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b) Holder klingt der Vogelsang, Wenn die Engelreine, Die mein Jünglingsherz bezwang. Wandelt durch die Haine. Köther blühen Thal und Au, Grüner wird der Wasen, Wo die Finger meiner Frau Maienblumen lasen. Minnelied. Ohne sie ist Alles todt, Welk sind Blüth’ und Kräuter, Und kein Frühlingsabendroth Dünkt mir schön und heiter. Traute, minnigliche Frau, Wollest nimmer fliehen, Dass mein Herz gleich dieser Au Mög’ in Wonne blühen. c) Des Liebsten Schwur. Ei, schmollte mein Vater nicht wach und im Schlaf, So sagt’ ich ihm, wen ich im Gärtelein traf. Und schmolle nur, Vater, und schmolle nur fort, Ich traf den Geliebten im Gärtelein dort. Ei, zankte mein Vater nicht wieder sich ab, So sagt’ ich ihm, was der Geliebte mir gab. Und zanke nur, Vater, mein Väterchen du, Er gab mir ein Küsschen und eines dazu. Ei, klänge dem Vater nicht staunend das Ohr, So sagt’ ich ihm, was der Geliebte mir schwor. Und staune nur, Vater, und staune noch mehr, Du giebst mich doch einmal mit Freuden noch her. Mir schwor der Geliebte, so fest wie gewiss, Bevor er aus meiner Umarmung sich riss: Ich hätte am Längsten zu Hause gesäumt, Bis lustig im Felde die Weizensaat keimt. Zweiter Theil. Symphonie (Nr. 2, Ddur) von Johannes Brahms (neu, Manuscript, unter Leitung des Componisten). Billots zu 3 Mark, Sperrsitze zu 4 Mark sind im Bureau der Concer t-Direction (Gewandhaus), sowie am Haupteingange des Saales zu haben. Einlass um 6 Uhr, — Anfang halb 7 Uhr, — Ende halb 9 Uhr. Das 13. Abonnement-Concert ist Donnerstag den 17. Januar 1878. Druck von Breitkopf und Härtel in Leipzig.