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Dresdner Nachrichten : 30.05.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188105303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-05
- Tag 1881-05-30
-
Monat
1881-05
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.05.1881
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vresklon 1881. 1« IM-Sttt«: Wanenlir,», >». >»„«««>IMk«U »«rttkllibrlt» »«,rt sovige., durch dir Voll »N.rlir Vl-e »>n««I»k »umm. to VEe. >ufla»e38O0O Srempl. Ntlr »trdlliitaatrrMgcl-ndtkrM«. «Usirtztr nwail sich die Slcdactlo» ,üa I vrrdiudllch. Sni»r«I«»-?>iinodmc auewdrt»! ik«.!enfi«I„ «. Baal«, i» Ham» duro. vcr>i»>v»t»,l!ci»iiü>llalel. Aetlau. tzraiiliurla. M — »tu». Wolle I» Berti». Lctpjt«. Svien, Hamburg, stranllurt a.M.. vlun- Zie«. — L«u»e ch Ho. tiitzraiiklur« o. M. — Bureaur d. ..Jnvaltden» d«ut".-»»r,»,r»l!«,,l>uUl»r <t <«. tn Pari«. Tagtkkatt für Mitik, Aiiterhaltnng, Geschiistsverlrthr. Lörsknberiiht,Frcnldkiiliste. 26. zakrxrms. tztnterale werde» MarlenIIraße lL dir Nachm » Uhr anaeuommrn. Somit»,kt>t»Mtlla,««rUl,r. I» Neuliablnura» «Uochriilagkn: gr. »io i-rgaüe -Nr.äbi»Nachm.»Uhr. — Der ->>.»ÜN einer kinipaliige» AetiijciieioneiläPIge.Eingelaudr die U-tt- w> Psge. Eine Äacaniic für dar nächste tägige Erscheine» der Inserate wird »ich! gegeben Antwärlige Annoncen- Ausiräge «an uns unde!annien!tlrniki> und Personen snjenre» nur nur gegen ivr.t»>imera»ooe,-t»!,iu,,g durch Ariesmarken oder poiieincat.tunz. Acht Lüden tone» iS Psg«. Zn- lerale sür die Montag» Nummer War »ach->n-m ^eluagedie Petw- »eile »st Psge. Hnt-Labrik C. I. Lehma»«, I-LLK s Ub!LL!SSr-SbSS!LSrSib>«S->b!^-!-^!bLS!<--d!S!!LLi« s Irönistliclior IloNiokoiant, SeNvkvI-tr»««»; ILIr. LT, Vatvr xclrr. im äakro 1810, mit äsr Hutkabrilc Ktdoet stoit voroiuil?t >8711. ff. 8eia«nkilt«. filrkiit«. Uniform-, ls»it-, t-I/eieffilt«, 8trob-, 8toff-, ?an»m»-, f>«Imkllte, ffnstwntiiits, MUlron "W l e n. Der BolkSwIrtbsff'astösuoscvttß nnbm einstimmig unverändert de» venticlie» Haiidklövertraa und die Fvurnucr des Appreturverisbrenö un, »iiititein ver Handclömtn i>cr berubigende Erklärungen " ' Witterung vom 2N. Mae: SP seiner elegante 8p«viLM er Wiener Lravatten Ke r, Nr. ILO. empliolilt in xr<i»8tot' Tuscvalil i>ir. V rrniivitttirn»,«« IVr. «. A s-fflägige Indutiric gegeben. Eine Resolution Rtcger», die Re gierung nnizuforrcr». noch im Lnnie beo Isvreö die nöthigen . Schritte zur definitiven Atormlrnng der Velbäirnisse deö Apprc- ilir ein« turvcrsnbrcnK z» veronlusscn, wurde sieben 2 St. cingenoininen. Karomrter nach Öskar vt,ow. tvöusrrade lb lMIttatt?). i ^ ^ UL Mtll.. ictt westen, 5. MtN.nksttc«en. Ldermomelrogr. Reaum.: IU - W.. niedr. > AUöslMtcN fttk den 30. Mal: WtNka AeNdelUNg. OIiewnitLer 2situn§. ^Voitvordroitolo» Llatt in l.'Iiom»iti! nnci iiu idrrxokiixi;. ^nuoncou tin'ion nürlisamsto Voiliroitunxs. Cahoro. Bci der Prciovcrtbciluna aui der lantwirldichni'.l. Äuoslcllunq boodicnndctku pcrvor, rusirici/andwirtdichusti'vcvoikc- riniri Hu"dtwr>ic Dcrienl^c» ici,weiche mo0crueä?eiiiokrulicsiui un- ccschtitlcrilchcr ^ru»U>i,ie deMlidcu >oollen. (Y. rciilc nach Paris. Tem». st u gj, ,o a M. «orb->usi>wind. wolkenlos. Montag, 30. VLal. «euette Telkaramme ver „Dresdner Naldr." Berlin, 28. Mal. Die wirtbschaitliche Vcrelnia»n>i der Schuytöllner, welche ii» Rcichütaae die Mcdrlicit b ldcn, beschloss den vlntrua Sachsens: brvobung des-loUo ilir »nbcdcurktc Hcuac und Wouwaarc». aiihnnclnnen. (Bebuis Bcieilianna dev Nvw- slandeo In Glauchau-Meerane.» Ebenso wurde di: (Lrbddung dcö Zoliö aus Mehl mit Ä Mark bewilliat. Nom, 28. Mal. Depretis wird dem.Nöniae noch beute die Ernennunaöbckrcte ilir die Minisier nntcrbieilen und werben dieselben bereits »wraen Bormittaa den Eid leisten. Die Dcd»- tirtcnkamincr Ist aut kommende» Donnerstag ctnberuicn worden. EaborS, 28. Altai. In der Rede, welche Gamvctta beute Abend aut dein Banket dielt, drotestlrte derselbe zunächst gegen die versuche, welche man macht, um zwischen ibm unb dein Bra- sldcnic» Grcvts einen Antagonismus herzuncUen. Gambctta bvb rkbmcnv die «restliche» dcriSnlichen Eigenschaiten vcö Präsidenten hervor. Hlerau» zu der »icviiionsirage der Beriassung tibcr- gcbcnb, ciusserte er, das, die Beriassung allertlnaö nicht als ad- geia Ionen gelten kbnne, sondern einer Umgestaltung vediiric. Hierzu aber wäre der geeignete Zc'tdunkt no-t' nicht gekonnne», zur.zeit würde man bei einem solchen Versuche leicht in die Lage kommen, die Republik zu ge ahrben. Petersburg, 2!». Mai. Nachdem der Vertrag mit kblna ratikizirt, verlasst die Iioitc des Admiral» Lessowsku die chinesi schen Gewisser. - Die in> jüngsten Circular Ignaticis'S ange- künbiatcn Massnabinen zu zweckentsprechenderer Stencrvertdcilnng werten unverzüglich in Angriff genommen. Ncw-?)ork. 2i. Mai. Mcl,l 4 D. »L C. Nolhcr Aimerweizen 1 D. 28 C. Mais (ol6 wirsU) LS C. Fracht 4'/, C. DreSd en. 30. Mai. — Ihre Maicslät die Königin Ist von ihrem AuSflnge nach Irankturt wieder in E in ö eingetrofscn. Die in EmS au»- häitlichc ungarische Natlonaikapelle cvncertirtc dieser Tage vor dem Hotel „Vier Tbürme"; Veite kbnigi. ANalcstäten wohnten dem Conccrt Im Freien bet. Der .König hat der Idiotcnannalt tn Scheuer» ein Gnadengeschenk von IM Mark zugcwcndck. — Heute Nachmittag 2 llbr werden Sc. .k. H. >i'rinz Georg und die höchsten Herrschaiten auf dein Pierdc-Aus- steliungaplahe erscheinen. - Der bayrische Gesandte am sächsischen Hose, Baron von Gasser, h>t sich nach Gins begebe». -Auch Tharandt, das vorgestern Morgen noch I» voller Maienpracht daiag wie ein prangender Parakiee-garten, !» in eine Stätte wilder Zerstörung durch de» oberhalb nieder- geganacncn Woikenbruch verwandelt worden. Hier ergoss »ich die Hauptwassermassc in der Stunde von 12- I Ubr. DaS von den Höben stürzende Wasser rik Thciie von Gebäude». Brüten, Zäune, Eisenbau» chwcUcn und allerlei Hauogcrätv mit tort. und alS daö ''"asser später etivaö verlaufen war, laut man auch dler unb da todte Lerchen und andere von dem Unwetter er schlagene Vögel. Der Albcrlschon lag in einer mächtig wogen de» Flnth. nnv nur durch gros»c Aiiktrcngung dcö Personals konnte daS Gacienmöbiemcin gerettet werden. Die .Kommuni kation in Tharandt »clbit war längere Zeit vollständig nnmög- lich und man wandte sich daher sci'Icu'ggsl i»it dem telegraphi schen Hilierui um Pionnicrc nach DrcSbcn. »lbcndö tralen da selbst auch >M ANann ein. AnS anderen Ortschaften börcn wir noch immer üble Botschaiten. In einem Gute in Hainobcrg ist da» Vieh im Stalle ertrunken; in Neueoichüh sind mehrere .Kin der. die aui emcm über die Wcisicrib führenden hölzernen Steae standen und im kindliche» Staimen an> daS schn ellende Wasser blickten, mit dem Stege tortgcrisscn worden und sollen nur zwei von ihnen haben gerettet werden können; In Denbcn stand die Sammcklabrik von Berntt dis znm I. Stoff unter Wasser. - Auch Nictcrhäölich ward schwer hcimgeiucht; der Büh erschlug einen Bergmann und vom Poisenbach wurden zwei Kinder iort- acrissen, die — ertranken; eine Scheune mit Futtcrvorrätben brannte durch Blihstrabl nieder. — Gestern "tormlttag batten In Tharandt die Ptonniere bereits eine IntcrlmSvrüffe ln der Nahe des Elblci'ngerichtS hergestellt. - Der Fährverkehr durch Tharandt, der durch daS Unwetter am Sonnabend In Folge Beschädigung der Straßen und Zerstörung von Brücken unterbrochen worden ist, wird schon von Dienstag oder spätestens Mittwoch an wieder ausgenommen weiten könncn, da die WlcterberstellungSarbclten und die Er richtung von Nothbrüffen durch die zuständigen Behörden, denen das kgl. .krlcgSminlsterlum bereitwilligst P onnlcre zur Vertilgung gestellt hat. ohne Verzug und mit großer Energie n Angriff ge- nommen worden sind. Der Verkehr ans der Poisenkhalstraße ist nicht unterbrochen, obwohl auch hier «oberhalb SlicberhäSllch) bedeutende Wassermasscn niedergegangen sind. — Uebcr daSGewltter vom Freitag hört man noch, daß dasselbe mit ganz besonderer Gewalt In den Orten Ossa, Tbklitzdori und .koika autaetroffen Ist. Die Saaten sind völlig Vernichter. Gemüiegä tcn sainmt Mauern und Zäunen, sowie steinerne Brücken weggcschweinnit, Schweine, Ziegen, selbst Kühe haben die Flutbc» iortgeiübrt; ein Thcil davon konnte nicht mehr gerettet werden. In der Lochmühle ertrank das Vieh im Stalle. — Die wegen deö erwähnten Picarvic-PinscherS über die Statt verhängte Hundesperre hat die .Kgl. Amtöhaupt« Mannschaft DreSdcn-Altstadt nun auch aus die Ortschaften Cotta, Gostriß, Kalh. .Kleinpestitz, Leutnitz, Löbtau, Mockritz, Naußlitz. Neuoitra, Plauen, »täffnitz, Reiff, Prohlis, Strehlen, Torna, Wölinitz und Zschertnitz, einschließlich der Flurgrenzon dieser Orte, ausgedehnt. Die Sperre dauert da auch bis 2t). August und ist an bie sür Dresden geltenden Bedingungen gebunden, nur düricn die Hunde mit festem Maulkorb unb an kurzer Leine ihren Herren I» die Gartenlokale znm Biere begleiten. Hirten-, Jagd- und Fieischcrhundc bürien nur bet direkte, Ausübung ihres Beruieö ohne Maulkorb kein - außerdem sind sie gleichfalls zur Leine und zum Maulkorb beziehentlich zur Ankektung in de» Gehöften verurtheilk. — Das gestrige klare, wenn auch Morgens etwa- frische Wetter kam der P ie r d e-A u östel l u n g trefflich zu Gute; der Besuch war von I I Ubr an ungemein Icdhait. Große Kreise höherer Offiziere mutterten verstänriilßinnlg die Picrde wie die Reit-und Fahr-Utensilien und auch die Cxcellenzen, Finanz» minister v. .Könneritz, wie Stadtkommandant General v. Funke ncbst Frau Gemahlin schenkten der interessanten Ausstellung ihre Gegenwart. Während beS Vormittag« coneentrirte sich die all gemeine Aufmerksamkeit hauptsächlich auf bie Ziebprobe für Wagenpferde, daS Preis-Ziehen. Dasselbe bestand darin, daß ein Lastwagen von M Ctr. Gewicht, noch mit Ü<> Ctr. Robciicn in Blöcken extra belastet, aut dem welchen Boden ver Bahn um da» ganze Terrain hcrumgezogen werden mußte: von mehrere» Gespannen, die die» natürlich paarweise versuchten, brachten nur zwei die schwere Last ln so lockerem Boven wirklich elnmal herum, mußte» aber doch auch zwei Mal abletzcn. Svecicliereö über die Ausstellung lassen wir noch folgen. Heilte Vormittag wird denn auch die erwähnte Normal-Droschke dcü Herrn Hoiwagcnbauer Gläser am «uöstcllungSplatzc vorgembren. — Die L i b c l I c n, von bene» ain Sonnabend ein nach Millionen zählender Zug zu nnö verschlage» worbcn ist, werde» von Andere» zu den Zug- odrr Wandcibeuichrcffcn gerechnet. Cigcnthümlich ist cs, daß sie entgegengesetzt von der gerade herr schenden Windrichtung bei nnö clntrate»; iie kamen vom Süden, während der Gc'wlllcrivind von Norden nach Süden blieö. Sic haben eine» Leib von etwa 5 Cm. Länge, rauh behaart wie tcr .Körper einer Biene, der kopt ist ziemlich dick, tcr Körper ver langt »ich »ach binten beträchtlich. Sie tragen 4 Flügel, jedes Flügclpaar ist etwa i» Cm. lang. Offenbar wurden diese Be wohner .klelnasieiiü und des südlichen Europa durch Gcwittcr- slürme zu u»S verschlagen und b er znm Tdril ganz zerstreut. Gestern gewahrte man in den Gärte» tcr Stadl am beiden Elbuirrtt. I» dem Großen Garten, im Oilragehege, in Lvichwitz, aui dem Weißen Hirsche u. s. w. »och viele Tariiendc dieser zier lichen Segler, die aut Strauchwerk, Bäume» und Blume» Nah rung suchten, sich aber ziemlich schwer sangen ließen. — W aS genießen wir Flüssiges? Unter den e ch t böhmischen Bieren, welche hier in DreSte» clngciübrt sind, ist letzt eines der schönsten, gesundesten und wohlichmcffendstcn dad weit n»b drcit bekannte B ö h m t s ch - ,k a >» n i tz c r, wovon Hr. Dietrich (Saazer H o p i c n b l üt hc> den Alleinverkauf hat. Dicicv gutgcpflcgtc reine Bier, weiches iniolgc der angenehmen Schäric und der große» Billigkeit die den großen Bestall der ho nettesten Bicrircunde findet, verdient die allieitigsteEmpichiung, zumal auch die i» der „Hopiendlüthe" <Weißegas,'e> dazu geböte- »c» Speisen icbr schmaffbast sind. — Obgleich die Zusammen stellung dcö Essigs mit dem Bier und Wein etwas bedenklich er schein». weiß doch auch Jedermann, daß guter Essig ein blcigc- inchtcr Artikel ist und die Salatew. ungemein heben kann. Herr Mar Thürmer vier iDürcrltraße st» iübrt mit bestem Eriolg den sogenannten SN alz - EIsIg, einploblcn durch die Herren Hoi- apothckcr Dr. Caro und die Chemiker l)r. Geißler und Lichtcn- d r icr. Dieser Maizelsig Ist billiger wlc Weinessig, bat einen seinen aromatischen Geruch und Gei'chmaff, keinerlei gesundbeiko- nachträaliche Bcilantlhcile und eignet sich vorzüglich zum Ein legen von Früchten w. Die .König!, chemstche CentraMclle sür öffentliche Gesundheitspflege zu Dresden, geleitet durch Hrn. Hos- rath Proieffor llr. pistl. Fieff, welchem der Malzeisig zur Unter- »uchung übcrgcdkn wurde, sagt u. A. in ihrer Begutachtung, daß er die Fähigkc t besitze, sich beiin Ginlegc» von Nahrungsmitteln I» solchem Mal zciiig haltbarer zu crweiien und In dieser Hinsicht gleichzeitig coniervirend zu wirken, daß gcinncheirsschäblichc Be- stanttheilc miiicraliichcr Natur nicht vorvanden sind. — Bel den ictzk so häufig unternommenen Landpartien, ebenso bei dem oit so ermüdenden Besuche der AuSticilungc», endlich be> den Feld- klenstübungen der Miliiärö kommt immer mehr der hochfeine M a g en i lg n e n r In Ausnahme, der unter dem Slawen Aro- matiaue sich bereits ein großes Absatzgebiet erobert hat. Viele HoteiS der Umgebung unv zahlreiche Restaurants haben sich bieien Verdauung beordernden Magcnliguenr zugelegt und vor sichtige HauSiraucn lassen lpn sich nie auögeben. De» Alieinvcr- kaus dieses in der Hcrrnhutergcmcinde Ditlcntori hergcstciiten Ligucurü hak daö Drogucngcichäik von Apcil, .Krcnzttraßc I. - In dem heilig tobenden Sirettc zwilchen den Wcinhändlcru von Berlin und Danzig veröffentlicht der Hofllcicrant Oswald Stier, Besitzer der über ganz Norddcutschiand auSgcbrcltcten .äux oavo» ein tbiancs eine Erklärung, welche die Angelegenheit In ein wesentlich günstigeres Licht setzt. Herr Nier hatte bekannt lich von dem vereideten Chemtier dcö.Kgl. Polizeipräsidiums in Berlin, vr. Bischofs, eine Anaihse seiner Weine abgcben lassen. Diese Anakhse kommt zu dem Ergebnis!, daß man in Dcutichian! die „primitiven" Weine Sükirankrcicho, bie Herr Nier in Deutsch land io maffenhait und zu io billigen Preisen abiept. blSvcr nicht gewovnt sei. Die deutschen Chemiker besäßen daher auch zur Zeit „nur eine mangelbaite Kcnntniß reiner sütiranzösiichcr Weine, die wie die Nieriche» keinerlei Veredlung crsabrcn haben." ES liegt aui der Hand, daß ein derartige» amtliches Attest, weit- enticrnt, einen Tadel auSzusprcchcn, vlelmcbr dem Naturcharakter der Nierschen Weine volle Anerkennung zollt. Da Herr Nier aui ledwedc Veredlung seiner heimische» Weine Verzicht leistet, vielmehr seine Weine so verzapft, wie sie auö der Presse hercmv- gucllcn, kann er eben de» Preis so niedrig Netten. Den zahl reichen Trinkern dieser Weine wirb dieses amtliche Zcugniß be sonders wcrthvoll sein. Er schenkt ebenso reinen Wein ein, wie der ist, den die Sonne Südirankreichö gereist hat. DaS ganze Mißverständnis» Ist baber gekommen, daß Herr Nier seine An. noneen ebenso primitiv d. b. etwas ursprünglich, unveredelt und ost die ehrcnwertbcsten deutschen Wein-Handlungen ln eln zwei deutiges Licht stellend abgeiaßt vat. ES würde Herrn Nier Nichts schaden, wenn er seine Annoncen veredelte, aber den ur sprünglichen Charakter seiner Weine bclbcpiclte! — Eine eigentbümliche Tanic iand gestern nach Beendi gung deö tcutschkakpolischen Gottesdienstes tn der hiesigen WaiscnbauSkirche statt. Der biestgcBürger. Schuhinachermelstcr und Lederietttabrikant Gottlleb .«»Stet war Infolge des Disstden- tengeletzeS bereits vor einiger Zeit zur keutschkatholischen Ge meinde übergctrcten. (Er gehörte gleich seinem einst vielgenann ten Bruder Robert, dem restgiösen Agitator, den Freireligiösen an». Jetzt führte er mm seine 5 Kinder dein Altäre bchnlS Ausnahme in den Cbrlstenbund zu. DaS Alter dieser 5 Kinder bewegte sich zwilchen 12 und etncm halben Lebensjahre. Die christlichen Pathen waren zum Theil durch die Täuflinge per sönlich zu dem leserlichen Taniaktc ringelnden worden. Unter der kinderschaar erregte besondere Tbcllnakme ein bsähriger Knabe. ES »rar derselbe, den vor einigen Wochen seine infolge dcö Kindbetts In Wahnsinn verfallene Mutter mittelst eines Beil» zu tödtcn versucht hatte. Der arme kleine Knabe Halle damals mehrere Beilhicbe an den Händen davon getragen, war jedoch tm Krankenvanie ziemlich glücklich geheilt worbcn: die unglück liche Mutter jedoch hatte der bekauernöwertbe Vater am vorigen Dienstag rem Sonnensteln übergeben müssen. ES war eine cr- greilcnde Feier. — Poltzeibcrlcht. Seit Freitag Vormittag wird ein 4sährigeö Mädchen, Marie Amanda Vogel, vermißt, daö sich in der lt>. Stunde ans der In der Cbcmr.Itzerstraße gelegenen Wob- nung seiner Eltern enticrnt hat und üder dessen Verbleib unge achtet vieler Nachiorsff,Ungen etwas nicht zu ermitteln gewesen Ist. Denselben Vormittag soll eine Iigeunergesellschalt mit einem mit 2 Picrden bespannten Wagen die Cbemnltzerstraße nach Plauen zu paistrt sein und ist bie Vcrmnthung ausge sprochen worden, baß daö k-nd entiübn worden lein könne. Dasselbe Ist von gesunder bräunlicher Gestchtßiarbe, Hut schwarze Augen, bnnkclblonbe Haare »nb einen Zopi gestochte» und war bekleidet mit grauem Kleidchen, gestressten Letnwandhoien, dcrgl. Schürze und schwarzen, mit kndpien besetzten Lederstieielchen. - Beim Gcmeindeamte in Loffwitz sind:t Stück große Hand- Este», »> stäche sogenannte Maschinenieilcn, 4 dreikantige, l vier kantige und I» halbrunde Feilen, alle mit einem gleichen Stempel versehe», nictergclegt worden. Dieselbe» sind Enke November oder Ansang December vor. Jahres von einem .kut'.cher aut seinem Wagen gciimbcn worden. Da der letztere einige Zeit aui dem Wagcnplatzc i» Dresden gestanden hat, st) wird ver. nlutbct, daß die Fundsache» hier daran' gelegt n.wrden sind - Während eine» Gewitter» am Freitag ist der Blitz auch in daö Hauö Schstterstraße 5i> gedrungen, jedoch ohne, zu zünden Er ist an einer deicktc» Stelle des Blitzableiters >Wn demselben abgcspruugcn, durch die Mauer in mchrcrcn Zinnrcrn tcr ersten Etage an der Decke weiter gegangen und daiui »vierer ver schwunden. — Beim Verlaßen dcö k. Holtbcatc-rs in Altstadt wurde einem Herr» am Sonnabend Abend von einem ihn im Gedränge anstoßenden unb dann schneit tavoncilcndc» Manne eine Bricilciiche mit 70 Mark Papiergeld nutz der inneren Brusttaiche dcö RoffcS gestohlcn. Der Bcsch»ibigte demerktc sogleich de» Verlust und verfolgte den Mann. Als der letztere die» demerktc, gab er ticBrieitaichc wieder zurück, sagte, er habe sic gctuuden und bat, die Sache gut »ein zu lassen. Der Mann wurde einem Beamten übergeben und von dicicm vorläufig icsl- gcnoinwen. — In der Nacht zum 27. d. ist ciwrc hier cingcgan- acncn Mittbcllung zu'olgc i» tic Psarrci zu Göllnitz bei Altcnburg cingeblochcn worden. Gestohlen wurde» eine Anzahl silberner Cß- n»d.Kaffeelöffel, 2 gemicsterte silberne Ser viettenringe, I lange silberne Uhrkcttc liog.E«bskcktc». > goldncr Ring mit schwarzem kreuz, sow>e verschicl.'ene Kleidungsstücke und I engl, silbernes Strcichholzläslchcn mit. pboSphorescirenteiu Deckel unter GlaS »in der Nacht leuchtend»» - In N > e r c r ra b c n st c i » ertrank am Freitag in einem Wasserloch daS stiährige.ktnd dcö Strumplwirkcrs Gundermann. — Bei einem Baue in Obcrlrohnn bet Limdach stürzte» am 27. dS. die Maurer Gottfried Ocrtcl auö Flemmingen und Gustav Mosig auö Sciicritz mit einem tt Stoff hoben Gerüste zusammen, wobei tcr Erstcre io'vrtigcn Tod iand, Letzterer da gegen sehr schwer verwundet ward. — In Nossen begeht beute, den :i<>. Mai, ein hochacht barer. noch in voller Rüstigkeit unb In weiten kreisen bekannter Bürger, der Scstenttetermetstcr C.A. .Klicmann icn., »ei» Mjäh- rigeö oder diaina » tencS B ü r g e. r i u h i l ä u m. Mag der Himmel den würdigen Jubelgreis noch recht lange körperlich -ge sund und geistig irisch erhalle». — Am 2tt. d. haben 2 Hanbclöbchrlingc in Meißen mit einem geladenen Tcrzerol gespielt, durch Unvorsichtigkeit ist der Schuß abgcieucrt worden und bat de» einen am Kopie verwundet. — Bei dem Gewitter am 27. d. sind I» EberSbrun» in dem Hause des Gulöbei. und.kohlmimhcitcr Bachmann dessen Fra» und I8jährlge rochier vom Blitze getroffen worden» so daß sich selbige I» bewußtlosem ZustaiiTc befinden. Hoffentlich ge lingt cs de» ärztlichen Bcmühnngcu, sie am Leben zu erhalte». - Das 2>/-iäl'lige Klub Ernst Paul Donath in Zwickau wurde am 27. ts. in der Magaziniiraßc von einem Laugholz wagen überiahrcn unb verstarb am andern Morgen. — In der Nacht zum 26. V. ßrnd man in R ußdori den Arbeiter Nießner am Fuße einer Straßcnübcrbrüffung mit aui- gestl'lagener Hirnschale todt auf. Er war kurz vorher I» der Bahnrcstauration etwas angetrunken aesche» worden. ES soll einer tcr letzten Gesellschafter NIcßncr'ö verhaftet worden sein. - Ein entsetzlicher Mensch, ei» noch nicht 18 Jahre alter Fleischcrbnrsche, ward In k ö n i g S b r ü ff gciänglich cingebracht; seinem eigenen GcitändnI»! nach hat dieses Subjekt nicht wentgcr wie > l Brände eigenhändig angelegt. Dad erste Feuer, weiches er vor einigen Jahren in königsbrüff gesehen, habe — so lagt er — In ihm einen io mächtigen Drang, Feuer wieder zu sehen, crwefft, daß er demiclven nicht hätte widerstehen könncn. Ent deckt warb er jetzt bei einem von ihm angelegten Waldbrant. — LaiidnerlLt. Slralk-immer II. »0. Mai. v Uhr Haiipwcchmidlu»!, gk,en d-n Saiilm-im Sikntiicd Gorle ans Kolchcnli» i» ri-crschlcsicn wcgcn cmlaü.c!, üanIcrottS und vclrnss. 12 !>c»cu dcn »uckdindccqcli-llcu Friedrich Rvbcrl Hnücn- brnlch nur Lodnulkn dci Tlllieldirf wegen Privguirluudenfä'ichung, eüisachcn Dccd- !ind>r und Nnierlchlaguiig. Eldvvbetn Dresden. 26. Mai, Mittags: 60 Lenk, über 0. Pariser Modenbries vom 27. Mai. Meine liebe Hermance! Au« meinem kandhause stiege» Dir heule meine Grüße und Miuhci- lungen zul Um mich her leuchtet da» üppigste, „modernste" Grün, ranzen muthwillige Sonnenlichter, gleich dem so beliebten Latin omdiö auss Feinste schattirt. wehen Blüthendnst und Maienodem. Das Herz öffnet Thür und Fensterlein und läßt das neue Leben mit all' seincu Hoffnungen einziche». Nur in kranken Gemükhern und kranken Körpern kann die Früblingsprachl Wehmuth und Sehnsucht erwecken; Denjeni gen, dessen Kops noch nicht gebeugt die Erde sucht, der in seinen Adern irischen, temperamentvollen PulSschlag. in seiner Seele die Ueberzeugnng trägt, daß er doch nicht ganz umsonst sür sich und Andere ein Gast dieser ltzclt ist. wird sie begeistern n»d zu neuem Streben mit sich sonreißeii. Wie Alles in der Natur im Wechscllaus Neues erzeugt, so soll auch der Mensch, jede winterliche Erinnerung hinter sich lassend, vorwärt» nach der Btüthe und grucht seiner Gedanken »nd Thaken schreite». Menschen, di« sich den Frühling in ihren Anschauungen zu erhalten wissen, weiden ja bekanntlich nickt all; sie scheinen es zum mindesle» »ie. Du wirst mir beistimme», wenn ich da» sranzösffche Sprichwort: On a I'ägo gn'on parait (Man ist so alt wie man anssieht) der deutschen Gründ- üchkest vorziehe, die nicht nur den Menschen, sondern auch seine Fähig keiten n»d Leistungen gern nach de» Jahren taxirk. Betracht« zwei ui gleichem Alter sich befindende Frauen; eine Französin und eine Deutsche. Die granzösin weiß sich mit dem ihr angeborene» Ehie gegen die kleinen Znsälligkeiten der Zeit zu wappnen, sie verwendet nicht nur auf die Pflege, sondern auch aus da« Arrangement ihres Haare« Sorgfalt, sie weiß ihren Teint, ihre Hände und siüßc. ihre Taille zu konservircn. Die deutsche Frau legt wenig Werth aus die richtige Pflege der Schön heit, sie läßt die von der Natur verliehenen Reize erst voUständig schwin den, «he sie an ihre Erhaltung dcnlt. Die hier nach angcwcndcten Hilfsmittel müssen anffallen und erscheinen, weil dem Auge de« Beobachter« ungewohnt, einsach lächerlich. Ich kannte einst einen itünstler, der in seinem Aller nie mehr lachte, scndern iininer nur verbindlich lächelte, weil er behauptete: Lachen und Meinen mache all! Etwa« Wahres liegt in den Worten, nur miiß die Borsicht ,ruber angebracht werden, che sich die fatalen Onersiriche und Bogen unter dcn Augen und aus der Stirn bemerkbar machen. Uni letztere -in wenig zu kachircn, tragen viel« Damen zu den üblichen kleine» Slirnlocic» noch eine Spitze oder Pcrlsranse am Hutrände, auch gilt es sür sehr modern, Federn und Blumen ans die Stirn fallen zu lassen. Du weißt ohne Zweifel, daß man da« Alter einer Dame am deutlichsten »ach ihrem Halse beur» theilen kann. Um d>c« zu verhindern, oder wenigstens zu erschweren, hat Madame de M. ein Perlenhalsband «rsnnden, da« sich wie ein Netz oder aber in breiten Schlangenwindungen — in diesem Falle von Stahl- perlen — um dcn Hal« legt »ud von allen dieser c.ilse bedürfenden Damen nachgeahml wird. Vielleicht wünscht Teine Schwägerin sich eine« solchen Kolliers zu bedienen? Sie hat nur rötbiq. «ine seine weiß«
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