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Dresdner Nachrichten : 08.09.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188109080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-09
- Tag 1881-09-08
-
Monat
1881-09
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.09.1881
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klr. »„ auch nur leicht, aber doch verletzt worden. SS geschah dies während eriagd auf PanitzscherF' — Solls » — voiw«r»t»r, 6on ». Soptomdor 1881 einer Hühneriagd auf Panihscher Flur. — Gegenüber der Behauptung unsere-Blattes, daß die Lehr et e r c i der Frau Direktor Zeis m Heinrichütl, al vom land- ntlischastlichen Kreioverein „nur dürftig unterstützt worden sei", Herr Abg. Leutritz, mitzutheilen, daß " trotz ihre« nur wenige .. ni wntlischaftlichen ersucht uns dessen Vorstand, Herr Abg. Leutritz, nutz zu den Einrick,tungükostei, der Lehrmeierei über 2500 M. aus Vereins Mitteln ausgeweirdet wurden (darunter 1562 M. aus bauliche Ein richtunaen, 660 M. auf Ausstattung mit Geräthen, Maschinen und Lehrmitteln). Die Einrichtung wurde getroffen für Verarbeitung der Milch eines Bestandes von 30 KUhen, welcher damals noch nicht voll vorhanden war; in der Thal sind im ersten Fahre 113,416 Liter Milch verbraucht worden, davon 56,70!» Liter in Heinrichsthal prodnzirt, der Nest wurde zugekauft. Es kann demnach nicht be hauptet werden, daß der landw. Kreiüverein nur dürftig unterstützt habe, da er die ganze Anlage zunächst angeregt, dann aus seinen Mitteln in den dem Zwecke derselbe» und dem Gutobetriebe ent sprechenden Umfange ausgesührt und durch Mittlieilungen an seine Vereine wie durch öffentliche Bekanntmachungen seinerseits für Be schickung der Molkereianslalt mit Schülerinnen, an denen es bisher noch nie gemangelt, gesorgt hak. Letzteres ist zugleich ein Zeichen für den guten Auf der Leiterin der Anstalt, wie dem Bedürfnisse nach einer solchen. Wir honen, das; Frau Zeis noch lange solche guten Erfolge erzielen möge. Ein Fahr früher, also vor 2 Zähren, wurde »ine ähnliche Lehrmeierei bei FlnuSemmig in L bereunncrs- dorf durch den landw. Kreisverein errichtet. Auch sie erfreut sich lebhaften Zuspruchs und regen Gedeihens. . — Am Dienstag beging die S ä ch s ische H a u pt - B i Hel ge s e l l s ch a f t ihre Zaluec.seier. Der eigentlichen Feier Z» der Frauenkirche ging Vormittags 6 Mir in Brauns Hotel eine Sitzung des Komitees voraus, in welcher hauptsächlich die umsassenden Ar beiten zur Herstellung eines möglichst genauen Textes unserer Luther bibel den Hauptgegenstand der Tagesordnung bildeten. Ebe der revidirte Text der ganzen Bibel zur Verbreitung gelangen kann, bleibt der Gesellschaft noch sehr viel zn tlmn übrig, namentlich die Einigung über sprachliche Eigentliümlichkeiten zwischen Bord und Süd, die Beseitigung der Knpitelvcrschiebnngen, die Neufassung der Kapitelüberschriften, die Prüfung und Sichtung der Parallel stellen und vieles Andere mehr. Behufs Förderung dieser Angelegenheit wird auch die hiesige Gesellschaft bei der am 27. und 26. dies. MtS. in Halle zusannnentretenden Konferenz durch die Herren Eonsistorialratb 4)r. Rüling und Diaeonns Waucr vertreten sein. Bei der eigentlichen Jahresfeier Aach»,. ' r4 Uhr in der Frauenkirche lnelt Herr Suv. Notli nuS Schnee berg die Festpredigt, zu welcher derselbe auf Grund Ev. Zoll., Kap. 6, V. 66 und 60, das Thema erwählte: „Evangelisches Volk, zu Deiner Bibel kehre zurück!" Hierauf erstattete Diae. Wau er aus Zriedricbskadt den Fabresberictit. An Stelle der dem Eomitö durch den Tod entrissenen Mitglieder, worunter auch der um die Gesell schalt hochverdiente Kirchenrath Pastor Fröhlich, traten Lberst von Bülow, KreiShauptmann von Einsiedel, Pastor 1>i. Molwitz und Kaufmann Schlößmann. Vollendet wurde der Neudruck der ivendi scheu Bibel in Oberlausitzcr Mundart, um dessen Zustandekommen sich besonders die Herren Pastoren Fmmisch Göda, Fenticb Pohla und Sickert-Zchmölln verdient gemacht haben; ferner der Neudruck der! 12. Auslage (10,000 Exemplare» der deutschen Bibel in klein Lctav, j deren Neudruck einer lü.sAuflage bereits zum Beichiuü erhoben. Von dem ,,Bibelblatte" soll auch im lausenden Fahre eine zweite Num mer in 50,000 Exemplaren auSgegeben werden. Versandt wurden 16,372 Bibelexcmplare, d. i. 3355 mehr als im Vorjahre. Bis zum Schlup des Vereinsjabres t-!l. Full) wurden 1031 Traubibeln an die Dresdner Kirchen verabfolgt. Die Gelammt Einnahme betrug 54,332 M., die Gesammt Ausgabe 47,652 Nt., iodaß außer 106 devonirten Wertlivapieren im Nominalbeträge von 77,675 Nt. — ein Kassenbestand von 6460 M. verbleibt. — Vom dcut s ch e n Ni aIerta g. Mit beute bginnt hier die 7. W anderversa m m l u n g der Zimmer- und Derorntions-! maler Deutschlands und O e st e rrei ch s ihre Wirksamkeit im großen Saale des Gewerbehanies. während gestellt Abend schon bei! deir Liederklängen des Dresdner Lrpbens und des engagirlen Berg ! musikchors aus Zaukerode die gegenseitige Begrüßung slatlsand.! Tie geschäftlichen Bcratlmngen iverden sich li. A. mit der Versicher ung der Arbeiter gegen Unfall, mit dem Lehrlings- und Gehilfen wesen, den Erfindungen und Verbesserungen aus den Gebieten der Malerei^ und ' des Anstrichs und dergl. Gegenständen befassen. So sehr diese Verhandlungen nur bei den Facb- genoncn volles Fnteresse finden können, so allgemein interefsanl ist die Fachausstellung in dem sich prächtig eignenden Trianon. Die glücklichen Maler! Wenn sie einen Triumvl'bogen brauchen, wie sich solcher in 15 Nieter Höhe und 10 Nieter Breite am Ein gang zur Trabautengasse auf der Dstranllee imposant präi'enlirt, haben sie nicht nötliig, kostbaren Marmor, schwere L.nadem und Säulen mit Krastanstrengung herbeiichanen zu lassen, leicht mit dem Pinsel schaffen sie, was sie brauchen. Ta verkündet auch der er wähnte. in kraftvoller Plastik vertretende, nach einem Entwurf des Herrn .Hostalb Professor Grass liier ansgeführte Triumphbogen, von denen höchsten Spitzen herab Fahnen ivelien, da») die Aussiellüng felbft viel des Kunstvollen, des künstlerisch schön Gedachten bietet. Es ist eine Freude, durch den weiten Raum zu wandern, zunächst im lleberblick das praktische Arrangement zu bewundern und die nach vielen Hunderten zählenden theils nur leicht schwarz oder farbig itizzirten, theils mit virtuoser Technik nusgefüluten Entwürfe zu betrachten, rn denen sich eine Fülle reizender Fdecn entfaltet. Der große Saal ist durch vier Blind rahmen in verschiedene Abtlieilungen geschieden, an welchen die mehr und minderen Kunstwerke hängen. An diese und die in einem Nebensaal ausgebrciteten Arbeite» der Verbandsmitglieder schließen sich oben auf der Bühne des Saales, zu der zwei Freitreppen nunühren und auf deren Rampe in dichtem Pslnuzenwert auf einer Säule ruhend die Büste König Alberts prangt, die Arbeiten der kgl. Kunstgewerbeschule, die viel Schönes enthalten und das be r^edteste Ehrenzeuaniß für die Schule reden. Ringsum, längs des Saales, sind Lehr- und Hilfsmittel für die Malerei, alle Arten Materialien, Droguen u. s. w. von den rcnonunirtesten Handlungen ausgestellt ; besonders beachtlich werden sich allen Be suchern die in diesen Seitenräumen ausgestellte» zahlreichen Lackirer- Arbeiten erweisen, die Marmor und alle Steil» und Holzarten in unglaublich täuschender Art darstellen. Es sei die Ausstellung dringend empfohlen; sie ist mehr wie alle Worte geeignet zu zeigen, aut welcher Höhe künstlerischer Bedeutung die Teeorationsmalerci heutzutage fleht; cs sind da hin und wider Sachen zu finden, die in Eonccption wie technischer Ausführung in Nichts hinter der besten sogenannten Kunstmalerei zuriickbleibt. Auch in Karlsbad wird's wie jetzt an so vielen Lite» mit der persönlichen Sicherheit unsicher! Gebt da ein Kurgast im Park einiam spazieren, wird plötzlich voir zwei Arbeitern angehalten, von denen der Eine zn ilnn tritt und barsch; „Geld her!" rnkt, während der Andere als Wächter rings umher späht, und muß schließlich einen Fünfguldcnschcin in den Händen des Räubers verschwinden sehen, der ihn — hätten sich nicht zum Glück in der 'Nabe Stimmen hören lasten — sicher total ansgeplündert. Daß dergleichen Promenaden Unterbrechungen gesundheitfördcrud oder sonstwie annehmlich wirten, ist nicht zu behaupten. Natürlich ist die Polizei estrig tliätig, die beiden frechen Menschen zu entdecken. — Am 5. d. hielt der Neue Dresdner Tbierschutz- Verein in seinem Vcreinslokalc »Münchner Hof) seine Monats- vcrsammlung ab, die u. A. ergab, daß die Mitgliederzalil sich wie derum vermehrt hat. Bezüglich der Hundesperre ward an den Reichskanzler eine Petition gerichtet, die sich derjenigen des hiesigen Kimologstchen Vereins anschließt. Fälle von Tlnerguülereien, Mit- tbcilungen von anderen Thierschuh Vereinen und andere Vereins- Angelegenheiten füllten den Rest der Sitzung aus. — Morgen Abend — wie von jetzt ab allwöchentlich Dienstags und Freitags eonecrtirt im hiesigen B erlincr Bahnhofs- Reskaurnnt Herr Kapellmeister Rommel, der frühere Artillerie- Musikdirektor. mit seinem dermaligen, G Mann starken Lrchestcr. Herr Rommel hat seit längerer Zeit eine Musik Elevenschule und ein Tlieil der Eleven wirkt im Dichtster mit. Das Enten ist außer ordentlich gering; 20 Pfg., bei FainilicnbilletS sogar nur 15 Pfg. — Fn den letzten Tagen find zwei Personen hier verhaftet worden, welche im Verdacht stehen sollen, die in der letzten Zeit vorgckommcnen Diebstähle durch Ausschicbcn der Rollläden in Gcfchnstslokalitäten verübt zu Habel». Wie rasch ein Unternehmen auch heutzutage emporbltthen kann, weil» es mit besonderer Tüchtigkeit dem Zeitbedarfe Rechnung trägt und solid fundirt und geleitet wird, das bestätigt sich durch die hiesige Firma Lichtcnstein u. Eomv.. Schützenplatz 2. die .. Monate zählenden Bestehen« bereit« 50 Gehilfen und Mädchen und 12 Mc' tt ^ mit aschinen neuester und bester ^ Konstnikiion arbeitet und mit Aufträgen selbst vom Auslande Uber häuft ist. Hergestellt werden in — wie »vir selbst sahen — solidester und theilweise origineller Art Brieftaschen, Visite-, Notizbücher ,e. und hauptsächlich ein Spezialartikel: Gesangbuchdecken in verschie denen Leder- und Sannnctartcn, deren saubere und ausfallend glän zende echte Vergoldung auf einen eigenen, eine»» Mitinhaber der Firma gehörenden Verfahren beruht. Der 17jäbrige Stubennialer Frenke! aus Schwarzenberg, welcher seiner Zeit in der sächsischen Schweiz einen Reisenden, der mit ihm und einen» dritten Genossen den Lilienstein besucht, in ranbinölderischer Absicht in daS Genick geschossen hatte und deshalb zu längerer Freiheitsstrafe verurtheilt wurde, stand kürzlich wieder unter der Anklage de« versuchten Mordes vor dem Ehcm- nitzer Landgericht. Uni aus der Anstalt Sachsenburg, wo er inter- nirt war, zu entkommen, hatte der gesührlicke Verbrecher den Plan ersonnen, den Aufseher Walter mit einem Schemelhein, in das er sieben lange Nägel getrieben, zu überfallen und zu tödten, um so dann daü Weite gewinnen zu können. Der Plan wurde jedoch in Folge verschiedener Aeußenmgc» Frenkel'ö, die ein anderer Ge fangener verrnthen, vereitelt, und der Böiewicist erhielt nunmehr l4 Faine Gefängnis! zndiktirt. — Polizeiberi cb t. Am 5. d. M. gegen ','»12 Ubr wurde auf der Albertbrücke von Passanten ein Dnnienregemnantel, ein Sonnenschirm »mV noch verschiedene andere Gegenstände auf- gesunde». Die Erörterungen ergaben, daß die Sachen der Ehefrau eines Eisenl'a>nisst,nffnerü gehörten lind daß diese, da sie schon früher Selbstmordversuche gemach», jedenfalls in besagter skiacht ihren Tod in der Elbe gesucht und gefunden linkte. — Dieser Tage wird sich ein reges Leben und Treiben aus der Weißegafse in der Saazer H opfenbl ü t h e bemerkbar machen. Herr O. Dietrich hat neben seinem ganz ausgezeichneten Böhmisch noch ein Banrisch eingeführt, was zur Zeit daü berühmteste aller Münchner Biere ist und unter dem Namen S cbü tz e n - L iesl B r ä l> aus der Kindl-Brauerei in München stammt. Wer zur Zeit des Bnndesschießens in München war, wird Zeuge des enormen Umsatzes der Liesle auf der Festwiese gewesen sein und jeder Schntzenbrnder wird schon der Originellität halber die Schützen Liesi mit »mgesloßen haben, um den edlen Gerstensaft frisch und schäumend an der Duelle zu schlürfen. Ties wird nun die Hopse» blütbc in treuer Kopie wiedergebe». Ter „G e b irgs v e r e i n für die sächsisch bölnn. Schweiz" wird am l7. >6. d. seine diesmbrige ordentliche Generalversammlung im freundliche» Städtchen Bischofswerda nbbalten. Ans allen Gauen des weitausgedebnten Vereinsgebietes iverden sich die Mil giieder an mebrere .Hundert dort znsammensinden und sowolil voll der gen. Stadt ats insbesondere der „Sektion Bischofswerda" festlich bewillkommnet iverden. — Die vierte ordentliche Generalversammlung deS V crei n s analvsis ch e r E l> emik e r wird am 24., 25. und 26. d. Nt. i» Hamburg abgebalten. Am 2. Zielmngstage der 100. Landes Lotterie fiel der zweite Hauptgewinn von 40,l>00 Nt. ans Nr. 04.566 j» die Kollektion des Herrn Herma»» Leonbardi, Landbansstraße 10. Fm Großenbalner Anzeiger findet sich folgende gewiß eigen artige Befannlmachnng eines dortige» Gastlmnsbesitzers ; sie lautet; „Die Nestalirntlonsränme im „Goldenen Löwen" sind bereits so weit arrnngirt, daß dieselben Sonntag den 4. e. von Nacbinitlng ab benutzt werden können; ich hoffe, daß dieselben nach ibrer Bollen düng den Anforderungen der modernen Neuzeit genügen dürste» und bitte das gebildete Pnblikum von Großenhain und Umgegend, mit Ausschluß der Fnden, dieselben srenndlichst zn benutzen. Fcb werde andererseits bemübt sein, die nicht zu entfernende Langeweile, welche sich mein oder weniger in allen Restanrationsränme» be merkbar macht, durch klemc mnsikalische Pianosorte - Vorträge zn sistiren. Großenbaiir, 2. September 1661. A. Bettfnbr, Hotelier." Bezüglich der au» io bestialische Weise ermordete» 7jäbrige» Linda Voigt in Nt i t t e l s r o b n a ersälnt man noch Folgendes; Das Kind, wie icbon erivälmt eine Waise, war am Sonnabend Nachmittag von seiner Pflegemutter, Wittive Heinig, »acb Limboch geschickt worden, um dort »erlig gemachte .Handichiche abzuliesern. Als das Kind gegen 6» Ubr noch nicht wieder zurück war, ging ihm die Schwiegertochter der Fron Heinig ans der Straße nach Limhach entgegen und nahm, da sie eS nicht traf, an. daß es hei dem stiegen unterwegs hei Bekannten eingetehrt sein weide. Das Weitere Geilten wir schon gestern mit. — Tie gestern nactz dem „Pirn Anz." mitgetlieilte Maire, daß in Pirna ein Unteroffizier Naclüs einen Fe »ermann rück lingS überfallen und mit der Säbelklinge über den Kopf geschlagen baben soll, bericht, wie das genannte Blatt beule berichtigt, nach Ausspruch des belr. Unteroffiziers nni durchaus falschen Angaben. Am 2. d. war der beim Müblenbesitzer Birnert in Frie- d c rSd o rf bei Pulsnitz in Dienst stellende 20jäl»rige Geselle Ang. Richter ans Laußnitz bei Königsbrüct allein in der Ntüblc beschäs tigt. Lins Unvorsichtigkeit oder durch einen Fall ist der Unglück licbe in das (stetriebe gekommen und derart am ganzen Körper zrr sleiscbt und verstümmelt worden, daß er nach 2 Stunden seinen Geist ansgab. — Eff» Architekt ans Leipzig, der mit der Tochter eines Wirtbes in Eutritzsch verlobt gewesen sein soll, welche Verlobung indessen wieder aufgehoben wurde, hat dieser Tage seiner daraus bezüglichen Empfindung und Meinung einen sehr „Galligen" Aus druck gegeben. Er erschien nämlich zweimal vor dem betreffenden .Hame - das zweite Mal zn Roß - und feuerte jedesmal mehrere Schüsse gegen das Hans ab. Bei der Wiederholung bolle man ihn aber vom Pferde nno brachte ihn in .Hast. — Selbstmorde. Fn Ebemnitz erhängte sich ein in der Goethestraße wohnhafter, von seiner Familie' getrennt lebender 56jäbriger Mann an der Tbürklinke seiner Stubentliüre, in Poppen grün der 56jährige Tagelöhner Ang. Roll», Vater von 6 Kindern, in Marienlhal bei Zwickon eine (startengutsbesitzers Ebesran, ans dem Heuboden der (sterber'scben Ziegrlei in Glauchau der 10 Falire alte Ziegelnrbeiter Wintelmnnn. Fn der Mulde bei Döbeln er tränkte sich der Lehrling F. W. nuS Frnnkenberg. Landgericht. Anna Elara Unger anS Dresden, ein wegen Betrugs schon mehrfach vorbestrasles Mädchen von eiren 22 Fahren, verließ am 17. Mürz nach einer dreimonatlichen Kur daü Krankenhaus zn Plauen im Voigtiande, und ihr erster, aller dings von der Noch beeinflußter Gedanke »ach erfolgter Heilung clmctc ihr auch schon wieder den Pfad des Verbrechens. Sie wußte recht gut. daß nicht io leicht Femnnd das Nisico übernimmt, eine völlig mittel und arbeitslose und noch dazu fremde Person in Kost und Logis zn nehmen und dieserhaib Hais sie sich, so oft es »ötliig wurde, mit Notblügen ans der sein totalen Situation, wobei sie auch ihren Zweck in der stieget erreichte. Zunächst dupirtc sie eine Wittwc, Namens Fickenwirth in Planen mit dem Hinweis, sic sei in einem Wcißwaaren-Geschäft beschäftigt und crbieit daraus hin auch Kost und Logis obnc Vor- anszablling bewilligt, sowie eine Schürze gelieben, wäbrend sic einige Tage später das Dnartier heimlich verließ und an einer zweiten Stelle mit weit größerem Raffinement auilrat. Tenn dies mal erzählte sie stirer neuen Wirtlnn, sie habe bis jetzt ein sehr schlechtes Logis bewohnt, in welchem sie ihren von Dresden zn Besuch kommenden Bruder, einen Gerichts-Beamten, gar nicht empfangen konnte und weiter log sie vor, drei Falire bei dem AmtS- bauptmaiin in Lclsnitz gedient z» baben re. Nachdem sie >zegesscn und getrunken, eine Nacbt geschlafen und sich eine saubere schürze gelieben batte, um den Bruder vom Balmbof abziibolcn, ging sie ibrer Wege und suchte am nächsten Tage ein Dienstmädchen Namens Wolf, dessen Bekanntschaft von ihr in» Krnnkenbanse gemacht worden war, in betrügerischer Absicht auf. Diesmal wußte sie dem olinedics armen Mädchen diverse Effekten ;c., darunter ein Facket und überdies noch 55 Pf. in bnnrem Geldc zn entlocken »nid am 25. März tauchte die Schwindlerin in Unter marrgrün mit verbundener Hand ans. Hicr spiegelte sie einer Frau Weise vor, drei Finger durch die Arbeit i» der Fabrik vrrloren zu haben und von dem 1>r. mocl. Fickert in Lclsnitz bebandelt zu wer den; sie sei momentan io erschöpft, daß sie nicht weiter könne, nnd getäuscht bierdnrcb gewährte ihr die treniierzigc Voigt- länderin nicht nur Aufnahme in stirer Wohnung, son dern lieb auch der Angrr verschiedene Effekten, ols diese erklärte, ibrc ans dem Bahnhof i» Lelsnitz nnkommende Mutter abholen zn wollen. Von einem Wiederkommen war auch hier nicht die Rede. Näclistdcm begab sich die Angeklagte zn einer Frau Krause in dem Dorfe Triebes nnd log dcriclbcn eine reiche Fülle kcnsationelkcr Vorkommnisse anS dem ehelichen Leben der vcrlici- und gerührt von diesen, das mütterliche Herz tief berülirenden Neuigkeiten lieh Frau K. der Schwindlerin, die noch immer mit ihrer verbundenen Hand da« Mitgefühl rege zu erhalten muffte, nicht nur 50 Pfennige zur Rückfahrt »ach Plauen, sondern hals der U. auch noch mit einem Halstuch ans. Wenige Tage später kehrte die Schwindlerin dem bisherigen Schauplatze ihrer Betrügereien den Rücken und wandte sich nach Dresden, um liier sofort wieder ihre SchivindelprariS zu eröffnen. An» 26. April war es, als sie bei einer Frau Häriig erschien und dieser zu nächst init der Benierkung, sie stamme aus Radcberg, sei nioinentan arbeitslos »nd habe ihre in Loschwitz erkrankte Schwester besucht, ihre Noch klagte. Nachdem sie weiter erklärt, ibr Vater sei Bade meister in Liega«, gewährte ihr die getäuschte Frau H. nicht nur Kost und LogiS. sondern half der Schwindlerin auch noch mit einem haaren Darlehn von 2 Mk. aus. Der Angeklagten speziell weiter auf daü Schwindelgebiet zu folgen, würde zu well führen und sei daher nur allgemein noch erwähnt, daß die unger den von ihr hetrogcnen Personen hehufü Erzielung weiterer Vortheile noch vm flunkerte, ihre Schwester sei geworben, fie ivolle für das Begräb nis« Traueesachen einkaufen, ibr Enkel fei Bahnhofs-Fnspcktor in Potschappel :e. Unter dem betrügerischen Vorgeben, sie sei von einer Geschästüsreundin ausineltsai» gemacht, war die Unger außerdem »och in einem hiesigen Geschäft erschienen und batte dort einen Paletot nnd zwei Dameinnäntel auf Kredit zu erlangen gesucht. Der Schwindeleonp mißlang jedoch und das Sündenregister der Angeklagten war damit, abgesehen von der Unterschlagung einer Schürze, erschöpft. Bei den, offenen Gcständ »iß der Unger in der Hauptlast,e vcrüberflüssigte sich die Abhörung der meisten Zeugen und erkannte der Gerichtshof, dem von Herrn Staatsanwalt Stein gestellten Anträge gemäß, auf 3 Fahre 3 Mo nate Gefängniß und 3 Fahre Ehrenrechtsverlust. Die Unger nahm das Urtheit bitterlich weinend entgegen nnd erklärte ans ein Rechts mittel zu verzichten. Der Gastwirth Albert Hugo Rudolph betau, im April d. F. von einer Näherin den Betrag von 50 M. geliehen »nd übergab dabei der Darleiberin einen mit dem Aceept „Haupt" uersebenen, am 20. Füll fälligen Wechsel über 107 Nt. Es ergab sich jedoch, daß das Aeeept von ilnn selbst bewirkt worden war und es wurde infolge dessen gegen ilni die Untersnstning wegen Urkun öensälschung, nebenbei aber ancli »och wegen Kuppelei nnd Dieb stal,is eingeleilet. Der Angcklagle machte zu seiner Rechtfertigung geltend, er babe gleich bei der Uebergabe des Wechsels an die Dni- ieilierin geäußert, das Aerept gelte nichts, weit es von ilnn selbst geschrieben worden sei und auf den Vorhalt des Herrn Vorsitzenden, warn», er denn überhaupt das Papier angrsertigt nnd iveitcrbcgcben babe, bernst sich R. ans leinen z. Z geistig iMlnänkte» Zustand. Die Zeugin St., von welcher der Angekl. bas G> Id 'e>nM„ bekam, erklärte, den Fntentionen des Angekl. folgend, eu l.l», dah sie aus den Wechsel keinen Wert!» gelegt babe, und cs beantragte vcmer die Bertheidigung sie Freisprechung Rudolph's nach sänimtiichcn Richtungen. Tie Strafkammer gelangte betreffs der Urknndensälschnng nicht zur vollen Ueberzeiigiing. daß der Wechsel znin Zwecke der Täuschung resp. in recbtsivioriger Absicht sorlbcgcben worden sei, nnd in Bezug auf die Antlage des Diebstahls hielt der Gerichtshof die rechts widrige .^neignuugsabsichl nicht für erwiese». Es erfolgte daher insoweit »zreiiprestnuig nnd nur wegen Kuppelei wurde R. zu l t Tagen Gesängniß verurlhcilt. — Die lll. Ferien-Straskanriner erkannte ge,wn den Sstnstnnachcr Carl August Emil Kan»»- »etzer ans Dresden wegen Unzucht ans 3 Falire Zuchthaus und 5 Fahre Ehrenrechlsuerlnst, sowie wegen Bettelns ans 10 Tage Hast. Fn der gestrige» Naststiiittagssitzuiig batten sich derRechls- anwalt >>»'. Franz Schädlich, der Kaufmann Fol». Lse. Schuster n»d der Fnstitutsiebrer Paul H. Schäfer wegen Vergehens gegen den j: W6 des R. St. G. B., die unbefugte östcntliche Veranstaltung der Ausloosniig beweglicher Gegenstände betreffend, zn verantworten. Die Angeschuldigten sind Vorstandsmitglieder des „Vereins für Volksbildung", der am 12. Fu»i ans dem Schillcrscblößchen ein Frülstingssest feierte, wobei ancb die Anüloosung von Pfeffer kuchen mittelst des sogenannten Glückrades vorgenomnicn wurde. Auf Grund der Beweisaufnahme gelangte der Gerichtshof nicht zur Ueberzenglmg, daß die Ansloojung öffentlich veranstaltet worden ist und datier ivurden die 'Angeklagten kostenlos freigesprochen. — Laiidecriilit. dc» o. Scvicmbcr. lzeckenticachiimiicr II. v U!» Houvwkc !a>!-Nni.i d-» TcaittelMl'l e!onivi> Cijüld >ws nlciMwcNic'11 wcncu iaia'kMec!,' 'ittvcwei iinnuai. m issieu dkil Lii»>iNwNNi ttuk> Pic'kmkNichäudlcr ÄotNob Eichlcc' >nn Sdcwdcrwch wegen Bergeiwn gegen tz Se>«i de» i»!.-Zlr.-w.-!>. lün, gegen Na»! Singim tteiig Elidier ans !itzndnig wegen »Niwcici. >M/< gegen den .cwiidlirdcNce Heiiuw! wlttwicr nur chchai» »iegc» glwNneiricr tlörperscrleinnig. IO cs gegen den .cuilniice eielntt auo Gidlidonliain dci Tinirend! Ivegcn Siclruge-. il gegen den Lchtthmachcc ;zniin- T rcsiler dn-r ÄiNscher ivege» Sionwinnc nnstichttgcr .pandinngcn Mil Pcr> lene» nnier II Aal>rc». Meteorolofttsche ü»evdac»i»unken der deullchcn Srcwaric in Hamburg um a. Lczaemder um 8 Uhr Margen», crt. ertiii». Ri etter. »< »!>>>cuhaqen.... 7-'.8 80 leicht Heller ! l! g -I.'iklWlM .... 7'.1 0 leicht Redet st-I, , ö-itwraudr .... 8>V Icichl Haid dcdcikl -tz 8 k! St. Pricc-dur-i . . RdSkd» 7«»'» leiser Zag walkcalv; 4>» 7 damdurg .... 80 leichl bedeckt st -tz > t » eicmci e.'i'.t S? 0 leicht I>eitcr-i- in x> pari; 88 >V lcjchi waikealvS 4 '2 L Mimchen. ... 7« 0 >V schivnch wdlklg -tzlt ^ eciinii, 7.',^ 80 lener Zug i bedeckt !>c>Nl! 75,8 s 3 SO lcller Zag ' ljalb bedeckt -i ls „ Wir» 7tiO lull heiter -! I.t L Vre-Iau 7«'.i> 80 leicht wolkenlos b) -tz'4 s liebe riickt der W i > I er nn g. Tie bon, Miliclmccrc gekommene TchrcindN r.n den nngcwWNi.dcn Weg nach Nordivciic» weiter vcrsolgi n»d Negi heule über kcr oiiichol'ijchen .iliinc d!N -verein mit der vor dem .itanal anfgelrctciicii tzalioiiiNcn Tcvrcliion »nd dem Maximum in Rnsiland bedingt sie eine ment schwache, nder den grosnen The» von Mesi-Enropa sich auedehncnde slidissNichc Lniisiriimniig ui» ver änderlichem goi.ientheNo eilvao wärmerem Weiter; nur in Schottland und in Irland aemchcn nördliche Winde. In Lcmschland liegt die Tempcralnr im Nordohen iibcr der normalen. I> Reinig. 2» Rachi-Z 2) Starker Than. - Wassrrstand der Eide und Moldau am 7. Septbr: BndweiS Oinll, Prag Z- 56, Pardubitz Z- 62, Nielnik Z- 53, Leitmcritz Z- 38, Dresden - 28. Wasserwürme der Elbe am 7. Septbr.: l3'/r Grad 11. Taficsgcschichtc. r der Begrjlßnng onvcräne auch mebrere andere regierende Fürsten tbeilnelmie». Kaiser Wilhelm wird, wie es heißt, außer von dem deutschen Kron prinzen allst, von den Großhcrzögcn von Mecklenburg nnd von Baden begleitet sein. Den nosischen Kaiser werden mehrere Großfürsten nnd der gegenwärtig in Petersburg weilende König von Dänemark ans dem L-eewege nach Danzig begleiten. Sicheres darüber ist jedoch noch nicht bekannt. Auch Fürst Bismarck und der russische Preinicrminister werden zu der Entrevuc in Danzig cintrcffen. Das aus den Fregatten „Friedrich Karl", „Preußen", „Kronprinz" nnd „Friedrich der Große" nnd dem Aviso „Grille" bestehende Panzer llebuiijisgeschwadcr wird zur Begrüßung der fremden Monarchen bis Sonnabend auf der Rhede verbleiben. Als dann tritt cs die Rückfahrt nach Kiel an und trifft am 14. zu dem Kaiser-Manöver wieder in der Eckcrnförder Bucht ein. Endlich liält sich auch die offiziöse „Nordd. Allg. Ztg." für ver pflichtet, ein orakelhaftes Wörtchen über die K a i s e rz u l a m m e n- kunsl zu sagen. „Amtlich" sei bisher noch nichts davon bekannt, weder ob noch nn welchem Lrle. Nach der indiskreten Reklame der „Danzigcr Zeitung" sei wollt nicht daran zu zweifeln, daß, wenn von der Stadt Danzig bei den Erwägungen über die Wahl eines Ortes überhaupt die Rede gewesen sein sollte (was wir nicht wissen, bemerkt die „Nordd. Allgcm. Ztg." vorsichtig), nun mehr davon Abstand genommen nnd eine Begegnnnl^dcr Monar chen dort teinessnlls stattsinden werde. Nun, die «achc ist sehr einsacli; Ans Rücksicht auf die persönliche Sicherheit des Zaren sollte Alles möglichst lange verheimlicht werden. Danzig ivar ur sprünglich in Aussicht genommen, was durch die indiskrete Presse ausgcplandert wurde. Darauf wurde Nenfabrwasser (1'/2 Stunden von Danzig entfernt) gewählt; auch diese Wahl ist vcrrathcn wor den und »nil ist cs sehr möglich, daß die Kaiser-Entrevuc ans der kaiserlichen Nacht „Hohenzcstlcur" stattsindet. lOrig. Korresp.) Bezüglich der beschlagnahmtest Schiffe „Dio genes" »nd „Sokrates" in Kiel wird jetzt ans einen bisher unbe rücksichtigten Gesichtspunkt hiilgcwicscil, der für die finanziellen Fn- tcreffen einer größeren Anzahl deutscher RcichSangehörtger schwer
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