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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.05.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130528016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913052801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913052801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-05
- Tag 1913-05-28
-
Monat
1913-05
-
Jahr
1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.05.1913
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St»« I-L * ..TreSducr Siackiri.-ten" ««» Nik. Mittwoch. S8. Mai It»I3 Seite 10 - WeH-r Hirsch Dem IugendpflegeoüS- fchnß wurden auf Ansuchen vom Grmeinderat wreberum >00 Mt. als Iabresbeidilfe gewährt. — AIS Droschken Hal« eptatz wurde die Rvchwitzer Straße hinter dem Kurvause dcstimmt. Für freie Droschken die. sigcr Autvmobitbesitzer lull auf der Marienstraße rin Standplatz für 4 Kraftfahrzeuge versuchtweise geschassen werden. — Bühlau Unser Geinetnderat hat beichtolsen. die Teilnehmer an den Kriegen von >870-71 und vorher, dasern ihr Jahreseinkommen den Betrag von 1200 Mark nicht übersteigt. lünstig von Ser G e m c i n d e e i n k o m m e n- »teuer zu befreien. - Um eine ausreichendere Siraßriibcsprengung unserer, ausgedehnten Orte» zu er möglichen. ist Sie Anschassnng eines z n> e i t e n Spreng wagen» zum Preise von etwa 1000 Mark beschlossen worden. — Teheran. Bon dem Verein «Bürgerschaft" ist am 24. Juni dir Beranslaünng einer -HeUcraucr Sonn- io endscicr auf der Hohe am Heidcweg über dem Teiche geplant. Dabei soslen auch die Volkstänze. die setzt schon allionntäglich cingeiibl iverdcn. zur Vvrsührnng kominen. — Lausa. U m eine stäudiae Lehre r st elle an diesiger Scsi ule. ausgeschrieben mit dem Mintmalgehalt und l»0 P,ark Wolnnuigsgeld. haben 11 B c n> e r b e r ihre Ge- »nche cingcreichi. Dies bciveisl. das; noch lei» Lehrer- maugcl in Lachsen ist. — Köt.jchendroda Die T » r n g e nr c i n d e Kötzschen- brvda > :>«' i e d c r l ü ß n i tz beging am Sonnlag die E r - i n n c r u n g s f e i e r an die .50. Wiederkehr des Grün- dungskagcs ibreS LiammverrinS. des Turnvereins Kötz- schenbroda. Nachmittags fand ans dem Turnplätze ein grobes Schauturnen stgtt, dein neben vielen Ehren gästen auch Amisbauptinann Dr. v. Hübel beiwohnte. Abends vereinigten sich die Turner und ihre Gäste zu einem ,F e si k o m in c r s im „Kulnibacher Hof". bei dem Schul- direktor Hosimann die Festrede hielt und der Turn- gemeinde anselniliche Gelüspendev zu ihrem Turnhallcnbaii- sonds gestlstet wurden. Dem noch lebenden Gründer deS Vereins, Onsrjchrer 0'. ,F. Barrhel. wurde ein goldenes Vercinszcichen mit goldenem Lorbcerkranz überreicht. — Weinböhla. Hier ist neuerdings eine Einrichtung gekchafsen worden, wie sie ln dem Mittelpunkte des Erd- beerbaucs der Löbnitz, in Kötzschenbroda. in einer Erdbeer börse schon seit vielen .fahren vesreht. Die Schaffung det Weinböhlaer Erdbeerbörsc entspricht der Bdden- ,nng des von Jahr zu .fahr zunehmenden Erdbeeranbaucs ini hiesigen One. — Niedersedlitz. Zum R e g i c r u n g s j u b i l ü u m deS Kaisers toll aus dem Lngturme ein «Fest veranstaltet »verdev. Tie nationalen Bercine aller umliegenden Ori- ichaiien sind eifrig bemüht, zum (Gelingen des /festes bei- Ninagen 8lußer '.ONlitarkvuzert und i>>esangsvvrträge, turnerische Borsiiiirnngen mit 20ctturnen. Psgdsinder- i,bungen und spiele der Schiiiingenü geplant. — Bad Gottleuba Z,n Königs-Geburtstag erhielten diei Knaben und ein Mädchen, Zöglinge der hiesigen Be ;ii ksavstalt Kinderveriorghans, ans der I n st i z r a t D r. P i l l i n g s t i f t n n g drei Uhren und ein Kreuz mit 'Widmung, die unter Ansprache durch den Vorstand der Be tt! ksansralten ansgehändigk wurden. — Allenberg Der hiesige Stadtgemeiiidcrat hat be schienen, aus Anlab des 2.5jährigen Regierung«».- j n b i l ä ii m s des K aiscrs eine Stiftung in Höhe von MOO Mark zu errichten. Die Stiftung mub bis Ultö criülit sein und soll dann dem Bvlksmvhl insofern dienen, als sie zur Erbauung eines Lust- und Schwimmbades am !leinen o>algenteich, das Len Rainen „Kaiser-Wilhelm Bad" suhren soll, bestimml ist. — Meiste». Die A u l v m o b i l v c i b i n ö n » g M e i- beu — Weinböhla ist vom 20. April bis 10. Mai von 5880 Personen benutzt morden. Die erzielte Einnahme be trug 2l7o,8.'> Mt. — Der 20 .fahre alte Dachdeckergeliilfe Zieschang stürzte beim Teeren eines ,f-abriküaclies infolge des Bruches einer Leitersprosse 8 Meter tief ab und mit dem Kvvjc in das mi, hcibcm Teergefülltc Jab, das unter der Wucht des Sturzes zerbrach. Der Ver- unglüctic wurde ins Krankenhaus geschafft. — Borsdorf. Hier u c r u n g l ü ck t e ein Radfahrer tödlich. Um begueiner svrtzukommen. hatte er sich an rincm ans der Landslrabe nach Wurzen zu fahrenden Auto mobil hinten angehallen. In der Nähe der Wachstuch- iabrir lieb ei den Kiaitmagen los und wollte sich seitwärts wenden, fuhr dabei aber mit solcher Wucht gegen einen Baum und eine Barriere am Wege an. dag er ans der stelle liegen blieb. Das Automobil, dessen Insassen von dem ganzen Vorfall gor nichts bemerkt zu haben schienen, fuhr in der Richtung aus Wurzen weiter. — Döbeln. In Ser 'Rächt zum Montag verstarb infolge schloganfalls Gemcindevorstand und Oberleutnant a. T. Haitis Gustav H ungar in Großüanchlitz. — In der Rächt z»m Dienstag brannten die zur Landwirtschast benutzte» Hfirtsch»ftt««tza»d» -4A A«tz«»rtnk» nieder. — Lwlter« fHrz«e».f. Der Stabtrat beschloß. au» An. laß de» Regsirung-tubUaum- de» Kaiser» «ine 1Ü00V. Mark.Stiftung zur Unterstützung bedUrsti««r Ein. wohnrr zu errichten. — Knpsertza««er»««ü»ttzal tErzar-.s Dtttc» Amt», hauptmann Dr. Lotze Marienberg wurde an 2 »Arbeiter des hiesigen Kupfer, und Messingwerls, die teil» :l0. teil» 40 Jahre im genannten Werk tätig sind. Au » zei ch n u n - gen verlieben. 4 Herren erhielten die Frtedrich-August- Medaille in Silber. 18 das tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit nnd S eine Anerkennungsurkunde. Bon der «Firma wurden die Dekorierte» mit Geldgeschenken bedacht. — Oberwiesenthal. Wichtige Verkehr»fr ageu des oberen Erzgebirge» wurden dieser Lag; in einer Hauptversammlung de» BerkrhrsvereinS sür das Fichielbrrg- und Keilberggcbirl erörtert. ll. a. beschloß man das Projekt einer Fichtelbcrg-Sckwcbebahn im Znsainmeiihangc mit einer Rodelbahn weiter zu ver folge». Es sind bereits mehrere Projekte ausgearbeitet worden, «ferner trat man ein sür die Errichtung einer staatlichen Autvmvdillinir Wiesenbad - Künigswalde — Bürenstrin—Oberwiesenthal. Des weiteren wirb man den Behörden zu Ober- und Untenvielenthal den Wunsch nahe legen, sich zu einer Gemeinde zu vereinen. Auch die Her. aiisgabc eines «Führers für das Fichtcl- und Keilberggebiet wurde beschlossen. Die ZugangSwcge zum Rote» Borwert sollen wieder sür Automobile sreigegeben werden. — Riedersriedersdorf bei Neusalza Sprcmherg. Für 30jährige treue Dienstzeit ist dem herrschaftlichen Diener «Franz Oswald Liebe, bei dem Äammerherrn v. Oppell auf Siittergut NiederfriederSdorf i,r Diensten stehend. daS tragbare Ebrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen worden. Von seiner Herrschaft wurde dem Ausgezeichneten außerdem ein ansehnliches Geldgeschenk gemacht. — Bautzen. Der Sergeant Ltcbig vom hiesigen In- fantcrie Regiment Rr. 100. der mit mehreren Kameraden einen Radausslug nach Weißenberg unternommen hatte, kam auf der Rückfahrt hierher mit seinem Rade zu Fall und stürzte so unglücklich, daß der Tod sofort ein trat. Licbig war Zahlmcisterapplikant und stand im 28. Lebens jahr. — Landgericht . Auch gegen den 1860 in Poftcl« witz geborenen Schisser-Invaliden Friedrich Wilhelm Richter wird im Berufung-verfahren wegen versuchter Nötigung anläßlich des Schisferstreiks verhandelt. Der Angeklagte war am 25. Februar in Schandau als Streik posten tätig. Er ries dem vorübergehenden Heizer Richter, der schon >8lßi an dem «chisserstreik nicht .teilgenommcn halte und sich alS Arbeitswilliger nach dem Dampfer „Oester, reich" begeben wollte, zu: „1800 hast Du schon nickt mit- gemacht. und jetzt machst Du es wieder io!" Ter Arbeits willige entgcgncle: „Ich mache meines: Ihr macht Eures!" Run drohte der Angeklagte: „Laß nur de» Streik erst vor bei sein, dann wirst Du schon Deine „Reinigung" lPrllgelj kriegen!" Am 24. April wurde der wegen Beleidigung und Körperverletzung vorbestrafte Angeklagte zu 0 Wochen Ge fängnis verurteilt. Er legte gegen die Strafhöhe Berufung ein, die insofern Erfolg bat, als daS Landgericht die Strafe ans >50 Mk. Geldstrafe oder 10 Tage Gefängnis ermäßigt. In einer mehrstündigen Verhandlung der 3. Strafkammer haben sich wegen einfachen BankerotlS und Beihilfe dazu zu verantworten: die >882 in Lanban geborene Lchnitt- ivarcnhändlerin Elsa Meta Hänsle in geb. Hitler und deren Ehemann, der >87» in Breslau geborene Kaufmann Henry Häuflein, beide jetzt in Chemnitz wohnhaft. Der Ehemann betrieb vor 4 Jahren in München ein eigenes Ge- chüft, geriet aber am 7. Juni l900 in Konkurs, woraus gegen ihn wegen betrügerischen Bankcrvtts Erhebungen au. gestellt wurden, die jedoch resultatlo» verliefen. Die ver- ehelichte H. kaufte aus Mitteln ihres Vaters für 8000 Mk. die Konkursmasse an und gründete unter ihrem Namen in Mügeln ein neues Geschäft, das aber schon am l8. September l»l2 in Konkurs kam. Den Zusammenbruch soll die Frau durch übertriebenen Aufwand von jährlich 4000 Mk. mit- verschnldet haben. In dieser Beziehung läßt sich der Schuld- beweis jedoch nicht erbringen, da die H. uuwiderlegt be hauptet, daß die andauernde Krankheit ihres Mannes große Ausgaben verursacht habe. Der VermögenSstand war nur oberflächlich festzustellen, da die Buchführung sehr im Argen lag. Einige Geschäftsbücher fehlten ganz, die Bilanzen waren nicht ordnungsmäßig gezogen worden. Nach den Feststellungen des Konkursverwalters betragen die Schulden 18 860 Mk>, denen nur 8000 Mk. Masse gegenübcrstehen, so daß eine Dividende von höchstens 3 Prozent zu erwarten ist. Geschädigt sind in der Hauptsache die Lieferanten, van denen die H. bis kurz vor Ausbruch des Konkurses Waren be zogen hat. Tic Häuflein wird zu 1,50 Mk. Geldstrafe oder 30 Tagen Gefängnis, der Ehemann zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt. — Ter 1V Jahre alte «Fischhändler Rudolf Gott- lieb Mensel ist am 11. Februar 1913 wegen gewerbS- «äßtt«» HHUttlvlelS »u - «onaten «ef«»«,t» und Sk» Mark Geldstrafe vkkurieNk worben. Trotzdem hat er dal» darauf wieder einem Buchmacher Schlepperdienste »«leistet. Da» Grrtcht diktiert ihm nunmehr ü Monate Gefängnis zu. — Der Buchhalter Alfred Bruno Flotow entwendete während seiner Tätigkeit in einem hiesigen AbzahlungS- geschäft im August und September o Anzüg, unk einen Ulster. Der 20jährige Kontorist Gustav Bene klein aus Nürnberg war bei dem Berkaus der gestohlenen Gegen stände behilflich. Fl., -er am lN. März 1813 wegen anderer Straftaten zu 6 Monaten 2 Wochen Gesängnis verurteilt worden ist, erhält wettere 3 Monate. B 1 Monat Gesang- niS. — In einer mehrstündigen Verhandlung der 2. Straf kammer hat sich der S4 Jahre alte Arbeiter Johann Otto Dietrich aus Königstein wegen fahrlässigen Falscheides zu verantworten. Im Herbst 1812 verkaufte ein gewisser Schindler in Küntgstetn durch Vermittlung Dietrich» ein Pferd zum Preise von 200 Mark. Sch. überließ dem Ääu. ser zum Probcsahren leihweise einen kleinen Korbwagen. Au» dem Handel entwickelte sich ein Zivilprozeß vor dem Amtsgericht Schandau, da der Käufer behauptete, daß ihm der Wage» mitverkaust worden sei. In dem Rechtsstreit wurde D. am 3. Januar und 4. März als Zeuge vernour. men und sagte >»nter Eid zugunsten des Käufers aus. Diese Aussage kann jedoch vor der Wahrheit nicht standhalten: denn der Käufer ist auf Grund anderer Zeugenaussagen zur Herausgabe de» umstrittenen Wagens verurteilt wor den. worauf gegen Dietrich das Hauptversahren wegen Falscheides ctngelettet wurde. Das Urteil lautet indessen aus Freisprechung. Ans den amtlichen Bekanntmachungen. Mit der Erneuerung der Schotterdecke und Herstellung eine» erhöhten KieSfußweaeS auf der Südseite der Bor- dorfer Straße, zwischen Großenhainer und VolkerS- dorfer Straße, soll am 0. Juni begonnen werden. Handelsregister. Eingetragen wurde: betreffend die «Firma H. HchwiederLächs. Gummi-LGuttapcrchawaaren. iadrit Dresden Inhaberin die Akttengesellschast Bereinigt« Berlin-,Frankfurter Gummiwaaren-Fabriken Berlin in Dresden. Zweigniederlassung der ln Berlin unter der «Firma Vereinigte Berlin «Franksurtcr Gummi Maare» Fabriken bestehenden Aktien- gesellschasl, daß die an Jean Ha getsieb erteilte Prokura er- loschen ist; — daß zum Geschäftsführer der «Firma Stromspar- Glühlampen Geleits ch aft mit beschränkter Haf. tung ln Dresden bestellt ist der Kaufmann Emil Wendel ln Dresden, dessen Prokura infolgedessen erloschen ist: — daß die Linden au. Lteinpreuß L Co. Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Dresden durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 21. Mai l813 ausgelüst worden ist, daß die Elektrotechniker Johannes Oskar Lindenau und Eduard Paul Lteinpreuß, sowie der Kaufmann Johannes Oskar Böhla nd nicht mehr Geschäftsführer sind und daß zu Ligul- datoren bestellt sind die Elektrotechniker Johannes Oskar Lindcnau und Eduard Paul «Lteinpreuß, beide in Dresden: — daß die «Firma Garan toi-Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Dresden Prokura erteilt hat dem Kaufmann Ludwig Grube in Dresden. Zwangsversteigerungen. Im Dresdner Amtsgerichts- bezirk soll zwangsweise versteigert werden: das im Grundbuche für Striesen Blatt 81.5 früher aus den Namen Paul Bernhard Markus eingetragen gewesene, jetzt herrenlose Grundstück am lll. Juli, vormittags F»8 Uhr. Das Grundbuch ist nach dem Flurbuch« lt,8 Ar groß, auf 75W2 M. geschätzt, besteht aus frei- stehendem Frontwohngebäude, Hintergebäude, Pserdcstallgebäubc, Wagenreinise, Vorgarten, Hosranm, kleinem Wäschetrockenplatz und liegt in Dresden Striesen, Laucnstciner Straße 15. BerciuSkakender für heute: Bund s. kirchlich. Fortschritt: Vortrag, 8 llhr, Pcstalozzistrahe 7. Musikverein Dr.-Oft: Singstunde, >48 Udr, Hammers Hotel. Theosoph. Grs»llsch.: Vortrag, 854 Udr, Streküener Straße 8, 2. Verein Markensparkaffr: Gen -Vers., 8 Uhr, Antonstraße 7. A«S ber Geschäftswelt. : Nifchts» zumaiibenj. In der Baufach-Ausstellung in Leipzig ist in der Abteilung slir Baukunst, Stand 48ü, «in kleiner patentierter Gegenstand zu sehen, dessen Wichtigkeit aus den erste» Blick etnleuchtet. Es ist die« die in allen Staaten angemeldet« patentlerte Licherung: Ntzuma, durch die Diebstahl und Ver wechselung von Kleidungsstücken, Hüten, Boa« usw. unmöglich ge. macht sind. Wle oft haben schon Paletotmarder ln Restaurants, öffentlichen Lokalen, Universitäten, Schulen usw. ihr Unwesen ge trieben, wie oft lsl schon ein neuer Hut absichtlich vertauscht worden, ohne daß es bisher einen wirksamen Schutz dagegen gegeben hätte. Das wird nun anders durch Nizuma. Diese vorzügliche, einfache Erfindung paßt auf jeden gebräuchlichen Kleiderhaken, hat keine Feder, sichert nicht nur Kleidungsstücke, sondern auch Hüte, Mützen, Schirme, Stöcke, Brief- und Banknotcntaschen, ist durch keinen Dietrich oder sonstiges Werkzeug zu öffnen und besitzt große Dauer haftigkeit lm Gebrauch Nizuma kann nur mit dem sür jedes Schloß besonders geformten Schlüssel verwendet werden und sichert auf etnem Haken mehrere Kleidungsstücke. Di« Art der Befestigung an den verschiedenen Kleidungsstücken selbst ist sehr «insach u»d unaufsällig. - : „Th ü r i n g c r D o r f k i r chw e i h", so nennt sich eine aller liebst zusammcngcslellte Anzahl von Gruppen und «Figuren au« seinem Thüringer Porzellan, dt« die bekannte Firma König!. Hof lieferant Carl Anhäuser, Könlg-Iohann-Straße. in einem ihrer Schaufenster zur Ansicht bringt. Die verschiedenen Figuren, wie Festordner, Musikanten, Brautpaar, Maicnbaum usw., sind höchst originell, mit viel künstlerischem Humor au-gesührt. : Die Voltcodung des Baues des Deutschen Museums in München ist öem Bruder des verstorbenen Erbauer» Gabriel v. Seidl, dem Architekten Professor Emanucl v. Seidl, übertragen worden. c Römersnnde in Augsburg. In einer Kiesgrube im Augsburger Stadtteil Oberhausen sind nach einer Blätter- iiielduitg Ringe und Spangen von bedeutendem archä ologischen Wert aus der ersten Augustäischen Zelt Roms gefunden und damit auch die ältesten «Funde dieser Art in Bauern gemacht morden. An der Müllcrstroße, gleichfalls in Augsburg, wurden bei Kanalisierungsarbeiten Skulp turen römischen Ursprungs gesunden. t Bei der Wognkr Fcicr in Teplitz ist die Festrede von dem Wiener Schriftsteller Mar Mo r old lin dem Fcstbcricht war irrtümlich Marold gesetzt« gehalten worden. : In dem engeren Wettbewerb um das Luegcrdcnkmal in Wien ist der Auftrag zur Aussülirnng des Denkmals dem Bildhauer Proscisor Joseph Müllncr in Wien übertragen worden. ! Ein Dante-Musenm in «Florenz. Zn den vielen Florentiner Museen wird sich demnächst ein neues gesellen, rin „Museo DniiteSev". «Florenz besitzt schvn eine „Eaia di Dante", jenen übel verrcstauriertcn Häuiei komplex in Via Tante Alighieri, ferner ein „Bolletinv TanteSco", ein „Giornalc TanteSco" und eine Dantc-Gescllichast, die im oberen Saale von Or San Michele Tante- und Boccaccio- Vorlesungen veranstaltet. Nun wird der Erinnerung seines größten Sohnes auch ein Dante Mnieuui gewidmet werden. Als Sitz des neuen Museums, sür dessen Zu standekommen sich namentlich Eorrodo Ricci und Guido Biagi interessieren, ist der Palazzo der „Arte dclla Lana". der Florentiner Tuchmachergeiellschaft, ausersehen, den die Dante-Gesellschast vor einer Reihe von Jahren erwarb und durch den Architekten Lufint wicdcrhcrstellen ließ. 7 «Falsch angewandte Gobelins. Frantrcich hat wieder sein MnsenmShistörchcn. das aller Wett ein herzliches Lachen abnüligt. Vor süujztg Jahren ward dem Miljemn zu Pan er» kostbares Gcichenl in Gestalt einiger kunst voller Gobelins zuteil. Vor tnrzem renidtcrie nun ein Inspektor der französischen MiiseumSuermalliina da» Museum zu Van. und siehe da. es stellte sich heran», daß die GaheljüS »c>schnninden waren. Nack langem Suchen fand sich eüdlich ein Teil der kostbaren Wandteppiche in einen alte.» Lack gehüllt in einem Schranke, in dem gewöhnlich der Aklertuwshiilee nur Beten ausbewahrl. Aber da» war ckur» xrn Teil! Lo aber war der andere? Endlich, nach dem man ihn eindringlich ins Gebet genommen, gestand der Museumsdiener, daß jeine Frau die Gobelins in Be schlag genommen hatte. Beide hatten gedacht, die „Dinger", die nach ihrer Meinung nur wenig Wert besaßen, nütz licher verwenden zu können. Tie teure Gattin und liebe volle Mutter halte damit sür den Gatten und Sohn die Hosen gefüttert, und zuletzt war noch soviel übrig ge blieben, daß sie selbst einen Unterrock und ein paar vor zügliche Hosen daraus bekommen konnte. Erfindung der Spielkarten. Im allgemeinen besteht die Meinung, unsere Spiel karten seien in Frankreich zu Ende des ll. Jahrhunderts erfunden worden, und zwar sollen sie dort ausgekommcn sein, um den geistesschwachen König Karl zu zerstreuen. Als Beweis dafür führt man gewöhnlich den Umstand an, daß sich in der Schatzrechming dieses Königs ein Posten findet, der dem Maler Iacgncmin Gringonnenr sür drei Päckchen — vergoldete und mit verschiedenen «Figuren und Sinnbildern bemalte — Spielkarten aiisbczahlt worden ist. Dem widerspricht aber der Umstand, daß schon zur gleichen oder sogar früheren .Zeit bereits in Spanien ein Gesetz gegen de» Gebrauch von Spielkarten erschienen ist. man also bei der langsameren Bcrbreitniig aller Sitten zu jener Zeit damit rechnen muß, daß in Kastilien das Kartenspiel schon viel srühcr von den Hösen ins Volk gedrungwi war. Von jenen allcraltesten Kartenspielen nun haben sich eiliche Exemplare in nnjeren Sammlungen und Kunst- kümmern erhalten. So wurde ein Kartenspiel in der Stutt garter Kunstkawmer ousbemahrt, von dem man annimmt, daß es zum Brautschatze der Gattin Eberhards mit dem Barte gehört hat. Diese alten Karten waren von Perga ment. etwa viermal so groß wie unsere heutigen, aber schon genau so an den Ecken abgerundet. Die Bilder darauf sind ans Goldgrund mit Ttmperafarbcn gemalt, und zwar in einer Art. dir. wenn man sie in der Reproduktion miedergegeben sieht, ganz wie moderne Zeichnungen in etwa» aicyaistischer Manier anmuten. Auch die Karten, die bei »nS nur mit Zahlen zehn, acht, sieben ausgcfüllt werden, sind dort iehr anmutig mit allerhand Tierdarstel- lnngen belebt, mit Hirschen und Bracken, «Falken und Hun den Abweichend von unseren Karten gibt es bei diesen uralten Spielen in zwei Karben König. Ritter oder Knecht, bei den anderen zweien dagegen nur weibliche Figuren, Königin, Dame und Magd. Bier andere alte Kartenspiele sind in der Ambraser- sammlung deS Belvedere erhalten, wovon das eine sich durch seine ganz abnorme Größe au-zeichnet. Die Blätter dieses Riesenspiels, das eigentlich ganz andere Hände, wie eS sic heutzutage gibt, vvraussetzt. sind auf der einen Seite mit Laubwerk, Blumen und Affen bemalt und zeigen auf der Rückseite das östcrreichisch-tirolischc ErzherzogSwappen in Holzschnitt. Das zweite Spiel zeigt ein kleineres Format, ist ebenfalls in Holzschnitt ausgesührt, mit fürstlichen Wappen geziert, auf der Kehrseite aber mit Iurtstensprüchcn versehen. DaS dritte scheint sür einen besonderen Ge brauch geschaffen worden zu sein, ist reich mit Gold- und Silberfarben geschmückt und zeigt neben den Regenten auch die sämtlichen Hofchargen der Länder Frankreich. Deutsch, land, Böhmen und Ungarn. Ein solches Kartenspiel, mit der Hand gezeichnet und koloriert, war natürlich ein kleines Kunstwerk und stellte einen ganz ansehnlichen Wert dar. Wahrscheinlich kamen die Karten auch erst in weitere Bolks- krcise. als der Holzschnitt zur Vervielfältigung aufkam. Im deutschen Kartenspiele, welches wohl von einem der obenerwähnten Länder übernommen wurde, gab es statt König. Dame und Knecht König, Ober und Unter in iü'r- selben Rangfolge und Bedeutung. Angeblich sollte» die vier «Farben die vier Polksstände darstellen. Deutlich läßt sich das aber eigentlich nur no» Schellen noch sagen, die den Adclstand verkörpern sollen, da die Schell«« damals der vorbchaltcnc Schmuck der Fürsten und de- hohen Adel» waren. In England kam das Kartenspiel zu Ende des >5. Jahrhunderts unter Heinrich VH. besonder- in Schwung. Seine Tochter Margarete, die als Kind von 14 Jahren sich mit dem König Jakob von Schottland ver heiratete, unterhielt sich mit ihrem Verlobten durch Karten- spielen. Es kam aber in jener Zeit schon so in Schwung, daß e- sogar den Dienstboten untersagt werben mußte: merkwürdiger, und bezeichnenderweise war es für diese nur während der Weihnachtstagc erlaubt. Auch in den Gast- Häusern war es verboten. DaS Germanische Museum in Nürnberg wäre natür- lich nicht vollständig ohne Kartenspiele. Das eine, da- sich hinter der Vertäfelung eine» alten Hanse- in sehr zer-. sresscnem »nd unvollständigem Zustande fand, ist deshalb höchst merkwürdig, weil eS als erstes die. Adresse des Fabri kanten trägt: auf etnem Bande neben der Figur eines Löwen die Auischrift „Bernhard Mechle". Das andere ist in seiner derben Art der Darstellungen augenscheinlich für den Geschmack non Landsknechten und Bauern zugeschnitten gewesen, ein richtiges .T«uf«l4gebetbuch" mit leicht tzumo» ristijchcr Auffassung -er Darstellungen.
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