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Dresdner Nachrichten : 17.02.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188102179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-02
- Tag 1881-02-17
-
Monat
1881-02
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.02.1881
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».4» - v k«««»»«» M 8»U» » - IlonnorstLg, clan IV k'oltnme 1W1 »de sittliche Bedeutung im Leben der Volker zu- .^ «bt «uch Von sttcn« kirchlicher Seite die rntlchle- ^ckwrisuna. DieGrkiäruug brr.AUgrm. Evangelisch- ^utvrrilchrn Kirchrnzcitung", de» Haupiorgaws der bochortho- vorrnAlchtunk,. iüvrt Aolgenbe« au»: „Wir können un» mit lener »eutzerung um io weniger einverstanden erklären, als ge rade die Autznabmrstellung, die dem vrlekichreiber von der Vtatlvn etngeräeuat wird, ganz beionber» dazu anäethan ist. der Ver breitung von Unstchten Vorschub zu leisten, die darum nicht rich tiger werten, weil sie die Autorität eine» hochverdienten Mannes iür sich haben, «l» «driften kbnnen wir e» niemals zugeben, dal der Krieg ein Element der gottgewollten Ordnung lei. viel mehr erscheint er al» eine Störung verleiben, deren Charakter darum noch kein anderer wird, weil der Krieg auch mancve gute Gelte der Menschennatur bervortreten läßt. Da« geschieht eben nicht durch den Krieg, sondern in oemielben, b. v. die Tugenden, die er anscheinend entwickelt, sind bereits vorhanden, und e« wird ihnen nur Gelegenheit geboten sich zu zeigen, der Krieg selbst ist In dieser Beziehung völlig uniruchtbar. Je länger er tauen, desto mehr treten seine erfreulichen Erscheinungen zurück, desto übermächtiger entwickeln sich die bösen Triebe, denen er reine Entstehung verdankt. Schon der deutsch-französische Krieg, io kurz er war. bat bav gezeigt; In seinem AnSaange trug er. nach dem übereinstimmenden Zeugnisse vieler Tbrllnrhmer, moralisch betrachtet, einen ganz anderen Charakter, alS in den erste» Wochen, wo daS ideale Moment vaterländischer Begeisterung noch ieine Rolle spielte." DaS Programm für die Vermä hlu ngSfei c r l i cd- kriten des Prinzen Wilhelm ist von dem Kaiser ln den Grenze» inögllchstrr Einfachheit «ettgebaiten und darüber auch mit dem lronprinzlichen Paar rav Einverständnis bergestellt worden. So bat der Kaiser wie früher die Neiterguadrille, Seht auch das ange- botene Tournier der Gardebusarrn nicht angenommen. Geleitet war der Entschluß des Kaisers außer von Rücksichten der Er sparnis, für die Bctbciliaten, von dem Gedanken, gegenüber de» Anerbietungen der Stadt Berlin, die über den Umfang und Glanz hlnauvgehrn. Pie dem Einzug und den Vermählungöieler lichtesten krö kronvrlnzllchen Paares seiner Zelt gegeben wurde», die Festlichkeiten thunlichst in dem damals gezogenen Rahmen »kslzuhaiten. Vom deutschen Kronprinzen meldeten am Sonntag mehrere 'Blätter, daß dcriclbe bei einer Ausfahrt am Sonnabend in großer LebcnSgelabr geschwebt und siel' nur durch einen küh nen Sprung aus dem Wagen gerettet habe. EI» ganz unbedeu tender Porigst ist hier in sensationeller Weste übertrieben worden. Die „N. A. Z." bringt eine ZmammensteUung der Wertbe der Ein - und AuSkuhr der wichtigsten Industrie-Artikel im deutschen Zollgebiet in den Jahren 1878 und >880. DaS Er gebniß derselben ist, daß im ersten Jahre des Schutzzollsystems i» den aukgezählten Fabriken Ar '>74,1'. Millionen weniger aus dcmAuSlande elngeführt u»diürst4l-> Millionen mehrauSgerührk wurde alS im Frclhandelosahre 1878. Das deutsche Vost bat im Mb re 1880 demnach nur bei den genannten Industrie-Erzeug nissen seinen Natioualrelchtbum um rund Millionen mehr vermehrt alö in 1878. Die gesummte Handelsbilanz in allen Artikeln stellt sich, wie die „N. A. Z." bemerkt, für Deutschland noch weit günstiger. Fast unglaubliche Gerüchte über ei» Rencontre zwischen Schmuggler» und Grenzbeamtcn a» der preußisch - holländischen Grenze kursiren nugenblicklich. Eine shätere Notiz ecS „Wests. Merkur" nuS Nordhorn. t2. Februar lautet: Wie setzt ziemlich sicher scststebt. Ist die Schnniggler-Affaire in rer Gegeub von Gronau vorgekommen. Fürst Zollbeamte stießen gm einen Trupp von N» Schmugglern, die zuerst ihre Packen ionwarien, dann aber die Beamten mit Knitteln zu vertreiben suchten, waö ihnen indeß nicht gelang. Da die Beamten gezwungen wäre», sich gegen die Uebenabl zu vertheitigen, mgchtc» sie von ihren Schuß waffen Gebrauch unv verwundeten 2 oder :i der Angreifer. Der Knabe Perey in Berlin, welcher ln der verflossenen Woche den zwölijäbrige» Knaben 'Adalbert Wolfs durch einen Schuß in den Kopf tobtete, ist gegen eine von sc.ncm Vater ge stellte Kaution pon 5,o<> Mart auö der lliiterstrchungshast ent laßen worden. Peretz, am Freitag zur RckognvSclrung an die Leiche geführt. wurde bei veren 'Anblick ohnmächtig und mußte zurückgelührt werden. Bei der Sektion stellte es sich heraus, daß vle Schädelbecke des Getödtetcn von einer ganz ungcwölmllchcn Dünne und Widerstandslosigkeit war, welchem Umstande es wohl auch nur zuznschrclben ist, daß der mit dem ichwächslen Schrot abgegebene Schuß, welcher nur ein einziges Korn arst den Kopf des unglücklichen Wolff brachte, töktliche Wirkung äußerte. Frankreich. In Paris ist eine zweite Serie „getreuer Journalisten" mit Dekorationen der Ehrenlegion bedacht worden; ein Verfahrt», welches viel böseS Blut erregt. Da« Rerstil- Svstem mißfällt an und für sich und die Regierung hätte, so meint man, gerade jetzt doppelt zucückbaltenv iein sollen. Italien. Fürst Tzerettlew, der mit Depeschen für die Bot schaft und die tn Rom wellende» Großfürsten angrkommen ist, wurde Morgens um 4 Uhr verhaftet wegen Störung der öffentlichen Ruhe. Sein Benehme» war derart, daß die Polizei >hn «ür verrückt hielt. Nachdem jedoch seine Identität iestgestciit, wurde er sofort in Freiheit gesetzt. Spanien. Die Idyllische Miniatur-Republik Andorra in den Pyrenäen ist seit einige» r age» der Scyauyiatz von Unruhen, welche lebhaft an gewisse Episoven an Sardou'ö „RabagaS" er innern. DaS kleine Gemeinwesen in den PPrenäen steht noch aus den Zeiten des Mittelalters her unter dem doppelten Patronat des Biicho ö von Seu d'Urgel in Spanien und rer französischen Regierung, welche ihm je einen Schirmvogl bestellen. Daneben erfreut sich daS Händchen eines Generalrathö, die Familienvater genannt. Ein Franzose war cS nun, welcher vor Kurzem mit dem Projekte, in 'Andorra eine Spielbank zu errichten und so de» Glanz, aber auch die Verderbniß vo» Monaco in dicke stillen Berge zu tragen, die Fackel der Zwietracht in daS republikanische Liliput geschleudert vat. Die biederen „Familienväter" staden dcn Versucher mit Entrüstung von sich gewiesen, während» die jüngere, wie cv heißt durch einen Zuzug von verbummelten z-tutenten von Toulouse verstärkte Bevölkerung die Roulette alS eines der sichtbarllchsten Zeichen der europäischen Eivilisatio» mit Begeisterung willkommen heißt. Der Bischof von Seu d'Nrgel, der treffliche Mann Gottes, halt eö mit der Jugend und dem Spieltisch, während die rranzöstschc Regierung io lange alö mög lich neutral blieb. Die Haltung deS Bischofs erklärt sich sehr menschlich und weltlich daraus, daß er von den Einkünften der Republik einen bestimmten Proccntsatz bezieht. Frankreich hat mm einen anßerordentlichen Koinmlssar in der Person dcö Kon suls Jmberr de Gonbevre nach 'Andorra geschickt und den Prä- letten des benachbarten »Alisge-Dcpartements angewiesen, diesem auf Erfordern jeden, auch bewaffnete» Beistand zu leisten. England. Ueder den ve rm i ßtcn D am p fe r „Batavia der Ermord-Linie sind endlich Nachrichten clnaclauien und zwar meldete der am Freitag in Gravesend angekommcne Dampfer „Eöcurial", er habe am 4. d. die „Batavia" im Schlepptau des DampierS „Eolumbia" von der Anckwrunie IW Meilen westlich von Fayal «Azoren! gelesten. Die „Batavia" statte ihre Schraube verloren und war von den jüngsten heftigen Nordwinde» lük« wärts getrieben worden, wo der Dampfer „Eolumbia sie traf und nach de» 'Azoren in Sicherheit brachte. Wie die „Dailv NrwS" erfahren, hat der Befehlshaber her englischen Truppen In Natal, Eoliev, am Montag Abend der Regierung übermittelt, ob mit de» Boeren nickst Fr leben ge schlossen werken möchte. Der MMlsterrath bat die Anträge dis- kntlrt und eine Antwort abacicrtigt. - Die Königin hat cS abgelohnt, die holländische Deputation zu empfangen, welche eine 'Bittschrift zu Gunsten der Herstellung der Unabhängigkeit Transvaals überreichen wollte. Die Bittschrift wurde dem StaalSsecrctär deö Auswärtigen. Earl Granville, zugcstcllt. Zustände in rer bri tisehe» A rin ee. Einem amt lichen Ausweise zulolge sind im adgelauirucn Jahre nickst wenigcr alö <u 10Soldaten deö brilisehenHeeres sahncnflüchlig geworden. Oie Zahl der Deserteure in der Miliz beläuft sich auf lO.lUO Maini. GgNVten. Die MIlItärmenterc« in Kairo, durch die am >. d. MtS cm KriegSrath auseinander gesprengt und die Entlassung des KriegSinInisierb erzwungen wnrde, wirkt nach. Die Soldaten fahre» fort, gegen die Anstellung von Tscherkessc» zu protestlren und über ihren Sold zu murren. ES werten wel kere Ruhestörungen erwartet. Die Rädelsführer haben den fran zösischen Generalkonsul zu Rathe gezogen und verlangte» einen Kabiuetswechsell Ae«tllet»u. ! -j- Die SeNingfeier Im kgl. Ho«tbeater der Neustadt be gann am l00. Todestage beß großen Kritiker« und Lichter« etwa» nüchtern. Aber die Vorstellung der Kmilla Galotti. welche der Prologirirr folgte, bot sebr bedeutende Züge und schloß den Abend erbebend ab. Herr I. Wolff, der Autor de« Rattenfängers. Tannbäuser. oder. al«ö waß er uns spezieller bekannt, de« Lust spiels „JunggeiellrnNeiirr". bat diesmal den Prolog gedichtet, den Frl. Ulrich al» Muse vortrug. Seltsam ist der erste Satz: „Der ü ag wirb heute hundert Jahre alt" - ein Tag, der hundert Jahre alt wird, nennt man einfacher ein Jahrhundert: rin Tag ist daS nicht mehr zu nennen. Daß rer Todestag zum iOO.Male wlevcrkehrtc, ist mithin nicht glücklich umschrieben. Schön und wahkhcittwoll Ist der Schlußgedanre der Muse: „Laß mich Titane Deine Stirn umbindrn — Wir ehren uns, wenn wir Dir Kränze winden." WaS zwischen Alpha und Omega vorkam, dark alö eine nickst sonderlich scharte oder hockiportisch - schwung volle. aber als eine bündige und zweckmäßige katalogticvr 'Aus zählung der Verdienste Leiiing'ü bezeichnet werden. Dav innere Licht Lessing's leuchtet bei dem Erinnern an ihn nebstbei stark genug, alS daß cö durch bengalische Röthe beS Thratcriichtß er gänzt zu werden brauchte. ES darf nicht verhehlt werden, daß wir i» Dresden wiche feierliche Akte erhebender gewohnt waren. Die Eniliia Galotti, wie sie gestern statttand, darf nicht alS Muster gelten, denn einige 'Augenblicks-Notblage» hatten einige Vcrrchiebunge» ln ver Besetzung nöthlg geinacht. Für Herrn MatkowSky gab Herr Richelieu den Prinzen, konveukionest, mit Feinheit und Tüchtigkeit, wie Alles was er mackst; aber dlirchbrechcni eS slnnlicvkS Temperament kann Herrn Richelieu nicht zugemuthct werden, und ohne dieses vcrflückstel die eigent liche Triebkrait des Stücks. Den geistreichen, phllosophirenden Kritiker und Maler Conti, den man sich gern als eine schari originelle, kühne Künstlcrfigur denkt, spielte Herr Bauer, aber lediglich milde und herzlich, mit dem Ton, der tür den Applam gepaßt hätte. Diesen gar, den Applanl, den berühmt schönen, jungen Edelmann nnvMuttcrllebhabcr. spielte — hoffentlich nur aushilfsweise - Herr Koverstetn. Aber trotz dieser Erschwernisse zeichnet sich unsere Darstellung durch etwas auö; sie wird zwar i>» Rococo Kostüm gespielt, aber rasch, lebendig, ganz richtig durchdrungen vo» modernem Geist, den» daS Stück ist voll kommen aktuell kür deute, io neu wie Sardo» oder DumaS. Nur Frau'Bayer, die immer noch eine würdige Gattin Odoardo S darsteilt — man vergißt la gern über ivree Noblesse der Haltung, daß sic nickst die Mutter der liijabrige» Emllla sein könnte - retardirte leider sehr empfindlich. Zwei unserer eigensten Dar steiler. Frl. Ulrich und Herr Portb, rissen aber alles Widerstrebende mit iert, sie verdiene» die höchste Bewunderung für ihre Rollen. Frl. Ulrich, rcick' geschmackvoll ll In Makart, rotv gekleidet, mit seinem glelchiarbigen Rembrandtbut, irai zum ersten Mal , die äußere vcrküvrerisch scheue Erscheinung der Orsina, jener ! Stammmutter aller d->ttliortv und ähnlicher Rollen. Nichts a» ! Ihr akatcmlfch steil, nichts widernatürlich dehnend, nickstS dekla- i matoi isch.pathetisch, den ganzen Austritt Sprache und Bewegung ln glühendes Teperament getaucht und doch völlig legöre in de» vo» Lcsstug so wunderbar durchdachten nakurwahrc» Dialogen. Ohne Zweifel rückt diese großartige Leistung voller Kühnheit und Reiz, tag Stück, dem nur der Unverstand der weima, »che» Schule den Ruf der Steilheit hat verschaffe» können, auf den rechten Boden der allerlchäristen Actualität. Die Scene mit Odoardo !m vorletzten Akt warb gespielt wie man sic nickst schöner »nd ergreifender sehen kann, den» auch Herr Porth zeichnet de» hitz köpfigen Alten io kühn, irisch und lebendig, daß weder hier »och in der Sckstiißscene des 5>. Aktes, die bei behäbiger Anlage sofort stocken und sich pathetisch auSnehmen, die leiseste Abspannung deS Interesses erfolgte. Die barschen raschen Fragen in, 2. 'Akt, nach EmilienS Verweilen In der Kirche, konnten dem Hörer den Athem versetzen. Ausgezeichnet ist auch Herr Jaffa alö Marincili, nickst vollwichtig böSlich, aber durch Verschlagenheit und lauernd nachlässige» Wesen ungemein tle 'Wirkung fördernd. Frl. Link lann (VS Emilla kaum gerecht geschätzt werden, sic spielte diele schwerste Rolle zum ersten Mal und sie liegt ihr, da Emilia immerhin mehr Physiö eciortcrt, nickst eben bcguem. Aber sie deklamirte nickst, stc kam nicht im 2. Akt icho» mit dem Tragötlcu- gesiclst deS 5». Aktes und gab namenillch der lieblichen Scene mit 'Appiani am Hochzeltsmorgen im Eltcrnl'auie. einen aniprechcn- de» Ausdruck. Auch starb Frl. Link mit Natürlichkeit und ohne Augenverbrehcn. Das AlleS wiegt schon viel und die Dctail- Ilrung ihrer Auisaniing dark man mit dcn besten Hoffnungen abwartcn. Schließlich wäre eS undankbar. Herrn Mareks alS ge lungene» intriguanlcn Diener und Herrn Kramer als prächtigen Baiidltcn nicht zu nennen. Wie Sand am Meer wirbeln soeben Lessinglobrcimc aller orten auf, Leute leier» ihn, die ihn nie kannten. Hier nur eine iür daS Theater wichtige Randbemerkung. Leising stellen sich viele — auch Künstler ganz irrig als eine verknöcherte, bissige und überlegende Kritlkerzopifigur vor und meine» Lcssing und Langeweile langen beides mit L an. 'Aber daö ist sehr gefehlt. Lessing war höchst leidenschaftlich, warmherzig, cdcln Sinnes, aber äußerst beweglich und provocatorisch. Als Kritiker haßte er Dummheit und Eitelkeit, Lüge und Heuchelei glühend — das liest sicki ans jeder Zeile ieiner kritischen Aussätze und Briefe. Und ani der Bühne sollte dieser scharre Geist, dieser eminente Dramaturg, langsam wohlredend, gepudert dargcslellt werden, eckig und schablonisch? Dank unserem Hoithealer. wen» man dleicin Jirthiim immer mehr entsagt »nd auch die Dickstlnigen Lessing's nack'Sara Sampson rmescö erschreckend Icttenschast glühende Ebarakterbilk!» als c!waö völlig gegenwärtiges, nickst lediglich litcraturdistorisches anffaßt Und spielt. Emilie Galettl In Frack und moderner »tobe ist vielleicht - zu gegenwärtig. Sicher aber ist eine Sprache und Logik >o prnnklos naturl,!' »nd erschütternd nickst wieder über die Bühne gegangen, seit am 15. Februar 1781 G. E. Lessing starb. L » k w i g " a r t in a n n. v Herr Wienand, der vorzügliche Helocnliebhaber der Hamburger Bühne, tritt morgen als Uriel Aeoffa, Sonntag ln den releg. Studenten, Montag alö Teil und Dienstag als Rieh. Wanderer im kgl. Hoitbcaler auf. -j- Frau Anna Sch rar» IN ("ginnt ihr erfreuliches Galt, spiel Im Refidenzthcater ans 'Wnnstv der Direktion bereits am Sonnabend den N>. d. M. und zwar mit vier ihrer glänzendsten Miniatnrrollen. h Die schönste, sprechend ähnliche Photographie Sr. Maj. deö deutschen Kallers sehen wir in Arnolds Schaufenster am'Altmarkt. DaS große Brustbild ist vom kgl. Hoiphoiograpl en Höffcrk nach einer direkten Aufnahme von Sr. Maj. pcrgrößcrt, die leidst den allerhöchsten Bestall gefunden bat. Die reine 'Ab tönung in aste» Partien, die Klarheit der Eontouren bei aller Weichheit im Grundton errege» allgemeine Bewunderung. ch Welchen guten Namen die Dresdner Pianoiortc'abrikation Im AuSlandc genießt, beweist, daß Herr Hos-Piaiioiorlciabrikant KapS biersclbtt genötbigt ist. ln seiner großen Fabrik künftig pro Jabr noch loo bis >.',«> Flügel mehr liefern zu können, alS biSbcr, io stark ist die Nachfrage. Herr Kaps sucht nickst durch Unterbieten im Preise, londer» durch Tüchtigkeit neue Geschäfts verbindungen auzuknüpien oder alte Verbindungen sieb zu erbeu ten. Sein Rnl und seine ausgezeichneten Instrumente haben diese Resultate lstrvorgcbrackst. Jetzt lat wieeer der Vorsiücnte der Gruhpe XVIII. der Ausstellung in Haste Herrn KapS nach dort gebeten, um alö Autorität seinen Rath iür die Anssicliuiig der dort auSzustellenden PianoS zu geben. j- Herr Eonccrtmerstcr I. Lautcrba cb begebt Freitag sein silbernes Ehejubiläum, wobei cS de», liebenswürdigen Künstler an Thcilnal'me nicht schien wird. -j- In dem morgigen VIiiecniiuS-Eoncert wirkt neben Herrn Barcewiczdie holländische Pianistin Fräulein Kluit. eine Schülerin deö Herrn Nieokö. mit. r Herr Brückner, der talentvolle Eeliist der Mannöfcldt- schcn Kapelle, bat einen Rur in die Hostapellc nach Streiitz erhalten und angenommen. * Ein angenebmer Traum. In einem der besuchtesten briäle einer Universität trug sich folgende kleine Episode »u: , er Herr Professor H.. welcher über Ebenste las. war bi« zur Besprechung de« sogenannten Lachgase« gekommen. Um nun seine» Zuhörern vir Wirkungen desselben »a oouicm zu demon- stliren. narkoiisirte er einen derselbe» mit diesem Mittel. Indem er Ihm dabei vle angenehmste» Träume versprach. Nicht ohne Grund, denn al- er »ach der vorübergegangrnen 'Betäubung den Narkoiisirte» wagte, ob er saust geträumt habe, antwortete dieser: O sa. sogar sehr, ich glaubte, mein Monatswechiel wäre heute zum zweite» Male angrkommen". Man denke sich daS Gelächter von LOOStudeutcn, die ja alle von vemsrlbenWunsche beseelt waren. * Aus oiiener Straße bestohlen zu werte» und dazu noch Siraic zahlen zu müssen, dieser absonderlich« Fall ist jüngst einem Berliner Kaufmann R. paffirt. Derselbe krbrte in anlnstrtcster Stimmung au« einer Gesellschaft zurück und suchte beim Scheine einer Laterne, da er de» Hausrchlüssel vergessen batte, In seinem Portemonnaie nach dem üblichen Obolus kür de» Wächter, als plötzlich eine ircnrdc Hand sich »luter seinem Rücken mich seiner» Portemonnaie auSNrcckt und ihm dasselbe entreißt. Der Bestohlene erkennt bell» Scheine der Laterne, daß ihn eine Diebin bestohlen ha», welche eilig davonläuit. Er srßt ihr also nach unter dem üblick en Rute: „Haltet de» Dieb!" Bald kommt den Belte» ein Wächter entgegen, dein die Diebin schnell gefaßt zuruit: „Rekten Sie mich, er hat mich geschlagen!" Der Wächter nimmt also den Verfolger beim Krage» und stellt ihn wegen seiner nächtlichen Ruhestüruug zur Rede. Und cbe der Athemloic tazugckvmmen ist. dem Wächter die Situation klar zu machen, ist die Diebin aus und davon. Der Bestohlene mußte nun mit zur Polizeiwache wandern, wo ein Protokoll über den Vorfall autgenomuren wurde. Wer bcii reibt »un sein Erstau nen, ald ihm best» daraus ein polizeiliches Straimandat zuging, wonach er wegen nächtlicher Ruhestörung 5» Mark Ordnungs strafe zu zahlen hsbe. Der doppelt Betroffene hat sich demselben auch schließlich gerügt, um Zeit und wcllere Koste» zu sparen. Da sei» Portemonnaie noch Ist Mk. enihiclt, so tostet Ihn tle Affaire in Summa ix Pik. * Ein lustiges Geschichtchen von einem vergessenen Soldaten, daö seinen Aniang in Wiener-Neustadt hatte, wird auS RudolphSwörtl) in Kral» berichtet: In Wiener-Neustadt liegt gegenwärtig daö 7. Jäger-Bataillo». dessen Reserve-Kommando tort ist. rn Garnison unv sandte daö Bataillons-Kommando an das dortige Reserve-Kommando eine Partie Mannicvaitsmäntel. Alö dieselben nun ins Magazin geschafft werden sollten, entdeckte man unter denselben einen halb zu Tode gedrückten Soldaten, welcher drei Tage zuvor alö Deserteur dem Reserve-Kommando angezeigt worden war. Nachdem der Mann wieder zur Besin nung gebracht wurde, criubr man endlich, wie derselbe i» klcic Situation geratben war. Der Soldat hatte in Wieoer-Neustadt bei einem UebungSiiiarsch des Guten zu viel getban und sich einen solchen Rausch angetrunken, daß der Führer seines Zuges denselben zur Ausnüchterung In einen Raum sperrte, woselbst diese Mäntel zur Abholung zur Bah» bereit lagen. Der Be trunkene kroch in de» Hauicn hinein und schlief ein. Am selben Nachmittag tarn der Fuhrmann und holte die Mäntel, um die selben zur Bahn zu schaffen und wurde der schienende Soldat hierbei, ohne bemerkt zu werden, in dcn Waggon geschafft und kam nun in traurigem Zustande in Rudolvhswörth an. Ter Führer hatte vergehen, das; er de» Mann in den Raum gesperrt hatte und alS derselbe nach vierundzwauzig Stunden noch immer abwesend war. wurde er als Deserteur dem Kommando angezeigt. * Die Zahl aller derienigen Orden, die augenblicklich von säm»rtlichen Staaten der Weit verlieben werden, ist nicht so groß, alö man vermuthen dürfte. Dieselbe umraßt — nach den 'Angaben deö neuesten Gotbaiichen Horkalcndcrö - in Summa nur 155» verschiedene Arten, unter diesen lm Ganzen zchn Frauen- Orden. Selbstverständlich sind tn dieser Zusammenstellung „Ehrenzeichen" und FeldzugS-Medaillen nicht berücksichtigt, son dern nur die wirklichen „Orten' angeiührt. Die böchste Zahl von Orden hat Spanien zu verweilen, nämlich Ist, dann folgen Preußen mit 12. Bavern und Oesterreich-Ungarn mit ie Rußland mit 8, Großbritannien mit 7, Brasilien. Italien, Por tugal, Schweden und Norwegen mit ic «'>, Heyen, rer päpstliche Stuhl und das Königreich Sachsen mit je 5 Orden. Mit nur einem Orden begnügen sich: 'Anhalt, Birma, Brarmschweig, Frankreich, Griechenland, Hawai, Honduras, Lippe-Detmold, Mecklenburg, Monaco, Nicaragua, Oldenburg. Rumänien, Sachsen-Weimar, Großhcrzogthum Sachsen. San Marino, Schwarzburg-Rudolsladt. Serbien und Venezuela. Gar keine Orden zu vergeben baden: Amerika iVereinigtc Staate»/, die Argentinische Republik, Bolivia, Ebile, Ecuador, Haiti, Liberia, Lick'tcnstcin, MndagaScar, Marocco, Merico, der Oranje-Freistaat, Paraguay, Peru, Sa» Domingo, Samoa-Jnieln, die Schweiz, die Tonga-Inseln, Uruguay, Zanzidar unk daö deutsche Reich. Den ältesten Orden besitzt England in dem „Orden der Distel ober St. 'Andreas Orden", welcher bereits 787 gestiftet, >5,40 durch König Jacob V. von Schottland wieder hergestellt und Ilyz7 durch König Jacob II. erneuert wurde. An Frauen ver. »hellt Preußen zwei. Bayern, Mecklenburg, Oesterreich, Persien. Portugal, Sachsen, Spanien und Würtcmbcrg je einen Orden. Von Thrercn, nack» welchen Orten genannt werden, sind nur an- zuMren: Löwe, Drache, Elcyhant, Adler, Schwan und Falke Brimischtes. ' Man kan» den Realismus dock» nickst weiter lreiben: In dem neuem Stücke ..'Nana", daö in Paris zur Darstellung vor bereitet wird, kommt ein Wettrennplatz vor mit Allem, was dazu gehört. Ani demselben crick'cincn vier Picrke - und zwei davon habe» in der Thal vor Jahren aus dem Turf gewonnen. ' Der Weltpostverein nmraßt gegenwärtig Staateu und Kolonlalarupven mit einer Bcvöiscruna v. 75>»Mill.Menschen. ^ Augen-Heila»st.v.l)r.Treibich,Pragcrstr.4i',.2..Dresden. <»- v. ii« k* Ist t. II>«li'<»i»ri1l! iNaturl'eilme- tbodcr, vti-inii-inii-«»»«« ss. dritte Etage. Sprechstunden r on l biö st Uhr. « I»r. in«ik. ir««»!«, am SeeS«»,I. (n. d. DipyoldiSw. Platz). Lprechst.r.Gefchl.-, '»alö-u.Hauilranth.lägl.'ll 'Fst,Sonn tags nur.12, Dienstags und Freitags auch Abentö8-0. I»«»IIItIiiiiIi, iür Hautkrankheiten, Svphilrs, Hals- und Keölkopilcidcu. Ehemalige chir.-mct.Akademie. ZeughauSplatzst. DicnStag und Freitag 2 bis :> Uhr unentgeltlich. Prllat- wohnrrng Struvcslraße 17. 2. Etage. Sprechstunde 8 bis II. :: bis 5 Uhr. vktnt», Stabs- u. Chefarzt a. D- « I»,-. ,„«>i1. »Irin, Homöopath. 'Arzt, heilt laut 40jähr. Erf. Siipuilis, AuSfttisse und Scliwärlie des Körper« und Geistes, auch bricil.. ohne Diät. Dresden,Pirn.-Str. > 2.LV.10 I. « I»r. iir«-i>. ,I«»!4iik> Wilsdrufferstr. 2, UI. Sprechsl. für ael».. Ham , vals- u. Fraucnkrankdeiten täglich von y-1. st-N n r»i>lint.Iitti,irt i. GeichlechtSkrankb. (und der. Folgen: Mii»d-,Hais.,Harri-, Dküicnlcidcn Stretlestr.!,». Tciinellstc Lrilse rl. Arjähr. Erfahr.» von ei».vorm.Hospitalarztd.Armeece. Sprechest 2 ».5 - , Uhr. Heilung frischer Fälle in weni gen Tagen! Schutz gegen Dipistheritio. Lhphiütr, Ausflüsse re. Wetzet, Hcillund. u. Apcsth., Altmarkt 15, >1. Et., »eilt Fkauen-u.Gcickst.-, Ha!s-u.Limgcnkrankh.rc.gründI..vaId u. billig. Iil<-rii«'i', gr. Brüdcrgasse str», UI., heilt Geschlechts-, Hals, u.cautllanih.schnellu.sichcr.Ziispr.P.fr.IOH.'Abdö.NSonnt.'.» l 1 An der Fraucnlirche I. st.Et.. hcilt<8esch»echt«- «nb -Hautkrankl,. Zu spr. tägl. p. II-5 unv AddS. v. 7-". -/r ffil. ui'Eri^t«' Buir kür alle Geschlechtskrank heiten. 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