Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 01.04.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188204019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-04
- Tag 1882-04-01
-
Monat
1882-04
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.04.1882
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
27. ^LlrrM»8. wer»«- l» TageSkatt für W-KM, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lsrsenbericht, Frm-miiste. «ine Rr.d »U Mii^H««MÄe'^ ,«e. Sm»ett»MS» Pige. »»«Me siir »a» u»chp- « «Nch-ttit« der Inserat, »icht,e»«d«n. ""kLv' >u»»rrtt,e R«»»«e«n-A»tstrt»v d-nundetWWXenLeM«« uiieriren wir nur ,«^n PM»u«, Antzlu«» durch Brief«,arken oder V»Wn»Hl,»,. Ach, Suva, reite« >8«,. AMral« Mr di« OMuaR»- M«r nach einem Aeiu-,, di« Tiettcheu« so Pf. Aarwaiw AUL. Lsallal LssQrU»rvL«a« BV vwxüvdlt «eins s L »L L» »IL <L L TL LL ßx v«> I»tIU»«r NN«I IV«I1«R äsr tsütixsll Lvavükwx. 'Sü nuL 25 vouvsrts, Lltaaka» »vrm»t. wtt Kaaognuv»«« <2 dvltvdigv Knedatadon, versciüiuMSns. evrvackt in «laam elvtanteo lHrton, 1 ötarst. — v«vr 8oritmont hsatvüt aus 312 vsrsodlvsvven btonoxrammen. ^tlsckrulldrstrassv^. ÜLrMU 88IMV,^ikckrusser»trassv^ P»k. <t«r B» I Lpissvrio-Asnufsvtui- Ikrtm«» L 8»». 8edl0888tr»88« 17, Fexenllder ävoi Irxl. 8<M«88. Laiods ^usnaül, bei rmerlikmut dilligstou Ureigen, iu sLuwittioken 1?api8keiie-^rtiic«Iu. SUM L» g ^ttermch ds» ,l. MiN,: «eremeier nach Vikar Bysold. «allfir. Ik. <«bd«. 8N2 s ^ MV. Nt 7^».°..,..^,«^^ Aussichten für den I. April: Veränderlich. mild, meisttiockcn. j S0NNabtNd, 1. Aprll. , ,«e»e«e reiesr»»«e »er „DiMnepUnchk." vmaÄi.Miftö. Mt ««hl HM» «A> M-M'.M'M' früher amtsentsetzten Kirchendiener Zurück und fertig zu ftellen, «lcdigte ^8 Sitzung, nacisden, das .lbgcordnetei veranlwerilicher Redacleur für Pallklschess vr. <k«tl viere, inD-eldeu. Ai» allen Strängen und allen Orten läutet man di« Friedens- gloctrn. Die officiüsen und officiellen Blätter n» Petersburg sind um die Wett« an dieser rühmlichen Arbeit beschäftigt. M« heben dm Eintritt einer wesentlichen Besserung in der allgemeinen Lage hervor. Diese Stimmen haben wirklich diesmal Recht, eü existirt in der That eine Besserung. Die friedensftörenden Elemente sehr» sich entschieden in den Hintergrund gestellt. Erst dann aber ist der Friede dauernd für gesichert zu erachten, sobald Rußland auf die Bahn vernünftigerer innerer Reformen einlenkt. Bis zu dieser befriedigenden und befreienden Stunde ist die Gefahr eines Rückschlages nicht ausgeschlossen. Deutscherseits vermeidet man Alles, «aS die Russen als eine Provokation auSlegen könnten: man vernachlässigt aber auch Nicht-, was zur Sicherheit der deutschen Grenzen dient. In dieses Fach schlägt die Bestellung »oy sechs schleunig zu liefernden Torpedobooten ein. (S. TageSgesch.) Dieses maritime Kriegsmaterial ist für die Ostsee bestimmt. Dm Verhandlungen deS Berliner Abgeordnetenhauses betreffs femerm Waffenstillstandes zwischen der römischen Kirche und der preußischen Staatsgewalt wohnten überfüllte Tribünen bei. Doch verliefen die Debatten ziemlich uninteressant. DaS Publikum und die Kammern sind mit diesem Kirchendrei Jahre lang so gefüttert worden, daß sich ihr Plagen gegen die Ausnahme jedweder größeren Quantität dieses Stoffes sträubt. Der Schwerpunkt des Ausgleiches ruht in dem sogmannten Bischof-Paragraphen. Darin wird die Rückkehr eine- verbannten Bischof- in seine Diöcese und die Wiederanstellung in demselben Kirchenamte gestattet, aus welchem er kraft deS Spruches eines außerordentlichen Gerichtshofes entsetzt worden war. Die Liberalen bauschten die« zu einer unglaublichen Demüthigung der Staatshoheit, zu einem Attentat auf die Majestät der Justiz auf. In den Augen der katholischen Bevölkerung würde rS wie ein Triumph der Kirche über die Staatsgewalt erscheinen, wenn ein gerichtlich abgesetzter Bischof wieder daS Hochamt eelebrirt. Dtefe g ist Mt Staatsgesetz dm «mn es in der Bevölkerung keinen Anstoß erregt, daß Revolutionäre von 1848 und 1849. welch« sich gegm die königliche Autorität mit dm Waffen in der Hand auflehnten und die aufgeregte Bevölkerung auf die Barrikaden riefen, nicht nur kraft fürstlicher Milde begnadigt, sondern auch in dm Vollbesitz aller staatsbürgerlichen Rechte ein gesetzt wurden und jetzt als königlich« Staatsdiener fungirm, so sollte man auch gegen abgesetzte, überzeugung-treue Bischöfe nicht allzusträflich sein. Im Uebrigen ist nicht zu verheimlichen, daß die katholische Kirche mit dem Ausgleich zufriedener sein kann als der Staat, der sich zu erheblichen Opfern entschließen mußte. Ein Bortbeil erwächst auch der evangelischen Kirche Preußen- aus der getroffenen Verständigung. ES ist die Beseitigung deS sogmanntm Kultur-Examens. Auch die Candidatm der evangelischen Theologie mußten bisher noch ein besonderes Examm über deutsche Geschichte, Literatur u. dergl. oblegen, eh« sie für fähig zur Bekleidung tineS Kirchenamtes erklärt wurden. Waö man dm Studenten der Rechts künde, der Medizin, Philologie u.s.w. nicht ansann, nämlich, nach bestandenem AbgangSexamm von der Universität, sich noch einem ganz besonderen „BildungS'-Examm zu unterwerfen, da» muthet« man dm Studenten der Theologie zu. Auf die katholischen. Priester zielte man mit dieser gesetzlichen Bestimmung und man traf die evange lischen Theologiejünger. Diese sind nunmehr auch in Preußen, edmso wie neuerdings in Baden, von diesen gehäuften Examen- qualm erlöst. Die unnöthige Häuft,ng scharfer Examina steht auf gleicher Stufe mit der unnöthigm Häufung von Eiden. Wmn man die staatlichen Prüflingen auf das Maß de- unerläßlich Noth- «endigen beschränkt und der Staat sich im Uebrigen di« Beioerber um rin StaatSamt schärfer auf ihre Person, ihr ganzes Wesm und ihren Charakter anfieht, so fährt der Staat gewiß nicht schtechter. als wenn er, wie jetzt so häufig, seine künftigen Organe lediglich nach dem formellen Beibringen von bestandenen Prüfungen wählt. Nur allmälig wird den Franzosen die Lag« der Staatsfinanzen klar. Bisher war deren wirklicher Stand von tiefm Schatten ab sichtlicher Zweideutigkeiten und Fälschungen umhüllt. Die letzten Budget-, immer mit Urbrrschüffm abschließend, ergaben in Wahr heit nur Desteite. Da« Budget von 1881 hat angeblich einen Ueber- schuß von 68 Mill. gebracht, der bei näherem Zusehm sich in einm Fehlbedarf von 12 Mill. verwandelt. daS, strenggenommen, sich um »eitere 59 erhöht, da fortdauernde Ausgaben in diesem Betrage vom habe Gott und der Religion den Krieg erklärt. Zu Lons-le-Bourg — ein Kantons-Hauptort in Savoyen — hat der Gemeinderath einstimmig den Bau einer offiziellen -Lchulanstalt zurückgrwiesen und in der betreffenden Resolution bcmerkt, „daß die ganze Gemeinde gegen diese «schule vroteftire und daß man die Gememderäthe be droht habe, ihre Felder zu verwüste,» und ihre Häuser anzuzünden, wenn sie den Bau genehmigten. Man erkennt an solchen Vor kommnisse», wie noch,vendig die Unterrichtoresonn in Frankreich war. Schon so manchen Straßenauslauf hat ein plötzlich eintretender Regenguß zerstreut. Drohend versammelte Volksmengen sind, wie ost schon! durch Platzregen auseinander gelriebcn worden. Es >väre für Städte, die Wasserleitungen mit Hochdruck besitzen, sehr angezeigt, statt der bewaffneten Macht die Feuerwehr antrctcn zu lagen und z. B. die Straßentrnnulte bei Reichstagswal,lc» nicht durch GendarmeriepicketS und Militärkette», sondern durch etliche kräftige Wasserstrahlen über die Köpfe der demonstrationslustigen Menge hinweg zu beendigen. So hat denn auch der über Palermo niedergehende Regen den Enthusiasmus der feurigen Patrioten Si ziliens so gründlich abgekühlt, daß von franzosenseindlichrn und sonstigen Demonstrationen bisher Nichts vortani. Tie Feier der sizilianischen Vesper erlitt dadurch eine sehr empfindliche Programm storung. Darüber freut sich Niemand mehr als die italienische Re gierung selbst. Zwar hätte sie gern ein Auge zugcdrückt, ,venn die Bevölkerung der Abneigung von ganz Italien gegen die Franzosen mit südlicher Lebhaftigkeit cmen drastischen Ausdruck verliehen hätte; aber sie traute nicht recht, wohin diese Demonstrationen ausgeartet wärm. Der alte gichtbrüchige Garibaldi hat sich nickt dloS zu den, Zwecke von seinem Schmerzenslager in Neapel nach Sizilien ein- aeschifft, um gegen die Framoscn, die schmachvollen Räuber von Tunis» dieses italienischen Erbstücks, zu donnern. Er hat einen ganze«» Schwan,» von rcvolutianären Sturmvögeln hiter sich Her zoge». Man besorgt von ihm die Anfachung des revolutionären uers, das auS dem unterwühltcn Boden Italiens an verschiedenen , cten emporzüngelt. Es könnte zu Exceffen kommen, wenn die sizilianischen Republikaner wohl gar d»e Pariser Commune vcr« herrlickten, Französische. war daher ein . , der Regierung, die dnrch daS Erscheinen einer Flotte vor Palermo sehr deutlich »l,ren Willen bekundete, die Ruhe nicht störe» zulasten. jetziger Fassung noch die königlich« Horst bedauerte, daß die Stellung > gelegt «orden ; aber die Minister k stekt in Aussicht, wonach land wohnhaften Ausländer sich von Mnanzschwindel thun lasten, rede,» st -. , . Chauvinisten eine ganz neue, aber sehr heilsame Sprache. Außer, dem beschäftigt sich Frankeich mit der Frage, ob da« neue Schul gesetz einführbar ist. Die klerikalen Blätter kündigen in einem dro hende«, stellenweise sogar revolutionären Tone eme große Schild erhebung der konservativ-religiöse» Partei gegen daS,.ath«istifche" Dolk-schulaesttz an. Bemerkenswert!, ist die Skt und Weis«, wie sie in ihren Vorschlägen über die hierbei zu beobachtende Methode aus- Nach dem „UnrverS" sollte ein weltliches, aus dm n bestehendes, in Part» tagendes Cmtral-Eomitö de» Widerstandes bilden; der „Nlonde" hingegm, kirchlich korrekter, wünscht die Führung in di« Hände der Bischof« gAegt zu sehen. der noch zahmere „Francais" endlich erklärt sich amen j«dm sofortigen Widerstand und empfiehlt «ine Politik de» Akwachpnß. Die Bischöfe bereitm Hirtenbriefe an ihre Getreuen e- bilden sich «Vomitöv so rvRatonoo". namentlich auf dem ormmt werde«. dk Eltrrn bei . , in dm tacholischm Anstalten «rziehm »u lassen. Alle wohlhabenden Katholiken, ja sogar diejenigen, welche nicht Gwotze arm ebenfalls Todsünde, wem» sie die kongre» itzung. naclst>e,n das Abgeordnetenhaus drei Monate das» braucht hatte. Berlin. Das Abgeordnetenhaus nahm in seiner heutigen Sitzung die kirchmpolitische Vorlage in der Fassung des zwischen Konservativen und Centrum vereinbarten Kompromiß-Entwurfs an. Von den Freikonservativen stimmten ft Mitglieder zu. Die übri gen Frrilvnservativm sowie die., drei liberalen Fractionm stimmten geschloffen dagegen. In der betreffenden Debatte gab eö lebhafte Plänkeleien zwischen Konservativen und Frrikonservativcn. Richter-Hagrn meinte, das käme bloS daher, weil der Reichskanzler verreist wäre und Niemand so recht eigentlich wisse, was derselbe eigentlich wolle. Deshalb beeile Ach auch das Cmtrum lo, daS Gesetz unter Dach und Fach zu bringen, weil möglicherweise sonst noch eine Gegenanweisung a»,S Friedricheruhe dazwischen, kommen könnte. Der Abg. Cremer, welcher wegm seines Zusam mengehens mit den Conscrvattven in Berlin auö der Centrums, sractton ausgeschlossen worden ist, «ahn, die Gelegenheit wahr, sich bitter darüber zu beklagen; die Art und Werse, in der man ihm die Thür gewiesen, nur weil er von vorn herein sich auf dm Boden der Thatsachci» gestellt, was ia jetzt da» Cmtrum auch Ihm, fe» nicht mehr anständig. Minister v. Goßler hielt auch lreute die ursprüngliche Regierungs vorlage aufrecht; so daß man nicht wissen kann, ob das Gesetz in ' rSanction erbalten wird. Windt- der Regien,ng nicht deutlich dar- . . könnten nicht anders, da sie nur tmster in eiooulis seien. DDie nächste Sitzung findet am 14. Avril statt. Petersburg, alle länger als fünf Jahre in natural»,iren lassen müssen. Odessa. Am M. März Nachm. Vr6 Uhr wurde aus dem tranddoulevard der Staatsanwalt deS Kiew'schm Kriegsgerichts, eral Strelnikow, auf einer Bank sitzend, durch einen Revolver- schuß in dm Nacken ermordet. Die Kugel durchdrang dm Kops und kam vom heraus. Der General starb nach 2 Minuten. Zwcr der Mörder flüchteten den Strandboulevard hinunter, wo Mieths- droschkm standm; eine Droschke wmde arrettrt, wobei die Ver brecher mit Schüssen und Dolchstichen 3 sie anhaltende Leute vcr- nmiwetm. Die Attentäter sind junge Leute; beide verweigern, ihren Äamm zu nmnm. Die Untersuchung hat begonnen; Tau send« umstehen und betrachten die Mordstätten. Gerade Strelnikoff war von Odessa abkommandirt behufs Beaussichttgung der Unter suchungen wichtigster politischer Prozesse. Berliner Börse. Die Börse eröffnet« auf Gmnd befrie digender Meldungen von den fremden Börsen in fester Haltung, aber daS Geschäft hielt sich Anfangs in engen Grenzen. Später belebte sich der Verkehr mehr» aber der Schluß war wieder schwach. Deutsche Bahnen waren sein fest, lebhafte Umsätze hatten zu ziemlich höheren Coursen namentlich oberschlesische Eisenbahnm. Franzosen hatten später gleich falls lebhaftes Geschäft. Die sonstigen österr. Baimm waren fest, aber still. Weitere steigende Meldungen auS Wien beeinflußten Creditactim günstig. Für deutsche Bam bestens Interesse und auch iücontogesciftchaft wurden höher Bergwerke still, Industrie-. ctim erfreute» sich vielfach guter Frage. Oesterreich. Prioritäten recht fest. Silber-Prioritäten bevorzugt. Inländische Fonds leb- hofter, fremde fest. j lftkO»«»»»««.s>. mir». Abend,. Cndli rrr.'St<raUI>«di, NO'/«. L»m- b«rd«n ,L0N7. «Oer Lv»ft—. chnbkrrciu«—. Pavterrenti -—. »»,«,« re,I'i,. vkftrrr. «»ldrente . ««/» Una»r.S>»Id«n»t —77cr Ruff«» —. «er Ruffen—. 7. vrNiueulkH« . Roupe U»,«r. »-tdonliih« —. S. vrieMeulelhr . Un> ,«ches« Pepterreni« —. Di»««nio . ßeit. Wtei«» si. NUr». erbend». L.edit 328,20. LtaaUdohn3,8.80. Lombarden l»I,20, »n»d>-*uPrIa-v«nI! . RaPoleonrd'or—. «alijier —. Paoierrcnte —. vettere. «oldeeut, —. Nn-, «o,dreier« —. ««/, Un«, »aldrente —. Ungar. Lredlr »,«.«>. . Mtvchalbezn —. vankderein—. Rordweft rb8.L0. Marinoren 88,87. »l. «»r«. lr«lir».) Rente 8S.I». «Niel»« »7,82. Italiener «-.87. Lomdee^t do. Priori»«!«» 2S0.00. »g,pter »«7,«). dem Prinzen von Carignan Besuche ab, welche dieselben alsbald erwiderten. Dann unternahm der König in Begleitung seiner er lauchten Verwandten eine Rundfahrt durch die Stadt Turin und besuchte am 29. März in Begleitung des Herzogs von Genua die vermöge ihrer hohen Lage eine weite Rundsicht gewährende Supei ga, die Grustkirche der kgl. Familie. — Landgerichtsrath Kessinger in Chemnitz ist in Ruhestand getreten; die Landgerichts-Assessoren in Chemnitz, Theodor Mück- rich und Paul Wlttich, sind, Elfterer zum Raib, Letzterer zum Amtsrichter daselbst ernannt und Amtsrichter Nt. Schmalz von, Amtügerichtvtoffcn nach dem AmtSgcricht Schirgisivaldeversetzlwordcn. — Das Dicnstprädikat als „Geb. Rcgierungsrath" ward dein Aiiilsliauptmanii Schwedler in Chemnitz und dem Rcg.-Rath Areiherrnv. Seckendorf in Leipzig verliehen. . 7- Die Kais er Manöver des sächsischen Armeekorps finden nn Anfang Scvtember zwischen Riesa und Oschatz statt. Zur Be sichtigung des Manöver-Terrains begab sich Sc. Kgl. Hoheit Prinz Gcora. als kommandirendcr General deS 12. Armeekorps, mit dem Chef des Generalstabs, General v. Holllebcn-Normann, und dem Major v. Treitschke vom Gencralstabe am Donnerstage nach Riesa. Die zum Theil im Wagen erfolgende Besichtigung dauerte von '/rIO Uhr bis geaen 3 Uhr Nachmittags. Nach den, Diner, das in der Bahnhofs-Restauration zu Riesa eingenommen wurde, fand um 5 Uhr die Rückkehr nach Dresden statt. Das Hauptguartier des Kaisers ist bereits für drei Tage in Riesa angesagt worden. — militärischen Kreisen erwartet man, daß nach Becndi- sioncn,GcncrallieutenantSv. .Hausen inDresden undv. Montbö ,n Leipzig nur diese Manöver noch mitmachen, um nachher in Pen sion zu gehen. Beide militärische Spitzen 1819 und 1821 geboren, zählen mit zu den ältesten Soldaten des sächsischen Heeres. — Anläßlich des 40jährigcn Staatsdicner-Iubiläüms deS Herrn Fmanzrath Nowotny überreichten dem verdienten Jubilar die säinmtlichen Lokomotivheizer der sächsischen Staatsbahncn als Zeichen ihrer Verehrung' und Dankbarkeit für denselben gestern Abend ein Deglückwünschungs-Diploni, dessen Ausstattung wieder einen treu lichen Beleg von dem Kunstfteihe unserer heimischen Industrie ablegt. Dasselbe, von Herrn Finanzkanzlist Knebel in sehr gesckmack- stilvoller Weise kalligraphisch ausgeführt, ist von Hem, Buch maier mit einer SauberkeitM grünem Sammt . Anerkennung verdient. Die vergoldeten Äücher- sind nach eigenen Entwürfen aus der Äerkstelle des GürtlerMeister Osang hervorgegangen und zeichnen sich durch ebenso einfache, wie in der Gesammtwirkung äußerst gefällige Composition aus. — In der am 28. d. M. abgehaltenrn Generalversammlung des Konservativen Vereins zu Dresden erstattete der Vor sitzende, Herr Hauptmann Käuffer, den Bericht über das zurück- gelcgte Dereinsjahr, welches infolge der anläßlich der Wahlagitation entwickelten energischen Tbätigkeit zu den ereignißvollsten und er folgreichsten deS Vereins zählte. Die Einnahmen des zur Zeit 699 Mitglieder zählenden Vereins beliefen sich auf 4687 Mk. 78 Pf., welche für Vereinszwecke auch vollständig verausgabt wurden. Die durch die Agitation veraniaßte Mehrausgabe wurde durch eine vom Landeöverein gewährte Subvention gedeckt. Bei der Hiera i gewährte Subvention gedeckt. Bei der hierauf vor genommenen Neuwahl des Vorstandes wurden die bisherigen Mit glieder wiedergcwählt. Nn die Erledigung der geschäftlichen An gelegenheiten schloß sich ein Abschiedssoupcr zu Ehren deS nach Oelsnitz i. V.. als AintShauptmann übersiedeliwcn Herrn Regier- ungsrath vr. Wäntig a», welches in der lierzlicWen und den um den Verein so sehr verdienten Mann ehrendsten Weise verlies. — In diesem Jahre wird die staatliche Einkommensteuer in her Weise verthcilt, daß ain 30. April und 30. September je die Hälfte des Normaisatzes, der Zuschlag von 2N Procent aber in der Mitte zwischen diesen beiden Terminen, am 15. Juli erhoben wird. — In der 2. Hälfte des Monats Mai wird der 3.Jnter- nationale Kongreß der Jmpfgegn er in Berlin statt finden und hofft man den Mitgliedern des Reichstags, welche zu Vieser Zeit dort anwesend sein dürsten, Gelegenheit zu geben, sich Prerlßen 1872 und des bekannten Berichts des Herrn vr. Guttstadt über „die Pockenepidemie in Preußen rc."; Aufdeckung grober Betrügereien und Fälschungen, welche in dem statistischen Materiale liegen, aus welchem die Deputation im Jahre 1872 die Beweise in gutem Glauben geschöpft batte: Auszählung und Beleuchtung der Nieder lagen, welche den Verfechtern deS Impfzwanges seit dem Bestehen lichen Orts-Pockenjournale aus Seuchejahren, als Gegengewicht nur nichtssagende . , , . . nd einzuschmuggeln und die dem Jinpfaberglauben widersprechenden Tbatsachen über gegm die unablässigen Bemühungen der Preise, und falsche ausländische Statistik nach Deutschlan Linnich lRcg.-Bcz. Aachen) entgegen. — Auch eine Ostern-Betrachtung! DaS Umzugs geschäft steht in voller Blütbe; kaum eine Straße passirt man, ohne nicht der Möbelwagen schwankende Gestalten oder kleinere Handgeräthe zu seden, die den mehr oder minder kostbaren .Hausrath des Begüterten oder auch des Armen in ein neues Heim überführen sollen. Namentlich sind eS die Vorstädte und benachbarten Dörfer und Sommerfrischen, in denen ein starker Wohnungswechsel rcsp. Zuzug stattfindet. Man zieht aus und zieht ein. der Eine freiwillig, der Ändere unfreiwillig; Jener hatte gekündigt, Diesem ward ge kündigt, in elfterem Falle lag dem Wirlh nichts daran, in letzterem dem Methcr nichts! -Hier und da siekt man auch Einen „heraus gesetzt" und daS ist schon die schlimmste Art deS Umziehens i Lchutzlos der Witterung vrciögegebcn, tzauörath und Betten vom Regen durchnäßt, steht da seitlich der Hausthüre in buntcni Durch einander das ärmliche und gebrechliche Mobiliar einer vom Schicksal bedrängten Familie, vielleicht das Einzige, was noch „der Frau gehört , während der sorgencrfülfte Mann nach einem neuen Quar tier herumirrt, oder nach einem Dienstmann sucht, der ihm die Sachen nur von der Straße wegsckafft, den zu bezahlen aber viel leicht nickt einmal das nötbiae Geld in der Tasche ist! Hier die kostbaren Piüschmöbcl, wcrthvollen Gemälde, goldumrahmten Salon- ' . - - > ---- - ^ - ---- - -- ^ - fehlendem Lokale» «ud Sächsische«. — Se. Maj. der König wurde bei dem Auostuge, den er von Mentone au» nach Turin unternahm, daselbst von seinem dem Bak Nesse«, dem Herzog von Genua, auf dem Bahnkose begrüßt und gegenwärtigen StroßenlebenS! Es scheint übrigens, als gestalte sich in d«S Palais der tzerzogin geleitet. Kurze Zeit daraus stattete der WohnunaSwechsel mit jedem Quartale massenhafter und wer König Albert, deck »Dr. I." »ufvlg«. de« Herzag van Aosta und sich nicht in Zeiten die nötkigen Transportmittel gesichert hat, dürfte
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite