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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.03.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190314012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919031401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919031401
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-03
- Tag 1919-03-14
-
Monat
1919-03
-
Jahr
1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.03.1919
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4 8 — Le» AMslWepet» DresstW HA , ^ »de« hielt Kcsieru, Donnerstag. nnstr Leitung seine- »rsitzenden. Pfarrers Piltz, seine Ha upt »e rfa «w- lang ab. Bor Eintritt in -Ir Tagesordnung ehrte man errn Kaufmann Schmidt. der Ls Jahre lang dem vor- «de ui,gehürt. De» Jahresbericht erstattete der Scheist- »rer Ratssekeetä» Lodtu. Der Bericht erwähnt besonders Gründung der cvängelischcii Arbeitsgemeinschaft und Sie Frauengruppe. die sich als wertvolles Bindeglied inner» tzalv des ^sivetgvcrclns erwiesen hat. Ende 1918 zählte dtcser W8K Mitglieder. Der Schatzmeister Reckqung-rgt yovtz oaL den Kassenbericht, der 1V13L Mk. Einnahmen. 1V8Ü7 Mk. »Umgaben und eine» BermögenSbestand von NÄs Mk. auf« «sts. An Vermächtnissen gingen dem Zivr-igverein Iw »origen Jahre 84W Mk. zu. lieber die In gedeihlicher Ent- »Vcklung befindliche Schwesternschaft berichtete Kauf mann Schmidt. Der gegenwärtige Borhand wurde im »ekntlichen loie berge wählt. — Hierauf folgte ei» Gortrag »an Pastor Jag sch ans Stäbchen bei Großenhain: „DeS Evangelischen Bundes Utecht und Aufgabe für die Zukunft". Der warmherzige Bortrag betonte ganz besonders, dah der Evangelische Bund -ein deutschen Volke zum Bewußtsein bringen wolle, daß ln der Einheit von Deutsch und Evan- gekisch seine Kraft wurzele. — Der Verband der evangelische» Jünglings- und Fnngmännervereine zu Dresden »»eranftaltet heute. Freitag, X8 Uhr. im Jugendheim der Frauenkirche. Nrumarkt ü. 3. einen sozialen Kursus. Thema: Die christlich-natio nale Arbeiterbewegung. Leiter ist Gewerkschaftssekretär Hermann Borgt. — Da» Prinzeß»Iheatcr. das dauernd bemüht ist, feinem groben Besucherkrrise Vorzügliche» zu bieten, dringt von heute. Freitag, ab einen hervorragenden World- Film. der gestern bereits in einer Sondervorstellung vor- aeführt wurde. Der Film, der sich «Gehetzte Men schen" nennt, enthüllt einen düsteren Abschnitt aus den Judenverfolgungen in Nnßland vor dem Kriege. Man «lrü Zeuge der ergreifenden LebenSschiclsale einer jungen schönen Jüdin, die »ach Ermordung ihrer Eltern mit ihrem alt«« Onkel von Kiew »ach Amerika fliehen mub. aber auch dort noch keine Buhe findet, bis ihr Verfolger endlich den Nihilisten zum Opfer fallt und sie selbst nach einer langen, schrecklichen Leidenszeit mit dem Erwählten ihres Herzens einer glücklichen Zukunft entgegen gehen darf. Klara k l m b a l l - I o u ii g . die ihre reise Kunst der Vertürve- rung der Hauptrolle geliehen hat, hat die Persönlichkeit der Sonja Svkvlow zu einer überaus anziehenden Gestalt gemacht. In kiiwtcchnl scher Hinsicht sind die mit einer er staunlichen Realistik wiedergegebenen grauenvollen Bilder der Judenverfolgungen, sowie dir Ausnahmen von der Reise über den Ozean und die Einfahrt in den Nemwrker Hasen die Höhepunkte dcS Film». — Dem Prinzeß-Theater sind in der neuen Filmwoche viele volle Häuser gewiß. — I» der Reformierten Kirche wirb nächste» Sonntag ^1l> Uhr Pfarrer Becker aus Niederpöllnitz ISachsen-Weimari eine Probe- predigi ballen. — Dichterabcnd fiir di» Jnzend non der Zentrale für Jugend- filrsvrge. Heute Freitag. 7 Uhr. Biblinthcksaal. Neues Rathaus, Dr. Hoffman» tiber Friedrich Nietzsche: «Also sprach Zara thustra" iFortsetzungl. — Oessentliches Preisfchreiben für Stenographinnen. Der Erft« Dresdner Damen-Bercin siir GabelSbergcrsch« Stenographie iS. V.s veranstaltet am Nt. Marz, vormittags XS Uhr. in seinem Heim, LandhauSsirai.e lä, I., ei» öffentliches Preisschreiücn von Silben an für alle Stenographinnen Dresdens. Durch die ses Wcttschreiben sahen besonders die in kaufmännischen Betrieben tätigen Damen angeregt werden, ihre stenographischen Kenntnisse z» prüfen und zu vcrovllkommnen. Die Beteiligung an dem Wettschrerben ist unentgeltlich. Meldungen bis zum 15. -. M. schriftlich im Heim, LandhauSstrahc Ui, oder bei der Vorsitzenden, Frl. E. Hartung, Voniseristrasie 80, 1. - Bereinigung alter Schüler des Wettiner Gymnasiums. Aus > der für den 15. März einbernscnen Versammlung alter Schüler des Wettiner Gninnasiiinis soll die Frage der Stiftung einer Ehrentafel für die gefallenen ehemaligen Schüler mit beraten werden. Die Ehrentafel soll einen würdigen Schmuck siir die Aula de» (gyinnasinmS bilden. Die Opserwilligkeit der alten Schüler wird es sicherlich ermöglichen, diesen Gedanken ln würdi ger Form zu verwirklichen. - Das Schicksal unserer jungen Kriegsfreiwilligen von 1911. Da» stolze, junge Regiment 341. daS am 1l. Oktober IV14 von Dresden aus ins Feld rückte, bat bekanntlich von Anfang bis Ende bedeuiciide Gefechte zu liefern gehabt. So ist es auch er klärlich, dasi während 4-< Jahre Äriegözeit das Regiment infolge Krankheit, Verwundung» Gefangennahme, Tod usw. säst gänzlich airfacriebcw wurde. Einige ehemalige Angehörige der 2. Kompagnie des Regiments machten es sich zur Aufgabe» soweit angängig, diese wieder zu vereinigen. Diese Schar S./241er, i Sächsische Volkskammer. Dresden. 1». Mär», nachm, 1 Uh,. HauS und Tribünen sind aut besetzt. Unter den Ein- gängen befindet sich »in Schreibe» -e» GefauttmtnisteriumS an daS Präsidium, in welchem mltgetrM wird, daß wichtige Staatsverträge der Volkskammer nachträglich bekannt» gegeben werden sollen, «ns der Tagesordnung sieben «in Antrag der Demokraten und eine Interpellation -er Deut schen Volkspartei über -st Lyenvenfra« und Uschrchengefnhr. «hg. Hartman» sDem.) begründet zunächst de« Antrag seiner Partei: Wendenvewegung ützrer d«r W rag gestanden renze nach in der Lausitz g haben dauert , hasten sich Ende rag begeben, und «Ut Lk> AW «-'s Paris angetreten Hab,». E- ist kein Zweifel. baß eS beb Wrndensübrern geiunaen ist. mit mghgedendeu Stell« in Paris in Fühlung zu kommen. AngrstchtS ptestr ratsachen -a-eft wir in Sachsen und auch da» Reich alle» U««L a«k -er Hut zu sei«. Die überwiegend« Mehrheit b»> ndenbncht» Bevölkerung hat sich von den Versprechung« Vart-S nicht betSren lassen. Gewiß e«ebr» auch -lese Krem« -r» «tzn» dtschen Volkes erheblich« Forderungen, aber -lese ben»«e» sich im Rahmen -cs Möglichen, wähvend ü^vt^ S^tll Arbeiter nn» ... erklärt, da- de «e» zuletten.- ' ' jgebenenfalls bereit seien, -te Bildung eines, selbständig«» Ein fanatisches Häufchen von Wenden hat - gewagt. I Wendenstaates mit Gewalt zu verhlndern. ES baben »st die deutsche und die wenbische Vev0lkir.ung gegeneinander > d*" Wenden eine Reib« Bespmchungeu ft nt nd««„^ aufznpeitjchen. Die Bestrebungen Barth» sind der Regte- sonders ttberKirchen- und lfragemunddstRegerung ruug nicht neu. Bor Jahren schon hat Kultusminister bat "ch b"^t"rlärt die Forderun^ bex stchieniremw Dr. «eck auf die bevorstehende Gefahr aufmerksam gemacht. k. -Ä'L'ntsL hat die Propaganda de» wendischen Nationqlansschusse» zu- nächst nicht ernst genommen; jetzt beginnt man auch In Re- gierungSkrrtsen den Ernst der Lage einzusehen. Der ein« Führer der wendischen Minderheit bezeichnet sich als Pan- slawist, der andere als Slowake. Wlr sind stets bestrebt gewesen, die Gegensätze zwischen Deutschen z,ud Wenden AWM'L.T's-ü'Ä.rL »-n. -MH, l«. «-«-»IjMUM .. ^ ...dio.. GemeinschaftSgesühl« des wendische« Volkes, entsprechen. Aber mit Entschiedenheit müssen ü»lr UNS dagegen vkk wahren, daß ln der Lausitz etue Bcrarwgltignng-er ühth> großen deutlch<n Mehrheit stattfin-en soll. Da» Derkallsell wendischer Delegierter für -ie FriedenSverhanblllusen haben wir bei der NeichSleltuna abgelehnt, Wir vgbtn «Wl Verhältnis mit den Wenden gelebt. Wir wünschen die Sprache und Eigenart -öS wendische« Volke» zu erhalten. Wenn Barth die Behauptung aufftellt, eS stünden 2V0M Wenden hinter ihm, so ist -aS ein Schwindel manöver. Die Vorgänge in der Lausitz rufe« in der deutschen Bevölkerung die größte Erbitterung hervor. Mau hat Herrn Barth mit David verglichen, weil er ver den Kriegsgegnern die sächsischen und deutschen Interessen; die durch die «ufrollung der Wendenfrage ans dem Spiele stehen, auf da» entschiedenste zu vertreten. > Wa» Mlsrr Berhältnts zu dem Tschecho-ilswaktsche» Staat« anlangt, so sind der Regierung die Gerüchte üb^r .feindselige Absichten bekannt. Gras «rockdorss-Nantzgu h«t sich bereits in der Nationalversammlung darüber geäutzerr. und Schwestern Hand in Hand, ein Volk im deutschen Vaterland!" sBeifall.s Abg. Dr. Kaiser sDtsch. Dp.) begründet hierauf folgende Interpellation seiner Freund«: ,Jse die Regierung entschlossen, den LoSlükangSbcsttrbungen der , - .Wenden -> bet Schonung ihrer völkischen Eigenart — «ntgegen- incyr als 50 Knmeraden, veranstaltet heute, am 14. Marz, im > Gesellenhau,c. Känfferstrahe. -inen..intim°n B a l l a b e n d. Die " politische» Freunde stimmen dem Anträge Hark- sucht, auf Goliath Steine zu werfen. Wir werden das aber!Wir wollen nur wünschen, daß. wenn di« Gefahr eitztttztB» zu verhindern wissen. Er könnte eher als kleiner Gerne-! sollte, hinter den Worten de» Vertreter» -er AeichSlettWK groß bezeichnet werden. lZuruf: Der kleine Evhn!) Die! auch die entsprechende Tat zu finden ist. lBra»o.R«k«>) Aü Deutschen und Wenden in der Lausitz sind in ihren An-ider Lage aber, in der wir vnS befinden, sind SorHI ofiK-,' schauungcn und Lebensbedingungen eng miteinander ver- kett und Gleichgültigkeit «ickt a n gehr Ochs» schmolzen. Ein geschlossene» Wenbenvolk auf einer iNiemand kann sich darüber täuschen, daß sich die Lag» ick zusammenhängenden Scholle gibt cs nicht. Ohne Hinzu-°O> st«„ »ußkrord-entllch gesahrdrvbc«- gestaltet. Der *üs. nähme einer Unmenge Deutscher wäre es unmöglich, einen fische Bolschewismus, krüber der schärfste Feind de- MUi, Wcndenstaat zu gründen. Auch ein wendischer Kuliur- tariSmuS. hat eine seltsame Wandlung durchgemacht. Denk- brennpunkt fehlt. Nur durch Terror und bolschewistische lich ist eS auch. waS wir von den Polen zu erwgtttt» haben. Gewaltakte wäre der Bestand eines Wen-cnstaates auf Unter solchen Verhältnissen erscheint es uv« itN«rtck>lich. kurze Zeit vielleicht möglich. ES würde sehr bald zu Brr- daß Deutschland trotz seiner auaenbUckltche» Schwäch» stch Wicklungen und Kämpfen kommen; die Deutschen würden aufroffSn muß. lBeifall.) Wir müssen versuchen, «n» sich gegen die Vergewaltigung ansbäumen. Noch schlimmer h,« nötigen Mittel zu verschaffen, damit wir nicht «ego» würde eS sein, wenn die Wenden sich an die Tskhecho- jede beliebige Bedrohung und leben Angriff V»n an-e» Slawen anschUeßen würden. Schmählich ist e». daß Barth wehrlos find. (Sehr richtig!) Deshalb brauche» wir -ig sich tschechischer Hilfe bediente, um seine bekannte Reise Grrnzsormationcn aufs dringendste. Wir verfolg«» nach Parts anzutrcten. DaS führt mich aufdteTscheche n- damit keine aggressiven und kriegerischen Absichten. Wik ge fahr. Man erzählt sich heute, daß eine Besetzung wären dieser Maßnahmen völlig enthoben, ««»m nicht der Lausitz bis Bautzen und Bischofswerda durch unsere Kriegsgegner es wären, di« uns Monat um Monat tschechische Truppen in Aussicht stehe. Wir wissen es. das, den Frieden versagten un- die LeSensmittelver- wir eS mit einem Gegner zu tun haben, dessen List und.sorguna. tBeifall.) Schlauheit wir nicht gewachsen sind. Dte Tschechen Habens Kuttnsminister Buck äußert sich über -1e wendtschetz ein wohldisziplinierte» Heer an der sächsischen Grenze Kirchen- und Schulfragen. Di« Bewegung, des stehen. Vollzieht sich einmal der Einmarsch der Polen und wendischen Nationalausschusses sei nicht aus Maduastmen Tschechen in Schlesien, dann wird die Bewegung auch auf der jetzigen NevolutlonSregierung zurückzuführen. Fük Denlsch-Böhmen überspringen und wlr stehen vor d«r Ge- die Wenden sei kein An lab zur Aufregung vordandetz. Btt fahr eine» Einmarsches der Tschechen in Sachsen. „Steht der Trennung von Kirche und Staat würden die Jnttresleu dem gut auSgcbildeten Tschechenhrere e>ne genügende d-er Wenden berücksichtigt werden. Die Schulwünsche der deutsche Hcereömacht gegenüber? Die nvtwendlacn Schritte Wenden würden tm Nahmen des Möglichen im Änver- müsse» sofort unternommen werden. Nicht einmal die Ge- nehmen mit den Schulgemeinden erfüllt werde«, samtheit des Zentrums in Bautzen Ist mit dem Vorgehen Der Antrag Hartmann wird in sofortige Tchktth. Barths einverstanden. Der Mehrheit der Wenden sind wir h x r§ z»» n g S-nvmmen und die Besprechung -kt dankbar, daß sie nach wie vor treu zum dcutichen Baicr- beschlossen. lande steht. „Nicht eine Klaffe, nicht etn^Stand.— Brüder, ^ ^ Dr. Wagner (D. N.): Persönlicher Ehrgeiz utr- 2./S41 hat sich als erste durch üicse„Bcreinigung vorbildlich gezeigt. — Im Bik>»ria-rheat«r geht iieute, Freitag, zum ersten Male die lustige Posse „Sin Prachtmädel" in Szene. Blatz heim spielt darin eine ieiner Glanzrollen, nämlich den »Schlächtermeister Rommel". — Prozeß gegen die Grieche« Predaris und Genossen. Gestern, am dritten Verhandlungstage, wurden in der Be weisaufnahme Feststellungen getroffen darüber, daß die Angeklagten Kenntnis von der Beschlagnahme des Tabaks, -ie durch Reichsbekanlitmachung verfügt worden war, hatte» nnd, soweit Hehlerei vorlicgt. daß die Angeklagten wußten, daß der Tabak gestohlen mar. Die Feststellungen müssen sämt lich durch den Dolmetsch erfolgen, was die Verhandlung gegen die 16 Angeklagten länger ansdchnt. Der Grieche Dr. Wardakas-SkampariaS wollte in Leipzig, nach Ab legung seines juristischen Examens, die Studien fortsetzen, wurde daran aber durch das Ausbleiben der Mittel aus seiner Heimat gehindert. Während des Krieges veröffent lichte er in einer Zeitung Griechenlands einen politischen Artikel, der wegen seiner Deutschfreundlichkeit den Ange hörigen Dr. WS. durch den Verband Weiterungen bereitete, ko daß sich die Angehörigen von ihm lossagten und kein Geld zur Fortsetzung des Studiums sandten. Dr. W. ging schließlich nach Dresden, wo seine Landsleute kn der Ziga rettenindustrie ziemlich zahlreich vertreten sind, und trat hier in Beschäftigung, um Geld zu verdienen. Dan» er richtete er in Berlin eine Zigarettenfabrik und kaufte von den Mitanvrllagten gestohlenen Tabak an. Er steht daher, ebenso wie der Fabrikant Sgarijanis, unter der schweren Anklage der gewerbsmäßigen Hehlerei, auf der Zuchthaus strafe steht, sofern den Angeklagten nicht mildernde Um stände zugebilligt werden. Die Berhandlnng wird heut« fortgesetzt. — Vinhrttche. ölivo Stück Brotkarten über je 30 Pfund Brot «nd 15 am Stück Reichsreisebrotscheine über ie l Psunt Brot stahlen Diebe in der Nacht zum N. März aoS einem staat lichen Dtensigebände in Tresden-Neustadt. Die Brotkarten sind t« der Zeit vom ili. März bis 12. April im Gemeindeverbanb Ser A»tShauptmannschast DreSden-Renstadt und Umgebung gültig. — In der Nacht znm 12. März wnrde in ein« Zigarettenfabrik in Vorstadt Striesen eingebrochen nnd et« grober Posten Ziga retten gestohlen. Darunter besindrv sich 13 MV Stück in 2v«r», sngenanntcr Polenpacknng, mit der Ausschrist „Paul Spiegel", «nd 22 MV Sliick unbanderolicrte Zigaretten In iMer-Packungen, Marke »Erbgras" und „Kasino", mit der Ausschrist „Pree Sc Eo." Um «lfklärenbe Miitrilnngrn bittet dl« Krtmtnolpolizet. — Fürstenau bei Geising. Pfarrer Booch von hier »nrde zum Psarrer von RiederUchtenau bei Chemnitz gewählt. — Leipzig. Die LeipzigerKommuniften ver- ksng«« in einer Entschließung die Absetzung und Neu- »ghk de» Arbeiter- und SolbatenrateS. weil «r sich zur Borberritung und Leitung de» Streiks rurfühlg erröte s cn hgbe, VereinSkalen-er fllr Hot«. ^ V^G. »>«»»« r. ». «de: «en»ralver,„ X» US«. Neust- NgiSk«»«. »LeV. gnf^Ngg. 1V: Jahre,.Hauptoers, 7 Uhr. «lad« Rom. O. ge» vLves. t. Handel «. che»er»«: Haoptvers„ X», Erwerbe». ^ »H» für Sie Krtsstttitch«. W-Verttl nd Kartoffelbrei, Mann zu. Wir wünschen, -atz dir Regierung den Los lösungsbcstrebungen der Wenden cnkgrgentrstt. Barth istl unverdient zu einer europäischen Grüße geworden. lScbr richtig!) Barth ist schon wahrend des Krieges hin reichend verdächtig gewesen, siir LoslösungSbcstrebungen zu gunsten eines fremden Staates tätig gewesen zu sei«. Man hat ihm zu wenig aus die Finger gesehen. Wie steht es mit der selbständigen Nation der Wenden? Die Wenden haben sich nicht als reiner Bolksftamm erhalten, sondern sie sind durch einen natürlichen Aufsaugungsprozeß in dem Germanentum aufgegangen. Ein geschlossenes wendisches Gebiet besteht nicht, einen geographischen Begriff der Wendei gibt eS nicht. Wenn die Ansprüche der Herren um Barth durchgehen sollten, dann müßten 8ö Pro zent der Deutschen In der Lausitz vergewaltigt werden von 16 Prozent Wenden. DaS wendische Volk hat nie io unter deutscher Bedrückung gelitten, daß cs zur Rettung seines BolkötumS einen selbständigen Staat bilden müßte. Tie deutsche Kultur Ist in der Wendel recht segens reich gewesen. Die Erklärungen der wendischen Lehre«! schast stellen erfreulicherweise t« einem schroffen Gegensatz« zu den Bestrebungen Barths. Eine Aendernng in der Ge sinnung der Wenden ist erst mit dem 0. November ein« getreten, als das deutsche Volk ohnwächtiq wurde. Wir ist es möglich gewesen, daß Barth -lr Grenzsperre zu seiner Reise nach Paris überschreiten konnte? Er hat unS dort offenbar großen Schaden getan. Ich weiß, daß die Ne- gierung die Wenbenbewegung nicht billigt und versucht, eine gütliche Berftändlgnng mit den Wenden zu erzielen. Mit Leuten aber, die sich nicht mehr als Bürger de» Dentr-ste» Reiche fühlen und die Beziehungen landesverräterslch-er Art mit unseren Feinden anknsipsen darf eS keine Verhaich- lungen geben, hier müssen Machtmittel angewandt werbe». Minister de« Innern De. Wra»«a«er: Die Wendenfrage erhält ein ernste» Gesicht, wenn man sie tm Zusammenhang« mit der gesamte« politischen Lage betrachtet. Es ist bezeichnend, daß diese Frage nicht früher aufgetaucht ist. Erft setzt, da eS uns schlecht qeht, erst im Zusammenhänge mit der Umgestaltung der Welt- tage und den Erfolgen der slawischen Völker, tritt die Wendensrage in ein neues Stadium. Man suchte der Frage «Inen internationalen Stempel aufzuprägen und verlangte besondere Delegierte auf der Friedenskonferenz. Diese Entwicklung ging parallel mit -er Stärkung der Be ziehungen der wendischen Führer z« Prag. Dte wcndüche Frage wäre eine Bagatelle, wenn nicht die Verbiß- dünge« mit dem ilchecho-slowatischeN "" bestünden. Dabei muss, zwischen der Haltung »nd den Treibereien .— Die tschecho-flpimikische Negierung hat der sächsischen Re- giernng »um Ausdruck gebracht, daß si« den Lös te« uv uüg »de streb unge» de» wendischen National- anLschusse» keift« UnterDütznng aage-eshen. lftftzv wolle. Sie -at bei den FrledenSbesprechststgen »er Alli- terten W Wart» durch ihre« Vertreter in «ms bst WenbeMag« sich darauf beschrLnkt. für -ie tstchlichen «nd schtMschen Wünsche brr Wenvkn einzntretö«. Dieser Hak- nackter Materialismus seien die Trievstbern der wevdtlchen Sandlungswctse. Di« Wenden glaubten, baß sie von den Srlegskosten verschont blieben und daß ihneft von der Entente wirtschaftliche Vorteile zugrwehdrt würden. Fltz den Eintritt in den Grenzschutz sollte man nicht so kleinlich sein und ihn von der Voraussetzung einer bestimmten poli tischen Gesinnung abhängig machen. Keiner, der in den Grenzschutz eintrete habe reaktionäre Hintergedanken Vizepräsident LlplnSki Mnabh.): Die ganze Wenden- frage sei durch eine sinnlose Agitation der Presse künstlich aufgeputscht worden. Eine Verbindung -wische« Wen-ur und Tschechen sei nicht vorhanden. In der Wen-enbewrgung, stünde« mehr kapitalistische als völkische Interessen i» Vordergründe. lMiderspruch.) Mit der Rederei vom Bolsche wismus wolle man den deutschen Sozialismus «seder» kämpfen. Die Wenden könnten gar nicht «ln eigene» Staat». rvcstn bilden. Auch seine Partei sei gegen eine AbtreNnuns deutscher Landesteile. Dem Anträge «egen der Tschechen» gefahr würden sein« Freunde nicht zustimmen. ES sei von den Tschechen noch kein Versuch unternommen worden, kr deutsches Gebiet rtnzufallcn. Abg. Schwager lDem.): Ein wendischer Nationalstaat sei unmöglich in ethnographischer, politischer, wirtschaftlicher und finanzieller Hinsicht. ES kämen in der preußischen un- sächsischen Lausitz nur etwa 93 638 Wenden in Frage. Der vanslawistüche Gedanke sei von Vartb künstlich in da» Wendcnvolk hineingetragen worden. Aba. Schembor lSoz.): Wenn die Tschechenaefahr be stehe. dann stabe die Regierung die Pflicht, dieser «aftchp zu begegnen. Unsere 1ung< Republik brauche Sicherheit der Grenzen, wie sie Sicherbelt un- Ordnuaq im Fnnern brauche. Sie werde deshalb daS alte Mittel -er «tlitärt- schen Sicherung nicht ausgeben können. Ejn Einbruch der Tschechen wäre «s„ Hohn auf daS Prinzip -er Böfkeryer, ständigung; die Entente scheine aber diese» Prinzip nicht ernst zu nehmen, da» sehe man au der Bergewalttgunft -ckr Deutschen in Bödmen. Ada. Fleißner Mnabh.) tritt den Ausführungen LipinsklS bei. Man wolle die militärischen Einrichtungen, die man gor nicht brauche, gern aufrechterhalten, -arvck putsche man losch« Kleinigkeiten, wie die Wendenfrage, auf. Abg. Nhug (Soz.) widerspricht dem Vorredner. Dielet würde vielleicht für die Abwendung -er Tschechenaefahr mehr Interesse baden, wenn er nicht fürchtet«, daß man -st Grenzformatlonen gegebenenfalls zur Abwendung -er inneren Gefahr verwenden könnte. Damit schließt die Aussprache. Der Antrag Havtwann wird gegen dte Stimmen der Unabhängigen angenommen. Nächste Sitzung: Heute, yteitag. vorm, st) Wahl des Ministerpräsidenten. Wie unser Bautznrr Mitarbeiter zuverlässig erfährt, -«> steht gegenwärtig keine unmittklbart Gesaut einer tschechischen Invasion. Sowohl di« säch sische. alS auch dte tichecho-slomaklschr Reästrnng' sind vyn dem Geiste der grgenseltigen Verständigung beseükt nnd legen bas größte Gewicht auf enge wirtschaftliche veziebü«. aen. bezüglich -rtrn Verhandlungen noch <m Gange sind. Mit Rücksicht darauf aber, -aß ein Putsch überesfriger tschechischer Regimenter immerhin in den ««reich der MS», lichkeit grsogen werden must, sind in der Lausitz auch »ene» ding» wieder Sicherste,ttmastnahme« gelrvfst» worbe«. Uevrigen» sin» senseti» -er sächsischen Grenze -i, tschechischen r>uppen »»rstckaezoge« worden. Di« «ren», ist nnr,»ch in dkt vorher Üblichen «eise besetzt. Wst verkantet, sock »st . ^ , Zurücknahme -er tschechischen »rrnzschutztruppen auf «ento- Srldnillieln restn zurückzusühren st,n. die dies, ausgetühri habe«, »tztt nLe» artav baürck. «W tte fto in -st Heimat sttirückbefSebert uw»-r» wvltte». Staate rüssen wkt sors'älsig unterscheiden der Regierung de» Tschechenstaa'.eS gewisser poliliicher Kreist in Prag.
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