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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.10.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19131016026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913101602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913101602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-10
- Tag 1913-10-16
-
Monat
1913-10
-
Jahr
1913
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Lrerdnek Nachrichten Nr. M Die Polizei Hai sofort umfassende Erörterungen angestellt, um die Angelegenheit anszuklüren. — Dt« Verhaftung wird uns von unterrichteter Seite bestätigt. —* Die Fürstlichkeiten bei der Denkmalüseier. Mit Au» nähme de» Kaiser» werben die an den EinweihungSseter lichkeiten teilnehmende» Fürstlichkeiten sämtlich am 17. Ok tober in Leipzig eingetrossen sein und teil» in Hotel» teil» in Privat Wohnung nehmen. Nur die Vertreter der fremdländischen Höfe nehmen im König!. PalaiS Wohnung —* A«t»j«bilänm. Herr Lcminardirektor Schulrat Vartusch vom König!. Lehrerinnenseminar mit höherer Mädchenschule feiert heute, am 18. Oktober, fein SSt,ihrige» Amt»jubiläum. Nach Beendigung der Morgenandacht zetch- aete Professor Dr. Stökiner ein Bild von dem Wirken und den Verdiensten de» Jubilars und brachte die herzlichsten Glückwünsche dar. Schon vorher waren Geschenke der Lehrer scbast und der Schülerinnen de» Seminar» und der höheren Mädchenschule überreicht worden. Schulrat Barlusch sprach hierauf in bewegten Worten seinen Dank für alle die Auf merksamkeiten und Ehrungen au», durch die ihm der Tag zu einem schönen feeste gestaltet worden sei. —* Dem Postinspektor Grien eisen au» Gotha ist unter Ernennung znm Ober-Postinspcktor eine BczirkS- aufsichtSbeamtensteklc bei der Kaiserlichen Ober-Pvstdirek- tion Leipzig übertragen worden. —* Dem Postboten Wende in CämmerSwalde wurde für die Errettung eine» Schulknaben vom Tobe des Er trinkens im Teiche des ErbgerichtS in Cüminerswalde die bronzene Lebensrettungsmedaille mit der Befugnis ver liehen. sie am weihen Bande zu tragen. Den Ober-Post- schafsnern a. D. Zeidler in Leipzig und Mailand in Roßwein. sowie dem Ober-LcitungSaufsebcr a. D. Häns le r in Leipzig wurde das Ehrenkreuz, ferner dem Ober- Postschaffner a. D. Wagner in Dresden die Friedrich- August-Medaille in Silber verliehen. — Der König hat genehmigt, daß der außerordentliche Professor an der Universität Leipzig Großherzogl. Oldenburgischer Hofrat Pf aff da» Ehren-Komturkreuz des Oldenburgischcn Hans- und Verdienstorden» und der Kommerzienrat Dr. Paul Sack in Leipzig den bayrischen Verdienstorden vom heiligen Michael 1. Klasse mit der Krone annehmen und tragen. — Das Zeppelin-Luftschiff „Sachsen" wird Sonutag, den 26. Okiober. wieder einen Flug nach der Lausitz unternehmen und dabet auch Bautzen, Neugersdorf, Zittau und Görlitz überfliegen. Eine Landung ist weder in Zittau noch in Görlitz vorgesehen, vielmehr ist der Zweck der Fahrt, von der Vogelperspektive auS photographische Auf nahmen von industriellen Etablissements zu machen. In Görlitz sind es fünf große Firmen, die von der Höhe auS photographiert werden. —* Zum 88. Stiftungsfest der Dresdner Taubstnmmeu- Anstalt versammelten sich am Dienstag Lehrerschaft und Schüler in der Kapelle der Anstalt, um diesen ErinerungS- cag festlich zu begehen. Nach einer mit den gröberen Schü lern gesprochenen Liturgie überblickte Herr Direktor Köhler in seiner von Gebärden begleiteten Ansprache oas verflogene Jahr. Die Beschulung der Schwerhörigen wurde auch 1012 weiter gefördert, so daß setzt 5 0 Schüler in 5 Sonderklassen unterrichtet werden. Der Zötus besteht zurzeit auS 812 Kindern. Von 10 Lehrpersonen werden die Kinder unterrichtet und erzogen. An Stiftungen erhielt die Anstalt 500 Mark von Herrn Privatus Schneider, löst Mark von der 'Verwaltung des Eschebachschen Nachlasses iwie alljährlich zu Weihnachtens, 1500 Mark von Fräulein Gntte für das Asyl sür taubstumme Mädchen und 100 Mark von Frau Privata Vierling lwic alljährlich für das Asyls. Aus der Iencke-IubiläumS-Ztistung erhielten die sechs ältesten Taubstummen je 50 Mark, aus der Icncke-Caniy- Slistung zwei Taubstumme aus der Oberlausitz je 50 Mark und ans der Bcrgrat v. Fromberg-Snstung bekam die erste Schülerin Martha Morgenstern auS Schlößchen Pvr- ichendorf 72 Mark. Außerdem schickte auch der Fürsorgc- verein an diesem Tage einem armen Taubstummen eine Gabe. Bei dem Feste wurden zugleich zwei Lehrer in b i l ä e n gefeiert: das lOiälirige Tanvstuinmenlehrcr- subiläum des Herrn Direktors Köhler und das lOjäls- rige Lchrerjubtläuin des -Herrn Oberlehrers Ebert. Beiden Inbilaren wurden von dem Lehrerkollegium und der Beamtenschaft Blnmcnspenöcn überreicht. Der Verband der Vereine ehemaliger Realschüler Dentschlando, der in diesem Jahre in Leipzig, wo er seinen Sitz hat, gegründet wurde, veranstaltet am 25. Oktober, abends '-0 Uhr, in Dresden in dem Saale deS Etablisse ments Westend, Chemnitzer Straße >07, eine Propaganda- Versammlung, in welcher der Verbandsvorsitzende. Herr Prokurist Otto Schlag aus Leipzig, über die De» strebungcn und Ziele des Verbandes sprechen wird. Alle Vereine ehemaliger Realschüler, sowie freunde und Gönner des Realschulwesens sind hierzu ringelnden. Dem Verband wird insbesondere -ftich ans Realschulkrcisen allergrößtes .Interesse enlgcgengebrachi. — * Saldatenheim. Die Veranstaltungen deS DinterS im Soldatcnheim eröffnet,: am Sonntag, den 5. Oktober, Herr Oberleutnant d. N. Lehrer Achuclt durch einen Bortrag über die Schlacht bei Dresden, durch den er den Abend zu einer fesselnden Jahrhundert-Gedenk feier gestaltete. Mit Hilfe ausgezeichnetcr Lichtbilder, die er nach wertvollen, sclbstgcsammeltcn Kunstblättern batte ansertigen lassen, gab der Redner einen interessanten Ein blick in den damaligen Zustand der Stadt und ihrer nähe ren Umgebung, die den Kampfplatz für die große Schlacht bildete. Wurde dadurch allen freunden der Heimatkunst und Heimatgeschichte ein seltener Genuß geboten, so wurde der mit dramatischer Lebendigkeit vorgetragene Bericht vom verlaufe der blutige» Gefecht« mit nicht minder ge» spannter «ufmerksamkett verfolgt. Reicher Beifall wurde den lehrreiche« Ausführungen de» Vortragenden gespen det. die umrahmt war«« von einem Kotiert, da» schwung voll von Trompetern de» Garderetter-Regiment» gespielt wurde. — Der vergangene Sonntag im Soldatenhetm trug da» Gepräge eine» Sit n st l er a b e n d ». Mit nett aus- gemähiten, zumeist heiteren und humoristischen Darbietun gen, di« umrahmt wurden von Konzertstücken eine» Jn- strumentalquartett» de» W. Felbarttllerte-Regiments. Hot Frl. Johanna Lauck einen recht vergnügten und grnuß. reichen Abend. Abwechselnd mit Rezitationen und Liedern znr Laute fand die junge Künstlerin mit ihrer tempera mentvollen und liebenswürdigen Bortrqgsiveise ein sehr anfmerksame» Publikum, da» mit reichem Beifall dankte und wiederholt um Zugaben bat. — Am Mittwoch, den 21. Sep tember, erschien zum zweitenmal der Verein der städtischen S t r a ß c n b a h n b e a m t e n im Soldaten hetm. Nachdem die Bersammknng alle Räume des Hauses besichtigt und sich dann im Saale cingcfnnden hatte, hielt Herr DivistonSpfarrer Dr. Specht einen kurzen erläutern den Vortrag über die Geschichte der Solbatenfürsorge, wie sie vor lOg Jahren durch Scharnhorst begründet wurde, dnrch da» Jahrhundert langsam fortschritt und in der jüngsten Zeit einen größeren Umfang angenommen hat. —* vor falschen Zehnmarkstücken mit dem Mnnz- zetchen der Jahreszahl 1881 und dem Bildnis Kaiser Wilhelm» I. wird gewarnt. Ein solches Stück ist vor kurzer Zeit in Hamburg angehalten worden. Es ist mit nachgeahmtcn Stempeln au» Silber geprägt und vergoldet und hat einen Mctallwcrt von 13 Pfg. —* Straßenbahnnnfall. Ein siebenjähriger Knabe rannte am Montag nachmittag beim Uebcrschreiten der Schandauer Straße mit dem Kopse derart an einen Straßenbahnwagen, daß er besinnungslos liegen blieb und im Krankenautomvbil in das Joyannstädter Stadt krankend«»» eingelicfcrt werden mußte. —* Erstickt. Tot aufgefundcn wurde gestern abend gegen 8 Uhr in seiner am LciSniger Platz gelegenen Woh nung Ser 51 Jahre alte Stationsschasfner TY. Der unver heiratete Mann hat, wie sich herausstellte, zweifellos im Schlafe dnrch Rauch, der infolge einer Explosion der tubenlampe das Zimmer angesüllt hatte, den Er stickungstod erlitten. —* Bericht über -te Tätigkeit der Keaenvetzr im September. ES fanden 86 Brände statt. Wasser wurde abgegeben in einem Kalle mit 3 Rohren und in vier Köllen mit je einem Rohre durch 866 Meter Schlauch bei einem Wasserverbrauch von 1 Kubikmeter. Die auf den beiden Keuerwachcn, Annen- und Louisenstrasie, mit je einem Keuerivehrmann besetzten Unfallwagen rückten zusammen in S3I Fällen au». Anderweit« Hilfe wurde in 17 Köllen gewahrt. Kür Behörden, Private, sowie im Interesse des Kcuerlöschwcsens wurden 51184 Arbeitsstunden geleistet. — Lessentliche Versteigern»««,, io »»»»ärtige« Amtsgerichte». Donnerstag. 13. November. Kötzschenbroda: Ernst Eduard Klechtncr» Grundstück in Kütitz, N,8 Ar groß und aus 8266 M. geschätzt. E» liegt an der Bahnhosftrahe und besteht aus Kelb, — AuS de« amtliche» Bekanntmachungen. Handelsregister. Eingetragen wurde: die Firma Alfred Sachse n rüder Drogerie zum weißen Kreuz in Dresden und als Inhaber der Drogist Alfred Sachsenröder in Dresden: — die Kirma Wilhelm Schönfeldt in Dresden und als Inhaber der Kaufmann Wilhelm Otto Emil Albert Schönfeldt in Dresden: — die Kirma Otto Arrigbi in Dresden und als Inhaber -er Kaufmann Otto Arrighi in Dresden. GüterrechtSregifter. Eingetragen wurde: daß die Verwaltung und Nutznießung -es Portiers Earl Hermann Altmann in Dresden, Heinrichstrake 16, vom 18. Oktober 1913 ab Neue Gasse Nr. 18, an dem Vermögen seiner Ehefrau Christiane Wühelmine geb. Elauß ausgeschlossen worden ist: — daß die Verwaltung und Nutznießung deS früheren Kaufmann», jetzigen Buchhalters Julius Hermann Arthur Kühler, früher in Meißen, setzt in Dresden, An der Herzogin Garten 12. an -cm Vermögen seiner Ehefrau Frida Elise Hcrmine gcsch. Weise geb. Gicsccke ausgeschlossen wor den ist. Konkurse, ZahlnngSeinstellnnge» usw. Im Dresdner Amtsgerichtsbezirk: Ueber das Vermögen des Inhabers iner Metallgießerei und Metallwarenfabrik Ernst OScar Rappel n Dresden, Blasewiyer Strafte 79 «Wohnung Paul-Gcrhardt- Siraßc 31, l.s, ist das Konkursverfahren eröffnet und der Kauf mann Alfred Canzlcr in DreSden-A., Pirnaische Straße 83, zum Konkursverwalter ernannt worden. KonkurSsordcrungcn sind bis -um 1. November anzumcldcn: — das Konkursverfahren über das Vermögen des Inhabers einer unter der Bezeichnung Bernhard st i e g e r betriebenen Taschner«! und Ledcrivareiihanblnng Gustav ildols Nieger in Dresden, Webergaste 28, Erdgefchost und 8. Obcr- »eschoß, ist nach Abhaltung LcS Schlußtermins ausgehoben: — das Konkursverfahren über -aS Vermögen der Grundstücksbesitzerin Antonie Auguste verehel. Krause veno. gew. Böhr geb. Just in Dresden, jetzt Gerichtsstraße 27, 1. wohnhaft, ist nach Abhaltung deL Schlußtermin» aufgehoben. Zwangsversteigerungen. Im DreSdnerAmtSgerichtS- bezirk. DaS Verfahren betr. die Zwangsversteigerung des im Grundbuch« sür Plauen Blatt 663 auf den Namen der Anna Marie verehel. Gerzabcck geb. Höhnel eingetragenen, tn Dres den, Würzburger Straße 29 gelegenen Grundstücks, ist aufge- hoben worden. Der auf Sen 25. Oktober vormittags 9 Uhr an- beranmte Termin fällt weg. M. auf «r. 21« »7« 8882 11886 18761 28266 ««8 33g« 37788 aosva 71711 78282 SOU» 81688 88670 88318 166861 161781. 1««« M. auf «r. 11« 1888 7811 8865 8811 8388 12866 18118 1«S7 1871» 1«1«S 167« 17787 I81I1 18S18 21686 28261 28186 27188 28888 28888 28878 88188 88181 88817 88862 11888 86288 81181 8116, 68881 61688 65627 «788» 67761 7686» 7886» 7176« 71828 7»«7« 78721 8158« 81286 86173 928V» 98861 8878» 86188 98696 86181 191S77. Lee Leutsche -ochschMehrertag. Die DtenStag-Berhandlung«» de» 8. Deutschen Hochschul, lehrertage» begannen mit der Wahl de» nächste» Tagung», orte», die auf Wien siel. Die AenberungSvorschläge betref. send da» Promotionswefen wurden einem weiteren Ausschuß überwiesen. Darauf beschäftigte sich der Hochschullehrertag mit dem Thema „Begründung neuer Universitäten". Professor Kaufmann iBreSlaus wandte sich mit aller Ein- schtedenheit gegen die Gründung neuer Uni. werst täten und wteö daraus hin, daß vor allem «in Be- Lürsniö zur Gründung solcher neuer Hochschulen nicht anerkannt werden könne. ES bestehen bereit» jetzt 10 bi» 50 Prozent Hochschulen zu viel. Du Vergleich mit der Zahl der Uni- versitäten im 18. Jahrhundert und mit der Zahl der deutschen Universitäten ungefähr bis 1870 und der damaligen Bevül- kerungSzisfer Deutschlands ist unzutreffend,- wir batten da mals im Verhältnis zu der Vcvülkerungszisser zu viel Uni versitäten. Auch die größere Zahl der Universitäten In Amerika, Italien usw. beweist sür die Notwendigkeit neuer deutscher Hochschulen nichts: dein, die Universitäten dieser Länder haben teil» nur eine minimale Besucherzahl, teil» be. ruhen sie ans ganz anderen Grundlagen und tragen eine» mehr schulmäßigen Charakter. Professor Bücher, der nicht erschienen war und dessen Referat durch Professor Dr. Beer sLetpzigs zur Verlesung gelangte, ist ebenfalls ein Gegner der Errichtung neuer Uni versitäten und wendet sich besonders dagegen, daß die Kom munen Frankfurt a. M„ Hamburg. Dresden usw. an die UnivcrsilätSgründungen in der Art herangtngen, „wie man etwa öffentliche Vergnügnngsgebüudc errichtet". (Heiterkeit und Widerspruch s Den Anstoß dazu habe offenbar die Schaf fung von Handelshochschulen gegeben, deren Wirtschaftlichkeit »och nicht einmal überall erwiesen sei. Um so mehr müsse vor der Schaffung neuer Universitäten gewarnt werden, weil hier die BedürsniSfrage eine noch viel wichtigere Rolle spiele. Die Studentenschaft lasse sich nicht für jede einzelne Stadt kom mandieren. es gebe auch hier historische Gesetze zu respek tieren. die man nicht einfach umstoßen könne. Viel besser als die Neugründung von Universitäten sei ein Ausbau und eine Förderung der bcstehenden, damit sie allen An sprüchen des wachsenden Betriebes auf allen Gebieten ent sprächen. Freilich habe die Bewegung mächtige Förderer, vor allen den preußischen Kultusminister hinter sich und cü scheine fast so. als ob die Universitäten Deutschlands an einer Schicksalswende angelangt seien. Im Interesse der Wissen schaft hoffe auch er auf eine rechtzeitige Abkehr von den uto- pistischcn Plänen, die hier und da aufgctaucht seien. Die anschließende Diskussion bewegte sich in demselben Rahmen. Von sächsischen Hochschullehrern beteiligten sich an der Debatte der Vorsitzende des HochschullchrertagcS Exzellenz Wach, Professor Cornelius Gurlitt. Dresden, Professor Wuttkc. Dresden, und Exzellenz Professor Btnding, Leipzig. Professor Gurlitt hob hcrvvr, es seien in Dresden alle Vorkehrungen getroffen, daß die volle Unabhängig keit der Universität von den städtischen und staatlichen Be hörden gewahrt bleibe. Exzellenz Professor Wach räumte ein, daß eine Ucberfüllnng der Universitäten vorhanden ei, will hier aber nicht dnrch neue Universitäten, sondern durch Erweiterungsbauten und Begründung neuer Professuren Abhilfe geschaffen wissen. Pro fessor Wuttke sprach sich dahin aus, daß die Volks wirtschaftslehre schon jetzt auf den Handelshoch- chulcn besser gepflegt werde, als an den Universitäten, und fürchtet daher, daß diesen in Handelshochschulen und ähn lichen Instituten eine Konkurrenz erwachsen werde. Exzellenz Binbing bezeichnete cs als einen schweren Fehler, an einer neuen Universität die theologische Fakultät wegzulasscn. Seiner Ansicht nach seien neue Uni versitäten notwendig, und zwar große Universitäten. Man müsse einmal ein Experiment mit der Stadtunivcrsi- t ä t machen, selbstverständlich unter der Voraussetzung, das; die Besetzung der Lehrstühle unabhängig vom Magistrat erfolge. Vom Balkan. Hauptgewinne der 161 SSnigl. Sachs. LandeS-Lotterie. Mhn« Gewähr., Künste »lasse. Zieh»«, am 18. Oktober. 16 666 Dt. auf S717I. 8669 M. auf Nr. 8671 36679 61372 91793. «666 M. ans Nr. 1883 3238 8086 11288 12118 13768 13872 16351 23632 23897 33581 31353 57Y67 S1213 67665 76635 80611 88279 95356 96215 97361 191115 192158 168967. Griechenland und die Türkei. Der griechische Minister des Neußcrcn hat dem türkischen Delegierten die Mitteilung gemacht, daß die griechische Regierung bereit sei, die Verhandlungen mit der Pforte wieder aufzunehmen. Die Regierung werde dem Delegierten die Antwort der griechischen Regie rung auf die Gegenvorschläge der Pforte unterbreiten. Die Zustände in Albanien. Nach Nachrichten, die aus El Basan in Wien eingetrossen sind, sind dort bisher 5000 Frauen. Kinder und Greise auf der Flucht vor den Serben eingetrossen. Fortwährend kommen neue Scharen von Flüchtlingen. Ein großer Teil irrt obdachlos im Gebirge umher, dem Hunger preisgegcbcn. Aus Cetinje wird noch gemeldet: Die Montenegriner haben die Albaner aus der Linie Gustnse—Dsakowa zurllckgeworfen und zersprengt und einige Stellun gen besetzt. der Fall. So hübsch z. B. Jüngst» „An die Mägdelein" oder -aS „Tchlummcrlicdchen" vom Chorleiter O. Halfter heranSkamcn, so wenig glückten die schwierige ren Lachen. Der prächtige musikalische Scherz „Hildebrand und Hadubrand" iTert von V. Scheffel! von Traeseke wurde znr Tragödie. Gesungen wurde u. a. noch die „Sommernacht" von A. Kluge, ein stimmungsvolles, sehr dankbares Werk für Mannerchor, Sopransolo und Orchester, und „Die Allmacht" von Fr. Schubert. DaS Solo sang Cläre Thümmel mit angenehmer, aber in der Höbe nicht ausreichender und nur allzu leicht schwankender Stimme. Bot sie auch dem Ohr ganz hübsche Eindrücke, so vermochte sie jedoch die Lieder von Draeseke und Schubert nicht zu Erlebnissen zu gestalten. Ilse Heß und Kurt Vetter zeigten bei ihren Klaviervorträgcn «Stücke von Draeseke und Schubert! ein beachtliches technische» Können. Unter des Chorleiters O. Halfter jugendlich temperament voller Anführung brachte die Kapelle de» 1. Feldartillerie- Ncgiments Nr. 12 außerdem noch die Festmusik au» der Oper „Heros Hochzeit" von A. Kluge zu Gehör und verhalf vor allem den schwungvollen Stellen zu starker Wirkung. Wenn die Vereinsallianz das eingangs Erwähnte beachtet, wird sich sicher unter dem offensichtlich sehr strebsamen Diri genten zu dem reichen äußeren Beifall auch noch mehr innerer, sicherer Erfolg gesellen. Tke. !* Zweiter Chopin-Abend von Raoul v. Koczalski. lieber dem ersten Abend lag noch ein Hauch von Kühle und Ivnventionellem Weien. der eS nur bi» zur Bewunderung äußerer Vorzüge kommen ließ. Am zweiten schmolzen alle Hemmungen dahin, und c» entstand jene warme, be glückte Stimmung, die ans tieferen Quellen emporsteigt und Liebe heißt. War eö die ganz besonder» gelungene Zusammenstellung des Programms, war «S der vollbesetzte, so viel lichte Jugend aufwcisende VeretnShauSsaal, oder war e» gar der Groll über das rücksichtslose, bi» in die fünfte Nummer währende Zuspätkommcn vieler Konzert besucher, die des Künstlers Blut in Wallung brachten, er gab sich diesmal, bet gleicher Sachlichkeit und Schlichtheit gegenüber seinem geliebten Meister, freier, temperament- voller, beseelter, und zwang auch Widerstrebende, seiner Auffassung nicht allenthalben Zusttmmcn-c in seinen Bann. Nur die einleitende Polonäse spielte er so trocken und taktgerecht, daß man sic fast als eine ironische Beglei tung ztim Aufmarsch der Nachzügler empfand. Bei so starkem Andrang an der Abendkasse und an den Garde roben wäre wohl eine rasche Verständigung mit dem Kon- zertgcbcr am Platze gewesen. Immerhin lag die Haupt schuld am Publikum. —cst— -s* Felix Lenins, einer der bekanntesten und erfolg reichsten Konzert- und Oratoriensänger, ist nach langem Leiben gestorben. Die Nachricht muß in hohem Maße überraschen, La Seniu» ein Mann tn der Blüte der Jahre war, dem äußeren Anschein nach gesund und widerstands fähig. Sein Beste» leistete SentuS im Oratoricngesang: die Lücke, die durch seinen Tod gerissen worden ist, wird so leicht nicht auSgefüllt werden können. SentuS war ver heiratet mit der bekannten Konzert- und Oratortensängc- rin Klara SeniuS-Erler. r* Laint-Saens im Berliner Opernhanse. Camille Saint-Saen» hat nunmehr im Berliner Opernhause sein dramatisches Hauptwerk, di« Oper „Samson und Dalila" dirigiert. Die Differenzen, die der Komponist mit der Generalintendantur der königl. Schauspiele jüngst gehabt hat, sind noch unvergessen: sie sind beseitigt, die Striche sind beseitigt, und Satnt-Saenö wirb befriedigt nach Part» zurückkehrcn. ES war aber, wie die „Boss. Ztg." schreibt, keine warme Stimmung im Hause: hätte Saint- Saen» auf Zurufe warten wollen, so hatte er sich kaum verneigen dürfen. So tat er e» schließlich vom Dirigenten- pulte au»: und so wurde er schließlich mit lautem Beifall geehrt, wie er ihm gebührt: ihm, dessen Persönlichkeit wir nur au» seinen bleibenden Werken zu verstehen und zu erklären haben. Die Kaiserin wohnte der Auffüh rung bei. s-* Große» Defizit der Frankfurter Stadttheater. Die vereinigten Stadtthcatcr in Frankfurt a. Opernhaus und Schauspielhaus, haben in den zehn Monaten ihres gegenwärtigen Geschäftsjahres bereits ein Defizit von 187 000 Mark. Davon entfallen 206 000 Mark auf die Oper und 101000 Mark auf das Schauspielhaus, 87 000 Mark auf den gemeinschaftlichen Betrieb. Galerie Arnold. Es ist immer verdienstlich, wenn die Leiter unserer hiesigen KunstsalonS ihre Räume den einheimischen Künst lern znr Verfügung stellen, und doppelt verdienstlich, wenn dies zu einer Zeit geschieht, in der die Säle des Sächsischen Kunstvercins durch anderweitige Unter nehmungen für eine längere Tauer ihrem nächste» Berus entzogen bleiben. Der Entschluß mag aber manchmal recht schmierig werden, da die Auswahl an wirklich sehenswer ten Arbeiten Dresdner Künstler offenbar in vielen Fällen nicht hinreichend ist. Obwohl die großen Dresdner Aus stellungen immer noch nicht eine jährlich wiederkehrcndc Einrichtung geworden sind, für die unsere Künstler ihre neuesten Schöpfungen aussparen möchten, fehlt eS in -er Zwischenzeit und gerade in ihr am meisten an stärkeren Werken, die ein mehr als vorübergehende» Interesse er wecken könnten. Zu derartigen Betrachtungen gelangt man wenigstens, wenn man die gegenwärtige Herbst anSstellung der Galerie Arnold durchmustert, tn der tn der Hauptsache nur jüngere Dresdner Künstler zu Worte kom men. Sie enthält so viel Unbeträchtliche» und sogar Un zulängliche». daß derjenige, der nach ihr die Verhältnisse der Dresdner Kunst beurteilen wollte, ihre gegenwärtige Lage als eine wenig günstige ansehen müßte. Fehlt es tu ihr zwar nicht an einzelnen gefälligen Stücken, so ist doch unter der ganzen großen Zahl kaum eine», da» den Be trachter dauernd fesseln könnte. Am ehesten könnte man denken, daß die» bet den Ge mälden de» Grafen Woldemar Reich enbach, der sich al» der einzige ältere Künstler an der Ausstellung bc-
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