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Dresdner Nachrichten : 14.02.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192602147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19260214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19260214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-02
- Tag 1926-02-14
-
Monat
1926-02
-
Jahr
1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.02.1926
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Itr. rs Sette 2 — »De«-«« M»s-ließttch. da» in Betracht kommt. Der deutsche Name wird abgeschwächt durch die Mitbewerber und der ganze Bor- gang erhält etwas mehr Alltägliches, der BosonderheU Ent behrende». DaS war natürlich auch eine Wirkung, welche die Urheber de- gegen uns geführte« Streiche» von vornherein erstrebt batten. Berläuft die Aktion dann weiterhin im Sinne der Pariser Drahtzieher Millerand-Poincarö. so gerät Deutsch land in Gefahr, durch die Gleichbehandlung mit einer Reihe von kleinen Staaten zu einer Macht zweiten Ranges tn> Völkerbund herabgedrückt zu werden. Damit hätte un» Frank reich da, wo eS uns haben möchte, ohne neue Sanktionen und neuen formellen Rcchl»br»ch, «in aller Form Rechten»-. Rach alledem begreift e» sich, daß an leitender Berliner Stelle die durch die intrigante Pariser KMlisse«Politik geschaffene Sage in einer seelischen Verfassung ausgenommen wird, die eine informierte Quelle als «peinliche» Befremden" bezeichnet: da» Bemühen, noch andere Mächte mit einem ständigen RatSsstz zu bedenken, «grenze stark an Illoyalität". DaS ist noch ein lehr milder Ausdruck, wenn man bedenkt, wie. man möchte agen. Uberloyal sich Deutschland benommen hat. indem es lediglich sein Slufiiahinegciuch in knappster Form nach Gens richtete und darauf verzichtete, nochmals die unerläßliche» Auswirkungen des Locarno-Geistes alS Voraussetzungen fest- zustellcn, die allein ein gedeihliches deutsches Zusammen arbeiten in Genf verbürgen können. Wie despotisch die Macht ist, die Frankreich in Genk «uSiibt, erhellt ans einer Episode, die in ihrer drastische» Art für die ganze Sage bezeichnender ist als tiefgründige Er örterungen. SS wird nämlich erzählt, der htariker Botschafter einer der nichtständigen Mächte im Rat. der gleichzeitig sei» >!.hnrd in Genf vertritt — gemeint ist offenbar Spanien — habe ans die Frage eines deutschen Journalisten geantwortet: .Lifte können Sie denken, das; ich es wagen dürste, gegen Frankreich ;u stimme»! Am nächsten Tage würde man mir in Paris die Fenster etnmerje»' Dies» WM»,« Politik «dt »Reer grenzenlose» Herrschsucht Alt allmählich doch auch be« Eng- ländern merknch a»Ü dl« Nerves und »au legt sich i« Von doner politische» »reise« »«reit» »i« Frage vor. ob «» wicht besser wäre, wen» Deutschland seiue «nzneldung in Gent vvrlLystg wieder zurückzöge. fall» Frankreich auf feinem Willen bestände. Der Reich-regierung wird »u diesem Zwecke dt, Geltendmachung des Einwand«» empföhle», da» der «ölkerbunddrat. t« de« es setzt vintreten solle, vlcht mehr die. selbe Körperschaft sei, dt« a»»n Deutschland im Versailler vertrage und t« Locarno »»gesagt habe. Glei-*-«t>t, wird für einen solche» deutschen Entschluß dt« Unterfdlltzung der öffentlichen Meinung sowohl England» wie Amerika» z«. gesichert und der Hofsmmg «»Hruck ««geben, daß dieser doppelt« angelsächsische Druck seine« Einfluß ans Frankreich nicht verfehlen werde. DaS ist bemerken-werterwetse dl« Meinung des offiziösen «Daily Telegraph". Wie wenig aber der Inspirator diese» Vorschlag«» selbst der Möglichkeit traut, daß Frankreich mürbe gemacht werden könnte, zeigt ein resignierte» «vielleicht", das er seine» Worten hinzufügt. Deutschland soll also auf dem Wege nach Gens im aller letzten Augenblick kehrtmachen, well man in London zu der Einsicht gelangt ist. daß dt« von dort aus begünstigte Sicher heitspolitik. für dte der Eintritt Deutschlands in den Völker bund den krönenden Abschluß bilden soll, mit allzu starken französischen Widerhaken versehen ist. Da muß man doch fragen: Wo bleibt der Geist von Locarno? Er flattert umher wie eine scheu geworden« Laube, »ie kein Unterkommen finden kann. Es handelt sich umnrkennbar um e-ine neue Brüs- kierung der deutschen Politik, zu deren Schwere hoffentlich die in Aussicht gestellte deutsche Note in angemessenem Verhält nis stehen wird. Und das passiert just in dem ,l,li,r wo die Berliner Regierung einen Ruck nach links gemach« lnft.... Noch keine Einigung in der Luftfahrtfrage. ^rirststttpr f>nstM»6MIt« in Nnvi« I bestehen dieselben Bestimmungen hinsichtlich der Belegung mit Dvreitlljer T-PlliNiSMUS »» Pvljzei. wie für die neutral, Zone. Die Zahl der Polizei- Benin, lg. Febr. Pariser Meldungen, die in den letzten > Mannschaften ist danach nur im Verhältnis zur Bovölkermngs- ' Vermehrung sestzusetzen. Deutschland hat da» Zugeständnis gemacht, mitzuteilen, wo dte ka,s«rnierten Polizribeamten untergcbrachl werben. I« ganz Deutschland dürfen bekannt, lich nur Nh«»» -Dchupobeamte kaserniert sein. Tagen wiederholt auftauchten, glaubten von einem so gut wie vollzogenen oder unmittelbar bevorstehenden Abschluß der Pariler S u ft fa h r v c r h a n d l u n g e n berichten zu können, nnd zwar zu tragbaren Bedingungen für Deutschland. — Wie wir hierzu von unterrichteter Seite erfahren, besteht im Augeilöliek für Deutschland zu einem solchen Optimismus noch gar kein Anlaß. Es wird hier zunächst vielfach übersehen, daß in Parier zwei völlia von einander gcirennte Verhandlungen vor 'ich gehen, einmal die deutsch-sranzösischen Besprechungen über sie Einrichtung eines Luftverkehrs zwischen beiden Ländern, die wiederum abhängig sind von dem Ergebnis der Verhand lungen zwischen Deutschland und der Bolschafterkonfcrcnz. Tie Einrichtung eines deutsch - französischen Lustverkehrs wird bekanntlich davon abhängen, ob die Botschafterkonferenz sich zur Aufgabe der den deutschen Flugzeugbau lähmenden Begriffsbestimmungen und zur Beschleunigung des UeverfliegenS des besetzten Gebietes bereirsindet. Die Be hauptung, daß die Alliierten in dieser Hinsicht bereits Zu» gestündnisse gemacht hätten, die eine batdige Einigung er» warte» ließen, wird an hiesiger zuständiger Stelle als voreilig bezeichnet. Tatsächlich verlaufen die Verhandlungen so. daß Schritt für Schritt vorgegangen wird, einzelne Zugeständnisse errungen und über andere Punkte nach wie vor noch gekämpft wird. Zudem müßten etwaige Beschlüsse der Botschafter- konfcrenz wieder eingehende Verhandlungen der Konferenz- Mitglieder mit ihren Ländern wie auch der deutschen Lust- 'ahrldelegation in Paris mit den zuständigen Stellen Deutsch lands notwendig machen. Nicht zu unterschätzen ist dabei die Bedeutung der sich hinter den Kulissen der Verhandlungen geltend machenden Einflüsse, die aus Konkurrenz» gründen von den ausländischen Luftverkehrsgesellschaften ausgeben. Deutscherseits wird besonderes Augenmerk darauf ,.u richten sein, daß die von der Botschaftcrkonscrenz ver langten Garantien gegen eine militärische Verwendung der deutschen Flugzeuge nicht neue verschleierte Begriffsbestim mungen darstelltcn oder der ausländtschen Spionage im deut schen Flugzeugbau Tür und Tor öffnen. Die Schupo in den geräumlen Gebieken. Berlin, 18. Febr. Ueber die Belegung der Städte des geräumten Gebietes durch Schupo finden zurzeit Verhandlungen mit Paris statt. Für die geräumten Gebiete Die Abstimmung iu -er Pariser Kammer. Da» AuSeinauderfalle» des Linksblocks. Paris, 13. Febr. DaS Ergebnis der Abstimmung, zu der Briand die Bertra,u«n»frage stellte, wurde mit lebhaftem Applaus von einem großen Teile de» Hauses ausgenom men. Reuandcl ergriff das Wort zu einer Ansprache, in der er seststellte, daß di« Regierung sich jetzt aus eine neue Mehr heit stütze, der sie nunmehr das Flnanzprogramm bckannt- geben solle. — Doumcr antwortete darauf, daß di« Absichten der Regierung sich nicht verändert hätten. Die Frage anderer Sozialisten, womit der durch die Abtrennung der ErksschciftS-- steuerbestimmungen entstandene Einnahmeverlust ausgeglichen werden soll, wurde dahin beantwortet, daß im gegebene» Augenblick im Verlauf der Debatte dt« näheren Angaben über zusätzliche Einnahmequellen gemacht werden würden. ES ist nicht anzunehmen, daß die Regierung am Sonnabend über die indirekten Steuern eine ebenso große Mehrheit erhalten wird wie bei der Debatte. DaS Votum ist besonders deshalb interessant, «eil Radikale nnd Sozialisten gegeneinander stimmten, ivaS von den Vertretern beider Parteien ausdrück lich hervorgchoben wurde. (T.-U.j «ln Anlrt'g lm Senal »egen den Achlflundenlag. Paris, 13. Febr. Im Senat bat Oberst Josse einen Jnter- pcllationSantrag über die «ebenso kostspielige wie ungesetzliche Anwendung des achtstündige« Arbeitstages" etngebracht. In der Begründung der Interpellation ivlrd der Erwartung Aus druck gegeben, daß die Regierung Maßnahmen treffe, die die Gewähr bieten, daß die finanzielle und wirtschaftliche Wicdcr- luisrichtung Frankreichs d'.ncch außerordentliche Anstrengungen beschleunigt wird. (T.-U.s Paris, 13. Febr. Die Union der elsaß-lothringischen Eisen bahner, die den rechten Flügel der Gewerkschaften bildet, hat beschlossen, sich an dem Streik, der von dem Aktionsausschuß geplant wird, nicht zu beteiligen. Die unsoziale Auswirkung der Hauszinssteuer. Ueberbelajlung der gewerblich benuhlen Gebäude. Berlin, 13. Febr. Die Industrie- und Handelskammer in Berlin hat beim ReichSsinanzminister beantragt, bereits vor der allgemeinen und grundsätzlich von ihr stets geforderten Be- seitigung der Hauszinssteuer eine reichsrechtlich zu regelnde Befreiung gewerblich benutzter Gebäude von dieser Steuer im Interesse von Staat und Volkswirtschaft etn- rreten zu lassen. Zur Begründung wird u. a. auSgesührt: die Steuergesetzgebung geht in mancher Hinsicht von Erwägungen aus, die sich nachträglich nicht mehr alS stichhaltig erwiesen haben. Gerade in einer Zeit, in der ein grober staatlicher nnd kommunaler Finanzbedors mit einer schweren Not der Wirtschaft zusammentrisft, muß unseres Erachtens bei jeder Steuer nicht die wirtschaftliche Tragbarkeit sondern auch ihre sittliche Berechtigung geprüft werden. Wir halten es nicht für angängig, daß man Steuern als Inslationsstcuern iu einer Zeit bezeichnet, in der man sich darüber klar ist, daß Fnflationogcivittnc nicht mehr als Steucrobjektc in Betracht kommen können. Insbesondere erscheint cs »nö verfehlt, wenn das Reich den Ländern Aufgaben zumeist nnd ihnen anhcim- qibt, den Finanzbedars für diese Ausgaben ans Stenern zu decken, die das Reich vielleicht ans gewissen ethischen Bedenken für sich nicht erheben will. Dies trifft vornehmlich für die sogenannte HauszinS- ileuer zu, die in Wahrheit bis zu einem gewissen Grade die Enteignung der G r u n d st ii ck s r e n t e darstellt, lieber- dies ist diese Steuer aber auch unsozial, weil sie eine Be» steuern ng der Produktionsmittel darstellt und vrelöverteuernd wirkt. Wenn dieselben Gebäude, auf denen die Jndustriebelastung ruht, überdies zur Hauszinssteuer herangezogen werden, so wird der steuerliche Druck ans Indu strie und Gewerbe in einer Weise erhöht, welche die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung schwer beeinträchtigt und die Kon kurrenzfähigkeit nachtcisig beeinflußt. Wir setzen uns daher veranlaßt, festzustellcn, daß aewerüftch genntfta Gebäude ae-rn- ivärtig durch folgende ans dem Grundbesitz als solchem ruhen den Steuern gleichzeitig belastet sind: 1. Grundvermögcnostcucr. S. Gewerbcstencr nach dem Kapital leventuell nach der Lohnsummej, 3. Hanszinssteucr, 1. Obligationssteucr, S. Jndustriebelastung. Selbst bei gesunden WirtschastSverhäitnisse» wäre eine solche Hausung von Steuern, die phne Rücksicht aus das Vor- handensein eines Gewinnes erhoben werden, aus die Dauer unmöglich. Als die drückendste der genannten Steuern hat sich durch ihre fortgesetzte Erhöhung die HauSzinSsteuer heraus» gebildet. Eine Milderung der unmäßigen Belastung würde vorwiegend auch allgemeine» volkswirtschaftlichen Zwecken dienen, da sie neben der allgemeinen Preisbildung die Ervort- iähtgkeit und damit die Gestaltung der Handelsbilanz günstig deeiuslußt. Was aus -er -eukschen Erde heraus zuholen ist. Eine Rede Graf KalckrenthS in Lübeck. Berlin. 13. Febr. Auf der Hauptversammlung des Bundes der Landwirte in Lübeck ergriff auch der Präsident des NeichSlandbunbeS Graf Kalckrcuth da» Wort, der auS- fiihrte. daß die meiste» Mensche» gar keine Ahnung davon hätten, was noch auS der Erd« herauszuholcn sei. Wen» der Landwirt arbeiten könnte wie er wollte, so brauchte Deutsch land keine Einfuhr von LebcuSmlttel«, sondern würde sogar ein Ausfuhrland werden könne«. Der Redner erklärte dann weiter, daß die erste Forderung der Landwirte die sein müsse. Wechselkredite in langfristige Kredite zu tragbaren Zinsen umzuwandeln. Ter Ncichsfinanzminister habe eine Rede ge halten. nach der anzunchmen ist, das, noch allerhand Gelder vorhanden sind. Hier weise ich ihm, erklärte Graf Kalch reuth. die erste Anlagemöglichkeit nach. (Gehr richtig!) Gras Kalckreuth erkannte an, daß der GoldbtSkontbankkredtt der erste Schritt zu einer Besserung sei, aber auch nur ein Schritt, an den man keine übertriebenen Hoffnungen knüpfen dürfe. Für den Landwirt könne es nicht gleichgültig sein, woher die Spanne zwischen den Preisen, die er für seine Erzeug, nisse bekommt, und denen, die er für seinen Bedarf bezahlen muß. kommt. Diese Spanne müsse weg, und dazu gebe eS zwei Möglichkeiten, einmal die Serabsetznug der Preise der Produktionsmittel, wobei der Landwirt selbstver ständlich nicht an eine Herabsetzung durch staatlichen Zwang denken könne, den er niemand wünscht, am wenigsten der be freundeten Industrie und dem Handwerk. Aus der anderen Sette käme in Frage eine Erhöhung der Preise für landwirt schaftliche Produkte. Die vernünftigste Forderung in der ganzen Rede des neuen RcichsslnanzministerS sei das Veto recht gewesen, das er bei Schassnng neuer Ausgaben ver langt. Leider müsse man befürchten, daß an dem dcntschc« Partciklüngel diese vcrnttnftiae Forderung scheitern werde. Wenn sämtliche Anträge der Parteien in den letzte» drei Monate« angenommen worden wären, so hätte man 1L Mil- liarde neue Belastung zu zahlen. Die Hauszinssteuer und die Wegebausteuer seien denkbar ungerecht. Die Ausdehnung der Hauszinssteuer auf das flache Land treffe am schwersten die Kleinen, denn zu ss Morgen Land gehöre in den meisten Fällen eine ebenso großes Haus, wie zu einem viel größeren Besitz. In seinen weiteren Ausführungen ging Graf Kalck reuth auch auf die Reden Mussolinis ein und erklärte, man müsse befürchten, baß diese Reden der erste aktuelle „Erfolg" von Locarno seien. In dem Augenblick, wo un» niemand mehr brauchen könne und niemand mehr fürchte, wo sich alle Welt sage, Deutschland müsse um seben Breis Frieden haften, in diesem Augenblick habe niemand mehr Interesse für un». » Berlin, 13. Febr. Im Reichstage ist ein Antrag Hergt (D.-Nat.) eingegangen, der verlangt, daß Steuerrück, ständ« au» dem Jahre 1S28 und den vorhergehen. denJahre» «rtcht mehr etngezogen werden solle». (MTB.) Dm Aetchsverkehrsetat ft> rvrohemeld»»» n,«,,, «eelin», »chetsile»»»«».! Berlin. 1». Febr. Der R«lch»tag »eenn« heul«, nachdem zuvor in erster und »weiter Lesung da» vorUiuN»« Han. belssabkommen mit der Türkei angenvmmen worden war, die »weite Beratung be» RaichA-aniihalt. plane» für lüüü. und zwar mit dem HauAhalt de» Retch ». verkehrSmtntfterium». Aba. Dr. Queatz 1D..N.) berichtet« über dir AnSschußverhandlungen. Der RetchsverkehrSminister. führt Aba. Quaatz au», sei et« armer Manu. Dt« Einnahme« au» den Eisen- bahnen feie« tkm entzogen, und wa» er au» den Wasserstraßen für da» Reich herauSbekommen «erd«, wisse «a» n»ch nicht. Dte Länder hätte» auch tm Au-schuß »och nicht tbren Wider, spruch gegen die reich»a«setzlich« verwalt»«« ber Wasser, straßen ausgegeben. Da» RrichSbahnaericht lat eine In stitution ohne Macht nnd Sinslnß. Dt« Retchsreattrun« sei also tm wesentlichen auf eine Verständigung angewtesen. Ersreultcherwetse ständen alle Parteten de» Reicke» tu der Frage ber Reichsbahn auSnahmlos hinter ber Regierung. Die Reichsbahn sei und bleibe Etgentnm de» Reick«». Die Nelcksbahngesellschaft sei nur ..Verwalterin fremden Eigen- tums". Der Verkebr-mintster sei so macktlo» daß er einen Appell an die Oesfentlichkeit habe richten müssen. Dte Herren und Beamten der Reichsbahngesellschaft müßten sich klar sein, daß Ne deutsche Beamte Nnd und deutsch« Inter essen wakirzuneßmen haben. (Sehr rtcktiali Da» scheine aber nicht immer bei allen Herren der Fall gewesen zu kein. Die Reichsbahn habe in, letzten Rechnungsiahr «Kreil Nah» Überschuß von über 1 Milliarde. Die Belastung der deutschen Wirtschaft durch TranAportabgaben an die Eisenbahn sei von 3 Milliarde» vor dem Kriege aus Milliarden geftiegem iHört! hört!) Die Eisen-baftn treibe eine Tartkpolittk. die die Konkurrenz des Auslandes fördere Die Tartfvvlttik -er Reichsbahn liegt weder Im Interesse der deutschen vlrt- jchaft, noch der Gesellschaft selber. Dabei g«tze dte technische L e i st u n g «fä h i g k e i t der Eisenbahn dauernd zurück. Eine gründliche Reform der NcichSbahngesellschast an Haupt und Gliedern sei nach Meinung des Ausschusses erforderlich. Ein BureaukratiSmus und Zentralismus habe sich eingeniftet. der die notwendige Bewegungsfreiheit hemme. Einmütig habe ihn, so schließt der Redner, der Ausschuß beauftragt, dem Ber- kehrsminister zuzurufen: Landgraf, wevde hart! (Lebhafter Beifalls Abg. Schumaun-Frankfurt a. M. (Goz.s nennt dte Politik der Reichsbahn eine ununterbrochene Kette von ntcktgehaltenen Versprechungen, von Verletzungen der RechtSgrundsätze gegen über dem Personal und von SuSlegunge» der Gesetzesbestim mungen zuungunsten des Reiches. tve, Schluß dr» Via«»»» daveri dte verhandln»» soet^ Reichsbahn un- Pensionslasleu. Berlin» 13. Februar. Der RetchSauSschuß der deutsch. Nationalen Beamtenschaft befaßte sich tn einer Erklärung mft den Vorschlägen einer Kürzung der persönlichen Au»gaLeu bei der Reichsbahn und stellte fest, daß tn einer Kürzung der Ruhegehälter und Htnterbltebeuenbezüg« kein geeignetes Mittel zur Hebung ber Wirtschaftlich- keil der Reichsbahn zu erblicken sei. vielmehr könnten sich daraus unliebsame Rückwirkungen auf die aktiven Reichs- bahnbcamten ergeben. DaS Wachsen der PensionSlaft ber Reichsbahn sei nicht durch Beamte, sondern durch dte Leitung der Reichsbahn verschuldet, dte den von dem ersten Sabtneit Stresemann unter Beteiligung ber Sozialdemokratie au geordneten Personalabbau tn verfehlter Weise durchgeführt habe. Das Zentrum für Beschleunigung des Schulgesetze» Berlin, 18. Febr. Dte ReichstagSfraktto« ber Zentrum», mrtet hat im Reichstag einen Antrag aus beschleunigte Vorlegung eines Retchsschulgesetze S etngebracht. Die -ritte -euksche Ablehnung an -en Moralkonkreh iu Rom. Berlin, 13. Februar. Zu dem tn Rom stattfiudeuhen 4. internationalen Kongreß für sittliche Erziehung waren auch deutsche Gelehrte eingeladen, bekanntlich die Pro- essorcn (Lücken und K e r s ch e n st e t n e r, dte die Teilnahme abgelehnt haben. Im .Pädagogischen Echo" veröffentlicht nun auch UnivcrfitätSproscssor Dr. Messer einen ossenen Brief an den Veranstalter des Kongresses, in dem e» heißt: Der Einladung, die mir zugegangen ist. kann lch zu meinem Ve dauern ebensowenig Folge leisten, wte meine Kollegen Euckrn und Kerschcnstetner, und aus gleichem Grunde wte sie. Der Kongreß beratet über die Möglichkeit eines allgemeinen Sittenkodcx als Grundlage ber Erziehung. Muß nicht dieser Sitteukodex die Bestimmung enthalten, daß das eigene Volkstum, seine Sprache nnd Knltnr. z« de« höheren sittliche« Werte» gehört, und daß dar«« schweres sittliches Unrecht begeht, wer national« MlnLer- heite« iu ber Pflege ihres BolkstnmS derartig vergewal tigt, wie wir das mit tiefer Trauer nnd Entrüst»«» bei unseren Stammesbrüdern in Südtirol erlebe«? AlS zweiten Gegenstand behandelt ber Kongreß das Thema, die Möglichkeiten und Mittel zur Entfaltung ber Persönlichkeit in Familie. Schule und Gesellschaft. Werden Sie dte Gelegenheit wahrnchnien, bei Erörterung bt«s«S Gegenstandes zu betonen, baß eines ber allerwichtigsten Mittel zur Entfaltung der Persönlichkeit darin besteht, daß Ne in ihrer angestammten VolkSart nnd BolkSkultur heimisch wird und daß alle, die ein heiliges Knlturrccht ber Perlöulich- keit verletzen, die die Eltern verhindern, ihre Kinder i» der Muttersprache unterrichten zu lassen? Wenn Sie sür diese Gedanken, über deren Geltung sic sicher mit mir einig sind, aus dem Kongreß kraftvoll eintreten. so wird dteS seinen Zweck der sittlichen Erziehung, und zwar nicht nur der Ju gend, sondern auch des Volkes zu dienen, tn hohem Maße cnt- prechcn. Die Ursache für Amerikas Kriegseinkriü. Rcuyork, 13. Febr. In der ScnatSiitzung am Freitag fand eine erregte Debatte über den Grund für Amerika» Kriegsei n tritt statt. Senator Dill äußerte sich über die Behauptung, daß die Torpedierung der „Lnntanla" und der deutsche Einmarsch in Belgien die Ursache gewesen seien. Amerika habe lediglich seinen Handel und die Interesse» der amerikanischen Bankiers schützen wollen und sei darum in den Krieg cingcircien. Wilson sei unter der Parole: „Amerika vom Kriege scrnzuhaltcn" gewählt worden. Damals aber sei die „Lnsitaiiia" bereits gesunken und die Deutsche» seien in Belgien clninarschlert geiocie». Dill bezweifelte, daß Amerika in den Krieg elngelretcn wäre, wenn ^"»ft^land nicht den uneingeschränkte» N-Boot-Krteg erklärt hätte. Ab gesehen davon aber hätten die Amerikaner verhindern solle«, daß amerikanische Staatsangehörige ans der „Lnsitania" mit- fuhren, denn sie seien nur znr Bcrschleicrnng und Sicherung des MunitionStransportcs deuntzt worden. lT-U.) Der DergarbeUerstretft ln Amerika. Eine Neire-nna bevorstesi-ud. Philadelphia. 13. Febr. DaS sür da» Antbrazitrevter vereinbarte Abkommen wird dem Vezs''"'konvknt des Beraarbeitcrvcrbanbes in Saranton am Iss. b. M. unterbreitet werden. Wenn dessen Entsss-eldnna zuannstcn de» Abkommen» an"*kft. wird die Arbeit otzne Berrua wieder a»faeno-"m<n werden. Der Streik bat iür dte Beraarbeiter ei—m Lohn» avsfoll von über löst NNss Dollar znr Folge aeßabt. Der Ans» fall in der Nohleniördernnq beträgt mehr als 38 Millionen Tonnen.
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