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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.05.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130528016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913052801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913052801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-05
- Tag 1913-05-28
-
Monat
1913-05
-
Jahr
1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.05.1913
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II. Aus da» Perbültni- bcS Deutschen Reiche» 1« seine» Sinzelstaaten angrwendet. ergibt sich hieran«! folgendes: l. Nach Wesen. Entstehung und Entwicklung des Reiches gebühre» diese», je nach seinen Bedürfnisse» i» fol- geuder Reihenfolge: n) die Verbrauchs- und Aus»».,»-- slener». i<> die Stenern aus de» Rechts« und wirtschaftlichen Verkehr unter Redende». >) die Erbschaftssteuer. Dagegen bar sich da« Reich jeder Inanspruchuabiiie periodischer Stenern ans das Wirtschastsergebnis bestimmter Wirt- schastsperivöe». insbesandere vo» solche» ans da» Einkom men und Vermöge». zu enthalten, ivrtl diese daS einzige, den Eiiizelriaate» verbliebene Steueracbiet bilde». Rur völliger Abba» der unter l bezeichnete» Strnergebiete könnte ein Hiiilibeigreifeu in dieses letztere Steuer»,ebiet der Einzels«,;aie» entschuldiae» 2. Umgekehrt miisse» die Einzelstaateu es sich gefallen lasse», wen» das Reich bei sich lieransstellendem Bedürfnis ihnen bisher nvch belassene Teile der unter l bezeichnete» Steuer,,ebiere i» der dort be zeichnete» Reihenfolge an sich .sieht. III. I» Ailwendiiug aus die Deckung der Wehr- v o r l a >, e n insbesondere: >. Das (Gebiet der Verbrauchs- und Ausivandslelien, ist von, Reich noch nicht völli», ans« genutzt: eS liehe,, sich insbesondere noch solche derartige Stenern schassen, die vorzugsweise die Wohlhabenden be lasten würden. Soweit aus diese» Steucrarten nach Vage Ser Verhältnisse znrzeit Deck»»,, nicht zu schasse» ist, stellt einer Ausdehnung de, Verkehrssteuern des Reiches auch aus Koste,, der Einzelstaateu kein durchschtagcnder «''-rund entgegen. Dagegen unterliegt die Erhöhung der Stempel aus Versicherungen in dem Aus»,aß und in der Form. wie sie vvrgeschlagcn ist, erheblichen Bedenke». Die Forderung einer allgemeinen Vcsitzsteuer im Reiche ist mindestens znrzeit nicht berechtigt. >1», Augenblick wird ihr sür länger als ein Jahrzehnt durch den Wehrbeitrag in überreichlichem Mähe geniigt, und cs entbehrt vollkom men der Berechtigung, daneben noch eine Besihstcuer zur Dickung der dauernden Kosten de, Wehrvvrlagc» zn sor- dern. 4. Die einzige sür die Einzelstaateu erträgliche all gemeine Reichsbesitzsteuer ist eine ans Erbansälle an Ab kömmlinge und Ehegatte» ausgedehnte Reichscrbschafts- steucr. Die gegen eine solche Ausdehnung geltend ge machten Einwände sind teils nicht durchschlagend, teils durch die «Bestallung der Steuer zu berücksichtigen. 5. Do ll e g e » i st c i n e R eich S v c r m ö g c n s - und auch eine R eich» v e r m ö g e n s z n w achssteuer für die E i n z e l st a a t e n e b e n s o u n a „ n e l, m bar wie eine R e i ch s eink o in m r n si e u c r. A»ch der Wehrbcitrag. der eine direkte allgemeine Vermögenssteuer darstellt, ist nir die Einzelstaateu nur als einmalige, aiihervrdentlichc Mahiiahme erträglich. «>. Soivcit nicht durch Verbrauchs-. Answand . Verkehrs und Erbichaslssteneru Deckung zu schassen ist. kann die Eltiöhui.g der Matriknlarbeilräge in -«erraclu tvminen. 7. -Iber deren Aufbringung muh wie bisher dem freien Ermessen der Einzels,aalen überlassen werde». Eine reichsgeienliche Bindung sür diese, die er höhten Beiträge durch vestimmte Stcnerarten anszubringen, ist mit der Sell'ständigkeit der Einzelstaateu »„vereinbar. Der ganze 8 - des Gcsetzeinivnrss, vetressend Aendernngen . tm Einanzivesen. ist unbedingt zu verweisen." Es ist klar, dah allein dieses finanzpolitische Glaubens- ^ lielenntnis de» der Rcichsversassnng innewohnenden For- ^ dernngen nach finanzieller und politischer Selbständig r>Haltung der Bundesstaaten gerecht ivird und dah nur mit ^ seiner Vesolgnng eine Ent,vicklnng deS Reiches im bis- inarckschen »'eiste gewährleistet werden kann. Wer die fest gefügten «»leise der vorbezeichneten Finanzpolitik verlässt, , ^ der gerät ans Abwege,* die linier allen Uiiiständcu zu der »rr politischen Mediatisierung der Bundesstaaten und zu der -^ — vollständigen Demokratisierung unseres öffentlichen Gebens ^ s fühieii. Wer die Striitzsche Abhandlung mit Verständnis st Z liest, den, ivird auch der Sinn des Wortes klar, das vor ' feilen ein denticher Reichsschapsckrctär gesprochen bat: A „P> an braucht lange, bis man daS finanzielle . V e r I, ä l« n i s der E i n z c l st a a t e n z » m stk eiche v c r § - st eht, a l> e r >v e u n in a n es vcrstandcn hat, so hat 2 ^ »> a n sein e F r e »de d r a n !" Minister Klotz über die französische Heeresverftärlnng. »2 Der Riinister des ,Innern Kl oh hielt bei der Ein- Wfi iveil'ung eine, neue» Sparkasse in Montdidicr sDcparte- ment Svmmel eine Üicdc, in der er u. a. sagte, dah die Rcgic- . rnng keine Niübc nnd leine Verhandlung scheuen werde, ^ um die W ahlres o r m baldigst zum A bschl » h zu brin- K gen. Ieht wäre die Einigkeit aller Republikaner im höchsten Grade wünschenswert, um die schwierige Aufgabe zu erfülle», von der in Zukunft die Stärke und die Sicherheit Frankreichs abhinge». Der Minister erinnerte dann an de» Zivischcnsall von Agadir, als an eine Zeit der Besorgnis, in der Frankreich einer Demüti gung ansgcsevt worden wäre, wenn seine Heereskraft un zureichend gewesen wäre. Leittier hätten andcrSwv cin- gebrachtc Gesetze das (Gleichgewicht zum Nachteil Frank- rcikbs gegenüber einem grohen benachbarten Staat gestört. Der Minister fügte hinzu: Wir haben die P,licht, daS «»leichgewicht ohne .''»andern wieder hcrznstcllen und von der Nation das hierfür nötige Opfer zu verlangen. In dem friedliche» (»eiste, von dem wir deutliche Beweise abgegeben haben, wollen wir unsere Entwicklung pflegen, ohne Beunruhigung fürchten zn müssen. Unser Patriotis mus wird verschwiegen bleiben, ihm ist jeder mit Brutali tät lick' vordrangendc Hurrapatriotismus fremd. Die A»f- rnsc zu Meuterei und Indiiziplin und die Aufreizung zur Revolte werde» zu wahren Verbrechen zn der Stunde, in der der «»eist des persönlichen Opfers strikte Regel für die jenigen sein soll, die »in ihr Vaterland besorgt sind. Wer also wird frevelhaft genug sei», sür irgendeine, ich weih nicht welche Ehimäre, »ein Vaterland zu opfern zu einer Stunde, i» welcher dieses der opferfreudigen Mitwirkung aller seiner Kinder bedarf. — Sicherlich, wir wollen den Frieden, aber einen freiwillige» »Frieden, keine» »Frieden, der uns anfge',wnngcn ivird. Das ist unsere Absicht und der Wille des Voltes. Der Minister verglich dann die verschiedenen sür die He ercsvc r st ä r l u n g vorgcschlageneu Snstcme. Er glaube, dah cs empfehlenswert sei. von dem jüngere» 'Bäiger die erforderliche höhere Leistung zn verlangen. Tie Regierung habe nach schmerzlichen Erwägungen die Pflicht auf sich genommen, die Dienstzeit um ein Jahr zu verlängern, ohne dah dadurch das Interesse der heimischen Landwirtschaft gefährdet werde. TagesgeWckite. Zur braunschwcigischcn Ihronfolgesragc ivird eine neue 'Meldung von einem Berliner Mittagsblatl »cibrciter, die Einzelheiten über das Ende der bisherigen Regentschaft bringt. Ta jedoch nicht a»z»ncl»»cn ist. das; diese Einzelheiten schon jetzt feststeheu, ist die Nachricht mit Vorsicht ausz,inchmen: sic lautet: Wie man in Berlin wissen will, ist aus den lebte» Beratungen des Bundcsrates mit Bestimmtheit anznnehmeu, dah der junge Herzog Ernst August von Brannschweig und Lüneburg bereits in diesem I a h r e die Regierung in Brannschweig antrete» werde. Tie vom Herzog Johann Albrccht von Mecklen burg geführte Rcgcntichast soll am 31. Oktober ihr Ende erreichen und zwei Tage darauf soll der feier liche Einzug des Herzvgsvnares in die Burg Tankwardc- rvdc in Braunschweig erfolgen. Ter fr hi ge Regent, dessen angeblich bevorstehende Bcrnsung auf den .Stallhallerpasten in Strahb,',g von unterrichteter Seite in Abrede gestellt wird, plant nach dem Abschiede ans Brannschweig eine längere Auslandsreise und wirb sich nach seiner Rückkehr wieder ganz kolonialen Bestrebungen widmen. Ter «esesientwurs über de« Verrat «tMilrischer Geheimnisse. Dem Reichstage ist. wie 'schon kurz gemeldet, der. Ent- wurf eines Gesetzes gegen den Verrat militärischer Ge heimnisse zugegange». Bon de» Reiterungen, die der Ent wurf de» Vorschriften des geltende» Rechtes gegenüber bringt, sind besonders hervvrznheben: Militärische Geheimnisse i», Sinne des neuen Gesetzes sind, wie bisher, Schriften. Zeichnungen und a»dere Gegenstände, austerde», aber jetzt auch Rachrichten, deren Geheimhaltung im Iiuereste der Landesverteidigung ersvrderUch ist. Der Verrat eines »lilitartichen Geheimnisses wird mit Ziichtha»» nicht unter zwei Jahren isrüher Ge fängnis bis zu süns Fahrens, bei mildernde» Umständen mit Gefängnis vv» einem bis zu zehn Jahren bestraft. Hat der Verrat eine bedeutende «Ke fahr sür die Sicherheit des Reiches zur Folge gehabt »ud konnte der Täter dies vvrausfehen. jo kann, was neu ist, aus lebenslanges Z „ ch t h a >, s erkannt werde». DaS Gleiche gilt, wenn das Geheimnis dein Täter in seiner Eigenschaft als denticher Beamter oder deutsche Militär- Person zugänglich war Die im bisherigen 8 I vorgesehen« Gefängnis- oder »Festungshaft ist von bis zu drei auf bis z» süns Jahren erhöht worden. Die Verabredung oder Vorbereitung eines Verbrechens gegen die Sicherheit des Reiches wird, wenn es nicht zur Vollendung oder z» einem strafharen Versuche gekommen ist. mit Z „ chlhaus bis zu süns I ahren , bei mildernden Umständen mit Gcsängnis nicht unter drei Monaten be straft. Ren sind die 88 7 und 8, welche dtc Anknüp fung von Beziehungen zur Mitteilung militärischer Geheimnisse an das Ausland mit Gefängnis bestrast. Nach 8 8 wird derjenige, der an einem militärisch wichtigen Orte unrichtige Angaben über seine Persona lien macht, mit Gefängnis oder Festungshaft bis zu einem Fahr oder mit Geldstrafe bis zu IVNV Mark bestraft. EincS verschärften Schutzes bedürfen die militärischen Geheim nisse auch gegen fahrlässige Preisgabe. Deshalb wird künftig derjenige, welcher fahrlässig ein militärisches Geheimnis in die Ocsseiitlichkeit gelangen läßt, ohne Rück ficht darauf unter Strafe gestellt, ob er das Geheimnis aus amtlichem Wege erlangt hat oder nicht. Da fast jede Unter suchung wegen des Verrats militärischer Geheimnisse durch vorzeitige Veröffentlichungen erschwert oder beeinträchtigt wird, so macht der Entwurf solche Veröffent lichungen bis zur Eröffnung des Hauptverfahrens von einer Erlaubnis der zuständigen Behörde ab hängig. Die Frage der Geldnebenstrgsen wird einheitlich geregelt. Dabei ist das Höchstmaß für die Verbrcchcnsfälle erheblich erhöht worden. Stiftungen zum Regierungsjubiläum des Kaisers. Der K a i se r hat. wie jn einem Ministe,ialcrlast be kannt gemacht wird, genehmigt, dag alle aus Aula» seines Rcgiernitgsjnbiläums von Behörden. Gemeinden nnd son stigen 'Verbänden, Korporationen und Vereinen zu er richtende» wohltätigen gemeinnützigen Stiftungen eine mit feinem Rainen oder Jubiläum in Verbindung gebrachte Bezeichnung führen dürfen, ohne daß cs der Einholung einer besonderen Zustimmung bedarf. Der Reichstag und der Schutz der Arbciterintercsieu. Zu einer Behauptung des „Vorwärts", der jetzige Reichstag habe »och gar nichts für die Arbeiter geleistet, schreibt die „Äreuzzlg": In einem Punkte hat, wie zugegeben werden must, der Reichstag den Arbeitern gegenüber versagt, und zwar hat cs sich ebenfalls „in die vom „Vorwärts" in den Vordergrund geschobenen Arbci- terschntzbestimmungen gehandelt, aber »m den Schutz aller jener Arbeiter, die von der Sozialdemokratie nichts wissen wollen und sich deshalb fortwährend verdräng,alteren und vergewaltigen lauen müssen. Hier hat freilich der Reichs tag noch nichts erfüllt. Das Problem des Rrbcitswilligen- fchntzes ist noch „»gelöst. Es entbehr! nicht der Komik, wenn der „Vorwärts" sich bei der Befürwortung einer Be grenzung der Arbeitszeit für die jugendlichen Arbeiter initci' in Fahren ans die Schweiz beruft. Wir sind gern bereit, das Beispiel der Schweiz in der sozialpolitischen Gesetzgebung zu befolgen. 'Auster in einem Punkte werden mir da nicht viel vachzuholcn habe», aber gerade in diesem einen Pnnite, in dem Schutz der,Arbeitswilligen, in dem die Schweiz weit sortgeschrittcu ist und kräftig zugegrifscn hat. vertagt „der Reichstag". Deutscher Floitcnvcrcin. Zu der Ha u p t v c r s a m in l u n g des Deutschen F l o t t e >, v e r e i n s. die, wie berichtet, am Sonntag in Bremen statlsand, waren etwa 300 Vertreter der Haupt- nnd Zwcigvcreinc erschienen. Unter de» Anwesenden be merkte man „eben dem Präsidenten des Vereins (»rost- admiral v. Kocher die »Fürsten Ernst zu -Hohenlohe-Langen- burg und »Friedrich Karl v. Eastcll-Eastell. Grasen von Dürkheim iHannovcrl, den Oberprälidemen von Sachsen v. Hegel «Magdeburgs, den Präsidenten des Norddeutschen Llond Konsul Achclis «Bremens, Admiral Büchscl «Berlins, die Oberbürgermeister von Stettin und Trier, die Gehetm- lüte Professor Buslcu lEharlottcnhurgs. Professor Weiz säcker «Stuttgart«. Dr. Schlösser «Münchens. Erzellen,z von der Planitz «Dresdens und Rccdcreibcsitzcr Woer- mnnn (Haniburgi. 2'» jähriges Fubilänm des Fraueuvercius vom „Roten Kreuz" für die Kolonien. F» den Gärten deS Rcichsamts des Innern und des Auswärtigen Amtes in Berlin fand Montag nachmittag zur »Feier des 2 .'»jährigen Bestehens des Frauen- Vereins des „R ote » Kreuze s" sür die Kolonien ein Gartenfest statt, dessen Arrangements in den Händen der Frau Grüiin Gröbcn lagen. Unter den Gästen, die trotz des „»beständigen Wetters recht zahlreich erschienen waren, befanden sich a. die Kronprinzessin. Prinz und Piillzessiu August Wilhelm, die Grosthcrzogin von Mecklenburg Schwerin, der Regent von Brannschweig Herzog Johann Albrecht nnd Gemahlin, die beiden Schwester» der Prinzessin August Wilhelm. Prinzessin Max von Baden und die »Fürstin Plest. - Dienstag vormittag fand i»> Herreuhaiisc eine Festsitzung statt. Unter den Ehrengäste» befand sich der Ehrenvorsitzende des Vereins, Herzog Regent Johann Albrccht von Brannschweig, mit «»emahli». Herzog Johann Albrccht hies, die Anwesenden willkommen. Sodann hielt Staatssekretär Tr. Sols die »Festrede über koloniale Wohlfahrtspflege, für die der Ver ein jährlich 200NOO Ml. auswcndc. Er fand stürmischen Beifall. Fra» Hofrnt Dr. Hagen-,Frankfurt a. M. Ubcr- brnclne dem Verein die I u b i l ä » in s g e s ch c n k r, die in den einzelnen Abteilungen gesammelt worden sind. So haben gestiftet E h e m n i tz t.'<»o Mk.. Halle ',«<> Mk.. Leip zig l«>««0 Mk., Magdeburg .7000 Mk. Nachdem die Vor sitzende »Fra» Staatssekretär v. Stephan allen Rednern und Spender» den Tank des Vereins ausgesprochen hatte, wurde die Festsitzung geschlossen. Der Entwurf über die Errichtung von Fugendaerichte« soll nach einem Wunsche der Regierung noch vor der Ber ingung in, Reichstage verabschiedet werden. Die mit der Vorberatung der Vorlage betraute Kommission wird diese», Wnnschc Rechnung tragen »nd die Beratung der Vortage in den nächsten Tagen abschltetzen. Die Lage in Dänemark. Ritzans Bureau erfährt: Aus Ersuchen des MinisterprÄsl- deuten wurde am Dienstag cineIusammcnkunst zwischen den Mitgliedern des Ministeriums und dem Vorstand der Re gierungspartei ahgehalten. Ter M t n i st e r v r a, i d c u t erösfiiete die Sitzung, indem er mikteilte, das; das Mini sterium in jeiner Sitzung am letzten TonncrStag ein stimmig -eschlossen habe, dem König« vorzuschlagen, zur, Klärung der parlamentarischen Situation den Reichstag sobald wie möglich etnzuberufen. sowie daß da» Mini sterium seine Demission gleichzeitig mit dem Zu sammentritt des Reichstages gebe» werde. Die Partei- lrttung billigte einstimmig den Beschulst. tÄrheime Pläne des ExschahS von Persien? Das »Echo de Paris" will wissen, dast der frühere Schah von Persien M v h a m m e t> - A l t. der einige Zeit in Berlin geweilt habe und gegenwärtig in Europa nmher- reise, „in Anhänger z» gewinnen, vor kurze», auch nach Paris gekommen sei. »», mit dem Prinzen Ztllos- «i, flau und andere» Persönlichkeiten zu verhau- dein. Der Regent von Persien, der seit einem Jahre von Persien abwesend sei, befinde sich gegenwärtig gleichfalls in Pari». Hoffentlich würden England und Rustlnnd es vermeide», dast irgendein Mistver- siändnio zwischen ihnen anftauche, »ud den Machenschaften des ehemaligen Schahs ein Ende bereiten. — Nach einer Petersburger Depesche sind die Pariser Botschafter von Rustland und England beauftragt worden, dem Regen ten von Persien den Wunsch ihrer Regierungen mtt- zuleilen, dast er sein Amt bald auch tatsächlich über nehmen möge. Oesterreich. Im Abgeordnetenhaus« führte der Sozialdemokrat Lcuthner aus, dast Graf Berchtold den Fehler begangen habe, die Politik der Nichteinmischung nicht gleich von vornherein dnrchgciiihrt'zu haben. An gesichts der Mobilisierung und der Kriegshetze habe Europa nicht an die friedliche Politik der Monarchie glauben können. Der Redner bestritt die Notwendigkeit der Mobili sierung im Lüden des Reiches und stellte die geringfügigen Erfolge gegenüber dem großen miltärijchen Ausgeoote fest. Auf da» schärfste verurteilte ce die Tätigkeit des Ehes» des literarischen Bureaus im Auswärtigen Amte. v. kanyo, dessen einziges Ziel cs sei. nach unten wie nach oben künstliche K r i c g s st i m m » » g hervorzuruscn. Er wandte sich dann mit scharfe» Worten gegen die Politik der Deutschen, Tschechen und der LUdslawcn. wie überhaupt aller bürgerlichen Parteien. Vereinigte Staaten. Das erste B i s m a r ck d c n k m a l in Amerika ist im Rivervtcwparkc in Ehirago enthüllt worden. Das Denkmal ist ein Geschenk Wilhelm Schmidts, des früheren Präsidenten des Deutschen KriegcrbundcS. Während deS Druckes »acht- eingegangene Neueste Drahtmeldungen. Berlin. Ium Abschied wäre» bei der Abreise des Königs und der Königin von England ans dem Bahnhöfe onster dem Kaiser »nd der Kaiserin die Kronprinzessin. Prinz Oskar, der englische Botschafter in Berlin Sir Edward Goschen, sowie zahlreiche Damen und Herren der englischen Botschaft, der deutsche Botschafter in London Fürst Lichnowsk», der Polizeipräsident v. Iagow u. a. erschiene». Der Abschied war äußerst herzlich. Die Majestäten umarmten »nd küßten sich wiederholt. Strastburg. Auf der Tagesordnung der Zweiten Kammer stand heute die B c s o l d n n g s v o rl a g e. Der Berichterstatter Zenlriimsabgeordncter Brogln teilte mit, dast in der Budgetkommission ein Kompromiß zustande gekommen sei. „m den untere,' und mittleren Beamten die wesentlichste» Vorteile des Gesctzcntivurfs zu sichern. Ter Kompromistantrag basiere auf der 'Teilung der Höchst gehälter in tatsächliche Gehälter »nd in nicht vensionsfähige Repräsentativ,iszulagen. Die Regierung setzte dem Kom promistantrag kein Uuannehmbar m-hr entgegen. In letzter Stunde brachten die Lothringer Gruppe und einige Zentrumsabgeordncte noch Abändcriingsanträge ein, durch welche die Herabsetzung der Höchstgehälter gefordert wurde. Nach längerer lebhafter Debatte wurden die A b ände rn n g s a n t r ä g e abgclchnt. In namentlicher Ab stimmung wurde dann das Gesetz m i t 3 4 S t i m m e n a n - genommen. 15.7 Lothringer nnd Zentrums- abgcvrdnctc enthielten sich d c r A b st i m m u n g. Das Haus erledigte sodann den Gesetzentwurf bctr. die Gewährung von Zulagen an Beamte, Lehrer und Geist liche in dritter Lesung. Paris. «Deputier t c n k a >n m e r.j Finanzministcr D u m o » , bat den Gcsetzciilwurs über das Spezial- konto für die Landesverteidigung vvrgclegt. welches vom 1. Januar 1015 an durch die Einnahmen aus der allgemeinen Einkommensteuer gespeist werden soll. Der Entwurf wurde der B u ü g c t k o m m i s s i o n über wiesen. Darauf begann die Kammer die Beratung des Gesetzentwurfs über die Ausgaben sür dir Zurück behaltung des d r, t t c n I a h r g a n g e s bei den Fahnen. Ter Abgeordnete Benazet betonte als Bericht erstatter unter den Zmischenrnsen der äußersten Linken, die von den Abgeordneten des Zentrums erwidert wurden, die Dringlichkeit für die Bewilligung der not wendigen Kredite, besonders sür die Kasernen- bauten. «Beifall im Zentrum und auf verschiedenen Seiten.! Der republikanische Abaeordncte Brousse kritisierte heftig das verschwenderische Vorgehen der Kriegsverwaltung, die jede auswärtige Krisis dazu benutze, die Folgen ihrer Kurzsichtigkeit wieder gut zu machen. Kriegsminister Eticnne legte gegen die Ausführungen des Abgeordneten Vroussc Verwahrung ein. Brousse er klärte ferner, dast in dem Luftschiff- „nd Kavalleriedicnst ulw. eine finanzielle Unordnung herrsche. Redner schloß mit dem Verlangen, es sollten die zn bewilligenden Kredite einer strenge» Kontrolle unterzogen werden. Ter Abg. Thomas sGceiiiigter Sozialist) sagte, durch die Be willigung der Kredite riskiere die Kammer, die dreijährige Dienstzeit z» bestätigen oder „»nütze Ausgaben zn ver- anlaiscn. Redner warf dem Kiicgsministcr vor. er habe dtc Kammer vor eine Zwangslage stellen wollen. Kredite zu bewillige», ohne sic vorher ihrer Prüfung zn unterwerfen. Paris. Die D c p u t i c r t c n k a m m c r bewilligte mit 380 gegen >07 Stimmen den sür l»I3 erforderlichen Kredit von 23t Millionen Francs für die Zurückbehaltung dcS dritten Jahrganges. London. Reuters Bureau erfährt, in Gr cos Er klärung sei den Delegierten nicht nur zu verstehen ge geben worden, dast dieicnigcn. die den Borsricdcn zu unter zeichnen geneigt seien, es tun sollten, sondern auch, daß cs offenbar zwecklos wäre, wenn die andern in England verbliebe». Tie Mitteilungen Greus rusen in gewissen Valkaiikreiscn große Ucberraschung hervor: man mißt ihnen dort den ziemlich ausgesprochenen Eharatter einer Inte r» v c n t i o » . nicht einer Mediation bei. Brüssel. Die ständige Kommission der internatio nalen Ziickcrkon seren z setzte heute ihre Arbeiten fort. Ans den Erklärungen der englischen Delegierten geht hervor, daß England die Absicht habe, die Vereinbarungen der Zuckerkonvcntton auch fernerhin anzuwcndcn und daß es. falls es gezwungen wäre, seine Ansicht z» ändern, sich verpflichten würde, von dieser Absicht den interessierten Mächten 0 Monate tm voraus Kenntnis zu geben. Paris. Aus Mazagha» wird unter dem 20. d. M. gemeldet: Die Harkas des Machscn haben Dar „da nt vollständig e i ng e s ch l oss c n und sind bereit, die Stadt zu bcschicsten. Tie Rotabeln, wie cs heißt, auch El Hiba, haben die Stadt bereits vor Ablauf der zur Uebcr-> gäbe bewilligtest Frist verlassen.
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