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Es klingt die Fiedel, es brummt der Bass, Der Dorfschulz sitzet im Schank beim Wein, Die Tänzer dreh’n sich ohn’ Unterlass An der Lind’ im Abendschein. Und geht’s nach Haus zu Nacht, Glüh-Würmchen trägt die Laternchen vor; Da küsset der Bube sein Mädchen sacht, Und sagt ihr leis’ ein Wörtchen in’s Ohr, Und sie denken Beid’: 0 du selige Maienzeit! (Deibel.) No. 2. £irö In meinem Garten die Nelken, Mit ihrem Purpurstern, Müssen nun alle verwelken, Denn Du bist fern. für 2 Soprane und Alt. Auf meinem Heerde Flammen, Die ich bewacht so gern, Sanken zu Asche zusammen, Denn Du bist fern. Die Welt ist mir verdorben Mich grüsst nicht Blume, nicht Stern, Mein Herz ist lange gestorben, Denn Du bist fern! (fficibcl.) No. 3. 3iflflllUTlfbcll, für Soli, Chor und Pianoforte. Im Schatten des Waldes, im Buchengezweig, Da regt sichs und raschelt und flüstert zugleich, Da knistert die Flamme, da gaukelt der Schein Um bunte Gestalten, um Laub und Gestein. Das ist der Zigeuner bewegliche Schaar, Mit blitzendem Aug’ und mit wallendem Haar, Gesäugt an des Niles geheiligter Fluth, Gebräunt von Hispaniens südlicher Gluth. Ums lodernde Feuer im schwellenden Grün Da lagern die Männer, verwildert und kühn, Da kauern die Weiber und rüsten das Mahl Und füllen geschäftig den alten Pokal, Und 1 Sagen und Lieder ertönen im Rund, Wie Spaniens Gärten so blühend und bunt, Und magische Sprüche für Noth und Gefahr Verkündet die Alte der horchenden Schaar. Schwarzäugige Mädchen beginnen den Tanz, Es sprühen die Fakeln im röthlichen Glanz, Es lockt die Guitarre, die Cymbel erklingt, Und wilder und wilder der Reigen sich schlingt; Dann ruhn sie ermüdet vom nächtlichen Reih’n Es rauschen die Buchen im Schlummer sie ein, Und die aus der glücklichen Heimath gebannt, Sie schauen im Traume das glückliche Land.