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. Z',.' preu< iektillell mich«, Kail« wurde zethaii. seiner Denk. reinen, > Belle ale zu m be< -Land, idaleii. itz eni. > Lieb- era»S- üliiadr r dem si und Sache Oenen, »t gc- lie» 8. i»blen ivurdc iaiui»- igtcist nuielrr crcicht kaum r, da« he am ei den eil er- amvn- i, daß Herr» ,i acht ürsten klagte md in lt.chn- 5w>g- i Be> Per- über- übri- Przi- väbll. liiori- Pmg le zu- ns. eichen st der ,'igeii- icchen sagt lerbe- tion". Sber- il der hatte. . des rann, chung chiteö sf-ncl llfge- e. in Auch lucn, d die iiber- Volt r siic eslcht iideii ichen , be- !, Ivo dmia Geld cl z» seine aller inenl ende ganz aand einer drcs. „is! et er iiit S nlich iiiid heit, iiig: rden vaZ» chen. cna- illen cheS. llcn. chon übte be- Er« a»n, eiche Ee- i — der , cr- ,nen ehe» ihcr. vtit- „zu- ugc- L »egt u>» wie sres. »ch- ,rde. stete und per- >crii. S una dent vier läu« in^ best igcn , er, idcr ltc». welche in motz« blecherne Büchsen gepackt und nach der Präfektur «»schasst wurden. ES Hecht, ihre Lurchlesung werde mehrere Tage m Anspruch nehmen. Die gemäßigten Blätter billigen natürlich daS Verfahren deS -rleg«mi»isters und sic führen einen Präzedenzlall an, den der General Boulanger selbst gegen sich geliefert hat. Im Feburar 1886, alS er kaum einen Monat Kuegsmmister war, verbilligte er eine Strafversetzung über die Cavalcriebriaade von Tours, weil es bietz. die Offiziere dcrsrlb-'n seien Monarch,ich gesinnt und blieben den Elnptäiigcn des republikanischen Pinselte» ferne. Ein Blutt m Tours besprach diese Mtchiegcl und schrieb dazu, es sei doch auffallend, dich der Koi»ma»di>e»de deS Armeekorps von Tours, General Schmitz. der sich gerade in Paris befand, ^cine Oisijiere nicht vcrtheidigt habe. Daraufhin befahl Genaral Lchmitz seinem Stellvertreter, die Ossizirre des Ariiieekorpö zu versammeln und ihnen solaende Erklärung deS Generals mitzuthcilen: Die Behaupt ung, er nabe seine Offiziere nicht vcrtheidigt, sei unwahr. Der General sorgte zugleich dafür, dich seine Erklärung durch die Presse in die Ocsseutlichkeit kam. Als der KriegSniinister Bvulangcr dies erfuhr, fehle er den General Schmitz sofort von seinem Kommando ab. »»d als ein paar Tage darauf der Vorfall in der Kammer zur Sprache kam, erklärte er: „Solange ich Kriegslist»'ist« bin. hat die Armee nicht zu kritisiren, sondern zu gehorchen . Und die Kammer spendete chm Beifall, obgleich Manche die harte Strafe. die den alle» und verdienten General traf sehr bedauerten. Und zur selben Zeit batte er in seiner Eigenschaft als Kriegöinimster an sänniilliche Korpskvlinnaudeure ein Rundschreiben erlassen. in welchem der Sah Vvikoinuit: „Die Armee hat die strenge Pflicht, der Politik fern zu beiden". Herr Bvnlanger hatte mit " ' , die N " Rundschreiben hauptsächlich diesem keaktionäre in der Armee treffen wollen. Semem eigenen politischen Treiben gegenüber klinge» zene Worte wie rin Hohn. General Boulanger ist seht aus seinem eigene» Munde gerichtet, und er wird sich nicht beklagen können, wenn ihm gelchiebt, wie er selbst gesagt hat. Ist doch sein Ver geben ein viel gröberes als dasjenige deS Generals Schmch war. M'ilicb. wen» cs nach gewissen Zeitungen ginge, wäre dem Gene ral Bvnlmigcr Alles erlaubt, und Niemand, selbst seine Vorgesetzte» nicht, halte» daS Ncrhr, Gesetz und Verordnung ans ihn anzii- wcndeii. Man kann sich hiernach schon denken, was anS Frankreich würde, wenn die Parier BoulangerS daö Heit in die Hände be käme. Um eine Probe von der Svrnche der Bonlunger-Presse wegen der Masiregelniig ihres Abgottes zu geben, sichren wir fol gende Stelle deS „Jntransigeanr" von Rvchisiort an: ES wäre ibm ei» Leichtes, der Schmkenbande, die ihn elend verfolge, eine» fürchterlichen Streich zu spiele», »idem er seine Entlassung nähme und sich bei den »ärhilen Wahle» >» fünfzig Departements zugleich wählen liehe. Die Viecher, die uns durch Gemeinheit und Schuf terei regieren, hätten so nur zu cinci» wahren Plebiszit »her den Mann, weicher ilnicn vor allen anderen Schrecken einflöhe, Anlass gegeben. Wir ralhe» jedoch dem General Bvulangcr nicht, diese Palm zn betteten. Er behalte seinen Degen, dessen wir bcdürsen »nd vor dem sich die Deutschen fürchten. Es gilt nun allgemein für ansgemacht, daß Wilson i» mehreren Aiillen seine Gläubiger durch Dekorationen abgefundcn hat, doch scheint er nicht wiillich Dekorationen an Kunde» der Frau Ratazzi verkauft zn hll.n: letztere fälschte Wilsons Unterschritt. Ter Budget-Ausschuß reduzirtc den Kredit der Militärballten tm außerordentlichen Kriegshiidge' von 25 aut 15 Millionen Frcs. Ter KliegSminister ist nach Narre» abgereist, n»i daselbst die neuen Insaiilerit-Nkgiineiiter zu besichtige», und wird demnächst auch die Festungen an der Osigrcnze inwiciren. In Elernwnk-Fcrrand war eine Mnnckcstation geplant. An Ichliige forderten die Bevölkerung auf, sich ans dem Platze zu ver einigen und zum Hauptgnartier unter dem Rufe „Vivo IZunlanxor" zu ziehen. Die Maniieslativir verregnele. Ebendort fand eine Ver sammlung Radckaler statt, in der der Abgeordnete Ehantagrel Boro langer feierte und Wilson angrisf. Der Markiller Dampser „Spahr", war am Sonntag. 9. Ok tober, Abends um 5 Ubr, mit 83 Nersenden und einer Mannichait von 28 Köp'eii non Nizza abgcaange». Aufgeregte See und ein dichter Nebel veraickaßten mehrmaliges Stoppen. Bei einem neuen Anlaufen vmpürle »ran einen druck nnd alsbald füllten sich Kabi nen und Maschine» »nt Wasser; das Schiss war aus das Festem land La Boule, nahe der Ostivitze des Kap Beirat, ausgelaufen. Die beiden Rettungsboote wurden hiiiabgelassen. aber daS Meer zerirüiinncrie sie ,i»Nn. Drei Mann werfen sich mit einem Luken- decke! in die See. m» irgendwo Land zu fassen; sie verschwinden. Alles dränal nach dun Hinlertheck, da das Vorderthcil einsinkl. Ein Herr Inrdon sieht seine Frau und Tochter von einer Welle hmwrggeipnlt. Sv war die Zahl derOvler aus etwa 22 gestiegen, als stich um 6 Uhr, die die Wache ablösenden Zollbeamten vom Uicr das Schiss bemerkten; Fischer eilten herbei, um zu retten; der „Späh," mit leine» mir schwache» Ladung wird alö verloren be trachtet. Ter „Pcricverant" nahm die Verunglückten niit nach 'Marseille. Ucber die wirkliche Zahl der Opfer herrscht Ungewißheit, da vcrichicdene Reisende das Schiss verfehlt und später die Bahn benutzt hatten. Paris. Die Kammern sollen für den 27. dS. einberusen werden. — Gencml Bco»e, Kommandant der 25. Infanterie-Divi sion in Ltzv», ist znm JiiteriiiiS'Komiiiandaiilcii des 13. Armeekorps, für die Dauer deS 30 tägigen stlenge»'Arrestes Bonlaiigcr's. ernannt worden. General Buche hat daS Armeekoli»mmdo bereits am Frei tag übernommen. — lieber die Vorgänge i» der 'Nacht zum Frei tag ani Sonnabend in Clernivnl-Ferrano wird berichtet: An viele» Straßenecke» waren Plakate angeschlagen worden, welche die Bewoh ner der Stadt zn auslührerischen Kundgebungen für Boulanger a»f- sordcrlcit AlS Sammelpunkt in: die Manifestanten war der Jnndc- platz und die Sliinde bestimmt, zu welcher die Wache aiisznziehen Pflegt. In der That saiidcn sich auch ca. 500 Personen an Ort und Steile ein und begleiletcn die Wache bis zum Kommando- gcbiiudc. in welcher Boulanger seine „strenge Hast" verbüßt. Em einziger Bummler sing denn auch: „ES lebe Bonlniigcr!" zu schreien au und nngciähr 40 bis 50 Sliiiimcn Wiederbolten diese wenig schmeichelhafte Ovation. Damit war die Kundgebung aber auch absolut erledigt — der Hause zog nach Aufforderung ver schiedener an! dem Platze cirknlircnder O'sizicre zurück und wenigc Minuten später lag der Komiiiandvplatz wieder in lautlose Stille gehüllt. — Tie Tochter des Baron Gustave de Rothschild, Mtle. Alme de Rollstchild, veimählt sich demnächst mit M. Sassovn. einem reichen Grosiiiidiistiiellcii in London. — In Lille brannte das städtische Asyl für alte Leute bis ans den Geund nieder. Trotzdem die Feuerwehr sofort nach AuSbruch des Brandes an Ort und L-telle erichlcn, fandcir doch drei Greise de» Tod r„ de» Flammen und eine grohc 'Anzahl der Allen erlitten schwere Verletzungen. Italien. Beim Empfange der sranzösischc» Pilger, zumeist Arbeiter und Handwerker, verlas der smnzösiiche klerikale Tcpntirte Gras de Mun eine Adresse an den Papst, i» welcher am die Noth- weiidigkeil staatlicher Inteivciilion zu Gunsten der Llrbciler hinge- wicsen w»d. Jii der Erwiderung bctonlc der Papst sein Interesse für die Arbeiterklassen und verwies gleichfalls auf den Beruf des Staates, die Acheitcrtiasseii zu fördern. „Popolo Romano" erfährt auS Massanah, die Abcsshnier leide» in Folge dessen, das; ihnen durch die Blvkirimg Massanahs der Verkehr mit diesem Hase» abgeichnilten ist. Mangel an Lebens mitteln und Kleidimgsuücken. Der Ränderhauptlmmn Debeb arbcile gegen Ahesshii-en zn Gunsten der Italiener. Die Stämme MeaSlit und Tamarian sielen von Ahesstinic» ab. dtach den im Ackerhauin»iisterilim cingetroffcncn Berichten be trug die Gcsamintecnte an Reis im ganzen Italien 0,675.0" Hektoliter. In Eastcllaiiiare wurden iiisolgc Auftrages des KricasnimisterS Cchicsivroben aus abcssynische Schilde gemacht. Die neue Rotations- Pistole, mit welcher da? afrikanische Expeditionskorps ausgerüstet wird, vcunag diese Schilde noch uns 100 Meter Distanz zn dnreh- bvhieii »nd deren Turger zu pe»vil»den. Ätit den Bettcrli-Gc- ivehren hat man dasseibe glänzende Resultat auf 500 Meter Ent- ieriiiing. Nur die Milrailleuien-Palrone versagte ihre Wirksamkeit bei lOO Metern. Bei dem kürzlich in San Ensemla (Lombardei) abgebaltenen Schiitzcnseste, zu welchem viele Schützen aus Mailand, Brescia, Verona, Pavia w. herheiurvinten, wurden schivere Betrügereicii, die in falschem Zeigen bestanden, entdeckt. ES entstand ein furchtbarer Skandal, du die auswärtigen Schützen sich benachtheiligt sahen. Das Fest mutzte aufgehoben werben, die Einsätze wurden zurücklic- zahll und die icstgebciidc Gesellschaft vor Gericht verklagt. Der frühere sranzösischc Koiiml in Massaua, Soiiinagne, soll demiiächst an, diese» Posten zmücktchrcii. AlS Hcrr Svumngne im Februar dieicS Johrcs bald nach den Ereignissen vonDoaali einen längere» Urlaub antrat, hoffte man i» Italien, daß sich dieser Ur« lauv in die endgiltige Abbcrusiiiig berwandel» tvcrde. Diele Hoff nung beruhte ans der, unter den Italiener» in Massaua allgemein verbreitete» Annahme, daß durch die „Gefälligkeit" icncs Herrn den Abessiniern zahlreiche Nachrichten über die italienischen Bewegungen ruaekomincn seien, weshalb die sranrösiscke Ncaiermia eine Art Gc- uathuung schuldig sei. Sollte er jetzt wirklich aus seinen Posten uniakehre». so würde die öffentliche Meinung tu Italien sich -wer überzeugen lassen, daß diesem Schritt« nicht der Aerger über ie Friedrichs»»!,» Zulainmenkunst zu Grunde liege. , ^ Die Katholiken in Genua machen dem Papst einen nach allen Regeln der Kunst gebaute» Kabn zum Iubiläunisgeschenk. Tie dieses Jahr vom Erdbeben so schwer Heiniaesuchten ärmeren Be wohner Sn» Remv's können sich'S gleichfalls nicht versagen, dem Papst alS Ausdruck ihrer Belehrung und Trrue ein Gelchenk zu mache». Zn diesem Zwecke wurde ein goldener Federhalter, reich besetzt mit Edelsteine», gewählt, dessen Werth sich aus 0—7000 Frc. beläuft. «Maien. Im neuen Vlämischcn Theater zu Brüssel fand am 18. Oktober die EröffnungSvorstelluna in Anwetenheit deS Königs statt. Alle Minister und viele Abgeordnete waren anwesend, auch ein auserlesenes Publikum von Künstlern und Schriftstellern au- allen Thcllrn Belgiens. Bürgermeister BnlS empfing den König mit einer flämischen Rede, und die!« antwortete a»ge und mit ausgezeichneter Betonung in derselben Sprache. Dies war ein Ereigniß. Kein belgilcher Fürst hat bis jetzt die vlanniche Sprache öffentlich angewandt Die Anerkennung der vlniiiiiche» Bewegung durch den Hos wurde stürmiich begrüßt. 'Nie sich man solche Be geisterung für den König, der, wie sein gutes vlämiichks Bolk, kiel gerührt war. Bei den am Sonntag in ganz Belgien stnttgehabten Gemeinde- Wahlen haben beide Parteien, die Liberalen und die Klerikalen, Ihre Stellungen im Allgemeinen behauptet. In Brüssel wurden olle liberalen Kandidaten, mit Ausnahme eines Kandidaten der fortschrittlich-radikalen Koalition, wiedcrgewählt; ebenso in Ant werpen und Lüttich die liberalen Kandidaten niit sehr großer Majorität. In kleineren Ortschaften haben die vcrjchieoeiic» Parteien thcilS Mandate gewonnen, theils verloren. In Gent brachten cs die Liberalen ans etwa 5000 Stimmen; die soziali stischen Kandidaten erhielte» MO Stimme». In Renaix erränge» die Liberalen eine» theilwcisen Erfolg. I» Lüttich unterlogcn die selben, und es gelang ihnen »nr 8 Kandidaten diirchzuhringen. In Mons wurden theils Klerikale, theils Liberale gewählt. In Luxembourg gewannen die Klerikalen an Boden. In Ppern wurde» die Liberalen geschlagen. Soweit bis jetzt bekannt, ist die öffent liche Ordnung nirgends gestört worden. England. Die „Pall Mall Gazette" bemerkt über die jetzt täglich üatlfindcndcii Auszüge Arbeitsloser: „So weit wir bcur- lheilen könne», verdiene» die meiste» der Hutter einer schwarzen Fahne einher marschireiidcn 'Arbeitslosen um ihrer selbst willen keine besondere Beachtung. Veigleichsweise wenige dieser demo» stratlven Umzüalec sind io ehrlich, wie ihr Sprecher, welcher frei hcrmlssante, daß er, wenn er am folgende» Tage Arbeit fände, nicht wieder hinter der schwarzen Fahne eiiiherlausc» würde. Die Meiste» von ihnen sind gewerhsniäßige Bummler. Setzt sie am Morgen in einen Palast nnd Ihr werdet sie am Abend in einer Kneipe finden. Die der öffentlichen Theilnahme und der gesetzlichen Hilfe werthen Arbeiterklassen sind ganz andere. Doch verursache» die andauernden Demvustrntione» der heichäiligungslosen 'Arbeiter den Behörden große Besoraniß. Der Hause wächst und wird mit jeden. Tag drohender, so daß man gegründete Ursache hat, zn be fürchte», cs werde im Verlause des Winters zn ernstliche» Eonslittcn komme». Tie Geschäftsleute nnmenilich Ichweben »i steter Angst, indem sie die Plünderung ihrer 'Auslagen und Gewölbe befürchten, wie dies jg im vergangene» Winter geschehen. Eine in London am Sonntag ans Trafalgar Sguare abgehal tene Versammlung war wenig zahlreich besticht. Nachdem eine kurze Rede gehalten worden, begaben sich die Maiiiieslireiioeii, von Pvlr- zcimaiinschaslcn z» Fuß und zu Pferde begleitet, nach der Westmin- ster-Abtey. Als der Zag liier eintras, wurde den Veranstaltern der Kundgebung »litgethellt, daß die Abte» bereits voll Menschen sei. Hieraus zerstreute sich die Menge. Tie öffentliche Ordnung wurde nicht gestört. Der irische Agitator O'Bricn, welcher sich nach Woodsord lGalway) begeben hatte, wohnte um Mitternacht einem Meeting bei, welches in dem Hause cstner seiner Anhänger veranstaltet worden war, trotzdem die Polizei dasselbe verboten hatte. Bei seiner An kunft in Woodsord war die Stadt illuminirt. 'Nach dem Meeting hielt O'Bricn aus einem Fenster des HauseS heraus eine 'Ansprache, in welcher er sagte, daß wenn die Meetings für Mittag verboten würden, man sic uni Mitternacht halte» müsse. Unter lebhaften AeisnllSbezeugtingen der Menge verbrannte L'Brien sodann die Pivklnmatio», durch welche das Meeting verboten worden war. Der anwesende Polizeikannnissgr sah diesen Vorgängen zu, ohne ei schreiten. Die Versammlung ging dann ruhig auseinander. Dänemark. Tic Mascrucpedcmie ist ans Fredensborg voll ständig znm Ausbruch gekommen. Vier Kinder des dänischen Kronprinzen liege» dnrnieder. doch befindet sich der Großfürst Michael cust dem Wege der Besserung; dagegen sind die Groß- sürsttiiiien Xenia und Olga, sowie der Großiüist Georg nunmehr ebenfalls an den Maiern erkrankt. Von dcn Kindem der Prinzessin von Wales ist die Prinzessin Maud a» de» Masern erkrankt, während in dem Befinden der Prinzessin Louise Besserung einge- trctc» ist. Nustland. In Wilna hat der General-Gouverneur Köcha- now iäiiimtliche Gcineinde-Bchöiden in Littauen auigesordert, die durch Gerüchte aufgeregte katholische Landbevölkerung durch die Versicherung zn beruhigen, daß es der russischen Negi'riing keines wegs darum zu khun iei, den Uebertritt deS Landvolkes znm russisch- vrthodvxe» Glauben zu erzwingen und die kalholische Kirche gänz lich zu verdränge». Die Regierung wolle auch den Protestanten und Juden volle Religions-Freiheit gewähren, nur müsse sie daraus achten, daß die russischen Untcrthaneii ohne Ausnahmen sich der russischen Sprache in einer dem Ltaalswesen angemessenen Wciie bedienen. Schon in ihrem eigenen Interesse sollten sich die Juden und Protestanten die russische Sprache aneigncn und von dem Gebrauche der dcuffchen Sprache «blassen. 'Nicht aus kirch lichen, sondern aus Slaatsrücksichtcn dringe die Regierung daraus, daß die katholischen Priester in den Kirchen in russischer Sprache, statt wie bisher im tittanischen Idiom predigen. Auch die übrige» behördlichen Maßregeln bezwecken nur die Veröleittiiig der klini schen Sprache. SZzUstarien. Tie militärischen Vorbereitungen, welche die Ne gierung ilir die Wahle» zur Subranje getroffen hat, wurden auch tür die Gemei»de>athSwahlr-n >>» ganzen Lande bobchalten, da man eine Wiederholung der Exeesse bettirchtcte. Rumänien. TicrilmäiiischeGekellschaftiiiBnkalcschtbcschästigt . . ^ sichlebhastmllciiieriiivsteriöscli'Angelcgenheit. Fürst Gregor Stomdza, ^ ernannt. Jules Barbior ul bekanittlich einer der cnragirteircii Ru» mußt er darben, wie er einst erstickte, Ihm, blieb Nichts übrig, als zurück zu gehn. — Doch lieber hat er seine Form zerbrochen. An Heinrich von Kleists IlO Geburtstag dürste dieses schöne So nett von Friedrich Hebbel, welches unbegreiflicher Weise von ihm selbst ans der e>U«u Ausgabe ailsgenierzt, aber der Gelammt auSgabe von Euitl Kuh wind« enio«rte,t>t wurde — deu Freunden des Dichter», die sein sritheS tragtzchcs Ende beklagen, zur will kommenen Erinnerung dienen. s Im Königs. Hoftheater (Allstadt) gelangt beute „M erlin* anstatt „Lvbengrin" zur Ausführung. Die „Lvhcngrin-Vorstellung" wurde aus Sonnabend zurückgeslellt. Die Residenzthealerdicetion läßt heute »nd morgen wieder den „ V ic e ud m i r a l" in Scene gehen. Morgen, Mittwoch. Nachmittag gelangt zu ermäßigten Preisen Direktor Karl's Gesangs- Posse „Das MädeIsmil Geld" zur Ausführung. -j- Sämmtliche Plätze zu dem heute stalffindenden Scmbrich- Eoncert sind bis a uf einige wenige der Galerie vollständig auSverkaust. -h Die kleine Paulinc Ellice wird am 2l.ds. im Elite- Concert der „Dresdner Presse" mit nachstehendem Pro gramm concertiren: Gruße Fuge in X-moll von I. S. Bach, Etüde de Evncert von Chopin-Bach, Serenade von Moczkowski, Rigoletto-Fanlasie von Liszt und Eampanella von Liszt. f Die Leipziger Studenten aller Fnenlttsten beabsichtigen unter dem Prvtectvrat Sr. Magnificenz Pros. Dr. Woldemar Schmidt das kirchliche Festspiel „Luther" von Dr. Hans Herrig an Luthers Geburtstag, am 10. Novbr. d. I., unter Leitung deS Obcr- regifseurs Richard Katta auS Halle im Krhstallvalast (Alberthallc) in Leipzig zur Aufführung zu bringen. Ter Reinertrag soll znm Besten für innere Mission verwendet weiden. 1 Fräulein Auguste Götze, die Versasseri» des einaktigen Schau spieles „A l p e n st il r m e", erhielt gestern von Heini Direktor Pvl- lmi i» Hamburg »ach der dortigen erslmaliaen 'Aufführung folgen des Telegramm: „Alpenstümie" sehr schöner Erfolg. Zwei Mal sehr starker Hervorruf. Gratnlire! -s- Die Sehumann' jche Singakademie bringt über morgen »i Bachs Sälen das Hvffi>a»i>sche Chorwerk „Melusine" zur Aufführung. Das Baritonsolo des Wertes ist Herrn Conccrt- sänger I. Böhm übertragen worden. f Der Dresdner Männergesangvcrein veranstal tet im Lause der Saison zwei größere Cvucrrle, von welchen daS erste für den 13. November, das andere für den 1. Februar in Aus sicht genommen wurde. 7 Cs ist bekannt, daß die Statuten des bahrffchcn Maximi lians-Ordens für Kuust nnd Wissenschaft vor einigen Monaten eine Aenderung erhalten haben, wodurch dem bisher für die Erlheiliing desselben in erster Stelle masigebeiiden Ordens- Kapitel diese Rechte und diese Initiative geschmälert worden sind. DaS Kapitel halte zuerst seine Entlassung gegeben, dann aber die selbe-in seiner Mehrheit wieder ziiiückgenviiiinen. ES gehörten zu ihm von Gelehrten: Töllrnger und Giesebrecht, von Künstler»: Lancher nnd Leubach, von Dichtern: Gras Schack und Paul Heyse. Nur diese beiden haben ihren Austritt ans dem Kapitel scstge- haltcii, da sie der Neberzeugring sind, daß die Veränderung bcr t-Natttten daS Ansehen dieicS seilriien Ordens mindert. Vor we nigen Tagen hat die Angelegenheit sich noch weiter entwickelt. Graf Schack hatte bereits vor zwei Jahren sein Trauerspiel „Walpurga" dem Münchener Hosthealer ringereicht nnd die Inten danz dasselbe angenommen, wie auch die Aufführung zugesagt. Diese verzögerte sich, wie cs hieß, ans Mangel dcö geeigiwten Dar stellers der Hauptrolle. Vor Kurzem hat nun Grat Schack ein Schreiben von dem Intendanten, Hcrui von Verfall, erhalten, worin derselbe ihm mitlbcilt, daß er in Folge des Widerspruchs des Dichters gegen die Aendcnii'.g der Statuten des 'Maximilians- Ordens das Stück „Walvurga" aus der königlichen Hoibnhne nicht aiissüheen werde, weil ihm das Taktgefühl dicS verbiete. Die Zu rückweisung eines Stückes von der Bühne aus Grund einer Ordens- Angclegercheit, in welcher einer unserer edelsten Dichter sich auch als ein 'Mann von iinabhäitgigem Eharakler gezeigt hat, ist eine in den 'Annalen der Theater kaum erhörte Thatiachc. Sic wird nicht verfehlen, im In- und Auslände Aussehen zu erregen. Schack ist, wie alle Welt weiß, ein uni die Stadt München hoch verdienter und von ihr auch gefeierter Mann, ein Knnslniäcen im höchsten Sthl. Es geht das Gerücht, daß er München verlassen wird. Der niibegreisliche Schritt des Münchener Thealer-Jittcndantcn könnte leicht für München auch den Verlust der berühmten Schackschen Galerie nach sich ziehen. Der Papst ernannte den in Nom schon seit Langem leben den deutschen Maler Ludwig Seid znm Jnspcklor der vatika nischen Gemälde. f In ländlicher Siille nnd Zurückgezogenheit ist am Sonntag in Kötzscheiibroda der Schriftsteller Haiivlmann a. D. v. Deden- roth gestochen. Er war Vcrtasser mehrererEriniinal-Romane und srüchgeichcicbener und warmeniviuiidciicr 'Novellen, die znm Theil sich aus dem Gebiete des militärischen Lebens bewegten und neben den Erzäbluiiac» Hackländeis und Winterselss genannt zu werden verdiene». Auch als militärischer Fachschnflstcller war Herr v. Dedcnrolh mehrfach thälig. f „Frau Holde", die Dichtung N. Vanmbach's, die Frau Silvia Brand zn». Besten des 'Alberivercins Freiing, d. 2l. Okto ber. 'Abends 8 Uhr im Saale der 7. Bürgerschule (Ammonstraße) vorlcsen wird, gehört zu den sinnigsten Gaben der neueren Lite ratur. Der allbeliebte thüringische Dickster Banmbach hat in „Frau Holde" mit den prächtigsten Farben Bilder ans der Natur nnd dem Menschenleben gemalt, die bei dem Vortrag von Seiten einer anerkannte» Nhclorin ihre Wirkung nicht berschten können. Villets zu num. Plätzen sind m der Buchhandlung von Pierson (Engel- Haupt u. Bciierl, Waäe»haiisstraße, zu haben. -j- Die Wiener Armcnscktton hat beschlossen, daß der Großnichte Mozart' s. Frau Josepba Lange, eine Psriinde von monatlich fünf Gulden aiigcivirscn werde. Glückliches Wien, wo man zur Ehre unsterblicher Komponisten noch solche Suinmcn auftreibe» kann! ^ Die Meininger, welche am 16. November am Resibcnz- lheater hier ihr es Gastspiel beginnen, bringen alS Ernst- General und Senator und Sohn des früheren Hospodaren dcrMol duu. hat an das Strafgericht in Baden-Baden eine Anzeige erstat tet, des Inhalts, daß d,c Fürstin Esmeralda Stourdza, die Wiltwe des HoSpodaren, die i» Baden starb und dort beerdigt wurde, einem Giftmorde zni» Ovler gefallen sei Die Fürstin hiiitcrließ ein Vermögen von ungefähr vier Millionen Psnnd Stert. Das Badener Gericht Hai den Fürsten auigesordert, seine Anzeige an daS Auswärtige Amt »i Bukarescht zu richte», damit dieses im vidiiungs- mäßigen Wege das Einschreiten der deutschen Gerichte veranlasse. A'ghiniista». Dem Feldherr» Achmed Ehub's, Bakharzi, ist es gelungen, 3>>0 seiner Leiste, die als russische Kausieute verkleidet waren, nach Herat cinzuschimiggcln. Dieselbe» Halle» sich in zwei Karawanen gecheckt und zogen a»s verschiedenen Straße» nach der Stadt, wo sie sich auf dem Oclmarkte lagerten. Sic wnrden jedoch als Evnhiten aus der nächsten Umgehung Herat'S e kannt. Nun eilte der Gouverneur mit 2 Bataillonen herbei und forderte die Fremden zur Abreise ans. Dieselben legitim» te» sich jedoch als russische Uiiterlhanen. In Herat herrscht dotier große Panik, da man befürchtet, daß Achmed Evnb selbst baldiast vor der Stadt er scheinen werde. Ter Gouverneur hat zwar verboten, den Fremden Lebciisinillel zu pclkaufcn, dieselben plündern jedoch die Kaufläden. 'Niemand wagt sich an sic heran, da man die Russen fürchtet. Amerika. Die Nachricht von der Inbrandsetzung des Holz- werkeS der 'Arkansas-Eiscnhahn, welche der Präsident Clcvelanb am 14. d. M. passirtc, stellt sich alö unbegründet heraus. diesjähriges »iliigsvorstclliing „Die Jungstan von Orleans". In dem reichen Reprrloir der celebrcn Gäste ist unter anderen Stücken auch „Ga- jevtlo" nach dem Spanischen des Eschrgaray, übersetzt von Paul Lindau, ausgenommen. f Als provisorischer Leiter der Pariser Opera Comigne wurde an Stelle M. Earvalhvs der bekannte Librettist Jules Bar- ^ , :incr der cnragir rreinnr der deulschen Musik, insbesondere ein glühender Wagncr- Hnsser, der keine Gelegenheit vorüber gehen läßt, um seiner Wuth Ausdruck zu verleihen. Die Opera Eomiqne ist übrigens am Sonnabend im Theatre Lhrigne unl Gonnvds „Romeo nnd Julia" eröffnet worden. -j- Gustav Frehtag hat an die amerikanische Presse ein Rund schreiben gesandt, in weichem er den 'Necitator 'Alexander Strakosch derselben rinpsü hlt. In diesem Schreiben sind besonders die'Aenße- runge» deö Dichters über die Bedingungen des dramatischen Vortrages außerhalb der Bühne benierkenswerth. Frehtag lagt: " Vo --- Fcuilleton. 1- Kleist, geb. am 18. Oktober 1777. Er war ein Dickster und ein Man», wie Einer, Er brauchte selbst dem Höchsten nicht zu weichen An Kraft sind Wenige ihm zn vergleiche». An unerhörtem Unglück, glaub ich, Keiner. Er stieg empor, die Welt ward klein und kleiner, Und aus der Höhe, die wir nicht durch Schleichen, Die wir nur fliegend, oder nie erreichen. Ward über ihn« der Aether immer reiner. Doö Da . . . ^ Und frech ibm selbst das Dasein abacsprachen s „Der dramatische Vortrag eines Dicksteiwerkes, welcher sich zu ge wohnlichem verständigen Vorlesen verhalten soll, wie ein giilcS Ocl- bild zn einer Ble>sttttikizze, bedarf in der That eine lange 'Arbeit deS geistigen Nachichaffcns, dazu das Vcriläiidniß feiner Bildung und ein Dnrslcllertalent von größtem Umfange. Es ist sebr schwer, für jede Scene und 'Nolle des Dramas ein gleichmäßiges Hcransbckden der Wirkungen zn erreichen. Auch Selbstbchcirjchniig ist nöthig gegenüber Lieblingsiiwmcitten und ci» Abtönen der Effekte, damit das Gesammlbckd nicht leide, vor 'Allem aber etwas, was sich nichr geben nnd nicht lernen läßt, ein gewisser geselltchasilicher Takt, welcher Maß zn halten bestimmt. Denn der Vorleser ist immer selbst ein Mitglied der Gesellschaft, welche er z» leinen Abenden geladen hat, während der Schauspieler ans vcr Bist lckiknm darstellt. so vergißt der Z . . . . ... mimiiche Thätigkeit der Dar-sleller entgehen, er genießt vollauf eine ' der höchsten »nd edelsten Effekte der dramatischen Kunst, die einheit liche und mächtige Einwirkung des TichtcrwötteS, welches voll, rein, unmittelbar m die Seele geleitet wird" hanipielcr ans der Bühne sich gegenüber dem Pu- Vereint aber der Vorleser die erwähnte» Vorzüge, der Zuhörer, daß ihm die Reize des Bühnenbildes, die fliegend, oder nie erreichen, im de " ' och, als er nun die Welt nicht nichr erblickte, a hatte sic ihn längst nicht mehr gciehn - . . . .. .. , ...j j,.,- - - - - - * In Aversa, einem von der Cholera schwer heimgesnchten Distrikte JlalienS, wurde ein Pfarrer von der schrecklichen Krank heit befallen. Ein Nnterbeamter der Gesundheitspolizei nahm sich des Kranken au und errcichle cs durch die sorgfältigste Pflege, den Planer am Leben zu erbalten. Ans Daiikbartt-it sür diese Auf opferung vermachte nun der Plärrer seinem Retter 50.000 Lire. Der uneigennützige Beamte schlug jedoch diese hohe Summe ans, da er nichts weiter als einen Alt der Nächstenliebe vollbracht habe. * Spekulativ. Fremder: „Warum ,st denn an diesen! fürchterlichen 'Abgründe kein Geländer angebracht?" — Führer: „Ja wissen S', je mehr Fremde da hinabstnrzen, desto brrühinter wird der Abgrund I" «