, was darauf schlichen lies!, das; es im „Konzert" de: Alliierten nicht ganz harmonisch .zuging. Schl restlich fanden fick die Entente-Regicrirngen aber trotz aller Mei nmigsverschieberiheiten, die hinter verschlossenen Türen zu tage traten, tn der Oeffentlichkeit immer wieder znsannneir und zogen anscheinen- au demselben Strang«. ES ist aber bekanntlich ein Mast in allen Dingen, wie Horaz sagt; eS gibt eine Grenze, diesseits nnd jenseits deren daS Rechte nicht bestehen kann. Dieser alte Spruch hat sich auch jetzt bewahrheitet. Das Verhalten Frankreichs .gegenüber Deutschland aus Anlast des Aufstandes in -er neutralen Zone, der die deutsche Regierung mit elementarer No: Wendigkeit »m Aufgebot einer grö-eren Trurwenmacht im neutralen Gebiet zwang, hat -er Goduld der leitenden römi schen Kreise zu viel zugemntet, und die Folge ist gewesen, dast die Pariser Regierung sich in aller Form eine amtliche Rüge durch die römische Regierung geholt hat. Die italienische öffentliche Meinung billigt den amtlichrn Schritt durchaus und macht nirgends di: geringsten Ein wendungen. Die Gegensätzlichkeit, die hier zwischen Rom und Paris in die Erscheinung tritt, ist übrigens nicht erst füngsten Datums, sondern reicht zurück bis zn der Stellung nahme Frankreichs znr südslawischen Frage. Ti« franzö sische Politik bat sich von Anfang an mir nnverhültker Rück sichtslvsigkeit auf die Seite der Sttdslawen geschlagen und die italienischen Ansprüche mit einer Nichtachtung behandelt, die in- der Bevölkerung des Vereinigten Königreichs all gemein die grösste Entrüstung erregte nnd zu scharfen Auseinandersetzungen in der Presse führte. Vollends ge spannt wurde die Lage, als die Enthüllungen über Sen Plan eines gegen Italien gerichteten Bündnisses Frank reichs mit Jugoslawien erfolgten. Die wahre Gesinnung der Franzosen gegen ihre italienischen Bundesgenossen zeigie sich in diesen hinterhältigen Machenschaften in hellstem Lichte. ES ist gar nicht daran zu denken, daß von franzö sischer Seite jemals der natürliche Anspruch Italiens aus die Vorherrschaft im östlichen Mittclmeer in lonaler Weise aberkannt wird. Frankreich will im gesamten Mittelmeer allein regieren, abgesehen von dem englischen Wcttbciverb, den es sich notgedrungen gefallen lassen muß, und cs kommt ihm »i»t in den Sinn, den Italienern den Mitgenust dcr Macht in den dortigen Gewässern zuzugcstehcn. Deshalb siräir es auch den südslawischen Staat zn einem feindlichen Bollivert gegen Italien auszngestaktcn, nnd bemüht sich auf Sä:rik: nnd Tritt, -en italienischen Interessen entgegen,',« wirken und :imcn alle möglichen Steine in den Weg zu werfe». Auf die Tauer konnten diese fortgesetzten Reibungen und Reizungen, deren die Pariser Politik sich Italien gegen über schuldig machte, nicht ohne explosive Wirkungen bleiben, und so ist denn nun die Bombe anläßlich der Neu besetzung deutscher Städte durch Frankreich geplatzt. Deutsäsircnndlichkcit spielt dabei auf italienischer Sekte keine Nolle. Es wäre bedauerlich, wenn die deutsche Oeffcntlichkcit a-us der Vergangenheit, nicht so viel gelernt hätte, um zn begreifen, dass die früher bei uns so sehr be liebte Einseitigkeit der politische» Betrachtung -cS Aus landes unter dein Gesichtswinkel der Dentfchfreundlichkeit oder Deutschfeindlichleit «in schwerer Denk- und Urtcils- fchler war, der uns der richtigen Maststäbe für eine Mi treisende Bewertung der politischen Welkvorgängc be raubte. Die Beweggründe, von denen sich jetzt Italien bei seinem Einspruch gegen die französische Willkür leiten läßt, liegen ausschließlich auf -ein Felde seiner eigenen nationalen Interessen, die ihm Widerstand gegen -ie Pgriser Politik des Hasses nnd Unfriedens gebieten, weil dadurch der für das italienische Wirtschaftsleben dringend erforderliche europäische Ruhezustand auf Nimmcrpfingsten lituansgezügert wird. Italien ist in seinem wirtschaft lichen Gedeihen auf -as engste mit dem Wiederaufbau Europas verknüpft und hat aus dieser Erkenntnis heraus gleich nach Fric-cnsschlnst sein Möglichstes getan, mn Deutschland, das Herz Europas, nicht -cm völligen Ruin anhetmsallcn zu lassen. Insbesondere ist Nitti in London sehr nachdrücklich für den wirtschaftlichen Wiederaufbau Deutschlands durch Gewährung von Kapitalien un- Roh stoffen cingetreten und hat einen erheblichen Anteil an de« Zustandekommen -es- Wirtschaft-manifestes der Enfeuto