Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 29.08.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188108297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-08
- Tag 1881-08-29
-
Monat
1881-08
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.08.1881
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
vrosäon 1881. »rISki», lrlih? Uhr i» Irr Sspedillk»: Mariciillraß« Ir. «ibonnrmriiltprkit vj'tteljührllch L Marl b0 Pig«., dar« die Pak Ü Morl 7b Psac N,»»m. 10 PIs>« «asi°oc3?OOQ Sr-mpi. fiiir dikRhrs^atcrUiaklandterM,« au Irr idle „>a«t sich dir Rcdaclto» »ichl verdtiiditch. klnnonccn siir uns nehmen an: Die Ann-nieen'Vureaux v.Lackl«»- p«i» Z, «««>«»; — «u»»>k tu Wörlitz: - «ob- Kieh i» Magdeburg: — I. «arck ä> «». tu Halle; — Stet»«» in Hamburg. (ÜALrsItoil, ^kUrklsok« Lüdakv, Ä Lpoeinlitüton Ä Voinpas«!« L»kv» mv Z 1'adak- uuck lligarvttoa-kadrilcLN, Oroockon ^ IVt««IvrI>»S>v I?i U8«rattr»»»v 16. l> Sb» Hageökatt für Politik, iilntkrliilltiing, Geschäftsverkehr. Lör/enbericht, Fremdenlistc. ^lollvr kür I'lwtoAApItiv <1. lkr»Ltn», >7 Umalioustruvos 17. Ural« Srllelt. «j»u»Ia« I'rrl»«. Verrrvaaernnzea aarlr z«ck«w Ulille. bbibibbbibbibibbibibbibibibjbb»! cs cs Nr. 241. Witterung vom 28. Aua Barometer nach Vikar Böiold, Wallstrahe Ni <MittaaS< 7ÜÜ MiN . teil acjleru 2 M. geslieaen. Tbcrmomeirogr. n. Mcauni.! Te>up. 12 >> W., rncdr Tcmv. IN» M., büchjic Temv. Ä>. Nord<Wc»-L>iub. Neuen. Aussichten für den 29. August: Zunächst wenig Aeuderung, später abnetmicnde Bewölkung. 26. ^altrxknx. Nnieratc ,verden Marienjieahe >1 ti« Stachln 8 Uhr auaenommen, Eonula,» bis Wittags»2 Uhr. Sn Meuiladl nur an Wochentagen: gr. »uoitcrgalle Rk. b bisNachm.SUHr. — T:e einihallig- Peuiteile koiict II, Psgc. Einbelandl 80 Psge. tkinc Garantie iiir dai nachsl- tiigtge (krscheinen der Snjcral« wird nicht gegeben. AuSwtirtige Annoncen«Auttrögc vonunbelanmcn't-cijoneniiuernen wir nur gegen Prttnumcranva- Aahlnngdurch Briclmarke» oder Poneiujahluug. Acht Silben tasten lll Psg. Juserätc iur die Montag». Stummer oder nach einem Festtag« die Petitzeiic 20 Pj. bbbkbib bb-bb-bbb-b bbbb-bi ^jss Ilruipt-Vvpot uml Al»i»utnlLtur - O«i»lLurrvi,L-LjN»rrQi» gego» <>s« X»l«vrl. ^»dnk8 Viinul'ulttui' />i l. Hilirxx r, I)Uror8trus8o 9, Oelco clr-i- l'oLluIox/.wlr. I)°ta^ ^ 1 Montag,M. August. Steneste Telegramme vcr..Dresdner «aäir." vom 28. Aug. Paris. Oberst Correard meldet vom 26. August: Ms das Lager in Erbain abgebrochen wurde, um nach Hanlnlamctzu mar- schiren, wurden wir von 1—2900 arabischen Reitern angegriffen, die nach einem dreistündigen Gefecht zurückgeschlagen wurden. Die Franzoseu hatten I (?) Tobten und 3 Verwundete, die Araber 15 Lodte. London, 27. August. Der „Times" ivird aus Washington gemeldet, das Knbinet sei entschlossen, seine Entlassung zu nehmen, sobald der Präsident Gcnsield stirbt. Dresden, 29. August. — Der General ä In suito des Kaisers von Russland und zweiter Eonunandant von Petersburg, v. Adelson, ist über Ber lin in Dresden eingctroffen. — Der 4. September, der eigentliche Jahrestag des Constitu- tionsfestcs. wird von der evangelischen Geistlichkeit des Landes in der Sonniagspredigt, sowie durch ein längeres auf die Feier direct bezügliches Gebet berücksichtigt werden. — Der hochw. Bischof Ä erncrt hat in der lebten Woche in Ehcmnib und Zwickau katholische Kinder gesinnt. Besonders grob war dieses Fahr die Zahl der Firmlinge in Ehcmnib. ^ — Den so günstigen Abschluss der Einnahmen von den Staatsciscnbahncn (durchschnittlich 4,38 im vorigen Jahre verdankt »inn weniger der Hebung des Verkehrs, als dem umfassend durchgesührlen Systeme der Ausgabcnbeschränkung. Man ist hier nun allerdings an der Grenze der Ersparnisse angclangt. Eine früher besonders stark stiebende Einnahmequelle der sächsischen Stantsbahuen ist ihnen durch die prcubischc Eisenbahnpotitik ver stopft worden. Namentlich ist die an die österreichischen Bahnen erfolgte Kündigung der VerbandStarise mit den billigen Frachten von Ungarn, Galizien und Böhmen an die Scchäsenpläbe in dieser Richtung sehr nachtheilig geworden. Im vergangenen Jahre haben '. B. die sächsischen Staatsbahncn kein Pfund böhmischen Zuckers, 'er sonst in ganzen Lowries nach England zur Rasfinirung ver frachtet wurde, transportirt. Die durch diese Tariskündigungen ge schädigten Industrien suchen, von den theurcr gewordenen Schie nenwegen verdrängt, die billigeren Wasserstrabcn auf. Die Grün dung , Erweiterung und Verschmelzung von Clbschifjsahrts- und Transportgesellschaften ist die natürliche Folge. Diese veränderte Situation hat bereits die Frage nahe gelegt, ob das Reich rcjp. der Staat, dessen wcrthvollstcs Befihthum, die Bahnen, jetzt unter der Wasscrconeurrcnz leiden, nicht einigen Einstich auf die Wasser- Transporttarife zn nehmen berechtigt fei. Die Schifffahrt legt den Staaten besondere Ausgaben, namentlich die Instandhaltung gehö riger Stromlicse auf, so daß jene Frage nicht ohne Weiteres bei Seite zu schieben ist. — Die Königliche StaalSnnwaltschaft gicbt bekannt: In der 11. Abendstunde des 11. August d. I. ist ein Bewohner von Bla se w i tz auf der Einser Allee daselbst, unweit des Elsässer Weges, von einem anscheinend dunkel gekleidet gewesenen, ziemlich großen, unbekannte» Manne gewaltsam überfall c n, niedergcworfen und seines braunlederncii, mit mehreren Verschlüssen versehenen und schon gebrauchten Portemonnaies, welches eine Baarschast von 80 bis 00 Mark, meist Gold, eine Anzahl Briefmarken, einige Concert- partoutbillets, sowie eine Tampsschissfahrkarte, auf den Namen aus gestellt, enthalten hat, beraubt worden. Zur Entdeckung des Tbätcrs und zur Wiedererlangung der geraubten Gegenstände wird solches hiermit bekannt gemacht. — Das seit vorigem Jahre von besonderen kirchlichen Com missionen entworfene neue rvangcl. Gesang- und Gebetbuch für das deutsche Kriegsherr liegt jetzt in, Manuscript gedruckt Sr. Maj. dem Kaiser zur Genchniigung vor. — Trotz strömenden Regens wurde gestern Nachmittag die von den Dresdner Fleijchergehilfen schon seit Wochen geplante Fah nenweihe völlig programmgemäß ausgcsührt und verlies die ganze Feier von Anfang bis zum Ende in animirtester Weise. Der Festzug, welcher sich von 2 Uhr ab auf den, Gewandhausplatzc ordnete, erössneten 24 geschmackvoll koslümirte Vorrciter, denen das vollzählige Musikchor des Leib Grenadier-Regiments unter persön licher Leitung des Musikdirektor Ehrlich's folgte. Der genannten Kapelle schloß sich eine große Anzahl Ecfuipaaen an, in deren erster die drei ältesten Glieder der Dresdner Fleischerinnung, die Herren Meister Reibetanz (85 Jahre), Bernhard (83 Jahre) und Arnold (75 Jahre alt) Platz genommen hatten. 36 Fcstjungfraucn wurden des üblen Wetters wegen gleichfalls in Zweispännern befördert, während die auswärtigen Deputationen von Breslau, Görlitz, Leipzig. Ehcmnib, Frciberg u. s. w., sowie die hiesigen Meister und Gehilfen zwei andere» Musilchören zu Fuße folgten. Ter Weiheact im Linckc'schen Bade wurde mit dem Eliorale „Allein Gott in der Höh' sei Ehr'" crösjnet, woraus Vorstand Ditt- rich eine zündende Begrüßungsrede hielt. Nunmehr wurde die Ent hüllung und Ucbcrgabc des Banners vorgenommcn, worauf Archi- diaconus llr. Frommhold in schwungvollen Versen die aus dem Ban ner befindlichen Zeichen sinnreich deutete und nach einander Hochs auf Se. Majestät unser« König, auf das deutsche Vaterland, auf die Stadt Dresden und schließlich auf die Dresdner FIcischerzunst aus brachte. Dem Banner wurden 5 kostbare Schleifen, sowie 17 Nägel gestiftet. Obermeister Jank, Meister Martin u. A. ergingen sich bei Uebergabe dieser Geschenke in packenden Sentenzen. — Frau Sachße-Hosmcistcr weilt gegenwärtig auf besondere Einladung N. Wagncr's in Bayreuth. Er hörte und sah sie als Sieglindc in der Berliner „Nivelungcn"-Auffühnlng und will nun mit ihr einzelne Partien durchgehen. Am 1. September beginnt ihre Tliätigkcit ln Leipzig. — Polizeib er, cht. Am 27. d. M. Nachmittags ist in einem Hause Am See ein 65 Jahre alter Handarbeiter in der ersten Etage infolge von Ausgleiten die Treppe hinunter gefallen und hat sich hierbei mehrere Wunden am Hinterkopf, in, Gesicht und an der rechten Hand zugezogen, die feine Unterbringung im Stadtkrankcnhausc nöthig gemacht haben. — Berichtigung. Zwilchen der Fortschritts- und der so zialdemokratischen Partei hat bisher weder irgend eine Annäherung noch Besprechung und noch weniger ei» Kompromiß irgend einer Art stattgcsundcn und gehört die in der gestrigen SonntagSnummcr hierüber gebrachte Mittheilung zu den bekannten Wahlmanövern der konservativen Parteiblätter, vr. Wigarv, als Vorsitzender der deutschen Fortschrittspattei zu Dresden. — Herrn Hofopernsänger Anton Erl war in seiner Wohnung auf dem Weißen Hirsch in der Nacht zum Donnerstag — er war aber gerade mit jciner Gattin auswärts — ein Besuch zu gedacht, den zu», Glück noch die Mutter dcS Herrn Erl verkin- vertc. Durch ein Geräusch aus de», Schlafe erwacht, sieht Frau Erl am Fenster einen Mann mit Blouse, der bereits mit einen, Bein im Zinimcr stand. Die resolute Dame sprang auf und drängte den gesälnlichen Besucher wieder z,n» Fenster hinaus, ohne indessen seine Verfolgung zu veranlassen. — In der Nacht zu», Sonnabend ist von einem rohe» Ge sellen das Finnenschild zur Hosapotheke abgeschraubt und ge stohlen worden. Der Pächter derselben, Herr 1>r. Caro, setzt auf die Entdeckung des Thüters eine Belohnung von 10 Mk. aus. (S. Ins.) — Gegen die vom Eisenbahnstskus beabsichtigte Erhebung einer Brückensteuer auf der Riesaer Elbfahrbrücke hat nun auch der dortige Stadtrath Schritte gethan und in einer Eingabe uin Auf klärung bez. Widerruf gebeten. — Ein Knecht des Gärtners R. in Connewitz fuhr an, Mittwoch daselbst mit einen, zwcispännigen Geschirr so scharf um eine Ecke, daß dabei das 5jährige Töcktcrchen eines dortigen Ein wohners von den Pferden niedergerisscn und derart überfahren wurde, daß man cs bis zum Tode verletzt davon tragen mußte. Der Knecht ward sofort verhaftet. — Am 25. d. erlitt der 55 Jahre alte Maurer Gottlob Pester in .Heiersdorf in der Müller'schen Sandgrube in Burkersdorf durch eine stürzende Sandwand solche Verletzungen, daß er trotz ärztlicher Hilfe noch desselben Tages verschied. — An, 26. d. ertrank das 2jührige Söhnchcn des Gutspachtcrs Neumaiin in Weigsdorf in einen, Brunnen. - Am 21. d. M. kam an der Eiscnbahnhaltestelle Machendorf ein 2'/rjährigcs Kind den, Geleise so nahe, daß dasselbe in die dringendste Gefahr, überfahren zu werden, gerieth. Der mit seinem Zuge in der Abfahrt begriffene Lokomotivführer Grumpelt, statwnirt i» Zittau, bemerkte jedoch rechtzeitig das gefährdete Kind, pfiff zun. Bremsen, sprang, noch ehe die Maschine zum Stillstand gekommen, von dieser herab und brachte das Kind unverletzt auf die Seite. Der Vater des letzteren, ein Mühlcnbesihcr in Machen dorf, hat nun der Freude über die Rettung feines einzigen Kindes und seiner Dankbarkeit noch besonderen Ausdruck gegeben, indem er de», wackeren Lokomotivführer durch dessen Dienstbehörde einen werthvollen Ring als Andenken überreichen ließ. — Bein, Abbruch des Kuhstallgebäudes i», Rittergut Wäldgen bei Mutzschcu stürzte am 24. d. eine untergrabene Pfeilcrwand zu sammen. Der Maurer Hosmann aus Sachjcndorf, der noch fliehen wollte, kam zun. Fallen, wurde voin Mauerwerk verschüttet und mußte einige Stunden daraus sterben. — Aus Himmclfahrts-Fund- grubc erlitt ani 26. d. der 31 Jahre alte Doppelhäucr Gründig aus de», Rothschönbergcr Stölln dadurch Schaden, daß ein Schuß vor zeitig sich entlud und ihn an der rechten Hand und am linken Auge verletzte, und in, Davide,- Schachtrcvicr zerschnitt sich der Förder mann Zschoch bei Ausübung seines Berufes die Pulsader der linken Hand. — In der Nacht zu», 25. dieses brannte in Eibau das Schicßhaus ab. — In Dohna wurden dieser Tage bei drei geschlachteten Schweinen durch den ver-pfl. Fleischbeschaner Trichinen gefunden. Das Fleisch ist in die Talgschmelzc des hiesigen Eentralschlachtvieh- hofcs gebracht worden. — Ter Kirchenvorstand in Frankenberg hat beschlossen, künftig bei kirchlichen Aufgeboten die Ehrenpravikate in Wegfall koniincn zu lassen. — Die in der Königstcincr Gegend bereits an verschiedenen Orten unter de», Rindvieh ausgcbrochene Maul- und Klauenseuche scheint sich weiter zu verbreiten, denn nun ist sie auch unter dem Viehbestand des Gutsbesitzers W. Richter in Wci ß i g constatirt. Eldstöhe in Dresden, 28. August, Mittags: 106 Cent, unter 0. Briefkasten **-1- G. Sch. „Aus tiefster Noth schrei' ich zu Dir, — Herr, gegen Wanzen helfe mir! — Du hastZ>cwiß 'ne alte Tante, — Die jrüher auch dies Leiden kannte, — Sie wird sich, hoff' ich, einer armen — Geplagten Kreatur erbarmen, — Denn das ist wirklich schändlich, häßlich, — Abominabel, scheußlich, gräßlich — Wie diese stink'ge braune Brut — Mick schon seil Wochen martern thut! — Wenn ich zwei Dutzend heut erschlagen, — Thun morgen mich drei Dutzend plagen. — Und wärcn's wenigstens noch kleine!-Ja Kuchen! Vich'chcr, groß wie Schweine, — Die mich an Waden. Nacken, Backen — Dcrstänlcrn, beißen, zwicken, zwacken. — D'nim wolle mir ein Mittel sagen, — Wie man die Biester kann ver jagen?" — -s Im Großen und Ganzen — Hilst gegen Wanzen — Als bestes Mittel, bas man kennt — Wcnn's ganze Nest man nicdcrbrennt!" B-, Grcusnig b. Döbel „. „Mehrere Jahre schon bin ich in einen, hiesigen Geschäfte thätig und immer mit der Witthschafterin in jeder Beziehung zufrieden gewesen. In letzter Zeit hat sich dieselbe einen hübschen Geliebten angeschafft, der ihr aber plötzlich entriyen und zur 35- resp. 39tägigen Uebung cin- gezogen wurde. Seit der Zeit seiner Abreise ,st das Fräulein immer in Liebesgedanken und versalzt alltäglich das Essen. Ich bitte Sic deshalb, mir guten Rath zu erthcilen und wissen zu lassen, wie ich wohl diesem Uebel schnell ein Ende machen kann, da ick, nicht gewillt bin, noch 30Tage versalzene Speisen zu mir zu nehmen?" —>- Treten Sie doch als Ersatzmann ein, dann ist ja die Sache gleich erledigt. Ob hier oder dort, bleibe Ihrem Geschmack überlassen. Kuhbimmel. Ihre Ode „An den Kaffee!" kann schon Druckerschwärze ««-tragen. Hier ist sic: Brauner Mark- und Bein- durchdringer, — Syrupsüßer Schlasbezwinger, — Rippenbalsam, Zlliigcnschwenker, — Wundettunke großer Denker, — Lieblich seiner, allerbester — Herzenstusch und Lc,dcnströstcr; — Aller Grillen Todtengräber, — Seclenfärber, Freudengeber: — Stadtposaunen- blascwaffer, — Armer Leute Pfennigprasser. — Katzcnjamnier- Schnellvcrtreibcr, — Lindrcr qualbedrängter Leiber, — Hausfreund, Liebling aller Weiber; — Kränipfcstlller, Zeitvcrkürzcr, — Sal bu ngdreicher Freundschastswürzer, — Gönner der Nicotianer, — Raucher, Oualmer, Gurgclbahncr, — Alter Jungfern letztes Lab sal, — Vor des KrebsctreibenS Trübsal! »*» W. G. C. „Kain, ein Handlungsgehilfe, nachdem er seit 10 Monaten qucst. Geschäft verlassen, noch Amprüche auf restiren- dcs Salair machen, oder gehen ihm solche verloren?" — Wenn die Ansprüche begründet sind, so kann er sie selbstredend erheben. > Erna und Clara, hier. Wir sind zwei hübsche, fein- gebildete Mädchen in den schönsten Jahren unserer Blüthe, wir i bitten Dich herzlich, kannst Du uns sagen, auf wclcl>e Art und ^ Weise uns das Glück beschecrt werden kann, einen recht gebildeten, > aufrichtigen Mann kennen zu lernen, dein es wirklich daran gelegen j ist, ein braves, häusliches Mädchen glücklich zu machen?" — Ich " kenne keinen. Wer noch? »** Wißbegier, ge. „Bitte, uns doch wissen zu lassen, ob es wirklich fleischfressende Pflanzen gicbt?" — Es gicbt allerdings Pflanzen, die sich theilweise von Jnsccten nähren, indem sich ihre Älüthcn über solchen schließen und sie tüdtcn. **» M. Göhler, Buschmühl« b. Meißen. „Kürzlich be richteten Sie über eine Vergiftung infolge Genusses von Roggcn- brod, in welchem sich ein Quantum Mutterkorn befand. Demzufolge > theile ich Ihnen eine einfache Untersuchung .us Mutterkorn »nt. Man nimmt ein Stück von dem zu untersuchenden Brode, brockt es in eine Flasche oder Rcagcnsglas und übergießt es mit Kali lauge, nachdem man die Flasche eine kurze Zeit ruhig stehen läßt und dieselbe dann öffnet, nimmt man einen deutlichen heringö- artigen Geruch wahr, sobald Mutterkorn vorhanden ist, auch dann, wenn das Brod nur 2 Proc. Mutterkorn enthält. Brod, welches dieses schädlichen Stoff nicht enthält, entbindet einen schwachen, die eben erst erhaltene Partie Gummiiväschc vollständig verkauft ist und die neue Sendung sich noch unterwegs befindet. Milch flaschen mit Brittania-Verschluß sind in den Tetailgeschüsten Wils- drufferstraße 47 und Sceftraße 22 zu haben. ^4- Ab., Antonstadt. „Eine Frau hat mein Mädel ge schlagen, eine Ohrfeige gegeben-, wenn ich die Frau verklage, muß rch da erst etwas erlegen? wieviel bekommt wohl dieselbe Strafe? und drittens kommt sie vor das öffentliche Gericht?" — Ja wohl, ja. Wie hoch die Skrasc aussüllt, kann man nicht wissen. Früher kostete eine mittlere Ohrfeige immer 5 Tbaler. 4-** B- T., Lobosi tz. „Welche Anstalt ist für geistig zurück gebliebene Knaben wohl die beste?" — Direktor Schröter in Dres den, Oppelstraße. 4-** R. R. „Welche Kündigunsfrist hat ein Kommis inne- zuhaltcn, wenn er bei seinem Antritte mit dem betr. Chef kein be sonderes Abkommen getroffen hat?" — Sechs Wochen vor Ablauf des Quartals. »*4- G. E. Höschen, Kindcrwäsche-Fabrikant, Hoyerswerda. „Das ist doch eine gottvergessene Bummelei mit Euch: jetzt frage ich nun schon zum dritten Male in einer Geschäfts - Angelegenheit bei Euch an; hat denn Euer Papierkorb ä Loch, oder habt Ihr Euer bischen Verstehstemich auf der Vogelwiese verkümmeli ? Also nun aufgcpaßt, sonst giebt's moral-literarische Rippenstöße! Ich habe unzulässig zeichnet worden sei." Nun wollte ich gerne wisse», ob ein gleiches Verbot auch bei den Unterbccnnten der Standesämter cxistirt, da ich doch weiß, daß dortige Fabrikanten bei Gcburts- und Sterbcfällen durch jene Beamten solche Preiscourante vertheilen lassen. Odcr gehört diese Art Konkurrenzarbeit zu den erlaubten Nebenverdiensten der königlichen resp. städtischen Angestellten ? Im letzteren Falle könnte nämlich uns Lausitzer Fabrikanten docl^ auch ein wenig unter die Arme gegriffen werden, wenn wir den Standesbeamten Preis listen unserer Kmdcrjüpcheii, Lätzchen rc. zum Vertheilen gäben." — Das wäre ja eine ungemein zarte Reklame, namentlich wenn sic noch durch die Hände des Standesbeamten ginge. Es ist dies ebciiso wenig denkbar wie das Ueberbicten Ihrer Grobheit, Sie — hcmdcnmatziger Dudclsack! 4-*4, Arthur, Chemnitz. „Sie haben wohl die Güte Be scheid zu ertheilen, ob cs der Anstand erfordert. Jemand, so oft man ihn des Tages über vor Gesicht bekommt, grüßen. Es soll sich mcinc ergebene Anfrage sowohl auf eine höher gestellte Person, als auch auf die Damenwelt, die man zu grüßen hat, beziehen." — Man grüßt zu verschiedenen Tageszeiten, also etwa Morgens, Mit tags, Abends. Die Zwischenzeit wird entweder ignorirt oder durch einen stummen Gruß geehrt. 4-*» A b. S. „Meine Frau ist sonst gesund und munter, steht aber des Nachts im tiefsten Schlafe auf und sieht nach, ob die Stubcnthüre zu, resp. nimmt die Schlüssel vom Sekretär unc> geht sodann wieder zurück in's Bett, ohne erwacht zu sein. Auf wieder holtes Rusen ihres Namens hat sie mir nicht geantwortet. Bitte Sie daher gefälligst um Auskunft, ob dies auf einer Krankheit be ruht und in welcher Weise es zu beseitigen ist." — Wenn die Gattin nicht etwa auch den Hausschlüssel und, waS noch schlimmer wäre, den Schlüssel zum Geldc im Schlafe holt, so sehen Sie's noch eine Weile mit an; solche Beweise von Schlafthätigkeit sind oft nur vorübergehend. *** Z- Zitzschewig. Post Kötzschenbroda. Die Klage über fortwährende Neuerungen mögen vielleicht eine gewisse Be rechtigung haben, dieselben sind aber eine Erscheinung unserer Zeit und nichr allein bei den Verkehrsanstaltcn, sondern auch in allen anderen Zweigen des öffentlichen Lebens bemerkbar. Daß bei jeder Neuerung der eine Thcil etwas gewinnt, der andere dagegen etwas verliert, ist unvermeidlich. Ebenso liegt cs ja in der Natur der Sache, daß Jeder seine eigenen Interessen für die wichtigsten hält. Es ist ausreichend bekannt, daß die Post-Verwaltung jedem nur irgendwie berechtigten Wunsch des Publikums gern und bereit willigst entgegen kommt, Sic mögen sich daher in Ihrer Ange legenheit an die K. Ober-Postdircktion wenden, welche sicherlich die Abstellung der von Ihnen zur Sprache gebrachten Ucbelstünde ver anlassen wird. 4,*» Hübsches Mädchen, Cottbus. „Sage mir doch, wie cs eigentlich kommt, daß die Herren in Dresden so spröde sind und gar reine Dame recht anseben. Ich war jetzt über 3 Wochen da und wollte gern eine Hcrrcnbckannischnst machen. Ich habe mir alle mögliche Mühe gegeben, bin spazieren gegangen, habe Theater und Concettc besucht, aber genähert hat sich mir kein Einziger, unv ich hätte es doch so gern gcjchcn. Ich bitte Dich nun, mein guter, guter Schnörke, mir zu sagen, woran das eigentlich liegt, zumal da ich ein ganz hübsches Mädchen bin, mit einem Herzen voller Liebe, und wohin ich mich das nächste Rial zu wenden habe." — Laß Dir ctliche kleine Anhängsel machen, auf denen die Höhe Deiner Aus steuer deklaritt ist; trage sie in aufsallenocr Weise, Du wirst sehen, spröde sind Dresdens Jünglinge nicht, nur rechnen Ilmn sie gerne. 4-*. Bicrrattc. „Unsere Pfcrdcbahnwagcn nach dem Waldschlößchcn führen eine weiße Scheibe mit rokhcm Rand. Wäre cs nicht bezeichnender, wenn mitten in der Scheibe ein schäumendes Bierglns angebracht würde? Aus das grüne Schild der nach dem Äischosswea fahrenden Wagen könnte dagegen eine Bischofsmütze gemalt werden. — Ganz, wie Sie wünschen! 4-*4- ? Kürzlich wurde in den Dresdner Nachrichten der ehe malige Unter-Kommandant der Festung Königstcin, Oberst Andrich, als vor mehreren Jahren verstorben ausgcsührt. Derselbe lebt aber noch hier in Dresden als Pensionär unv ist auch sehr geneigt noch mehrere Jahre weiter zu leben. Als der Festungs - Kommandant Generalleutnant von Nostitz am 8. Oktober 1866 starb und am II. desselben Monats auf dein Friedhöfe der Festung feierlich mit allen militärischen Ehren beerdigt wurde, war der damalige K. Pr. Gencralgouverneur von Sachsen, Generalleutnant von Tümpling, init vielen preußischen höheren Offizieren gegenwärtig. Der ge nannte General richtete an den Unter-Kommandanten Oberst Andrich, als dieser unter dem Donner des groben Fcstungsgeschützcs mit der Leiche am Grabe eintraf, eine sehr taktvolle kameradschaftliche An sprache, die auf die zahlreich Anwesenden einen sehr guten Ein druck machte. ^Konditor. So oft ich eine Heiraths-Annonce in Ihrem geschützten Blatte lese, deren doch tagtäglich so sehr viele zu finden
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite