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Montag. Itz. Jul» 10r« >o»»ar«»,»« t» — »Vresda« Nachrichten" — Nr. Z34 »eite» » NAH»i»ch»» K»»ll»«»tr«»* «,r»,hr. ^^.A^aigrn DlenStg» an trete« folgende «enberunaen H» stüdttschen Kraftomnibus»«,kehr etnr 1. Wege» bringender Straftenbauarbeiten auf »er Staat», strafte tm Or tötetl Ptltnltz verkehren dt, graft- de«, Endpunkt der : Betrieb vom *"«» SlDte Krastpostllut« V-Vostplatz-Ranke- straft« Kabttz wirb mit der gleichzeitigen Ausdehnung de» LtraftenbahnstadttarifS bis zu, Waldvtlla «i »gestellt. Zum Lest»« der «rlea»d«ade». Zwischen den Tischen de» Hauptrestaurant» tn der An». Peilung gingen am Sonnabend junge Mädchen hin und her und boten Blumen zum Bertauf, Rosen »um Brstep unserer kriegsblinden. Ein Paar, betde groß. vornehm, war ausgv. AuSgang »u. tu, anden, strebte dem AuSgzuig »u. La btetet «tn Mädchen em Herrn Ihre Blumen. Eine kurze «bwetsuna — wt, man sich gewöhnt hat. zuweilen hartherzig zu sein. Und baS jung« Mädchen geht schnell weiter. Dann aber hält der Herr tnn«, zaubert. Da» Wort ist ihm erst tn» Bewuhtsein gedrungen: für unser« Kriegsblinden. Und er denkt einem verhallenden »löse nach, den er zu vernehmen glaubte: — ».Kamerad!" Hastig greift er zur «rusttasche. Während sich dieser Austritt tm Garten zutrug, war tm großen Saal eine leider nur allzu kletne Gesellschaft ver. sammelt, auch zum Besten der Kriegsblinde». Der Hilf», a» »schuft der Krcisgruppe Ostsachsen tm Bunde erblindeter Krieger lVorsitzcnder Friedrich Trcßler) hatte ein gesellschaftliches Zusammensein mit Ball vorgesehen: aber der Zeitpunkt der Veranstaltung und das Uberhetße Sommerwetter und gewiß auch der Mangel an einer großzügigen öffentlichen Werbung ließen den B«. such ganz »nzureichend anSsallrn. Um so mehr must man den Künstlern sllr ihre Hingabe Dank sagen; Sbarlvtte Schräder von der Staatsoper legte Seele tn den Vortrag der Agathenarle an» dem Freischütz; Prof. Bärttch war Meister wie nur je auf seiner ebelgesttmmten Violine; die Begleiter — E7tch Schneider und Walter Bärttch — und da» Dresdner Kammcrorchestcr Geora Hering» boten Vortreffliche». Trotz der Leere de» Saale» kann Übrigen» mtt einem, wenn auch bescheidenen. Ertrage des Teste» ge- rechnet werden. —. Ueble Llachwlrkunge» -es Lochmaster». In dem «denen Gelände zwischen Cossebaude und Nieder, wartha machen sich jetzt recht üble Nachwirkungen de» Hoch. Wassers bemerkbar. Trotzdem schon mehrere Wochen seit der Ucberschwemmung verstrichen sind, hat sich da» Master tm da. maligen Ueberschwemmungvgeviet noch nicht verlausen. Auf den Wiesen im Uferaeländ« zwischen Cossebaude und Nieder, wartha steht da» Wasser noch immer tn großen Tümpeln beiderseits der Strafte. Wo es dereits verschwunden «st, liegen schmierige Schlamm« und Snmpfmassen Uber Wiesen und Tel. -er». Vvn den ehemaligen Wiesen ist kaum mehr etwa» zu er. leime». Die Ausdünstungen sind um so stärker, als jetzt täglich die Sonn, daraus brennt. Sie verbreiten tu der ganze» Ge. gend einen geradezu p e st t k e n z i a I i s ch e n G e r n ch, der bi» i» die Dörfer hcrelnaetraaen wird und kaum zum Aushalten ist. Nicht nur daft die eintrocknenben Sumpsmasten stickige Dünste verbreiten, sondern es faulen jetzt auf den Usergelänben tau- sende von Fischen, die vom Hochwasser mit -«retngespült wor- den sind nnd nicht in die SlV« zurückgelangen konnten. Land- wirte, die versuchen, in dortiger Gegend Heu zu ernten, er- zähle», daft selbst tm Futter die saulenden Tische hängen. Zur Fütterung kann da» Heu natürlich nicht verwendet werden, wenn nicht da» Vieh gefährdet werben soll. Aber auch sonst ist ein Heretnbrtngen von Futter au» diesem Gebiet« kaum mög. lich. Die Landwirte müssen direkt tm Schlamm und Wasser waten, und zum Ausbreiten des Heues findet sich kciv Raum. Eine andere Üble Begleiterscheinung ist da» zahlreiche Auf» trete» von M ücken. In wahren Schwärmen kommen sie au» den Sumpfgebleten» die die Brutstätten dieses Ungeziefer» sind. Namentlich tn den Abendstunden «erden st« zu einer regelrechten Plage, nicht nur im Sumpsaebiete selbst, sondern auch in den Ortschaften, die in der Nähe liegen. * Uebrigen» treffen die geschilderten mißlichen Verhältnisse nicht nur auf die Gegend links der Elbe zmsondern tn der Um gegend von Niederau werden dieselben Wahrnehmungen ge macht. Uevertzaupt sehen weite Landstrich« unseres Sachsen- landes trostlos aus. Denn man von Dresden nach Leipzig fährt, wird man das so recht gewahr. UeRrast, bis vor die Tore Leipzig» und noch darüber hinan» bi» an dt« Lande», grenze, sicht man verschlammte Wiesen nnd Felder, di« noch heute teilweise unter Wasser stehen. Der Landwirt sieht sich um seine Ernte gekommen, bi« erst noch »« großen Hoffnungen berechtigte. —* I« B«si,ch«n d«S Oberleutnants a» D. WAfthoss, des am Sonntag in Kadttz astgestvrzten Flugzeugführer», ist «ine Acnderuna nicht eingetreten. Seine schweren Verletzun gen und seine Bewußtlosigkeit laste» ein« weitere Feststellung über »1« Aussichten de» erfolgreiche« Kawpsslteger» zurzeit nicht zu. E» haben ihm Velde Unterschenkel abgenommeu wer. den wüste«. —» Eiue erheb««», Keler hat brr «hrtstltch, Ver. et« Junger Männer am Svnntaga-rub seinem vor» sttzenbrn, OberverwaltungsgerichtSrat v. d. Decke«, anläft. lich seine» 70. Geburtstage» bereitet. Schon am Vorabend waren Hunderte mtt Posaunenmustk und mtt dem Geiana« seiner LiebltngSltrbrr tn srterlichem Fackelzugr unter seinen Fenstern am Nürnberger Platz erschienen. Nun bot sich tm festlich geschmückten Saal Gelegenheit, tn beweglichen Worten tiesaesüftlten Dank auszusprechcn. Aufter den Vertretern der vielen Abteilungen des Vereins grüßten Vertreter d«S Evan. geltlchen JungmännerbundeS Sachsens, der ArdettSgemetn- schast -er Ehristltchen Vereine Junger Männer Deutschlands, des LandeSveretnS für Innere Miision und des Allgemeinen ev.-luth. Schulverein«, sowie hauptsächlich durch Telegramme und Briese eine große Zahl anbwäniaer C. B. I. M. Die Christliche Ginggemrinbe verschönte den Abend durch alte kerndeutsche Volkslieder, und in der Pause brachte eine mär. chenhast schöne Illumination de« großen BereinShauscS und des -aartens die festliche Stimmung so recht zum Ausdruck. Den Höhepunkt de« AScndS bedeutete aber sowohl für die Jugend, als auch für die vielen alten Freunde, die erschienen waren, die Ansprache des Jubilars, der wohl selten seine Zuhörer so im Innersten bewegt hat, wie an diesem lest lichep Tage, an dem er einer Iugrndgemcinde von etwa 28 888 Menschen im ganzen deutschen Vaterland« sich geistig nahe fühlte., —b Obcrmnsikmeister i. R. Baum s. Wer hätte in Drcs- den und besonders in der sächsischen Artillerie nicht den lieben, alten Stabstrompctcr des 1. S ä ch s. F e l d a r t i l l e r i e Regiments Nr. 12 aekanntl Im 83. Lebensjahre ist er am 18. Juli friedlich nach ganz kurzer Krankheit verschieden. Er biente bis 1888 in der Königlich Hannoverschen Armee, trat dann tn den Ztvtlberul über »nd wurde 1873 al» Stabs trompeter tn daS^KVntgltch Sächsische 1. Feldartillerie-Regi ment Nr. 12 berufen. Hier hat er bis 1888 hervorragende Dienste geleistet. Das Trompetcr-Korp» war ob seiner trrff» ltchen AnSbtlduiig zn Pferde, aber auch weit über Sachsens Grenzen hinaus als Konzertkapclle bekannt »nb berühmt. Wenn vaum bet der Köntgtzoarade aus dem Alannplatze mtt der herrlichen Trompeterstanbarte sein Regiment vorbctbltr», dann machten die Batterien ctnen wuchtigen Eindruck und er freuten die Augen nicht nur der milttärtschcn Vorgesetzten, sondern auch der Tanscnbe von Zuschauern. Der alte, all- 'gemein beliebte Mann wirb am LI. Jult ans dem Garnison, frtebhose zur letzten Muhe bestattet. Eine besondere Ehrung wirb thm zuteil werben, tnbem dt« von ihm jahrelang ge führt« Trompeterstanbarte, die jetzt tm Armcemuseum auf. bewahrt wird, an der Trompete des StabStrompcterS der Fahrabteilung 4. der TradtionStrupp« des alten Regiment-, getragen werden wird. So ehrt die alte Armee ihre treuen Kameraden I —* Die Srvssnung de» Dresdner Planetariums wirb am Sonnabend, dem 24. Juli, vorm. X»2 Uhr, mit einem Weihe- akt vor geladenem Kreise vor sich gehen. Nach einer Ansprache des OberbürgermelstcrS Dr.-I»a. h. c. Blüher erfolgt die Uebergabe beS Instituts an die Verwaltung durch den Stadt- baurat Wolf nnd die Vorführung nnd Erklärung dev Plane« tartumv durch den wissenschaftlichen Leiter K»rd KIßhaucr. —* Vorübergehende Rachtwagcn«mleit«ng. Wegen GletSbauarbetten treten in der Nacht vom 18. zum 28. Juli folgende Aciibcrungen tm Nachtwagenvcrkehr der Straßen bahn ein: Es verkehren die Nachtwagen der Linien 7 und 11 über die Sarolabrücke, der Linie 1ö über die Marienbrücke, der Linien 2 und 22 durch die Striesener und Pillniher Straße und der Linien 8 nnd 18 von der Lennöstraße abbiegend durch die Jvhann-Weorgen-Allee, Ring., Striesener und Pillniher Strafte und umgekehrt und derLtnie 18 nur zwischen Postplah und Naumannstrafte. —* Die Getreideernte, insbesondere der Noggenschnitt hat !fe b förderlich. Vielfach sonnte man während des gestrigen Sonn- tags die Landwirte aus den Feldern beim Noggenschnitt an- treffen. - - - - > , . > . — Sommerseft der Militärvercine Dresdens. Zu einem Sommerfest trafen sich die alten Kameraden am Sonuabend- nakhmittag im Ltnckcschcn Bad. Der weite, schattige Garten bietet ja auch hierfür den herrlichsten Aufenthaltsort. Und daft die Stimmung bet ehemaligen Soldaten von vornherein die gehobenste mar, braucht nicht erst besonders betont zu werben, zumal die Kapelle der Fahravtetlung 4 durch die tn» Programm ihres Konzertes ringestrenten Militärmärsche den nötigen Schwung brachte. Eine reich ansgcstattcte Lotterie verhieß zum Teil wertvolle Gewinne. »liier denen eine Näh maschine wohl die Hanptanzichiing bildete. Sic fand reichen Zuspruch. Während die Alten sich bei Kasse« und Kuchen ihren Erinnerungen an schöne und große Zeiten Hingaben, vergnügte sich die Kindermelt an Karusscllfahren. Kasperle- theater, Schießbude und Spielen. Ein Lampionzug der Kleinen und ein Jeuerwerk für Groß und Klein unter» brachen wirkungsvoll den hrrabslnkenven Abend, der tm übrigen ausgesllllt ward durch «ine« flotten Sommernacht», ball. Die feste Gewißheit engster Zusammengehörigkeit kam auch vieSmal zu schönstem Ausdruck, beweisend, wie tief da» Gefühl für Kameradschaft in unserem Volke wurzelt. —* D»«tsch»«tt»««ler HandlaaaSaehilsea-Verbaad. Awelgverei» stchannstabi: Heu-.t gesellige» Vkll.'n-menletn m-, rr,.r rn. «nglilche Lpiachvereiiitaunn: /iutammea-vnN Tienöiag. abend» d Uhr, t» trrkgruppenbeim. Leldaitz«» Lirad« U. 1. —* SesselSdvrf. sZu g, n s a m m r n st o ß.) «m gestrige» Sonntag früh X? Uhr fuhr der 8.18 Uhr von Freist,« ab- fahrende Personenzug der Kleinbahnstrecke Pvtschappel—Wll». drnsf—Nossen auf den «n hiesiger Station haltenden Per. svnenzug, der 8,28 Uhr von WilSbrnsf abgefahren war, aus. Beide Lokomotiven wurden seitlich beschädigt, eine Maschine sowie der Post- und ein Personenwagen aus dem Gleise ge hoben. Personen wurden nicht verletzt. Der Verkehr wurde durch Umsteige» aufrechterballen. doch war bi« Strecke für die MittagSzüg« wieder frei. Die Ursache ist darin zu suchen, daß der talwärts fahrende Zug ,u wett an die Weiche vorgefahren und dem anderen die Einfahrt sreigegeben worden war, ob wohl GlriSsrrihelt nicht bestand. —* Chemnitz. iE i n Ehepaar ertrunken.) Der hier wohnende Ingenieur Wa ! chnik und seine Frau sind am Sonntag beim Paddelbootsahrcn in der Nähe von Krlebstrin in der Zschopau ertrunken. Da das Boot Umschlag, konnten sich die beiden schwtmmkundigen Insassen nicht retten. WeliemMichleti ms Teullchlan- vom iS. 3uli 1828 iSIoiionin 1—2 von 7 UOr morarn». ubno. 6>olion»n non 8 Udr moro»v«> Sri Le«,»«« .... Mtvla gI»a«.<Nklchl«l»» tzd««»N> .... . . . g>t»I,I»»», . . . Br»«k»v , . . . Bor»,« . . . . . . . Aach« ... ».:::: »»««»» r«mp«ralur»n 2 -»» - -2! -.M .-17 17 -j-17 - -U, ^-SS p M O 1« 1» 15 4-15 14 4-14 --1V 4-1« -15 --1K -.18 -17 --1S Wind LZ Z- 80 ONO 8 Slill 80 88>V 88W 8V 80 80 880 880 Süll ono Weil»« ? » Ubr morgen. M WI»ch«« . . ^ SeII»l»r»>«b«lr.gv»»,rl Owolkenlo». I deüer. rdalddedog». SwoNNg. ^ dedevit. L Reg»». <> Schnee. 7 Graupel oder Aagel. 8 Sunft oder Nebel iSlchiweil» weniger al» L Km». S tzewilter. Lemperalnreni Wtrmegnid«. - tziUiegrad«, Ieolmchümsen an -er Lan-eswellenvarle Lres-en-v. >ltv IN SeeObdei F s tz» ?r l V MM 'i-P' L N iä l > l« 7. ÜÜ.8. 75<,V 4»,v -7-rr.« L2 080 7 5 W 8 vorwioä. t». 7. » . «- 7L0.4 ai 080 « s 10 1-8 ,,"L «,w..N» l». 7. 7 .OM. 751.7 4-75.5 71 SO 5 7,10 10-15 kkchste Temp. des gellr. Tagest L7,S Tielsle Lemp. der gellr. Nachl^ -l- 18,1 rletlle Lem». am «rddoden: la s e. Sonnenlchelnbauer am t». I.: U.etzld, Niederlchlag: — mm Schneelielei — Lustdruckverteil««g. Hochbruckkern über 7«s Millimeter Lübosteurova; Drpressto« unter 750 Millimeter zwilchen Irland und Mittclengtanb mit Rand« ftörungrn bt» Hrantrrtch und Mitteldeutschland reichend. Wetterlage. Kcaen die bodennahcn, stark erhitzten Lustschichten deS Hochdruck» gebictcS, besten Kern sich seit gestern von Polen nach Südosteuropa verlagerte, haben sich von Westeuropa her kühlere Lustmastcn ln Be- weguug gesetzt. Während im Bereiche des hohen Drucke» zufolge der abfiNkcnden Luftströmung in Sachsen und weiter östlich noch ziemlich heitere Witterung herrscht, verursacht hingegen da» Eindringen der kühleren Luft tn dir Wärme über Frankreich und dem Nbelngcbiet« bereits heute vormittag Wcwitier, die im weiteren V»rlaus« voraus sichtlich auch aus unser Gebiet übcrgreifen werben. Wettervorhersage. von ESest«n der «uskommende Gewittertätl»keit; ««fa«»» sßd. östliche, später westliche Winde. Anmerkung: Die Wettervoraussage gilt ständig vom Spät- nachmittag de» Ausgabetage» bi» zum Abend deS folgenden Tage». Allgemeiner Witierungvcharakter der nächste« Tage. Vorübergehend Beeinträchtigung der Witterung durch Gewitter- btldungen und damit verbunden Niederschläge; nachts Gewitter» kühler. Nachdruck und anderweitige Verbreitung dieser Wctteraachrichte» ««r mtt Genehmigung der Sächsischen LandeSioctterwart« statthast. HK Wo- dran 4rim. our« llaun Arand- ei» Atel- Nl» i>»U» MkNtz «Mio ——4» Dr»»d«, LN ^162 4lL4 -j- SL > 14 -t - 4 15 i-" 4 « I -lU» ! -«-«» 4>7» j 4185 s 4«« 4 « 4 7» stellung, die vom 28. September bis 17. Oktober 1« den Ausstellungshallen am Kaiserdam« stattstndet, stnd an bevor zugter Stelle Plätze für Presse und Buchhandel vor. gesehen. Es wird «ine allgemein« Vüchersthau über die polizeiliche Fachliteratur veranstaltet, deren Einrichtung die Buchhandlung Arthur Colltgnon» Berlin NW. 7» übernommen bat. Die Hanptgebtete werben umsassen: Polizcibeamten- wesen «Dienst, Unterricht, Sport, fretwtlltae Fortbildung), Verwaltung (Verfassungen, Poltzcirecht ulw.), Verkehr «nd Technik, Poltzetaeschichte, Pvkizeißundeivesen, Strafrecht tn ausgedchntcm Maß« und besonder» alles, was irgendwie direkt oder indirekt mit der Kriminalistik zusammenhängt: zu letzterer gehören z. v. all« Grenzflllle an» Politik, Fürsorge, Psychologie, Medizin, Ehcmie, Sernalwesen m a. f Das Schauspiel eines Marokkaners. Für den Sultan von Marokko findet am 22. Juli im Theater Madelatne tn Paris eine Fcstvorstellung statt, bet der ein Schauspiel des Marokkaners Si-Kaddur-Ben-Ghabrit, de» Direktors an dem neu cingemcihten Jslamtnstttn». zur Aufführung gelangen wird. Das Stück beißt .Männerltst". Di, Einnahme soll dem WvhltgttgkeitssondS des neuen Institute» zugesührt werden. 1* Goethe» Spinett. Da« Goethe-Natlonalmuscum in Weimar war nach einer Mitteilung seine» Direktors ln der Lage, da» Sptnett, da» der jung« Wetmartsche Goethe bcsali, und das tn seinem Gartenhaus stand, zu erwerben. Es stand tn den Jahren 1776 bt» 1782 tn der grünen Stube des Gartenhauses, und seine ganz herrlichen Töne, von Flöte Und Geigen begleitet, erklangen dem Dichter der «Jpbtgeiit«", die Gestalten seiner Phantasie leise umschwebend. Da» Spinett ist nun wieder ins Gartenhaus »urückgekehrt und hat dort Ausstellung gesunden. f Deutsche Literatur über See. Eine Goethe-Fcier wurde kürzlich von der Universität Habaua veranstaltet: unter den etwa 288 Teilnehmern waren der Kultusminister von Cuba, der Rektor der Universität und der deutsche Gesandte. Die einleitende Ansprache hielt der Professor der modernen Litera, iure». Dr. Salvador Salazar p Notg: dann wurden von Pro- sessoren und Studenten kurz« Vorträge über Goethe» Leben und geistige Bedeutung, Über Gütz. Werther, Fanft und Ipht- gcnte gehalten. Mustt ovn Beethoven »ab Wägner umrahmte die Feter. s* Deutsche Dicht««« in R«ßla«d. Auf dem russischen Büchermarkt sind Im Lause der letzten Monate nach der Lite- ratnr tn neuen russischen Nebertragniigen erschienen: Jakob Wassermanns «Kaspar Hauser » Ricarda Huchs »Der - . , " - Beruh, - - - , - - iall Deruga" und Lchcllenberg*. Harb Kellermann» »Die Brüder Baüevergniigungen in aller geil. EraSmus von Rotterdam nennt einmal da» Badelcben ein »irdisches Paradies", und immer wieder finden wir tn den Schriften dieser babcfrohen Zeit vor 488 Jahren di« Lustbarkeiten an den „Heilbrvtinen" geschildert. Der Mensch des ResormattonSzettaltcrs sorgte, selbst wenn er sich tm Wasser befand, für allerlei Kurzweil, den« man badete ja stundenlang, hielt sich einen großen Teil des Tages in dem kühlen Naß aus nnd tafelte selbst im Wasser auf schwimmenden Tischchen. Dies« deutsche Babelust erregte bereit« die Ver» wunderuna und Bewunderung -cS italienischen Humanisten Paggto. al» kr 1417 Bade« tm Aaraa« besuchte. »Mancher besucht täglich dret bis vier Bäder," schreibt er darüber, »und bringt da den grvftten Teil seines Tages mtt Singen, Trinken und nach dem Bade mit Tanzen zu. Selbst tm Wasser sehen sich etntge hin und spielen Instrumente. Nichts aber kann reizender zu sehen oder zu hören sein, als wenn die schon iU voller Blüte stehende« Jungfrauen mit dem schönsten offensten Gesicht, an Gestalt und Benehmen Göttinnen gleich, zu diesen oben herab zusehen, ste scherzweise um Almosen zu bitten; da wirst man, zumal den hübscheren, kleine Münzen zu. die ste mtt der Hand oder dem anSgebrettcte« Ltnneugewand auf- fangen, wobei die ein« di« andere im neckischen Spiel weg. stößt. Ebenso ivtrft man ihnen auch aus Blumen geflochtene Kränze herab, mit denen sic sich das Köpfchen schmücken." Von den Spielen und Zusammenkünften der Vabegksellschaft auf der großen Wiese am Fluß schreibt der Italiener: »Hier kommen nach dem Essen alle zusammen und belustigen sich mit Gesang, Tanz »nd mancherlei Spielen. Die meisten spiele« Ball, aber nicht wie bei uns, sondern Männer nnd Frauen werscn sich, rin sede» dem. das es am liebsten hat. solche Bälle zu, an denen viele Schellen sind. Alles läuft herbei, ihn zu Haschen; wer ihn bekommt, der hat gewonnen und wirft ihn wieder seinem Geliebten zn. Alle« streckt die Hände empor, ihn -u fangen. Viele andere tanscndfältige Ergötzlichkcitcn mich lch übergehen und gab nur ein Pröbchen von der Art, wie sich dies« Eptkuräer vergnügen. Val- glaube tch. das sei der Ort. wo der erste Mensch geschasscn worden, den die Hebräer Eden. b. h. den Garten de, Seligkeit, nannten." Da» Musizieren während deS BadcS war sehr beliebt nnd sollte auch den als schädlich geltenden Schlaf verscheuchen. Der Tanz gehörte zu jeder Badcuntcrhaltung und fand manchmal sogar tm Wasser selbst ober jedenfalls stich» dane»en «m Baste, kostüm statt. Gesungen wurden von gesitteten Leuten „seist. ltche „Badclteber", wie sie Kirche und Behörde vorschrteben. All- mählich aber wurden auch alle möglichen Schelmen-, Schlemmer, und Buhlliedchen eingeschmuggelt, und wir finden verschiedentlich strenge Verbote, die solche „unschambare" Ge- sänge mit schweren Geldstrafen bedrohen. So sehr man auch für das Wasser war. so trank man es doch nicht gern, sondern lieber den Wein, der von den Acrzten empfohlen wnrbe, da e» tn den Bädern meist kein gute» Trinkwasscr gab. Der Wein gehört« zum Baden, wie wir z. B. aus dem Ausgaben- buch Albrecht Dürers entnehmen können, der aus seiner Reise nach den Niederlanden 1V28 tn Aachen weilte. Da finden sich die Eintragungen: „Fünf Stüber fürs Baden ansgogeben und mit den Gefährten vertrunken", oder: „habe fünf Weiß- Pfennige ln Gesellschaft vertrunken und fürs Baden aus- gegeben." Die Aerzte klagten denn anch bald, daß der Wein viel von dem verderbe, was baS heilsame Bad gut mache. Fröhliche Gesellschaft und gute Unterhaltung gehörten zur Kur. und es gab Doktoren, die weniger wegen ihrer ärztlichen Kunst alS wegen ihrer lustigen Späße berühmt waren »nd eine ganze Gesellschaft köstlich amüsieren konnten. Der Thüringer Prof. Bebel schrieb seine berühmte Anekdoten» sammlung die „Fazettcn" zum Zeitvertreib im Bade für sein« Freunde. Die vornehmen Badegäste taten sich zu einer Art Vereinigung zusammen »nb hielten gemeinsam die „Morgen- suppe", bei der aber auch der Mein schon eine große Rolle spielte; st« hielten dann auch da» „Badgcrtcht", bei dem kleinere Vergehen abgcurteilt und mit Wein oder Geld ge ahndet wurden. Wer sich nicht fügen wollte, verfiel dem Pritschenmetster. und überhaupt wurde dabet allerlei Schaber- nack getrieben. Diese Absonderung der Gesellschaftsklasse von» einander nimmt dann in dem „zeremoniöscn" Jahrhundert des Barock» immer mehr zu. Ein steife Edtkette bildet sich auch tm Badelrben herauS; man prunkt mtt kostbaren Kleidern, ja man trägt sogar bestimmte „Badeuniformen", durch die der Hetmkehrende seinen Mitbürgern deutlich vor Augen stthrt. in welch vornehmen Bade er gewesen. Die Bäder werden znm Mittelpunkt des Glücklptels und vielfacher AnSschwetfungcn. Seit Anfang de» 18. Jahrhundert» wirb da» Theater eine beliebte Dabenntcrbaltnng. 1727 spielen die Wiener Komödianten in Baden bet Wien, und man klagt bald über die allzu handfesten Späße. In Wiesbaden wird ein wenig später die deutsche Komödie verboten, weil der Hanswurst zu grobe Zoten zum besten gab. Die Badetheater wurden erst ln der klassischen Zeit auf eine künstlerische Höhe ehoben, al» die Weimarer Schauspieler in dem kleinen anchstedt den Kurgäste« Goethe» und Schiller» Werke vor. führten.