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Nr. 1S2 5rile IS — .Dresdner Nachrichlr»" — vonnerrlog. ZI. MSr, 1S27 «tr und dann tn» cwtge Ltromtand Aegypten. Eingehend wtrd gelchitdert, wie England den Sudan unabhängia macht und damit die Guillotine für Aegypten in der Hand hat: dir Zulassung des NiIn»allerS »der ieine Sperrung. Wir ver wetten sinnend ixt den vvm Nilwasier umrauschte» Säul,n von Philae. bei den Pyramiden und bei der Sphinx, dem verkörperten Rätsel und ewigen Symbol n»eiblichcr Schönheit. In Tlambul. der Pforte der Glückseligkeit, besuchen wir d^e unLetmlickien unterirdischen Gewölbe der alten bnzanllntichen Festung, in denen Foltern und Hinrichtungen stattfanden »nd in deren Mauern nach vor zwei oder drei Jahrhunderten Ge sungene ihr Schicksal und ihre Qualen in den Stein ritzten. Dan» führt nno der weitgereiste Verfasser auf die Trümmer Trojas, an den Grabhügel des Achilles und an den Kalo» kadnuS, in dem Kaiser tiiarbarossa ertrank. Durch den wild- romantischen Taurus streifen nur. durch die Äiltkischcn Tv"k nach dem TarsuS. der Geburtsstadt des Apostels Paulus. Wir schauen aus die Lagune, in die einst Königin Cleopatra aus goldener Emleere fuhr zu AntoniuS, mit dem sie stürzen sollte. Hinreihen- schildert Ludwig das von blühenden Gärten um- zogene Damaskus von jenem Hügel Et Sulhiie. den jeder Fremde zuerst anfliicht und von dem aus man einen geradezu überwältigenden Blick aus die «Perle des Orients" Hit. Bon hier auS soll auch Molrammed die Stad« zum ersten Male er blickt haben. Dann aber wandte er sich entschlossen weg: »Kommt, meine Freunde! Ich werde nicht nach DamaS- kus nioderstetgen. Denn wenn ich es beträte, triebe mich keine Sehnsucht mehr dem Paradiese zu." In Palästina suchen wir die jüdischen Kolonien auf, be- emtlrdern. wie in harter Arbeit der steinige Boden und die Steppe sich in fruchtbares Land n>andeln. Manches Inter- essanle erfahre» wir über den Zionismus und die Bestr«. düngen. de» Juden in Palästina eine dauernde, eigene Stätte zu bereiten. Dann führt uns unser kundiger Führer aus die Göttcrbnrg in Archen und in das ,<Ha»S Ilion", den loggten- reichen Palast, zur Gattin Heinrich SchliemannS. Mit dickem seltenen Mann der ein deutscher Kaufmann und kein Archäo loge war, der aber Phantasie und Ehrfurcht vor dem Dichter holte, suchte Sofia Schliemann, die Griechin, die verschütteten Burgen in Mnkenc und Trvia. In Hitze und Regen grub sie und enrrih der alten Erbe die Krone Agamcmnons und den Schatz des PriamoS. Nun hat die tapfere und kluge Frau eine Heilanstalt gegründet sür lungenkranke Arme. Auf dem Trümmerfeld von Olympia ersieht vor unserem Auge die Pracht der Heiligtümer und der nationalen Kampssplele. Heute ist Olympia ein Friedhof. Pinien wachsen über die grauen Mauern und Stünrpke der Säulen. Zwischen den Bodenflächen der Tempel sprichen Farne und leuchten Ane monen. In Arkadien steigen wir im wilden Gebirge empor zum Heiligtum von Bah'ae, dem Tempel Apollos, in menschen ferner Höhe. Nach einer an Erlebnissen und Eindrücken über reichen Reise rings um das Mittelmeer sehen wir den hohen Campanile in Bencdig und die Kuppeln von Tan Marco wieder auftauchen. So leinten wir die Welt der Antike, des Christentum» »«» dg» Ml,«» kenne». V«e dies« Ander, die um da» Mtttelmeer. der Wiege h«r Schönheit, gelagert sind, bisher noch nicht gesehen bat. dem wird ha» mit leben- diger Wärme geschriebene Buch Ludwigs die Sehnsucht nach diesen wunderbaren Gebieten erwecken. Wem aber ein gütiges Geschick bereit» beschteden hat. sie zu durchivandern, der wird den Wunsch habe», sich an der Hand diese» einzigartigen BucheS noch einmal in die Schönheiten sener Gegenden zu ver» lenken. Jedem der spannende und dabei wertvolle und er- bebende Lektüre lieht, sei «mpsohlen. diele« ans grober Höhe der DarstellungSknnst stehende Buch zu lesen. S» lohnt sich. Dr. Curt Treitschkc. Oefsenlllche Likeratur-ebatle in Nuhlanö. Dem Moskauer Publikum sollte kürzlich die seltene Gelegenheit geboten werden, seine Meinung über die mo derne Literatur den Autoren gegenüber unmittelbar auS- znsprrchcn. Der .Proletkult" bitte zu einer Versammlung geladen, zu der sämtliche Literaten sowie das lesende Publikum zwecks offener Aussprache gebeten wurden. Die Autoren batten scdoch. wie die .Prawda" bedauernd feststem, vor- gezogen, nicht zu erscheinen. Um so stärker war die Be. teiliguna des lesenden Publikums, da» in groben Mallen erschienen war »nd den Saal diS auf den letzten Platz füllte. Aus den Debatten geht hervor, dab der russische Leser brr modernen Literatur tm allgemeinen ablehnend gegenüber^ steht. Die Leser erklärten, dab eS t« de» neuen Werken zu viel Politik und nur wentg Handlung gebe. Es fehle ein guter zeitgenössischer Roman. ES gebe kein einziges Buch, das tn künstlerischer Form die neue russische Gesellschaft mit ihren Nöten. Kämpfen und sozialen Sorgen schildere. Alle Anwesenden priesen dagegen die klassische Literatur. Es stellte sich heraus, dab Tolstoi. Dostojewski und Turgcnieiv trotz den Bemühungen der modernen Literaturkrttik. sie tot zumachen. immer noch die meistgelesenen Dichter sind. Sogar ältere Autoren zweiten Ranges wie LseSkow. Stanukowitsch und Mamin-Sibiriak werden sehr viel gelesen. Unter den neuen Dichtern erfreut sich Martin Gorki der meisten Popu larität. Sehr beliebt sind die Meisterwerke der deutschen und französischen Literatur sowie allgemeine klassische Werke. — Bei der Beurteilung der modernen russischen Literatur gab das Publikum seiner Empörung über ihren groben Ton A»s- druck. Die gröbtcn Feinde der modernen Autoren sind die Frauen. Erstens beklaaen Ne sich über die Eintönigkeit der Themen l..nur Krieg und Revolution"), weiter über die Ver- worrenheit der Sprache i.chle Lätze haben weder Anfang noch Ende, die Gedanken springen ohne jede Konseguenz") und zuletzt und am meisten über den ..ungeheuren Schmutz". Es aibt. ivle bekannt, tn Rubland keine literarische Zensur. Der Dichter kann, wenn rS Ihm gefällt, jedes Ding bei seinem richtigen Namen nennen. Der Gebrauch von gemeinen Aus drücken oder, wie die Anwesenden sie charakteristisch bczeich- neten. von «schwarzen Worten", stöbt die Frauen am meisten ab. In den neuen Romanen sagte eine Leserin, wird die vtcb« rein animalisch aeschtldert. Da» soll dt« Wahrheit sein, ist eö aber nicht, dt« Alten habe« die Lieb« ganz ander« de- schrieben und hatten reckt. Eine ander, Leserin erzählte, daß Ne den neuen Roman «Reliquie" von Kallnikow gekauft habe, um ihn im Famtltcnkrctse vorzulrten. Die Vorlesung lei unmöglich gewesen, da brr Roman unglaublich pornographisch sei. Man müsste den Verleger, so schlicht die Leserin, für die Herau»gabr solcher Bücher verprügeln. Da» Publikum ivar einig darin, dab man das „vooliganentum" in der Literatur bekämpfen mülle. um die Jugend, die gerade au» den neue« Werken da» Schimpfes und leben Nnsng lerne, vor Schmutz und Schund z» schützen. Die Vertreter der staatlichen Ver- tage dursten sich zu der brennenden Frage nicht äubrr», da diele Unternehmungen unter der Leitung des Volks kommissar» Lunartlcharlks» stehen, der übrigen» der Ein. iadung zu dieser originellen Veranstaltung nicht gefolgt war. Do« Bücher« und ihre« Schvpfer« ss Ein ergebnisloser Lyrik-Wettbewerb. Ein Glück fllr die jungen Dichter, dab der Freund lyrischer Kunst, der setz», wie berichtet, einen Preis sür Lyrik auSgesrtzt hat, andere Preisrichter gewählt hat al» Bert Brecht. Denn dieser, der bei dem im September ausgeschriebenen Wettbewerb der »Litrrarisck>en Welt" die» Amt sür Lyrik versah, hat unter <00 Bewerbern nickt einen finden können, der Ihm Förderung zu verdienen schien. Man wird sich darüber allerdings weiiiger wundern, wenn man auS dem Bericht Brecht» vernimmt, dah er auch von RilkcS. Stefan George» und Werfel» Lyrik wenig hält. Die .Sentimentalität. Uncchthcit und Weltsremdheit" dieser Vorbilder findet er ebenfalls bei der lyrisch produzie renden Jugend, in der er immer wieder dieselben »stillen, ver» träumten, feinen Menschen" erkennt, »empfindsamen Teil einer verbrauchten Bourgeoisie", mit der er nichts zu tun haben wolle. Immerhin bat er aber au» einem Nadsportblatt ein Gedicht aus den SechStagk-Ebamoion Mac Namara an» Licht gebracht, da» seine Ansprüche an Lyrik besriedigt. — Die Wettbewerbe der «L. W." sür Epiker und Dramatiker. Jour, nalisten und Schauspieler und sür Bildhauer sind noch nicht entschieden. ss Die »Nacksolge Christi" i» siebenhundert «nsgibcy. Mehr al» siebenhundert alte und neue Ausgaben der »Nach, folge Christi" tn den verschiedensten Sprachen bi» zum Ehtnesi. scheu hat ein verstorbener Gcnter Architekt zusammcngebracht. Die Sammlung, bet der sich auch eine kleine Bibliothek über Thomas a Kcmpt» befindet, wird in Gent bet De Tavrrnter im Ganzen zum Verkauf kommen: der Katalog lft im Druck. -s-t Schenkungen an hie Berliner Nniversitlktöbibliothek. Durch Schenkung erhielt die Berliner Universitätsbibliothek den brieflichen Nachlab des ll)03 verstorbenen Pros. Moritz LazaruS. des Begründer» der Völkerpsvchologie. sowie eine Anzahl von Drucken und Manuskripten de» 1S2N vev- storbenen Pros, der Theoloste Wols Wilhelm v. Bau diss t n. »n kl! 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Die Hualitäl von rnir geführten Xrtttcel 1»t er»tlrl«r»tg «««I lUUt jerlcr ?rütnntz »1«n<I I«MM«k unsskv bswäkkts Ousliiät in snokmvk /^usAkük! LrtSLüdüedvr, llLUPtdüedor öäskrrpallsn - vüeker mit z b„ ,3 sp.it«. ämvrikanirek« ^ousnsis l.isfefZvksindüvkei' ^7.«7ns'°2L"Lst"o.,-. 0.7^ üü^6^I86^6l!l6!lÜ6^6^ auch mit Vorsruck ^>uktr»j^, mit l ans 2 Kopien . Stück 0.«. v.«0. 0.4». 0.S0. 0.»« dl, 1.10 Keeknung8-Vulvk8vkfkide-Vile!iei' «.»»nns i.« V«d«n «In 0M«r«nLSN in« >»»r«e StsunednACe«»! Scbutr xegen ru Kobe kesteuerunx dielen Ihnen unser« lls88sdüe!i8f ..perfekt" um! „Merkur" für l 1»br »urreicbens sLiurteedoeen ,uk Verlanxeu kortenlo») uns I.I« tledelmechanik. Ksntenrchutr uns n x« 60S-0lIvl0>UNVI Kegirlee Stück 1.00 . . . . ,0 Stück » SV knrtoeiliiee) s,°°»,.»» . . . ><> 5>-<» s 12.111 Sciinsiliieftse1.21 ksrddrailer->"»--,-7,^ ^ vnhionaniai' voerügsiche Qualität. ISS, Pelikan. 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