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SS. Jahr,«»,. 17». Mittwoch, 30. JimI IMS. »>»N>t«»rl. w- »n». den t«1 ««glich «wet- p«»n- und ««Uta»»» nur einmal i I.S0«k., «tirch »u<»«rt«ae>am- iniMonar» «k. «ei »inm«I,g»r Xu- Gellung durch di« Post S«.i°dn«w»sl»ll,eld>, Li» den Leiern «dir Dr»«den u. Umgebung »m Lage »order ,»» geiieltie» «bcn».»u». gaben erhalten die au»- ««riige» «epeher mit der «argen-Uu«»«b» «nlannnen «uaesiellt. Nachdruck nur ml« deut licher Queiienangad» t,L,««d. !IIachr."i »u. »Isis. — Unverlangt« Wtanuilrtvt« werden nicht »uibewahrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Fernsprecher: 11 » 20S« « SSV1. Druck und Verlag von Liepsch Sc Reickardt in Dresden. Lvo. varolL-vdovolLilo. Linrelvorlcauf: vre«<Iso. 11tw»rlit2. Anjeigen-Tarif Annahme von Ankui. digungeu d,r noch!'. 0 Uhr, Sonntafto nur 21anensuahk Nt« von 11 bis ',„1 Uhr Die «»njpalttüc 6)rundz.,le tca. 8 Lttben, r.'. Ps. Aamilien ^achr,»iiten aus Dresden 20 V* beschütt- Antklgen mtf der Prioaticilc Helle :tOPs.: dle Meijpauijie Heiles. 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Huu,«t-l>. i»ol : Ia4»HV«»» - l»i,'8.lon, ^itiuarkt, fs-nwr in ull.'n ^potkskon, l»ei Uvrm. Kock, ^Vlunurlit, nn>1 pon.'it.i^en I-rog.rien erkültliek. l.eilei'lMeli. Kei8k-/li'lillel. 'wslixsksnäsrs Luswadl ln lÄoll »Llsr. lii'ij!ck! !.8l!8l'«sSl'eii-8iierisIgk^!!Sst 2li?IU^0I' 2i». DLrv eitrc^o -Lefov. Mutniaßliche Witterung: Warm, veränderlich. In Kreisen der Reichsregierung wie den Regierungen der Bundesstaaten wird neuerdings lebhaft eine Besitzsteuer nach Vorschlägen Oberbürgermeister Beutlers erörtert. Kaiser Franz Joseph wird, wie nunmehr endgültig feststeht, am 31. August das Zcppelinschc Luftschiff in Bregenz besichtigen. Am Tetschener Oberrealgymnasium wurde den Schülern das Tragen von Kornblumen, die als deutsches Ab zeichen gelten, trotz der Erlaubnis des Unterrichtsministeriums verboten. Belgien hat den englischen Antrag, den belgisch-englischen Kongo st reit dem Schiedsgerichtshof im Haag zu unter breiten, endgültig abgelchnt. Der Seemannsaus st and in Marseille beginnt von neuem. In Messina ist unter den Trümmern ein überaus hef tiges Feuer ausgebrochen. In Amoy (China) sind in den letzten 14 Tagen 117 Todes- fälle an Bubonenpest zu verzeichnen. Der Sturz des Fürsten Blilow mW die Reichspoltttt. Auf den vicrtxn Kanzler des Deutschen Reiches senken sich die Schatten des Abends herab: er ist müde geworden und unwiderruflich entschlossen, nach Erledigung der Reichsfinanzrcform aus seinem Amte zu scheiden. Das bedeutet für die Entwieklii.ua unseres iniicrpvliti'cheii Lebens einen überaus schweren Schlag, denn — mag man an der Amtstätigkeit des Fürsten Bülvw auch manches auszusetzen haben — er war doch ein Staatsmann von großem Zug, seit Bismarck jedenfalls weitaus der beste Kanzler, den wir gehabt haben. In guter diplomatischer Schule groß geworden, mit scharfem Auffassungsvermögen, großer Urbanität des persönlichen Wesens und fein geschliffener Redekunst begabt, gelang cs ihm nach kurzem Tasten jm Ansana seiner Laufbahn, sich überraschend schnell einen sicheren Uebcrblick auch über die Bedürfnisse unserer inneren Politik zu verschossen, die ihm bis dahin ziemlich fremd geblieben war. In ununterbrochenem Ausstieg er reichte er den populärsten Höhepunkt seines Wirkens, als er Im Dezember l!M> der schier unerträglichen Arroganz des Zentrums energisch entgegentrat und sich mit der Neichs- tagsguslösuna gn das deutsche Bolk wandte. Er batte sich nicht getäuscht: in gewaltiger Kraftanstrenguiiq warf die Station bei den Neuwat,len das Zentrum aus der allbeherr- schenden Stellung, zwar nicht unmittelbar, denn die Hunderts!immenpartcl kehrte uiigcschwächt in den Reichs tag zurück, wohl aber durch eine ungeahnte Schwächung der Sozialdemokratie, die besonders im Königreich Lachsen eine vernichtend schwere Niederlage erlitt. Ter Erfolg war ermöglicht worden durch ein festes Zusammciistehen aller bürgerlichen Parteien gegen das schwarz-rote Kartell. Fürst Bülvw pflückte mit kluger -Hand die Frucht dieses Wahlsieges, indem er die vorübergehende Blindesgenossen- schaft der Konservativen und Liberalen zu einer dauernden zu machen versuchte. So entstand die konservativ-liberale Paarung, der nationale Reichstag sblvck. Das war ein großer Gedanke, dessen nützliche Folgen für unsere Innere Politik wohl niemand so klar erkannt hat, wie der jetzige Kanzler. Er hing an ihm mit seiner ganzen Ueber- zengung. mit seinem Herzblut: in ihm selbst, in seiner Persönlichkeit, in der sich liberale und konservative Ge- sinnungselemcntc so glücklich und harmonisch mischten, feierte der Blockgedankc sozusagen eine lebendige Verkörpe rung. Fürst Bülow hatte aber auch die Freude, zu sehen, wie sein Werk bei allen verständigen Patrioten ein leb hafte- Echo, eine wirksame Unterstützung fand. Trotz man cher Schwierigkeiten gelang cs. die neue Parteigruppicrung erfolgreich im parlamentarischen Feuer zu exerzieren, und es sind wahrlich nicht die schlechtesten Gesetze, die dem nationalen Reichstagsblock ihre Entstehung verdanken. Liegt die Kraft des Liberalismus im energischen, oft über, triebenen Betonen des Vorwärtsschreitcns der politischen Entwicklung, so die -es Konservatismus im klug bedäch tigen, oft allzu bedächtigen Rückwärtssußen ans bewährten staatlichen Einrichtungen. Aus dem richtigen Gegenetn- anderabwägen beider Prinzipien entsteht in höherer Ein heit -er gesunde Fortschritt, den wir alle wünschen. In dieser Hoffnung haben wir seinerzeit die Entstehung de» Blocks begrüßt, und mit dem Fürsten Bülow teilen wir durchaus die von ihm in seiner groben ReichStagsredc vom UI. Juni «uisgcsprvchcilc Ucberzeiigiing, daß der Block- gedanke trotz seines jetzigen Fiaskos in der vorlameniari- schen Praxis doch siegen wird — weil er eben der einzig richtige für unsere Paricigrnvpicrungen ist, schon mit Rück sicht aus Zentrum und Sozialdemokratie. Weswegen ist der Block gescheitert'? Wenn man nur aus das nächste sieht, tönnte man meinen: an der Rclths- sinanzreform. Das wäre jedoch recht oberflächlich geurteilt, denn jeder, der mit einigem Verständnis die Dinge sich Hai entwickeln sehen, weiß, daß die Äämpse um die Finanz- rcform nur den letzten äußeren Anlaß zur Zersprengung des Blocks gegeben haben. Tic wahren, inneren Gründt liegen tiefer: von Anfang an tonnte man deutlich ocr- »vlgen, wie Konservative und Liberale hartnäckig um die einflußreichere Position innerlmlb des Blocks kämpften: jeder wollte seine Grundsätze durchsetzen, keiner nachgebcn, trotzdem doch jede derartige Parieikvnstellativn gerade aus Kompromissen beruht. Wenn man die gegenseitigen Fehden zwischen Konservativen und Liberalen betrachtete, konnten einen wohl schon längst Zweifel an dem dauernden Be stände des Blockes anwandcln. Aber dem vermittelnden Geschick des Fürsten Bülow gelang es immer wieder, die streitenden Parteien zu versöhnen und zu fruchtbarer Arbeit zu einen Nun kam die Generalprobe, die Reichs finanz r cf v r m. Ter Kanzler hatte mit ihrer Ein- bringiing lange gewartet, um den Blockparteien möglich» viel Zeit zu gegenseitigem Sichkennenlernen und In- cinanderleben zu lassen. Er gestaltete auch die Resorm- vorlagc so, daß sie mit den direkten Stenern, besonders der Nach laß st euer, den Liberalen möglichst enigegenlam, um diese bei der Stange zu halten. Aber trotz aller solcher klugen Berechnung war der Kanzler doch in einem grund legenden Äarüinalirrinm befangen: er war sich nicht ganz klar bewußt geworden, daß zwischen rechts und links schon längst ein heimlicher Machtkampf ausgcbrochen war — als unvermeidliche Folge eben der Blockpolitik. Tie Parteien und Fraktionen waren dafür, daran kann kein Zweifel mehr bestehen, noch nicht reis. Jede wollte ihre Stellung im Block benutzen, um den meisten Honig aus der neuen ParteitonsicUativn zu sangen. Die Konservativen waren dabei mehr defensiv, die Liberalen aggressiv, ans daß — um mit dem Abgeordneten Meiner zu reden — „der liberale Geist die ganze Gesetzgebung und das öffentliche Leben durchdringe". So hat der Block, ganz entgegen der von seinem Schöpfer gewollten Absicht, die Gegensätze zwischen rechts und links nicht nur nicht ttberbrückt, sondern sogar verschärfen Holsen: so mußte die an sich so lxrrmlvsc Nachlaß- bezw. Erbanfallstcuer znm Objekt eines Macht kampfes werden, zumal Fürst Bülvw die preußischen Kon servativen mit der feierlichen Anlknndigung der Wohl- roform für Preußen arg verschnupft hatte. Sv kam es, wie cs kommen mußte: der Block ging in dse Brüche und die Rcichssinanzreform in der von den verbündeten Regie rungen vorgeschlageneii Fassung zerbrach in tausend Scher ben. Fürst Bülow steht nun ans den Trümmern seines größte» Werkes: vielleicht rettet er noch die Finanzresorm in einer irgend annehmbaren Form, dem kaiserlichen Wunsch gehorchend, nicht dem eigenen Triebe: er selbst aber, und mit ihm der nationale Block, ist'gefallen, gescheitert an der macht-bewußten Halsstarrigkeit'der preußischen Koiiscr- vatipen, an der Unfähigkeit der Liberalen, realpolitisch zu urteilen und z» handeln, und — last not Ica-st — am Haste des Zentrums. , Diöscs hat jetzt seinen Triumph, denn der verhaßte Kanzler ist politisch tot: das langersehnte Ziel, in die alte Machtstellung cinzurttckcn, ist erreicht. -Hallelaija, Amen! Ob nicht den Konservativen und Liberalen doch etwas bänglich zumute wird, daß ihre beiderseitige Schuld de» Fürsten Bülvw gestürzt »>at? Wir möchten es beinahe glauben, denn aus der richte» Seite tut man krampshaft ganz erstaunt darüber, daß der Kanzler wirklich geht, ob wohl das doch ganz sicher vorauszusehcn war. Und ans der Linken versucht man geflissentlich, alle Schuld am Kanzler- sturz a»f die Konservativen abzuwätzen. Leider ist nicht zu leugnen, daß an der gemeinsamen Schuld die preußischen Kanservattven den größeren .Anteil zu tragen und dem deut schen Volke gegenüber zu verantworten haben. Einmal sind sie von jeher die politisch Reiferen gewesen, von Lenen man darum auch unbedingt mehr Einsicht in die Konsequenzen ihre- Handelns verlangen darf» als von den Liberalen, deren rcalpolitischer Sinn und Berantworttichkettsgefühl besonder- ans dem linken Flügel noch immer bedenklich schwach entwickelt sind. Znm andern hätte» sich di« Konser vativen sagen müssen, -aß unsere innereLage mit dem Fall des Fürsten Bülvw unter den gegebenen Verhält nissen leicht aus den traurigen Ltand von IMii znrnck- gewvrsen werden kann, wo Zentrum Trumps war. Das Zen trum wird immer im Reichstage herrschen, wenn ihm nicht ein konservativ-liberaler Block ein Paroli bietet. DaS hait? Fürst Bülow klar erkannt. Ter Block ist jetzt zertrümmert und die Folge davon ist, -daß die Hundertstimmenpartci aller Voraussicht nach wieder den Ausschlag im Parlament geben wird. Wie srüher kann sie nun künftig paktieren, mii wem sie will, je nach Bedarf: bald mit der Linken (einschließlich der Sozialdemokratie!, bald mii der Rechten. Sollte dieser Fall wirklich cintrctcn, so wäre das ein Aausischiag ins Gesicht für alle Wähler, die Anfang 1M7 für den Vlvekgcdanlcii mit dem Stimm zettel in der Hand cingctretcn sind. Die nächsten Wahlen wür den dann auch den preußischen Konservativen zeigen, daß die Wähler in Kardinalsragcn nicht ihrer spotten lassen. Wer den! Zentrum wieder in den Sattel verhilsi, direkt oder indirekt, begeht Hochverrat am nationalen Gedanken, am deutschen Vatcrlanüc. In diesem Sinne hat Fürst Bülow auch seiner seits die Konservativen in seiner letzten Reichstags- rede vor einem Pyrrhussiege gewarnt. Und er meinte cs gewiß gut mit den Konservativen! Um so größer ist unsere Genugtuung, daß die s ü ch j i s ch e n K o n s e r va tiv cn die verhängnisvolle Ennvickiung der Dinge nicht mitge macht haben, weil ihnen der leuchtende nationaleGeöantc über kleinlichen Partei- und FraktivnSegoismns ging. Wie sie für die Erbansallstcner trotz großer sachlicher Bedenken aus höheren Rücksichten eingctretcn sind, werden sie auch sicher ihren ganzen Einslnß dransctzen, um das Emporsteigen des Zentrums mit allen Mitteln zu erschweren. Dafür gebührt ihnen der Tank des sächsischen Volkes, das 1W7 nicht zuletzt unter der Parole „Gegen das Zentrum!" seine siegreichen Schlachten gegen die Roten geschlagen hat. Es wäre zn wünschen, daß die preußischen Konservativen sich an den sächsischen Parteigenossen ein Beispiel nähmen und sich mit ihnen fest zusammenschlvsscn, um die drohende neue Zcnirumsherrichasi nach Kräften abznwchren. Wo möglich unter Heranziehung der Liberalen! Ten Fall der Erbansallstcner in der bisherigen Form wird das deutsche Volk den Konservativen ganz gewiß ver zeihen, wenn sonst nur eine gerechte und brauch bare Finanzresorm zustande kommt: nie und nimmer aber eine Wiederausrichtung der uliramvntancn Sieges fahne im Reichstage. Mögen die Konservativen sich danach richten, andernfalls dürste die Abrechnung bei den kom- mendenWahlen sehr empfindlich werden, auch im preußischen Osten, wo sic sich sv sicher fühlen. Tort ist man entrüstet darüber, daß gerade Gras Westarp Spruchsprcchcr der Kon servativen bei den letzten Verhandlungen gewesen ist, ob wohl ihn im Wahlkreise Meseritz-Bomst die Deutschen aller Parteischatticrnngcn, ohne Unterschied der Konfession, gegen das — Zentrum und die mit ihm verbündeten Polen ge wählt haben. Dit'tHIc-, sutiram non c-oriboro. . . . Auch noch ein anderer, höchst wichtiger Gesichtspunkt hätte die Konservativen von dem Sturz des Kanzlers ab- haltcn sollen: die Rücksicht ans unsere äußere Politik. Wir leben trotz aller Fricdensrcden und -reisen schon seit Jahren in einer Zeit internationaler Hochspannung, die jeden Augenblick sich in einem kriegerischen Gewitter eni- ladcn kann. Fürst Bülow, der bereits 12 Jahre die äußeren Angelegenheiten des Reiches leitet, hat in seiner Amtsfüh rung unter den schmierigsten Verhältnissen großes Ge schick bewährt und kürzlich erst einen vollen Erfolg ver zeichnen dürfen. Schwer wird man seine Autorität misten, wenn er gegangen ist. Jm ganzen Umkreis unserer Staats männer und Diplomaten ist überdies nicht ein einziger zu sehen, der ihn ans dem Gebiete der äußeren Politik voll zu ersetzen vermöchte. Doppelt schlimm in einer Zeit, wie der jetzigen! Schließlich noch ein Gedanke. .. . Wie anders war cs in Len Zeiten de» alten Kaisers und Bismarcks: selbst die größten Konflikte, auch Niederlagen des eisernen Kanz lers. wie z. B. im Kulturkampf, konnten Bismarck nicht stürzen. Jeder Staatsmann, selbst der grüßte, kann eben nicht immer von Erfolg zn Erfolg schreiten. Ist er sonst nur tüchtig und verläßlich, so ist es für daö Vaterland bester: er bleibt trotz einer Schlappe. Sonst steuern wir unweiger lich dem parlamentarischen Regime zu. Auch ist der ewige Wechsel auf dem höchsten Beamtcnposten des Reiches in mehr als einer Hinsicht beklagenswert. W«n werden wir statt Bülow bekommen? Einen besseren Staatsmann kaum. Die Kandidaten, -ie bisher genannt wurden, in erster Linie der Statthalter in Elsaß^Lothringen, Graf Wedel, und der Botschafter in Paris, Fürst Raboliu, finden allgemein nicht viel Beifall. . . .