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Festplatz Die Zeitungen am nächsten Tagt, vor allem die „Dresdner Nachrichten" und der »Anzeiger", waren voll de» Lobes über die Veranstaltung, der Reinertrag stellte sich aus fast 12 «BO Mark. Es wäre vielleicht noch erklecklich mehr ge. worden, wenn die Zimmerer, die viel Arbeit gehabt hatten, etwas mäßiger im Preise gewesen wären. Aber ein grober Erfolg war dvch geerntet In diesem Bewußtsein fühlten sich die Helfer dazu gestärkt, und von denen, die unter ihnen »och diese Zeilen lesen können, wird wohl manchem dabet die Erinnerung anfklingen, wie schön es damals gewesen ist! lassenl Diese Ausstellung sah MOO Be- Dab da» Archiv neben diese» aeleaeut. wn allgemeiner Bedeutung, für jede» diese en nur Das Sächsische Aauplslaalsarchiv — bahnbrechend unter den deutschen Archiven. Von der Qefsentlichkeit wenig gewürdigt und dvch sür eine im Znsaiiiuieni-ang mit der erhofften Bebauung des fiskalischen Geländes Hutter den Ministerien wahrscheinlich kommende Ent- Wicklung zu sehr in die Oeisentlichkeil hineingestclli, liegt das sächsische Hauotstaatsarchiv Düpvelstraße 14 — eine der lehren össentlichcn Bauten die in Dresden noch vorm Weltkrieg fertig geworden sind, und allein in der inneren Einrichtung eine Sehcnoivürdigkeit. Gediegener Geschmack zeichnet insbesondere den groben ÄibciiS. und Lesesaal im Erdgeschoß auS. mit dein der zufällige Besucher wohl am ehesten in Berührung kommen wird: Zweckmäßigkeit. lange bevor man von »neuer Sachlich keit" sprach, regiert i» der Naumverleiluiig in den viele» Stockwerken, aus die die großartige» geschichtlichen Schätze des Archivs abgcgliedert sind. Die Pläne zu dem Bauwerk Hai der verstorbene Gcheiiurai Reichelt gefertigt, die Ausgestaltung deS Innern ist im wesenilichen das 'Werk des QberbauraiS Koch. An der Svitze eines Stabes gelehrter Mitarbeiter steht alS Leiter des Archivs Gehelmrat Dr. Lippert. Die Neustadl hal e» der Archivlcitung zu danken, daß sic als die erste unter den Leitungen der großen deutschen Staats- aochioe planmäßig daran gegangen ist, die Bergangcnheit Sachsens und insbesondere de» Zusammenhang der allgemein deuische» Entwicklung mit der sächsischen Geschichte durch um- fassende A u s st e l l n n g c n der breite» Qesfcittlichkeil zu er schließen und so BerständniS für die sächsische Geschichte und da- mit Hcimatsinn nnd Vaterlandsliebe zugleich zn wecken. l92l fand in der Erinnerung an das 400. Jahr - Gedenken an die großen Tage von Worms die aufsehenerregende Luther- Ausstellung statt: hier konnte das Archiv geradezu einzigartige Werte an Dokumenten und Zeugnisse» lener gewaltigen Zeit darbielen. 4800 Menschen fanden sich in wenigen Tage» als Besucher herzu. Bereits ei» Jahr daraus folgte die zweite Ausstellung.' sie brachte ein geschlossenes Bild vom lk r. künden-, Schrift- nnd Siegel wesen Mittel- deutschlands vom zehnten bis z»m zwanzigste» Jahr hundert und cs mag wohl manchen geben, -er sich nicht nur des Gefühls der historischen Bedcuiung. sonder» auch noch deS Erstaunens über die künstlerischen Werte erinnert, die in diesen Denkwürdigkeiten hervortraten. DaS Jahr 1020 bat eine Rheinland-Ausstellung gebracht — wieder eine vaterländische Tat -er Nrchtvlcitiing,' hier wurde» die politischen, wirtschaftliche» und wie immer noch geaneien Zusammenhänge zwischen Sachsen und -cm Rhein land ankgewieien: auch dieie Ausstellung war ein so großer äußerer wie innerer Erfolg. Ein Schlager wgr dann wieder die Ausstellung von >020: zu> Geschichte des Dreißigjährigen Krie ge s. 'Was Halle sich dvch da nicht alles aus de» Quellen — „Dresdner Nachrichten'' — der Geschichte dlesev Landes, da» ja eine» der unglackseellgsten von ganz Deutschland innerhalb jenes verheerenden Krieges gewesen ist. herzusinden " ^ ' sucher in ihren Räumen llchen Beraiistaltnngen von ,» eine Fundgrube werden kann, der Familiensorschuna. neue und volkstümliche Wissenschaft, betreibt, sei hier ebe angefllgt. Als vor kurzem an dieser Stelle dem Gedanken da» Wort geredet wurde die Belebung der Neustadt möchte auch nach der Richtung hin unternommen werden, daß die Museen und Bibliotheken — unsere Landeöbibltoihek betätigt sich erfreu- licherweise sa schon rege — durch häufige Ausstellungen an ihrem Teile sür die Bedeutung der Neustadt würben — und sie verkörpern diese Bedeutung ja weiß Gott zu einem ungemeinen Teile! —. da mag vielleicht manch einer, der diese Dinge nur vvm Standpunkt de» „Praktikers" au» betrachtet, den Kops ge schüttelt haben: waS fruchtet dergleichen! DeSivegrn kommt doch kein armseliger Student der Neustadt z» nahe. Nun. wir meinen: die Erfolge der Leitung unseres HauptftaatSarchtnv beweisen, was mit solchen scheinbar unnützen Unternehmungen auch anSmünzbgr gewonnen werden kann. Leider — «» ist all,» wahr — hat die Neustadt der großen Reichtümer schvn nicht mehr viele. Aber einige Kostbarkeiten — gottlob! — besitzt sie noch. Und alles ist gut zn heißen an Handlungen, wa» uns diese Besitztümer schätzen lehrt. Biedermeier in -er Neu^la-l. Vor mehr alö hundert Jahren pflegte man tn der Neu» stadt außer im Körnerhanse, vvn dem hier schon dir Rede war, auch an anderer Stelle eine veredelte Geselligkeit, von deren Weit» »nS Wilhelm von K ll g e l g e n ln seinen „Jugend- crinneriingeil" eine lebhafte Schilderung gibt. Im Hause seiner Elter», im ..Gotteölege»", dem bereits über 200 Ighre alten Vrclingiche» Grundstück tn der Hauptstraße, führte man ein geistig regeS Leben. Bor allem waren es Maler, die hier ein. und auögingcn: galt doch Wilhelms Vater, Ger h a r d v o n K ü g e l g e ». als einer der anerkannten Künstler seiner Zeit. Er war als Porträtmaler gesucht, und io kommt cö. dab seine Bilder sich heute hauptsächlich in Prioatbesltz be. finden. Unsere Galerie besitzt außer einem Porträt nur da» Gemälde vom Verlorenen Sohn von ihm. AlS einer der treuesten Freunde sprach der Direktor der Kunstakademie. Professor Hartman», auS dem Geschlecht der Hartmann von Aue. öfters im „Gvttessegen" vor. Sin zurückhaltender, aber lieber Gast war Caspar David Friedrich, der bedeutendste Landschaktsmaler lener Zeit. Auch manch anderen Kunst, genossen konnte man im ..Gvttessegen" kennen lernen, io den Schlachtenmaler Saucrwetl. den Bildhauer Kühne, den Kupferstecher Müller nnd die als Schriftstellerin und Malerin berühmte Therese aus dem Winkel. Infolge der geistigen Regsamkeit KUgelgcnS. nicht zuletzt auch seiner Gattin Helene, geborene von Maittcussel einer Baltin, erhielt der Freundes kreis ein vielseitiges Gepräge. Zu den Meistern des Pini-lS gesellten sich die der Feder, wie der Dichter des ..Freischütz*. Hosrat Kind, und der durch sein Mineralwasser berühmt ge- wordene Dr. Struoe. Enge Beziehungen unterhielten die Kiigelgens mit der Familie des Senators Dr. Volkmann aus Leipzig, die vorübergehend in Dresden lebte. Nicht minder frciindichaitlichr Verbindungen, schon von Rußland her. pflegte Donnerstag. S. Dezember 1827 man mit den Schönberg». dt« «n der Hauptstraße g«genl»ber dem »Gottessegen" wohnten. Sine große Lust war r» für dir Jungen der drei Famitten. tn dem wundervollen, zum Teil heute »och erhaltenen Garten heruinzutollcn. oder aus der Strafte de» Dresdner Qrlglnalen. wte Peter Groll oder der Vvgel.Marltrle. «tuen Stretch zu spielen. Qb sich d-idei auch die Mädchen beteiligten, verschweigt des Sänger» Hös. ltchkelt. Ein zwar seltener, aber besonder» von der Hausfrau gern gesehener Gast mar die Burggräsin zu Dohna aus dem Hause der Grasen zu Stolberg. Ans deren Rat wurden die beiden Brüder Wilhelm und Gerhardt dem Pastor Roller tn Lausa zur Vorbereitung sür die Konsirmatton übergeben. Wilhelm erinnerte sich später noch gern seines ersten Unter. richteS, nach dem eS ihm mörderlich schlecht wurde tnsolge de» dabei unumgängliche» ersten Naiichversuch». Roller mar ein gewaltiger Raucher, wie leine tm Tenffert-Museum auf. bewahrte Tabakspfclfe bezeugt. Ebenso stand die Familie von KUgelgen in freundschaftlichen Beziehungen zum Körner'chen Haute und dem viel besungenen »nd oft verspotteten „DrcSd. ner Liederkrcts". Neben dem Austausch künstlerischer und gelehrter Zeit, fragen politisierte man auch zuweilen im „GotteSsegen". Wenn sich dabei die Köpfe erhitzte», gelang es der Hausfrau tn ihrer ruhigen, vornehmen Art. die Gemüter zu besänftigen. Da der König von Sachsen unter Napoleons Kahne kämpfte, herrschte in Dresden eine gespannte Haltung zwischen Deutschgcsiiint.-n und Franzoienfreundcn, bis endlich nach der Völkerschlacht das gesamte sächsische Volk im Ziiiniiimenichluß mit den ande. re» deutschen Stämmen das Ziel der Befreiung erkannte. Dieser Zwiespalt spiegelte sich nntnrgemäß auch in dem KUgclschen Freundcskreiie wider. Der gewaltsame Tod de» Künstlers — Kügelgen wurde ans der Bauhner Straße, dort, wo beute die Iägerstraße cinmiiildet. von einem Soldaten uingebracht,' die Stätte Ist durch eine Inschrift auf einer böl. zernen Tafel gekennzeichnet — wurde nicht nur ein schwere» Unglück für die Familie, sondern zerstörte auch einen der be- deutenbsten Gesellschaftskreise der Stadt. Wird wohl je wieder einmal eine Zeit kommen, in der man außer Bier- und Tanzabenden etwas Sinn für Gesell!»' keit in dem Stile hat, der im „Gvttessegen" herrschte? Edeltraud Leithold. Die Woche -er Aeusla-l. Lhealer und Lichtspiele. Albert.Theater: To. ZH8 „Ter Kaufmann von Venedig": Fr. ZS „La Argrnlina": Sbd. Z4 „Der Stern von Bethlehem", Z8 „La Ärgeiitina": To. vorm, gelchlo^enc Morgenfeier, Z8 „La Argentina": Mo. >§8 „Ter Kaufmann von Venedig",' Di. Z8 „Das KtaS Mager": Mi. Z4 „Ter Stern von Bethlehem". Z8 „Die Fahrt ins Blaue": Do. Z8 „Die Zeit wird kommen". TymiaaS Thalia-Theater: Do und alle folgenden Tage. 8 Uhr, Sonntags auch 4 Uhr: ..Wladimir, der Wunderknabe", mit Paul Beckers. Lichtspielhaus Schauborg: Täglich k.tb, 8.80, Sonntag« -ach 4 Uhr. To. „Ein Ichwerer Fall": Fr. bis Mo. Pat und Patackon am Nor-seeltrande": Mo. bi« Do. „Feme": Sonntag N Uhr Bor- stellung lllr die Kultursilmgcmcinde: „DaS Ichwarze Gclchlccht", nachmittag» mtc oben. Lichtspielhaus Dheater am RilchosSplaft: Täglich tt.ta. S.«o, S«. z tsür Kinder/. S. 5. 7, S Uhr. Do. „Fiaker Nr. IS": ab Fr. „TaS Feldgericht von Korllce" sciivar: poliert, m.messinx» plattierten runcken 8täken 8 I»üv Stück 2! .00. 19.00, IÜ.00. UV KIavler8688e1 ciurck klsenspinciel verstellbar, d>!ufik. mit ert.scßvoarrpol 8 H5v u.ecbt Eicbe 28.00, 22.00, UV Kuvert- u. Pgpler8ckr3nke tür k^ot o-, t)uart» u Oktav» I'ormat, m ssartiioi!:. otteri n^75 klslris nsus /Abteilung 16.50, 13.50 6.50 bis 3.00. 2.50. mit sslouaie-VersckIrih .... 8tück 21.00. 16.00, iz°« Xo1en8<4irLnke rnit saioual«, in k: che, mit 6, 7 u.9 ^usrüxen, d4ußk ^ 800 mattiert, 8tück58.00,55,00, »V 8ckü!er-8ckre!bpul1e mir verstellbarer LitriiSiie us». bell unck I8lußh»um 0250 lackiert ... 8tück ^V KIu!l1l8t1ie prima mattiert, m eckt kvlersinx- platte 50 u 60 cm Durch messer. lnck scst» ätrakilen» unci 8cbacs>brettmuster. 52.00.40.00 < «Oe äbi, .35.00), Orient ^eppicke dlstst in uncl rum Wsiiinaeklsslnkauf gs'olZS -^uswsiil bsi biliigsn k^sissn Der «au» eines Orlenl-Iepplchs «sl Vertrsuensssche! -- VItte besichtigen 5le meine 8chsukens1er! ^rnsl pielsck 18°« Viumenkrivven veifi iack.. mockerne ^ustütuunz, ^»5 Stück 26.50. 18.50. 12.50, 9.75. O Kori)HtOll6l n zrofierstur- walii. Leckci ?roiir unck Weicke. >175 8esssl 15.00, 12.00.10.00.7.50. ^1 i^inciersersei . 6.00. 5.25, 4.25 biocker 2.W Discbe 7.56 8ö!m liklllMl ÜlüS« St di; IlM M/tliA tzuLlitäl8-I„666rzvar6N neueste däockeile Llgnrr«!»- ans v«I«lt»»»I»«» Verkauk ru biUixaten kreisen riirekt in cken ZVerkslatten L.llläevaustr. 14 1'LZsF^IK/U /A keich»»1r. 4 Im »olv I ^el.41028 ^swokkcrosnAg <2ucr/ikät65l sru k/NLsr Lcrricksrcrnoeüo/ M. 290.- Ean^/c/r.)sü.^19O.' 290.- ZZ0.-Z75- ^ 260.- b/av. drauttge/rt»k. Ft!. ^ 295- laugst. X?2Äs oircsvcdi. pk/zscksilr.rr t »Hk isrs; L«tUin»n», Qrensckierstrsbe 0»eI,ldsu»nI«onkekt Orensckierstrslle Kl38-AKKuMUl8l0sSN 7atire»pr»ckul«tt»n Über I INtUivn Platten uns reiten dtn Uetslg. in 8>Nn m.li S »mg pret, I»-Id «-ro 70 - 80 tt. älfselU-urvsisr, äkku.-fdr. Or»»o«n-Str»Ni»n. T»>.«s46L. «VZ77 2.1880 Immer ersehnt und immer erhossl von irder Fra» rin büdichk'. kchtcr D>k>e lind be> »n» iekt auherordcntlich bthig Ball« Büschrl nur > Mb. Mollige Fkderboas nur 2 Mb. 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