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2. Achtzehntes S ? ABONNEMENT-CONCERT o im Saale des 0 Neuen Gewandhauses zu Leipzig 0 Donnerstag, den 12. Februar 1891. 9 ERSTER THEIL. 9 >• I. Allegro ma non troppo. — II. Larghetto — HI. Rondo- 9 0 0 ’S 0 0 9 0 9 0 9 9 9 9 O 9 9 0 0 9 G 9 9 o 0 0 0 0 0 0 9 9 q 9 9 9 <5 0 9 0 9 9 ? 9 0 Recitativ und Arie aus „Iphigenie auf Tauris“ von Christoph Willibald von Gluck, gesungen von Fräulein Ida Hiedler, königl. Hofopern sängerin aus Berlin. Ouvertüre zu „Prometheus“ von Woldemar Bargiel. Concert für Violine von Ludwig van Beethoven (mit Cadenzen von Ferdinand Laub), vorgetragen von Herrn Adolph Brodsky. Recitativ. Ich sah in dieser Nacht die Burg der Ahnen wieder, — ich fühlt’ im Traum’ des Vaters Segenskuss. — Ich vergass in diesem süssen Augenblick seinen strengen Zorn und fünfzehn Jahre voll Elend. Die Erd’ erbebet unter mir, die Sonne flieht erzürnt aus der verhassten Gegend, von Feuer flammt die Luft, und furchtbar stürzt ein Blitz herab auf den Palast, — entzündet ihn, — er ist vernichtet! — Aus der Mitte der Trümmer naht meinem Ohr ein Ton des Jammers, durch dringt mein Herz und tief wird es erschüttert. — Ich eile hin, wo diese Stimme klagt; vor meinen Augen steht mein Vater da, mit Blut befleckt, durchbohrt von Wunden! Er fliehet schnell und weit vor einer mörderischen Furie. Und diese Furie — war meine Mutter; sie reicht mir einen Dolch und verschwindet plötzlich dann. Ich will entflieh’n. Man ruft mir zu: Verweil’! — Es ist Orest! — Er war es, wild und bleich, ich reich’ ihm meine Hand, ich will sein Leiden miluem; unwiderstehlich treibt mich eine höh’re Macht, das Herz ihm zu durchbohren! —