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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.03.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270331011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927033101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927033101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-03
- Tag 1927-03-31
-
Monat
1927-03
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.03.1927
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7tr. 152 Seile 6 — «Dresdner Nachrichten" — Donnerstag. 31. März 1827 Welche Miele habe ich am 1. A-ril 1927 zu zahlen? Der Rat zu Dresden, Wohnungsamt, teilt uns mit: Durch Verordnung des Ministeriums ist die gesetzlich« Miete einschließlich der MietzinSsleuer für die Zeit vom 1. April 1927 an um lü Prozent der FriedenSmiete erhöht und damit ans NO Prozent der Friedensmiete festgesetzt worden. Wie sich die Erhöhung auf den Hausbesitzeranteil und auf die MietzinSsleuer verteilt, steht noch nicht fest Hierüber hat der Landtag noch Entschließung z» fassen. Dieser Zweifel berührt aber lm allgemeine» die Mieter nicht. Sie haben jedenfalls 110 Prozent der F r i e d e n s i» i e t e vom l. April an an den HanS besitzcr zu zahlen. Offen bleibt lediglich die Frage, wie viel von dieser Erhöhung der Hausbesitzer als Miet- zinSstener abzuführen hat. Zweifel ergebe» sich aber i n de» Füllen, in denen der Ni ieter v o » der Zahlung der Mietzins- steuer befreit ist. Hier wird den Mietparteien empfohlen, davon auszugehen, daß nach den bisherigen Be sprechungen der Parteien des Landtages die am 1. April eintrelende Erhöhung sich voraussichtlich mit 5 Prozent der FriedenSiniete auf den Hausbesitzeranteil und mit 5 Prozent ans die Mielzinsstener verteilt. In den Fällen, i» denen der Mieter von der Zahlung der MietzinSsteuer befreit ist, wird deshalb den Mietparteien empfohlen, sich ans eine Zahlung von 65 Prozent istatt bisher 6 6 Prozent der FriedenSiniete zu einigen und sich dabei einen Ausgleich für de» Fall v v rz u b e h a l t c n, daß der Landing eine abweichende Regelung beschließt. Mil Rücklicht ans die Unsicherheit der Rechtslage hinsicht lich der Hanptiniete, kann die gesetzliche Untermiete für den Monat April nicht festgesetzt werden. Die Festsetzung kann erst vom Monat Mai ab erfolgen und wird die für April unterbliebene Festsetzung . rückwirknnd mit be rücksichtigen. Den Parteien wird empfohlen, vorbehalt lich spätere» A uSglci ch S, die gesetzliche Untermiete für möblierte Räume um 3 Prozent der FriedenSmiete. also auf 81 Prozent der Friedensmiete zu erhöhen und da neben 15 Prozent lstatt bisher 16 Prozent» der Friedens miete als MietzinSsteuer ans die Untcrmteträume »mzn- legen und bei leer vermieteten Räumen die Untermiete um 5 Prozent, also aus 65 Prozent der Friedensmiete, und die um,»legende MietzinS-steuer von 16 auf 15 Prozent der FriedenSmiete zu erhöhen. Die Mielzlnssäge. Bei einer Iahrer- Jriedensmieie von RM Miele einschl. Mictzinrsteucr IicM der Fr.-M. RM Davon entfallen voraiisiichNjch aus reine Miete > Mietzinosteuer ss°, > «s»o RM > AM 1 6.69 0.05 0.64 <) 6.16 0.1, 0.08 .8 6.27 6.16 6.11 1 6.37 6.22 6.15 5 6.46 6.27 6.19 6 0,56 6,33 0.23 7 6.64 6,38 0,26 5 6.73 0.13 6.30 9 6.83 0.49 6.34 10 6.92 0.54 6.38 20 1.83 1.68 0.75 36 2.76 1.63 l.I3 46 3.67 2.17 1,50 56 4.59 27, 1.88 66 5,50 3.25 2.25 76 6.42 3.79 2.63 86 7.33 4.33 3- 60 8.26 4.88 3.38 166 9.>7 5.42 3 75 260 18.33 16.83 7.50 306 27,56 16.25 11,25 466 36.67 21.67 15- 566 45.83 27 68 18.75 660 55,— 32.56 22.56 760 61.17 37.92 26.25 800 73.33 43.33 30- 906 82.56 48.75 33.75 1606 SI.67 54,17 37.50 Arbeilsschuhgeseh und Arbeikszeitfrage. Diese für die deutsche Wirtschaft brennenden Probleme bildeten de» Inhalt einer Bvrtragsvcranstaltnng des L a n d e s a u S s ch n s s e S Sächsischer Arbeitgeber verbände am Dienstag in der Kaufmannschaft. Bevor der Borsitzende Direktor Wittke dem ersten der beiden Referenten das Wort erteilte, begrüßte er die zahlreich erschienenen Ehrengäste, so die Pertreter sämtlicher Ministerien, der KreiS- hauptmaunlchasl, Amtshauplmannschast. des Landtages, der Gerichte, Anivaltskammer, Handels- und Gemerbekammer, Technischen Hochschule, der Obcrvvstdircktion, Reichsbahn, der Bereinigung Dresdner Privatbankiers, Bankcnvereinigung, des Einzelhandels und deö Deutschen Jndiistrie-Schntz- verbandes. Sodann legte er kurz Aufgaben uns Ziele des LandesauSschusscs dar. Zum ersten Male trete dieser in solcher Form an die Oessentlichkeit. Eine Interessenvertretung aller sächsischen Arbeitgeber wolle er sein. Dabei solle seine Gründung kein Konknrrenzinttcriiehiiien für den Bund Säch sischer Industrieller bedeuten, vielmehr wolle er im engsten Berein mit diesem die sozialpolitischen und wirtschaftlichen Interessen der Arbeitgeber fördern. Sehr schwere Ausgaben seien dem Ausschüsse augenblicklich gestellt. Gesetze von eminen ter Tragweite seien angekündigt. Eine geradezu beängstigende Ucbcrspannung sozialpolitischer Maßnahmen drohe. Hier gälte cs, bremsend entgegenzutreten. Soziale Fürsorge könne erst in Frage kommen, wenn die Wirtschaft gesundet sei. In keinem anderen Staatswescn hätte sich der Bureaukratismns so ausgewachsen als in Deutschland. Dabei habe sich ei» gewisser Autvkratismus breitgemacht, der glaube, cs gut zu meinen, aber verhängnisvoll wirke. Darum müsse Einhalt geboten, müßten alle Kräfte zusammengerafst wer den, damit die Privatwirtschaft wieder erstarke. Nunmehr erhielt das Wort Privatdozent Dr. Rikisch zu seinem Vortrage über Sas ArbeUsschutzgefetz. Die Arbeiien, so führte der Redner ans, an der Schaffung des in 8 157 der Reichsversassung verheißene» Arbeitsrechts schritte» n»r langsam voran. Lediglich Betriebsräte- und Arbeitsgcrichtsgesetz seien erledigt. Zersplittert sei das ArbeitsvcrtragSrccht, während das Tarisrecht noch ans dem Stande von 1618 verharre. Auch fehle cs a» einem Bernfs- »ereinSrecht. Daher herrsche völlige Nechtsnnsicherheit. Ein Unglück schiene diese langsame Entwicklung nicht zu sein, da ja doch erst Klärung aller Interessen, ein Ausgleich der Meinungen erfolgen müsse. Verwunderlich bleibe aber, daß das Arbeitnehmcrschuhrccht mit Hochdruck in Angriff genom men werde, obwohl hier gerade starke Hemmungen in sozial politischer Hinsicht vorhanden seien. Diese bestünden einmal in der Unübersichtlichkeit der Rechtslage. Es sei zwar zu begrüßen, daß die Regierung den kaum ent- wirrbare» Knäuel des ArbcitSrcchts, wie es heute gelte, zu löse» trachte Aber das Arbeitsrecht lasse sich nicht ver gewaltigen. Ein BcharrnngSznstand sei schwer zu erreichen, da außenpolitische «rüste hcreinipielten. Des weiteren müßten ganze große Wirtschaftsgrnppe» überhaupt außer acht gelassen werden, andere wieder forderten Ausnahmen, sollten ihre Be lange nicht schwersten Schaden erleiden. Dan» spiele eine Rolle die Arbeitszeitsrige. Sie bilde das Kernstück de» Entwurf«». Die Arbeitgeber stünden zum Achtstundentag. Er solle aber nicht starr, sondern elastisch sein. Der Entwurf basier« aus dem starre» Acht- stundentag. An diesem Ziele sei nichts mehr zu ändern. Doch müsse eine lange Uebergangözeit gewährleistet sein, damit die Betriebe sich nach und »ach cinstellen könnten. Ganze» Wirt schaftszweigen würde jedoch in absehbarer Zeit dies nicht mög- lich sei». So befänden sich die Arbeitgeber in einer Berteidi- gttngvstellung. Das Arbeitszcitproblem sei Lebensfrage für die deutsch« Wirtschaft und müsse so gelöst werden, daß sie ge- deihen könne. Endlich seien zu berücksichtige,, die internationalen Bczichnngen. Deutschland betreibe die Ratifizierung des Washingtoner Arbeitsabkommens. Die Bedürfnisse der deutschen Wirtschaft seien hierbei in den Bordergrnnd z» rücken. Nur vom nativ- nalen Standpunkt sei diese Frage zu löse» und die deutsche» Berhältnisse müßte» diese Ratifizierung rechtfertigen. I» längeren Aussührnngen verbreitete sich der Bortragende daraus über die Methode des Gesetzentwurfes, die er dahin kritisierte, daß dieser alle Einzelfälle regeln wolle »nd Berivaltung wie Justiz in ihrer Mitarbeit aus ei» Mindestmaß beschränke. Eine ganze Anzahl von Bestimmungen würden zu kleinlicher Begrisssspalterei führen. Selbst bet bestimmte» Ausnahmen bliebe die Aus- legung eine bedingte und geschähe in einer autoritativen, selbst die Gerichte bindenden Art und Weise durch de» jeweiligen Reichsarbeitsminister. Das bedeute aber einen Eingriss der Berivaltung in die Jnstizhvheit. Einfacher gestalte sich die Ncberstuudenfrage. Die Gewerkschaften lehnten diese nicht grundsätzlich ab. Am beste» würde sie zn lösen sein durch Bewilligung einer fest gesetzten Zahl von Ueberstniiden zur freien Berfügnng deS Arbeitgebers. Der Entivnrs wolle so verfahre» und darüber hinaus ans tariflicher Grundlage »och weitere gewähren. Dies solle jedoch nur eintreten in Fällen dringenden Bedarfs zu», besten des Allgemeinwohles. Dem sei entgegenzuhaltcn, daß die Regelung dieser Frage nur in der Möglichkeit der Be wegungsfreiheit liege, nicht aber in der Bindung starrer Be- triebsverträgc. Der Redner schloß mit einem Appell an den Landes- ansschuß, durch positive Mitarbeit am Entwürfe zn bessern, waS zu bessern ist. Kürzer, da vieles vom Vorredner bereits dargelegt, ge- staltetc sich der zweite Vortrag. Kommerzienrat Sichler referierte über: Die rotrlfchaflliche Ledeuiung der Arbettszeilfrage Er schränkte sein Thema ein auf die Bedeutung der ArbeitS- zcitgesetzgebung und behandelte zunächst die Forderungen auf Verkürzung der Arbeitszeit und Vorlage einer Arbeitszeitnot- vcrvrdnnng, von der man Erhöhung der Leistungen und Ein schränkung der Erwerbslosigkeit erwarte. Hieraus gab er einen geschichtlichen Abriß der Arbcitözeitrcgclnng seit 1618 und ging an der Hand einer großen Reihe von Beispielen ans deren Auswirkungen in den verschiedensten WirtschaftS- grnppen und auf die Intensität der Arbeitsleistungen ei». Er schloß zusainmensassend, daß bei der Arbeitszeitverkürzung die Jahresproduktion möglichst z» heben sei, daß bei rückgängigen Leistungen der Belegschaften, vermehrter Belastung der Lohn konten und Steigerung der Materialkosten die Gefahr der Ver teuerung drohe, daß endlich die Vorlage einer Notverordnung nicht angebracht sei, sondern die Ruhe bewahrt werden müsse und die Ergebnisse des NcichSengueteansschusses abzuwartc» seien. —— Jahreshauptversammlung -er Lehrerhaft -es Schutaufjichtsbezirkes Dres-en H. Am 22. März fand im „Palmengarten" die Jahres hauptversammlung der Lehrerschaft des Schul au fsichtsbezirkeö Dresden II unter dem Vorsitz des BezirksoherschulrateS Dr. Kraner statt. Auf der Tagesordnung stand zunächst ein Vortrag des Vorsitzenden über die „Deutsche Ausgabe- der Volks» und Berufsschule. Der Redner führte das Folgende aus: Unsere deutsche Aufgabe besteht in unserer Verpflichtung, die deutsche Jugend so zu erziehen, wie es für den Bestand, die Wohlfahrt und die Würde des deutschen Volkes erforderlich ist. Zu diesem Zwecke sind in der deutschen Jugend alle die Kräfte zu ent wickeln und ihr alle die Bildungsgutcr zu vermitteln, die dem tüchtigen Deutschen sein deutsches Gepräge, seinen deut schen Gehalt und seinen deutsche» Stolz verleihen. In der sächsischen Schulgesetzgebung ist diese Aufgabe nirgends klar umschrieben. Aus dem UebcrgangSschulgesetze und seiner Ausführungsverordnung läßt sie sich zwar erschließe», doch ist die Ableitung nicht juristisch zwingend. Das Wort „deutsch" kommt dort nur in der Verbindung „deutscher Unterricht", das ist deutscher Sprachunterricht, vor. Diesem Mangel hilft die Reichsverfassung ab, indem sie in ihrem Artikel 118 allen Schulen Erzieherarbcit „im Geiste des deutschen Volkstums und der Völkerversöhnung" zur Pflicht macht. Der Geist der Völkervcrsohnung bildet keinen Gegen satz zum Geiste des „deutschen Volkstums". Nie sind so starke außerschulische Kräfte am Werke gewesen, die Jugend zu entdeutschen, wie in der Gegenwart. Das macht die deutsche Ausgabe der Schule doppelt schwierig und ernst. Auf welchem Wege dürfen wir hoffen, ihrer Lösung nahe zu kommen? Wir werden Deutsche nicht dadurch, daß wir in Deutschland geboren werden, sondern dadurch, daß das deutsche Wesen, bas außer uns ist, der Geist -es deut- scheu Volkstums uns in den Jahren unserer Bildsamkeit ohne Unterlaß umflutet, in unsere Seele einbringt und sie formt nach seinem Bilde. Wir müssen alle Aeußerungen des deutschen Wesens, wie sie vorlicgen in den Sitten und Ge- bräuchcn der deutschen Stämme, in der deutschen Arbeit, im deutschen Schaffen auf dem Gebiete der Kunst und im Be reiche der Wissenschaft und Schule, in der deutschen Mutter sprache, in der deutschen Dichtung »nd Erzählkunst, Im deut- scheu Liede, in der Eigenart der deutschen Kulturlandschaft, in der deutschcn Geschichte und in der deutschen Treue der vom deutschen Vaterlande gewaltsam losgelösten deutschen Brüder und Schwestern zum Gegenstände liebevoller Be trachtung und Belehrung machen. Damit ist eine Ueberfüllc deutschen Bilbungsgutes gegeben, so daß sich die Frage nach einem AuSwahlgrundsatze einstellt. Wir finden ihn in der Rücksicht auf die Schaffung und Erhaltung einer möglichst einheitlichen Bildungsgrundlage unseres gesamten deutschen Volkes. Er muß vor allem die Auswahl des literarischen »nd geschichtlichen Bildungsgutes bestimmen» da diese Stoffe für die Entwicklung des VolksbewußtsetnS von ganz be sonderer Bedeutung sind. Es folgte ein Vortrag deS Lehrers Koch (Gittersce) über das Thema „Jugendschrift und Lesebuch- Herr Koch führte aus: Weder die Jugendschrist noch bas Lesebuch kann in der neuzeitlichen Volksschule entbehrt werden. Die Schule von ehedem ist, weil sie vornehmlich Kenntnisse übermitteln wollte, der Jugendschrift bet weitem nicht gerecht geworden. Aus dem gleichen Grunde hat sie fast durchweg solche Lese bücher hervorgebracht, die außer der literarischen Bildung zugleich auch der Befestigung und Erweiterung des allge meinen Schulwissens dienen wollten. In der Zeit des Ucber- ganges zur neuzeitlichen Arbeitsstube brach sich dann zu nächst das rein literarische Lesebuch Bahn, gewann aber auch die Jugendschrift im Klassenunterricht mehr und mehr an Boden. Allmählich gestaltete sich das Verhältnis so, daß in vielen Schulen das Lesebuch gänzlich ausgeschaltet und die Jngendschrift allein Herrscherin wurde. Gegenwärtig voll zieht sich deutlich eine Synthese. Man billigt der Jugend- schrtft auch im Unterricbte weitgehende Rechte zu. hält aber auch das Lesebuch wieder wie ehemals für unentbehrlich. Jedem von beide» ist «ine besondere Aufgabe zuzuwciscn. Die Jugendfchrift hat den Schüler vor allem in das richtige Verhältnis zum Buche zn dringen und soll ihm Helsen bei seiner Entwicklung zur ideal gerichtetes Persönlichkeit. In diesem Zusammenhang« müssen Ktnderleiezimmer und ein zielbewußter Ausbau der Klassen- und Schulbüchereicn ge. fordert werden. Das neuzeitliche Lesebuch muß ein deutsch, kundliches sein. Vs hat der Jugend vor allem deutsches Kulturgut in mustergültiger literarischer Form zu biclcii. Beiden Vorträgen folgte langandauernder Beifall. El», gerahmt wurden die Vorträge durch zwei vortrefflich zum Vorträge gebrachte Gesäuge eines Teiles der Freilisten Lehrerschaft unter Leitung des Kantor» Schreiber in Frettal-Döhlen. — Der Alldeutsche Verband, Ortsgruppe Dresden, feierte den Geburtstag des Fürsten Bismarck am Dienslag un Westeudschlüßchen. Gedichte, u. a. von Paul Wa rucke und Ernst v. W i l d e n b r u ch, wirkungsvoll vorgctragen von Her. »rann Drovp, sowie vaterländische Lieder, klangschön ge- jungen unter Paul Zerbkas Leitung von dem Männer, gesangverein „Fürst Bismarck", umrahmten die Feier. Tie Anwesenden begrüßte der Vorsitzende Dr. Beutel. Er wieS daraus hin. welch besonderes Anrecht der Alldeutsche Ver- band habe. Bismarck zu feiern, dessen tragische Entlassung An stoß und Ursache zur Gründung des Verbandes gewesen ist. Er führte dann de» Hauptredner des Abends ein: Oberstleutnant v. Feldmann - Hannover, bekannt durch seine rege Werbe- tätigkeit vor der Wahl HindenbnrgS zum Reichspräsidenten. Dieser stellte über seine Ausführungen die zuvor gehörten Worte Wildenbruchs: „Laß nicht den Bismarck sterben in dir!" Er verknüpfte da» vor der Tür stehende Osterfest mit der „och immer unersüllte» politischen Befreiung», und Auferstehung^, sehnsucht des deutschen Volkes, mit dem immer lauter werde», den Ruf nach dem „starken Mann". Aber nur dem würdige» Volke könne ein Bismarck geschenkt werden. Wenn die leiten den Staatsmänner durch ansgezwungene oder doppelzüngige Verträge gebunden seien, so müsse das ganze Volk Träger sc», des stahlharten Willens zum Wiederaufstieg. Zur einheitlichen Richtung des Volkswillens gehöre aber auch die wirtschaftliche Selbständigkeit, und diese könne erst komme», wen» Dentlch- land von den Früchten seiner eigenen Scholle leben könne. Auöfnhrzahlcn, Handelsbilanzen sind ein Trugbild. Sie gebe» einen Teil der Leistung, aber nicht den Gewinn des Volkes an eigener Kraft wieder. Bismarcks Werk, fuhr der Redner fort, sei unvollendet geblieben. Zu dem einigen Reich hätte ein einiges starkes Volkstum gehört. Die Weimarer Verfassung konnte kein Werk „des deutschen Volkes, einig in seinen Stäm men" sein, denn mit den Fürsten habe es seinen Zusammen halt verloren, um so sich selbst untren zu werden. Bismarck besaß die oberste Tugend der Treue, gegen seine» Gott, seinen König und Kaiser, gegen sich selbst. Wir können ihm nur nach- eisern in der Pflichttreue, in der unwandelbaren Liebe zum Vaterland. Einem in diesem Streben geeinten Volke wird zu rechter Stunde der Führer nicht fehlen. — Am Mittwoch fand die gleiche Feier im Park-Hotel Weißer Hirsch statt. —* Der Verkehr Dresden—Berlin im neuen Fahrplan. Nach dem Entwurf für den Svmmerfahrplan findet aus der Strecke Dresden—Berlin folgender Zugverkehr statt: V-Züge ab Dresden Hbf. 1,25 vorm, jsrliher 1,05), an 7,12 unver ändert: ab 7,86, an 16,88 ifrüher 16,10): ab 2,68 nachm., an 5,11 (früher 5,11): Bäder-D-Zug von Karlsbad ab Dresden Hbf. 3,20 nachm., an Berlin 6,18 abends, verkehrt nur bis 31. August: ab 7,26 abends (früher 7,16), an 10,22 lfrüher 16,25) abends. Etlzng ab 16,11 vorm., an Berlin 1,38 nachm, unverändert: im Fahrplan der Pcrsoncnzüge keinerlei Acnderung bis auf den Nachmtttagszug, der neu 3,56 liruher 3,16) abfährt, Ankunftszeit 6,36 abends in Berlin ist geblieben. Rückverbindung B e r l i n—D r e s d e n. V-Züge ab Berlin Anhaltcr Bf. 8,65 vvrm. (früher 8,02), an Dresden Hbf. 11,17 lfrüher 11,22): Bäder-V-Zug Berlin—Karlsbad verkehrt bis 31. August ab 11,12 vorm., an Dresden 2,66, weiter nach Karlsbad ab Dresden Hbf. 2,25 nachm., an Karlsbad ob. Bf. 7,l7 abends: 1,25 nachm, lfrüher 1,23), an Dresden unverändert 1,31: 7,61 abends (früher 7,01), an 10,16 unver ändert: 16,18 abends, an 1,52 nachts unverändert. Ter Eil- zng 1,35 nachm, ab Berlin ist geblieben, an Dresden Hbs. 7,56 abends lfrüher 8,01). Personenzng vorm. 6,62 ab Berlin, an Dresden Hbf. 1l,23 (früher 11,17): di« übrigen PersoneH- züge ohne Aendcrnng. — Deutsche Bolkspartci, Ortsvercin Dresden. Zur Bismarck-Feier morgen Freitag im großen Saale der Kauj- mannschaft wird die Festrede der bekannte Bismarck-Forscher, Graf zu Stvlbcrg-W er nigerode. Mitglied des Preußische» Landtages, Verfasser des Werkes „Zurück zu Bis marck". halten. Ter künstlerische Teil des Programms wird von Herrn Kammersänger Robert Büssel und der Dresdner Fansarenmnsik bestritten. — Deutscher Ncntncrbund. Die Tagesordnung für die am 1. April vormittags 16 Uhr im VercinShaus, Zinzewdvrsstraßc, stattfindcnde öffentliche Bundesversammlung deö Deutschen Rentnerblliides, Landesverband Freistaat Sachsen, lautet: 1. Begrüßung. 2. Stand des ReittiiervcrsvrgiiiigSgcscücs lRef.: Mitglieder des parlamentarischen Ausschusses). 8. Für- sorgcsragen (Res.: Frl. Schräder). 1. Klage gegen das Reich lRef.: Amtsrichter Schneider). Aussprache. 5. Die Stellung des Bundes zur Auswertung (Res.: Frau Lasse). 6. Vortrag über die Kreditgcmeinschast gemeinnütziger Selbsthilfe-Organi sationen Deutschlands, G. m. b. H lRef.: Dr. Becker). 7. Ver trag über den Herold lRef.: Vertreter deS Herold). — Link Esponol <ie vrescien. Heute 8 Uhr. KünstlerhciuS: Vortrag Heinrich Wcichelt jr.: l-vü catsrsis, mär granäcr cial muncko: kll Vgiinrü. l-vguncka poct«. — Die Renerwerbnngeo der Sachs. Laudeöbibliothek sind vom 1. bi» g. Avril im Lesclaal lgeöfsiiel werktäglich IHM b>S 2 und 1 bis 7 Uhri ausgestellt. Ein Verzeichnis dieser Neuerwerbungen licgl in der Geschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten", Maricnstraßc 38, Erd geschoß. aus. — Rismarck-Vorträge. Der letzte Vortrag des LandcSblbliv- tkekars Tr. Richter über: „Bismarck in Forschung und Literatur" findet am Freitag ^8 Uhr im Lescsaal der Landesbibliothek statt. Eintritt frei. — Straßennnfaü. Am Mittwoch nachmittag kurz nach b Uhr wurde aus der BorSbcrgstrafte eine stadiwärtö sahrcndc 2« Jahre alte Radfahrerin von einem hinter ihr her fahrenden, unbekannt gebliebenen Radfahrer angcfahren. Sie stürzte dabei in einen gerade an der Haltestelle Mosenstraßc haltenden Ltrakenbahn- zng und trug eine komplizierte Rcinverletzniin davon, so daß sic Ausnahme in einem SrankenhauS finden mußte. Fustro Daimler 10/40 PL 10/4S 17/60 » »» mit K-r^Iinklsi'-^olor unä Vis77s«Ib7sm8e in sllen Lusliiksungsn zulolisiiZ k. v. Osesr Nellmsnn. vresäen-^., L-ütt16iau8trsüe 23. § un6 »eit lalirea be»«krio »Iute»inipunga- „nä /cdlNkrmNIel. 2u Kaden in »II»N -zpoikoken.
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