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Dresdner Nachrichten : 14.01.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187501143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-01
- Tag 1875-01-14
-
Monat
1875-01
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.01.1875
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SN',,. H.iui!-! >z>, i>r-ua>»rt a. ><>i». — U-UI-O L ».v. >!l "r-iiiks.»t a. M. — : ;--»!> in Sli-ual,. - Ile- t» 'v-ul.'. Tageblatt snr Politik, Uiitnhalinng u. Geschästsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Ltkpsch Ne tchardt in Dresden. U.aliln»« d:n>>> Ärtil- i.lickkN oder Pofl-injal'« luiig. Reim Lttbcu kost:> I- Pke. Jnlereic iür die Montage - Nnnm-.eo oder »och einem getite.z, die Pemjeile Ä Piz-. Ar. 1t. Zwanzigstcr Jahrgang. Mltredatteur: vr.^oa»! Für das Feuilleton: L,«!«», Dresden. Donnerstag. 14; Januar 187Ll - ,ail Boden gewinnt, hat zwei Ucbelstända mit sich gebracht, deren Pl üUIkyrs. Beseitigung dem Aichainte nicht allzu schwer fallen dürste. Sic be- Ju b'.ngcrlichc» Freistil gilt es nicht als auflandig, wenn die I treffen zunächst die Gestalt einiger Gewichte und Mähe. Die Kauf- Elbe» eines Berstvrlencn e!;cr dckl Nachlaß antrctc», als bis die > leule, besonders die Matcrialistm, klagen, daß die jetzige cizlinder- Leiche bestallet ist. Man nimmt die Testaments-Eröffnung nicht in! artige Form der kleinsten Gewichte, der 10, 5, 2 und 1 Gramnr- Gegenwait der körperlichen Hülle eines Erblassers vor. Anders stücke, unpraktisch sei. Diese kleinen Dingerchen rollen zu leicht hin- inüsse» die Sülen in der Familie des weiland Kurfürsten von Hessen weg und verkrümeln sich massenweise. Die frühere Gestalt der klein sein. Noch war die Leiche des FamilirnhauptcS nicht ausgebahrt, stcn GciviclMheile, Flächen, Platten mit einer Aufbiegung zum da beschlagnahmte der älteste Sproß des Verstorbenen, Landgraf i Anfassen ließ sie seltener verloren gehen. Lei den jetzigen-Hohl- Friedrich, die reiche Silücrkammcr und berief dir Miterbe» zu einem! maßen aber, in denen Flüssigkeiten verkauft werden, büßt derKäufer Familicnrathe, um sie zu veranlassen, dem von ihm mit der Krone fast immer ein. Nach dem Gesetze muß vollgesirichen gemessen wer- Preußen abgeschlossenen Vertrage beiznstimmen, wornach sie gegen den. Wenn aber das Hohlmaß gerade nur einen Liter z. B. saßt, so i Verzicht auf die kurhcssische .Thronfolge in Besitz des größten Lhcils erhält derKäufer, wenn nicht mit der Flüssigkeit beim Umgicßcn! der kmhessijchen Revenuen komnnn. Kein Schmied vcir Ruhla etwas verschwendet werden soll, stets etwas weniger. Unsere frühe halte nöthig, de», Landgrafen Friedrich erst noch zuzurufen: Land- ren Hohlmaße waren etwas größer als sie fassen sollte», sie ent- graf iverde hart! Tein lachenden Erben wird man keine weicheren hielten aber unmittelbar unter dem Rande einen Mtallstfft, der dis Gefühle zuteanen. Nach Lage der Sache thun die Erben ganz klug, Grenzlinie darstellte, bis zu der zu messe» war. Sollte man diese, sich die Borlheilc des V-.rtrages zu sichern; der Landgraf würde nur den Käufern ein besseres Maß gewährenden älteren Maße nicht eine traurige Fortsetzung kurfürstlicher Negierung dargestellt haben. - wieder einführen? ., - — Der frühere Staatsanwalt zu Oschatz, Kneschke, von dem wir vor einigen Tagen berichteten, daß er, welcher seit einiger Zeit geisteskrank war, todt auö den, Jahnabache bei Stauchitz gezogen worden war, ist jedenfalls durch einen Unfall um das Leben gekom men und scheint die Bermuthung des Selbstmordes ausgeschlossen zu sein. Wie man übrigens erfahren, hat Kneschke vor seinem Weggange sich eine goldene Nemontoiruhr mit Panzerkette gekauft. Diese, sowie U goldne Ringe, welche er trug, fehlten am Leichnam, so daß jedenfalls derselbe schon früher gefunden und dann beraubt worden ist. — Der hiesige Droguisten-Verrin, über den mir schon mehr fach berichteten, hat behufs sachwiffmschaftlicher Fortbildung der das Institut der Eivilehe de» Bedürfnissen des Lehrlinge eine Dr oguisten-Fachschule gegründet, deren feier liche Eröffnung Sonntag den 10. Januar iu dein Locale der Eorpo- stattßand. Der Eröffnungsrede Im Reichstage wird jetzt täglich mindestens eine wichtige Etappe zur Erreichung eines der großen, noch außenstehenden Ge setze zurückgelegt. Bor drei Tagen das -Laiidsiimngesch in zweiter, vorgestern dasEivilehegcsetz in clsierLesnng. Gegen dieBeurlundung des Personenstandes in Gebürte- und Ltcrbcfäklcn hätte» auch die Elericalrn Nichts einzuwenden. Nahetiegende Beispiele zeigen zur Genüge, daß sehr oft den Geistlichen es an der nvthigcn prattischen Geschäftskennlniß gebricht, die Kirchenbücher nach dieser Richtung hin in guter O rdnrmg zu halten. Aber von der zivanaSwciscn Ein führung der Eivilehe wollen sie Nichts wissen. Der Kampf drehte sich im Reichstage fast ausschließlich tim Baicrn, um die Frage, obl durch das Gesetz gewisse bairische Neservatrcchte verletzt würden, ^ weniger darum, ob Volkes entspreche. Für Sachse» steht, unbefangen betrachtet, die Sache so, daß geradezu eine Nothlage zur Einführung dieser In stitution nicht b-.steht, wiewohl wir den in derselben liegenden Cul- tursortschritt nicht verkennen. Nach der Betheuerung der baicrischcn Ultramontancn widerstrebt das bairische Bolk diesem Institute; so schlimm kann es aber nicht mit dem Widerstand sein, wenn die Hoch entwickelte Pfalz bereits dasselbe besitzt. Die Eivilehe ist keine Er- smdung der französischen dleoKut on, sondern vor bereits IBM in Deutschland eingeführt und wurde erst allmcilig durch die katho- ische Kirche beseitigt. Die fortwährenden Flunkereien der officiösen Blätter von un ausgesetzten Bedrohungen des Bismarü'schcn Leßens durch Fana tiker haben ein überängstliches Gemüth, einen gewissen Louis Spie gel in Southampton, zu dem Borschlage veranlaßt, der Reichstag wolle ein Ausnahmegesetz dahin erlassen, „daß selbst der Versuch auf das Leben dcü Fürsten Bismarck mit Todesstrafe bedroht werde." So theuer das Lebcn deS Reichskanzler!» ist, so überschreitet ein solcher Borschlag doch das Maß des Erlaubten. Man sollte sich überhaupt hüten, sartwährend von Mordplänen zu rede»; die Häufigkeit solcher 'Notizen schadet ihrer Wirksamkeit und stumpft das Gefühl des Volkes für das Verwerfliche solcher Ruchlosigkeiten ab. Ritter Ofenhein, in Wien hat in der ersten Woche seines Ver höres die Gabe, Alles an sich zu reißen, glänzend bestätigt. Seine Selbstvertheidigung ist so ausführlich und oft so blendend abgesaßt, daß er mit diesbr Virtuosität die Zuhörer von den eigentlichen An- kiagepunkten ablenit. Nur der Vorsitzende, Baron Wittmami, erscheint allein den Schlangenivindungeir der Ofenheini'schei, Bered samkeit einigermaßen gewachsen. Der Geschworenenbank traut man umsoweniger Einsicht in die ziemlich verwickelten und durch Osen- heim's VertheidigungSart noch mehr verwirrte,, Verhältnisse zu, als der Angeklagte alle Geschworenen ablehnte, bei denen er einen größeren Grad von Sachkenntnis; vcrmuthete. Hingegen ließ er Gewerbtreibende, die in den Eisenbahn-Gründungs-Schwindel jetzt zum ersten Male Einblick erhalten, gern;,,; daher sitzen auf der Geschworene»^»!, wienerisch zu reden, „Pfeidler, Negenschirm- macher, Pseifenschncieer und Wcbwaarciisenger." Osenheim's Kunststück besteht hauptsächlich darin, di« großen Millionengeschäftr beim Eisenbahnbau im Stile des Herüber- und Hinüberhandelns im Alltagsleben zu behandeln. Verdächtig ist, daß mehrere Spießge sellen Ofenheims, durch deren Kreuzverhör mancheö Licht in das Dunkel fallen tonnte, „unauffindbar" sind; wichtige Papiere sind verschwunden. Zweifelhaft ist bei dieser Sachlage, ob der Begriff des DoluS juristisch erbracht werden kann. In Spanien erwartet man bestimmt, daß Deutschland die Carlisten energisch züchtigen werde. Diese Strandräuber haben den, Eapitän des durch ihre Schuld gescheiterten Schiffes „Gustav" die ganze Ladung abgeiionnne» und verwehr?,, sü ihfti, dieselbe zu ver laufen. Der Eapitän befürchtet nach der N.-Z., daß die Ladung von den Earlisten als gute Prise erklärt wird.' Täglich werden ihm einzelne Thcile seines Inventars gestohlen, trotz der karlisiischen Wache, ,vc!che man dabei ausgestellt hat. Wenn er gegen diesen Diebstahl protestirt, werde er einfach ansgelacht. Locales nr»d Sächsische». — Se. Maj. der König und die übrigen hohen Herren, welche sich vorgestern früh nach Oschatz zur Jagd begebe» hatten, kehrten Abends >/j!0 Uhr wieder hierher zurück. — Der Herzog und die Herzogin von Schleswig-Holstein sind vorgestern Nachmittag 6 Uhr nach Gotha abgercist. — Nach Schluß desVormittagsgotteSdicnsteS am letzten Sonn tage wies Herr Superintendent I)r. Franz die ncugewählten Mit glieder deck Kreuzkirchenvorstandes in ihre Pflichten ein. Der gegen die Lcgalilät ihrer Wahl eingcjvandteProtest war vom evangelischen LandeSconsistorinm verworfen worden. — Die Atl-ssührung der nencnLIcaß und GeivichlSoednung, die zwar langsam, aber unverkennbar in den Begriffen des Volkes ration der Kaufmannschaft statffond. Der Eröffnungsrede des Herrn Hugo Köberlin entnahmen wir, daß dieHauptlchrgegenstände sich aus Chemie, Physik, Waarenkunde:c. zusammcnsetzen und daß der Verein die Lehrkräfte in den Herren Julius Rothe und Paul Kluge sich selbst entlehnen konnte. — Tie vonProf. Hessöle geleitete, hier bestehende Uöuuion trsn- ist, wie wir «us ihren Statuten ersehn», ein durchaus unpo litischer Verein. Ausdrücklich sind durch die Statuten der Reunion Discussionen politische» und religiösen Inhalts ausgeschlossen; der Zweck der Versammlungen ist einzig Ausbildung und Hebung ihrer Mitglieder in der französischen Sprache und Kenntnihnahme von der französischen Literatur. Die Mehrzahl der 'Mitglieder sind Deutsche, spccicll hier lebende Preußen und Preußinnen, ferner Engländer und Amerikaner; Eonvcrsationcn, Theateraufführungen und Gesell schaftsspiele sind ihre Beschäftigung. Wie man solche harmlose Be schäftigungen zu einer politischen Denunciation benutzen kann, dazu muß mau ein Preßreptil sein, i — Daß in Dresden die reichen Fremden jetzt seltener gewor den sind, lehrt ein Blick auf die Eisbahn des Großengartenteichs. Noch vor wenigen Jahren war dieselbe, besonders wenn eine Mili tärkapelle spielte, von vornehmer Welt buchstäblich bedeckt; an origi nellen phantastischen Eostiimcil, dir beinahe den Anblick eines Mas kenballö nach der Demaskirung bote», war kein Mangel. Heuer sind derartige Erscheinungen selten. Die Amerikaner und Amerika nerinnen, Russen und Russinnen, welche das ziemlich hohe Entrv nicht zu scheuen brauchten, sind eben zum großen Theile fortgezogen. — Ein liebevoller Sohn hat vorgestern Abend in einen, Hause der großen Brüdergasse bei einem Zanke seinen 62 Jahre alten Papa einen schweren Lampe:,Untersetzer dermaßen an die Nase geschmissen, daß dieselbe sich halb theilte. Die Polizei nrhn, sich des hoffnungs vollen Sprößlings gleichfalls liebend an. — Am Montag Abend verunglückte in Leipzig ein Kohlen- fahrcr Forkert, der mit seinen, Handwagen zwischen zwei Geschirren hindurchfahrci, wollte, dadurch, daß einer der Wagen, an den er mit seinem Wägelchen stieß, ihn zur Seite warf, wodurch er zun, Fallen kam und das -Hinterrad des Wagens ihm über den Leib ging. Cr wurde sehr schwer verletzt in da« Krankenhaus geschafft. * —Gestern Vormittag in der 9. Stunde hatte inan Gelegen heit zu schm, wie zwei in. Schlesischen Bichrchafe aufgestellt gewesene Eisenbahnpackwagen unerwartet da« Hasevpnnüx ergriffen und in sehr schnellem Tempo über di« Straße durch de» -schuger Bahnhof nach der Brücke zu liefen und hier infolge der bedeut»«»« Steigung zum Stillstand kamen. Glücklicherweise war die Bühn sowie die Straße an den Stellen, welche dies« Packwagen unerwartet desuch- ten, frei und kam-dadurch Niemand zu Schaden. Jedenfalls halten die Wagen beim Ntngiren einen heftigen Stoß erhalten und sind dadurch sortgestoßen worden. -- Gestern Vormittag hat sich in einem Grundstücke der Nene- gasse ein unbekannter Mann, im ungefähren Alter von 30 Jahren, anständig gekleidet und anscheinend dein Arbeiterstandc angchörig, mittelst eines Pistolenschusses durch den Kopf, entleibt. Derselbe soll einen russischen Paß auf den Namen „Ziegler" lautend und eine nicht unbedeutende Stimme Geldes in Gold bei sich ge habt haben. — Für einei, Freundschaftsdienst hat ein hiesiger Musikus in diesen Tagen schlechten Dank erhalten. Derselbe nah», Abends von der Kneipe einen augenblicklich logi-losen Koch mit nach seiner Woh nung und gab ihm daselbst Nachtquartier. Als er am andern Vormittag nach der Entfernung des Koches sich zum AuSgehen an- schickcn wollte, fehlte ihm der Wlnter-Ueberzieher. Sein Gast hatte ihn, zum Danke für die genossene Gastfreundschaft ausgeführt. — Nachdem sich ergeben hat, daß Seiten der Ehefrau des Auf seher-, Hentz«, welche wenige Tage nach Weihnachten ihr TUchterchen ^ erdrosselt und ein zweites Kind zu erwürgen versucht hatte, diese That in einem Anfälle geistig« Störung verübt worden ist, hat! man die Hcntze wieder entlassen. Wahrscheinlich wird dieselbe ii> einer Anstalt für Gemüthskranke untergebracht. (Rchsztg, — Die vollen Namen der wegen des Flcischer'schen Mordes eingezogenen Personen sind Ernst Heinrich Franz, Jeuermann aus Wilsdruff, und Friedrich Traugvtt Franz, Dachdecker aus Klipp hausen. Wie die Rchsztg. erfährt, »imint die Untersuchung ihren regelmäßigen Verlauf, und wahrscheinlich wird ein umfänglicher Jndicieiibeweis geführt werden muffen, wie s. Z. in dein Marken schen Mordprozeffe gegen Künschner in Leipzig und neuerdings gegen John in Grimma. Natürlich müssen die Einzelheiten der gefühlten Untersuchung verschwiegen bleiben, und es sind daher verschiedene' von der Presse und Privatleuten verbreitete Gerüchte nur mit Vorsicht auszunehmen. ^ — Bei Gelegenheit der Tanzmusik im Colosseum am Montag Abend wurde eine anwesende Tänzerin von heftigen Krämpfen be fallen und da alle angewandten Mittel stundenlang erfolglos blie ben, von dem diensthabenden Gendarmen mittelst Droschke nach dein Stadtkrairkenhause transportirt. Wie man sich erzählte, soll die Betreffende erst vor kurzer Zeit ihren Vater durch den Tod verloren und nun die gewünschte Zerstreuung auf einem Tanzsaale gesucht haben. — Gcwerb «Verein am II. Januar. Herr Vorstand Malter Weilt mit, das; der zweite Famlltenabcnd Freitag den 22. Januar slattsjndct. Auperdein cmvffchil derselbe aus Leder her. gestellte Klcitcchcnlcl vo» elegantem Auöichcii ans dem GcILält des Herrn Barch, Wallslraßc, und checkt schließlich „och nckt, daß cl» Mitglied und Freund des Vereins iß», «'.0 Mark übergebe,, habe, bestimmend, daß dieselbe» alö Prämie kür die bene unk stil vollste Zeichnung zu einem Schiiilickkättchc» anogcsclck werden solle». Herr Partikulier Vnwlt besprich,r ciiic tz riiiil ung des Len kers 11r. Petri in Berlin, die Fäkalstoffc durch Niederschlagung der Fettsäure und Mischung mit Kobleiistand in ein an sich ge ruchloses. auch geruchlos brennendes FeucrungSmateriat umzu wandeln. Versuch mit demselben lman ist bereits zu 6 verschie denen Arten vorgeschritten» haben ein äußerst günstiges Ncsnlütt ergeben und sock kaö vrentzlschc Kricgt-miickstcriuin bercsts mit dem Erfinder brvuiS Anwendung seines Verfahrens In Kasernen w. in Verbindung getreten sei». Herr Nedaclcur Brüclncr macht weitere Miicheilunge» über die PrcßguaTec dcö Herrn Arctz in Plagwitz. Eine Commission der Leipziger Polpchchnischcn Ec- iellschglr, die sich zur Prittung derselbe,, nach Plagwitz begeben, stellt tevsclvcn ei» günstiges Zeug,,ist aus. Dieselben werden durch Maschine» gleich in Mauer,tgrke, innen glatt, zum Tase- zicreu fertig, antzn, mtt alle,, gtwüüstvten Ornamenten und Ver- Aerungcn versehen, gepreßt und gclroclnck. was im Sommer cir.a tz 2c,ge erfordert. Mischung und Ellui'chtung der Maschine sind Gchclnmiß des Erfinders. Falls die Erfindung sich bewahren sollte, trobt iednckaHS den Maurern ei» empfindlicher Schlag, da L—3 gewöhnliche Arbeiter unter Leitung eines Architekten ge nügen, ein Hauö in kurzer Zeit ainzubaucn, da die Steine ohne Mörtel und Bewurf zusammengesetzt werten. Auch in Dresden soll nächstes Jabr eine solche Fabrik errichtet werden. Herr Schütze, dessen Wicdcranstcllung alS HauScön inissar nach Ablaut teS bisherigen Contractcs der Verein dem Vorstände und Ver- waltungsrathe einstimmig empfohlen, ^eigt und bespricht hieran: dir schon in diesem Blatte besprochene Lchlachtmasfe und bedauert nur, daß eine so gute, jeder 2hicrgnälcrei wehrende Erfintang nicht gesetzlich allgemein cingelührt, sondern bis jetzt, so viel ihm bekannt, nur »ach dem Belieben des Schlächters und zwar meist nur bei reiiitculcm Vieh angewandt werde. Herr Lchirrmacher setzt eine Hvdro-Petroleumlampe tErfindung des Professors Hmkcrle in München) in Thätigtrit; doch ließen sich ncnncnb- werthe Vortheile in Bezug am Leuchtkraft, Sicherung vor Ver brennung w. nicht erkennen. Den HlNiptvodtmg hielt i» bekai»;- tcr, trefflicher Weise Herr Professor vr. Hcttner über: „Leben und Verkehr in Pompes:". „ES ist viel Unheil i» der Welt geschehen, aber kein Unheil hat der Weit so viel Freute be reitet alö ticscö!" könne der Pompeji Durchwandernde mit Götye ansrufe». Pvmpeii'ö Untergang war ei» Glück stir die Wisicii- schast. Wie durch einen Zaudcrscickag tritt der Wanderer in daö Leben teS Alterthums. Das plötzlich hcreinbrechenke Unglück hat den augcndckcklichcn Zustand für ewige Zeilen firirt: ein Zauberichlag macht den Eiittretenten zum „»mittelHaren Zeuge« einer längst entschwundenen Vergangenheit. Bekannt ist die Ge schichte dos Unterganges der drei blühende» Städte Hcrculanum, Stabiä, Pompe!! unter«, des tieffliche» TitnS Regiment. De.* tückische Bcsnv hatte Jahrhunderte dir MaSke des Friedens zuk Schau getragen, als V3 n. Ehr. ein Erdbeben Pompeji tn Ruinen legte, 1'.» cl» plötzlicher Ausbruch res böien Nachbarn l ie drti Orte ans Jahrhunderte, thcilweise vielleicht aui innner den Blicken der Welt entzog. Am 4. August dcö genannten Jahres Nach mittags 4 Uhr ereignete sich die entsetzliche Katastrophe. Pom pe» lebte eben in Lust und Freute; die Menge war im Amphi theater versammelt, alö das schreckliche Verhängnis, sich erfüllte. Redner erinnerte an Alfred Wrrde's gedankenvolles Bild, wo der Tod Pestpfeile auf die Thcilnchmec a» einem Maskenbälle schießt und die Getroffene» i» Harlckinsjackcn über einander sinken. Aeh,ilich bei Pompeji: Gladiatorcnspicle - jähe Vernichtung. — Herculanum wurde von Lava verschüttet was sie Ausgrabungen äußerst erschwert, Pompeji vom Aschenregen begraben. Die Ver nichtung war i» Folge dessen keine so plos wobner und auch die ——----- Die Wenigen, deren mellt durch Erstickung. JedrnlallS waren co solche, die sich be hnkS Rettung Ihrer Habsellgkcitcn verspätet. Von Pompeji ist heute ei« Drittheil zu Tage gelegt und zwar die ersten unv vor nehmsten Stadtthrile desselben. Temrel. 'Basilika, Theater liegen vor den Blicken des Beschauers. DaSGesnndcnc ermöglicht einen Schluß au, Phvstoänvmic und Bauart der kölnischen Städte lener Zelt. I» Pompeji bietet sich das antlkc Leben mitten in seiner häusliche» Eclslenz, die antike Kunst mitten in ihrem Werktags- klclde. Die Pompcianer waren Menschen von unserem Fleisch und Bel», vo» unseren Neigungen und Stimmungen, aber i» vielen 'Beziehungen uns bedeutend überlegen. Die Straßen wa ren enge; enge Straße hielt mau; weil - schattig, kür gesund; die Häuser hatte» nur eine ElngangSthür, keine Fenster nach der Straße; dagegen waren selbst in reichen Häusern nach der Straße sich öffnende Kautläden zu finken. Es gab Gchnclder, Schutz, machcr, Droguiste», Parstimcrichänblec rcl. namentlich auch viel Tuchwalker in Pompeji. Interessant »nd lehrreich sind die an de» Wänden angebrachten Jnschriftc», tbellS öffentliche», thells privaten Charakters. Die ersten sind gemalt »iw zwar nach der Ausführung zu schließen, wohl von einem und dkimelde» Maler, „nt enthalten Wahlaufrufe, Tbeatcranleige» tauch da schon nah men die Anzeigen der Vorstellungen iin Amppittzegler, Giadig. toreukärnpre lind Thlerhetzen wett mehr Raum ei», als die xer M«»n Kunst), HankelS- und Gewerbsg»ze>ge»>. Dir zweite), M plötzliche; die meisten Eiir- e Theaterbesucher landen Zeit, sich zu retten. Leichen man gufgelunben, fanden ihren Tob
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