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Dresdner Nachrichten : 04.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189101041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-01
- Tag 1891-01-04
-
Monat
1891-01
-
Jahr
1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.01.1891
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,, ... lufregun-en verschiedenster Art hat die Gicherhelt, mit Industrie zu arbeiten wünscht, erschüttert, nicht allein en varaufgegangener Ueberproduktion und allzu sangntner d>l»ae». sondern auch allerlei Ereignisse allgemeineren Eha- rakter», die dal Vertraue« zu ntblaer und grdeilsilcder Entwickelung de« Erwerbelebens in eine bängliche und gedrückte Stimmung ver» vandeit habe«. DaS Eeiübl. duü der Boden, auf dem man steht, nicht ganz fest ist. bat sich der Unternehmer und in noch höherem Grade de» Publikum« bemächtigt, und die Folge ist. datz letzteres sich scheut, seine Eriponinaen denieniae» Instituten anzuvertraüen, dririi Schicksal von sozialen, politischen und nnmeiitilch Handel«» pviiiischen Faktoren stark beelnslusjt wird. Henizniage giebt e« kvc»lg Jiidustriren, die nicht durch irgend eine Tnrifmakregel der eigenen oder einer ausländischen Ateaieruna plötzlich in ihren Be rechnungen gekreuzt werden konnte, die nicht der Gefahr ailSaesrtzt wäre». tron einer philantropiichen Gesetzgebung >u finanziell schäd lichen Entrichtungen gezwungen oder mit neue» Lasten beschwert gegen günstiger smarte Auswärtige kontuniren zu müssen. Dazu kommt die allen Fabriken und Bergwerken, zum Tdeil auch den Tr.»i»vortakwerben gemeinsame Gesalir der Streike, die zwar nicht erst Im Jahre 1800 zum ersten Mal hcrvorgetreten ist. aber doch sich wiederum büchst drohend brmerklich gemacht und wahrlich „ich! dazu heigelragr» bat. Lust und Vertrauen zu neue» Unier- ,-ciiiNlNgen und zur Erweiterung bestehender Etablissements ttt er- nieäui Tie Unerquicklichkeit der Beziehungen zwischen Unter» „ck-in-nn und Arbeitern ist >»> Lause des Jahres dem össeutlichen V',>v»!it>c»> besonders nahe gerückt durch zwei bedeutsame Talen, an die sich gros;e Besorgnisse knüpfte». Ter erste Mat, der eine Ricieiidciiiomlration deS Proletariats aller Länder bringe» sollte, >md der erste Oktober, an dem die deutsche Sozialdemokratie aus dn Polizeihast entlasse» wurde, find zwar ruhig und harmlos var- ,j> o'grga»gm. aber die Stimmung des Unbehagen« perMichligi sich iiichi >o schnell, die Quelle, aus der fic floh, ist nicht vcrilvvst wmdcii. Auch hat das Jahr keine Eindrücke gebracht, die der Linge und dem Gefühl der Unsicherheit enigegeinnirkeii konnten, kiiiie» Ansichwuna auf irgend einem andere» Gebiete, keine neue» kossmmnen >i»d Erfolge, die den Bück auf ersreuiichere Seilen des DaieinS gerichtet hätten. Im Gegentbeil. wohin auch die lei- ioiidrn Kopse deS wirlhschastlichen Lehens sich wciideu mochte», libemll traten ihnen ungelöste Probleme eriisihgslen Antlitzes citt- oegen. nicht gerade »iednseichast. aber noch weniger tröstlich. Es !g lei» Geben»,ich. das? die kaiserliche» Erlasse vom -l. Februar eaie gws;r Beninlchiguiig in de» indnstriellen Kreisen hervoigermc» i>,i»»?ii. weniger durch ihren uiunilleibare» Inhalt, als durch die chi'Mil. die sie erössneien, eine Aussicht, die wohl die Richtung, nicht aber die Folgen einer „arbeiterfreuiidlichen". niuthmahlich alio die ch'rodiilt.vn-'brdmgnngeii nbcrmais erschwerenden SiaalSinier- ociuion aus gewerbliche», Gebiete eikcnne» ließ." < >s, der Plan einer direkten Verbindung der deutschen Reich« Hauptstadt mit dem Meere auch in Regier»,rgskreüc» einst genom me» wird, beweist eine dieser Frage gewidmete Abhandluiig des !>ieaimwgSbai»nci!lcrS Scheck in der ..Dciilschen Bauzeit,mg" Der genannte Fachmann stellt einen völlig neuen, von de» Plänen Lw'iibbelg'S und de? Biee-AdmiralS Balich weseiiilich abiveichen den Ennrniit auf. Als käsen dieses ScekanalS, dessen Geiamint I nge ans nur 158 Kilomclcr veranschlagt wird, ist der Tepeler chv bei '.'sirliii gedacht Der Kanal soll überEberSwalde zniiächst ni den Lieve-Oderberger Sec miinden und von dori geradenwegs »i das ireie Lderbctt bei Grcifciihoge» getührt werden. Die Oder dedaii dann nur n» einzelne» Stellen der An-bnggcr»ng bis r» einer Tiefe von 6.5 Metern »nd — die Verbindung Berlins mit dem Meere ist serti, s Tie Kosten schätzt der Verfasser unter Hin- rnaei,»na der Kosten für die Betiiebseuirichinngen und der für n Fahre dewchneten Bauzinlen ans 150 Millionen Mark — eine Summe. die allerdings verhättiiitzniätzig sehr bescheiden ist und. »eiai dieVoischläge des PenafferS sich als brauchbar erweisen, die Anöiniiiting des groszaitiaen Planes wisentlick, beschleunigen konnte. Das ..Aiiliiärivocheiiblalt" bringt im nichtamtliche» Tbeileine» Aiütei zum Falneswechrl, in dnn eS u. A. heisst: „Es gilt ni.bt n-ebr den Massendrill früherer Zeiten, sonder» die geistige und kör- pettiche Aue-bllduug und Förderung sedcS IiidividuumS. Die »analisebe, ja leibst die politische Eizichuug des Soldaten mus:, an- aesiebts der inniiiineiidc» Tendenzen der Gegenwart, sorgfältig in's chuige aemüt weiden." Heipeednier Stöcker bat bei Gelegenheit der Shlvcster-Andacht zun, lehieii Mal im Tom ninlirt. Die Andachl, der aiicb in der Kollege Prinz Alerander bciwobnie. halte die Räume dcSGotteS- Imme« dicht gefüllt. — Stöcker wird demnächst nicht bios in " '.ll >e>' '.'nderu auch in anderen Gauen desRciches eine politische lllüntneiie unteruciunen und in verschiedenen groben Centre», wie Deken .Hamburg, Hannover u. s. Iv. rednerisch für daL christiich- !e;iab Pr-aramm eintreie». ei Paii er „Temps" hak fick, ans Berlin telegravbiren lassen, ee- >i gier habe r» einem Ge'präche über den Fürsten Bismarck ' blink Aengerung geihan: „Ter Herzog vrrniindcrt nur seine» n ll.ubin und t'crmeln k de» Meines GroüvaterS: er vollbringt ich"» ein Merk der Gerechtigkeit, wcl.beS eigentlich erst der i ziigesalle» w.ire: die Sieitniig Meines Groiwalcrs in l.iiig per Geschicke van 1870 scslznslelleii. Ich bege die Prn'i!nden»'g für den Herzog und empfinde die auiriehligste ril l , lln.it inr ihn. aber . . . Ter Kaiser vollendete den Satz ° l' - Es ist recht bezeichnend, da» e!» grober Ti,eil der dcnt- >cUii Piene diew sichtlich erfuiidene» Aeuberuiigcn nniercs Kaisers t ranz besonderem Behagen iviedergiebt. Ter sozialdemokratische Parteimoiiiieur trägt am Neiijabrsiagc ' in, erste» Male die offizielle Firma, die ihm auf dem baltischen Lege verliehen ist. Ter erstell Nummer ist auch der Genosseii- kalendc, sin d,S Jahr l80l bcigcsügt: „Vorwärts. Ecutralorgan der loziatdenwkratiichen Partei Deutschlands." Zn den Gedenk- :>een gelallt der Geburtstag deS Millionärs P. Singer, während re, E> hinke tag des irtzincn Kaisers und der des Kaiser« Wilhelm I . >i>t llir dcrElwähiinng wcrlh gehalien und. Auch der Todestag d ' abienKaiser«, dessen letzte» Jahre erfüllt waren mit geietzgebc- > 'llnii Alten, deren wohl'öälige Wirkung kein sozialistischer Agi- t.n r mehr i» Abrede stelle» ivird, ist nicht vermerkt, dagegen Mich iedee echte Genosse wissen, dass die Karle»schlägenn Lenorniaiid am E> lliini I84L geiiorben ist. Angemcrkt sind gewiss,»hast auch die >!lige. an denen Bebel, Liebknecht oder andere Partcigrötzen einmal delürtbeilt wurden, sowie die Tage, an denen Attentate begangen oder Kiiilichtnngen gekrönter Häupter erfolgt und. Auch Most wird in drni Kalende»»»» trotz seiner wüsten Schimpfereien über die Veebcbclung der soiialdemolialticheu Partei zu versöhnen ge bucht. denn auch seine Veniriheilniig zu 16 Monaten Zuchthaus >n als dciitwürdines Ereignis; verzeichnet. I» .Hamburg fand in der Nobcl'schen Dynamitsahrik beim »»graben einer Leitung für R'ilroalhecrin eine Enllvsion statt, wobei mehrere Arbeiter geiödtet wurden. Ter maieriellc Schaden t» iiuerhrblieh. Ans der Zeche Helene Amalie bei Tortnumd, der Harvcncr Ne ellschast gehöiia. wnrden durch schiagcnde Weiter drei Berg leute geiödtet »nd l8 verletzt. Qcstcrvcicki. Ein iialienischer Offizier Hai am NeninhrSiagc m Trient brim Kirchg uig eine de» besten Kreisen angehörige junge Tamc und dann sich selbst erschossen. Als Grund wird verschmähte Liebe angegeben. lieber den cigenthümlichcn kur; gemeldeten Streitfall zwischen türas Teym, dem Ocslerrellchiich-Ungarischcn Botschasier am .Hose von St. James und dem Ehrenselrctär seiner Bolichnst, Gras Franz Liitzow. liegen svlgrndc nähere Mitiheiinngen vor: (llras Liitzow hciralbeic ein Fri. Borneinann. Gras und Gräfin Tein» uadineii davon Abstand, die Gräfin Liitzow zu de» Gesellschaften i» der Botnhnst eiiiznladcn und ihr Besuche abzustatten. Gras Liitzow sotzlc dies als eine Grniigsckätzulig atlf und forderte den Botschasier zum Zweikampfe. Graf De am reiste nach Wien, uni Len Grasen Kolnoth über die Möglichkeit eines Zweikampfes mit !e»iem Sekretär zu Ratbe z» ziehen. Da« Duell fand in der Kavallcric-Kaierne in Wie» mit Säbeln statt. Beide Grasen find eusgezetchnete Fechter und der Komps ging von statten, ohne daß einer oder der Andere verletzt wurde, bis die von den Sekundanten vorher vereinbarte Anzahl von Gängen erreicht war. Zwiichrn Gras Dehn, und Gras Liitzow fand hierauf eine Versöhnung statt und die Gräfin Drvm wird die Gräfin Lützow künftighin emptanae». Frankreich. Es ist ausgefallen, datz bei dem offizielle» Neu- jahrdkmvsaiige i» Marseiile der dortige Bischof „nd die kaihoiüche Geitilichleit fehllen. datz dagegen der KonvNorsaipräsideiit der rcsormirten Kirche in einer Ansprache die Ergebenheit feiner RrligionS- gcnossen gegen die Revnblik ouSdnicktc — Kardinal Lavlgerie er hielt für seine der Republik freundliche Kundgebung ZustimmungS- briefe von dem Biicdof von Saini DcniS. ferner von den Bischösen relv Erzbischöfen von TonrS, Cnmbrai, Nonen, Digne. Bayonnr, Langre«. Bajeux und anderen Der Brirs d-« Bischof- von St. «ach edier Untenev« , bk« , chof« ml« de« Papst« aeschrleben. demPro^tz weaen Vegünstlaungd in contumaciam veruribeilie Grrgvire ist au« Palermo in Genua eingetrossen und unter Polizeietlkorte nach Benlimigüa weiter be fördert worden. Grrgvire erklärte, er werde sich den französischen Behörden stellen. Italien. 800 ans den Gütern des Fürsten Sciurra zu Monte» maagiora arbeitende Bauem eoipörten sich gegen den Gntsveewalter, grlfien die Beamten an und verursachten grotzeo Schaden. Militär macht muhte einschrriten. 28 Bauern wurden verhaltet. Vortugal. Die KortrS wurden durch den König feierlich er- et. D» O ' öffnet. Ansprache de« König« hebt hervor, datz Sind« im Lande herrsche und giebt der Hoffnung und dem Wunsche Au« druck, datz diese Ruhr sich noch weiter durch daö Neiuitat der schwebende» diplomaliichrn Verhandlungen befestigen werde. Mit England lei betreffs Afrika ei» Einveriiehme» auf 6 Monate gr- troffen worden, weiche« jedoch die »üblichen Zwischenfälle in Ma nie« nicht veihnidern konnte. Die Aaivrache erwähnte ferner der Meinungsverschiedenheiten mit dem Kvngostaate bezüglich der Lnnda-Asslurr. weiche der Gegenstand diplomatischer Verhandlungen in Lissabon sein werde. Andere Streitpunkte, bezüglich der Ab grenzung mit dem Kongvstaate und bezüglich de, Deiagoa-Bah» Eisenbahn find dem Schiedsspruch der Schweiz unterbreitet. Die Ansprache des Königs drückt ferner die Hoffnung ans Konsolidation der schwebenden Schuld ans. Eine vorsichtige und weise Verwal tung werbe eü ennöglichc», weitere Kreditopcrritirmen zu vermciden und das Gleichgewicht deS Budget- durch Spariainkeit her,»stelle», da die Lage der Steuerpflichtigen es verbiete, neue Lasten anf- zncileaen. England. Dcr Tnnipscr..Thanemore" von der Iobnsion-Linie. welcher »in 26. November von Baltimore »ach London nbilihr. ist rin atlantischen Occa» mit seiner -10 Köpfe starken Mannschaft und einer groben Ladung Vieh. Getreide und Baniinvollc uiiieraegniigeii. Ter Ansstand der Bediensteten aus der Caiedonian-Elsenbadn, sowie aus der Glasgow and South Weslern-Eisenbahii ist völlig in die Bruche gegangen. Die Ausständigen sind fast alle zu ihrer ge wöhnliche» Besihästigung znrncknelehrl. Tie Passagierzuge verleb re» bereits planinätzig »nd der Güterverkehr Ivird »i wenigen Tagen ebenfalls seine regelmässige» Verhältnisse wieder angenviiunen habe». Ans der North British-Eisenbahn besteht der Ansstand »och fort. Gleichwohl bessert sich der Berkel» der Züge auch ans dieser Lahn mit jedem Tage, da die Verwaltung in der Lage ist, neue Kräfte anzustelle». Die weniger gut gestellten Hunde in London sind in grober Aufregung. Jahr und Tag habe» sie den Maulkorb getreu-»: cs war lehr »üblich, indcffen lieb sich einmal die Hnndcwnu, nicht anders aus der Welt »Haffen und dann galt das Zwangsgetetz für Alle, für Mnladyö Schobhnndche» sowie sür den mageren Köter drs Stiabciiverkänsers. Am I. Januar rinn ist der Manlzwniger ivegaesaUen. nnter der Bedingung jedoch, d>b jedes Hundelhicl ein mit dem Namen und der Adresse des Besitzers versehenes Halsband trägt. Wo bleibt da im gelobien Lande der allgemeinen Gleich beil die himnsisiche, >ur alle Lebewesen gleiche Gerechtigkeit! Tie Kälte hol Kohlen und LcbeiiSmiliel verlhcilekt: ioll der arme Mann jetzt auch noch seinem vierbcinigcn Freunde ein thcueres Halsband graviren lassen. Dem Köter verbleibt also vorläufig der Manliorb und — Vogcifreihcit seinem reicheren Erstiege» gegenüber. Mag er noch so stark sein: im Ringen mit dem kleinste» Haisbandbesitzer zieht er aus die Tauer den kürzeren. Dieser Hecht, er kann höch stens mit slninpser obgesverrter Schnauze stoben. Tie Partie ist ungleich. Es wäre datier die Pflicht der Hnndeircunde, den Gehei men Rath mit einer ergebenen Bntschrist zu bestürmen, damit im Kample NM das Hnndedascin der Aermerc Nicht doppelt beeinträch tigt werde. Amerika. Unter den Fischern und Viehhändlern in Eanoda beirscht grobe Aufregung wegen der de», amelitanischen Staats sekretär Blainc zugrschricbeiieii Absicht, sämmtliche Häsen der Ber einigten Staaten der Emsiihr von caiiadischeni Vieh zu verichlieben, NM ans diese Weise ans dir Entscheidnilg der Frage, betreffend die Fischerei an> dem BehriiigSmkere, einen Truck zu üben. Aicherdem verlautet, BI»ine beabsichtige ferner die Verstärkung der Kutter ans dem BehringSmeerc. und zwar solle» siebe» mit Schnell'ener-Kano- ncn und dreifacher Bemannung ausgerüstete Knsteii-Schnelldampser zum Schutze gegen dir Rohbeiischmugglcr dorthin entsandt und »n Frühjahr soll die Pacisic-Flotle i» der Nähe von Towsend mvhiii- sirt werde». Die offiziellen Berichte über die Jndiancrlänipse sind auffällig widcrwrecbcnd. Tie Lage ist aicheist ernst Ans Ehadron (Ne braska) wird von blutigen Kämpfen berichici, weiche seit zwei Tagen staitsinden. Tie Nachricht über die Niederiiietzclniig von 250 indianische» Weibern und Knidcrii wird bestätigt. Grobe Verstärkungen amerikanischer Truvven sind i» Pineridgc eingeln'sten. Sie schiiebc» daS Lager der Indianer e» und wollen dieielben zwingen, hniincrSwcgcn sich zu ergeben, wofern sie nicht vorziehr». sich zu schlagen. Afrika. Forlwährcnd treffen in der Kapstadt Berichte über reiche Gowsnnde ,,n Maschonaleiiid ein. Obgleich die Nachgrab ungen eist vor 6 Wochen bcaonncn wurden, sind schon »bei >">00 Anwrüche euigeliageii. Tie Bewohner von Maichuna haben den Goldgräbern auch alle anfgcgehene Goldgruben gezeigt, die sich über viele Meilen hinzieben. d«, Tbaraktzrtzmma derselbe« bedarf. Diele Eigenart und vieler Stil «st a« LeMng-Dheater in Verl««, wo Herr »lein jetzt wtrtt, uoch 'k veel schärfer zur Ausprägung gelaugt. Dort herrscht vor Allem die grobe Schule de« Sprechen«: sowohl Herr Klein, wie Herr Kainz, Frl. Lilli Petri uno Andere baden sich eine besondere Ar» der klarwrechenden Vokalisirung angewöhni, welche in glücklichen Augenblicken als eine höchst nachahmenswerlhe und wichtige Pvr- bedingnua aller Kunst erscheint In Augenblicken und stunden der tüglichen DnrchschniitSarbert dagegen dcängi sich der Vergleich mit einem seelenlosen Svrach-Apparat ost genug auf. Man kann im Lessing-Thraler Vorstellungen leben, in denen mit einer unglaub lichen Schnelligkeit Hunderte von Worten mit minutiöser Deutlich keit klar hintereinander, volliönig und sprachrein weggesprochcn »verden, und man wird eS univrüküiiich vewundeni muffen, wenn man sich auch sagt, datz es zeitweilig die reine Znngen-Egnilibristik getvesen ist. Auch Herr Klein verrät!, diese Srvnlc, weimaleich er al« Gras Tralt das Tenivv eher zu langsam als zu schnell nahm Man mutzte aufrichtige» Genutz an dieser llassiichen Art zu sprechen habe» : man bewnnderi die Ruhe und sichere Kunst der .Nuaiicirnna" der Atolle: man sieht in Allem den glotzen und bedeutsame» Stil dieses Künstler«, der ihn eigentlich weit mehr iür eine monnmenlnie Darslelluiigskuntt geschaffen erscheine» lässt, als siirdie Kiciniiialerei der Sudcrniann'schen Stückes. Was seine Anffassung des Graien Traft anlangt, so war man, gegenüber der Darstellung, die Karl Sonlag vor einem Jahre gab. überrascht, diesen Ehaeakter von Herrn Klein weit lehrhafter, weit dogmatischer vorgeiährl zu ichen. Svntag legte diesen Eharnkler aiS hnmoristischc Ralnr an und ging darin werter, als Herr Klei», der zwar auch einige iiebens würdige hinnoristiiche Zuge Halle, dieselben aber sichtlich »unk dämvste. I» Folge dcste» musste man die verschiedenen Vorträge des Grasen über de» Ehrbegriff weniger >»m gronu 8,!^ ue> stehen, sondern mehr als eine Art ernsthastcii Evangeliums. Die Be rechligung dazu aber »löcblc man weder dem Grasen Traft, »och dem Verfasser des Stuckes zngcstehen; eine leichtere Auffassung dieser Apev.'ns würde anch tvcniacr Widerspruch gegen die Tendenz des Stückes hcranssorder». Ten» datz die Fiage nach dein Werlhe des Ehrbegriffes, der Sin» desselben snr die Erhaliimg jeder menich- sichen Kultur und die Würde der menichi'chcn Gattung überhaupt nicht mit so leichten Worten ans der Weit geschasst ist, wie dieser Gras Traft meint, das ist wohl nicht ganz nbcrssijssig zu bemerken. Eine leichtere Wiedergabe dieser Aussprache wurde daher vielleicht noch mehr befriedigen. — Tie übrige Vorstellung rnttsiclt gleich, falls viel Köstliches. Diese kernhast gearbeiteten, so lebenswahren iLtkiie» im Hinterhaus gelingen .Herrn Lnpsehntz vor Alle». Frau Häisici und den sonst Betheiiiglen ganz meisterhasi. Herr Jordan gab mit viel charakteristischem Glück den Sohn des Vorderhauses, und ganz besonders ist Here Bach herborznheben, der seine» Reserve- Leutnant mit nntzcrordenllich drastischer und gut beobachteter Haliimg spielte. Herr Lehrmann aber kanikirte den Hugo Stengel allzusehr »nd verdarb dadurch Herrn Klein an einigen Liellen den ruhigen kniistterischen Effekt. Alles in Allem Hai man das Stück und die hiesige Darstellung mit Vergnügen von Neuem gesehen: und mit Spannung sieht man der Fortsetzung des Klei» scheu Gastspiels entgegen, das noch einige hochinteressante Abende verspricht. Wolsgang Kirchbach. ff Tie Königs. Hosoper wiederholt heute die um Svlaesler mit grotzcm Beifall ansgenoinmene Vorsteilnng: „Tie drei Pinto's" und „Ter Kinder Weiimachtslranm". v Im Königl. Schauspielhaus geht heute daß Angicr'iche Schauspiel „Haus F o u rch a m l> a u 1 t" zum zweiten Male !» Szene. Das Ne s id enz thca ter verzeichnet für heul: zwei Vor stellungen : Nachmittag zu crmätzigle» Prciim das Karl sche Weih nachtsmärchen „Hansel und Gcelcl i,n Pfesserkuchciihänschen", Abends »Tic Ehre", Schauspiel von Sudcrmann, mit Herrn Adolf Klein als Gast. tz W ochen > pielpla n der Königi. Hoitheater. Altstadt: Sonntag: Die drei Pinio's. Ter Kinder WeihnachtSlraum. (Ans. halb 7 Uhr.) — TiciiStag: Tannhünscr. (Ans. halb 7 Uhr.) — Mitt woch : Ter Kinder Wellniachtölraui». 'Nürnberger Puppe. — Donners tag : DieFolkniigcr.— Freitag: Eviiccr'.- Sonnabend: HansHeising. — Sonntag: Joseph in Eghvlcn. Ter Kinder WeihnachlStraum. (Ans. halb 7 Uhr.) Neustadt. Sonntag: HanS Jourchambanlt. — Montag . Narcitz. — TirnStag; Krieg im Frieden. —Mittwoch: HanS Fonrchambanlt. — Tonnerstag: Gastrccht. Tie Widcr- ivensiige. — Freitag: Tie Räuber. — Sonnabend: Die bernhmie Fiau. -- Sonntag: Haus Fvurchainb-iisit. s- In dem bereits gestern aitgckündigten Wohlthätig- keitseoncert nnter dem Protektorate des österreichischen Ge sandten Gra» Ehester ivirken mit Frau Kammersängerin Schuch, Herr Scheideiiianiel. Herr Anthcs, Herr Conerrtnicistcr Petri und wahr scheinlich anch Frl. Saibach, welche einen von Herrn Intendanz- liilh Di. Koppel-Ellseid gedichteten Prolog spricht. Unter den zahlreichen Eoncettcn dieses Monats durste die Ehopin Soiree nnsercS Kammervirtuosen Herrnian » SchoItz zu den interessantesten gehören. Die Anssührnng findet Mittwoch, den LI. d. M.. im Saale von Brann's Hotel statt. 7 Die erste Vorstellung des neuen französischen Schwanke? „A ii s d e r H öhe des Jahrhunderts", weiche vorgestern »n Berliner Lcssiuglheaier znm erste» Male in Scene ging, erfahrt von der „Tügi. Riüidicha»" solgende nette Würdigung: „Es ist eine Erzdiuie. die sianzönsche Posse der dritten Rcpnhsik. Alle Lasier des über- und unterirdischen Paris bringt sie aufrichtig Vrehieiid zur AaSslellnug. sieanivcit lachend durch alle Kloaken, unbekümmert, wie hach der Kolb sie und den Zuschauer bewlttzt. und wenn sie zolemalt geworden, spielt sie die Vciitiincnialc und beienizi kokett ihre Schande. Seist hier die Fänsiiitz, zu der wir cs am Ende des 10. Iaiiriinnderis gebracht, seht hier die schale abgestandene Neige des Jahrhunderts, seht hier de» Tchmntzbern von 00 Jahren — wir habe» ihn zum Ergötzen Eurer Augen und Nasen zmamniciigekekrt, seht das Alles, und lacht und kichert und lacht!" und die Buhne, wo eine solche Snmpskomödte aufgesührt wird, tragt den stolzen Namen ,.Lessiiig"-Tl>catcr! tz Im Königl. Theater in Wiesbaden entstand vorgestern während der Kindervorstellung „Der kleine Däumling" eine V a n i I Eine Ballellänzeiin wir eine: Gasflamme zu nahe gekommen, wodurch ihr Kleid in Fiannnen gcnelh. Tie Unglückliche sn'ttzie . sich in ihrer Verzweiflung ans ihre Kolleginnen, weiche flohen. Ein ' Feuerwehrmann erstickte die Fiammen durch Uebciwcrlen von Decke» Das Alles geschah i» der Paule »ach dem vieitcn Alle bei berab geiastciiciii Vorhang. Ranch und Funken drangen in de» Zwei,»in lauiti: es erscholl der Nus „Feuer", worauf Alles »Itter Schreie» »ud Jammern i.:'s Freie stiebte. Obeneglffeur Kocht,, der iu ,tz, .-i' ,7-tzi '....-'--'Mtt - ich - ' i; - -«Ti D'-ao-ß- ' D Schiff- ^ < ''' ' ^ , ich-.---- ch ' - ^ ^ ' ? > ^ tf' s -i o ^ . .k-N ! - ' "'l o . VC ^ io tz ch^ ch. - , /'( . ch-ch i L . . ^ ch - > i. Null st und LZifftilschast. tz Ter dritte K a m m e r m usik - A dend von Frau Marg. Stern und den Herren Petri und Stenz — durch de» Besuch Sr. Majestät deS Königs und Sr. König!. Hoheit des Prinzen Georg niit hoher Familie anegezcichnel - begann mit Rob. Schumann s Trio in l)->m>U (op. 68). Die Schöpinng gehört zu dem Poeliichtten und Schönste». waS Schumann an Kammermusik geschrieben. Was er uns hier suhlen und eiiivsinde» lässt, vor Allem in dem lanasaincn dritten Satz, sind Seelen-Osienbarnngen, Pantasic- Ergüsie, oft ersüllt von eiiieni geheimnitzvollen Tuit, als wolttc sich m ihnen die blaue Blume der Romanist enthüllen. Ter eiste und letzte Satz dagegen sind oollgrsättigt von tici-.». edlen Lciden- ichasten. jenem ScelcndlialismnS ans der genialsten Periode des Meisters, der scheinbar zu ttttbrc» Kampsen drängt und dem muthigcn Ringer schliesstich den Eichenkran; zum Lohne nickst vor- enthält. Dem prächtigen Werke ichiotz sieh Beetaoven'S I'-elnr- Sonaie <op 21) an. Im Sinne eines genmien, geistreichen Ton- ipielS zeigt uns diele Sonate ein Blatt der Entwickelimgsgeichickste nmercr deutschen Musik überhaupt, eine Binthe der Kaminer-nnsik. deren Wurzeln fest »nd ties in den Anschaniingcii Mozart s und ..... Handii s wurzeln »nd deren Entfaltungen bereits i» jene Region zwischen das ganze Peisonal aut der Buhne versammelt batte, hielt reichen und streben, die noch Manchem wie ein unbekanntes, ge- e»,c 'Ansprache an das Publikum, die Vorstellung konnte dann bei cibntks, aber nicht geossciibartrs Eden erscheinen. Als Schlich- allerdings fast leere,» Haine zu Ende gc'ährl werden. Tie Ballet nummer verzeichnet,- da« Programm daS herrliche und tvnschöiie länzrr», Hai bedeutende Brandwunden davoiigetrage». Quartett in C-mo» (o>>. 25, von Job. Brahms. Mit dem Werte tz Ti. Karl SieaenS Neugestaltung von Kleist s „Kälbchen suhlte sich BrahmS im November 1862 in Wien ein. als er vor p r,,, Heilbronn" bat nnii auch am Neniahrstag ans der »en de» Wienern zum erste» Maie öffentlich spielte. Tie beaeistrrie errichteten Bülme des Münchener Hostbcalers einen entschieden gro Aufnahme der in allen Theilen meisterlich gciniigenen Eomposilioii i sic» Erfolg gehalst : die Münch ner Bühne ist »nn bereits die zehnte, wurde sür einen stabile» Aiiscnthali des Coinponisleii in Wien w^che dieic Bearbeitung zu, Anssnlnnng gebracht hat. bestimmend, mit diesem Quartett errang er sich den ersten Platz! tz Fel ip S ebwe i g b o ier be'chlieist mit beule sein 6!ast unter de» schassenden Wiener Künstlern. Das Werk zeichnet sied sisicl am Bettincr WaUnerthealer Tnreh länger als drei Monate durch kübne Phantastik ans, die ans anheimelnde .Herzlichkeit und Imk Schweighoter die Berliner in einer Art zu fesseln und zu inteic' Natürlichkeit basirt ist. Zn dem echt und weihevoll deutich j siren verstanden, wie nur ganz wenige der anseiicsenstcn und z.ig- . .... . . . .. -7.i( <7« -7 cmpsliiidencn rVncinnto ean moto bildet das lecke Zigeuner-Finale eine» brillanten und interessanten Gegensatz. Vorgetragen winden diese Perlen der deutschen Kammemnisik mit jenem Ficine und jener subtilen Sorgfalt, die man schon früher an der treffliche» Trio-Vercinignng (zu welcher vorgestein für die Schlnim»ii»»er »och Herr Kammeimusiker E. Wiiheim getreten war) mit wahrem Vergnügen beobachten konnte. Frau Margarethe Stern spielte i duftig lind poetisch wie immer und mit jener zart und icrkig ans-! gcorbciieten Technik, die sic zu einer uniercr beste» Pianistinnen erbebt. Sie erfasst immer den Gegenstand ihres Vortrages ganz klüftigsten Gatte. ck Das Bennden der Frau Anna S ch r a ni »ilhat sich so wci: gebessert, dag die Lebensgefahr für beseitigt gilt. tz Ein rnstncdrr Musiker Schnrowskn, ieit Iabren in Paris wohnhaft, hat sich ans offiziellem Wege lämiiilliche National- Hn in ne n der Weit zu verichassen gewicht und dieselben (Tept und LLnsik) in einem Bande vereinigt. Dieser Band »»nässt 80 verichiedcnc Hhmne». wovon einer jeden die Besiälignua der An- teiilieüäl vo» Seilen der bcltessendc» Otciandtichaft oder cincr kompetente» Behörde des Landes bcigegcben ist. DaS ebenso nütz- und voll »nd giebt ihn in kiiier Aufinssnng wieder, welche ei» g », - siche „„d intcreffaiite Buch — den» ,eder Musiker weih, wie ichiver hervorragendes üZerständnch »nd den Ernst eines gediegenen Stu diums offenbart. Vorgestern wollte cs allerdings scheine», als ob die Gefühle hie und da mit ihr durchgingen, das Tempo schien manchmal etwas überhastet und der Ausdruck unruhig und getrübt. Möglich, daß hiervon die Führung der Gcigenslimmc Ursache war, die oft stürmisch noch vorwärts drängte und den Ciavierpart milrib. Abgesehen davon gelang Alle» vortrefflich, «nd sowohl Herrn Eoncertmeisler Petri, wie Herrn Kammermusiker Stenz ist sür den schönen »nd hoben Geiiuk die ganze Aneikennung eines durch die Vortresflicdkeit der Leistungen ln weihevolle Siiininuiig versetzten Auditoriums auSznsprechen. Herrnia » n Starckc. st Neiidenztheater. „Die Ehre". Gastspiel des Herrn Adolf Klein. Da« erste Auftreten des beliebten ehemaligen Charakter-Darsteller« innerer Hofbubne im Nesidenztheater brachte dem Künstler einen groben Erfolg und rauschende Beisallszeichcii Man kennt seine Eigenart, leinen Stil, den Umfang seines Könnens hier zu Lande genug, lodech es kaum eines besonderen Worte« zur cs oit ist, eine srcnidländische Hhmne zu beschaffen — ist i» Pari« erschienen. Das Werk ist Carnvl gewidmet. tz Ter Historiker Kingluke, bekannt durch seine Geschichte deS KrimkciegeS. ist in London gestorben. tz In Brondwau (Amerika) brannten vorgestern das Avenue» Theater und das Herinaniis-Thcalcc bis aus de» Grund nieder. Ter Schaden beläuft sich uns etwa eine halbe Million Dollars st In der «»«ftcllmia »c« I t> ch t t > « s n »II »slv ereil,» t» vrnlil'lchc» Poial». riiia»ilu«str>stie «ncöttiict Limiitaii» vo» ll—!l. ruinier«» »an« vo» l0—l, an vc» «Vitae» Wochentage» vo» lO-1 Uhr,, liiiv ierner ne» a » s a e st e i I r: t, crigeniäNic. il'iivnlli I» ganzer gignr von >. Lilchtlie (rüsteidort,; hanvichalten »»» StnINr» vo» Noch <aa>isrul>e). Ong. L-oniiarvi <i0!»»chen, unv st (i. di. rommer (»Illono,. — 2, «a»are»e. Zeich nungen. Zwölf Vlall landlchotlitche »no ara»tetlonilche Srudien loivie eine irei»er>eich,»»>g vo» Vtennigwerld (rresven). — 8, Piatitlchc Gegentiönde. Mannt. Solottalvülte in 0NN>». uiov. vo» Prot, venze: mtinni. ReNetvtid»,^ NnvsmodeU von Prof, piilipch. towte Neben vertchtevene GedöchinllimevaMen l» Silber- unl> Pro»»«»«, ansgcslelll von «ich. Tlller (Dreobrn,. tzt -l 1 > j -> - iiz. t tztz r '-N. -
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