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Zehntes ABONNEMENT-CONCEBT im Saale des Gewandhauses zu Leipzig Donnerstag, den 20. December 1877. Erster Theil. Ouvertüre zu „Prometheus“ von Beethpven. Arie aus der Oper „Das unterbrochene Opferfest“ von P. von Winter, ge sungen von Frau Schuch-Proska, kgl. sächs. ITofopernsängerin aus Dresden. Fuggi dagli ochi mieij Perfido ingannatore, Ricordati ehe sei, Che fosti un traditore. Misera a chi serbai A.more e fedeltade? A un barbaro ehe mai Non dimoströ pietä 1 (’oiicert (Nr. 3, Gdtir) für Pianoforte von Anton Rubinstein, vorgetragen von Fräulein Adele Hippius aus St. Petersburg. Zwei feine Stieflein hab’ ich an, Mit wunderweichen Söhlchen dran ; Ein Säcklein hab’ ich hinten auf, Husch! trippl’ich rasch dieTrepp’hinauf, Und wenn ich in die Stube tret’, Die Kinder beten ihr Gebet: Von meinem Sand zwei Körnelein Streu’ ich auf ihre Aeugelein, Da schlafen sie die ganze Nacht In Gottes und der Englein Wacht. Veilchen träumen schon, Wollen balde kommen. Horch, ein Harfenton ! Frühling, ja du bist’s ! Dich hab’ ich vernommen. E. Mörike. b) Der Sandmann. Von meinem Sand zwei Körnelein Streu’ ich auf eure Aeugelein: Den frommen Kindem soll gar schön Ein froher Traum vorübergehn. Nun risch und rasch mit Sack und Stab Nur wieder jetzt die Trepp’ hinab! Ich kann nicht länger müssig stehn, Muss heut’ noch zu gar Vielen gehn — Da nickt ihr schon und lacht im Traum, Und öffnete doch mein Säcklein kaum. H. Kletke. Lieder von Schumann, gesungen von Frau Schuch-Proska. a) Er ist’s. Frühling lässt sein blaues Band Wieder flattern durch die Lüfte. Süsse, wohlbekannte Düfte Streifen ahnungsvoll das Land.