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Diese« Blatt wird dm Lesern von Dre«de» und Umgebung am Lage vorher bereit» als Serugrgebübn NUiN-"- Abend-Ausgabe >»««»«» m» der Mt»d«U««d»W »» dti S»tnui»»« dm» «t»e« Not» »derLo»mI8r««5rk rrki«t. erdatt» «IP. a» «o^nLa^e «Mt«» t»«M »derdeienaeekt«». Netla»«»^« ««»« »d «»»«»« «u«k»rllt. >»r »chmbe etuaetandter Gckrtk» «MLe^tt-dllchtZT^ »»r,«vr»»,«t»l,tz «I«LU »ck«L r»le,r««».>dr»tte: Nachitcht,» »,«»»««. zugestellt, während es die Post-Abonnenten am Morgen in einer ÄejammtauSgabe erhalten. Helgen-Larif. Hegvürröet 18LV Nevlag von Airpsch z Nelehavdt. Dt» »»««dmr von »»»„dl,im,« »rlolal t»derk>anv»,eqba9Ssi«IIe und den Rrbenamiabmellell« in Drr-de» bi» RaLmtttaa» s llbr. Gönn und Seieria»« nur MurtenKrabe » in» N b>L'/»l Ul>r Die l Ivalli,? Grund- «eiie <ca. s Silben» « Pi,.. »n> wnbiaunaen au! der vrivaiielte »teile « Lta.l die rivattiae Zeile als .Lio,e,andl' oder aut Leriieite so Pt«. In Nummern »mb Sonn- und Feier laue» i- de». ri»alti,e Grimbteilen so, « de». « und so Pt». nach bei anderem Daris. «uiiriiae »,r ,«« rrmsbetabiu». Beleablitter werden mit ro Bl», dercwuer. Hvllr, vloedwLIM L vo. m<> veMeiillWe iiei- veokkdtzs KM?rL80r»1rLS80 2. kodsrt Vödmv juu. smpüsdlt Noiäorslotto I» rrSWter LWmdi VvorxplLlr M. Rr. 53. ;»ie«el: R°-»D»dlb-,i»^ sseneLeiten, Dresdens Äochenmärkte, Kolonial-Geielllchast: Auswanderung leier für Verdi, Concert des König!. Konservatoriums. Freitag. 22. Februar L L)V1. ^Neueste Drahtureldungerr vom 21. Februar. Homburg v. d. H. DerKaiser unternahm gestern Nach mittag. wie der„Taunusbole" meldet, eine Schlittenpartie nach der Saalburg und kehrte sodann zu Fuß in'S Schloß zurück, wo er Reaterungsangelegenheiten erledigte. Heute Vormittag unter nahm der Kaiser mit dem Gesandten in Brüssel Grafen Wallwitz und dem Gefolge einen Spaziergang und hörte nachher die Vor träge des KneaSministers v. Goßt« und deS Chefs des General stabes v. Schlimm. E Berlin. sPriv.-Tel.) DieJustlzkommissiondcSReichstags nahm beute folgende Bestimmungen zur Strafprozessordnung an: Ter schließlich zur Strafe verurtheine Angeklagte soll nicht die Kosten tragen, welche dadurch entstanden sind, daß Rechtsmittel eingelegt wurden, welche lediglich dadurch veranlaßt worden sind, daß der erste Richter sich in einem Rechtsirrthum befunden hat. Die dem freigesprochenen Angeklagten erwachsenen nothwendigen Auslagen sollen auch dann der Staatskasse auferlegt werden können, wenn es sich um Versäumnlß- und Nückreisekosten handelt. Hamburg. Auf dem Tamvser .Ventura", von Philadelphia nach San Francisco unterwegs, vlatzte ein Dampstohr, 4 Mann vom Maschlnenpersonal wurden durch Verbrühen getödtet. Hamburg. Der frühere Bürgermeister Dr. Lehmann ist heute Vormittag gestorben. Bremen. Zur Abwehr der Rinderpest hat der Senat besondere Vorsichtsmaßregeln für Schisse ungeordnet, welche von chinesischen Häsen, in denen die Rinderpest auSgebrochen ist, nach Bremen kommen. Königsberg i. Br. Die Lokomotive eines von Königs berg nach Allenstcin fahrenden Güterzuges setzte bei der Ueberfahrt über die beiden Qauvtgleiie in Kobbeibude aus und versperrte die Gleise. Der um 8 Uhr 24 Min. Vormittags hier fällige D-Zug von Berlin blieb infolgedessen vor Kobbeibude liegen. Zunächst wurde von hier ein Zug nach Kobbeibude abgesandt, der gegen 9*/« Uhr die Reisenden des D-Zuges und einen Theil der Post Hierher brachte. Der Anschluß nach Insterburg — Eydt- kuhnen bczw. Tilsit--Memel wurde aber erst hergestellt. als nach Freimachung deS Gleises bei Kobbeibude der V-Zug gegen 12 Uhr hierher geführt war. Teplitz. Die Belegschaft des Antoni-Schachtes in Falkenau ist infolge der Entlassung von renitenten Arbeitern heute ln dm AuSstand getreten. Paris. Die sozialistische Kammer-Gruppe beschloß, die Deputaten Carnaud und Chaunisre nach Chälon sur Snvne zu entsenden, um eine Unterwchung über die letzten Vorkommnisse anzustellen. Von dem Ergebniß der Untersuchung wird es ab- hängen. ob die sozialistische Gruppe über die Vorkommnisse in der Kammer interpelllren wird. — Stach dem „Siöcle" bereitet der Finanzminister schon jetzt das Budget für 1902 vor, das letzte, das von der gegenwärtigen Kammer noch berathen wird. Die Herstellung des Gleichgewichts im Budget wird besonders schwierig sein, da darin zum ersten Male die vom Parlament ge nehmigten Gesetze über Vermehrung der Seemacht. Erbauung von Vertheidigiingswerken in den Häfen und Errichtung von Flotten stützpunkten zur Anwendung gelangen. Außerdem wird das Budget noch Nachttagsausgaben für die Umgestaltung der Artillerie enthalten. Brüssel. Eine gewaltige Feuersbrun st zerstörte in der vergangenen Nacht in der Antwerpen« Straße der Brüsseler Vor stadt Molenbeek eine Reihe Gebäude, darunter eine Margarine- fabrik, eine Enveloppesabrik und ein Magazin, in dem ein Theii der Dekorationen des Theaters de la Monne aufbewahrt war. Ein Feuerwehrmann ist getödtet worden, ein anderer erlitt lebens gefährliche Brandwunden. Der Schaden wird auf 2 Millionen Francs geschätzt. Haag. Dr. LehdS wird sich in den nächsten Tagen »ach Petersburg begeben, um den Zaren zu bestimmen, den Präsidenten Krüger zu empfangen. London. Die Blätter geben eine Nachricht des Newyorker „Commercial Advertiier" wieder, die besagt, die chinesische Regier ung habe l-ei Newyorker Banken anfragen lassen, ob sich die Auf nahme einer zur Bezahlung der Kriegse nticb ädigu ng be-I stimmten schwebenden Anleihe ermöglichen ließe, da sie die polt tischen Folgen der Begebung einer solchen Anleihe in Europa te. Es heißt, auch Vertreter der Standard-Oil-Compagnie. ^roße Interessen in Ostasien hat. hätten mit dem chinesischen ulat verhandelt, um das Anleihegeschäft mittelst Zusammen tkittS zu einem Syndikat zu Stande zu bringen. London. „Reuters Bureau" meldet aus Peking vom 30. d. M.: Die chinesische Negierung hat in der Frage der Be st r a f u n g der chinesischen Würdenträger nachgegeben. Es heißt, die Forderungen der Mächte würden vollständig erfüllt werden. Die Antwort des Hofes sei den Gesandten noch nicht mitgetheilt worden, aber man weiß, daß sie bei Schungtichang und Toektm eingegangen sei. Wahrscheinlich werde sie morgen zur Kenntnis der Gesandten gebracht werden. London. Die „Times" berichten aus Peking: Der chine fische Hof Hobe sich nunmehr gefügt und seine Einwilligung zur Verhängung der von den Gesandten geforderten Strafen gegeben. Er bittet aber, bei der Bestrafung Tschaoschutschiao's und Mngnien's an Stelle der Enthauptung die Erdrosselung treten zu lasten. Die Gesandten hätten dieser Bitte zuarstimmt Diese Fraae sei daher thatlächlich geregelt und es besteh« kein Grund mehr für eine Expedition noch Taiyuensu. Petersburg. Der Kaiser empfing gestern den Chef des französischen Generalstabs Pendezec in Audienz. O ertliches n«d Sächsisches. Dresden, 21. Februar. —* Heute Nachmittag 8 Ubr findet bei Ihren Majestäten dem König und der Königin in Villa Strevlen Familientasel statt, an welcher Ihre Königl. Hoheiten Prinz Georg, Prinz Friedrich August. Prinz und Frau Prinzessin Johann Georg und Prinzessin Mathilde Theil nehmen. —* Das 80jährige Büraerjubiläum des Herrn Justizraths Dr. Pilling am 18. d. M. gestaltete sich auch zu einem Fest tage für die Zöglinge des Stodtwaikenhauses. denen der Jubilar an seinem Ehrentage eine festliche Abrndsveisung bereiten ließ. —* Auf dem neuen Personenbahnhof in DreSden-Neustadt wird am 1. März unter der Bezeichnung „Dresden- Neustadt 28" eine Postanstalt mit Telegraphenbetrieb und öffentlicher Fernsprechstclle eingerichtet. Die Befugnisse der neuen Postanstalt erstrecken sich auf die Annahme von Postsendungen, ausschließlich der Packete jeder Art. auf die Annahme von Tele gramme». die Vermittelung von Gesprächen für das Publikum mittels Fernsprechers und die Ausgabe von postlagernden Briei- sendungen. Postanweisungen. Geldbriefen und Telegrammen. Die Postdienststunden bei dem Postamt 28 werden an Werktagen von 7 bczw. 8 Uhr Vorm, bis 8 Uhr Nachm., an Sonntagen rc. von 7 bezw. 8 Uhr bis 9 Uhr Vorm, und von 12 bis l Uhr Mitt., die Telegraphendienststunden an Werktagen und Sonntagen von 7 bezw. 8 Uhr Vorm, bis 9 Uhr Nachm, abgebalten. —* Für den geplanten neue» Rath Hausbau sind aus das Konkurremansschreiben 77 Projekte, außer dem vom Hoch bauamte vorgelegten, eingegangen. —' Der Mitgliederbestand der Ortskrankenkasse Dresden be- zifferte sich Ende des Monats Januar aus 77 599 und zwar 49 KSK männ liche und 27 94S weibliche Versicherte. Anmeldungen erfolgten 10 484 — unter denen sich lediglich 20>7 für die Invalivenverftcherung befanden —, dagegen Abmeldungen >2 292 — darunter >797 lediglich für die Invaliden versicherung, — l'odak durchschnittlich 87S Meldungen orv Arbeitstag zu er ledigen waren. Gezahlt wurde : Krankengeld an Mitglieder S« 788,32 M. Familienunterstüdung 1809,36 M., WöchncrinnemmterstüSung 3037,2S M. und Sterbegeld 3165,15 M. In den Genesungsbeimen der Kaffe fanden 57 Pfleglinge in der Dauer bis zu 4 Wochen Ausnahme. Di« Zahl der bei trag,alilenden Arbeitgeber betrug am RonotSichlnffe 20 202 M. und zwar 10 Nt sür die Kranken- und Invalidenversicherung und 1009t lediglich für die Invalidenversicherung. An Beirägcn für die Krankenversicherung wurden lSK 968,06 M. und für die Invalidenversicherung tOK 638,94 M. verein nahmt. —* Geschl 0 ssene Zeiten. Am Bußtag, 6. März Charfrcitaa und am ersten Osterfeiertaqe ist die Abhaltung öfsent sicher Versammlungen aller Art, auch die Versammlungen der Ge- meindevertreter, sowie der Innungen und anderer Genossenschaften am Diese Bestimmungen finden auch Anwendung die auf Krankenkassen-Aecsammlunaen, auf die Versammlung, felsiger Vereinigungen und aus religiöse Versammlungen, letztere einen öffentlichen Charakter annehmen. Doch sind , gänzlich verboten. Versammlungen ge- sobald . . an den Vorabenden der genannte» Festtage Versammlungen bis Nachts 12 Uhr gestattet. Ferner beginnt mit dem 18. März, am Montag »ach dem Sonntag Lätare, in diesem Jahre die sogenannte geschlossene Zeit. Vom 18. März ab bis zu und mit dem ersten Ojlerfeiertage ist sowohl die Abhaltung öffentlicher Tanzmusiken, sowie die Ver anstaltung von PrwatbäUen auch wenn diese in Privathänscrn cder in Lokalen geschlossener Gesellschaften avgehalten toerven, verboten, biegen is^die Abhaltung von Concertmmtken und anderer, nameni- an jedoch desselben, bis mit Sonnabend vor Ostern, gestattet. Zu den theatra lischen Vorstellungen, die am Vorabend des Bußtages, wie in der Zeit vom Palmsonntage bis zum Mittwoch in der Charwoche anf- geführt werden, dürfen^jcdoch nur angemessene ernste Stücke gewählt werden, namentlich soll die Aufführung von Possen und ungeeig neten Lustspielen unterbleiben. Auch am Bußtag und an dessen Vorabend sind Tanzbclustigungcn an öffentlichen Orten, sowie Privatbälle, selbst wenn diese in Lokalen geschloffener Gesellschaften abgehalten werden, sowie das Abhalten von Concerti-insiten und an derer, namentlich mit Musikbegleitung verbundener geräuschvoller Vergnügungen an öffentlichen Orten verboten. Am Büßtage dürfen auch theatralische Vorstellungen nicht stattfindcn. Die Ausführung ernster Musikstücke am Bußtag-Vorabend ist gestattet. Sonstige Schaustellungen, öffentliche Auf- und Auszüge. Vogel- und Scheibenschießen und Schießübungen sind am Bußtage und Char- freitaae nicht gestattet. Nach den im Paragraph 10 der Trauordnung vom 23. Juni 1881 enthaltenen Bestimmungen dürfen am Bußtage und in der Charwoche, vom Montag bis mit dem ersten Feiertag, Trauungen nicht stattfinden. — Dresdens WochenmLrkte. In neuerer Zeit hat man in mehreren großen Städten Deutschlands den Martwerkehc in eigens hierzu erbaute große Markthallen verwiesen, um den feilzuvietenden Maaren Schutz vor schnellerem Verderben zu gewähren, dem sie beim Verkauf unter freiem Himmel ausgeietzt waren. Zur Zeit besitzt Dresden drei Markthallen.- die Haupt- markthalle an der Wettinerstraße seit IM, sowie die beiden Hallen: am Antonsplak seit 1893 und in der Hauptstraße in Neustadt seit 1899. Die Markthalle am Antonsplatz hat eine Länge von 187,10 Metern, eine Breite von 29 Mir. Ein öffent licher Durchgang trennt das Gebäude in zwei im Obergeschoß unmittelbar verbundene Hallen. Die Keller sind durch massive Zwischenwände mit eisernen Doppelthürcn in vier feuersichere Adtheilungen getrennt. Kein einziger KonsttnktwnStheil darin ist von Holt. Den Verkehr der Waaren aus dem Keller nach den Hallen velmitteln vier hndrauliiche Aufzüge. Im Erdgeschoß sind 322 Verkaufsstände, auf den Galerien 269. Kellerräume sind 141 vor handen. Die Baukosten dieser Halle betrage» rund 1 Million Mark. Die Neustädter Halle ist ebenfalls vollständig unterkellert und mit einer durch drei Treppen zugängigcn Galerie verjehen. Die Halle hat eine lichte Grundfläche von 2416 Qumtr.. wovon auf die Standinseln 1180 Qumtr. entfallen; auf der Galerie mit einer Gesammtgrundfläche von 1440 Qumtr. nehmen die Stand plätze 685 Qumtr. in Anspruch. Ein elektrisch betriebener Fahrstuhl ermöglicht den Waarentranspoit zwischen Keller. Erdgeschoß und Galerie. Der Keller der Halle ist durch zwei Brandmauern mit eisernen Thüien in drei fast gleich große Theile zerlegt. JmErdgekchoß sind 213 Verkaufsstände und auf der Galerie 140 vorbandcn. Die Baukosten ausschließlich des Grundwerthcs stellen sich rund auf 1 Mill. Pik. Dieie beiden Markthallen dienen dein Einzelverkauie, während in der Haupkhalle sich zunächst der Großhandel vollzieht und dann ebensalls Einzrlverkaus stattsindet. Von hier aus decken auch die beiden anderen Markthallen ihren Waarenbedars. Die Hauptmarkthalle umfaßt insaesammt eine bebaute Fläche von aus die Standtlsseln entsallen 3684 Qumtr. Die ... erfolgt durch große Bogenfenster. die künstliche Beleuchtung im Hauptverkaufsraume durch 69 Bogenlampen. In dieser Halle sind Galerien nicht angebracht. An der östlichen Gebäudeumsassung befinden sich der Güterbvden und die Expeditionsräume der GüterabfertigungssteLen, sowie das Kmlft und Wissenschaft. f* Infolge Erkrankung deS Herrn Jäger wird im König!. Opernhause morgen Freitag t»Verbindung mit dem drelaltiacn Ballet .Sylvia" nicht das musikalische Lustspiel „Die Abreise", sondern die einaktige komische Oper „Die Nürnberger Puppe" von A. Adam zur Aufführung gelangen. f* Zur Gedenkfeier für Giuseppe Verdi gelangte gestern tm Königl. Hofopernhause Verdt's Requiem zur Aufführung Dem Zweck entsprechend war die Bühne zum Theil mit Zeichen der Trauer bekleidet und eine mit Lorbeeren geschmückte Büste des Meisters ausgestellt, vor der zwei mächtige Kränze mit Schleifen in den sächsischen und in den italienischen Farben niedergelegt waren. Der weibliche Chor und die Solistinnen erschienen in weißen Gewändern mit laugen, wallenden schwanen Schleim,, Io daß in schlichter Vornehmheit auch äußerlich der Trauergedenkseier ein würdiger Rahmen verliehen wurde. Bevor daS Regalem begann, sprach Herr Hosschauspieler Wiecke eine vom Dramaturgen der Königl. Hostheater Herrn Dr. W. A. Meyer Versaßt« Ode, die in hoheitsvoller Form und Diktion der Be deutung d«S Meisters gedachte und seinen Heimgang betrauerte. Unmittelbar anschließend erklang daS Verdi'tche Werk in seinem ergreifenden Gebetstammeln: ..üöquism in astsruam äoaa ois". — Die von Herrn Generalmusikdirektor v. Schuch geleitete Aufführ ung verlies vorzüglich und zu den zahlreichen großen und tiefgehen den Etndrücken haben nächst chm dir Königl. Kavelle, der Tingechor nnd die Solisten da» Ihrige redlich beigetragen. In Einzelnem HÄt« da» mit den Damen Abendroch. v. Chavanne. Herren Gießen und Rain» besetzte Sologuartett allerdings wirksamer sein können, im Allgemeinen entsprach eS jedoch selbst hoben Erwartungen und atch bat Frau Abenvroth ihre schwierige Aufgabe geradezu ^eiammteinkruck deS Werkes selbst war der gleiche wie «i de» früheren Aufführungen. Wir bewundern den Meister in :iner unvergleichlichen Kunst, aber wir können in diesem Requiem icht mit chm beten — es gelingt ihm nicht immer, uns zur lnvacht, »ur Buße zu zwingen. Da« streng ouS italienischem kvnemvfinven herausaeschrtcbenc Wett fesselt in seiner unver- Uschten Art ^war auch^ den sttrngerzogenen Sinn der deutschen ickende Gluth der len Färbung, die grelle Buntheit der Farbenmischung zieht ihn aber mehr zum Weltlichen als zum Geistlichen hin. Wenn die schmetternden Trompeten- sanfarrn ertönen, die Pauken opernmäßig einsetzen, wenn das Jüngste Gericht wild leidenschaftlich, förmlich dramatisch daraestellt wird, wenn beim „Duba miruw" in langem Crescendo die Trom peten und Posaunen von verschiedenen Punkten das schreckliche „i;o^vt omnes ante tkronum" sozusagen rein melodramatisch ausdrücken, wenn gleich darnach die Chöre in schmachtenden Cantilenen singen, oder wenn, wie im ..Osssrtorinm", die gekünstelte Koloratur austritt, scheinbar nur zum Zwecke, dem Sänger einen Gefallen zu erzeugen und ihm Gelegenheit zu geben, den Beifall zu erzwingen, so ist das theatralisch zweifellos kehr schön und auch künstlerisch gerechtfertigt, es entspricht aber nicht der asketischen Idealität noch dem litur gischen Bedürfnisse. Herrlich ist dagegen das ..L^nus« und das „l-idvru", ganz besonders glücklich girot das Erster« durch die rasche, feste und äußerst wittungsvolle Verknüpfung der Stimmen den mächtigen Ausdruck des den Himmel durchhallenden Rufes: „8»notu8, 8anotu81" wieder. So ließen sich noch viele Schönheiten und ergreifende Momente anführen, im Große» und Allgemeinen spricht aus dem Werke aber doch mehr der Autor des „viabucco" und der „Allda", als ein Meister, der berufen ist, vor dem Altäre des Höchsten zu opfern. Wie dieses Urthell zum Theil sich aber erfolgreich widerlegen läßt, beweist Gino Monaldi, der ausgezeichnete Biograph Verdi's. Er sagt u. A.: Wenn man Verdi'- Reauiem ruhig prüft und eS für einen Augenblick mit einem klassischen Meisterwerk, mit Cbembini S Messe, vergleicht, kommt man zu dem folgenden Ergebniß. In der Mess« Cderubini'S sind die hervorstechendsten Züge: unumschränkte Herr schaft des Gesänge» nnd der Metodie. höchste Einfachheit und Vornehmheit der Entwickelung, fern von jeder frivolen oder ge zierten Wendung, reiche und verständnißvoüc Harmonie, durch- ;ehendS gebundener Stil und vernünftige, dem Charakter de» ts entsprechende Instrumentation. Atu» läßt sich oder wirklich sagen, daß dm« Vorzüge der Messe Verdi's schien, im Gegentlstil, sie sind vorhanden, aber der verschiedenartigen und mannigfaltigen Wirksamkeit des modernen Kolorits untergeordnet. Einen durchgreifenden Unterichied zwischen der alten Kirchenmusik und der Berdi'S finden wir west eher in der Anlage der Partitur, i» der stärkeren Kiangwirkuna und in den bedeutenden »nd rasche« Abschweifungen und lledergangen r da» Alle» ad« war eine nicht Wendigkeit, der sich ein Opern ko mponist, wie Verdi, nicht entziehen konnte, der mehr als dreißig Jahre hindurch inmitten des Theaters gelebt, i» ihm die ihn, zusagende Atmosphäre gefunden und dieselbe seinerseits mit seinem Geiste erwärmt und belebt batte. Der Einwirkung einer Luft, die man >0 lange geakhmet, kann man sich nicht entziehen. Indessen darf man. wenn man die Messe Verdi s unter diesem Gesichtsvunttc betrachtet, die sich davon herleitenden Folgen nicht übertreiben. Wenn cs hier und da an Sammlung fehlt und keine asketischen Tendenzen hervor treten. liegt bas an verschiedenen Gründen äußerlicher Natur, die mit dem musikalischen und künstlerischen Geholt der Arbeit nichts zu thun haben. Unter diesen Gründen ist der hauptsächlichste die übel angebrachte Uebertragung dieser Musik auS dem sausten Halb dunkel des Gvtteshames in das jähe Licht eines Theaters oder Conccrtiaales. Dazu kommt, daß die Kapellmeister mid Sänger in dem Bewußtsein, eine Messe im Theater aujzuführen, Alles thun, um gewisse stimmliche Absichten und gewisse Jnsttnmrntal- färbungen zu betonen, so daß. während sich der beschreibende Tbeil, wie wir ibn nennen möchien, dem Publikum mit ungewöhn licher Wirksamkeit auidrängt, der geistige Theil. der den Hauptgehalt der Arbeit bildet, jene Reinheit der Linienführ ung und Färbung einbüßt, vonderallcindierichttge Ansdrucksweise abhängig ist. — Mag man nun dem eine» oder dem anderen Urtheil beistimmeu. eines ist sicher: Niemand wird von der gestrigen Aufführung geschieden sein ohne große und machtvolle Eindrücke, dankbar im Herzen für die Ferer, aleich würdig dem großen Tobten, wie der Veranstalterin, d« Königl. Generaldirektion. die mit dieser Requiem-Aufführung MS eine künstlerische Tbat geboten hat. kl 8t. f» Viertes PriifungS-Concert des Königl. Konser vatoriums, Musenbaus. - - ^ - - noicn zu ms, Mnienbaus. Angehenden Kunstjüngern sichere Prog- tteuen für^ihrr Zukunft die sie sich alle rosig auSmalen, bis zu dem er's durch persönliche Eigenschaften und künstlerische Erziehung gebracht hat. Welche Umstände glücklicher und unglück lich« Art ihm aber den Weg ebnen oder sperren, wer vermöchte daS zu sagen? Unter diesem Vorbehalt kann man auf Gruad der vorgestrig«, Prüfung in «st« Linie einem talentvolle» Ko»