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Dresdner Nachrichten : 18.10.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188710184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18871018
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18871018
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-10
- Tag 1887-10-18
-
Monat
1887-10
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.10.1887
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— Gestern Vormittag Krankenlager nn Luiigenkiitzündniig Sl HMWWWM» 110 Uhr verschied nach nur kurzem He. " ^r„i>i>r»„ia,r UN ^!»i»r»r„>«u»v>,„» W,. Ezccllenz Generalleutnant z. D. Herr Ludwig Marih Lothar Freiherr von Hausen. Mit chm ist wieder einer der liewährb'sten Generale Sachsens zur grobe» Armcc al'vcrusen worden. General v Hausen ivurbe am 2. Juli I8l9 zu Sitten bei LeiSnig aeborcn und trat am l. Januar 1637 als Portcprejniikcr in die sächsische Armee beim damalige» 2. Schützcnbatnillvn ein. Tie Schuhen und Jäger bildeten bekanntlich trüber in Cachien die sogenannte leichte Jmanterie. und bei dieser Waffe hat Freiherr v. H>iuien auch den grämte» Theil seiner lang- jährige» Dienslzeit zugebracht. Zum Lentnailt wurde er am 1. Januar l8t'-8 beiörderl und als solcher dem 1. Schützen-Bataillon zugeir:««,. her verblieb in dieser Charge volle nenn Jahre: erst am 12. Marz I6l7 avancirke er zum Oberleulnant. Am 28. Dezem ber wurde ihm die Stelle des Adjutanten beim 1. Jäger-Bataillon überlragen, als welcher er im folgende» Jahre mit seinem Bataillon am Strakeulamps zu Dresden bethciligt war. Unterm 16. Juli IW! cnolgle seine Erneiiilnng zum etatmäßigen Hauptman». Alö solcher war er mit feinem Bataillon mit zu der 1863—61 statlsin- dcndcu Vniidesezccnlion in Holstein kommandirt. Am 2(>. Juli 1861 wurde Irin. v. Hausen zum Major und etatsinäßigen StabS- visizier im 2. Jager Bataillon befördert, welche Funktion er auch nn öslerrcichischen Feldzüge 1866 betleidete. die Schlackt bei König- grätz zielte ieuie Brust mit dem Ritterkreuz des österreichischen Leopold Ordens not der Kriegsdekoralion. Am 1. August 1866 wurde ibm das Konnnando des I. Jäger-Bataillons übertragen und er nn folgenden Jahre zum Oberstleutnant beiörderl. Mit seinem lagen im de,-tick französischen Feldzüge. Oberst Frbr, v. Hausen führte die sächsischen Schützen von Anfang bis zu Ende des da maligen .Krieges und koininandtrte das Regiment »r der Schlacht v. St. Privat, bei der Beschickung in den. Gelocht von Berdun, Mi Gefecht bei Nouart. >n den Schlachte» bei. Beauinout und Sedan, in den Ausiallgesechten bei Bond» am 9. und 16. Oktober und in dem wilden, heiszen Kampfe bei Billierü und Brie, welcher am Ü0. Robeinber und 2. Dezember ausgefochten wurde und dem todesmulhig stieitenden Regunente die schwerste» Berlnste bei- brachte, von dcien Höhe den ülugehörigen des Regiments wie den Besuchern der Schützenkaseine am Alaunplatze in Dresden noch heutigen Tages die vielen Rainen Kunde gebe», welche in Gvld- schriil hcrablcuchlen von den aioszcn Marniortastln, welche ini Portale genanioer Kaierne die Wände schmücken zum Gedächtnis; ze:.es bliiligc» R'ugcns bei Pilliers. Endlich führte v. Hani'cn am 1. Januar I87l arich die 9,'ecognoscirung des Fort Rogent. Selbnverliandüch schmückte dieser Feldzug die Brust des kühnen Regimentskommandeurs »nt hohen Kricasorden. 1873 vertauschte Fahr. v. Haiisen d,e Stelle des Kommandeurs vom Schützen-Regi ment mit der enies Kommandcms der 2. Infanterie-Brigade Nr. 16 Am 1. März 1871 ave.ncirte Frhr. v. Hause» znm Gencral- inaior und ain 3. Februar 188l> zmn G encrallentnank. als welcher er das Kommando der l. Infanterie-Division erhielt. Mitte Januar 1883 wnide sein Gesuch um Stellung zur Disposition genehmigt und v. Hausen in Anerlennnng der von ihm jederzeit geleisteten ausgezeichneten Dienste und immeiustch wahrend des letzten Feld zugs t,wiesen«! voizüglichcn Führung dc-s Schützen-R'egiments iiisbesinidere ai» 2. Tezen.bcr Id76> ü la innto dicieS Regiments gestellt. Tie Kunde von dem Ableben dieses unter dem Name» „Smutzengeis!" bei jedem einmaligen Lckiütze» bekannten und hoch- . geehrten Generals wird überall mit Trauer entgegengenommen ^ lv> werden. ' — Eine wahrhaft weihevolle Slünmnng durchwehte vorgestern ^ — Abend das 17. Stiftungs'est des F o r t b i t d n n g s v e r e > ns für ^ «z , A r b e i t c r s ed e n B e r >i, s. Genoß derselbe doch die Anszcich- ' ^ nnitg eines B>tucbe-s Sr. Pcajeslär des K ön > gS 'Albert! Der j Verein hat sich dieier hohen Gäre durch de» Eu'er, not dem er seiner § Ausgabe von jeher nachgeko,innen, würdig bewiesen: er bat sich ! streng an «ein Programm gehalten und Taniende von 'Arbeitern in ihrem Beinse ge'ördert. ohne den an ihn wiederholt hcrange- G meiner Tr. S lüde!. Geh. Hofrath Ackermann, Schuldirektor Ncicbälsk und andere Ehrengäste ein. Bald daraus verkündete» die Hvchrnic des Pliblikiims sdas Erickiftucn dcS von seinem Flügelcidintantcn Geuerallcntno.nl von Eaclowitz begleiteken allvcrehrlen Landeshcrrn. Begrünt nnt dem Gei»na« der Sachfcnlmmne verfügte sich Se. Rcaiestä! hiichvollü nach allen Seiten grüßend. nach dem Saale. Hieraus cröisneien die V«eias>äng« unter Leitiing des Herrn Liedernieislers Fiedler prograininaemäß die Borrräge des Abends mit dem Ave Maria von Schmalz«. Teiimächit trug das Mit-! glied Herr flianc einen von Hcnn Oberlehrer Enehler versagten! Poesicvvllen Prolog vor: an ein Pariton-Solo reihte sich das, Schnbertsclie Pö.nhelied. In der Festrede gab Tr. Hohli'eld eine lebendige Taistellnng von dem LLeicn des blühenden Verein?: sic schloss mit den Worten: „Jetzt bringen die Füchten ihren Böllern Vertrauen entgegen und Pe> trauen erweckt wieder Vertrauen". Nachdem sodann das Götzesthe Quartett „O schöne Zeit" erklungen, betrat der erste Vorstand des Vereins. Herr L ch IagcI> an, die Rcdncrbüime. Diciem um deu Verein wohlverdienten Mann war 'in Aiierkcl!»n»g dessen, was er für den Verein in lsjährig« Tbätigkeil geleistet halte, inütelst eines prächtig ansgeführkcn Tiplvms die Ehreninitgliedichafl verliehen worden. Herr Schiage- han warf einen Rückblick auf den Verein. Dcchclbe eröffnete vor 17 Jahren ieiue Tbätigkeil mit 25 Schülern resv. Mitgliedern und zahlt jetzt 966 Schiller, die von 19 Lehrer» in allen höheren Fächern unterricht, t werden I» der Erwartung, dass sich der Verein auch fernerhin des Schutzes Sr. Majestät des Königs erfreuen möge, schloß Redner imc begeistert ausgenommen«! Hochs ans den LandeS- herrn. Wahrend der nun folgenden Panse nahm Se. Majestät ein ihm von Herr» Fritz Rothe kredenztes Glas Fraiikenbrän huldvollsl an. Sodann traten die Vereinstiirnec in Thätigkeit und führten nach Art der olympischen Soiele hei bciigalücher Beleuchtung eine Reibe von Dachtellnngen an», die cm gutes Zengniß von ihrer Tüchtb'kech all-gim und sich, wie die übrigen Vorträge, des sicht lichen Beüalls des Königs crirenten. Jubelnde Hochs begleiteten den Monarchen, als dellnbe nach istnndigcin Antenthall unter dem wiederholien Aast ruck des Wohlivollens »nd der Anerkennung, sowie dem Wunsche schied, der io schölle Erfolge aufweifende Ber eit'. möge „i der bisherigen Welle samvirken. —^Lir erhalten folgende Zmchröl: k. k. Oest.-Ung. Gesandt- schaat. Dle-sden am 15. Okiobcr 1887. Geehrlester Herr Redakteur! In der Nummer vom 3. d. M. der „Dresdner Nachrichten" befand sich eine Noi!z, laut ivelcher ich anläßlich der am 2. Oktober im O e st e r r e i ch i > ch - U n g a r i s ch e n Hilssvereine stattgc- iundeu.n ersten Verlhellnng deS Zinicnerträgnisses der „Erzhcrzog- Otlo-Mal ia-Josevba-Sti'tuua" ein Hoch ..a»' Ihre Majcnäken den Kag'er und die Kallenn. sowie ans Ihre k. und k. Hoheiten den Kronprinz und die Krouvrinzeisin" nusgehracht Halle. Ich ersuche Sie nunmehr, geehrter Herr Redakteur, diele Notiz dahin gefälligst Lenchiigci, lassen zu wollen, das; ich „nach crsolgtcr Verthcilnng der llnierslützimge», die anweieiiden Armen ansgewcdert habe, ein Hoch am das Allerhöchste Kaiserhaus und speziell ans daö erlauchte erzherzogliche Paar, dem die Sllllnng ihren Namen verdankt, d. h. am den Erzherzog Otto »nd die Frau Erzherzogin Maria Josepha miszilbringcn". Indem ich Ihnen, geehrter Herr Redakteur, im Voraus nir die erbetene Beiichllgung meinen ergebensten Tank ansstneche, benütze ich diesen Anlaß zur Versicherung meiner vor züglichsten Hochachtung Ter k. und k. Geschäftsträger: Graf EliMi-Aldringcn. — Der >8. Oktober 1813. .Heute vor 74 Jahre»! (Aus dem Munde eines alten Leipzigers.) Dunkle Nacht lag am' den Feldern vor der Stadt und in Strömen gmq der Regen nieder. Noch schliefen die Streiter tvdcsmüdc aus nasser Erde, den Tor nister zmn Kissen, den Himmel zur Decke. Nur die endlosen Wach sen« viele, viele Meilen weit verriethen, das; hier Ungeheures im Werke sei. Der 18. Oktober brach an. Trompeter weckten die Schläfer und eine halbe Million Männer standen aus znm letzten Todesgang. Hart umLeipzig herum lagen dieFranzvsen, Pole» und der Rhembinid, zusammen gegen 176,006, ihnen gegenüber im weilen Kreile standen Prenszen, Oesterreich« und Rusfc». zusammen gegen 186,606. Ausserdem waren noch 120.000 im Anzug, die aber nicht znm Kampfe kamen. Es galt, die Franzosen hincinszutreiben ans Tenllchland, wo sie 13 Jahre lang geraubt, gesengt, gemordet und geplündert hatten. Mit Trug uns List hatten sie die deutschen Stämme gespalten, hatten das morsche Reich umacslnrzt «nd hatten dann als .Herren im Lande gebanst. Nun war bas Matz voll. — Reiteranarisfc «öffneten den Kamps und unter den.Husen von 20,000 Werden erdröhnte der Boden. Bald auch erdröhnte die Lust unter dem Donner der Geschütze, und nach und nach be gannen gegen 2000 Fenerschlünde Tod und Verderben zu speien. Bald auch waren die Ackerfelder zur barten Tenne acstcnnpst unter deu Futzlriltcn der Männer. De» letzten Gedanken »och sendet Jeder in die Heimath zu seinen Lieden. Meilenweit tobt der Kamps, tzierbcr. dorthin schwankt die Schlacht, dort der letzte M»»b der Verzweiflung, hier der Mull, de- Zorne- und der Be geisterung. Der Tod hat alle Hände voll zu thu». Ganze Reai- »leiiter liege» wie hingruiädt von der Sichel. I» Rinnsalen flieht das Blut zusammen. 45.000 Franzos«» und 47,000 Deutsche und Russen decken da- Schlachtfeld, ein Leichenteld. wie eS io groß die Welt noch nie gesehen. Brennende Dörfer ringsum. Jede- Han- ist eine Festung, uni jeden Schritt breit wird gestritten, dreimal, viermal wird jeder Ort gestürmt, verloren und gewonnen. Endlich beginnt der Feind zu ermalten. — Der Tag gehl zu Ende. Die Verbündeten dringen vorwärts. Und nun bricht die Angst über die Franken herein, in wilder Flucht jage» sie davon und Alles, was »och lausen kann, läuft nach Frankreich zurück. Mit ihrer Herrschaft ist rS auS. Da- war dir Völkerschlacht bei Leipzig. — Die von Sr. Maj. de», König gestiftete silberne Medaille für langjährige Tienstzcik bei der Feuerwehr ist dem Herrn Grasen H o h e n t h n l - P ü ch a u » Conilvar und Ritter anderer hoher Olde», verliehe» worden. Die Puchaner Feuerwehr beging am Sonntag den Erinnelungötag des 2üjäl>rige» Bestandes festlich. Der Herr Graf ist Derjenige, der vor 25 Jahren i» seinem Gnls- orte Püchau zur Errichtung einer freiwilligen Feuerwehr die An regung gab (er gab die Mittel zur Spritze und den Gcräthichaften) und seit diesem tanacn Zeitraum ist er auch persönlicher Eomman- daut geblieben. Mil dem Herr» Grasen dienten am selbe» Tage noch 5 Feuerwehrleute der Compagnie Püchau 25 Jahre und diefc ehrte der Grat Hohcnlhal, indem er ihnen vor der im Schlotzhoie ausmallchickc» Fciiecwehl von Püchau »nd den vv» umliegende» Städten herbeigeciftcn. einem Jeden eine silberne Ncmoiiioiriihr. in deien Gehämc eine Widmung eingetragen, mit herzliche» Worte» überreichte. De» Abgeordneten und den Ebargirten der Compagnie Püchau gab der Herr Gras un Schlosse ei» Diner, den Uebriaen Ball rc. im Gailhof. Ob die Fenerwehrmedaille schon einmal in Gesellschaft io hoher anderer Orden die Brust eines Mannes ge ziert haben mag? — Einer der hervorragendste» Professoren Leipzigs. Professor Roscher, feiert bekanntlich am 21 ds. seinen 76. Gelnirtslag. an welchem iln», wie schon erwähnt, auch Ovationen seilen der Stu dentenschaft z» Tbei! werden sollen. Wilhelm Roscher ist geboren am ll. Oktober 18l7 zu Hannover, erhielt seine Vorbildung auf dem G»mnasium seiner Vaterstadt und studirle l8!5 -1839 ru Güttingen und Berlin. Nachdem er sich 1810 zu Göilingcn habili- tiil, wncde er 1813 zum autzerordentlichc», 1811, also mil 27 Jahren, zum ordentliche» Professor ernannt. Im Jahre 1818 folgte er einem Rufe nach Leipzig, wo er ictzt also last 40 Jahre ununter brochen lehrt und wirkt. Seine Bvrlcsnngen erstrecken sich ans Nationalökonomie. Politik, Wirihsrhaftspolizci, Finanzwesen, Sta tistik und Geschichte der Slaatöwissenjchaslcn. Seine lllcrarische Thätigkeit nach derselben Richtung ist eine erstaunlich umfassende gewesen. — Prosejssr Dr. So hm aus Stratzburg erhielt einen Ruf an die Universität Leipzig. — Ter Herr Staatssekretär des Neichspostaintes, Dr. v. Stephan. Epe., hat an, ein a» ihn gerichtetes Begrützungs- telcgramm des hiesigen Post- und Telegraphen - Unterbeamten- Perems an letzteren ein Antwortschreiben gerichtet, worin er sinnen wärmsten Dank und die besten Wnillche ftir das lerncrc Gedeihen des segensreich wirkende» UnteriliitznngsvereinS ansipricht. Diele Antwort erregte in den bctheitiglen Kreisen grotzc Freude. — Ter Männrrge'angverein „Eichenkranz" veranstaltet nächsten Donnerstag nn Saale dcS Tivoli seinen ersten Vortrags abend im 83. Veremsjahre, wobei neben gnien dcnlschen Volks liedern^ onch mehrere größere Chorwerke zur Ausführung gelangen, als: Salgmi-s, Siegesgejgng der Griechen von 'Map Bruch, Volkers Naclitgciang von E. Fromm (Pceiskoinpvsitivn^ Waldharfe» von E. Särultz :c. Ferner wird ein hervorragender Lchüler des Herrn Professor Rappoldi, Herr Max Mühlmaiin vom Kgl, Koillervgio- miin, Mitwirken. Die Leitung des Vereins führt Herr E. E. H, Böhme. — Ter Dresdner Geflügelzüchter-Verein, welcher unter dem Protektorate Ihrer König!. Hoheit der Prinrcisin Ma thilde steht, halt leine 21. grobe allgemeine Geflügel-Ausstellung vom 2l bis 27. Febr. >888 in den Ausstellungsräumen der Garten- ban-Gesillsihast „Flora" Dresden. Ostm-Allee, ab. — Tic Kgl. Kleishaupünannfchast Dresden verbietet ans Grund desSozia'^ ' ' ' " ^ ''' ''' - -- die bestehend lags-Magazin (I. Schabelitz)". -7 Dec Verein Kinderhort, welcher den Zweck verfolgt, schnl- vslichtige Kinder, die ans Mangel an häuslicher 'Aussicht in Gefahr sind, zu verwahrlosen, durch ccziehliche Beschäftigung und anregende Unterhaltung gegen diese Gefahr zu schützen und ihre geistige und körperliche Entwickelung z» iördcrii. beabsichtigt, noch vor Anbruch des Winters in der 4. Bezirkssihulc, Glncissiratze. das erste M a d- chcnhei m zu ecrichien. Es würde damit das fünfte Kinder heim in nnieicr Siudt erstehen. — Das nunmehr im dritten Jahrgang erscheinende „Jmmer- g r ü n". welches sich die Aufgabe gestellt hat, ein UnterhalinngS- blatt zur Förderung des christlich-deutschen Famstienlehens zu sei», hat auch m Sachien Eingang in zahlreiche Familien gesunden. Der glücklichen Wahl seines Unteihalinngsstoffcs verdankt das Blatt hgnptiächlich seine mich gewvnnenc Beliebtheit. Das „Immer grün" erscheint wöchentlich einmal zu dem Vierteljahispreis von 65 Pkg. und ist durch Lllc Postanstaltcn z» beziehen. — Die ans dem Schlotzplatzc neu ausgestellten Siemens- Brenner nnterfchcidc» sich wesentlich von den „Jnbcrlirten Siemensbrcnnern". in dem Elftere ganz besonders a»f weitaus strah lende vstentllchc Bclenchtnng von Platzen und Straße» berechnet sind, wahrend die „Jnvcrtirten Siemens-Brenner" aleich de» Wen- ham-, Blitzte- rc. Brennern lediglich ans effektvolle Beleuchtung größerer innerer Räume, Schansenst« und Gcschästslokalitütcn zweck mäßig verwendet weiden. — In Copitz bei Pirna brannte Sonntag gegen Abend eine maße Strohfeime, bei» Gnlsbmtzer Puckert gehörig gänzlich nieder. Ter Jcuerichein war etwa 4 Stunden lang bemerkbar. Fortsetzung de- lokalen ZlieileS Seite ». 0 z i a l 1 st e 11 g c I e tz e s die Druckschrift: „DerKamps gegen flehende Ordnung von Otto Spielbcrg. Zürich 1887. Vec- TaqeSlitschjckite. Deutsches Reich. Tie im „Reickisanz." veröffentlichte Note, die der deutsche Botschafter »1 Paris am 7. d. dem ftanzösiiche» Minister der answättigcn Angelegenheiten überreicht hat, lautet: „Herr Mi nister ! Nachdem die kaüerl. Regierung ihrem lebhaften Bedauern über den Bvrgang von Ravn Ansdruck gegeben und sich bereit erklär! hat, den durch die Folgen desselben iinmiltelbar Betroffenen eine Ent schädigung zu gewähren, eilanbe ich mir, den Betrag derselden — 50 000 Mk. (ftiiuzig Tausend Mmk) — Ew. Exeellenz hiermit zur Beringung ;n stelle». Ob die bei irnem bellagenswerlhen Vorfall diesseits bethciligten Miliiärs und Beamten ein Berschulden trifft, wird die sofort cinaclciteke Uniernichiina eigeben. Jminerhin steht soviel ichon jetzt lest, daß die bedauerlichen Vorgänge einerseits kein Ergebnis; des völen Willens unserer Beamten, andererseits aber die Folge der diesseitigen Institutionen sind, uni« denen französische staatsangetzörige ohne ihr Verschulden zu leide» gehabt haben. I» Folge dessen glauben wir, daß dem deutschen Reiche die mora lische Verpflichtung obliegt, für die durch seine Organe und seine Gesetze angerichtete Beschädigung französisch« Privatintcresscn cin- zntretcn und wenn auch das Geschehene nicht nnacschehcn zu machen ist, doch die Versorgung der Hinterbliebenen sicher zu stellen. Zu diesem Behüte ist die kaiserliche Botschaft ermächtigt, eine Summe zu zahlen, deren Zinsen den Hinterbliebenen rc. Brignons dasjenige Einkommen gewährt, welches letzterer seiner Familie bei seinen Leb zeiten verschaffen konnte. Genchinigcn Ew. Exccllenz die Versiche rung meiner ausgezeichnetsten Hochachtung. Ter frühere Neichslcigücihgcorvnele Prinz Edmund Nndziwill legte im Benediklincrkioster Bcuron bei Sigmariilgeil Profeß (das Ordcnsgelübdc) ab. Ter jetzige Besitzer der KruPP'schen Werke, Hr. Fr. Alsr. Krupp, stattete dein Fürsten Bismarck in Fricdrichsruh einen Besuch ab. Er kam Morgens an und reiste AbenoS wieder ab. TaS Gesuch der Ncforinaten-Mönche cm das Kultusministerium, ihnen die Rückkehr in ihre früheren Niederlassungen in der Tlöcese Kulm zu gestatten, ist genehmigt worden. Die Rcsormate» be schäftigen sich hauptsächlich mit der Seelsorge. Ter neulich in St. Gallen stattgehabte sozialdemokratische Parteitag Halle mit an Einstimmigkeit grenzender Mehrheit be schlossen. daß den Genossen, welche ohne triftige Gründe der an sie ergangenen Aufforderung zur Unterzeichnung der Einberufung deS Pafteitages nicht nacygekommcn sind, fernerhin eine Ver trauensstellung innerhalb der Partei nicht mehr übertragen und daß dieser Beschluß insbesondere aus die früheren Abgeordneten Viereck und Geiser angeweudet werden soll. Die schreibtWber die Belveggrüiide dieses Beschlusses : Leipz. Zt,.' iereck, pre«> >ch« Referendar a. D," halte ü» Jakre t88ö einen sehr heftige,, tliniß zu bestehe», weiter in einerVvlksversaininlnng inM»»chni gesagt halte, eö ivürde um Manches besser stehen, wen» der Kaile, wüßte, wie schlecht e- de», Arbeiter gehe. Scho» damals wurde er von dein Züricher „Sozialdemokrat in de» Bann gelban, wehrte sich aber in den vo» ihm herauögegebene» Blättern lein« Haut, indem er von de» A»Ssch>eitu»gen der denwkratischen Denk weise sprach und jene Revolutlcmsvvlilik« bespöttelte, die »icinen, eines schöne» AbendS u»«r der alten Gesellschaftsordnung zu Bette zu gehen und de- anders Morgens im »eilen ZiikiiitttSstaale zu erwache». Vv» da ab von der Parteileitung mit Argwohn be trachtet, behielt er das Vertrauen seiner Wähler i» Leipzig-Land, n»t«lag jedoch bei den Neuwahlen 1887 dem Eartelleandidaicn. 'Auch Geiler büßte bei denselben sein Mandat für Ehcinnitz ein, das er seit 1681 inurgehaht halte. Er ist der Schwiegersohn Lieb knechts und war Redakteur an der von Dien in Slntigcirt hennis- gegebeucn „Neuen Welt." Wie dieser sprach er sich im Frühjahr 1885 kür die Danipfelsnl'vcntioiie» ans und bezeugte in den. Streite zwifchen den Frankfurt« „Beauftragten" tirzw. Bebel und Frohmc öffentlich, daß die Mehrheit der Fraktion in dieser Sache hinter Letzterem, nicht hinter Bebel stehe. Fiohme ist uiilerTencn, gegen die der Parteitag Mißtrauen empsiehlt, nicht namhaft ge macht: er gehört dem Reichstage noch an als Vcrtietcr iür de» 8. schleswigichen Kreis. Jedoch ist er in den Kreisen der bewußten Sozialdemokraten ichon lange mißliebig, und in Berlin z. B. wurde cs vahi» gebracht, daß man ihn in sozialdemokratisch« Becsaiiim- lnug nicht annöre» wollte. Von vcriclsicdene» „Beauftragten" wurde sogar seine Ausstoßung ans der Partei verlangt. Nimmeln sind vor ihm Geiser und Vicueck von diesem Schicksale erreicht worden: den» das Mißtrauen des Parteitages bedeutet doch lau,II viel weniger als d,e Ausstoßung. Das svznckdeii!ok>alisihe „Berliner Volksblatt" rechnet ans, daß von de» 32 deillsclifteisiiiliigen Nciclistagsahneordnetcii, welche am 21. Februar gewählt wurden, 17, alio die größere Hälfte, bei den ticbwahlen nur mit sozicildemvkcalisihcr Hilfe die Mehrheit ec- hielten. Bei den übrigen 15 habe» größleniheils die Nliranion- taiikil diesen Liebesdienst besorg!. Tie „Germanin" giebt zu, daß auch bei der Wahl i» Sagau ihre Gcsiniiiiiigsgciiosscu für Herr» von Fvrckenbeck ncstmiinl haben. Vor der Strafkammer des Kieler Landgerichts wurden gegen acht Sozialdemokraten, welche der Beleidigung des RenbslänzlecS Finsicn Bismarck angeklagi waren, verbandest. Sümmstiche Angeklagte hasten vor der Stichwahl zni» Renhslagc Liis dem Lande und m der Stadt vo» Hans zu Hans sozial,stäche Schriften, de» „Mahn ruf" und „ein ernstes Wort an d,c Wähler des siebenten schlesw,g- lwlste,»'scheu Neichskagswahlkreises" veiiheilt. Es war wegen Be- lridign»,^ des Reichskanzlers durch diese Schroten gegen die Ver breiter Lirafantrag gestellt. Drei der Angeklagten wnedcn übci- sührt und zu vier Wochen Gesängnih veruilheilt. während die übri ge» mangelnde» Beweises halber ireiaciprochen wurden. iOtstcrrtirst. Bei der Reiclistagswahl nn Stadtbezirk Przi» bram wurde der astczechnche Steiskal mit 1193 Stimmen gewählt. Ter jnngezechisckic Toich« blieb inst 0 93 Stimmen in der Minori tät. 'Anläßlich des altezechiseben Wahlsiege? rotteten sich in Prag vor der Redaktion der Astezechenhlätter Truppe» jung« Leute zu sammen und brachten Schmach- und Percatriiie auf Rieger aus. Das Ezechenklatt „Rarvdni List»" ftilict als trauriges Zeichen bürgerlichen Selbstbewußlieins und national« Widerstandskraft der Ezecben an, daß sich die czcchischs» Bäcker durch den Jglan« Agen ten Katz mit Slibolvitz znm Ankäufe »iiggriichen Mehls bestechen lassen. „Für einige Schlucke nng,irischen elenden Schnapses", sagt daS Blatt, „lassen sich diese selbstständigen Man»« und Gewerbe treibende» crkaiisen von notorische» Feinden der czcchischcn Nation". Ungarn. Ten vielbesprochenen Briet dcS Svinvgher Ober- gcspans Tallinn an den Minist« des Innern in Angelegenheit der inkorrekte» Wahl des Ha»delsinn»jlerS Grafen Szechenhi hatte, wie »nnmchr erhoben wurde, ein Beamter »11 Ministerium des Inner», Klemenkisz, entwendet, und für 50 sl. seinem Landsmann, dem Advokaten Bargan. übergeben, welcher die Veröffentlichung besorgte. KlemcntiSz. welcher Alles cingcftand, wurde seines Amles entsetzt. Frankreich. Die Skandalgeschichten der Generäle Caffarel und d'Andlan werden durch die Zeitungen noch weit mehr cnisgc- bauicht. als sic cs ohnehin schon sind, lieber die Zustande, in denen solche Erichcinnngen möglich waren, giebt die „Voss. Ztg." im Nachstehende» eine» lehrreichen Einblick. Sie schreibt: Tucch geflissentliche Nebenreibungcn der Skcinda.le wird das Mißtraue», van dem das Volk ohnedies gegen alle Höherstehenden und die Behördur erfüllt ist, nur noch verichlimmert. Durch die über schwängliche Ansmnstoig der jetzigen Aufdeckungen wird das Volk nur verhindert, den eigen Ist Heu K rebsiäh-iden, die gratze Gefahr tue die jetzige Ordnung der Tinge zu erkennen. Diele Gefahr besieht eiioach in der Thao'ache. daß in w vielen wichtigen ciiticheidciide» Posten Leute sitzen, welche völlig ungentigenae Gehälter beziehen oder sich in oft beopicllos zerrütteten Veimögensoerhästnm'en be finden. Das will etwas heißen in emein Lande des Genusses, wo Geld und Besitz den eigentlichen Maßstab der sozialen Stellung bilden und überall entscheidend cinwirkeii. Wer hier kein Geld bat. um damit größeren Aniwgnd zu bestreike», offene Tafel zu haste» und Feste zu veranstalte», der gilt nichts, io groß mich seine persönlichen Verdienste und Kenntnisic, io gediegen fein Charakter auch ie>» mögen. Hat man nicht eben erst gesehen, daß ciuem Janmalislen zehnter Ordnung. Eroazet, die mehrere Hnnd«stailic»dc enthaltende Kasse dc-s republikanische» Jonrnalistcnvercins ganz ilnbrichränkt anverteant wurde, bla-s weil derselbe große» Aufwand zii machen verstand. Eafsarel hak freilich die 800.000 Frcs. seiner Frau dnrchgcbracht. Aber was sind I5,0l)0 Frcs. 02,000 Frcs. Gehalt n»d 3000 Frcs. Zulage) ftir eine» General in Pmis! Wenn er nicht mindestens ebensoviel znznictze» hat, st> befindet er sich damit in fortwährendem Kamps mms Dasein, muß sich auf's Acnßecstc cüochiäicken und gelstli stvtzdem in Schulden. Achnlich w,e Andlan befinde» sich zahlreiche Abgeordnete. Senatoren und sonstige eins'stitzreiche Personen fortwährend in Geldverlegenheit. Sparsamkeit, Einschränkung aus das Nothwendige helfen da wenig: wer hier in hervorragender Stellung sich befindet, an de» werden Anforderungen gestellt, denen er sich nie ganz entziehen kann. Dazu kommt, daß hier >0 viele Taniende reicher In- und Ausländer leben, die ungeheuren 'Aufwand mache!,, denen aber Abgeordnete, Sena toren, Generale u. s. w. doch einigermaßen die Stange halten wollen oder halten müsse». ES ist ja etwas so Mciischüches, Selbstverständliches, cs Denen wenigstens gleich Ihn» zu wollen, über denen »mn in politisch« Hinsicht steht. Desholb sind schon zghst«che Abgeordnete verarmt — wahrend andere durch unerlaubte Mittel oder als Minist« n. s. w. sich heransznreitzen oder zu be reichern suchten. ES toll nicht behauptet werden, daß hier mit Er höhung von Gehälter» und Tagegeldern geholfen werden kann, sondern es soll »nr nus die Gefahr hmgewiesen werden, welche solche Zustände mit sich bringe» Wenn Jemand in solches Ge dränge gerätb, so von Gläubigern verfolgt wird, wie Andlan — und auch noch andere Abgeordnete ». s. >v. — da kan» wohl der Augenblick eintrcten, wo man jede sich bietende rettende Hand er greift. Ngpoleon Itl. hat seinen Staatsstreich mit den Millionen volliührt. welche dec Herzog Karl von Brnnnichweig ihm geliehen halte. Tic Orleans brauchen noch nicht einmal einen Gcidleihcr. Der Augenblick, wo es sich um ivcnige Stimmen, um die Mit wirkung einiger Generale handelt, um die Staaisordnnng rnnzu- kehren, kann hier Wiederkehr«!, denn er ist schon mehrfach dugc- weien. Wie dann, wenn diese Stimmen Leuten wie Andlan ge hören und diese Generale sich in ähnlichen verzweiielten Verhält nisse» befinden wie Enssarcl? Der Vvrwnrs deS Venalhes wiegt leicht in «nein Lande, wo mit demselben wie mit Spielbohnen um sich gewoiien wird und Jeder deshalb schon vhnedies irgend wie von demselben getroffen worden ist. Andlan satt 900,000 FrcS. Schulde» haben, obwohl er sem »nd seiner Frau Vermögen durch- gcbracht bat. Schau 1876. als er in den Senat gewählt wurde, waren seine Verhältnisse sehr zerrüttet. Die Polizei beobachtete ihn schon längere Zeit, da er seit Jahren nur durch Kmsse und alle möglichen Mittel sich nothdürstig über Wasser zu halten ver mochte. Im Jockeyklub stnelte er nur mit den reichsten Mitglieder», 11. A. mit Gustav von Rothschild. Als äußerst geübt«, kallbstitigcr Spieler soll er jährlich etwa 30,060 Francs mehr gewonnen als verloren hoben. Man glaubt, ec verberge sich in der Wohnung eines hochgestellten Freundes «Leroycr oder Magnin, Präsident und Dicepräsideiit dcS SenatS). Seme Frau und zwei Töchter haben leine Wohnung verlassen, da der Eigenthümec und die Gläu biger sich an der Einrichtung schadlos hasten wollen. An, 10. dS. M. wurde der General Ensfarel anS dem Gesang« n!ß nach sei»« Wohnung gebracht, um dort cm«.Haussuchung bei- zuwohncn. Er vermochte kaum die vier Treppen hinm,sz»steigcn »nd ließ sich, oben angelangt, in einen Lehnstuhl sinken, wo er, ohne ein Wort zn snacn, mit erloschene», Blick den Opern linnen der Polizei folgte. Diele bemäckliate sich einer Mrnae Briefschaften.
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