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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.08.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260804017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926080401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926080401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-08
- Tag 1926-08-04
-
Monat
1926-08
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.08.1926
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vereinigte obersehlestfche Hüttenwerke, A-V.» Gtetwiy. Die Eintragung des Unternehmens tn das Gleiwltzer Handel», register ist nunmehr erfolgt. lieber die endgültige Zusammensetzung de» Anlagevermögens dieser neue» oberschlesischcn Moniankombtna- tio« enliiimml der D. H. D. dem GcseUschaslSverlrag folgende Etnzel- heilen: Tie Linke-Hofiyann-Lauchhammrr A.. G. in verlin <L. H. L.i bringt asS Sacheinlagen ein da» Hochofen-, Stahl- und Walzwerk Jultenhütt« in Bohret, Srel» Beuthen, da» iöalzwerk Hcrintnenhütte in Lgbgnd, Kreis Tpst-Gletwitz und die Draht- und Nagcliverke in PUeiivifz. Die Oberschlesische L i f e „ b a h » b c d a r s s A,-G., Gleiwitz sOberbedarss dringt ein die Werksanlagen tn iHlriwitz lHnldichinfkywerkef etnfchl. der Blcchwarensabrik, das Stahlröbsenwerk in Gleiivitz. Ttadtwald und da» Walzwerk Zawadzkft Kreis Groß-Slrehlitz, mit der Eisen- giefierei in Eolonnowska und die DonnerSmarckhütt«, D b e r s ch I e s t f ch e Elsen- undKohle» werke A. -G. in Hindcnburg iO.-S,> da- Hvchvsenwerk mit KokSanstall sowie isisen- und Rührcngießerci, Eise»koiislr»kt>onewerkstatten, Kessel schmiede und Maschinenfabrik in Hindcnburg tl^.-S.i, die Loncordia» grub« tn Hindcnburg lO.-S.s eiulchl. ein«» Tcilseldes des Stein- lehlenbergwerk» öonsolidierle DonnerSmarckhütt« - Grube, da» be triebstechnisch schon zur iioncordiagrubc gehSrt, und ein Drittel von demsenigen Anlctl, den TonnerSniarckhütt« nach Bereinigung der öimsaiidierlc Doiliiersmarckliülte - Grube mit den Gewerkschaften kaslellengo Baleittin, Leithold und Maria-Anna I an der dadurch ge- schassenen Gemeinschaft erhallen wird oder fall» diese Gemeinschaft nicht rustandckoinmen sollte, ein Drittel Anteil an der Sonlolldterle DonnerSmarchhntte - Grube nebst Obetslächeneigentum, .Zubehör, be weglichen Gegenständen »nd Beständen. — Mtt den eingebrachten Kerle» gehe» die gcsamlcn durch die Inventuren für den 1. Oktober IW ans de» Werken sestgcstelllcn Bestände an Vorräten, Bctriebs- uiid FabritationSmaterialien, Halb, und Fertigerzeugnisicn aus die Gelellscha'l über. Auf dem eingebrachten Grundbesitz ruhende Hypo theken werden von der Gesellschaft nicht übernommen. — Der ge stalte Betrieb der von den Gründern -eingebrachten Werke sowie die tKcschäslSnihrung gilt mit dem t. Oktober 1825 als für Rechnnirg der Gesellschaft gesithrt mit der Maßg»l>e. das, die Debitoren und Kredi toren nach dem Stande vom 3l. März 1826 bet den Gründern ver bleiben und von ihnen selbst abgewickelt werde». Die drei Gründer übernehme» die Gewähr, das, Veränderungen in den Beständen seit »ein l. Oktober 1!»2S nur im.Wege des ordnungsgemäßen Geschäfts betriebe» eingetrclcn sind. Die Geieüschaft übernimmt ferner von der Schuld, die Linke-HofmanilfLaiichheiiiinicr als Rechtsnachfolgern, ran Caro und Oberbedarf gegenüber der Preußischen Staatsbank lLeehandlniigi in Höhe von IN Millionen Reichsmark haben, einen Teilbetrag voll »6 Millionen Reichsmark gemäß dem bekannten hier- über mit den Vertretern des Reiches und Preußen getroffenen Ver einbarungen. Der Wert der Sacheinlagen ist demnach wie folgt fest gesetzt: Linke-Hofmann-Lauchhammer ei »gebrachte Werte zusammen g3N3k58 Reichsmark, übernommene Schuldverpflichtungen 16 SIS SSO Reichsmark. Danach beträgt der Wert der Einbringungen nach Abzug »es aus L i » k e - H o f ni a n n - L a >, ch h a m m e r entfallenden An teil» von l/> Million Reichsmark an »er für die Gesellschaft mit 3 Millionen Reichsmark z» bildenden offenen Reserve 11988 088 Reichsmark, für die Linlr-Hofiirairn-Lruchbammer Aktien im gleichen Nennbeträge erhält. Bel O b e r k> e d a r f betragen entsprechend die Einlagen zusammen 15 281187 ' ReichSinark, die übernommenen Sehtiidiicrrslich'ungen 7 012 lt»7 Reichsmark, der Anteil an der Reserve 750 000 Reichsmark, so daß Oberbcdarf 71!>8 8lt8 Reichsmark Aktien als Gegenwert erhält. Die D o-n u e r S m a r ck h ü t I e bracht« Einlagen tin Werte von 11017-327 Reichsmark und Schuldverpflich tungen im Gesamtbeträge von 5 »03 827-Reichsmark ein. Unter Bc- rüilsichiigiing des Anteils von 750 000. Reichsmark an der zu bilden den Reserve erhält die DonnerHmeirckhiUie. demnach 7 100 000 Reichs mark Aktien ausgehändigi. -Das Grundkapital des neuen Unter, nehmen» beträgt 30 Millionen Reichsmark. BorstandSmitglieder sind Generaldirektor Dr. Brcnneck, sbiSher Obcvbcdars-DonncrSmarcki, Direktor ,<!»vpe»berg (L.-H.-L.i- Direktor Naumann <L.-H.-L>, Berg, wrrkädircltor 'Bauer lDonnersmarckl, Direktor Dr. Hempclmann tLberbcdar'i, Direktor Kronigcr tL.-H.,-LJ und Direktor Gtsiirr lDberbcdarst. Dem ersten A»ssichtsrqt gehören an Generaldirektor Vieler «naher AussichtSratS-2;vrsitzeiider der TonnerSmarckhüttes. Generaldirektor Allel, Berlin sEftarlottenhütles, Generaldirektor Eichberg, Berlin >L, H. L.>, Gengraldjrcklor Wachsman», Kattowitz iTennere-marcki. . . Nsr-deuNcher Vlvstd. ,1n der aiißcrordentlichcu .Hauptversammlung wurden die An träge der Verwaltung einstimmig genchmtgt. Danach wurde be schlossen, das Grundkapital »n, eine» Betrag von bis zu II Millionen Reichsmark Stammaklicn und von bis zu »13 201! Reichsmark Vorzugsaktien z n erhöhen. Bor der Abstimmung wurde bclanntgeaebc», daß unter Berücksichtigung des aus der Be willigung vom 17. Dezember 182s verfügbaren Restbcslandcs von >2 Millionen Reichsmark Shaininnklien insgesamt 23 Millionen Reichsmark Stammaklicn zpr Pcrsijgung stünden. 13 Mllltonc» Reichsmark von den, Gesamtbeträge würden von einem Konsortium übernommen werden, da» sie den Aktionären im Verhältnis von 1 :1 zum Kurte von NO Prozent mit Dividendenbercchligiing für 1826 zum Bezüge anbictcn werde. Der Restbetrag von 10 Millionen Reichsmark, tür den das VczugSrccht der Aktionäre auSgclchlosscn werden toll, soll an die Bremer Neeberei-Bereintgung A.-G. gegen die für eine längere Reihe pop Jahren gültige Verpflichtung über- lassen werden, sie im Interesse deS Norddeutschen Lloyd nur nach Maßgabe mit diesem vereinbarter. Bedingungen weiter zu veräußern. Diese Aktie» sollen vorläufig mit einem Viertel ctngezahlt werden und erst ab t. Januar 1927 dtvtdcndenberechttgt sein. Die aus der allen Bewilligung noch restlich verfügbaren und die neu z» schassen den Vorzugsaktien worden gleichfalls an die Bremer Reederei-Ber einigung A.-G. begeben werden. Auf Anfrage aus der Versamm lung wurde seitens de« Vorsitzenden mltgctctlt, daß die bekannten Derhanoliingen mit der Hamburg-Ainerlka-Ltnle guten Fortgang genommen hätten. ES wäre schon setzt zu erkennen, daß sich die Wer- waltnug mit den eingelcitetcn und weiter In Aussicht genommenen Maßnahme» aus dem rechten Wege befände, um zu besseren Betriebs- krgelmisscn zu gelangen. Aus Anfrage eines Aktionärs noch den mutmaßlichen GeschäftSergebntssen de» lausenden Jahres wurde mltgcteilt, daß sich darüber noch nicht» Abschließendes lagen laste. Es könne jedoch bestätigt werden, daß di« Ergebnisse gegen das Vorjahr eine Besserung versprächen. Hkimburg-Amerlka-Vinie. In der außerordentlichen Hauptversammlung der Hapag bemerkte der Vorsitzende de« Aussicht-rot», M. v. Schlnckcl, zu den Tran«- atitonen mit Harrlman, daß die Verträge mit Harriman bekanntlich nach Beendigung de» Kriege» getroffen worden seien. Der Gesell- schast war e» durch diese Verträge bedeutend leichter, den Verkehr nach dem Nord-AIIantik wieder aufziinebmen. Da Harrlman aber durch die bekannte» schwierigen Verhältnisse in Amerika keine Schiffe bauen wollte und konnte, so änderte sich das Verhältnis tm Kontrakt, und Harriman hat sich deshalb zurllekgczogcn »nd sich bereiterklärt, seine Organisation und Dampfer der Hapag zur Verfügung zu stellen gegen eine Beteiligung non 10 Millionen Reichsmark an der Paket satz« zu den bekannte» Bedingungen. Die Verwaltung Irene sich, daß cs ihr gelungen ist, weiter eine eigene Linie »ach dem Nord- iitlanttl im Einverständnis mit Harriman »nd seinen amerikanischen Freunden z» unterhalten, und bittet die Versammlung, da» Ab- kommen, das sie für durchaus günstig halte, anznnchmen. Auf die Anfrage eine» Aktionär» Uber die Aussichten des laufenden Ge schäftsjahre» »nd ob die Aktionäre eventuell auf eine Dividende für ISA rechnen könnten, antwortete der Vorsitzende, daß das Geschäfts jahr bi» setzt sehr gut »erlaufen sei. Man könne aber bei der langen Tpannc Zell, die »och übrig sei, nichts Bestimmte» sagen. Er be gleite sich aus seine Aeufternngen, die er ln der letzten Hanptversamm- Zur Deckung des Notenumlaufs in Deutschland. Den deutschen Wirtschastskrtesen entnehmen wir folgende Ausführungen: Die Novelle zum Deutsche» Bankgesetz, durch welche tn Abänderung der Bestimmung des 8 25 Äblatz 2 die RetchSbank ermächtigt wird, Schatzwechscl des Reiches, die von einer Bank giriert sind, bis zur Höhe von 40V Millionen Reichsmark anzukaufen, jedoch mit der ausdrücklichen Be stimmung, daß diese nicht als Deckung sür den Notcnumlaui tm Sinne des 8 28 des Bankgesetzcs verwendet werden dürse», hatte die Krage der Notendeckung der NeichSbank neuerdings aktuell gemacht. Es war befürchtet worden, daß „die zu nehmende Durchlöcherung der DectungSbestimmungen, welche bet Beginn des Krieges und späterhin sowohl hinsiciitlich der Bardeckung als der bankmäßigen Deckung unter dem Druck der Verhältnisse slatlsindc» mußte" sSchacht, Münz- »nd. Bankgesetzgebungs und die im neuen Bankgesetz vollständig beseitigt war, durch die tn Rede stehende Ermächtigung wieder eingeleitet werden könnte. Diese Besorgnis ist jetzt hinsällig geworden. Es verbleibt also nach wie vor bei den Bestimmun gen des neuen Bankgeietzes, wonach sür die in Umlauf tze- sindiichen Noten eine Deckung von mindestens 40 Prozent in Gold oder Devisen vorhanden sein und diese Deckung minde stens zu 71 aus Gold bestehen muß. Aus den Bankausweise» ist bekannt, daß die tatsäch liche Deckung der RetchSbank noten wesentlich günstiger gewesen ist, als es nach diesen Vorschriften der Kall zu sein brauchte. Der soeben erschienene Bericht des Kom missars bei der Ncichsbank teilt solgende Zissern mit: Tie Deckung in Gvld und Devisen betrug am 01. August 1025 1 405810000 Reichsmark, am 81. Dez. 1025 1 010 608 000 Reichsmark und am 81. Mai 1920 1 870 480 000 Reich-smark. Mährend der Berichtsperivde betrug diese Deckung durch schnittlich 63,5 v. H. deö Umlaufs an Reichsbanknote» (Höchst stand am 28. März 1026 mit 76,0 v. H., niedrigster Stand am 31. Dezember 1025 mit 54.4 v. H.j. Der Goldbestand der Reichsbank ist in der Berichts- Periode durch neue Ankäufe allmählich gestiegen von I 138 361 000 R.-M. am 8t. August 1025 auf 1 208 074 000 N.-M. am 31. Dezember 1025 und auf 1 401 040 0t») N.-M. am 31. Mai 1026. Von diesem Goldbestand waren zu den genannten Ter minen 02 978t>00 R.-M., 06 601 000 N.-M. und 2«) 435 0<»> Reichsmark bet ausländischen Zentralnotenbanken deponiert. Wenig beachtet ist aber bisher eine Ausführung des Generalagenten für Reparationszahlungen, der in seinem vom 15. Juni 1026 datierten Bericht im An schluß an eine Darstellung des gesamten Goldumlaufes in den zwölf Monaten vom Juni 1925 bis Mai 1926 folgendes aussührt: Die monatlichen Veränderungen im Geld umlauf zeigen zuerst eine Unterbrechung, sodann ein mäßiges Wieöcrausnehmen der Ausdchnungsbcivegung. Beide Bewegungen während der letzten sieben Monate heben sich beinahe auf. Am 31. Mat 1026 war der Geldumlauf ungefähr der gleiche wie Ende Oktober 1025 : 5065 Millionen Reichs-' mark bzw. 5082 Millionen Reichsmark. Innerhalb der Ge samtsumme des Geldumlaufes, wie auch innerhalb der ein zelnen Posten, die den Gesamtumlauf ausmacheit. waren die Veränderungen jedoch viel ausgesprochener. Die Verpflich tungen der Reichsbank aus ihrem Notenumlauf hatten be trächtlich zugenommen. Diese Zunahme unter Hinzurechnung der vom Reiche ausgegebencn Münzen kam nahezu der Ab nahme an umlaufenden Rentenbankschcincn gleich. Bekannt lich befindet sich die Rentenbank in Liquidation, und ihre Noten werden zurückgezogen in der gleichen Höhe, wie die Beträge, welche zur Tilgung verfügbar sind, sich ansammcln. Von Oktober 1024, als daS LignIdiernnaSgesctz in Kraft trat, bis April 1026 wurden ungefähr 621 Millionen Ncntcnbank- noten eingelöst und vernichtet: sie wurden durch Ncichsbank- noten ersetzt. T«r Neparalionsagent fährt dann fort: „Obwohl nominell die Verbindlichkeit der 91 eichsbank sUrUmlaussmtttel auf ihre eigenen Noten beschränkt ist. so hat sie doch eine gewisse lnicht aus drücklich festgelegtej Verpflichtung mit Bezug aus R e n t e n b a n k n o t e n. die so allmählich in eine tatsächliche Verpflichtung umgcwandelt wird. Es ist daher unangebracht, die Gold- und Devisenreserven der Reichsbank gcgcnüber- zustcUen. sondern dem Notenumlauf beider Banken zu sammen. Die Ncichsbank ist gesetzlich verpftichiel, Gold und bestimmte ausgewählte ausländische Devisen bis zu wenig stens 40 v. H. ihres Notenumlaufes zu halten. Die Gold- »nd Devisendeckung gegenüber dem Umlauf an Rcichsbank- noten hat sich, wenn man sie auch auf die gewisse tnießt aus drücklich festaelegtej Verpflichtung mit Bezug aus Renteii- banknvtei, ansdchnt, während 1020 in einem Verhältnis ge halten, das, tm ganzen genommen, beträchtlich höher liegt, atS es für Rcichsbanknoten allein erforderlich ist. TieS war eine Kolge nicht »ur eines gewissen Rückganges im Umlaufe wäh rend der ersten Monate des Jahres, sondern auch die einer Vermehrung der Gold- und Devisenreserven. Zwischen dem 31. Oktober 1025 und 3t. Mai 1!)2g vermehrte sich der Bestand an Gold und aiisgcwiesencn Devisen um 321,2 Millionen Reichsmark auf 1870,4 Millionen, darunter 1401,0 Millionen Gold." Daß die RetchSbank freiwillig die Verpflich- tung aus sich genommen hat, den Umlauf an Nentenbank- »vten in derselben Weise zu decken, wie es der 8 28 des Rcichs- bankgesetzes für die Rcichsbanknoten vorschreibt, wäre viel leicht ans der in dem Oiesetz über die Liquidierung des Um laufes an Nentenbankscheinen vom 30. August 1021 ent haltenen Vorschrift zu erklären <8 6j, daß die Nentenmark gleich einer Reichsmark zu bewerten ist. Bei der Reichsbank ist nach diesem Oiesetz ein besonderer Tilgungsfonds gebildet, der zur Einziehung der umlaufenden Nentenbankschcinc bis zum Betrage von 1200 Millionen Nentenmark dient. Da durch, daß das Wertverhältnis zwischen Reichsmark und Nentcnbankscheiii gesetzlich sestgelcgt ist, ist die Möglichkeit einer Kursschwankung der Rentenmark tatsächlich aus geschlossen. Die Nentenmarkschcine erhielten aber ihre pri märe Sicherung bekanntlich dadurch, daß die Bank auf Grund der ihr zustchenden Ansprüche an den landwirtschaftlich ge nutzten Grundstücken bzw. an den von den nicht landwirt schaftlichen Betrieben auszustellenden Schuldverpflichtungen Ncntcnbriese ausstellte, tn deren Höhe sic Nentenmarkschcine in Umlauf zu setzen berechtigt waren. Nach dem Liquidie rungsgesetz basiert der Umlauf an Nentenbankscheinen nur noch auf der auf Grund der Belastung der landwirtschaftlich genutzten Grundstücke auszustellcndcn Rcntcnbriese. während die Belastung der industriellen, gewerblichen und Handels betriebe einschließlich der Banken aufgehoben ist. Diese Fun dierung wäre überflüssig, wenn di« Gold- und Devisendeckung der Rcichsbanknoten sich auch auf den Umlauf von Rcnten- bankscheincn beziehen müßte. Tatsächlich hat der Umlauf an Nentenbankscheinen nicht den Betrag überschritten, der durch die Bestimmungen des Liquidationsgcsches gesichert ist, näm lich rund 2 Milliarden Nentenmark, di« Ende Mai 1026 bis auf 1373 Millionen getilgt waren. Nach der von dem Ncparationsagenten festgestclltcn Praxis der Reichsbank erscheinen also die Rcntenbankscheine doppelt gedeckt, und die Reichsbank wäre, wenn sic die in der Rentciibankverordnung vorgesehene Deckung der Ncntenbank- scheine als genügend hinnehmcn würde, auf Grund ihres Gold- und Devisenbestandes in der Lage, den Notenumlauf wesentlich zu erhöhen. Inng gemacht habe, denen er heute nicht» hlnzuzusügen habe. Diese Ausführungen lantcn dahin, daß die Verwaltung hoffe, in diesem Jahre nicht iüvidendcnlos vor die Aktionäre trete» z» brauchen. Weiter wurde erklärt, daß die Verhandlungen mit dem Norddeutschen Lloyd aus gutem Wege seien »nd Erfolg versprechend. Schon setzt laste sich ans den cingelcitcten Verband lungcn erkennen, daß die Verwaltung sich mtt diesen und den in Ans sicht genommenen weiteren Maßnahmen auf dem rechten Wege be finde, um zu besseren BctriebScrgcbnisien zu kommen. Nus eine weitere Anfrage, wann die Gesellschaft wohl die neuen Aktien den Aktionäre» zur Verfügung stellen könne, erwiderte der Vorsitzende dnft darüber keine genauen Angaben gemacht werden könnten. Die Verwaltung werde jedoch bemüht bleiben, so schnell wie möglich die neuen jungen Aktien selbstverständlich zur Einführung zu bringe». Die Versammlung genehmigte dann einstimmig die bekannten Anträge. Aus -er Täligkett -er Handelskammer Dresden. Die Kammer gab für einen beim Landgericht Dresden anhängi gen Rechtsstreit ein Gutachten dahin ab, daß nach Handelsbrauch Reisende nur aus wichtigen Gründen von der Reise ferngehalten werden dürfen, daß sie aber bei Schaden ersatzansprüchen wegen Versagung der Rcisctätigkeit neben der Pro Vision nicht die Spesen schlechthin, sondern nur di« sogenannten Mundspesen verlangen können. — In einem Bericht an den Deut sehen Industrie- und Handelstag vertrat die Kammer die Ansicht, daß dl« Ueberelgnung eines Unternehmens an einen Treu händer anstößig und nicht als eine Sicherheit im Sinn« der Kon kursordnung anzuHthen sei, wenn der Schuldner trotz der Uebercig- nung da» Unternehmen im Besitz behalte und weitcrführe. — Bei -er Internationalen Handelskammer wird -te Krag« eines ge eigneten Schutzes de« wissenschaftliche» Eigentums, etwa nach Art eine» Patent- oder LizenzansprucheS, behandelt. Die Kammer gab ln einem Bericht an den Deutschen Industrie- und Handelstag der Auffassung Ausdruck, schon di« Tatsache, daß die prak tische Bedeutung einer wissenschaftlichen Entdeckung sich vielfach erst später herausstelle. laste e» al« undurchführbar erscheinen, dem Ent- decker grundsätzlich einen über da» literarische Urheberrecht hinau»- grhenden Schutz oder Lizenz»nspruch zu gewähre». — Di« Inter, nationale Handelskammer besaßt sich weiter mit der Krage elner Vereinheitlichung de» Markenschutzes. Di« Kammer begrüßte dem Deutschen Industrie- und HaitdelStag gegenüber-die Bestrebungen »ur Vereinheitlichung des Markenschutzes, und erklärte cS für -ringend erwünscht, daß auch kn -<n anderen Ländern ein Vorprüfungsverfahren nach Art des Leukschen eingesührt werde. — In Uebercinstimmung mit einem früheren veschlnsie der Gesamt- kammer erklärte die Kammer aus Grund erneuter Erhebungen in einem Gutachten an den Rat zu Dresden, Geivcrbeami, daß Saisonausverkauf« in Pelzwaren in Dresden üblich und daher erlaitbt seien. — Die Kammer bat da» WlrtschaftSministe- rlum, dahin zu wirken, daß bei staatlichen H o l z v « r st e i g e - rungen die Preise nicht künstlich hochgchalien, sondern der wirk- liehen Marktlage und den Bedürfnisse-« der heimischen Volkswirtschaft angcpaßt werden. — In einem Bericht an den Rat zu Dresden, Gewerbe»««, wies die Kammer aus die für Jndnstrie und Handel schädliche Häufung der Verst« ! g« r nn g e n hin. Sic vertrat da bei die Forderung, daß alsbald «ini'chränlcnde Vesiiminniisien sür Versteigerungen erlassen werden möchte». — Die Kammer erhob beim RelchSslnanzmInist-erium, beim sächsischen WirischastSministcrtum und bei RelchSiagSavgeordncien aus dem Kammerbezirk Vorstellungen dahin, daß für T r a u b e n s e ki, -essen Erze»gervc>ka»fSpreiS 3 Reichsmark für die Flasche nicht übersteigt, die Schaumwein- st c u c r aus 8.-56 Reichsmark herabgesetzt werde. — Durch Verordnung de» WirtjehafiSministcrium» ist den Handels- und Gewcrbckammcrn in Sachsen da- Recht zugcstaiiden worden,' für g u t a eht l i che Mit- Wirkung bei der Verhängung von G c s ch ä f i S a u s s i ch - ten und bei der Durchführung der WohnungSzwangSwirt« schafI Kosten zu berechnen. Berliner Schluß- und Nachbörse vom 3. August. Im weiteren Verlaufe der Börse fand in chemischen Werten ein« kräftige Aufivärisbcwcgung statt. Pulvcrwcrie notierten 3 über ihrem Voriagsknrs. Riedel zogen um 3,25, Goldschmiüt um 2,5 au. Im übrigen beschränkte sich die Umsatztäligkeit auf wenige Speziai- papicrc, mährend sonst durchweg bet stärkerer Zurückhaltung der Spekulation das Geschäft ruht. Am Monianaktienmarkt traten Rhein stahl mit einer Befestigung von 2,5 A hervor, die sich jedoch nicht be haupten konnte. Eharlotienburgcr Wasser s- 2, Desiauer GaS -t-3, EisenbahnvcrkehrSmitiel s-2,5, Bank Elektr. Werte -s-5,375, All gemeine Deutsche Eisenbahn -s-1,375 Trotz leichter Kursabbröcke lungen blieb die Allgcinciniendcnz immerhin behauptet. PrivotdtS- koni kurze Sicht 1,75 76, lange Sicht Ich As. An der Nachbörs« erreich ten Karbcnindustrie, Sprcngstosswerte und Rheinslahl ihre höchsten Tageskurs«, während die anderen Monlanaktien unter den Ansangs- noticrungcn und auch SchiffahrtSaklien In gedrückter Tendenz schlossen. Sehr fest glngen Maschinenfabriken und di« Werte des Bier-Sprit-KonzcrnS ferner einige Bankaktien, besonder» bäurische Banken, und die Bank Elektr. Werte aus dem Markt. Im einzelnen stellten sich nachbörslich u. a. Farbenindustrie auf 26«. Siemens 172.5, Gclsenkirchcn 178, Phönix 118,5, RHeinstahl 117ch, Hapag 152ch, Nord deutscher Llond 118,5, Nüigerswcrke 112,5, Erdöl 118,75, Mitteldeutsche Creditbank 138,5 nach 181ch. Berliner HandelSanietle 183ch, Kriegs anleihe 8,188. Wie verlautet, sollen die Käufe am Markt der chemischen Werte hauptsächlich für Rechnung des Auslandes erfolgt sein. Am Kassa markt hielt die feste Veranlagung an. ES ge wann u. a. OhleS Erben 5, Gehe 1, Chemische Schuster 6, I. H. John 1, Hille-Werke 2,125, Zwickaucr Maschinen 1, Spinner Renner 12 gegen letzte Nottz, Linde» EtSmaschincu 8, Mechanische Weberei Zittau und Zeitzer Maschinen je 2, Ncckarwerke 2ch A. Dagegen ver- loren u. a. Chemisch« Union Ich, Chemische Concordia 2, Kunz 3, Chemische Milch 1,5, Eintracht-Braunkohlen 1,5, Nosttzcr Zucker 3 76. Am Psandbricstnarkt herrscht« dagegen nur unbedeutendes Geschäft. Kursbewegungen waren kaum zu verzeichnen. Frankfurter Abendbörke vom 3. August. Die Abendbörse log völlig im vanu der Hausiebewcgung fü» Farbenindustrie, die bei einem neuen Gewinn von 7 heut« insgesamt um nicht weniger al» 18 gesteigert waren. Als Be gründung für die ausfällig« Bewegung diese» Papiere« wurde ans di« infolge einer neuen Erfindung auf dem Gebiete der Oelspreng- stofsverivertung erfolgte Annäherung an bi« Standard-Oll-Gruppa verwiesen, wodurch dem Unternehmen Zuwendungen bedeutender flüssiger Mittel In Aussicht stehe» sollen. Farbenindustric schlossen bei lebhaftem Geschäft zu 277 A>. Durch die Inanspruchnahme für diese» Papier waren di« anderen Märkte vernachlässigt, aber eben falls fest. Die Abcndbörse schloß In fester Stimmung. Dculsch« Anleihen: Kriegsanleihen 8.182)4, Schutzgcbiclsanlethe 5,75. Bank aktien: Bayrische Hypothekenbank 118. Darmslädter Medio 188» Deutsche Bank 171,75, DiSeonlogescllschast Mcdlo 158,87, DrcSdnel Bank 111, Mttiekdeiitsche Kreditbank 135, NeichSbank 158,5. Montan akticn: Bochniner Medio 115, ViidcruS Medio 85,37, Deutsch-Luxem« burger Medio 151, Gclsenkirchcn Medio 17l,5, Harpcner Mcdlo 156, Ilse Bergbau Mcdlo lli, Klöckncriverkc Medio Nv, Manncsinanik Medio 187,75, ManSselder Medio 116, Oberbcdarf Medio 72H, Laura« Hütte 5S. Jndustrleaklien: Adlerivcrke Klencr 81, A. E. G. Medio 115j Bergmann Medio 138,5, Daimler Medio 87, Deutsche Erdöl ik>8. Es»« lingcr Maschinen 57, Lahmcicr 138, Schlickert Medio 128,5, RiitgcrS- werke Medio 111,5, Mctallgcscllschasl Frankfurt a. M.'118,5, Badische»' Zucker 82,5, Stuttgarter Zucker 83. Nachbörsc: Farbenindustric 276,5, Darmstädter 188,87, Metallbank 138, Deiiisch-Lnrcmbnrg 1-18,5, ' cheidcanstalt 118^5, Aschassenbiirger Zellstoff 118.
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