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rk.«» r«u« ir ir. isrr VrtzHkssT XsHlklHItzs* "M Sm zweiter Fall von Sltymawarton. f v«,««», Diebel kfttz« ft« «,« Kren, schl«,e«. koch ist über dt« H«»iige von Kontier»«»«- nicht da» letzt« vor» gesprochen. noch gebt de« Liren der Meinungen, ob «« sich dl«r uw ein Wunder handele oder nicht, hin und her. da «rickrtn« i» Berlin eine zweite Perlon, di« die gleichen Wunde, «ie Therese Reumann p,odu»iert. Es ist der Bergmann Paul Diebel, der. S2 Jahre alt. verheirate« und Barer zweier Kinder ist. Um eg gleich vorweg zu bemerteo. weiß er ielbs» keine tzrkläinng iur leine Kähiateitev abzugcbru. Das einzige worüber er genaue AuSkunsi erteilt, ist der Zeitpunkt, an de», «r zum tuten Male die Beobachtung gemacht ha«, dab er duich Wiuenskdnzenlralkun sich unverletztich machen könne Diebel ilt «in ganz einjocher Mann, war lange Bergarbeiter, nach dem Kriege Schuhmacher, bid ihn ein findiger Jmorelario aut- stöberte, der leine Wunderletstunaen lür das Barietb aus. nutzen will. Jedentaü» suhlt Dieoet nichts von göttlicher Ein- gebuna. die ihn dazu befähigt, leine Wunder zu vollbringen E» ilt ganz erstaunlich, wa» vieler einfache Bergmann, der au- dem Waldcnbuigijchen ,n Schlesien stamm«, alle- mi« sich machen Iaht Er sagt sich Dolche und Meller durch Arme und Beine, ohne zu bluten, ohne dab die Stelle, wo die Verletzung herbeigtsührt worden ist nach Entfernung der Wallen er kannt werden kann. Noch verwunderlicher ist vtellcichl, dab er au» einer Entfernung von etwa zehn Meter — daö nt soviel wie die doppelte Nvrmallänge eincö Zimmers — aus eine», Lusigcwehr aus sich schieben labt die Bolzen bleiben im Körper stecken, ohne bah er blutet oder die Besetzung später bemerk bar ist. lieber diele Dunderleisiungen hinaus ist er aber tv der tage, willkürlich die gleichen Litgmala hervorzurulen wir Therese Neumann in KonneLtzreutb. Nachdem er lick etwa zehn Minuten lang scharl konzentriert hat treten auS verschiedenen Stellen letne» Körpers Blutstropfen hervor, in den Innen- flächen der Hand zeigen sich Wundmal«, aul der Brust selbst bildet lick ein blutunlerlauscneS Krenzmal. ja noch mehr, er vermag ebensalls blutige Tränen zu meinen. Leine Leistungen gehen logar lo wett, dab er sich ans Kreuz schlagen labt und gier mehrere Stunden hängen zu bleiben vermag, ebenso wie Hände und Füße mit mehreren Nägeln durchschlagen werden können obne dab er dabei körperlichen Schaben nimmt. Nach dem Stand t»P heutwtn Wissenschaft ist eS noch nichl möglich, alle diese Wunderdinge zu erklären. Jedenfalls hängen sie mit einer besonders stark auSgebildeten A>i:o- suggestiv« zusammen. Dafür spricht auch das Erlebnis das Ttcbel als 2ljährtger tn Rukland gehabt hat. Gleich bei Kriegsausbruch eiiigczogen. wurde er Itttö gelangen gcnvni. wen ES gelang Ihm während der Kercittkl-Ossensivr IÜI7 zu slichen. Bei dem Versuch, die dcntschco Linien zu erreichen, wurde er in Minsk ergriffen und alS deutscher Spion vor ei» Liandgcricht gestellt und zum Tode verurteilt. In der Nacht vor seiner Erschießung beging «r einen Selbstmordversuch, in» dem er sich die Pulsadern aufschuit» Aber mit dem fliehen, den Leben wuchs leine Angst vor dem Sterben, und er kämpfte mit dem Tode. Es gelang lbm. sich in eine Art von kaialev- tischem Zustand zu versetzen, in dem btr Blutungen anfhöncn. BUS man ihn am Morgen zur Ertchlebung boten wollie. fand man tlin starr und stets im Gefängnis liegen. Die grobe Blutlache zeugte von seinem Selbstmordversuch Man hielt ihn für to« — lange Untersuchungen wurden ta damals nicht an- gestellt — er wurde aus dem Gefängnis in eine Nemise ge schleppt. um begraben z» werden Hier erwachte er. und eS gelang ihm. ln einer rusillcheu Uniform zu sliehcn und die deutschen Lliiicn zil erreichen. Dlese Taae bat Diebel niemals vergessen. Sie brachten ihn ans den Gedanken einmal zu versuchen, ob er lenes Wun» der willkürlich wiederholen könne Er brachte sich Verletzungen bei »nd infolge seiner Willenskonzentratton gelang e» ibm, die Blutung zn verhindern, la noch mehr, nicht einmal Schmerz zu empfinden. Diele Lästigkeit sta« er erst spielerisch, daun bewußt immer weiter anSgebant »nd eS dauerte selbst» verständlich nicht lange. biS sich in keinem Bekanntenkreis die Wundermär verbreitete Bald sond sich srmand. der a»S dem ehemaligen Bergmann Diebel eine Varsetsattraktion machte und mit Ihm zuerst ln Schlesien und lväter In der Schweiz reiste. In Breslau wurde Diebel oerbasicl. weil man an. nastm. daß er sich betrliaeriicher Manivulatlonen schnldlg mache. Aber ans Grund wieberstvkter Versuche von Krimina- listen und Aerzien wurde er wieder iretarlasien. wett der Brr» dach« sich akS unbegründet beraiiSstesile Diebel wirb tn Kürz« den Weg über alle Vartetsbühnen geben. Er dürste nach den Leistungen dle man btSster von ibm aelesten bat. alle bisherigen Künstler d«c!er Art. wie z> V Ta Nstama tistertreilen Jedenfalls ist daS Ziiiainmentrelien dieses WnndermanneS mit Therese Nenma»n auS KonnerS- realst sehr eigentümlich Der Fall Distel dürste vielleicht euch zur restlosen Aufklärung deS Wunders von Konners- renlb bei'rggen; wenn diese Wunder überhaupt bet beiden zn erklären sind ständen. sondern ft« In der Gegend der Brauer«! aufgeßaite» ohne aufzupassen. Er habe ft« dann später mit Erl« ge. trvssen und dieser Hab« ibm von der Beut« 100 Mark gegeben. Genau da» Gegenteil behaupte« nun Erich Schmidt, der an und für sich gar nicht mehr leugne««, sondern all« Schuld auf den älteren Bruder Wlllo schob Dieter habe die ganze Tat allein auogesührt. Wieviel Geld er erbeutet habr, wüßte er nicht. Dt« Darstellung WtllvS erschien schon von vornherein deshalb unglaubwürdig. weil bei ihm blutbefleckte Sachen gesunden wurden. Ebenso unglaubwürdig ist die Darstellung Erich». Sicher find beide beteiligt. Die Ver- hasteten sind beide mißratene Löhne einer gutbeleumundeten Familie. Sie haben sich durch Ttebstähle an Jahrrädern Kaninchen und Hühnern schon vorher strafbar gemacht. Li» Bim al tn yena Dte schwere Bluttat tn Jena. wo. wl, berichtet, rin Kriminalbeamter von einem Verbrecher erschossen, ein zweuer iebcnSgesäbrtich verletzt wurde, beschäftigt nunmehr auch die Berliner Kriminalpolizei. S» hat sich herausgestrlU. daß der Mörder mit dem Führer einer dreiköpfigen Räuberbande »dentisch ist. die am S. Dezember daS Postamt Klosterlausnitz an der Strecke Weimar—Gera übersatte» und 2000 Mark ge raubt hatte. Der Hauvtläler hatte aut einen der Postbeamte», der sich ivideriehle. geschossen, aber nicht getrosten. Dte Sr- mlttlungen der Polizei haben ergeben, daß e» sich um den IE tr. Düsseldorf geborenen, vielfach vorbestraften Arbeiter Johann Hain handelt, der seit einigen Monaten mit seinen Komplicen thüringische Älrinpostämler übersatten hat. An'erngttonoter MS-chenhaudel Krieg, KrtsiS und Verarmung zwangen viele Tousendc von europäischen Frauen zur Prostitution, Scharen von Mädchen ließe» sich als Tanzgirls und Schauspielerinnen besonders nach den Ländern jenseits der Meere aniverbc» und verschwanden dann tn den Bordellen. DaS belegt mit vielfachen Zahlen, Toten und Gesprächen mit den Vetrosscncn selbst der eben veröffentlichte große Bericht der Sozialen Kommission des Völkerbundes. Der Band ist gedacht als Grundlage einer zukünitigen internationalen Gesetzgebung zur Verhinderung der Prostitution. Dte Beauftragten der Kommission bereisten 28 Länder. Argentinien ist datz Land eines besonder» großen Bedarf». Hier wurden pro >Ü23 statistisch 58>"> össcntltche Häuser samt Insassinnen erlaß« gegen 2tS Anno 101» Dte Mehrzahl der Opfer stammt a»S Europa. eS sind vor allem Jranzösinneu und Oesterrcichcrinnen. Bermisch'es. Der Mord au dem Brandenburger Drauerelbesitzer ousoektärl. Das furchtbare Verbrechen in Brandenburg hat rasch seine Aufklärung gesunden. Noch tn der vergangenen Nacht wurde mit dem Verhör der beiden Berhastcten begonnen Will«, Lchmld« legte nach längerem Sträuben ein Tellgcstäud. ni» ab und schab dte Hauptschuld aus Erich Schmidt. Wie er lagt, trug sich Erich Schmidt ichon seit drei Wochen mit dem Plan eint» verbrecherischen Anschlages aus den Braueret- besitzer Bei der Ausführung habe er nicht Schmiere ge» Trnoul» NochwafseroWohr km Slaake Arkansas Rach Meldungen au» Neunork sind die Iltisse im Staate Arkansas durch wvlkenbrnchartlgen Regen während der letzten 48 Stunden stark gestiegen. Man befürchtet, daß dte kürzlich erst wieder instand gesetzten Deich« dem starken Wasserdruck nachgeben werden und es zu einer neuen U e b e r s ch w e m m u n g. der achten tn diesem Jahre, kommt. Durch das Hochwasser ist berottö einiger Schaden an Wegen und Ackerland angrrichtet worden. Am ernstesten «st dte Lage im Gebiete non Fort Smith an der Grenze des Staates Oklahoma Der Eisenbahnverkehr südlich von Jork Smith mußte teilwctie eingestellt werden und das Fort selbst Ist zum Tel! Isoliert. Llndbergh fliegt nach Kuba Llndbergh machte am Donnerstag Betuche bei dem ameri kanische» Präsidenten im Außenamt und der merikaniichen Kammer. Bei einer Besprechung aus der merikaniichen Bot- lchasi wurde enttchtrden daß Llndbergh die Eiirttrdung aller mlttelamcrikansichen Mächte annehmen und anschließend nn den Besuch non Mcriko clnrn Fl»g durch ganr Mittclamerika anssttbren wird, der wahrscheinlich leinen Abschluß tn Kuba linden wird. ** Revision im Domelabnch-Pevzeß» Der Malik-Verlag hat gegen das Urteil des Berliner Landgerichts III Im Pro» zeß gegen den Prinzen Wilhelm von Preußen wegen seine» Bildes aus dem Umschlag de» TomelabucheS Revision ein gelegt. ** DaS EmpsangSgebävde der Lvststansa in Travemünde niebergcbranit«. Am Donnerstagabend brannte daS erst im lebten Sommer ans Nolz erbaute neue EmpiangSgebäubc der Lufthansa aui dem Priwall völlig nieder Auch der größte Teil der Einrichtnna ist den Flammen zum Opiei gefallen. Die EntstehnngSnrsache des Brande» ist noch unbekannt " Der zweite Kolomak-Prozeß. Der zweite Prozeß Kvlomak hat am Freitag früh tn Bremen begonnen. Der Staatsanwalt beantragte Ansichlnß der Oesicntlichkcit nnigen Gefährdung der Sittlichkeit. Die Verteidigung beantragte NUckverwetiiing des Verfahrens an dir erste Instanz und Aus setzung des Beriahrens bis zur Entscheidung über eine neue Meineidsanzetgc gegen dte Hauvtzengtn. Nach längerer Be ratung bc'chloß das Gericht einen neuen Zeugen zu laben, der bekunden toll daß die Grete Wolf die Unwahrheit aeiagt habe Die Verhandln»» winde daraus znnächst anSaeirbt. Elektrische Betäubvnq der Schlachttier, l> Bayer». Nach dem in Bauer» lvstematlsche Berluche mit elektrischer Betäu bung der Lchlachtltcre stattgeiuudcn haben, wird von zustän. dtger Stelle mitgetclkt. daß ein BetäubunaSgesetz icrltagcstcllt und an den bayrischen Mintsterrat geleite» wer- den wirb. ** Tod iw Stacheldraß« Ein schreckliche» Ende fand der siebzigsährige Jnsasie des Stettiner IvbauneSklosterS Will» helmVusch. Er hatte sich tm Walde verirrt und war abend» // tn einen Stacheldraht-Zaun geraten, au» dem er sich nicht mehr befreien konnte. Man fand ihn am Livrgeu er, sivren aus. ** Wicderanksiubung eine» verschwundenen Greises Seit mehr alS einem Viertelsahr war der in Tahme in der Mark bei ieiuem Lohne wohnende v4 Jahre alle Geniel, der zum Besuch seiner Töchter »ach Berlin gefahren war. von seinen Angehörigen vermißt worden Aul Grund der Zeitungs notizen ist der Greis nunmehr im Siechenhause in Rummels, bürg wiederausgeiunden worden Er halte sich seinerzeit ver- irrt und war von der Polizei, da er sich nicht recht verständlich machen tonnte und letue Papiere besaß, dem Siechenhause zu» geführt worden. ** Große Unterschlagungen einer Sekretärin. Dte Sekretärin der Wtrttchaitsorgantsatto» der Wiener Aerzle. die 4l>jäbrigc Auguste Adamilsch. wurde verhaftet und in daS Laudesgrrtcht cingcliesert, weil Ne die Organisation während mehrerer Jahre durch tatsche Buchsührung und Sch.'ck» schwiudeleien im Werte von 741100 Schilling beschwindelt hat. Die Verhaftete hat bis jetzt zugegeben. 80 000 Schilling unter, schlagen und diese kür ihre persönlichen Bedürfnisse ver» wendet zu haben. » Er» GewürUcher. Au» einer kleinen Hafenstadt wird tu Reclams Universum dir sotgcud« Geschichte erzählt: Wenn die Heringosäuger von ihrem Fischzug zurückkehren, dann endet kein Tag ohne einen gewaltigen Rausch. Taumelt da neulich wieder einmal solch ein Fischer von der einen Seite der Straße nach der anderen herüber. Meine Schwester will einen respektvollen Bogen um thu beschreiben, um ihm aus dem Wege zu gehen, aber der Mann bleibt stehen und meint treu herzig: „Lassen Sie nur. Fräulein, die Bogen mache ich!" * Der Tertianer Ncumauu hat einige Tage tn der Schule gefehlt und bringt bei seinem Wiederlommen folgende» E„t- schnldtgungozcticl 'ctnes Vaters, eines biederen Monteur» bei der ElektitzilätsgeseUschasl. mit: „Mein Sohn Will» mußt« einige Tage aus der Schule wegblcibcn, weil das Wochenbett seiner Mutter vor der Tllr stand, das sich nicht verschieben ließ, was ich zu entschuldigen bitte '' Mn Sukel de» (Lrajen LVM» als Flellner. I» dem bekannten Hotel Waldorf Astoria in Neuyork wurde unter den Kellnern durch Zuiall ei» rechter Enkel de» bekannten verstorbenen russischen Staatsmannes Grair» Sergius Witte entdeckt. Gras Wilhelm Witte, to heißt er, wurde oo» einer Dame erkannt, als er sie bet Tisch bedient«. Sr gab zu. daß er i«> der Tat der Gras Wilhelm Wille sei. und erzählte, er habe letne .ckkarrterc" im Waldorf-Astoria. Hotel als ein Küchensunge angelongen und let inzwischen zum Kellner befördert worden. „Ich habe", so äußerte er, „vor mir mindestens ebensoviel Selbstachtung in meiner jetzigen Stellung, wie srühcr in der Jett, als ich in der Nemiorkcr Ge- sclttchasi Bridge spielte oder an Fsins-tthr-Tee» teilnahi»/' Er fügte hinzu, daß er gegenwärtig ott tn zwei oder drei Togen an Trinkgelder» fniisundzwanzig Dollars einnchme. Vorher habe er als Schriftsteller sein Glück versucht, es aber höchsten» In einer ganzen Woche aus fünsundzwauzig Dollars gebracht. Die Vledevsiufenieiler Saphir sagt: Erst komme» dt« ..Gltterwochen". tn denen der Lttblmber unterm Fenster der Angebeteten schmachtende Promenaden macht, dann folgen die ..Zltterwocheu", in denen er tn tausend Acngsten schwebt, ob sic ihn auch erhören wird« hat er das beseligende Jawort, so umgibt er die Holde mit den zärtlichsten Rusmertsamkciien — dos sind die .Lkitter- wochen". Der HochzcitsaU leitet die wonnige» „Flitter wochen" rin: dock wenn beiden dte Augen ausgehen, daß nicht» auf Erde» vollkommen ist und Ne einander bekritteln, so sind die ..Spltttcrwochen" angebrochen. Schnell wandeln sie sich in die ..Gewitterwoche»". Da aber aus et» Gewitter allemal Sonnenschein folgt, so ist nicht zu befürchten, daß der Donner am Ebchimmek nun besiändtg dahinrollrn wird, nach dem er- kvscnden Tränenschaucr des Weibchens wird die Lonne der Liebe die Vokkcn der yterstimmung siegreich durchbrechen und die Herzen aufs neue «Lr einander erwärmen.